Der Tanzkurs (fm:1 auf 1, 2178 Wörter)

Na ja, eigentlich wollte ich ja gar nicht tanzen, aber wie soll ich als Single in einer neuen Umgebung, in einer neuen Stadt, auf einer neuen Arbeitsstelle die Möglichkeit bekommen nette Leute kennen zu lernen. Die Arbeit füllt mich den ganzen Tag aus und so habe ich abends kaum noch Lust auszugehen. Und wohin auch? In die nächste Kneipe? Wen will ich da kennen lernen? Männer? Was soll ich mit denen? Bier trinken? Wein oder Schnäpse? Nee, das ist eigentlich nicht, was ich will. Der Sinn steht mir viel mehr nach einer netten Begegnung mit einer sympathischen Frau. Doch wo finde ich die? Und wie wirkt es, wenn ich zu auffällig auftrete? Und da kam mir die Erleuchtung, als ich zufällig den Hinweis auf eine Tanzschule sah. Frauen stehen doch auf Tanzen, ich zwar nicht so, aber was soll es denn? Ein Versuch ist es sicher wert. Und schon hatte ich mich für einen Anfängerkurs angemeldet. Der findet zwar mittwochs statt, aber okay. Mittwoch oder an einem anderen Tag, egal.

Und dann kam die erste Stunde. Ich war nervös, nervös wie vor vielen Jahren beim ersten Tanzkurs noch in der Schulzeit. Mit großem Entsetzen stellte ich fest, dass es hauptsächlich Paare waren, die mit mir ankamen. Und viele kannten sich auch noch untereinander. Ob das was werden kann? Ich überlegte schon, ob die Entscheidung für diesen Kurs richtig war. Doch da war eine Frau, die solo schien. Eine tolle Frau, irgendwie total anders. Ich war sofort auf sie fixiert. Und Und dann stellt sich heraus, dass sie den Kursus leitet. So ein Mist, dann kann sie bestimmt super tanzen und ich? Ich, der Tollpatsch, was wollte ich hier nur? Dass ich mit meinen 45 Jahren noch mal tanzen lernen sollte. Was hatte ich mir da nur vorgestellt? Ach, egal, ich musste da jetzt durch. Die Kursleiterin begrüßte uns und sie sah wirklich toll aus in ihrer engen Hose und mit dem fast durchsichtigen Oberteile Und dann passierte auch noch das Unfassbare. Da eine Frau fehlte, wollte sie selbst als Tanzpartnerin einspringen, und da ich allein gekommen war, gesellte sie sich zu mir. Blankes Entsetzen machte sich bei mir breit. Wie sollte ich mich nur bei der Partnerin aufs Tanzen konzentrieren können? Aber sie machte das echt professionell und schon begann sie mit den Grundschritten zum langsamen Walzer. Ich hatte enorme Probleme, auch weil sie einfach umwerfend aussah und so gut roch. Doch alle Attacken auf ihre Füße überstand sie mit Lächeln und das macht mir enormen Mut. Und sie fühlte sich auch so gut an. Ich weiß gar nicht, wie oft ich mich entschuldigt habe für meine Tritte. Und das ich dabei rot wurde? In meinem Alter? Ich glaube, es hatte mich schon erwischt, diese Frau war einfach jemand, den ich näher kennen lernen musste. Als dann nach einer Stunde Schluss war, wollte ich noch nicht gehen, und so fragte ich sie, ob sie mir nochmals die Grundschritte zeigen könnte. Und dann waren wir allein. Ich fühlte ihren Körper, ihre Haut durch die Kleidung und wollte sie gar nicht mehr loslassen. Es fiel mir enorm schwer mich aufs Tanzen zu konzentrieren, da ich nur daran dachte, welch eine tolle Frau ich in den Armen halten durfte konnte. Als wir dann nach einer weiteren halben Stunde endlich aufhörten zu tanzen, war ich total fertig. Doch meine Einladung zu einem Wein im Lokal gegenüber lehnte sie ab, schade. So ging ich dann grübelnd nach Hause, einerseits war ich hoch elektrisiert von dieser Frau, aber auch andererseits enttäuscht, dass sie die Einladung abgelehnt hatte. In den nächsten Tagen ging sie mir nicht mehr aus dem Kopf. Wie hieß sie denn überhaupt? Frau Mey oder Hay? Ich hatte gar nicht richtig zugehört. Und mit Vornamen? Keine Ahnung. Ich fieberte schon der nächsten Tanzstunde am Mittwoch entgegen, dabei machte ich mir gar nichts aus Tanzen. Wenn ich ehrlich war, dann gefiel mir die Frau sehr und ich wollte sie näher kennen lernen. Ob mir das gelang? Schließlich war sie doch die Leiterin und tanzte sicherlich sehr gut. Und ich? Also mit Tanzen konnte ich sicherlich bei ihr nicht landen. Am darauf folgenden Mittwoch war ich einer der ersten im Tanzraum, doch sie war noch nicht da. Ich schaute mich um und stelle fest, dass ich eigentlich hier ein Außenseiter war. Ich kannte niemanden, aber ich war ja noch neu im Ort und wollte ja Leute kennen lernen, deshalb war ich ja hier. Als es dann losging, war ich wieder überrascht von der Erscheinung der Tanzlehrerin. Sie trug nur ein kurzes, dünnes Sommerkleid mit Spaghettiträgern und sah mit ihrem aparten Lächeln bei der Begrüßung sehr anziehend aus. Ich hatte nur Augen für sie. Leider kam es dann doch ganz anders, denn eine andere Frau, die beim ersten Mal gefehlt hatte, wurde mir als Partnerin zugeteilt. Sie sah eigentlich auch sehr gut aus, aber das interessierte mich gar nicht so. Und mit ihr klappte das Tanzen noch viel weniger. Ich war verzweifelt. Immer wieder musste ich zu der Lehrerin blicken und sah sie mit schmachtendem Blick an. Ich weiß gar nicht, ob ich wollte, dass sie es merkte, oder ob sie es nicht merken sollte. Auf jeden Fall gab sich meinen neue Partnerin alle Mühe mit mir tänzerisch

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