Ex Libris 02 oder 'Von Blutwurst und französischen Autos' (fm:Sonstige, 4495 Wörter) [2/5] alle Teile anzeigen | ||
| Autor: Iron_Duke | ||
| Veröffentlicht: Mar 21 2010 | Gesehen / Gelesen: 18384 / 15026 [82%] | Bewertung Teil: 9.07 (76 Stimmen) | 
| Der zweite Teil des 1970er Jahre Märchens, mal feucht - mal fröhlich und ab und zu feucht-frohlich. | ||
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EX LIBRIS Teil 2 oder »Von Blutwurst und französischen Autos«  
 
© MMX by Iron_Duke  
 
11. Heimweg  
 
Mit dem Bus wären es vielleicht gerade mal 10 Minuten nach Hause gewesen, aber da es schon spät war, fuhren die Busse seltener und es  konnte durchaus passieren, dass man eine Stunde warten musste. Aber  abgesehen davon, war es mir gar nicht in den Sinn gekommen, Angelika  möglichst schnell nach Hause zu bringen - jede Minute in ihre Nähe war  kostbar. Wenn es nach mir gegangen wäre, wären wir endlos so  weitergelaufen, still, Hand in Hand, durch die Dunkelheit der Vorstadt.  Und das, obwohl ich immer noch etwas wackelig auf den Beinen war und  mein armer Sack immer noch so weh tat, als hätte ich einen Freistoß  direkt in die Eier bekommen.  
 
Ich sah neben mich. An meiner Seite ging Angelika, mit der ich meinen ersten richtigen Sex hatte. Na ja. Wir hatten nicht gefickt, aber  sonst... Und dann echoten die alles entscheidenden Sätze durch meinen  Kopf.  
 
»Ich hab dich lieb«  
 
»Ich will mit dir schlafen«  
 
»Und wenn es soweit ist, werden wir uns das Hirn aus dem Schädel ficken« 
 
 
Das hatte sie zu mir gesagt und ich zu ihr. Ein Mädchen hatte so was zu mir gesagt, unglaublich! Mädchen war eigentlich nicht das richtige  Wort. Walküre oder Erdmutter traf es eher. Sie war so groß wie ich und  hatte die gleiche Gewichtsklasse, nur ganz andere Proportionen. Ich  hielt mich nicht für dumm, hatte damals schon mehr als genug Punkte für  das Abitur zusammen, obwohl die Prüfungen erst in ein paar Monaten  anstanden. Aber Angelika war nicht nur blitzgescheit, irgendwie war sie  auch reifer, erfahrener als ich und das nicht nur auf sexuellem Gebiet.  
 
 
»Da sind wir«, sagte sie mit ihrer rauchigen Altstimme und blieb stehen. Ich schaute mich um. Wir befanden uns in einem etwas heruntergekommenen  Villenviertel. Auf beiden Seiten der Straße konnte ich schemenhaft mehr  oder weniger gepflegte Gärten ausmachen, von denen manche durch hohe  Hecken vor neugierigen Blicken verborgen wurden. Bei solch einem  Grundstück standen wir nun, direkt vor einem uralten, schmiedeeisernen  Tor, das ein wenig schief in den Angeln hing. Alles war still, nur ganz  entfernt hörte man das Brausen einer Schnellstraße.  
 
Meine Hand in der Parkatasche umschloss fest Angelikas immer noch feuchten Slip, den sie mir als Erinnerung geschenkt hatte. Ich zog sie  an mich heran, küsste sie lang und innig und atmete wieder ihren  unglaublichen Duft. Gleich würde sie reingehen, aber vorher musste ich  unbedingt noch was erledigen.  
 
»Angelika?«  
 
»Oliver?«  
 
»Ich weiß mal wieder nicht, ob es okay ist, aber ich möchte dir das hier zurückgeben.« Ich zog die Hand mit ihrem Slip aus der Tasche.  
 
»Ich liebe dich!«, sagte ich. »Und ich liebe, wie du dich anfühlst, wie du riechst, alles eben. Das hier ist ein tolles Geschenk. Ein sehr  persönliches. Eines, von dem ich noch nicht einmal auf die Idee  gekommen wäre, es jemals zu bekommen. Trotzdem möchte ich es dir lieber  zurückgeben.«  
 
Jetzt war es heraus. éIch blöder Idiot! Was, wenn ich jetzt alles kaputt gemacht habe?, So eine würde ich in tausend Jahren nicht noch einmal  finden!‘  
 
»Warum?«, fragte Angelika fast tonlos und ihre Hand versteifte sich in meiner. Mist! Mist! Mist! Aber jetzt gab es kein Zurück mehr.  
 
»Weil ...« Mann, sonst konnte ich doch auch reden wie ein Buch. Warum 
 
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