Côte d’azur (fm:Ehebruch, 4277 Wörter) | ||
Autor: xxxsouth | ||
Veröffentlicht: Dec 05 2010 | Gesehen / Gelesen: 60013 / 52125 [87%] | Bewertung Geschichte: 9.43 (369 Stimmen) |
Junger Mann hilft der Dame aus der High Society nicht nur bei der Gartenarbeit. |
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Côte d'azur
Ich verließ den Flughafen Nizza und freute mich auf einen weiteren Sommer an der Côte d'azur. Leider war ich nicht zum Urlaub hier, sondern zum Arbeiten. Ich arbeitete für die oberen Zehntausend, die hier in ihren großen Villen lebten. Natürlich hatten die ihren festen Angestellten, aber im Sommer gab es soviel zu tun, von Gartenarbeit über Instandsetzungen bis zur Aushilfe bei den zahlreichen Parties, dass ich voll beschäftigt war, und das schon in der vierten Saison. Ich hatte inzwischen eine umfangreiche Stammkundschaft zwischen Cannes und Nizza und verdiente soviel, dass ich einigermaßen davon leben konnte. Ich sprach gut Französisch und Englisch und hatte auch einige Deutsche kennen gelernt, die es mochten, mit einem Angestellten mal in ihrer Muttersprache zu reden. Die südliche Sonne hatte mir inzwischen ein fast mediterranes Äußeres verliehen und das schadete in der Welt der Reichen und Schönen auch nicht.
Als ich mein Zimmer in einer kleinen Seitengasse in Antibes bezog, dachte ich wieder daran, dass ich hier auch Urlaub machen und das Leben genießen könnte, wenn ich mich nicht mit meinem Vater überworfen hätte. Der gehörte eindeutig zu den oberen Zehntausend. Er hatte in Hamburg eine Reederei aufgebaut, die inzwischen zu den Größten weltweit zählte. Er wollte, dass ich studierte, was ich auch tat. Ich stellte jedoch schnell fest, dass das nichts für mich war. Mein Vater warf mir ziemlich bald vor, nur Mädchenröcke anzuheben, anstatt zu lernen. Das stimmte zwar, es waren aber nicht so viele Röcke, wie mein Vater mir vorwarf und was noch viel schlimmer war, es waren auch weitaus weniger, als ich gehofft hatte. So kam Eins zum Anderen. Als er auch noch meine Mutter verließ, stritten wir uns ein letztes Mal. Er warf mich raus und seitdem hatten wir uns nicht mehr gesehen.
Nun musste ich also selber Geld verdienen. Glücklicherweise war ich ziemlich geschickt und in der Lage, hart zu Arbeiten wenn es sein musste - etwas, was mein Vater mir niemals zugetraut hätte - und so landete ich schließlich in Südfrankreich. Meine Kindheit in reichem Hause hatte mich mit geschliffenen Umgangsformen ausgestattet, was mir hier auch gute Dienste leistete. Der Sommer verlief zunächst wie immer, aber nach einigen Wochen bekam ich einen neuen Auftrag. Die Gärtner in einer der großartigsten Villen der ganzen Côte brauchten Unterstützung. Das Anwesen lag auf den Hügeln über Cannes, am höchsten Punkt eines steilen Hangs in der Nähe des Observatoriums. So konnte niemand darüber bauen und der gigantische Blick über Cannes war auch nicht zu blockieren. Wegen der Hanglage war das Haus in vielen Ebenen gebaut, aber dafür hatte es sogar einen Fahrstuhl. Das Größte war allerdings die riesige Terrasse mit einer Brüstung aus Glas und einem großen Pool, der bis an den Rand reichte. Den Garten zu bearbeiten, war keine Kleinigkeit, da es auf dem Grundstück außer der Zufahrt und dem Parkplatz kaum ebene Flächen gab. Die zwei festangestellten Gärtner und ich hatten alle Hände voll zu tun, aber es machte richtig Spaß, über den Dächern von Cannes zu arbeiten.
Es dauerte zwei Wochen, bis ich einen der Bewohner zu Gesicht bekam. Ich war gerade vor dem Haus beschäftigt, als ein schwarzes Sportcoupé vorfuhr. Ein Lotus Europa S, wie ich mit Kennerblick feststellte - wer mehr als drei Tage an der Côte d'azur zubringt, kennt sich mit schnellen und teuren Autos aus. Viel mehr interessierte mich allerdings die Frau, die elegant aus dem Wagen stieg. Sie hatte lange, dunkelbraune Haare mit sanften Locken und eine traumhafte Figur, die in einem hellen Sommerkleid steckte. Trotz großem Hut und Designersonnenbrille erhaschte ich einen Blick auf ihr süßes Gesicht und schätzte sie auf höchstens Mitte Zwanzig, vielleicht ein, zwei Jahre älter als ich. Natürlich nahm sie mich nicht zur Kenntnis, aber der eifrigen Eilfertigkeit der Bediensteten nach zu urteilen, die zahlreiche Tüten und Pakete aus dem Auto ins Haus schafften, war das wohl die Dame des Hauses.
Von meinen Kollegen erfuhr ich, dass sie Tanja hieß und die Frau eines erfolgreichen deutschen Geschäftsmanns war. éErfolgreicher Geschäftsmann' bedeutete in der Sprache der Côte, dass der Mann mindestens Multimillionär war. Nun denn, dachte ich, eine heiße Frau hatte er sich jedenfalls angelacht. Sie machte schon etwas Urlaub, während ihr Mann in Deutschland noch arbeitete. In einigen Tagen wollte er aber auch nach Cannes kommen. Eines Morgens arbeitete ich nahe der Terrasse als ich die Hausherrin bemerkte, die aus einer der Glasschiebetüren kam und auf eine der großen Liegen zusteuerte. Sie
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