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Tina (fm:Romantisch, 3400 Wörter)

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Veröffentlicht: Aug 25 2009 Gesehen / Gelesen: 25825 / 17124 [66%] Bewertung Geschichte: 8.58 (96 Stimmen)
Eine Liebesgeschichte mit ungewöhnlichem Werdegang

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Tina - Jerry erzählte mir von ihr

Weißt du, meine Ehe verläuft wie zehntausend andere auch. Der Alltagskram überwiegt, man poppt sich, man ist nett aufeinander, aber so ganz aufregend ist es schon lange nicht mehr. Mein Geschäft läuft gut, da bleibt schon mal was übrig. Ich habe mir quasi zur Alterssicherung ein Dreifamilienhaus zugelegt. Irgendwann im Winter baute ich eine weitere Wohneinheit - zwar nur eine Kellerwohnung - aus. Zwei Zimmer mit einer kleinen Küche und einem Duschbad. Langt auf eine Studentin oder sonst eine Person. War einfach mal so gedacht.

Irgendwie bekam ich die Idee: Kannst die Wohnung ja auch für dich halten als Notquartier, falls mal die Witterung eine Heimfahrt nicht zulässt oder mal ein Festchen ist und du kein Auto mehr fahren willst. Gedacht, getan, ich richtete mich ein und hatte bald eine gemütliche Wohnung, fast ein Geheimversteck. Irgendwie reizvoll, zumal meine Frau davon nichts wusste.

Es kam jenes Wochenende: Mein Weib fuhr mit den Kegelschwestern "Tolle Neune" für drei Tage an die Ahr. Freitag bis Sonntag. "Ich komm schon parat, fahr du nur zu." War ja auch ehrlich gemeint von mir. Freitags ging ich dann aus, so ein richtiger Kneipenbummel. Traf Bekannte, hatte nette Unterhaltung, aber gegen Mitternacht wollte ich ins Bett. Erste Nacht im neuen Quartier. Samstags hatte ich nur noch einen Termin, gegen 11.00 Uhr sollte ich ein Produkt vorstellen, naja, bei Abschluss würden wir natürlich Essen gehen. Der Deal verlief auch ganz gut, ich lud zum Kronenwirt ein. Alles okay. Die beiden Leute verabschiedeten sich von mir, ich blieb noch auf ein Bierchen in der Gaststube.

Da setzte sich ein Mädel zu mir an die Theke und bat um Feuer. Um ein Haar hätte ich gefragt, ob sie schon rauchen dürfe. Sie merkte meinen kritischen Blick und sagte von sich aus: "Ich bin die Tina, ob sie es glauben oder nicht, ich bin schon achtzehn. Wenn auch erst seit Mitternacht..." "Hoppla!", sagte ich zu ihr, "dann hast du ja heute Geburtstag, herzlichen Glückwunsch. Übrigens, ich bin der Jerry". "Danke, Jerry, willste was trinken?" "Klar doch, aber auf meine Rechnung. Wenn du willst, bist du mein Gast. Aber sicher kommen gleich deine Freunde und dann passt so ein Altertum wie ich nicht mehr in die Runde. Sie sah mich an, irgendwie zweifelnd, aber auch irgendwie froh.

"Nee, es kommt niemand, ich habe hier keine Freunde, bin schon fast vierzehn Tage hier unterwegs, suche Wohnung und Arbeit. Du kennst doch dieses blöde Spiel, wo sich die Katze in den Schwanz beißt: Keine Wohnung - keine Arbeit. Keine Arbeit - keine Wohnung. Ich fragte sie, was sie denn so gelernt hätte. "Nichts! War bist vor Kurzem auf der Penne, habe mittlere Reife, das ist aber auch alles!" Ich hatte eine Idee, dieses Wochenende sollte sie sich wenigstens nicht sorgen und bot ihr an, bei mir zu bleiben. Irgendwie hatte sie wohl meinen Beschützerinstink geweckt. Sie war so offen, so frei, konnte einem fest in die Augen schauen. Einfach ein süßes Mädchen...

Sie war froh und als ich dann auch noch sagte, dass ich ein paar Geschäftsfreunde hätte, die möglicherweise Arbeit für sie hätten, war ihr Strahlen mir schon fast peinlich. Mitten in der Kneipe gab sie mir einen Kuss. Zahlen, ab zu mir in die Wohnung, sie hatte nur eine etwas größere Tasche dabei. Nicht sehr viel Ausstattung für ein Mädel von 18 Jahren.

"Haste schon was gegessen?" "Nee, seit gestern Abend nichts mehr..." "Du bleibst hier, kannst duschen und so weiter, ich gehe einkaufen für uns beide für dieses Wochenende. OK?" "Jepp!". Sie war also einverstanden. "...und bloss keinen reinlassen...!" Nach knapp einer Stunden war ich zurück. Blöd, Samstags ist viel los in den Geschäften, hatte gar nicht mehr daran gedacht. Ich hatte reichlich eingekauft, mindestens für zwei Wochen. Alles mögliche, verrückt, aber ich tat es. Auch etwas Wein, Bier, Knabberzeug, aber auch ein großes Päckchen Kondome. Fielen mir irgendwie in den Einkaufswagen...

Als ich zu Hause ankam, saß sie im kleinen Wohnzimmer, hatte einen Jogginganzug an, sah frisch geduscht aus, roch auf alle Fälle schon mal sehr angenehm. Sie stand auf, half mir mit meinen Tüten und Kartons und machte große Augen, so viel einzukaufen wäre doch sicherlich Unsinn gewesen. Wir packten gemeinsam aus, ihr lief vor lauter Hunger schon das Wasser im Munde zusammen.

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