Fagslut - Teil 1: Der Funke, der das Feuer zündet (fm:Bisexuell, 24258 Wörter) [1/2] alle Teile anzeigen | ||
Autor: GirlFag | ||
Veröffentlicht: Oct 17 2011 | Gesehen / Gelesen: 30476 / 22930 [75%] | Bewertung Teil: 9.58 (59 Stimmen) |
Verzweifelt flüchtet die Hauptprotagonistin in eine Schwulenbar, obwohl sie weiß, dass sich ihre Sehnsüchte neimals erfüllen werden. Doch Julian, Boss einer schwulen Ledergang, hat die 25 jährige bereits ins Auge gefasst... |
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Es war einmal wieder so weit: Ich hockte da in einer Kneipe, die ich in einer überstürzten Protestaktion ausgewählt hatte, um meinen Frust zu ersäufen. Ich dachte nach. Bilder formten sich vor meinem geistigen Auge. Bilder aus der Vergangenheit, als Jörn damals mit mir Schluss gemacht hatte. Wie eingebrannt war der Anblick seines schneeweißen Gesichtes in meinem Kopf. Zuerst hatte er nicht gewusst, was er sagen sollte, dann hatte er unverständliches Zeugs daher gestammelt, bevor er mich geschockt gefragt hatte, ob dies mein Ernst sei. Wohlweislich um seine religiöse Erziehung, in der selbst Kondome nicht nur ein böses Übel, sondern auch ein unaussprechlich schmutziges Wort waren, hatte ich bejaht. Warum hatte ich das überhaupt getan? Ich hätte sagen können, die Videos seien von meinem Bruder, einem früheren Ex-Freund oder jemand wolle mir damit anscheinend einen üblen Streich spielen ... Warum nur hatte ich ihm so offenherzig und überhaupt nicht halblaut gestanden, dass ich auf Männer stehe, die es miteinander treiben? War es vielleicht eine Art von schadenfrohem Sadismus - eine Freude daran zu sehen, wie er in Tränen vor entrüsteter Enttäuschung ausbricht? Ich hörte in mich rein aber mein Gefühl sagte mir etwas anderes. Was war es denn eigentlich genau, dass mich immer wieder dazu verleitete, mein schmutziges Geheimnis früher oder später an die Oberfläche zu ziehen? Ich fand die Antwort, welche ich mir selbst gab, einfacher und plausibler als mir lieb war. Ich wollte mich nicht länger verstecken, anderen etwas vormachen oder mich verstellen müssen! Ich wollte endlich so sein dürfen, wie ich war!
Mittlerweile hasste ich nichts mehr, als die liebe brave Freundin spielen zu müssen, die ja ach so begeistert ist von ihrem mindestens ebenso braven heterosexuellen Freund, von dem ihr größter Traum handelt. Ein Traum, welcher selbstverständlich darin besteht, ihn irgendwann in einem riesigen Aufgebot zu heiraten, um danach in der üblichen Monotonie die imaginäre aber dennoch allgemeingültige Aufgabenliste abzuarbeiten, die darin besteht, Kinder zu kriegen, ein Häuschen zu bauen und jahrelang in einer Eintönigkeit dahin zu vegetieren, bis der mehrfache Vater meiner Kinder, die meinerseits zwar nie geplant aber dennoch von ihm unbedingt gewünscht waren, eine beinahe vierstellige Puffrechnung in der Jackentasche vergisst, die ich natürlich beim Wäschewaschen finden oder eines Tages seine zwanzig Jahre jüngere Geliebte mit einem verschlucktem Fußball vor unserer Haustüre stehen würde und mich heulend anschreit, ich solle den miesen Dreckskerl nur herausholen, damit sie ihm endlich wutentbrannt eine runterhauen und vorrechnen könne, was da in wenigen Wochen bald an Verantwortung und finanziellen Ausgaben auf ihn zukommt.
Ich kehrte von meinen unmöglichen Horror-Visionen wieder auf den Boden der Tatsachen zurück, weil mich der Wirt fragte, ob es noch etwas sein dürfe. "Ja, sicher", antwortete ich nicht mehr ganz nüchtern, "Noch mal dasselbe!" Julian hieß er, so viel hatte ich am Rande mitgekriegt, während ich hier die letzten paar Male meine Zeit totschlug, indem ich heimlich anhimmelte, was ich nicht bekommen konnte. Manche, die sehr vertraut mit ihm schienen, nannten ihn auch Juli, obwohl diese Abkürzung zu dem Alter, auf das ich ihn schätzte, gar nicht passen wollte. Er war nicht wirklich alt, vielleicht irgendetwas um die 35 aber er sah trotzdem nicht aus wie ein Juli, sondern eher wie ein David oder Marco aber nicht wie ein Juli. Sprach man seinen Vornamen vollständig aus, ohne die zwei letzten Buchstaben wegzulassen, dann fügte er sich schon eher in ein harmonisches Bild mit dieser überaus anziehenden Erscheinung, die er abgab. Dabei war er nicht einmal besonders muskulös oder verfügte mit seiner schlanken Figur über einen Körperbau, der gemeinhin als besonders attraktiv galt. Es war hingegen eine Schönheit, die tiefer lag, wie sie mitunter in den geschmeidigen Bewegungen seiner Hüften unter der Lederhose und dem geheimnisvoll verwegenen Funkeln in seinen Augen zum Ausdruck kam. Nicht zuletzt hatte ich mich auch direkt an den Tresen gesetzt, um seinen herrlich wohlgeformten Po zu beobachten, wenn er mir den Rücken zukehrte und sich bückte, um etwas unterhalb der Theke hervor zu holen. Manchmal konnte ich auch seinen Duft nach Aftershave und neuem Leder riechen, wenn er an mir vorbeiging, um Getränke zu den Gästen an den Tischen zu tragen.
Aber ich musste damit aufhören ... Dringend aufhören! Denn wenn ich diese aussichtslose Schwärmerei fortführte, würde ich mich unausweichlich in das nächste Übel befördern. Julian arbeitete nämlich nicht nur hier, sondern war auch selbst schwul, so viel hatte ich am Rande in den gedankenverlorenen Unterhaltungen mitbekommen, die manch ein Gast hier mit ihm führte, wenn es ruhig war. Mir blieb also keine
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