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Die Gräfin von Venedig 3 (fm:Dominante Frau, 5036 Wörter) [3/4] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Feb 15 2013 Gesehen / Gelesen: 10767 / 8222 [76%] Bewertung Teil: 8.11 (9 Stimmen)
Kraft, Schönheit und Macht der Contessa wachsen ins unermessliche

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© Achilleus Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

1. Durchs wilde Hinterland

Wenige Kilometer außerhalb von Venedig, es ist ein feuchter, kühler Tag. Im Hintergrund die Lagune, und dahinter die alten Gemäuer der Stadt. Es ist das verlassene Hinterland auf dem Weg nach Triest, keine Straßen, bloß schmale Wege, die sich durch die flache Landschaft schlängeln, Morast links und rechts. Streunende Hunde links und rechts, angeschwemmtes Holz und fauliger Geruch. Es ist das Gebiet, in dem die Roma leben. Man fürchtet sie in der Stadt, erzählt sich schaurige Geschichten, und meidet diesen Flecken wie der Teufel das Weihwasser. Dabei sind sie ein lebensfrohes und stolzes Volk. Furchtlos tagsüber, temperamentvoll nachts.

Am frühen Morgen rast eine Kutsche durch dieses Schwemmland, am Hinterhof zu Venedig. Es ist eine schwarze Kutsche, klein in den Ausmaßen, aber mit großen, sportlichen Rädern. Zwei Rappen ziehen den Wagen, im Eiltempo. Auf der Kutsche sitzt eine Frau mit schwarzem Cape, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Es ist Natalia Falcone, auf ihrem Weg zum Haus der Innungen. Präzise: es ist der geheime Treffpunkt der Unternehmer, der Platz an dem die Zünfte zusammenkommen, wenn sie abseits der Geschäftigkeit der Stadt wichtige Entscheidungen treffen.

Die Contessa ist früh dran, und trotzdem macht sie Tempo. Sie schwingt die Peitsche, auf das die Rappen noch schneller galoppieren. Der Umhang weht wild im Fahrtwind, und die wilden Tiere weichen geschreckt zurück. An der linken Seite der Kutsche eine Gruppe von Zigeunern. Die Contessa blickt hinüber zu ihnen. Man wirft sich wortlos Blicke zu, ruhig, verständnisvoll, so als würde man sich ewig kennen. Als Kind war sie oft hier draußen. Sie ist von zu Hause fortgelaufen, dorthin, wo sie das Abenteuer vermutete. Niemand konnte ahnen, dass sie sich hier mit den Roma Kindern traf, mit ihnen kämpfte, tanzte und lachte. Während sich andere Stadtkinder von den Eltern verwöhnen ließen, kämpfte hier um Anerkennung, um Respekt. Oft kam sie tagelang nicht nach Hause, um dann plötzlich mit Narben und Wunden übersäht ins Haus zu fallen. Die Wahrheit erzählte sie nie, es war ihr kleines Geheimnis. Hier draußen fühlt sie sich wohl. Hier draußen fühlt sie sich verstanden, Hier draußen fühlt sie sich ... frei.

2. Das Wiedersehen

Der Palast der Zünfte ist pompös. Viel pompöser als man es in diesem verlassenen Winkel vermuten würde. Ein weißes Gemäuer, mehrere Stock hoch, mit einem riesigen Eingangsportal. Die Treppen sind breit, und laufen nach oben hin zu. Weiße Treppen, über die die Frau im schwarzen Umhang eilt. Die schwarze Kutsche davor geparkt, bewacht von einem Stallburschen. Der Eingang ist so groß, dass die Contessa darin zu verschwinden droht, als sie hindurchschreitet. Drinnen, im weiten und endlosen Flur warten zwei Geschäftsleute, und alte Freunde des Vaters. Franco, der Doge von Barillo, und Guiseppe, der Doge von Boion.

Franco: Was für eine Freude euch wiederzusehen, verehrte Frau Tochter meines Freundes

Natalia: und was für eine Freude für mich.

Guiseppe: Ma Ma Madam. Wie schön i i ihr heute wieder ausssssss ...

Der Doge von Boion kennt den Dogen von Falcone seit seiner Kindheit, sie waren stets gute Freunde. Er ist ein einflussreicher Mann, stolz und von traditionellem Bewusstsein ... besonders was die Frauen betrifft. Seit Jahren stellt er nun schon der Tochter des Dogen von Falcone nach. Wie es sich in seiner Welt geziemt, hat er stets versucht sie mit Geld und männlichem Gehabe zu beeindrucken. Immer wieder lud er sie in das Ristorante Grande Canale, das teuerste und edelste Lokal der Stadt. Er ließ die teuersten Gerichte, und die besten Weine auftragen. Dabei erzählte er unentwegt von seinen Heldentaten. Zu spät erkannte er, dass die Contessa eine einflussreiche Frau in dem Lokal war. Sie arbeitete schon als junges Mädchen in der Küche, später bediente sie, und dabei setzte sie auch oft unangenehme Gäste an die frische Luft. Das brachte ihr den Wohlwollen der Eigentümer. So arbeitete sie sich hoch zur Geschäftsführung, nun ist sie Teilhaberin des Lokales. So wie von vielen anderen Geschäften der Stadt. Man kennt sie schlechthin nur als verwöhnte Tochter ihres alten Herren, dabei zieht sie die Fäden an vielen Enden der Stadt: Mode, Schmuck, Gastronomie ... bis hin zum

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