Die Burg (fm:Sonstige, 46834 Wörter) | ||
Autor: Aldebaran66 | ||
Veröffentlicht: Oct 27 2013 | Gesehen / Gelesen: 41882 / 35876 [86%] | Bewertung Geschichte: 9.70 (268 Stimmen) |
Eine Burg und ihre geheimnisvolle Eigentümerin, ziehen Jens von Maiden in den Bann. |
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dann, wer wohl an mich denken würde, wenn ich einmal nicht mehr da war.
Eine Frau hatte ich nicht, Kinder auch nicht. Mit mir würde die Erinnerung an mich wohl auch sterben. Dies hatte mich in einem Winter so betrübt, dass ich seitdem anfing, in die Unterseite jedes Grabsteins meinen Namen einzugravieren. So konnte man dort immer lesen: Gemacht von Jens am ..., und dann kam noch das Datum.
Da es darunter stand, konnte es niemand sehen, aber ich bildete mir ein, dass irgendwann einmal dieser Stein abgetragen wurde und irgendwer würde das dann lesen. Er kannte mich zwar nicht, aber er würde es lesen und vielleicht einen Moment innehalten und darüber nachdenken, wer ich wohl gewesen war.
Mein Chef hatte zwar immer etwas seltsam geschaut, wenn ich das machte, aber da es niemand zu sehen bekam, hatte er auch nichts dagegen, solange ich die Gravur in meiner Freizeit anbrachte.
Aber das war nun vorbei und wie schon gesagt, war ich auf der Suche nach einer neuen Arbeit. Hierbei wollte ich am liebsten Mal etwas anderes, Kreativeres machen, denn nur Grabsteine waren keine Herausforderung. Künstlerisch war ich allerdings auch nicht sonderlich begabt. Ich hatte mehrmals versucht aus einem Stein etwas Schönes zu machen, aber wenn ich keine Vorlage hatte, kam dabei nie etwas Schönes raus. Ich bewunderte Bildhauer, die dieses konnten. Dabei war es so einfach. Wie hieß es doch so schön:
"Wenn du einen Löwen machen willst, nimmst du einen Stein und schlägst alles weg, was nicht nach Löwe aussieht."
Wenn ich einen Löwen machen wollte, kam dabei nicht einmal etwas heraus, was wie ein Kätzchen aussah. Also ließ ich es und stellte meine gut gemeinten Skulpturen als moderne Kunst irgendwo in einen Stadtpark, wenn keiner hinsah. Soweit ich weiß, stehen dort noch ein paar von den Dingern und so manches Mal geht vielleicht jemand daran vorbei und fragt sich, was das wohl darstellen sollte. Vielleicht ärgerte sich auch so manch einer darüber, denn er vermutete, dass die Stadt oder Gemeinde wohl viel zu viel Geld für so einen Schrott ausgegeben hatte.
Aber auch so blieb ein Teil von mir erhalten, nur wusste keiner, dass ich es gewesen war.
Einen neuen Job zu bekommen, war nicht so einfach. Die meisten Steinmetzbetriebe waren Familienunternehmen und übergaben dieses später an Söhne oder zumindest Verwandte. Hier konnte ich keinen Fuß fassen. Am liebsten wäre mir natürlich eine Dombauhütte gewesen, aber dafür reichten meine künstlerischen Fähigkeiten leider nicht. Einmal davon abgesehen, dass diese auch keine neuen Mitarbeiter suchten.
So wurde die Wahl eng und mich musste mir langsam etwas einfallen lassen, denn von Vater Staat wollte ich auch nicht leben, obwohl es eine Zeit lang so aussah, als wenn ich das doch müsste. Das Tollste dabei war nur, dass Vater Staat auch nichts für mich hatte und die angebotenen Umschulungen waren ein Witz. In der Richtung, die ich gebraucht hätte, war schon einmal überhaupt nichts vorhanden und der Rest war reine Verwaltung. Wie so viele sollte ich nur irgendwie aus der Statistik.
Über ein Angebot hatte ich mich dann geradezu amüsiert. Sie meinten tatsächlich, da ich mich aufgrund meines vorherigen Berufs auf Friedhöfen ja auskennen würde, sollte ich dort Landschaftsgestalter werden, also Gärtner, wie man früher sagte.
Also das hieß für mich, wer einmal Maurer war, der kann auch als Dachdecker arbeiten, ist schließlich alles auf einem Bau. Eine wirklich brüllende Logik, über die ich eigentlich weinen sollte, aber das ließ mein Lachen nicht zu.
So hoffte ich nur, vor der sogenannten Maßnahme irgendwo einen Job zu bekommen, der halbwegs in meine Richtung ging.
Ich hatte Glück. Zwei Tage bevor man mir den Gebrauch von Harke und Schaufel näher bringen würde, bekam ich über das Netz ein Angebot. Dabei wusste ich nicht einmal, auf welche Anzeige die Person überhaupt antwortete. Aber ehrlich gesagt war mir das egal.
Die Person, in diesem Fall eine Frau Genefe von Hochfeldz schrieb mich persönlich an, da sie jemanden suchte, der sich mit Steinen auskannte. Hierbei fiel mir sogleich die wenig professionelle Ausdrucksweise auf. Trotzdem schrieb ich ihr zurück, dass ich mich als ausgebildeter Steinmetz damit durchaus mit Steinen auskannte, und fragte sie, ob sie mich denn gebrauchen könnte.
Schon zwei Stunden später bekam ich eine neue E-Mail von ihr. Sie lud mich ein zu ihr zu kommen, um mir ein Angebot für meine Tätigkeit zu machen. Die Auslagen würde sie mit natürlich erstatten.
Was sie nicht sagte, war, was sie überhaupt für eine Tätigkeit für mich hatte. Aber da ich kein Gärtner werden wollte, dankte ich ihr für dieses Angebot und schrieb ihr zurück, dass ich mich schon am nächsten Morgen zu ihr aufmachen würde. Dazu benötigte ich nur noch die Angaben, wo wir uns treffen würden.
Danach dankte ich der Agentur für Arbeit für das nette Angebot. Ich wollte es mir noch einmal überlegen, denn ich hätte ein neues Angebot bekommen.
Die Angaben über den Treffpunkt bekam ich eine Stunde später. Es war ein Ort, von dem ich noch nie etwas gehört hatte. Aber das Netz gab mir dazu die schnelle Auskunft.
Er lag am Ende der Welt und dann nach zwei Kilometern dahinter, scharf rechts abgebogen inmitten eines auslaufenden Gebirges.
Soweit ich das überblicken konnte, würde ich länger dorthin brauchen, als ich gedacht hatte, von daher schrieb ich zurück, dass ich erst am Nachmittag ankommen könnte.
Frau von Hochfeldz antwortete daraufhin, dass es gut passen würde, da sie mich erst am Abend treffen könnte. Ich sollte mir im Dorfgasthaus ein Zimmer nehmen und es mir schmecken lassen. Die Küche dort sei zwar rustikal, aber sehr schmackhaft. Sie würde mich dann später aufsuchen.
Nun gut, warum nicht. Es konnte ja nicht schaden, einmal den städtischen Mief hinter sich zu lassen und ein wenig aufs Land zu fahren. In die Gegend wäre ich jedenfalls niemals in meinem Leben gekommen denn es gab eigentlich dort nichts zu sehen und die nächste Stadt war weit weg.
Also schwang ich mich am nächsten Morgen in mein altes Auto und hoffte, dass es diese Strecke schaffte. Dabei kam mir in den Sinn, dass ich wirklich ein Neues brauchte, aber dies war aufgrund meiner wirtschaftlichen Lage einfach nicht drin. Vielleicht brachte mir dieser Job ja etwas mehr ein, damit ich mir ein neueres leisten könnte.
Stundenlang fuhr ich über die gut ausgebauten Autobahnen unseres Landes und dann über die ebenfalls noch intakten Landstraßen. Doch dann musste ich abbiegen, zumindest sagte mir das meine Landkarte und ein altes Schild, das erste Mal auf das Dorf hinwies. Dabei hätte man es auch übersehen können, denn es stand fast hinter einem Baum, was nicht gerade sinnvoll war.
Ja, ich fahre noch mit Landkarte, für diese eine Fahrt wollte ich mir kein Navi kaufen. Normalerweise fuhr ich nur an meinem Wohnort, sprich in meiner Stadt herum und da brauche ich keinen Quälgeist, der mir sagte, wo ich wohne.
Die Straße stieg langsam an und ich konnte jetzt spüren, dass ich mich den niedrigen Bergen näherte, die ich schon von Weitem gesehen hatte. Nach mehreren Kilometern machte die Straße einen Knick und ich konnte zum ersten Mal das Dorf sehen, das den Namen trug, welcher auf dem Schild gestanden hatte.
Ich war endlich angekommen und war darüber auch froh, denn mein Rücken sagte mir schon seit geraumer Zeit, dass er von dem durchgesessenen Fahrersitz nicht viel hielt.
Das Gasthaus hatte ich schnell gefunden denn ein vom Wind schaukelndes Schild mit einem sich am Spieß drehenden Schwein wies darauf hin. Also parkte ich mein Auto vor dem Gebäude und stieg aus. Um das Gasthaus standen mehrere malerisch aussehende Fachwerkhäuser herum und alles machte den Eindruck, als wenn hier die Zeit stehen geblieben war. Die Straße und ein kleiner Vorplatz waren mit Kopfsteinpflaster ausgelegt, wobei in der Mitte des Platzes ein kleiner Springbrunnen stand. Es sah sehr malerisch aus, schon fast kitschig. Aus einer Fotografie hätte man Postkarten machen können.
Tief atmete ich die unverbrauchte, kühle Luft ein und blinzelte dabei in die gerade untergehende Sonne, die hinter dem höchsten Berg verschwand. Dabei konnte ich eine Ruine auf der Spitze erkennen, die von einem höheren Turm überragt wurde. Doch die Sonne stach mir so stark in die Augen, dass ich wegsah und mich zur Tür des Gasthauses begab.
Während ich mir noch Gedanken darüber machte, warum ein Dorf von vielleicht fünfzig Häusern ein Gasthaus brauchte, öffnete ich die Tür und trat ein.
Es war, als wenn ich in eine andere Zeit katapultiert worden wäre. In dem Raum, der sowohl Schankraum als auch Gaststätte zugleich war, herrschte dicke Luft. So kam es mir zumindest vor. Die kleinen Fenster ließen nur wenig Licht durch, und da vor mehreren bereits die Fensterläden zugemacht worden waren, musste ich mich erst einmal an die recht schwummrigen Lichtverhältnisse gewöhnen.
Der Gastraum war sehr gemütlich. Schwere, schwarze Holzbalken hielten das zweite Stockwerk dort, wo es war und das dazwischen gesetzte Mauerwerk war einmal weiß getüncht worden. Doch mit den Jahren war es von dem Rauch in dem Raum dunkler geworden. Dieser Rauch bestand zum einen dem Qualm, der ein großer Kamin erzeugte, der sich an einer Wand befand. Hier brannte ein relativ großes Feuer über, dem sich tatsächlich ein kleines Schwein drehte. Es sah schon sehr knusprig aus, und immer wenn etwas Fett von ihm in das Feuer tropfte, loderte das Feuer umso höher auf. Doch der Rauch kam nur zum Teil von dem Feuer, denn der andere Teil entstand von den Pfeife rauchenden Menschen, die sich ebenfalls im Raum befanden. Sie saßen an mehreren Tischen und unterhielten sich so lange, bis ich eintrat. Mehrere Köpfe drehten sich auf einmal zu mir um und es wurde für einen kleinen Moment vollkommen still. Doch zu meinem Glück drehten sie sich schon wenige Sekunden später wieder in die vorherige Richtung. Sofort wurde es wieder lauter, denn sie unterhielten sich weiter untereinander, als wenn nichts geschehen wäre. War es ja auch nicht.
Also stand ich wenig später vor dem Tresen, hinter dem ein übergewichtiger Wirt seiner Arbeit nachging. Er hatte sicher mindestens einen Zentner zu viel auf den Rippen, aber passte hier wirklich hin. Er wischte sich an seiner Schürze die fettigen Finger ab und kam dann zu mir herüber.
"Guten Abend!", sagte ich mit einem möglichst freundlichen Gesicht. "Ich hätte gerne ein Bier und ein Zimmer für eine Nacht."
Wortlos schob er ein Glas unter den Zapfhahn und drehte diesen auf. Während das goldgelbe Gebräu in das Glas strömte, sah er mich aus seinem wenig anziehenden Gesicht an, welches von einem sehr ausgeprägten Doppelkinn unterstützt wurde.
"Ein Zimmer brauchen sie?", fragte er, wobei ich mir sicher war, dass er mich verstanden hatte. Es war auch keine Frage, sondern mehr eine Art Feststellung.
"Alles ausgebucht!", kam jetzt seine Antwort und ich war mehr als erstaunt darüber. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass hier überhaupt jemand nach einem Zimmer fragte. So abgelegen, wie das Dorf war, verirrte sich sichern nur selten ein Tourist hierher und wenn, dann hatte er einen Rucksack auf dem Rücken.
"Sind sie sich sicher?", fragte ich ihn zur Sicherheit noch einmal und er nickte langsam mit dem Kopf, wobei er mich mit seinen kleinen Schweineaugen fixierte, die sich nur schwer durch das Fettgewebe darum freikämpfen konnten.
"Eine Frau von Hochfeldz hatte mir gesagt, dass ich hier eines bekommen würde!", sagte ich, wobei ich mich schon in meinem Auto übernachten sah.
Ich konnte sehen, wie ein Ruck durch seinen Körper ging, als ich den Namen sagte. Seine Augen wurden auf einmal ein Stückchen größer und es sah so aus, als wenn er sich leicht duckte. Merkwürdig war auch, dass auf einmal die Gespräche in der Gaststätte wie abgeschnitten verstummten.
