Marion (1) (fm:Verführung, 3998 Wörter) | ||
Autor: ichwillsehen | ||
Veröffentlicht: Jul 14 2008 | Gesehen / Gelesen: 29318 / 20598 [70%] | Bewertung Geschichte: 7.87 (86 Stimmen) |
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Marion (1)
Hallo, mein Name ist Marion und wenn ich jetzt auch noch alle die Geschehnisse der letzten Jahre hier bei SB aufschreibe, frage ich mich, was aus der schüchternen, zurückhaltenden Abiturientin geworden ist, die sich während der Abifeier in einer ruhigen Ecke mit ein paar Gläsern Wasser "vergnügt" hat.
Alles fing damit an, dass ich eine Ausbildung zur Bürokauffrau anfing. Das ganze Großraumbüro war für mich wie ein Spießrutenlauf, jeden morgen musste ich an dutzenden von männlichen Kollegen vorbei, die mir frech auf Brust und Po stierten - jedenfalls empfand ich das damals so. Ich versuchte also, möglichst noch unauffälliger auszusehen, als ich es ohnehin schon war. Ich zog nur weite Hosen an (von wegen Knackpo und so....), weite Blusen sowieso und ich erlaubte mir auch nur, den allerobersten Kopf auf zu lassen. Gelegentliche Schlabberpullis vervollständigten mein "Outfit".
Ich wurde wohl akzeptiert, aber ich stand, wie von mir gewünscht, nicht im Mittelpunkt des Interesses. Mir piff keiner hinterher und Bemerkungen wie "Einen Freund hat die wohl nicht, so wie die rumläuft." waren zwar nicht gerade gut für mein Ego, aber so war ich wenigstens sicher vor diesen unangenehmen Blicken. Ich traute mich inzwischen auch, nicht als eine der ersten ins Büro zu kommen, die meisten schauten bei meinem "Guten Morgen" noch nicht einmal mehr auf und brummten nur zurück.
So verging ein Jahr, indem ich zugegebenermaßen allerdings auch ziemlich einsam war. Im Nachhinein betrachtet hatte sich bei mir auch wohl ein ziemlicher Druck aufgebaut, war mein Liebesleben doch praktisch nicht mehr vorhanden.
An einem heißen Sommertag, ich war gerade erst 20 geworden, geschah es dann: Man stellte mir einen neuen Mitarbeiter vor. Frank. "Er arbeitet in den Abteilung Neukundengewinnung" war alles, was ich noch hörte, als er vor mir stand, meine Hand umfasste (ja umfasste, mit beiden Händen!) und sagte: "Hallo Marion, ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit, Du kannst Frank zu mir sagen." Da war es aber schon vorbei und ich in seinen tiefen, dunklen Augen versunken. Was für ein Mann! Es war um mich geschehen, einmal von ihm umschlungen zu werden, seine Lippen auf meinen.... "Marion, was ist los, Du stehst da herum wie bestellt und nicht abgeholt." wurde ich von einem Kollegen in die Realität zurückgeholt. Ich schluckte schwer, schalt mich eine Vollidiotin und setzte mich wieder auf meinen Bürostuhl.
Den ganzen Tag war ich wie in Trance, immer wieder hörte ich "Du kannst Frank zu mir sagen" in seinem weichen, bestimmten Ton. Das brannte sich regelrecht bei mir ein, ich musste immer wieder daran denken und merkte, dass ich offensichtlich immer wieder vor mich hin träumte. Jedenfalls bekam ich an diesem Tag nicht viel geschafft.
Als ich am nächsten Morgen wie gewohnt durch unser Großraumbüro stapfte und mein übliches "Guten Morgen" hervorquetschte, fuhr ich vor Schreck zusammen, als eine nur zu bekannte Stimme"Guten Morgen Marion, schöner Tag heute" antwortete. Ich schaute einem fröhlich grinsendem Frank ins Gesicht, der mir zu allem Überfluss noch eine Kusshand zuwarf. Ich merkte, wie mir das Blut ins Gesicht schoss und machte, dass ich schnell weiter kam. Beim Mittagessen setzte sich dieser freche Kerl einfach mir gegenüber hin und begann mich ungeniert zu mustern. Mir lief es abwechselnd heiß und kalt den Rücken runter und ich überlegte verzweifelt, welchen Spruch ich ihm reindrücken könnte, als er mich völlig aus der Fassung brachte: "Hast Du dieses Wochenende schon etwas vor?" Mein "Nein, aber Du doch sicher" beantwortete er mit "Allerdings, ich möchte mit Dir ausgehen." Ich muss ihn wohl so komisch angesehen haben, dass er meinte: "Ich gebe Dir das auch noch schriftlich." Dann stand er auf und überließ mich meinen total verwirrten Gedanken.
Als ich nach dem Essen zufällig einer Kollegin aus dem Personalbüro über den Weg lief, kam mir ein guten Einfall: "Könnten Sie mir die Anschrift von Frank ähhh (Scheiße, ich hatte mir noch nicht einmal seinen Nachnamen gemerkt), ähh, aus der Neukundengewinnung sagen, ich soll ihm Unterlagen fürs Wochende nach Hause schicken." Naja, das klang nicht allzu dämlich, oder? Die Kollegin grinste mich aber irgendwie wissend an und meinte nur "Akazienweg 7, aber geben Sie Gas" und verschwand mit einem Augenzwinkern um die Ecke. Ich kam mir jetzt doch ziemlich
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