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Kleider machen Leute (fm:Romantisch, 2535 Wörter)

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Veröffentlicht: May 24 2010 Gesehen / Gelesen: 26261 / 20139 [77%] Bewertung Geschichte: 8.65 (182 Stimmen)
Er TV nimmt Anhalterin mit und zeigt ihr, das er unten anders ist als sie.

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© Manuela Yasmina Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

Die Anhalterin

Der Tag war für mich mal wieder prima gelaufen.

Vor Jahren, als ich noch in Köln wohnte, war ich, im Alter von 10 Jahren, Mitglied in einer Laienschauspieltruppe geworden. Was heißt war? Ich bin es ja noch immer. Wir hatten zwar keine richtige Aufführungen wie man sie aus dem Fernsehen her kennt, aber hin und wieder konnten wir auf einer kleinen Bühne auch vor größerem Publikum spielen. Anfänglich noch etwas scheu, verloren wir alle mit der Zeit unser Lampenfieber. Wir sind im Allgemeinen 16 Leute stark. Haben aber nur 3 Mädchen in der Truppe. Daher mußten einige Jungen und Männer auch hin und wieder die Rollen von Frauen übernehmen. Und so waren einige Damen in der Aufführung nicht so gebaut, wie man es normalerweise von Damen gewohnt ist. Das Publikum merkte dies manchmal sehr schnell. Aber manchmal auch nicht. Doch Applaus bekamen wir immer. Da ich meine Stimme so gut verstellen konnte und auch nicht gerade sehr maskulin aussah, es lag wohl hauptsächlich an meinen irre langen Haaren, spielte ich schon fast regelmäßig eine Frau, ein Mädchen, eine Gangsterbraut oder, so wie im heutigen Stück, ein Stubenmädchen. Aber uns, und auch mir, machte dies mit der Zeit nichts mehr aus. Es kam sogar öfters vor, das ich im Kostüm und fertig geschminkt zur Aufführung kam, da wir meist sehr beengt waren. Und ich war da nicht der einzige. Selbst als ich mit 18 nach Dortmund zog, blieben wir weiterhin in Kontakt. Und so hatte ich mindestens vier Rollen im Jahr. Und auch hier machte es mir nichts aus, als Penelope, oder Julchen, von Dortmund nach Köln zu fahren oder nach der Vorstellung auch zurück.

Heute war ich als Rosi, das kesses Stubenmädchen der Meiers, über die Bühne gedüst. Wenn man es so bedenkt, hatte ich dabei ein sehr geiles Outfit an. Schwarzes Kleid, sehr kurz und weit geschnittenes Röckchen mit passendem Petticoat. Darunter einen ausgefüllten BH, glänzende Nylonstrumpfhose und über der ein weißes Rüschenhöschen. Dazu kamen noch schwarze Schuhe mit einem etwa 6 oder 8 cm hohen Absatz. Alles in allem sah ich zum Anbeißen aus. Ein richtig geiles Stubenmädchen. Wenn mir ein Mädchen mit dem Outfit über den Weg gelaufen wäre, ich glaube ich hätte sie sofort vernascht. Eine Perücke brauchte ich zum Glück so gut wie nie, denn ich wußte genau, wie sehr man unter diesen Dingern schwitzt. Allerdings mußte ich dennoch meistens eine gute Stunde in der Maske sitzen. Und das nicht unbedingt wegen der Schminke. Denn das konnte ich mittlerweile schon selbst sehr gut. Teilweise sogar besser als einige weibliche Mitglieder unserer Truppe. Und da mich hin und wieder eine bat, sie doch zu schminken, blieb für mich immer wenig Zeit übrig. Also hatte ich mir angewöhnt, mich schon zuhause zu schminken. Aber meine Haare wurden heute zurechtgemacht. Sie wurden etwa 10 cm kürzer, aber zum Glück kein Opfer der Schere. Eher ein Opfer der Lockenpracht, welche ich nun hatte. Aber noch immer reichten sie mir bis unter die falsche Brust.

Wir hatten also eine Aufführung in Köln gehabt und da wir anschließend noch etwas feierten, war es sehr spät geworden als wir aufbrachen. Und so verzichteten die meisten darauf, sich noch abzuschminken und umzuziehen. Daher war ich noch immer im Kostüm, als ich mit ihnen auf den Parkplatz zusteuerte. Wir verabschiedeten uns voneinander und wünschten uns noch eine gute Nacht und eine gute Heimfahrt. Den Weg kannte ich im Schlaf. Viertelstunde durch Köln, dann eine knappe Stunde auf der BAB und in Dortmund noch mal eine Viertelstunde, dann würde ich zu Hause sein. Mit anderen Worten würde ich der letzte sein, der in dieser Nacht ins Bett kommt. Aber leider alleine. Fast alle hatten feste Partner oder waren verheiratet. Nur Klaus, Peter und Reiner teilten mit mir das partnerlose Los. Aber allem Anschein nach kamen sie ebenso gut damit klar, wie auch ich. Ich gab meinem Passat die Sporen, mußte mich aber gleich wieder zügeln. In meinem Outfit in einer Polizeikontrolle zu kommen, das würde bedeuten, das es eine lange Nacht mit vielen Fragen und einer Alkoholkontrolle werden würde. Am Bonner Verteiler angekommen, stellte ich fest, daß ich keine Ziggis mehr hatte. Also anhalten und im Verkaufraum eine Packung West gekauft. Ich habe keine Probleme damit, als Mann in Frauenkleidung draußen herum zu laufen. Zumal dies im Sommer angenehmer ist als in einer Hose. Damit ich das mal klarstelle: Ich mache das nur, wenn wir Theater spielen. Ich bin kein Transvestit oder so. Es ist halt angenehmer. Aber irgendwie ist es auch etwas erotisch, wenn ich meine Beine berühre, wenn ich eine Strumpfhose anhabe. Vielleicht bin ich doch etwas fetischistisch veranlagt. Also bin ich im Kleidchen in den Verkaufraum rein. Ich brauche ja wohl nicht zu sagen, daß die dort stehenden Männer

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