Ich sah mich einmal vorsichtig um und sah, wie mich viele Augenpaare anstarrten, als wenn ich gerade den Weltuntergang eingeläutet hätte. Als ich dann wieder den Wirt ansah, konnte ich so etwas wie ein gequältes Lächeln in seinem Gesicht erkennen. Er sagte nur noch leise: "Wenn sie mir gleich gesagt hätten, dass sie im Auftrag von Frau von Hochfeldz hier sind, dann wäre es nicht zu diesem Missverständnis gekommen. Natürlich haben wir für sie noch ein Zimmer, es ist immer für Gäste von Frau von Hochfeldz reserviert. Bitte setzten sie sich doch. Sie haben sicher hunger, das Schwein ist bereits gar."
Ich sah mich um und bekam einen freien Tisch, da sich zwei Gäste erhoben und an einen anderen Tisch gingen, wo ebenfalls nur zwei Gäste saßen. Dann begannen die Gespräche erneut an den Tischen, wobei ich den Eindruck hatte, als wenn sie sich nicht ernsthaft unterhielten, sondern auf etwas warteten. Es lag eine Art Spannung im Raum, die ich nicht greifen konnte.
Wenig später saß ich an diesem Tisch und konnte von hieraus den gesamten Raum betrachten, während der Wirt jetzt mit einem großen Teller zum sich drehenden Schwein ging und ein großes Stück davon abtrennte. Dann ging er in einen hinteren Raum, in dem sicher noch so etwas wie eine Küche war. Wenig später kam er mit dem Teller wieder und servierte mir diesen.
Alles, was ich mir unter einem deftigen Essen vorgestellt hatte, war vorhanden. Locker aussehenden Knödel, die in einer Soße schwammen, der man ansehen konnte, dass sich jemand sehr viel Mühe gegeben hatte. Sie hatte einen würzigen Geruch nach Wein, Nelken und Lorbeerblättern. Dazu leicht in Butter geschwenkter Rosenkohl, verfeinert mit etwas Muskat und Mandelstiften. Doch die Krönung war das Schweinefleisch, besonders die krosse Kruste. Sie knackte leicht zwischen den Zähnen und war mit einer leicht süßlich schmeckenden Ummantelung versehen. Eine Komponente dieser Ummantelung war Honig und wahrscheinlich Orangensaft, aber das konnte ich nicht genau definieren.
Alles war so köstlich, dass ich wirklich die überaus große Portion komplett verdrückte. Danach war wirklich kein noch so kleiner Platz in meinem Magen übrig, den ich noch füllen könnte.
Ich lehnte mich vollkommen gesättigt zurück und stellte mein Bier so auf den Rand des Tisches, dass ich ohne Mühe herankam. Auch dieses Bier war hervorragend. Würzig und etwas süßlicher als gewohnt, aber es lief so schön kalt durch meine Kehle, dass ich es richtig genoss.
Der Wirt kam sofort zu mir und fragte mich: "Ich hoffe, es hat ihnen geschmeckt. Wie ich sehe, haben sie alles aufgegessen. War es nicht genug? Wünschen sie noch etwas nach?"
"Nein danke", meinte ich nur und rieb mir dabei den Bauch, "es war alles sehr gut, und selbst wenn ich wollte, ich könnte keinen Bissen mehr herunter bekommen!"
Der Wirt schien mit der Antwort sehr zufrieden zu sein, denn ein Lächeln ließ sein Gesicht freundlicher erscheinen als zuvor. Dann räumte er den Teller ab und meinte nur noch, dass ich nur sagen sollte, wenn mir noch etwas fehlte. Dann verschwand er wieder hinter seinem Tresen und machte das, was Wirte immer tun, wenn sie nichts zu tun hatten. Er polierte die Gläser und sah sich um, ob irgendwer etwas wünschte.
Währenddessen sah ich mich jetzt ebenfalls etwas genauer um. Ich hatte ja Zeit, solange Frau von Hochfeldz nicht erschien. An den Wänden hingen ein paar Bilder mit den unvermeidlichen Landschaftsdarstellungen. Sie zeigten wohl Impressionen aus der Gegend, denn überall waren Berge darauf.
Das mir am nächsten hängende Bild zeigte wohl die Ruine, die ich kurz zuvor gesehen hatte und obwohl dieses Bild schon sehr alt erschien, zeigte es die Burg im jetzigen Zustand, zumindest so, wie ich es beurteilen konnte. So konnte man sehen, dass drei der Zinnen auf der Festungsmauer nicht mehr vorhanden waren. Genauso hatte ich es bei dem kurzen Blick auf das Gemäuer gesehen. Sie sah nicht sonderlich groß aus, aber das konnte täuschen, denn das Bild war in etwa aus dem Winkel des Dorfes, also von unten, gemalt worden. Wer immer dieses Bild auch gemalt hatte, wollte einen Eindruck von Bedrohung erzeugen, obwohl es auch daher kommen konnte, dass es ebenfalls, wie die Wände inzwischen eine dunklere Farbe angenommen hatte, als es wahrscheinlich zuvor gehabt hatte.
Die Burg machte einen düsteren, verlassenen Eindruck. Nur ganz oben, fast an der Spitze des Burgfrieds waren zwei schießschartenartige Fenster hell erleuchtet. Dabei hatte man wirklich den Eindruck, als wenn der Maler den Blick eines Betrachters darauf lenken wollte. Es waren auch die einzigen hellen Punkte im Bild und dadurch, dass alles andere recht dunkel gemalt worden war, wirkten sie heller, als sie wirklich waren.
Dann wandte ich meinen Blick wieder von dem Bild ab und genoss mein Bier. Schluck für Schluck trank ich es langsam leer und fragte mich die ganze Zeit, wann meine voraussichtliche Auftraggeberin wohl kommen würde. Aber sie kam nicht. Stattdessen kam auf einmal ein älterer Mann in den Raum, sah mich und kam an meinen Tisch.
Wieder wurde es Mucksmäuschen Stille im Raum. Alle schienen den Atem anzuhalten.
Nicht nur der Mann, sondern auch ich sahen uns einmal um und starrten in viele Augen, die uns anblicken.
Dann drehte der Mann seinen Kopf wieder in meine Richtung und sagte mit einer krächzenden Stimme: "Frau von Hochfeldz lässt sich entschuldigen. Sie bittet euch noch, bis morgen Abend auf sie zu warten. Ich soll euch fragen, ob ihr damit einverstanden seid!"
Es war schon komisch, wie er mit mir sprach, denn seine Stimme und sein Sprachgebrauch inclusive Betonung klang etwas seltsam. Man konnte allerdings merken, dass er sich sehr viel Mühe gab, um verständlich zu klingen.
Da ich sowieso nichts anderes zu tun hatte und der Gärtnerjob noch warten konnte, willigte ich ein. Immerhin bekam man hier gut zu essen und trinken, was nicht auf meine Kosten ging.
Er nickte nur einmal und ging dann mit schleppenden Schritten wieder hinaus. Als die Tür zuschlug, kamen die Gespräche im Raum wieder in Gang. Allerdings nicht lange, denn anscheinend musste die meisten hier sitzenden am nächsten Tag früh raus. Also verabschiedeten sie sich bei dem Wirt und verschwanden einer nach dem anderen.
Industrie oder eine größere Stadt gab es im weiteren Umfeld nicht, also ging ich davon aus, dass sie meisten in der Landwirtschaft arbeiteten. Dort wurde normalerweise früh aufgestanden. Zum Schluss verblieb ich allein im Raum und bekam noch ein Bier. Dieses genoss ich noch ein Weilchen und verfolgte dabei den Wirt, wie der das inzwischen fast vollkommen geplünderte Schwein vom Feuer nahm und die Tische putzte. Dann war er irgendwann mit allem fertig. Ich wollte ihn nicht weiter aufhalten und erhob mich von meinem Platz, dann schnappte ich mir meinen Koffer und ging Richtung Tresen, um nach meinem Zimmer zu fragen. Der Wirt nickte nur einmal, kam hinter dem Tresen vor und ging mir voraus.
Da ich das Bild mit der Burg nur mehr oder weniger von der Seite gesehen hatte, drehte ich mich noch einmal um, um es auch einmal von vorne zu sehen.
Es sah immer noch sehr dunkel aus, um nicht zu sagen, noch dunkler. Als ich genauer hinsah, stellte ich noch einmal meinen Koffer ab und wischte mir über die Augen. Dann sah ich ein zweites Mal hin und konnte es nicht glauben. Die zuvor hell erleuchteten Fenster waren dunkel. Nichts deutete darauf hin, dass hier einmal zwei helle Punkte in dem Bild gewesen wären. Dabei war ich mir sicher, dass es so gewesen war. Oder hatten mir meine Augen zuvor einen Streich gespielt?
Ich konnte es nicht mit Gewissheit sagen. Daher nahm ich meinen Koffer und folgte nun dem Wirt, der sich wartend vor einer Tür postiert hatte. Nun gingen wir ein Stockwerk höher und ich bekam ein altmodisches, aber sauberes und gemütlich wirkendes Zimmer mit eigenem Bad, worüber ich fast schon verwundert war. Es hätte mich nicht gewundert, wenn im Garten ein kleines Häuschen gestanden hätte und im Zimmer ein Waschtisch mit Wasserkrug und Schüssel.
Der Wirt fragte noch, ob ich noch etwas bräuchte, aber ich verneinte. Ich war mehr als gesättigt und die lange Fahrt hierher, steckte mir noch in den Knochen. Ich war mehr als müde und wollte jetzt schlafen.
Nachdem der Wirt hinter sich die Tür zumachte, sah ich noch einmal aus dem Fenster, blickte aber in eine fast kohlrabenschwarze Nacht. Hier gab es noch keine Lichtverschmutzung wie in der Stadt und somit war das Einzige, was man noch sehen konnte, einige, wenige Fenster anderer Häuser, die schwach beleuchtete waren. Dafür waren mehr Sterne am Himmel, die aber teilweise von den vorbeiziehenden Wolken verdeckt wurden.
Also öffnete ich meinen Koffer und suchte mir entsprechendes Bettzeug. Obwohl es einen Schrank gab, räumte ich den Koffer nicht leer, denn ich wusste ja nicht, ob ich überhaupt bleiben würde. Einmal davon abgesehen, dass ich nicht einmal wusste, was ich überhaupt tun sollte.
Doch ich war so müde, dass ich in das weiche, kuschelige Bett stieg und noch einen Moment das Licht brennen ließ, dann löschte ich es und lag noch einen Moment mit offenen Augen da.
Es war ruhig, so ruhig, wie ich es nicht mehr gewohnt war. In der Stadt hatte man immer einen Gewissen Geräuschpegel im Hintergrund, doch hier hörte man nichts. Hier hätte man wirklich eine fallende Nadel hören können.
Das Letzte, was ich dann doch hörte, bevor ich einschlief, war ein Hund, der einen nicht vorhandenen Mond anheulte. Es klang dabei richtig schauerlich, aber das nahm ich nur noch mit einem Ohr wahr, denn es war unter der Decke so kuschlig, dass ich dann doch sehr schnell einschlief.
Irgendwann in der Nacht wachte ich auf. Dort war ein Geräusch, was mich störte. Normalerweise wäre es mir vielleicht gar nicht aufgefallen, aber da es rundherum vollkommen still war, hörte man es umso deutlicher.
Es war ein leises, schabendes Geräusch, kaum zu hören, aber da. Nur wenige Sekunden später war es dann wieder verschwunden. Dafür ging auf einmal das Fenster auf und ein Windstoß fuhr durch den Raum.
Unter meiner Decke konnte ich die jetzt hereinströmende kalte Luft nicht spüren, aber dafür strich sie mir über mein Gesicht. Ich erschrak zuerst ein wenig, da ich nicht damit gerechnet hatte. Doch dann empfand ich es sogar als recht angenehm.
Weniger schön war dann das Gefühl, als ich merkte, wie meine Füße auf einmal kalt wurden. Ich hob die Decke an um sie mir unter die Füße zu klemmen, denn ich dachte, dass sie vielleicht freilagen. Aber das war nicht so, sie waren gut verpackt unter der Decke. Trotzdem wurden sie auf einmal kalt, oder besser gesagt, fühlte es sich so an. Doch dabei blieb es nicht. Ich konnte richtig an mir verfolgen, wie diese Kälte langsam aber sicher an mir hochstieg, obwohl es unter der Decke warm war. Ein wirklich seltsamer Sinnesreiz, der sich dort breitmachte.
Schon wenig später war es an meinem Knie angekommen und wanderte weiter hoch.
Jetzt griff zur Lampe und schaltete sie ein. Dabei konnte ich jetzt sehen, wie sich etwas unter meiner Decke langsam nach oben bewegte, ohne das sich bei mir auch nur ein Muskel rührte.
Sofort schlug ich die Decke beiseite, konnte aber zu meiner Verwunderung nichts an mir erkennen.
Inzwischen war das kalte Etwas, was immer es auch war, über die Hälfte meiner Schenkel gewandert und kroch weiter. Es spielte dabei keine Rolle, ob die Decke darüber war oder nicht.
Da es jetzt in Reichweite meiner Hände war, griff ich mir jetzt selber an einen Schenkel um es fassen zu können, doch dort war nichts. Dass Einzige was ich bemerkte, dass meine Hand in etwas eintauchte, was kalt war. Ein seltsames Gefühl, als wenn man im Sommer seinen Arm in den Kühlschrank steckte.
Weiter kroch es nach oben und ich war kurz davor aus dem Bett zu springen, aber es funktionierte nicht. Irgendwas hielt mich davon zurück.
Das kalte Gefühl verfolgte weiter einen Weg und würde in wenigen Sekunden auf meinen Unterleib überspringen. Doch soweit kam es seltsamerweise nicht. Dafür kroch es mir zwischen die Beine, um dann mein Geschlecht zu überziehen. Ein wirklich mehr als fremdartiges Gefühl überkam mich und ich konnte mich nicht entscheiden, ob ich es als gut oder schlecht empfand. Mein kleiner Freund zog sich jedenfalls zurück. Kälte war nicht so sein Ding.
Doch dieses Mal blieb es nicht dabei, dass die Kälte auf der Oberfläche entlang wanderte. Sie schien sich an dem kleinen Löchlein auf der Spitze meiner Eichel zu sammeln und kroch dann langsam hinein.
