Die Rose im Spiegel (fm:Romantisch, 5656 Wörter) | ||
Autor: Nora | ||
Veröffentlicht: Apr 10 2008 | Gesehen / Gelesen: 16763 / 12645 [75%] | Bewertung Geschichte: 8.67 (51 Stimmen) |
Lasst euch verzaubern ;) Die hab ich damals mit 14-15 geschrieben also nicht wundern das alles so umschrieben ist ;) |
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"Die Rose im Spiegel"
Die Tage, mit denen die Menschen heute ihren Alltag anfüllen, sind schwer. Die Jagd nach dem lieben Geld und der gesellschaftlichen Anerkennung macht viele Menschen blind für die wahren Wunder rechts und links des Weges ... und so ... übersehen sie diese.
Darum tut es gut, immer wieder Grund zu fassen, nach dem Grundlegenden zu suchen und dann zu erkennen, wie glücklich man eigentlich ist, gerade so, wie es der alte Indianer Lightningbolt sagte: zwei Streichhölzer und ein Gewehr können für einen Mann den Unterschied zwischen Zufriedenheit und Not machen. Und wer noch nie an einem selbst entfachten Feuer saß, etwas zu essen und vielleicht ein heißes Getränk in den Händen, der wird es nie verstehen, was gemeint ist ...
Was genau ihren Weg zu diesem alten Haus geführt hatte, konnte die junge Frau nicht sagen. Im Büro war es ein Tag wie jeder gewesen. Das bedeutete, es hatte natürlich den üblichen Stress mit dem Widerling am Tisch gegenüber gegeben, der sie ständig mit sexuellen Anspielungen sie aufzuziehen versuchte, aber gleichzeitig versuchte, ihre Arbeit als Teil der seinen darzustellen, um vor ihr befördert zu werden ... und es war natürlich die übliche Besprechung mit den Vorstandsmitgliedern gewesen, die Herren in dunklen Anzügen, die genüsslich an langen Zigarren rauchten und gutmütig ihrem Vortrag lauschten, jedoch eher mehr, um einen Blick auf ihre Beine zu werfen ...
Vielleicht war dieser Tag doch etwas schlechter gewesen, denn nach der Besprechung hatte einer der Vorstände verkündet, dass er beim Essen unbedingt mit ihr über ihren Vortrag sprechen müsse. Und dabei hatte der Mann es gewagt im Vorbeigehen über ihren Po zu streifen.
Natürlich war sie nicht zum Essen gegangen. Natürlich ist der Widerling von gegenüber mitgegangen. Natürlich. Und natürlich hatte das ihrer Karriere sehr geschadet.
Es war Freitagmittag. Fast schon Wochenende.
Ihr Terminkalender sah nichts vor an diesen Tagen. Aber sie spürte, dass sie an diesem Wochenende nicht in den engen Wänden Ihrer Wohnung sitzen konnte. Normalerweise war ihr Domizil ihr Heiligtum, der Rückzug, wohin niemand vordringen durfte ... aber nicht an diesem Wochenende ...
Sie wollte irgendwohin, fort, um wieder "Grund" zu fassen ...
Ihr Blick durchwanderte die Zeitung, aber eigentlich ohne Interesse und ohne wirklich die Anzeigen zu lesen ... bis eine Anzeige sich ihren Weg in Ihr Bewusstsein bahnte.
Das Rosenhag-Haus, hieß es da, Landhaus in stiller Waldlage, zu verkaufen, Besichtigung nur mit Übernachtung, bei Interesse bitte melden unter ...
Es war einer der Einfälle, wie man sie nur selten und wenig hat. Es lag vielleicht an dem ganzen Tag ... und natürlich wollte sie niemals das Haus kaufen ... aber die Vorstellung, das Wochenende in einem fremden Haus zu verbringen, ohne Leute, keine Hotels oder sonstige Unterkünfte ... das verhieß Ihr genau das zu sein, wonach es ihr verlangte. Und also griff sie den Telefonhörer und rief das Maklerbüro an.
Es war ein Wink des Schicksals. Die Dame, die das Maklerbüro leitete, hatte genau an diesem Freitagabend Zeit. Und ausgerechnet für die nächsten zwei Tage gab es keine anderen Anmeldungen.
Die junge Frau hörte ihre liebste Musik im Auto, sang und summte die ganze Fahrt über und bewunderte die schöne Landschaft aus Wäldern, kleinen Höfen, Hügeln und Feldern, die rechts und links an ihr vorüber zogen. Obwohl die Fahrt einige Stunden in Anspruch genommen hatte und es langsam dämmerte, fühlte sie sich wach und lebendig, wie schon sehr lange nicht mehr.
Als das alte verwitterte Holzschild Ihr den Weg zum Rosenhag-Haus wies, wurde sie ganz aufgeregt. Sie fuhr durch eine Allee aus Ulmen, entlang einigen Wiesen mit weißen Holzzäunen, auf denen Pferde weideten, bis vor ein hölzernes Tor, vor dem bereits ein Auto parkte.
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