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Haxnbruch (fm:Romantisch, 5841 Wörter)

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Veröffentlicht: Feb 25 2012 Gesehen / Gelesen: 24218 / 19847 [82%] Bewertung Geschichte: 9.60 (260 Stimmen)
Die Geschichte hatte ich vor einiger Zeit schon einmal hier eingestellt. Nach ein wenig Überarbeitung soll Jörg wieder auf die Piste, bzw. in die Loipe. Er kennt sich da bestens aus und auch manche Leute trifft er wieder...

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"Viel Spaß und Hals- und >Haxnbruch" wünschte Jörg. "Impotenz und Haarausfall" konterte Ulf.

Er machte, dass er aus dem Büro kam, es war schon 13 Uhr, schon lange wollte er weg sein. Jörg grinste fett hinter Ulf her, der sollte mal lieber seine Energie auf das andere Geschlecht lenken. Die Frauen wären dankbar und Ulf um einiges entspannter. So wird das nie etwas mit dem Kerl. Die beiden kannten sich schon etliche Jahre. Jörg glücklich verheiratet, war schon einige Male mit seinen niedlich wirkenden Verkupplungs-Versuchen, kläglich gescheitert. Ulf nahm es ihm nicht übel, hakte sie als liebevolle Freundschaftsdienste ab. Anfangs dachte Jörg, sein neuer Arbeitskollege sei schwul, so schreckhaft zog sich Ulf vom weiblichen Geschlecht zurück, wenn ihm eines jener zauberhaften Wesen zu nahe kam. Dann lernten sie sich näher kennen, wurden Freunde und Ulf ließ einmal in einer sehr bierseligen Stimmung einen Blick in sein sexuales Seelenleben zu. Das ermunterten Ulf und seine Frau zu anfangs zaghaften Versuchen ihn zu verkuppeln. Doch Ulf plagten gerade ganz andere Sorgen. Wenn er es bis 15 Uhr in die Loipe schafft, kann er noch zwei Stunden heizen, redete er sich gut zu. Die Sonne schien durch die wenigen, dünnen Schleierwolken, an den Föhnzigarren vorbei. Heute würde das Wetter noch gut reichen. Doch für das Wochenende war heftiger Schneefall und Wind angesagt. Da kannst du die Loipe vergessen.

Der Verkehr war nervig, lief aber für Freitagmittag erstaunlich flüssig, so dass er doch wie geplant auf dem Loipenparkplatz ankam. Der Schnee war herrlich, die Sonne schien fast ungetrübt, die Loipe war leer. Herz, was willst du mehr! Ruckzuck war er umgezogen, schnappte seine Ausrüstung und startete.

Irene hatte sich auf das Wochenende gut vorbereitet. Der Kombi war voll gepackt mit Sportklamotten zum Wechseln und Lebensmitteln. Bei der Hütte war zwar ein Dorf, doch dort gab es nur Touriglump, wie es Hans, ihr ehemaliger Trainer und Patenonkel nannte. Zu essen gab es nur in den Gasthäusern und die wollte sie tunlichst meiden, obwohl es da zur Zeit eher ruhig zuging. Hans war froh, dass sie in seine Hütte ging, nach dem Umbau im letzten Jahr war er nicht mehr hingekommen, um nach dem Rechten zu schauen. Sie stand leer, er würde sie frühestens zum Sommer wieder vermieten. Aber nur wenn er in der Nähe war. Die letzten Gäste hätten sie mit ihrer Blödheit fast abgefackelt und ihm nichts davon gesagt. Es war sehr ärgerlich und teuer.

Sie hatte sich frei genommen für heute und Montag, ein gaaanz langes Wochenende. Am späten Vormittag erreichte sie ihre Bleibe. Der Weg war geräumt, das Auto schnell ausgeladen und los ging es, ab in die Loipe. Nach drei Stunden hatte sie genug, morgen ist zwar auch noch ein Tag, aber der Wetterbericht klang nicht so gut. Sie stand am Rand der Skating Trasse, als sie auf ein Gesicht aufmerksam wurde. Sie hatte ihn schon oft hier gesehen und seine Form angetestet. Aufgefallen war er ihr erstmals, weil er nie eine Mütze aufhatte und immer ohne Sonnenbrille unterwegs war. Und das war für einen Skater extrem ungewöhnlich. Er lief immer mit offenem Visier, mit einem sympathischen Gesicht und immer freundlichen Augen. In der Zwischenzeit lächelten sie sich sogar einen schüchternen Gruß zu.

Doch was war das? Der Typ machte mit seltsamen Verrenkungen einen zünftigen Absitzer und wirkte überhaupt nicht entspannt. Ulf wollte starten! Mit einem Stock stach er ins Leere und stoppte mit der Backenbremse auf dem Hintern. Er sah seine Stöcke an.

"So eine gottverdammte Sch.....eibenbremse" rutschte ihm der Fluch heraus. Der Teller am Stockende war gebrochen, unbrauchbar. Natürlich könnte er ins nächste Sportgeschäft fahren, den Stock reparieren lassen, wieder zurückfahren und hätte dann vielleicht noch Zeit für eine Runde. Vielleicht,- wenn es dumm läuft aber eher nicht!

Irene sah sofort was los war und realisierte augenblicklich was das Missgeschick bedeutete. "Willst du meine Stöcke nehmen, ich bin gerade fertig", hörte sie sich aus weiter Ferne sagen. Die Stimme elektrisierte Ulf. Eine sanfte Altstimme rieselte durch seine Ohren. Er liebte Altstimmen! Sie wirkten auf ihn sinnlich, extrem sinnlich!

Überrascht drehte er sich um. Er erwartete Tanita Tikaram, meinte Twist in my Sobriety zu hören. Doch zwei haselbraune Augen aus einem sonnengebräunten Gesicht, eingerahmt von braunen Haaren zu einem lockeren Zopf zusammengebunden, lächelten ihm zu.

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