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Ein Traum wird wahr (fm:Romantisch, 20114 Wörter)

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Veröffentlicht: Nov 24 2007 Gesehen / Gelesen: 59321 / 49068 [83%] Bewertung Geschichte: 9.63 (566 Stimmen)
Sie Bauwagenbewohnerin, er Spießer. Und trotzdem, mit Stolpersteinen, finden sie zueinander.

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© Manuela Yasmina Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

Ein Traum wird wahr

01 Die Begegnung

*Ihr kennt doch alle die Werbung von Wüstenrot. Da sagt doch dieses süße kleine Mädchen: "Papa, wenn ich groß bin, will ich auch mal Spießer werden". Ich weiß nicht wie das süße Mädchen heiß. Ich heiße Corinna. Ich weiß nicht, wie alt sie ist. Ich bin jetzt 18. Allerdings haben wir einiges gemeinsam:

Wir wohnen beide in einem Bauwagencamp. Sie trägt die gleichen abgewetzten, schmuddeligen Klamotten wie ich. Sie hat dieselben Wünsche für später, wie ich auch.

Nur etwas unterscheidet uns. Sie ging nach dem Dreh nach Hause. Ich sah den Spot im Kaufhaus, in der TV-Abteilung, und ging dann zurück nach Hause. In unseren Bauwagen.

Dabei war Anfangs alles so schön. Mama war zu Hause, Papa arbeitete als angehender Beamter bei Vater Staat. Alles war O.K. Bis zu jenem Tag, als Mama und Papa mit mir auf die Demo gegen Atomraketen gingen. Papa wurde verhaftet, weil er einer der Hauptredner war. Mitten in seinem Vortrag wurde er von der Bühne gezerrt. Was folgte ist schnell erzählt. Papa kam in Untersuchungshaft, wurde angeklagt und bekam 6 Monate. Er verlor seine Stelle und wurde Arbeitslos. Wir verloren die schöne Wohnung, Mama wurde sehr krank und 3 Monate nachdem Papa wieder bei uns war, starb sie. Ich war damals 9. Papa bekam natürlich keine Arbeit mehr. Radikaler Linker und Knasti. Das sagt ja wohl alles. Er hielt uns mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Worauf er aber immer besonderen Wert legte war, daß ich frei denken lernte. Und so sagte ich immer das, was ich denke und denke, was ich sage. Frei von jeder Lüge. Zwar eckte ich damit überall an, was zu meinem äußeren Erscheinungsbild noch dazukam, aber mich störte es nicht. Ich lebte zufrieden und glücklich zusammen mit meinem Vater im Bauwagencamp. Mit 10 kam ich aufs Gymnasium.

Papa half mir bei den Schulaufgaben und einige andere aus dem Camp ebenfalls. Und da unter ihnen einige Lehrer waren, die wohl das gleiche Schicksal wie das meines Vaters teilten, hatte ich immer sehr gute Noten.

In meiner Klasse war ich natürlich von Anfang an das Kind asozialer Eltern. Daß Mama tot war erfuhren sie erst einige Monate später. Aber sie hänselten mich trotzdem wo sie nur konnten.Und so weinte ich sehr oft nach den Pausen, im Unterricht, still in mich hinein. Und das leider heute noch. Hinten saß ich. In der letzten Bank. Mutterseelenallein, da niemand neben mir sitzen wollte.

12 Jungs und 14 Mädchen waren mit mir zusammen in der Klasse. Aber Freunde hatte ich darunter keine. Ich war sozial zu tief unter ihnen angesiedelt. Also kein Umgang für sie. Doch als ich 12 war begann sich mein Körper zu formen. Ihr wißt ja, was ich damit meine. Und da ich die erste war, bei der dies losging, und dies auch noch sehr schnell und überaus üppig wurde, kamen die Jungs nach und nach zu mir und wollten nur das eine. Anfassen! Aber ich wehrte mich sehr gut. Niemand hat es je geschafft. Zwar lockten sie mich zu sich nach Hause und zeigten mit ihren Reichtum, aber das ließ mich kalt. Ich vergaß wohl zu sagen, daß die meisten Schüler auf diesem Gymnasium wohlhabende Eltern hatten. Teilweise sogar sehr wohlhabend. Aber eine Nutte wollte ich nicht werden. Weder jetzt, noch später.

Als ich 17 1/2 war, bekamen wir einen neuen in die Klasse. Georg! 19 und schon einmal sitzengeblieben! Aber er sah sehr nett aus und hatte so ein strahlendes lachen in seinen Augen. Allerdings war er sehr still.Und da nur noch ein Platz in der Klasse frei war, der neben mir, mußte er sich neben mich setzen.*

Ich heiße Georg, bin 19 Jahre alt und hab in meinem Leben schon so manches erlebt. Leider war es in der letzten Zeit nicht gerade etwas Schönes gewesen.

Meine Eltern, beide Physiker, konnten mir eine sehr sorglose Kindheit bereiten. Mama hörte auf zu arbeiten, als ich kam.Wir hatten ein riesiges Haus und ein ebensolches Grundstück. Hier konnte ich mit 12 Jahren Auto fahren lernen, ohne daß jemand etwas sagen konnte.Papa hatte auch eine kleine Sportmaschine, in der er mir das Fliegen

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