Es durchzuckte mich wie ein Blitz und ich konnte nur tatenlos fühlen, wie es sich weiter und weiter in mich hinein schlängelte. Gleichzeitig wurde auch die äußere Schale meines Schwanzes mit dergleichen Kälte umschlungen und nur wenige Augenblicke später war nicht nur mein Glied, sondern auch der sich darunter befindliche Sack davon eingehüllt.
Ich konnte nicht mehr anders und schaffte es, mir meine Schlafanzughose und die darunter vorhandene Unterhose herunterzuziehen. Ich wollte sehen, was dort vor sich ging, aber zu meinem erstaunen, war keine Veränderung festzustellen. Selbst, als ich den Kleinen mit einer Hand umspannte, um ihn zu wärmen, nützte dieses nichts. Er blieb kalt wie ein Eiszapfen in meiner Hand. Selbst die Wärme meiner Hand veränderte nichts an diesem Zustand.
Inzwischen war die in mich dringende Kälte soweit vorgedrungen, dass sie durch den Samenleiter in den Hoden angekommen war und ich spürte überdeutlich, dass sie sich dort ausbreitete.
Dann geschah etwas Merkwürdiges. Ich hatte den Eindruck, als wenn sich die nicht fassbare Kälte an meinem Schwanz verdichtete, denn sie lag irgendwie fester an der Haut und zog diese langsam nach unten. Ich konnte jetzt gar nichts mehr dagegen tun, denn auch meine eigenen Arme gehorchten nicht mehr meinem Willen. Also lag ich nur da und konnte zwar aktiv alles verfolgen, aber keinen Einfluss mehr darauf nehmen.
Mein Schwanz wurde von dieser geheimnisvollen Kraft aufgerichtet und stand kerzengerade nach oben, wobei die Eichel vollkommen freilag.
Ich ließ einen kleinen Schrei aus meiner Kehle frei, als sich auf einmal etwas sehr Warmes, schon fast Heißes über die Eichel stülpte und den Temperaturunterschied richtig hervorhob.
Sofort reagierte mein kleiner, denn er war von dieser Änderung sehr angetan. Weiter und weiter wuchs er in die länge, während sich das heiße Gefühl immer wieder darüber schob. Zuerst nur an der Eichel, wenig später schob es sich auch über den Stamm, der zum Schluss bis zur Wurzel darin eingewickelt wurde.
Ich stöhnte auf, obwohl ich es eigentlich nicht wollte. Das Gefühl eines innerlich gekühlten und äußerlich erhitzten Schwanzes kannte ich noch nicht. Dabei war es mehr als erregend.
Diese Hitze hielt meinen inzwischen steifen Schwanz fest umschlossen, und als wenn diese eine unsichtbare Hand bildete, konnte ich jetzt sehen und fühlen, wie sich die Vorhaut auf und ab bewegte. Sie rutschte dabei nur etwas über den Rand der Eichel und wurde dann wieder zurückgeschoben. Dies wiederholte sich in genau der Geschwindigkeit, die ich bevorzugte. So kam ich schnell in den Zustand, einfach nur geil zu sein. Mir war inzwischen fast egal, wie diese überaus intensiven Gefühle an mir erzeugt wurden, mein Körper verlangte jedenfalls mehr davon. Genau das bekam er dann auch.
Schneller wanderte die Vorhaut auf und nieder, rieb die pralle Eichel, auf der sich bereits etwas Lustflüssigkeit gesammelt hatte, die meine Erregung anzeigte. Dabei war diese aber so kalt, dass ich sie spüren konnte, wie sie durch meinen Schwanz aufstieg.
Immer stärker wurde mein Verlangen, den inzwischen angestauten Druck abzubauen und ich wusste genau, dass es nicht mehr lange dauern würde und was immer da an und in mir war, wusste es anscheinend genauso. Die Bewegungen wurden schneller, die Hitze die mich umgab umso höher, als wenn sich Reibungsenergie auf mich übertrug.
Das erste Zucken brachte mich zum Beben und ich stöhnte etwas lauter. Dann hatte ich auf einmal den Eindruck, als wenn mir etwas meinen Lebenssaft aus dem Schwanz sog. Dem konnte ich dann nicht mehr widerstehen. Mich überflutete mein Höhepunkt und ich konnte mit leicht verschleierten Augen sehen, wie mein Schwanz sich mehrmals pulsierend leicht ausdehnte. In diesem Augenblick schoss es eiskalt durch meinen Steifen und brach mit unheimlichem Druck aus mir heraus.
Nach dem Druck, der sich aufgebaut hatte, hätte es jetzt hoch hinausgeschleudert werden müssen, das geschah aber nicht. Ich sah es nicht einmal sondern bemerkte nur, wie es mich verließ. So etwas hatte ich noch nie erlebt, und obwohl ich gerade in sehr intensiven Gefühlen gefangen war, konnte ich es nicht glauben. Doch dann überließ ich mich meinem abebbendem Orgasmus, schloss die Augen und genoss einfach nur das Gefühl befriedigt zu sein.
Während ich dort lag und selig vor mich hin dämmerte, zog sich sowohl das kalte als auch heiße Gefühl über die Beine zurück und war schon eine Minute später nicht mehr zu spüren.
Als ich aus meiner Agonie halbwegs aufwachte, fühlte ich jetzt wirkliche Kälte an mir, denn ohne Decke war es ziemlich kalt geworden. Da ich wieder Herr meines Körpers war, griff ich nach der zurückgeschlagenen Decke und zog sie wieder über mich. Dann schlief ich wieder ein.
Als ich dann wieder aufwachte, war es schon relativ spät am Morgen. Ich schüttelte meinen Kopf und musste erst einmal scharf darüber nachdenken, ob das, was ich erlebt hatte, ein Traum gewesen war, denn das Fenster war geschlossen. Ich hatte es nicht zugemacht und der innen liegende Drehriegel hielt das Fenster abgesperrt.
So tat ich es als Traum ab, obwohl mir etwas keine Ruhe ließ. Ich bin ein recht pedantischer Mensch und kann bestimmte Dinge nicht ab. Dazu gehören zum Beispiel schief hängende Bilder. War ich zuhause der Meinung, dass eines schief wäre, holte ich immer die Wasserwaage und prüfte es nach. Nur senkrechte und waagerechte Linien erzeugten in mir Wohlgefallen. Wahrscheinlich ein Grund, dass ich künstlerisch nicht so begabt war. Hier war es ähnlich.
Als ich mir den Knauf des Drehriegels genau anschaute, war er nicht vollkommen waagerecht ausgerichtet, wie ich es immer tat, aber vielleicht hatte ich auch dieses Mal nicht darauf geachtet. Immerhin war ich in einer fremden Umgebung. Trotzdem nahm ich mir vor, wenn ich noch einmal in diesem Zimmer übernachten sollte, genau darauf zu achten.
Mit etwas zittrigen Beinen stand ich auf, was ich aber auf die Temperatur zurückführte, denn es war in dem Zimmer relativ kalt. Also ging ich erst einmal duschen, um meine Glieder wachzurütteln.
Die warme, wenn nicht sogar heiße Dusche tat mir gut, weckte die Lebensgeister und ich dachte währen dich mich abseifte darüber nach, was ich mit dem angebrochenen Tag machen sollte.
Ich beschloss erst einmal kräftig zu frühstücken, soweit das um diese Zeit noch möglich war, und würde mich dann ein wenig in der Gegend umsehen. Immerhin hatte ich ja noch bis zum Abend Zeit dafür.
Schnell war ich also in meinen Klamotten und stand wenig später im Schankraum der Gaststätte.
Dieses Mal war ich vollkommen alleine. Kein anderer Mensch war zu sehen. Entweder gab es keine anderen Gäste oder diese waren alle Frühaufsteher gewesen und längst wieder weg. Dabei fiel mir erst jetzt auf, dass am Abend zuvor außer meinem Auto, keines vor der Gaststätte gestanden hatte. Wie waren sie also hierher gekommen, wenn es sie überhaupt gab.
Warum mir der Gastwirt dann gestern Abend kein Zimmer geben wollte, war mir ein Rätsel. Es war schließlich sein Geschäft und wer ließ sich so etwas durch die Finger gehen.
Doch das interessierte mich nur am Rande. Ich kam herein und hörte ihn im Hinterraum, dort wo ich die Küche vermutete, rumoren. Es klapperten ein paar Töpfe und auch der hohe Klang von Porzellan war dazwischen zu vernehmen.
Da ich nicht wusste, wie lange es dauern würde, bis er erschien, drückte ich einmal auf die Klingel, die auf dem Tresen stand.
Kaum war der helle Klang ertönt, hörten die Geräusche im Nebenraum schlagartig auf und der fette Wirt steckte seinen aufgedunsenen Kopf durch die Tür.
"Was wollt ihr?", fragte er kurz angebunden und ich fragte ihn nach einem Frühstück.
"Hmmm!", sagte er etwas brummelig, "eigentlich schon etwas spät dafür, aber da ihr ein Gast der Gräfin seid, mache ich eine Ausnahme. Setzten sie sich, ich mache was für sie fertig!"
"Ah ha!", dachte ich nur. Eine Gräfin war sie also auch noch. Alter Adel nahm ich an, behielt es aber für mich.
Etwa eine viertel Stunde später kam der Wirt mit einem Frühstück herein, welches für ihn sicher angemessen gewesen wäre. Es spiegelte jedenfalls die Menge wieder, die er wahrscheinlich zu sich nahm. Es war geradezu eine Schlachtplatte mit sicher zehn verschiedenen Wurstsorten, dazu mehrere herrlich duftende Käsescheiben und zu meinem erstaunen, frischgebackenes Brot. Zumindest duftete es herrlich und war noch sehr weich, während die Kruste noch zwischen den Zähnen knackte.
Einfaches, natürliches, ehrliches Bauernbrot ohne Zusatzstoffe, genau das, was man vor einem Ausflug brauchte.
Mit großem Appetit verschlang ich ganz gegen meine sonstige Angewohnheit drei große, dick belegte Brote und trank dazu einen aromatischen Kaffee, den ich ebenfalls serviert bekommen hatte.
Wenn der Wirt auch etwas brummelig war, so machte sein Essen alles wieder wett. So war es mir jedenfalls lieber, als ein freundlicher Wirt, dessen Essen nicht schmeckte.
Nach dem Frühstück ging ich noch einmal zum Tresen, da der Wirt gerade dabei war, neue Flaschen einzusortieren. Ich wartete darauf, dass er mich ansah, und meinte dann zu ihm: "Ich würde mich gerne darüber erkundigen, was man sich hier in der Gegend einmal anschauen könnte. Was können sie mir da empfehlen!"
Er kratzte sich am Kopf, aber man konnte sehen, dass ihm zu diesem Thema nicht viel einfiel. "Also, wir haben jede Menge Natur, ein paar sehr alte Häuser, die es ich sicher lohnt anzuschauen. Sie können auch eine Wanderung machen. Es gibt sehr viele schöne Wege hier die es sich lohn entlang zu laufen, aber sonst fällt mir da nichts zu ein!"
"Und was ist mit der Burg?", fragte ich etwas irritiert, denn immerhin war sie doch wohl das interessanteste hier in der Gegend.
"Privatbesitz. Die Gräfin sieht es nicht gerne, wenn sich Fremde der Burg nähern. Auch wenn sie von ihr eingeladen wurden, würde ich darauf warten, dass sie sie zu sich bittet. Vorher wird sie sicher nicht das Tor öffnen. Wahrscheinlich ist sie im Moment auch gar nicht da!"
Ich nickte nur einmal als Dank für diese erschöpfende Auskunft, schnappte mir meine Jacke und ging aus der Gastwirtschaft. Draußen holte ich in der glasklaren Luft einmal tief Atem und ging dann einfach los.
Es gab im Dorf wirklich sehr interessante, alte Gebäude, die mir den Eindruck vermittelten, dass hier alles noch so aussah, wie es sicher schon vor zweihundert Jahren ausgesehen hatte. Keines der Häuser erschien mir jedenfalls, neueren Datums zu sein. Überall Fachwerk, zumeist zweistöckig mit relativ kleinen Fenstern. Eigentlich ein Touristenparadies, wenn man darauf aus wäre, Ruhe zu genießen. Dieser Eindruck verstärkte sich noch besonders, da ich keinen Menschen antraf. Ich hörte sie zwar manchmal, aber sehen konnte ich keinen von ihnen.
Nun ist das mit alten Häusern bei mir, wie der zwanzigste Schluck eines guten Weines. Irgendwann wird es langweilig für die Augen und somit für mich. Also trabte ich zurück zum Gasthaus, denn es bildete mehr oder weniger den Mittelpunkt des Ortes. Dann sah ich mir den kleinen Brunnen an, der auf dem Vorplatz stand, der sicher auch als Marktplatz genutzt wurde, sofern hier überhaupt ein Markt stattfand.
Dieser Brunnen war aus Sandstein in einer Runde gemauert und musste schon recht alt sein. Aber das war nicht das, was mir gleich auffiel, obwohl es mich als Steinmetz interessieren sollte. Interessant war die Figur in der Mitte. Sie war eine aus Bronze gegossene Figur, die einen Dämon oder Teufel zeigte. Bocksbeinig stand er im Wasser und sein Gesicht zeigte eine wirklich abstoßende Fratze. Sein Mund war wie zu einem Schrei geöffnet und die überlange Zunge hing aufgequollen heraus. Über diese Zunge ergoss sich ein Wasserstrahl in das Brunnenbecken. Seine Hände glichen eher Klauen. Eine davon hielt er hoch und zeigte jedem eine lange Nase, so nannten wir jedenfalls die Geste, wenn der Daumen die Nasenspitze berührte und die restlichen Finger hintereinander abgespreizt wurden. Die andere Hand machte eine Faust und drückte sich gegen seinen Schritt, wahrscheinlich sollte es andeuten, dass er damit sein Geschlecht verbarg oder schützte.
