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Die Geburt der Lust - Epilog zur Wiedergeburt der Lust (fm:Romantisch, 1378 Wörter)

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Veröffentlicht: Oct 11 2007 Gesehen / Gelesen: 17731 / 12229 [69%] Bewertung Geschichte: 9.05 (55 Stimmen)
Was mit der "Wiedergeburt der Lust" endlich eine Fortsetzung fand, muss ja auch einmal einen Anfang genommen haben. Hier ist er....

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© benjahdh Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

Es war der Herbst 1987. Wir hatten in unserer Theatergruppe gerade die ersten Proben für unser erstes Musical begonnen. "The fiddler on the roof" oder "Anatevka" wie es in deutschen Landen betitelt wird. Die Handlung erzählt von dem jüdischen Milchmann Tewje, der die 3 ältesten seiner 5 Töchter an Männer verliert, ohne das sie ein Heiratsvermittler zusammengebracht hat. Entgegen jeder Tradition. Und als die dritte gar einen Mann mit anderem Glauben heiratet, verstößt er sie aus der Familie. Eine Wahnsinns tolle Geschichte mit dem unvergessenen Lied "Wenn ich einmal reich wärt'"...

Die 3 betroffenen Männer wurden von mir und meinen damaligen Kumpels gespielt. Wir hatten uns unsere "Frauen" natürlich auch schon genauer angeschaut. Und natürlich ergab sich während der Probenzeit fast wie von selbst die Wette: "Wer eine von ihnen zuerst rumkriegt, gewinnt!"

Ich hatte das unbeschreibliche Glück, die unbescholtenste, weil neueste Frau in unserer Theatergruppe als Partnerin zugewiesen zu bekommen. Sie war damals 22 Jahre, lange braune gelockte Haare, blaugraue Augen, 1,80cm groß und eine wahre Augenweide. Ich mit meinen 3 Monaten Altersunterschied ihr gegenüber sah natürlich nur noch sie. Es war eine wundervolle Probenzeit. Zumal wir auch noch ein jiddisches Liebeslieb im Duett singen durften, das vom Regisseur damals extra zusätzlich ins Stück eingebaut wurde.

Irgendwie interessierte mich die Wette gar nicht mehr, weil ich merkte diese Frau interessiert mich sowieso viel zu sehr. Leider hatte auch meine Doppelbesetzung Angefangen sich um sie zu bemühen. Dies war mir ein natürlich ein absoluter Dorn im Auge. Mein Selbstwertgefühl war zur damaligen Zeit, was Frauen anbetraf, eher in der Minderwertigkeitskomplex-Schublade. Auch war ich noch "Jungfrau" - Versuche gab es einige- aber geklappt hatte es nie.

Als also mein Konkurrent - damals Ende 20 und damit für mich als Konkurrenten natürlich reifer, erfahrener und männlicher und somit attraktiver - eine Zusatzprobe für ein gleichzeitig geprobtes Stück hatte, dachte ich mir: "Jetzt oder nie!". Ich weiß es noch wie heute: Es war Sonntag nachmittag, der 28. Februar 1988 gegen 17.00 Uhr. Ich lief zur nächsten Telefonzelle - das waren noch Zeiten - suchte nach Kleingeld, fand keins- egal dann halt 2 Mark reingeschmissen (für ein Ortsgespräch!) Und es meldete sich die Mutter. Und dann kam Sie...

Ohne Umschweife und total aufgeregt fragte ich nur: "Hättest du Lust jetzt mit mir Essen zu gehen? Ich lade dich einfach ein in die Weinstube zum Pfauen!" (das war so ziemlich das exklusivste hier in der Stadt für einen der gerade mit der Ausbildung fertig war und kurz vor dem Zivildienst stand) "Oh ja gerne! Holst du mich ab?" Ich war total verdattert! Denn erst jetzt realisierte ich was hier gerade abging. Es wurde ein wundervoller Abend. Nach dem Essen gingen wir noch zu ihr und redeten und redeten. Keiner achtete auf die Zeit bis sich ihre Eltern bemerkbar machten. In der Zwischenzeit hatte es angefangen richtig zu schneien. Zuhause bei mir angekommen musste ich noch eine dreiviertel Stunde den Schnee wegschippen. Aber das machte mir nichts aus. Ich war im siebten Himmel.... Dann folgte das übliche - was in einer langen Beziehung als so überflüssig erscheint: Briefe schreiben, vom Geschäft abholen, unverbindliche Blümchen usw,usw

Der Bann schien gebrochen. Leider waren ihre Eltern nicht so begeistert und hatten sich für ihre älteste Tochter jemand besseren erhofft. Am Abend nach einer Probe wollten noch einige von uns zum Eis essen. Bis hierhin war noch nichts zwischen uns passiert! Nicht das geringste. Kein Kuss, nichts...

Bei einem Parkplatz in einer Seitengasse sagte ich so ganz nebenher: "Eigentlich würde ich dich gerne Küssen, aber ich trau mich nicht!" und öffnete schon die Tür zum aussteigen... "Versuchs doch mal und warte was passiert!" Das saß! Ich war wie elektrisiert! Die Tür schloss ich wieder langsam und automatisch! Ich näherte mich ihrem Gesicht. Ganz vorsichtig berührte ich mit meinen Lippen ihren Mund. Sie erwiderte meinen Kuss. Vorsichtig lies ich meine Zunge über ihre Lippen streichen. Und da spürte ich auch ihre Zunge sanft an meiner! Es war wie ein Stromstoß! Ein reiner Liebeskuss! Völlig ohne Gier und Lust! Ein streicheln der Seele und des Herzens gleichzeitig! Ein Kuss der das innerste nach außen kehrt und den anderen nur spüren lässt: "Es ist meine Liebe für dich in diesem Kuss! Dieses Gefühl nur für dich da sein zu wollen und dir zu zeigen du bist die wichtigste Person in meinem

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