Achterbahn, Kapitel 5 (fm:Dominanter Mann, 1319 Wörter) [5/6] alle Teile anzeigen | ||
Autor: Spermaui | ||
Veröffentlicht: Oct 07 2009 | Gesehen / Gelesen: 10065 / 8103 [81%] | Bewertung Teil: 8.33 (3 Stimmen) |
Freudenmädchen Maui hat es geschafft: Ihr bester Freund ist ihr verfallen. Ihr, und ihren wilden, ungesunden Fantasien, sich ihm bedingungslos zu unterwerfen. Aber Felix ist nicht Superman und Maui ist kein Anfängerhund... |
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Widerstandslosigkeit strahlte sie Leben und Wärme aus, mehr noch, als diese kitschigen Bilder der Jungfrau Maria. In der Jungfrau Maria hatten dann aber auch wieder keine dreihundert Männer gesteckt und ihren "Saft des Lebens" in ihren Organismus gespritzt. Der ollen Maria wurden kaum Körpersäfte entlockt, wie kam eine Jungfrau eigentlich zu einem Kind? Maui war schon immer am Schönsten, wenn sie körperlich angestrengt und dabei voll bei der Sache war. Einmal hatte er der Beerdigung ihres Kaninchens beigewohnt. Ohne sich an Dreck und Würmern zu stören, hatte sie erst mit der kleinen Schippe, dann mit bloßen Händen gegraben und sich anschließend das Handgelenk verstaucht. Schmutzig, blutig und zerkratzt, hatte sie im Gras gesessen, ihre Kleider voller grüner und brauner Flecken. Sie keuchte und ließ die Tränen ungehemmt fließen. Sie war wie eine kleine, zerbrechliche Naturgewalt. Ein Windstoß, der, ehe er an einem Windbrecher zerbrach, für manch wunderschönen Blütenwirbel sorgte. Ein natürliches Mädchen, dass sich keine Sorge um ihre Nägel machte und lachte, wenn sie fiel und sich dabei verletzte. Diese schmutzige Schönheit, die durch allen hindurch Dreck strahlte, war es, das Felix schon wieder zu ihr anzog. Doch ihm hatten schon so viele der Gäste Komplimente zu seiner niedlichen Fratze gemacht, dass er sich nicht mehr traute, mit nacktem Arsch in die Näher all dieser Schwänze zu kommen.
Mit einer Hand zählte Felix das Geld, während er mit der anderen einen feuchten Waschlappen über Mauis Oberkörper gleiten ließ. Als er an ihrem Unterleib ankam, hielt er inne. Die Schweinerei, die er dort antraf, hätte den Waschlappen ruiniert und Maui hatte viel zu hart für das Geld gearbeitet, als dass man es guten Gewissens für einen neuen Frotteefetzen ausgeben könnte. Und Felix war es, der sie rücksichtslos hatte arbeiten lassen, bis sie zusammenbrach und noch lange danach, als sie am Boden lag. Es war seine moralische Pflicht, den Dreck, den er ihr beschert hatte, auch selbst zu entfernen. Er steckte seinen Kopf zwischen ihre heißen, zitternden Beine, die wohl die nächsten vierundzwanzig Stunden im Bett verbringen würden, und leckte mit größter Sorgfalt das übelriechende Gemisch von Körperflüssigkeiten auf. Wie eine Mutterkatze, die sich dazu überwand, ihre neugeborenen Jungen sauber zu lecken und die Nachgeburt zu fressen. Maui streichelte sein Haar, sein Pony klebte zwischen ihren Schamlippen. Maui beschloss, ihn zu schneiden, sobald sie wieder zuhause waren. Ihre eigene Studentenwohnung hatte sie am Vortag gekündigt. Ein Hund gehörte zu seinem Herrn und Maui hatte endlich den Herren ihrer Träume gefunden. Alles andere zählte nicht. Felix war ihr erster fester Freund und auch gleich der, der sie ohne zu fackeln mit auf eine Achterbahnfahrt nahm, auf einem unfertigen Gerüst, das, wenn die Fahrt sich dem Ende zuneigte, sie womöglich in die Tiefe stürzen würde. Wenn sie nicht schon vorher entgleisten.
Mit einer Mischung von Sperma, Ausfluss, Blut und Schweiß im Mund, richtete Felix sich auf, um Maui zu küssen. Als er sie fragen wollte, ob alles in Ordnung war, kam sie ihm zuvor. Verdutzt sah er sie an.
"Du ekelst dich doch vor so was", flüsterte Maui schwach und strich liebevoll über seine Wange. Ihre Hand zitterte. "Bist du okay?"
Als Antwort schmunzelte er nur und kraulte ihr den Kopf. Genau wie früher, wenn sie eine dumme Frage stellte. Ihre Teilzeit-Dummheit fand er hinreißend. Sie war ihm in so vielem überlegen: Fremdsprachen, Kunst, Fächer wie Psychologie (bei Freud bekam Felix ein Blackout, all das Gerede von "Phallus": Penis, Penis, Penis!) und mehr. Sie hatte mehr Lebenserfahrung, war bereist und mit allen Wässern gewaschen. Für all diese Eigenschaften bewunderte er sie. Und doch konnte die so intelligente junge Frau die dümmsten Fragen stellen und das mit dem naiven Blick eines Kindes. Und am liebsten stellte sie diese Fragen ihm, Felix, denn nach seiner Mutter war er ihre Bezugsperson geworden. Wie ein Kleinkind von der Mutter (so Freud), schien Maui von Felix zu erwarten, dass er die Antwort auf alle Lebensfragen kannte: Gibt es Gott? Wer hat auf meinen Hund geschossen? Warum ist der Dozent inkompetent? Wann ist nationaler Feiertag? Warum ist die Banane krumm? Warum zählt man Schäfchen und keine Nacktmulle oder Schabrackenhyänen?
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