Wie das Leben so spielt (fm:Ehebruch, 6927 Wörter) | ||
Autor: Hubertus | ||
Veröffentlicht: Apr 08 2012 | Gesehen / Gelesen: 34696 / 27467 [79%] | Bewertung Geschichte: 9.27 (141 Stimmen) |
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Wie das Leben so spielt
© Hubertus 2009
Dr. Benno Treitler war ganz zufrieden mit seinem Leben. Er hatte eigentlich alles erreicht, was sich ein Mann mit zweiundvierzig Jahren vorstellen konnte. Während seines Jurastudiums hatte er sich auf Wirtschaftsrecht spezialisiert und eine Anstellung in einer Großbank bekommen. Nach einigen Jahren zielstrebiger Arbeit war er zum Leiter der Investment- und Immobilienabteilung befördert worden und stand jetzt kurz davor, in den Vorstand der Bank berufen zu werden. Auf einem Hügel vor der Stadt hatte er sich ein wunderschönes Haus erbauen lassen und er fühlte sich mit seiner Familie in diesem Villenviertel sehr wohl.
Als Benno die Kunstgeschichtestudentin Lydia kennen lernte, war sie noch Jungfrau. Bewusst hatte sie sich für ihre große Liebe aufgespart. Kleine Liebeleien, die sie vor Benno hatte, waren über Petting nicht hinausgegangen. Die Liebe zu Benno traf sie wie ein Blitz, und bei ihm wusste sie sofort, der oder keiner! Sie dachte nicht an ihre Jungfräulichkeit, sie dachte nicht an Empfängnisverhütung. Diesem Mann gab sie sich hin, mit diesem Mann wollte sie ihr Leben verbringen. Der ungeschützte Geschlechtsverkehr zeigte bald seine Folgen, als ihre Schwangerschaft offenkundig war, war die Eheschließung der logische Schritt.
Als das zweite Kind das Licht der Welt erblickte, brach Lydia ihr Studium endgültig ab und machte Kunstgeschichte zu ihrem Hobby. Es gab kaum eine Ausstellung, die sie nicht besuchte. Im gesellschaftlichen Leben hatte sie ihren Platz eingenommen. Lydia war mit dem Status Quo recht zufrieden, Benno war, wenn er zu Hause war, ein liebevoller Ehemann, der sie bei entsprechenden Anlässen immer wieder mit wunderbaren Geschenken überraschte.
Lydias Aussehen war für eine Frau von achtunddreißig Jahren fast unwahrscheinlich zu nennen. Sie hatte eine zierliche Figur, und damit das auch so blieb, trieb sie fleißig Sport. Sie war bei einem Aerobic - Kurs ständige Teilnehmerin, sie spielte Tennis und im Sommer schwamm sie jeden Morgen mehrere Runden im Pool. Jede Woche besuchte sie ihre Kosmetikerin. Der Friseur freute sich über ihr regelmäßiges Kommen und die Boutiquen hatten eine treue Kundin an ihr. Lydia schaute wirklich sehr jung aus, sie wirkte neben ihren heranwachsenden Kindern nahezu wie die ältere Schwester. Benno war sehr stolz auf sie, wenn er sich bei gesellschaftlichen Treffen mit ihr schmücken konnte.
Ihr Liebesleben war im Laufe der Jahre ein wenig eintönig geworden, sie hatten noch immer jede Woche Verkehr, zumeist am Wochenende. Benno war durch seinen Beruf oft auswärts und die konzentrierte Arbeit ließ ihn manchmal bald nach seiner Heimkehr ermüdet ins Bett fallen.
Lydia bereute ihre Heirat mit Benno noch keine Sekunde. Ihr Leben verlief in geordneten Bahnen, und dass der Sex mit ihrem Ehepartner zwar befriedigend, aber nicht atemberaubend war, nahm sie als gegebene Tatsache hin. Irgendwie war sie sogar selbst schuld daran, als junges Mädchen war sie nicht experimentierfreudig, und als sie schwanger wurde, sah Benno in ihr mehr die Mutter seiner Kinder als die Geliebte. Eine Geliebte, mit der man im Bett verschiedenste Stellungen ausprobieren konnte, die man auch so erregen konnte, dass sie sich selbst vergaß. Die durch raffinierte Methoden zu einem zuckenden, geilen Weibchen werden konnte. Ihre intimen Begegnungen waren zärtlich und liebevoll, von echter Leidenschaft war kaum etwas zu spüren. Lydia träumte manchmal davon, außergewöhnlichen Sex zu erleben, in ihrer Phantasie stellte sie sich vor, wild und zügellos geliebt zu werden.
Als sie im Internet googelte, hatte sie aus reiner Neugier Erotik als Suchbegriff eingegeben. Da hatte sie eine Seite entdeckt, auf der unzählige erotische Kurzgeschichten veröffentlicht waren. Immer, wenn sie allein zu Hause war, suchte sie diese Seite auf. Viele Geschichten gefielen ihr nicht, manche waren in unleserlichem Deutsch geschrieben, andere wieder waren so ordinär, dass Lydia darin keinen Reiz sah und aufs Weiterlesen verzichtete. Aber da waren auch Geschichten, die sie so richtig heiß machten. Wenn sie da las, wie manche Menschen ihr Liebesleben bereicherten, wenn sie von heißen Umarmungen, von lüsternen Stellungen, von intimsten Liebkosungen und wilden Vereinigungen las, dann konnte sie eine Erregung in sich fühlen, die sie nicht für möglich
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