Die Nachbarin - Teil 2 (fm:1 auf 1, 3690 Wörter) [2/3] alle Teile anzeigen | ||
Autor: testsiegerin | ||
Veröffentlicht: May 31 2013 | Gesehen / Gelesen: 20826 / 17141 [82%] | Bewertung Teil: 9.47 (75 Stimmen) |
In Teil 1 hat er, nachdem er seine Nachbarin nach einem wunderbaren Essen durch die Strumpfhose geleckt hat, kalte Füße bekommen und die Flucht ergriffen. Aber sie ist noch lange nicht satt. |
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In seiner Wohnung geht er ein paar Minuten in den Zimmern umher. Vom Schlafzimmer in die Küche, wo er eine Runde um den Tisch dreht, wieder zurück ins Schlafzimmer, um einen Blick aus dem Fenster zu werfen; schließlich landet er zum dritten Mal im Wohnzimmer und lässt sich in den schweren Ohrensessel fallen, das einzige Erbstück seines Opas. Er schließt die Augen und versucht, Ordnung in seine Gedanken zu bekommen. Schließlich gelingt es ihm, das Chaos in seinem Kopf auf drei Unruheherde zu reduzieren. Zum einen: Warum ist er, verdammt noch eins, so konfus? Dann: Warum ist er gegangen? Und zu guter Letzt stellt er fest, dass jeder Gedanke von Bildern überlagert wird. So wie ein zwar wunderschönes Gemälde, unter dessen Ölfarben aber noch ein anderes Bild versteckt ist.
Hat er gerade wirklich eine Frau durch ihre Strumpfhose geleckt? Im Stehen, an einer Fensterbank? Und trug sie wirklich nichts drunter? Und hat sie tatsächlich einen lauten, nassen Orgasmus unter seiner Zunge gehabt? Er reißt die Augen auf. Plötzlich weiß er, was ihn in diesen Zustand der Benommenheit und Verwirrung versetzt. Er war dabei nicht alleine gewesen. Nicht alleine mit Frauen in Strumpfhosen, die auf dem Bildschirm seines Laptops dafür bezahlt wurden, dass sie Männer wie ihn geil machten. Nicht alleine mit einer Strumpfhose, die er über seine Hand oder seinen Schwanz streifte. Die er auch schon mal angezogen hatte, um sich vorzustellen, seine Hand, die über sein verhülltes Arschloch strich, würde gerade über das Arschloch einer Frau streichen. Um sich vorzustellen, sein Körper wäre ihrer. Nicht alleine als Vierzehnjähriger, der einen Modekatalog von der Mama mit ins Zimmer nimmt, um sich dort nicht die Frauen in BH und Höschen, sondern in Nylonstrumpfhosen anzusehen.
Konnte es denn wahr sein, dass da vor ein paar Minuten eine echte Frau aus Fleisch und Blut denselben Spaß hatte wie er? An denselben Dingen? Dingen, von denen er annahm, sie müssten geheim bleiben. Dinge, die nur ihn etwas angingen und die er unausgelebt und unausgesprochen mit ins Grab nehmen würde.
O Gott, die Frau. Was musste sie jetzt von ihm denken? Im besten Fall, dass er ein Gentleman war: Ein höflicher Gast, der sie zum Dank für das leckere Essen leckte, bis sie kam, und sich anschließend empfahl. Im schlimmsten Fall, dass er Erektionsprobleme oder/und einen zu kleinen Schwanz hatte. Hatte sie seinen Schwanz gespürt? Er konnte sich nicht mehr erinnern. Er musste sich ja an so vieles erinnern! Was machte sie wohl gerade? Den Abwasch? Ob sie noch die Strumpfhose anhatte, nass und glitschig im Schritt? Erektionsprobleme hatte er keine, das spürte er gerade ganz genau. Und ob sein Schwanz klein oder groß war, darüber sollten andere entscheiden. Darüber sollte sie entscheiden.
Entweder, er würde jetzt auf der Stelle bei ihr klingeln und ihr seinen Schwanz präsentieren - oder... Wie heißt der Chat doch gleich? Ah ja. Ganz leicht. Oh, hier gibt es sogar einen Raum für Stumpfhosenaffine. Strumpfhosenaffen. Er lacht. Mit dem Nick Fatalitäten loggt er sich ein.
*
Sie hat sich zur gleichen Zeit als Calze all'arrabbiata eingeloggt. Scharfe Strümpfe. Kaum hat sie sich eingeloggt, springen drei Fenster auf. Die Herren hier sind weit weniger zurückhaltend als ihr Nachbar, sondern kommen sofort zur Sache.
"Ficken?", fragte der erste, zumindest fehlerfrei. "Danke, nein", schreibt sie, dabei will sie durchaus ficken. Aber halt nicht mit irgendjemandem. Lycralover will ohne Umschweife wissen, welche geilen Panties sie gerade trage. "Medizinische Stützstrumpfhosen in beige" tippt sie ein und überlegt kurz, ob Lycralover eigenartige Vorlieben oder nur einen eigenartigen Humor hat, als er "Geil, da steh ich total drauf, kannst du mir ein Bild mailen" antwortet. "Da, wo ich herkomme, beginnt man ein Gespräch üblicherweise mit Guten Tag." Sie klickt den Kerl weg. Strumpfschlumpf erzählt ihr unaufgefordert, dass er unter der fsh (sie kombiniert richtig, dass die Abkürzung für Feinstrumpfhose und nicht für Follikelstimulierendes Hormon steht) Windeln trägt. Erwachsenenpampers meistens, manchmal aber auch Stoffwindeln. Sie fühlt sich abgestoßen und deaktiviert die Funktion Persönliche Chats erlauben.
"Ist hier jemand mit einem Intelligenzquotienten von über 80 und guten
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