Alles war so ausgerichtet, dass ein Kopf leicht angehoben war und er direkt zur Burg hochsah. So zumindest machte es auf mich den Eindruck, den wenn ich mich vor die Figur stellte und ihren Blickwinkel kopierte, dann kam ich zu dem Ergebnis.
Eine seltsame Figur, fand ich, konnte mir aber keinen Reim darauf machen, ob sie etwas darstellte oder alles nur Zufall war. Bei Gelegenheit würde ich den Wirt danach fragen.
Da es noch nicht einmal Mittag war, wollte ich noch nicht zurück in die Wirtschaft, denn das ausgiebige Frühstück hielt ich von einer erneuten Nahrungsaufnahme ab. Es lag mir noch so schwer im Magen, dass ich mir dachte, noch einen langen Spaziergang zu machen. Also setzte ich einen Fuß vor den anderen und wunderte mich nicht im geringsten darüber, dass sie sich von alleine in Richtung Burg wandten. Wenn meine Füße schon die Richtung einschlugen, wollte ich mich nicht dagegen wehren. Also ließ ich sie laufen.
Schon bald entdeckte ich eine schmale Straße, mehr ein mit Schotter überzogener Feldweg, der in etwa die Breite eines Autos hatte. Dieser Weg führte anscheinend in Richtung Burg und ich nahm ihn in Anspruch.
Er wurde steiler als ich es gedacht hatte und führte in einem Bogen auf die Burg zu. Es war kein Wunder, dass man hier oben gebaut hatte, immerhin würde man von der Burg, besonders dem Bergfried eine sehr gute Aussicht über die ganze Gegend haben. Doch von Weg aus sah man nicht viel. Der Wald rings herum war viel zu dicht, um hindurchsehen zu können.
Zum Schluss machte der Weg auf einmal einen scharfen Knick und man stand sozusagen auf einem kleinen Vorplatz zum Tor der Burg. Nicht sehr groß aber für einen Parkplatz würde es reichen. Aber es war keiner, zumindest stand kein Auto hier. Wobei das nicht verwunderlich war, wenn man bedachte, dass die Burg Privatbesitz war und keine Besichtigungen angeboten wurden.
So sah ich mir zuerst das Tor etwas genauer an, welches von einer Pechnase überragt wurde. In diesem Moment konnte ich mir richtig vorstellen, wie man versuchte das Tor zu stürmen und einem wurde heißes Pech, Öl oder nur Wasser von oben auf den Kopf geschüttet. Es musste mörderisch gewesen sein, eine solche Burg überhaupt anzugreifen. Wenn ich jetzt die Augen schloss, konnte ich die Bilder geradezu vor mir sehen, sah brennende Menschen herumirren, während ein mit nassem Leder überdachter Rammbock versuchte, das Tor zu zertrümmern.
An der Seite wurden Sturmleitern angelegt und von den Verteidigern mit an langen Stangen befestigten Haken zurückgestoßen, damit sie nach hinten wegfielen und die schon darauf hochkletternden Belagerer mitriss.
Es musste das reinste Chaos gewesen sein, in welchem die Schreie der verletzten und sterbenden ein schauerliches Lied ergaben.
Dann sah ich mir die Mauer genauer an. Der unterste Teil war aus großen, nur teilweise behauenen Steinen errichtet worden und bildete eine mehr als stabile Substanz. Hier durchzubrechen war für die Zeit sicherlich kam zu schaffen. Selbst die ersten Geschütze wären auf absehbare Zeit nicht damit fertig geworden. Die eisernen Kugeln wären nur wie Tischtennisbälle davon abgeprallt. Über diesem Sockel begann die wirkliche Außenmauer mit großen, recht akkurat zurechtgeschnittenen Quadern, die sich fast fugenlos aneinanderfügten. Sie bildeten aber nur die äußere, fast glatte Oberfläche. Dahinter war sicher, wie in so vielen Festungsmauern Geröll verarbeitet worden, welches von innen wieder mit einer Mauer abgeschlossen wurde. Solche Mauern waren oft mehrere Meter dick und verjüngten sich nach oben hin immer weiter.
Hier unten sah alles noch recht gut aus, weiter oben dann weniger. Die Zinnen waren teilweise in einem schlechten Zustand und an manchen Stellen ganz weggebrochen, so wie man es schon vom Dorf aus sehen konnte.
Als ich dann wieder einige Schritte zurücktrat, konnte ich wieder den mächtigen Bergfried sehen, der sich bedrohlich über die Burganlage erhob. Von hier unten konnte man die wenigen Fenster sehen und mir kam das Bild im Gastraum wieder in den Sinn. Ich verglich es innerlich mit dem, was ich hier sah und meinte, dass der Maler es wirklich sehr genau genommen hatte. Sowohl die Anzahl stimmte als auch die Höhe.
Dann ging ich einmal um die Burg auf einem Weg entlang, der einmal um das Anwesen herum ging. Hier entdeckte ich einen schmalen Weg, der davon abzweigte. Aber ich wollte jetzt erst einmal in die Burg und ließ ihn links liegen. Wenig später kam ich wieder an meinem Ausgangspunkt zurück. Ich hatte mich zuvor noch nie richtig mit mittelalterlichen Burgen befasst, kannte nur einige, wenige Details, aber diese Anlage kam dem, was ich mir darunter vorstellte, schon recht nah.
Zum Schluss legte ich noch einmal meinen Kopf in den Nacken und sah den Bergfried hinauf. Dabei meinte ich eine Bewegung hinter dem unteren Fenster gesehen zu haben, aber ich konnte mich auch getäuscht haben. Dann drehte ich mich wieder um und ging langsam den Weg zurück.
Den Rest des Tages verbrachte ich damit, tatsächlich ein wenig über sonnenbeschienene Wege zu wandern und ließ es mir gut gehen. Erst als es bereits anfing zu dämmern, kehrte ich in das Gasthaus zurück.
Wenn ich gedacht hätte, dass letzte Essen wäre schon die Krönung gewesen, so hatte ich mich getäuscht. Als ich hineinkam, war mein Tisch nicht besetzt, sondern lud mich geradezu ein, mich zu setzten. Die anderen Gäste im Raum beachteten mich kaum noch, da eigentlich keiner da war, der nicht am Tag zuvor auch schon da gewesen wäre. Bei dieser etwas lockeren Stimmung fühlte ich mich schon wesentlich wohler und sah als Erstes zum Kamin herüber, über dem sich am Abend zuvor noch ein Schwein gedreht hatte.
An diesem Abend hing keines darüber, stattdessen drehten sich dem Anschein nach, Hühnchen darüber, allerdings sehr große. Solche hatte ich eigentlich noch nicht gesehen und ich fragte mich wirklich, wo es so Große gab.
Sie sahen bereits knusprig braun aus und mir lief wieder einmal das Wasser im Munde zusammen. Der Wirt kam sogleich, als ich mich gesetzt hatte, und fragte nach, ob ich einen ganzen oder einen halben Roaster wünschen würde.
Dieses Mal war ich schlauer als einen Tag zuvor. Da ich nicht mit der Zeit so aussehen wollte wie der Wirt, entschied ich mich für einen halben und dachte mir, dass es wirklich genug sein würde. Der Wirt verschwand daraufhin und kam mit einem Teller wie am Abend zuvor zurück. Schnell holte er einen der Vögel von dem Drehspieß und ging wieder zurück. Als er mir dann den angerichteten Teller unter die Nase stellte, kroch mir schon ein Duft in die Nase, der meinen Magen zum rumpeln brachten.
Zart und knusprig das Fleisch, die Haut wie bei dem Schwein mit einer leicht süßlichen Marinade überzogen, dessen Zucker inzwischen vollkommen karamellisiert war. Dazu gab es kleine in Rosmarinbutter angeschwenkte Frühkartöffelchen und glasierte Möhrchen.
Mit meinem Vorsatz, nicht so viel Essen zu wollen, war es sofort wieder vorbei. Ich dachte mir nur noch, dass man in zwei Tagen nicht fett werden konnte, also ließ ich es mir schmecken. Das Fleisch zart und saftig, der Rosmaringeschmack nicht zu dominant, nur im Hintergrund aber doch präsent. Dazu die vorsichtig gegarten Wurzeln, die innen noch ein ganz wenig Biss hatten und man nicht den Eindruck gewann, in eine weiche Masse zu beißen.
Rustikal, sicher, aber wenn ich so etwas bekam, dann konnte mir die feine Küche, welcher Nation auch immer, gestohlen bleiben. Langsam und mit überaus großem Genuss schob ich mir einen Bissen nach dem anderen zwischen die Zähne und kaute verzückt darauf herum. Unterstichen wurde das ganze noch von einem gut gekühlten, leichten Wein mit nicht zu viel Säure, der mir zwischendurch vom Wirt gebracht wurde. Dieser wurde aus einem Tonkrug in ein für Weißwein eher großes Glas eingeschenkt. Der Tonkrug blieb dabei auf meinem Tisch stehen und kühlte den Wein so hervorragend, dass er selbst nach einer halben Stunde noch dieselbe Temperatur hatte wie zuvor.
Irgendwann konnte ich dann nicht mehr und schob den noch nicht ganz leeren Teller von mir weg. Ich schaffte es einfach nicht mehr, obwohl ich es für sehr schade hielt. Wenn ich gekonnt hätte, hätte ich mir das übrig gebliebene Fleisch einpacken lassen, um es kurz vor dem Zubettgehen noch genießen zu können. Aber soweit wollte ich es dann doch nicht kommen lassen. Ich würde auch so mit einer Kugel im Bauch hineinrollen, noch mehr war einfach nicht drin.
Mit dem Weinglas in der Hand drehte ich mich dann wieder zu dem Bild um und sah es mir noch einmal genau an. Immerhin hatte ich jetzt vieles vom nahen gesehen und verglich es jetzt mit der Abbildung.
Dafür, dass es so alt aussah, hielt es sich sehr genau an das, was ich jetzt gesehen hatte. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass die Anlage schon zu der Zeit so ausgesehen hatte, wie es jetzt auf dem Bild dargestellt war, es sei denn, es war noch nicht so alt, wie es aussah. Es musste also neueren Datums sein. Da ich kein Experte auf diesem Gebiet war, musste es einfach so sein, eine andere Erklärung gab es dafür nicht.
Während ich noch weiter auf das Bild starrte und es mit meinem im Kopf verglich, wurde es auf einmal sehr ruhig im Raum, was ich aber nicht gleich mitbekam, denn ich war weiterhin auf das Bild fixiert. Doch dann drang eine Stimme an mein Ohr, deren Klang ich einfach nachgehen musste.
"Gefällt euch meine Burg?", kam es an mein Ohr und ich drehte meinen Kopf in die Richtung, aus der die Stimme kam.
Etwa einen Schritt vor meinem Tisch stand eine Frau. Nein, nicht nur eine Frau, sondern eine Erscheinung. Sie trug ein langes, fast schwarzes Kleid, was bis auf den Boden reichte und weiter oben mit dem Kragen eng am Hals anlag. Ihr Körper kam mir dabei vor, als wenn er modelliert worden wäre. So etwas kannte ich nur von Filmen, in denen Frauen Korsagen trugen. Ihre Taille schmal, die Hüfte breiter. Der leicht glänzende Stoff floss dabei über ihre Figur und verstärkte noch den Eindruck.
Doch so sehr ich dieses Kleid auch bewunderte, war doch ihr Kopf noch interessanter.
Ihr fast weißer, schlanker, langer Hals ragte aus dem Kleid hervor und endete in einem wie aus Porzellan gegossenen Kopf. Die schmalen Lippen hoben sich im sonst ebenfalls fast bleichen Gesicht stark ab und leiteten den Blick auf eine eher zierliche Nase. Auf dieser verweilte aber mein Blick nicht lange, sondern wurde magisch von ihren fast schwarzen Augen angezogen. Sie waren wirklich schwarz und schienen keine Iris zu haben, nur rechts und links war etwas Weiß zu erkennen. So wirkten sie übergroß, obwohl sie sicher eine normale Größe hatten.
Die ebenfalls pechschwarzen Haare waren streng nach hinten gezogen worden und endeten in einem gedrehten Dutt.
Einen Moment blieb mein Blick einfach nur auf ihrer Erscheinung haften und ich brachte kein Wort heraus. Stattdessen starre ich sie nur an, und wenn mein Mund nicht geschlossen gewesen wäre, wäre mir sicher mein Speichel an der Seite herausgeflossen.
"Habe ich euch irgendwie erschreckt?", sagte sie auf einmal zu mir, verzog die schmalen Lippen zu einem hintergründigen Lächeln und legte ihren Kopf leicht schräg. Das wiederum brach dann mein Schweigen und ich fand ins Jetzt und hier zurück.
"Oh, entschuldigen sie Frau Gräfin", meinte ich und erhob mich von meinem Stuhl. Dabei war ich froh, dass mir der Adelstitel wieder eingefallen war.
Sie nahm es mit wohlwollen auf, denn ich meinte zu sehen, wie sich ihr Lächeln verstärkte, als ich sie so nannte.
"Möchten sie sich zu mir setzen oder möchten sie woanders hingehen?", fragte ich sie sofort, um freundlich zu sein.
"Es ist eher ungewöhnlich, dass der Eingeladene diese Vorschläge macht, aber ich nehme gerne bei euch Platz, wenn ihr mir einen Stuhl anbieten würdet!"
Ein Fauxpas allererster Kajüte. Wieso war mir das nicht gleich eingefallen. Auch wenn ich mich normalerweise nicht in adeligen Kreisen bewegte, so waren diese Gesten doch immer wieder etwas nettes. Leider standen die meisten Menschen nicht mehr darauf, obwohl ich sie noch gerne zelebrierte. So etwas drückte schließlich auch die Wertschätzung gegenüber dem anderen aus.
Sofort umrundete ich den Tisch, zog einen Stuhl hervor und wartete, bis sie davor stand. Erst dann schob ich diesen vorsichtig wieder nach vorne.
