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Wenn der Vater mit dem Sohne... (fm:Romantisch, 3146 Wörter)

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Veröffentlicht: Aug 22 2009 Gesehen / Gelesen: 32966 / 27384 [83%] Bewertung Geschichte: 8.86 (175 Stimmen)
Vater und Sohn finden im Urlaub ihre Frauen für's Leben. Vater die Mutter und Sohn die Tochter

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Wenn der Vater mit dem Sohne... Kurzform

Crossy war im besten Alter, 52 Jahre, Glücklich geschieden, früh pensioniert, aber fit wie ein Turnschuh. Sein Sohn Thomas, 25 Jahre, hielt zu ihm, hatte sein Studium über VWL und BWL hinter sich, hatte eine Anstellung bei einem großen Konzern, in vierzehn Tagen gehts los..

Da sie beide solo waren, schlug Thomas einen Kurzzurlaub auf Sylt vor. Er hatte da einen - wie er sagte - sehr lieben Studienkollegen, dessen Vater dort ein IN-Lokal betrieb.

Dirk, der Freund, holte beide vom Flughafen ab, brachte sie in ihr Lokal auf Westerland. Wenig später kam der Chef, begrüßte die Gäste von Dirk, sah sich den Vater interessiert an, hielt den Kopf etwas schräg und meinte dann: "Herr Müller, kann es sein, dass wir uns schon mal gesehen haben?" "Ja, Herr Heise, mir kommt es auch so vor, dabei haben wir doch weiß Gott keine Alltagsgesichter. Wo könnte das gewesen sein?".

Herr Heise hiess mit Vornamen Josef, wurde nur Jo genannt und bat auch hier darum, ihn doch Jo zu nennen, OK, dann sag aber auch Crossy zu mir, es ist mein alter Spitzname aus der Zeit der heißen Auto-Cross-Touren. "Jo, jetzt hab' ich es, wir waren zur gleichen Zeit beim Bund. Koblenz. In den sechziger Jahren, warst du nicht Koch bei den 153ern?". "Genau, aber du warst keiner von unserem Haufen." "Nein, ich war SW360." "Genau, die kamen hin und wieder, wenn wir Wochenendküche hatten..."

Supertolles Gästezimmer, Crossy war platt, wie sollte er das dem Dirk und dem Jo je wieder gutmachen können. Ja, die Kiste Wein von der Mosel, die Idee. Er hatte sie für alle Fälle mal mit nach Sylt gebracht. Er brachte die Weinkiste mit ins Lokal, Jo war etwas in Druck, wollte sich schon entschuldigen, aber dann sah er die Weinkiste. Crossy erklärte in kurzen Worten, das wäre ein bescheidenes Dankeschön.

Jo war da anderer Meinung, plötzlich klatschte er sich vor die Stirn, grinste breit und sagte: "Crossy, OK, ich nehme das Dankeschön an, aber so leicht kommst du mir nicht davon. Ich bin mächtig in Druck, habe den Laden gegen 20 Uhr voll ausgebucht und da kommt heute auch noch eine kleine Gesellschaft verwöhnter, reicher Leute hierher, zehn an der Zahl, denen soll ich was bieten, habe aber keine Zeit und auch keine Idee. Weißt du, einer meiner besten Kunden hat sie heute Morgen angekündigt, in einer Stunde sind die Damen und Herren hier. Meine Idee: Du machst mit den Leuten eine Weinprobe, schaffst du bestimmt! So eine Probe etwas in die Länge gezogen, dauert bestimmt eineinhalb Stunden, damit wäre ich aus allen Schwulitäten raus. Verlange ich zu viel?"

Crossy war überrumpelt und auch wieder nicht, schon immer wollte er mal eine solche Probe moderieren. "Jo, ich mach's!" Dirk regelte alles, die Kühlung, die Gläser, die Kellnerin, das Programm. Dann, das I-Tüpfelchen, eine Beerenauslese und noch zwei Flaschen Eiswein, Die ganze Vorbereitung hatte keine halbe Stunde gedauert. Die Probe war perfekt.

Die Gesellschaft kam an, elf Leute. Crossy war gut drauf, über zwei Stunden hatte er die Leute unterhalten, der Wein war top, die Stimmung super, alles lief nach Plan. Seine elegant eingefügten kleinen Story's rund um den Wein sorgten immer wieder für gute Stimmung.

Fünfzehn Proben, kein Ausreißer dazwischen, der zweite Eiswein war fast schon zu schade, es waren eigentlich Perlen vor die Säue. Nach der Probe schlug Crossy vor, jeder sollte ein großes Bier bestellen, auch wenn es anders in den Empfehlungen heisst, doch nach Wein kommt Durst. Dieser letzte Gag, der im Prinzip gar keiner war, schaffte die Stimmung auf den Siedepunkt. Riesenapplaus. Er war echt selber stolz auf sich. Das war ein guter Einstand, ein Dankeschön für die tolle Wohnung, der Urlaub liess sich gut an.

Jo kam in Kochklamotten, bedankte sich bei seinen Gästen, bei Crossy und verabschiedete die Gesellschaft für den offiziellen Teil, lud aber gleichzeitig noch zum Verweilen hier im Hause ein. Alle blieben. Crossy mischte sich unters Publikum, hatte hier und da Rede und Antwort zu stehen, der Abend lief bestens.

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