Sie setzte sich nicht ganz auf den Stuhl, sondern eher auf den vorderen Rand um dann stocksteif zu verharren, bis ich mich selber wieder gesetzt hatte.
"Ihr seid also Jens von Maiden, schön euch kennenzulernen!", sagte sie, wobei ihr zauberhaftes Lächeln immer noch ihren Mund umspielte.
Ja, auch ich haben den Vorsatz "von", aber lege nicht alt zu großen Wert darauf. Einmal davon abgesehen, dass ich nicht einmal weiß, woher er kommt. Ich hatte zwar schon öfter mal Ahnenforschung betreiben wollen, aber war nie dazu gekommen. Zu langwierig. Außerdem, was hatte ich davon, wenn ich wusste, wer mein Urururururgroßvater war. Vielleicht entstammte ich ja aus verarmtem Adel, aber das konnte ich nicht sagen. Gebracht hatte es mir bis jetzt jedenfalls nichts.
"Ich habe euch kommen lassen, da ich auf meiner Burg ein paar Dinge ausgebessert haben möchte. Leider verfüge ich nicht über die Mittel, es vollständig renovieren zu lassen. Es würde mich freuen, wenn ihr es euch einmal anschauen könntet und mir sagt, was alles gemacht werden müsste. Euer Quartier könnt ihr weiterhin hier behalten. Solltet ihr euch entschließen, die nötigen Reparaturen selber durchzuführen, könnte ich euch eine Unterkunft auf dem von mir bewohnten Teil der Burg anbieten. So wärt ihr gleich an eurem Arbeitsplatz."
Ihre Stimme war so süß, dass sie einen einlullte. So saß ich da, nahm ihre Worte zwar wahr, aber ihr Sinn entging mir eine Zeit lang. Doch dann zwang ich mich aufpassen, denn irgendwann würde sie mich sicher etwas fragen. Doch dieser Zustand war nur von kurzer Dauer.
"Ihr könnt bereits morgen mit der Besichtigung meines Anwesens beginnen, hierzu habt ihr Zutritt zu allen Gebäuden bis auf meinen kleinen Privatbereich. Nur wenn ihr in die Burg hinein oder hinaus wollt, müsst ihr euch an und wieder abmelden."
Alles klang sehr vernünftig und ich wartete noch auf den Passus, was ich den dabei verdienen würde. Fragen wollte ich nicht danach, denn es fiel mir schwer, über diesen Teil mit ihr zu sprechen. Ich fand es einfach nicht passend, wenn auch unbedingt erforderlich. Zum Glück kam sie selber auf dieses Thema.
"Zur Entlohnung erhaltet ihr jede Woche im Voraus einen Gulden, ein Lohn, der hoffentlich euren Erwartungen entspricht. Man hat mir gesagt, dass es reichlich ist für eure Tätigkeit."
Ich nickt nur, hatte aber kein Wort verstanden. Ich sah sie nur an und war so verzaubert, dass mir nicht einfiel, sie zu fragen, was sie mir Gulden meinte.
Stattdessen hob sie ihren Arm hoch und schob mir mit ihrer zierlichen Hand eine Goldmünze herüber. Diese blieb dann vor mir liegen, aber wurde von mir nicht beachtet.
"Dann werdet ihr sicher morgen auf meine Burg kommen. Ich hoffe, der Aufenthalt hier hat euch bis jetzt gefallen und wird es auch noch weiterhin tun.
Ich wünsche euch noch einen schönen Abend."
Hier entstand eine kleine Pause und ich wusste zuerst nicht warum, dann sprang ich geradezu auf und half ihr beim Aufstehen. Fast hätte ich wieder meine Erziehung vermissen lassen. Aber ich konnte wirklich nichts dafür.
Sie erhob sich mit einer gewissen Leichtigkeit, und als ich ihre erhobene Hand griff, um ihr beim aufstehe zu helfen, schoss es mir durch den ganzen Körper. Es war fast, als wenn ich eine Stromleitung anfasste und dieser Strom durch mich hindurch in den Boden floss, allerdings ohne Schmerzen oder sonstige unangenehme Erscheinungen. Dabei hatte ich den Eindruck, als wenn ich gelähmt worden wäre. Dieser Zustand endete erst, als sie aufgestanden war und mich los lies.
Dann drehte sie sich um und ging langsam auf die Tür zu, an der der fette Wirt schon bereitstand, um sie ihr aufzuhalten. Er öffnete die Tür, verbeugte sich relativ tief vor ihr, zumindest so weit, wie sein übermäßiger Bauch es zu lies. Dann verschwand sie nach draußen.
Es war, als wenn ein Bann gebrochen war. Ich setzte mich ein wenig benommen auf meinen Platz zurück, goss mir noch einen Wein an und dachte darüber nach, was eigentlich eben passiert war. Dabei fiel mir erst jetzt auf, dass die Gräfin sehr seltsam ging. Eigentlich ging sie gar nicht, sondern man hatte den Eindruck, als wenn sie über den Boden schwebte.
Dann richtete ich meinen Blick auf die goldig glänzende Münze vor mir.
Sicher, ich war schon mit vielem entlohnt worden, ob mit einer Kiste Bier, oder anderen Sachen, aber das war nur für Gefälligkeiten gewesen. Was hier vor mir lag, war etwas ganz anderes. Ich hatte ehrlich gesagt keine Ahnung, was diese Münze Wert war. Eine Bezahlung in Euro wäre mir natürlich lieber gewesen. So konnte ich es nicht einmal abschätzen.
Klar, der Goldpreis war im Moment hoch, aber wie hoch der tatsächliche Goldgehalt der Münze war, wusste ich nicht. Ich würde jedoch bald einmal in die nächste Stadt fahren und es sicher herausbekommen. Doch im Moment interessierte es mich nicht wirklich. Die vor mir stehende Aufgabe fand ich viel zu interessant, um sie abzulehnen. Wann bekam man schon einmal die Möglichkeit an einer Burg zu bauen oder besser gesagt, restaurieren. Entweder jetzt oder nie.
Mit diesen Gedanken und dem Bild der Gräfin im Kopf, ging ich auf mein Zimmer, denn ich wollte ausgeschlafen sein, wenn ich am nächsten Tag zur Burg hochfuhr.
Ich war mir immer noch nicht sicher, was oder überhaupt in der letzten Nacht geschehen war. Aber da ich mir sicher sein wollte, falls es noch einmal passierte, dachte ich darüber nach, wie ich mir ein eine Art Anzeiger anbauen könnte. Zum Schluss kam ich auf eine Idee, die ich schon einmal in einem Film gesehen hatte.
Ich riss mir zwei Haare aus und befestigte sie mit Spucke so am Fenster, dass es beim Öffnen herunterfallen würde. Mit dem anderen Haar versiegelte ich die Tür. Dann befand ich es als zu wenig und wiederholte es bei beiden Zimmeröffnungen mit noch drei weiteren. Wenn jetzt eines einfach nur herunterfiel, konnte das zufällig sein. Aber alle wäre schon seltsam gewesen.
Dann zog ich mich um und duschte mich gründlich ab. Zum Schluss kontrollierte ich noch einmal die angeklebten Haare und stieg ins Bett, nachdem sie noch dort waren, wo ich sie angeklebt hatte.
Zuerst konnte ich einfach nicht einschlafen, denn etwas hielt mich wach. Wahrscheinlich wartete ich auf ein Anzeichen dafür, dass sich etwas tat. Aber es blieb alles vollkommen ruhig. Mir jetzt sicher, schloss ich die Augen, denn in die Dunkelheit zu starren war ermüdend. Schon wenige Minuten später schlief ich ein.
Irgendetwas weckte mich in der Nacht. Dabei kann ich nicht sagen was. Ich hatte aber das Gefühl, als wenn ich nicht alleine in dem Raum war. Da ich auf der Seite, mit dem Kopf zum Fenster lag, öffnete ich meine Augen nur einen winzigen Spalt, damit ich sehen konnte, ob es noch geschlossen war.
Es war zu und der Sperrriegel noch in der Position, wie ich ihn hinterlassen hatte.
Trotzdem stimmte etwas nicht. Ich konnte die Anwesenheit von etwas der jemandem spüren, mein Gefühl sagte mir nur nicht, wo es oder derjenige war.
Sicher, ich hätte mich jetzt einfach umdrehen können, nach der Lampe greifen und das Licht anmachen können, aber etwas in mir hielt mich davon ab. Außerdem konnte ich noch genug sehen. Es war nicht vollkommen dunkel im Raum, sondern ein wenig Sternenlicht drang durch das Fenster ein. Alles, was hell im Raum war, wie zum Beispiel meine Bettdecke konnte ich noch recht gut erkennen. Also drehte ich mich auf den Rücken und tat so, als wenn ich mich während eines Traumes tat. Doch innerlich war ich inzwischen vollkommen wach und mein Herz begann damit, stark zu klopfen.
Da mein Kopf leicht erhöht auf dem Kissen lag, konnte ich jetzt, wenn ich langsam die Augen öffnete, den größten Teil des Raums überblicken und das tat ich dann auch. Nur ganz vorsichtig öffnete ich sie einen winzigen Spalt weit.
Ich erschrak fast zu Tode, als ich soweit war, etwas zu sehen. Etwa geschätzte zwanzig Zentimeter über mir schwebten zwei leicht rötlich glimmende Augen. Sie starrten mich von oben herab an und ich blieb wie erstarrt liegen. Dahinter war alles dunkel und ich meinte noch, die etwas hellere Zimmerdecke zu sehen.
Noch in gelähmten Zustand spürte ich auf einmal, wie sich meine Decke anhob und von meinem Körper beiseite geschlagen wurde. Schon lag ich vollkommen frei da und das nur in Unterhose, denn es war mir letzte Nacht schon fast zu warm geworden.
Während mich die Augen weiter anstarrten, verschwanden sie nur ab und zu für Millisekunden, denn anscheinend hatte das Wesen oder was es auch immer war Lieder, die sich immer wieder schlossen.
Dann spürte ich auf einmal etwas, was sich wie Hände anfühlte, aber wesentlich zarter war und wärmer als ich selber. Es legte sich leicht, fast nicht zu spüren, auf meinen Brustkasten und strich behutsam darüber hinweg. Dabei blieb es einen Moment an meinen Brustwarzen stehen und reizte diese, bis sie sich tatsächlich versteiften.
Normalerweise empfand ich es als eher unangenehm, wenn jemand so etwas bei mir machte, doch hier war es anders. Es fühlte sich unheimlich gut an und strahlte dieses Gefühl wärmend in meinen ganzen Körper aus. Besonders zwischen meinen Beinen wurde es sehr gut aufgenommen und so versteifte sich mein Schwanz schon nach einigen Augenblicken. Ein Phänomen, was ich sonst nur aus meiner Jugend kannte, als schon ein Windstoß dafür reichte.
Was immer mich auch dort auf der Brust streichelte, ließ davon ab und wanderte kreisförmig weiter nach unten, bis es meinen Bauchnabel erreichte. Hier bohrte sich etwas Längliches, Hartes hinein, als wenn es ein Fingernagel oder eine Kralle war. Es drückte sich weit hinein und an einer bestimmten Stelle, kratzte sie darüber. Diese Stelle war mir ebenfalls bekannt und ich nahm wahr, wie sich auch hier dieses leicht kitzelnde Gefühl in meinem Bauchraum breitmachte. Es strahlte sogar so weit aus, dass es die Steifigkeit wieder herstellte, die mein Glied inzwischen ein wenig verlassen hatte.
Noch während das Spiel in meinem Bauchnabel weiter ging, fühlte ich wie das streichelnde Gefühl weiter nach unten wanderte. Es strich über meinen Unterleib und an einer bestimmten Stelle, unter der normalerweise der Blinddarm war, zuckte meine Bauchdecke zusammen.
Ich kannte auch das, den, wenn ich Gereizte wurde, dann reiche hier wirklich nur ein leichtes Darüberstreichen und meine Bauchdecke zog sich zusammen.
Doch lange weilte das Streicheln nicht auf dieser Stelle, sondern wanderte wieder mehr in die Mitte und nach unten. Irgendwann kam es an der Wurzel meines steil aufgerichteten Schwanzes an und etwas legte sich wie ein Ring darum, etwa so, als wenn man nur Zeigefinger und Daumen darum platzierte. Dabei fühlte es sich aber eher samtartig an.
Dieser Ring rutschte jetzt weiter nach oben und blieb dann unterhalb der breiter werdenden Eichel hängen. Hier zog es sich noch etwas mehr zusammen und blieb dann still.
Währenddessen wurde mein Bauchnabel verlassen und das streichelnde Etwas rutschte direkt auf meinen Schwanz um sich dann in derselben Weise um den Stamm zu legen, wie zuvor schon einmal.
Jetzt bewegten sich beide auf und ab, wobei sie mal gegenläufig agierten, mal in der gleichen Richtung. Immer wieder schob sich die Haut, die den Stamm umhüllte, rauf und runter, wobei sich die Ringe mal zusammenzogen oder etwas nachließen.
Es war herrlich und aufregend, denn bis jetzt hatte ich nur gefühlt und dabei in die über mir schwebenden Augen gestarrt. Sie schienen mich zu hypnotisieren und ich konnte mich nicht regen. Nur mein Unterleib schien davon ausgenommen zu sein. Wenn die Ringe nach unten gingen, hob ich meinen Unterkörper an und anders herum. So konnte ich mich selber noch zusätzlich reizen.
Irgendwie hatte ich nicht damit gerechnet, darum war ich überrascht, als sich das Augenpaar auf einmal in einer bogenförmigen Bewegung weiter nach oben wanderte, aber zugleich auch weiter Richtung Fußende des Bettes. Während mein Schwanz weiter von den Ringen massiert wurde, hingen diese in etwa einen Meter über meinem Unterleib. Sie starrten mich immer noch an und ich konnte nicht wegsehen. Da jetzt aber mein Blickwinkel vollkommen anders war, konnte ich jetzt meinen aufgerichteten Schwanz in der Dunkelheit erkennen. Selber relativ weiß wurde er soweit vom Sternenlicht angeleuchtet, um dies möglich zu machen.
Wenn auch nur aus dem Augenwinkel erkannte ich zwei dunkle Schatten, die sich immer wieder auf und ab bewegten. Doch das Schauspiel war noch nicht vorbei, sondern fing erst richtig an. Denn auf einmal sah ich, wie die Augen langsam Zentimeter für Zentimeter nach unten schwebten. Dies ging soweit, bis ich auf einmal etwas Heißes an meiner Schwanzspitze fühlte. Es setzte sich oben auf und drückte leicht nach unten. Die beiden Ringe hielten derweil mit ihrem tun an und zogen nur die Vorhaut herunter, bis die Eichel vollkommen frei und blank lag.
Dann schob sich dieses heiße Etwas über die Spitze meines Schwanzes und umschloss diese vollkommen. Da war der absolute Wahnsinn, vor allem weil ich auf einmal meine Eichel nicht mehr sehen konnte. Sie war einfach verschwunden, aber trotzdem konnte ich genau fühlen, dass sie noch dort war, wo sie hingehörte.
Weiter schob sich dieses Heiße, fast glühende etwas über meinen Schwanz und verschlang inner mehr davon und ich sah immer mehr davon verschwinden. In dem Maße, wie ich mehr und mehr umschlossen wurde, verschwand mein Schwanz aus meinem Augenwinkel. Zum Schluss rutschte er ganz hinein und ich spürte einen leichten Druck auf meinen Oberschenkeln, währen sich die Ringe kurz vorher ebenfalls entfernen.
Mein Schwanz war ganz aus meinem Blickwinkel verschwunden und es sah so aus, als wenn ich entmannt worden wäre. Doch es war nicht so, er war noch da, ich konnte ihn bloß nicht mehr sehen.
Die Augen schwebten jetzt noch etwa achtzig Zentimeter über meinem Unterleib und blieben einen Moment dort so stehen. Dann fühlte ich aber, wie mein Schwanz wieder herausrutschte und seine Wurzel erschien wieder in meinem Sichtfeld. Ebenso hoben sich die Augen an. Doch das änderte sich sofort wieder, als alles wieder in die alte Position zurück sackte.
Mein Stamm steckte in irgendetwas Heißem drin und wurde jetzt dort mehr als verwöhnte. Ich spürte wellenartige Bewegungen, die ich an der Außenseite des Stammes entlang zogen, gleichzeitig schien sich etwas an der Eichel festgesaugt zu haben. Ein wahnsinnig intensives Gefühl, welches ich sicher nicht lange ertragen können würde. Es reizte mich ungemein und ich konnte bereits meine Säfte steigen fühlen.
Mein Schwanz zuckte ein erstes Mal, kündigte meinen Ausbruch an und ich spürte, wie sich die Anstrengungen dazu verdoppelten. Die Massage wurde intensiver und fordernder, dabei entfernte sich der Druck von meinen Beinen. So hatte ich jetzt Bewegungsfreiheit und ich stieß von unten nach oben. Immer wieder pralle ich gegen dieses etwas, was meinen Schwanz so wunderbar umschlungen hatte. Hierdurch kam ich höher und höher auf der Leiter zur Ekstase.
Mit einem letzten Stoß von unten begann mein Schwanz an zu zucken und wollte zur Erlösung kommen. In diesem Moment drückte mich das etwas herunter und nagelte mich geradezu auf die Matratze fest. Mit gewaltigen Schüben presste sich mein Sperma durch meinen Schwanz und spritzte nach oben in die so heiß glühende Masse, die versuchte, mir immer mehr davon zu entziehen.
Doch irgendwann konnt ich einfach nicht mehr. Mehr war einfach nicht drin und so wurde ich schnell vollkommen schlapp.
Fast unerwartet schnell rutschte ich jetzt aus diesem heißen Gefängnis und mein Schwanz erschien wieder in meinem Blickwinkel. Das leicht glühende Augenpaar schwebte indessen langsam immer weiter zur Decke dort blieb es noch einen kleinen Augenblick hängen und ich meinte, ein sehr leises hämisch klingendes Lachen zu hören. Dann verschwand das Augenpaar, indem es sich mit der Zimmerdecke verband.
Wieder, wie am Abend zuvor, fühlte ich mich vollkommen ausgepumpt und leer. Ein Zustand, der sehr dafür geeignet war zu schlafen. Mit allerletzter Kraft griff ich nach meiner Decke und zog sie über mich. Dann schlief ich ein.
Der Morgen war grausam. Ich fühlte mich immer noch leer und kraftlos. Doch da ich daran dachte, dass mir ein reichhaltiges Frühstück wieder auf die Beine helfen könnte, schleppte ich mich mit schweren Beinen zu meinen Klamotten, zog mich an und saß wenig später an meinem Tisch. Die Markierung an dem Fenster und der Tür hatte nichts genutzt. Sie war noch vorhanden gewesen wir zuvor. Allerdings, wenn man durch die Decke kam, was das auch kein Wunder. Von einer Sinnestäuschung ging ich jedenfalls nicht mehr aus. Es war zu real gewesen und mein Körper signalisierte es ebenfalls. Doch was es gewesen war, konnte ich nicht sagen und sicher auch niemanden danach fragen.
Der Wirt schien darüber erfreut zu sein, dass ich an diesem Morgen früher erschienen war, und konnte sich tatsächlich ein Lächeln abringen. Doch als er an meinen Tisch kam und mir ein ähnliches Frühstück wie zuvor servierte, sah er mich einen Moment lang an.
"Fühlt ihr euch nicht wohl?", fragte er mich und sah wirklich bekümmert aus. "Ihr seht etwas blass aus. Ihr werdet doch nicht krank werden. Mal sehen, was ich dagegen habe."
Während ich mir das erste Brot mit dick Butter und Mettwurst schmecken ließ, kamen meine Lebensgeister langsam zurück. Besonders der starke Kaffee, der mir danach serviert wurde, tat ein kleines Wunder.
Als ich mich nach diesem ausgiebigen Mal erhob, ging es mir schon um einiges besser. Jetzt war ich soweit gestärkt, um mich zur Burg zu begeben. Also trat ich aus der Wirtschaft, streckte mich noch einmal genüsslich und ging zu meinem Wagen. Da der Weg zur Burg breit genug gewesen war und befahrbar ausgesehnen hatte, wollte ich hinauffahren. Auf einen Spaziergang hatte ich keine Lust mehr und oben auf dem Vorplatz gab es genug Platz um meinen Wagen abzustellen.
Also stieg ich in den Wagen und drehte den Zündschlüssel. Aber das Einzige was ich hörte war ein leises klicken des Zündrelais. Sonst blieb der Wagen still. Auch ein weiterer Startversuch ergab kein anderes Ergebnis.
Was macht man also in so einem Fall?
Man steigt aus, macht die Motorhaube auf, rüttelt an allem, was nach Kabel aussieht, und schaut fachmännisch in den Motorraum. Immerhin stellt man dann fest, dass der Motor noch da ist und alles so aussieht wie immer. Dann setzt man sich wieder in den Wagen, dreht noch einmal den Zündschlüssel und ist wirklich der Meinung, dass das wenige Gerüttel etwas gebracht hat.
Hat es aber nicht, wie immer. Also steigt man wieder aus, schaut sich Hilfe suchend um, um festzustellen, dass dort keiner ist.
Also ging ich wieder in die Gaststätte hinein und fragte den Wirt nach einer Werkstatt.
Er sah mich etwas mitleidig an und meinte dann: "Junger Mann, wie viele Autos sind ihnen begegnet, seitdem sie hier sind?"
Wenn er mich so fragte, konnte ich mich an keines erinnern. Mein Wagen hatte immer alleine vor dem Gasthaus gestanden und sonst war mir auch keines begegnet. Aufgefallen war mir das bis jetzt seltsamerweise nicht.
"Keins?", sagte ich nachdenklich und der Wirt antwortete darauf. "Sehen sie, hier im Dorf, benötigen wir wenn schon einen Traktor, aber kein Auto. Einen Mechaniker haben wir von daher nicht. Er würde verhungern bei der Auftragslage. Ich kann aber mal sehen, ob mein Bruder sich den Wagen mal ansehen kann. Er versteht etwas von Autos, zumindest repariert er oft die Traktoren im Dorf. Ich werde ihm bescheid sagen, wenn sie wünschen."
Ich dachte nur, dass es besser als nichts war, und willigte in den Vorschlag ein.
Jetzt musste ich wohl oder übel doch zu Fuß zur Burg hoch, aber da ich keinen festen Termin hatte, konnte ich nicht zu spät kommen. Also machte ich mich zu Fuß auf den Weg.
Als ich an der Burg ankam, schaute ich zuerst noch einmal die vor mir aufragende äußere Mauer hoch. Dann ging ich aber zum großen Tor.
In dieses Tor war natürlich inzwischen eine kleinere Tür eingelassen und eine Klingel angebracht worden, denn das Tor für jemanden zu öffnen, war sicher nicht angebracht. Also legte ich einen Finger auf den Klingelknopf und wartete ab.
Es dauerte etwa zwei Minuten, bis sich die Tür öffnete und der Mann erschien, der am ersten Abend die Gräfin in der Gaststätte entschuldigt hatte.
"Die Gräfin hat mir gesagt, dass ihr kommen würdet. Kommt bitte herein!"
Ich ging an ihm vorbei durch das Tor und war erst einmal davon überrascht, wie weit der Eingang ging. Es waren sicher zehn Meter oder sogar noch mehr, die man erst einmal durch diesen ging. Dabei sah ich nach oben und konnte sowohl direkt hinter dem Tor als auch am Ende des Durchgangs ein sehr massives Fallgitter erkennen, was nach oben gezogen worden war. Man konnte sie sicher sehr schnell herunterlassen, wenn das Tor zu brechen drohte.
"Darf ich mich euch vorstellten!", meinte der Mann auf einmal, nachdem ich an ihm vorbeigetreten war.
"Mein Name ist Conlin. Wenn ihr irgendetwas braucht oder wissen möchtet, könnt ihr mich das fragen. Ich stehe euch jederzeit zur Verfügung. Wenn ihr mich braucht, bin ich im Hauptgebäude erste Tür links zu finden.
Die Frau Gräfin hat mir die Schlüssel der Burg gegeben, die ihr benötigen werdet, um euch ungehindert umzusehen."
Dabei streckte mir Conlin seine Hand entgegen. Mit ihr hielt er einen großen eisernen Ring fest, an dem mehrere, große und alt wirkende Schlüssel hingen.
"Bitte sehr", meinte er, "Frau Gräfin hat euch sicher gesagt, was sie von euch erwartet."
Ich nahm die Schlüssel entgegen und nickte einmal.
Conlin nickte mir noch einmal zur Bestätigung und drehte sich dann in Richtung Burg. Dann ging er mit schlurfenden Schritten in Richtung Hauptgebäude. Dabei hatte ich den Eindruck, als wenn er ein Bein leicht nachzog.
Es war schon alles etwas seltsam, aber ich hatte A gesagt, jetzt musste ich zumindest auch noch B ausprobieren.
Als erstes stellte ich mich selber mitten auf den Innenhof und drehte mich langsam einmal im Kreis. Ich wollte mich erst einmal etwas orientieren und mir alles einprägen.
Da war zuerst einmal links das Hauptgebäude, was unschwer von den anderen zu unterscheiden war. Es hatte drei Stockwerke und ein hohes, steil zulaufendes Dach, was anhand der Fenster wohl noch zwei Stockwerke beinhaltete. Dazu kam ein flacheres Wirtschaftsgebäude, in dem früher sicher die Handwerker und Pferde untergebracht waren.
Drehte ich mich noch weiter, erhob sich direkt vor mir der mehr als imposante Bergfried und ich musste meinen Kopf in den Nacken legen, um die Spitze zu sehen. Sein Eingang war etwa in einer Höhe von acht bis zehn Metern und nur über eine nicht sehr vertrauenserweckende Holztreppe zu erreichen.
Rechts vom Tor war noch ein Gebäude, was ich nicht zuordnen konnte. Vielleicht ein weiteres Wirtschaftsgebäude oder Lager. Allerdings machte es keinen guten Eindruck mehr. Das Dach war teilweise leicht eingedrückt, als wenn der Dachstuhl bereits ein wenig nachgegeben hatte. Auch das Mauerwerk war ich keinem besonders guten Zustand. Es bröckelte bereits ab und man sah überall kleine Stücke davon rund um das Gebäude liegen.
Der sonstige Allgemeinzustand war gar nicht so schlecht, das Haupthaus war, soweit ich sehen konnte in Ordnung, dass eine Wirtschaftsgebäude ebenfalls. So gesehen ein recht guter Zustand. Natürlich sah ich hier, und da Dinge die wieder hergerichtete werden mussten, bevor sie zu einem wirklichen Problem wurden, aber das ließ sich mit nicht zu großem Aufwand meistern.
Dann sah ich mir die Wehrmauer an und ging dafür über eine Treppe nach oben.
Wie ich schon von unten gesehen hatte, waren mehrere Zinnen kaputt. Entweder schon ganz zerstört oder zum Teil abgetragen. Diese würde ich als Erstes wieder aufbauen, genauso wie das marode Gebäude innerhalb der Burg.
Ich ging einmal ganz den Wehrgang auf der Mauer entlang und genoss immer wieder den Ausblick über die vielen Bäume, die um die Burg standen. So hatte man auch einen fantastischen Blick über das Dorf, was sich weiter unten befand. Es sah wo malerisch aus, dass ich mich immer mehr wunderte, dass es Touristen noch nicht entdeckt hatten. Wenn ich es nicht besser gewusst hätte, dann würde ich sagen, dass hier die Zeit stehen geblieben war.
Fröhlich vor mich hin pfeifend, stieg ich die Mauer wieder hinunter und ging gemächlichen Schrittes auf den Bergfried zu. Er interessierte mich irgendwie am meisten. Immerhin würde man von oben einen noch besseren Ausblick haben und ich wollte schon immer so etwas einmal von innen sehen.
Also stieg ich mit einem leicht mulmigen Gefühl die Stufen der Holztreppe hinauf und stand wenige später vor der Tür, die einen sehr stabilen Eindruck machte. Sie war verschlossen, aber einer der Schlüssel passte und ich drehte ihn herum.
Ein knackendes Geräusch ertönte, als wenn das Schloss nicht oft benutzt wurde. Trotzdem ließ es sich recht einfach öffnen und ich zog die Tür auf.
Sie war wirklich sehr dick und es bereitete etwas Mühe sie so weit auf zu bekommen, dass ich problemlos hindurchpasste.
Die Mauer, die ich durchschritt, war wieder einmal sehr dick, war aber der Funktion angemessen. Wurden diese Gebäude doch dafür ursprünglich als Lagerräume und letztendlich auch als Schutzräume gebaut. Als letzte Zufluchtsstätte gedacht, wenn man noch eine Hoffnung auf Verstärkung oder Rettung hatte. Zur Verteidigung vollkommen ungeeignet, da die Schießscharten ähnlichen lang gestreckten Fenstern nicht dazu taugten. Sie dienten mehr der Luftzufuhr als alles andere.
In der Mitte des Turmes war ein einziger Raum mit einer Klappe in der Mitte. Ich hatte schon davon gehört aber noch nie eines gesehen. Dies war also das sagenumwobene Angstloch. Darunter lag oft ein Rundgewölbe, dessen Spitze dieses Loch bildete. Hier konnte man nur mir einer Leiter oder Seilwinde herunterkommen, denn normalerweise hatte dieses Kellergewölbe keinen eigenen Zugang nach außen.
Neugierig, wie ich war, ging ich zu der Klappe und hob sie hoch. Darunter kam ein wirklich tiefschwarzes Loch zum Vorscheinen, und als ich vorsichtig hinuntersah, konnte ich keinen Boden erkennen. Dafür war es einfach zu dunkel. Hierfür hätte ich eine Taschenlampe gebraucht, aber die hatte ich natürlich nicht dabei. Also konnte ich auch nicht erkennen, wie tief dieser Raum war.
Ich schloss die Klappe wieder und stieg dafür die erste Treppe hinauf, die einen durch den ersten Zwischenboden brachte.
Daraufhin kam eine zweite Treppe, nach dem gleichen Prinzip, eine dritte Treppe schloss sich an. Diese stieg ich hoch, gelangte aber an eine Falltür, die ich nicht hochdrücken konnte. So sehr ich mich auch anstrengte, sie hob sich keinen Millimeter an. Das war wiederum schade, da ich mir in etwa ausgerechnet hatte, dass auf der Höhe des nächsten Raumes die Lichter geschienen haben müssen, die ich meinte, gesehen zu haben. Aber da ich nicht dorthin gelangen konnte, würde ich danach fragen, denn auch auf dem Bergfried waren mindestens zwei Zinnen defekt.
Also stieg ich die Treppe herunter und sah aus einem der Fenster. Hier konnte man Bereites besser heraussehen, da hier die Mauer bereits wesentlich dünner war als weiter unten. Da ich hier schon um einiges höher war als auf der Mauer, konnte ich auch weiter schauen.
Als ich genauer hinsah, meinte ich in einiger Entfernung eine weitere Ruine zu sehen, zumindest ragten noch einige Mauerreste über die Wipfel weniger Bäume herüber. Es musste ebenfalls mal eine Burg oder Ähnliches gewesen sein. Ich würde Conlin darüber befragen. Er wusste sicher, was es damit auf sich hatte.
Wenig später stand ich wieder in der Mitte des Burghofs. Alles in allem doch einiges zu tun, aber nicht so viel, dass man es nicht hinbekommen könnte. Der allgemeine Zustand war noch recht gut, obwohl es so aussah, als wenn schon lange nichts mehr daran gemacht worden war.
Zufrieden ging ich auf das Haupthaus zu, um mit Conlin zu sprechen. Er war mein erster Ansprechpartner. Frau Gräfin wäre mir zwar lieber gewesen, aber man konnte es sich halt nicht aussuchen.
Die große, schwere Tür, die ins Hauptgebäude führte, war nicht abgeschlossen. Warum auch, wer es schaffte, am großen Tor vorbeizukommen, ohne es benutzen zu müssen, der würde es auch bei abgeschlossener Tür des Haupthauses schaffen.
Innen überrascht mich der erste Eindruck des Gebäudes. Ich hätte nicht gedacht, dass es innen so groß wirken könnte.
Hinter der Tür öffnete sich gleich ein Saal, an dessen Ende eine doppelte Treppe rechts und links hoch führte und im ersten Stock endete. Im Erdgeschoss gingen zwei Türen nach links und eine Doppeltür nach rechts ab. Ansonsten war dieser Vorraum oder Saal relativ schmucklos. Nur noch zwei Rüstungen standen jeweils neben den beiden Treppen, die nach oben führten.
Conlin hatte gesagt, dass ich ihn links hinter der ersten Tür finden könnte und so setzte ich meinen Weg dorthin fort.
Als ich an der Tür angekommen war, klopfte ich erst einmal daran, denn irgendwie mochte ich nicht einfach eintreten. Wusste ich doch nicht, was sich dahinter verbarg.
Auf mein Klopfen erhielt ich selbst nach einer haben Minute keine Antwort, also versuchte ich es noch einmal. Aber auch hierauf erhielt ich keine Antwort. Also legte ich meine Hand auf die große, alt aussehende Klinge und drückte sie herunter.
Als die Tür aufschwang, blieb ich erst einmal einen Moment stehen, denn mir schlug leicht muffige, verbraucht riechende Luft entgegen. Doch das hielt ich nicht davon ab, den Raum zu betreten.
Raum war in diesem Fall etwas untertrieben, Saal wäre dagegen übertrieben gewesen, denn unter einem Saal verstand ich einen großen, offenen Raum.
Dieser Raum war sicher nicht klein, ganz im Gegenteil, aber er war bis an die Decke mit Regalen voller Bücher vollgestopft. Anders konnte man es einfach nicht ausdrücken. Bücher, wohin man auch sah, nicht so schön sortiert wie in einer Bibliothek, sondern eher chaotisch. So sah es zumindest aus, denn selbst auf dem Boden, standen kleine Türme von Büchern. Neue waren darunter, nicht zu finden.
Ich ging langsam die vielen Regale entlang sah, um jedes Regal herum um Conlin zu entdecken, aber er war nicht zu sehen, dann hörte ich aber ein leises Husten und ich folgte dem Ton.
Weit hinten im Raum, fast am Ende saß er an einem kleinen Tisch und hatte eines der Bücher vor sich aufgeschlagen, während einer seiner Finger darin herumfuhr. Er las etwas und sein Finger gab ihm an, wo er gerade war.
Er schien mich nicht zu bemerken, denn man konnte ihm geradezu ansehen, dass ihn die Lektüre sehr in Bann geschlagen hatte. Von daher machte ich beim Näherkommen etwas Lärm, damit er sich nicht erschrak, wenn ich plötzlich vor ihm stehen würde. Er war nicht mehr der Jüngste und ich wollte nicht dafür verantwortlich sein, wenn er vor Schrecken verschieden wäre.
Vor ihm räusperte ich mich dann allerdings noch einmal und er wedelte nur einmal mit einem Arm, um mir zu zeigen, dass er mich bemerkt hatte. Dabei starrte er aber weiterhin in das Buch.
Erst eine halbe Minute später sah er mich an, wobei die aufgesetzte Brille auf seiner äußersten Nasenspitze saß.
"Ahhh, der junge Herr von Maiden, was führt euch zu mir?"
"Ich habe mir die Schäden am Mauerwerk erst einmal oberflächlich angesehen und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass es noch recht gut aussieht. Das, was gemacht werden muss, sind ein paar Zinnen auf der Festungsmauer, dem Bergfried und das Gebäude rechts vom Tor. Allerdings werde ich es mir noch genauer ansehen müssen. Alles in allem machbar mit ein wenig Zeitaufwand. Wenn mehr Leute zur Verfügung ständen, ginge es natürlich wesentlich schneller!"
Conlin sah mich hinter seiner Brille an, wobei die Augen durch den Lupeneffekt größer wirkten, als sie wirklich waren.
"Habt ihr keine Zeit?", fragte er mich und ich wusste nicht wirklich, was ich daraufhin sagen sollte.
"Frau Gräfin ist eine Frau, die es nicht mag, wenn sich Fremde in der Burg aufhalten. Ihr wäre es am liebsten, wenn ihr es alleine machen könntet, auch wenn es dadurch länger dauern würde!"
Ich überlegte einen Moment. Warum nicht? Ich hatte Zeit und auf mich wartete nichts was sich lohnte, hinterher zu rennen.
"Gut!", sagte ich, "wenn Frau Gräfin es wünscht, dann kann ich es auch alleine machen. Ich werde euch eine Liste zukommen lassen, was ich an Material und Werkzeug benötige. Sobald ich das habe, könnte ich damit anfangen!"
Nachdem Conlin ein Lesezeichen in das Buch gelegt hatte, schlug er es zu, wobei eine kleine Staubwolke entstand. Es kitzelte uns beiden ein wenig in der Nase und wir mussten beide einmal niesen.
"Entschuldigt junger Herr!", meinte Conlin, stand auf und sagte dann: "Kommt mit, ich werde euch etwas zeigen.
Ich ging also hinter ihm her. Wir verließen das Gebäude und wandten uns dem intakten Wirtschaftsgebäude zu. Hier öffnete er die Tür und wir standen in einem größeren Raum. Da ich mir das augenscheinlich gut erhaltene Gebäude nicht von innen angeschaut hatte, wusste ich auch nicht, was sich darin befand.
Eins musste man Frau Gräfin oder Conlin schon lassen, sie überließen wenig dem Zufall. In dem Raum stand alles, was man sich als Steinmetz nur hätte träumen lassen. Vom Hammer bis Meißel und das in vielen verschiedenen Größen und Formen. Doch nicht nur das. Auch die modernsten Maschinen waren vorhanden von der Kreissäge bis hin zum großen Bohrhammer. Eben alles, was das Herz eines Steinmetzes begehrte. Der dazugehörige Stromgenerator war natürlich auch vorhanden, denn eine Steckdose hatte ich noch nirgends entdeckt.
"Material findet ihr hier im Nebenraum oder draußen an der Seite des Hauses!" Dazu machte Conlin die entsprechende Bewegung, indem er auf eine Tür zeigte, die von dem Raum abging.
Ich ging hin und öffnete die Tür. Das Lager war voll mit Steinen und zum Glück mit alten Steinen, die zum Gesamtbild der Burg passen würden. Nichts sah schlimmer aus, als wenn man zum Beispiel neue Ziegelsteine in eine alte Mauer einfügte. Dann entstanden nur hässliche Flickenteppiche.
"Und?", frage Conlin, als ich wieder zu ihm zurückkam, "ist die Auswahl gut getroffen? Ich habe mir größte Mühe gegeben, alles so zu besorgen, dass es euch an nichts mangelt. Sollte euch doch noch etwas fehlen, dann sagt es mir und ich werde es euch besorgen!"
Conlin war alles anderes als dumm, das bewies er mir jetzt auf beeindruckende Weise, denn dies alles zu besorgen und an alles zu denken war sicher nicht einfach. Selbst ich hätte sicher etwas vergessen und ich kam aus dem Fach. Conlin wohl eher nicht.
"Alles bestens!", sagte ich und ich meinte, ein kleines Lächeln über sein Gesicht wandern zu sehen.
"Ich wollte mich zuerst um die Zinnen kümmern und besonders die auf dem Bergfried. Ich befürchte, dass jemand zu schaden kommen könnte, wenn weitere Teile davon herunterstürzen. Doch ich habe schon versucht ganz oben hinaufzukommen, aber dort ist eine Falltür, die sich nicht öffnen lässt!"
Conlin sah mich seltsam an. "Welche meint ihr?"
"Es müsste die letzte zum obersten Raum sein!", meinte ich und sah ihn dabei an.
Er zuckte etwas zusammen, meinte dann aber: "Ich werde sehen, was sich da machen lässt!
Ach ja, bevor ich es vergesse!", meinte Conlin, "hier im Wirtschaftsgebäude wäre genug Platz, dass ihr hier, während der Arbeit, wohnen könntet. Ihr müsst es nur sagen, dann werden wir alles soweit herrichten lassen. Ihr könnt natürlich auch weiterhin im Gasthaus nächtigen, wenn es euch mehr beliebt!"
Ich nickte nur, ließ die Antwort darauf aber offen. Stattdessen sagte ich nur: "Ich denke, ich werde heute schon einmal anfangen, die Zinne auf der Wehrmauer auszubessern. Der Tag ist noch jung und es gibt für mich einiges zu tun!"
"Macht das!", meinte Conlin. "Ihr wisst ja, wo ihr mich findet!"
Damit drehte er sich um und verschwand durch die Tür. Dann macht ich mich daran, meine zukünftige Werkstatt einzurichten so, wie ich es haben wollte. Nach drei Stunden sah es schon einigermaßen so aus, wie ich es haben wollte.
Dann fand ich noch eine, natürlich neue, Schubkarre und bracht damit diverse Materialien zur Wehrmauer. Wenig später fing ich mit den Ausbesserungsarbeiten an.
Ich merkte kaum, wie es langsam zu dämmern anfing und da ich mit dem gesteckten Ziel für den Tag fast fertig war, wollte ich damit nicht aufhören. Also macht ich noch ein wenig weiter, bis ich nichts mehr sehen konnte. Doch ich hatte es noch geschafft.
Als ich mich dann umsah, konnte ich im ersten Stock ein beleuchtetes Fenster sehen, hinter dem Jemand stand sich aber nicht rührte. Es war zwar weit weg, aber ich meinte, die Gräfin zu erkennen. Wie lange sie jedoch dort schon gestanden hatte, konnte ich nicht sagen. Dafür hatte ich mich zu sehr auf meine Arbeit konzentriert.
Doch als ich mich jetzt streckte und hinauf sah, verschwand die Person und nur noch das erleuchtete Fenster blieb erhalten.
Da es nicht so aussah, als wenn es einen Wetterumschwung geben würde, ließ ich soweit alles dort liegen, wo es gerade lag und ging zu Conlin. Er sollte mir das Tor aufschließen, damit ich zurück zum Gasthaus konnte.
Schon zwanzig Minuten später stand ich vor dem Tor und ging langsam durch die inzwischen weit fortgeschrittene Dunkelheit. Immerhin hatte ich eine Zinne geschafft. Nicht sehr viel, aber angesichts der wenigen Zeit, gar nicht so schlecht.
Langsam schlenderte ich zurück und da niemand da war außer meine Wenigkeit, pfiff ich fröhlich vor mich hin. Wenn ich es mir richtig überlegte, hatte ich es gar nicht so schlecht getroffen.
Ein neuer Job, der mir für die nächste Zeit genug Arbeit bot. Eine Bezahlung, die etwas merkwürdig war, aber vielleicht gar nicht schlecht war, besonders angesichts der Tatsache, dass ich für das Wohnen und sonst nichts ausgeben musste.
Dazu kann noch, dass ich mein eigener Herr war. Kein Chef in dem Sinne über mir, zumindest konnte und würde mir keiner dazwischen reden. Was wollte ich mehr?
Am Gasthof angekommen, frage ich mich schon, was es wohl heute zu essen geben würde. Die letzten zwei Male waren ein Gedicht gewesen und eigentlich nicht mehr steigerungsfähig. Ach ja, mein Auto war auch weg. Aber wie mir der Wirt bestätigte, war es zur Reparatur abgeholt worden. Also machte ich mir keine Sorgen darüber.
Sorgen macht ich mir nur darüber, wie ich bei dem Essen in ein paar Wochen aussehen würde, denn selbst heute Abend gab es wieder einen Gaumenschmaus.
Gegrillte Forelle mit einer sehr leichten Senfsoße, dazu Bratkartoffeln abgeschmeckt mit Dill und Frühlingszwiebeln. Extra in einer kleinen Schale wurde ein grüner Salat mit einer feinen, Essig und Öl Soße gereicht, wobei eine leichte Note von Zitrone dabei zu bemerken war. Einfach nur lecker.
Sicher, kein Gericht mit viel Fett, aber die Menge macht es aus und die war enorm. Es war schon fast peinlich, wie viel ich davon verdrückte. Doch jetzt konnte ich mir auch sehr gut vorstellen, warum der Wirt so aussah, wie es aussah. Bei dem Essen musste man aus der Form laufen.
Eine Stunde später ließ ich mich mehr als pappsatt zurücksinken und nippte nur noch ein wenig an dem dazu dargebotenen Wein.
Nein, noch besser konnte es mir eigentlich nicht gehen.
Bevor ich mich zur Nachtruhe zurückziehen wollte, sah ich noch einmal auf das Bild mit der Burg. Dabei bemerkte ich etwa Seltsames. Ich hätte schwören können, dass die Zinne die ich heute wieder aufgebaut hatte, auf dem Bild zuvor ebenfalls defekt abgebildet gewesen war. Doch sah sie genauso aus, wie die Burg sich jetzt zeigte.
Doch ich vermutete, dass ich mich getäuscht hatte, getäuscht haben musste. Anders konnte es einfach nicht sein.
Mehr als gut gesättigt stand ich auf und schleppte mich mit dickem Bauch in mein Zimmer. Hier fiel ich einfach nur auf das Bett, ohne irgendwelche Sicherheitsmaßnahmen anzubringen. Gegen jemanden etwas zu tun, der in der Decke verschwinden konnte, was sinnlos.
Ich lag also auf dem Bett und überlegte, was ich machen könnte. Ich konnte schlecht zum Wirt gehen und ihn darum bitten, einen Geisterjäger zu ordern. Dabei musste ich an die Ghostbusters aus dem Film denken und musste grinsen.
Vielleicht wäre es wirklich besser, mich auf der Burg einzuquartieren. Immerhin wäre ich dann direkt am Arbeitsplatz und müsste nicht immer zur Burg hoch. Auf der anderen Seite entging mir dann vielleicht dieses überaus gute Essen in der Wirtschaft. Das wäre wiederum mehr als bedauerlich.
Alles hatte eben seine Vor- und Nachteile.
Noch ohne Ergebnis auf meine Frage rollte ich mich mit meinem fetten Bauch vom Bett und trabte ins Bad mich bettfertig zu machen. Ich war inzwischen mehr als müde und hoffte, heute nach ein wenig mehr Schlaf bekommen.
Schon wenig später war ich zurück, entkleidete mich, schob meinen Körper unter die dicke Decke und sah noch einen Moment an die Decke. Dann machte ich das Licht aus und meine Augen zu.
Irgendwie hatte ich damit gerechnet, die Nacht nicht durchzuschlafen. Es hätte mich fast schon gewundert. Wie lange ich sich schon geschlafen hatte, wusste ich nicht, aber als ich aufwachte, war es noch stockdunkel.
Obwohl ich meine Augenlieder noch nicht geöffnet hatte, wusste ich, dass etwas nicht stimmte. Ein schwach grünliches Leuchten drang durch die dünne Haut und mir war klar, dass wieder etwas war.
Neugierig geworden hob ich langsam meine Lieder an und sah zu meinem Erstaunen eine Frau am Fußende meines Bettes stehen. Sie war relativ jung, hatte endlos lange Haare und ein engelsgleiches Gesicht. Das Einzige was sie an hatte war eine Art langes Nachthemd.
Doch das alles konnte mich fast nicht mehr erstaunen. Was ich allerdings für sehr interessant betrachtete, war die Tatsache, dass sie sich nur vom dunklen Hintergrund abhob, da sie ein grünlicher Schein umgab und zusätzlich von innen her zu leuchten schien. "Fluoreszenzleuchten", dachte ich nur und sah sie neugierig an.
Sie selber bewegte sich zuerst nicht, stand einfach nur etwa zwanzig Zentimeter von dem Bettende weg da. Erst als ich meinen Kopf anhob, um mir mein Kopfkissen darunter zu schieben, damit ich sie besser sehen konnte, legte sie ihren Kopf etwas zur Seite, als wenn sie mich dadurch besser beobachten konnte.
Viele wären in meiner Situation vielleicht unruhig geworden, aber ich blieb vollkommen ruhig. Die Ereignisse der letzten beiden Nächte hatten ihre Spuren hinterlassen. Ich war aber gespannt darauf, wie es weitergehen würde.
Auf einmal macht Sie einen Schritt vor und ich konnte zu meinem Erstaunen erkennen, dass sie dazu nicht ans Bett stieß. Sie ging einfach hindurch. Bis über die Knie verschwanden ihre Beine im und unter dem Bett. Doch sie waren noch da, denn als sie meine Füße erreichte, konnte ich es an mir spüren. Ein seltsames Gefühl, nicht warm, nicht kalt aber es war da. Es ist schwer zu beschreiben, aber Vielleich mit einem elektrisch geladenen Wackelpudding zu umschreiben. Das klingt zwar lächerlich, aber ich kann es einfach nicht anders ausdrücken.
Diese elektrische Ladung übertrug sich auf mich, ließ meine Haare aufrichten, als wenn ich Gänsehaut bekam und die Muskeln begannen zu zucken, ohne dass ich etwas dagegen machen, konnte. Wer schon einmal Reizstrom verpasst bekommen hat, der kennt dieses Gefühl. So in etwa fühlte es sich an.
Weiter kam sie nach oben und stand jetzt in etwa auf der Höhe meiner Knie. Weiter liefen die Impulse durch mich hindurch und meine Knie krampften immer wieder leicht nach oben. Dort blieb die Frau erst einmal für einen Moment stehen und sah weiterhin auf mich herab.
Dann griff sie sich an den Schultern an ihr Nachthemd und streifte den Stoff erst rechts, dann links beiseite.
Wie von selbst, aber der Schwerkraft trotzend langsam, rutschte es an ihrem Körper entlang nach unten. Nur Zentimeter für Zentimeter gab es mehr von ihr frei und das Leuchten der frei werdenden Haut, leuchtete heller auf. Es dauerte eine ganze Weile, bis der Stoff über ihre vollen Brüste glitt, um sich meinem Blick zu präsentieren. Wunderbar geformt, der Schwerkraft trotzende standen sie spitz von ihrem Oberkörper ab und schienen einen geradezu dazu aufzufordern, sie zu berühren. Aber ich wollte mich nicht bewegen und war mir auch nicht sicher, ob ich es überhaupt konnte.
Dafür tat sie es aber. Während der Stoff weiterhin Zentimeter für Zentimeter weiter herunterrutschte, griff sie sich selber an die Brüste und begann diese zu kneten und massieren. Es war ein wahnsinnig aufregendes Bild, was sich dort vor mir abspielte und ich merkte an mir selber, dass es mich aufregte. Das war aber nicht verwunderlich. Mein Schwanz versteifte sich langsam und ein nicht zu übersehendes Zelt bildete sich über meinem Unterleib.
Der Stoff rutschte über ihre Hüfte und verschwand zum Schluss aus meinem Blickwinkel unter dem Bett. Nun stand sie vollkommen entblößt vor mir und ich konnte sie jetzt vollkommen unbedeckt betrachten.
Sie schien aus meinen Träumen geboren zu sein, auch wenn ich mich nicht daran erinnern kann, jemals von einer grün leuchtenden Frau geträumt zu haben. Ihre Hüfte hatte weibliche Formen, ohne zu breit zu sein und die Scham, soweit ich es in dem grünen Leuchten erkennen konnte, ohne störende Haare. Ein leicht aufgeworfener Hügel war zwischen ihren geschlossenen Beinen zu erkennen der mich fast magisch anzog, denn der schmale, noch geschlossene Schlitz leuchtete noch heller als alles andere. Doch das, was mich noch mehr faszinierte war, die Tatsache, dass ihr Bauch und der gesamte Unterleib durchsichtig waren. Wenn ich hinter ihr mit meinen Füßen wackelte, konnt ich es durch sie hindurch sehen.
Noch von dem Anblick fasziniert, merkte ich erst spät, dass sie sich jetzt langsam, Zentimeter für Zentimeter weiter vorwärts bewegte. Dabei ging sie aber nicht weiter, sondern schien zu schweben, zumindest konnte ich nicht sahen, dass sie ihre Beine bewegte.
Ich hielt fast die Luft an, denn nur wenige Augenblicke später war sie meinem Schwanz sehr nah gekommen und ich meinte, Elektrizität auf die Eichel überspringen zu fühlen. Dabei war es seltsamerweise nicht unangenehm, sonder reizte mich mehr, als ich es gedacht hätte.
Dann geschah etwas Seltsames. An dem Fußende meines Bettes begann es plötzlich wieder aufzuleuchten und langsam aber sicher schälte sich eine weitere Gestalt aus der Dunkelheit. Sie leuchtete genauso wie die bei mir und sah dieser sehr ähnlich. Sie hätten sofort als Zwillinge durchgehen können. Sie blieb jedoch am Fußende stehen und beugte ich nur etwas herunter.
Ihre Arme bewegten sich weiter vor und sie griff mit ihren Händen an die Bettdecke. Schon wenige Augenblicke später bemerkte ich, wie sie diese langsam in ihre Richtung zog.
Nicht lange und mein Unterleib mitsamt Oberschenkeln lag frei. Dann löste sich die zweite Frau langsam wieder auf und ich war mit der einen alleine.
Sie sah weiterhin auf mich herab und ich meinte jetzt, ein feines Lächeln auf ihren Lippen zu erkennen was sich zu einem breiteren veränderte, als sie noch weiter auf mich zuschwebte.
Doch das bekam ich kaum mit, denn ich sah fasziniert auf das Geschehen weiter unten.
Fast berührte mein Schwanz ihren Unterleib und ich spürte umso deutlicher die Spannung, die immer stärker in meinen Steifen vordrang.
Auf einmal schienen ihre Beine auseinanderzugehen. Sie verblieb dabei in der gleichen Höhe, doch ihre Scheide öffnete sich durch diese Spreizung weiter und es wurde zugleich heller.
Erst jetzt kam sie so weit auf mich zu, bis mein steil nach oben ragender Schwanz, genau unterhalb der hell erleuchteten Spalte stand. Dabei meinte ich jetzt wirklich zu sehen, wie sich kleine elektrische Ladungen von ihr lösten und direkt auf meine Eichel übersprangen. Doch es tat nicht weh, war eher wir ein leicht pieksender Kitzel der sich angenehm in meinen Körper ausbreitete.
Spannung lag in der Luft und in mir. Besonders als ich merkte, dass sie sich langsam aber sicher auf mich absenkte.
Schon berührte meine Schwanzspitze den leuchtenden Spalt, zuckte einmal von einem leichten Schlag getroffen vor, beruhigte sich aber sofort wieder, um an seine alte Position zu gelangen.
Diesmal blieb er dort und ich konnte sehen, wie er den Spalt noch etwas ausdehnte und dann darin verschwand.
Ich hätte am liebsten aufgeschrien, als es soweit war, konnte es aber nicht. Meine Stimme versagte seinen Dienst und so konnte ich nur fasziniert zusehen, wie ich weiter und weiter in dieses Wesen glitt.
Wie ein starkes energetisches Feld umschloss mich dieses Wesen elektrische Impulse rasten durch meinen Schwanz durch mich hindurch, ließ keinen Winkel dabei aus reizten dabei besonders meine Hoden. Ein seltsames Gefühl, denn ich hatte den Eindruck, als wenn sich dort die Impulse sammelten.
Weiterhin konnte und wollte ich meinen Blick nicht abwenden, denn durch die Transparenz ihres Unterleibs konnte ich genau verfolgen, wie sich mein Schwanz langsam seinen Weg in sie bahnte.
Es war so eng, dass die Vorhaut weit zurückgezogen wurde und so glitt ich mit vollkommen entblößter Eichel weiter. Dabei fuhren wieder und wieder kleine Entladungen in den prallen Kopf und steifen Stamm.
Es war kaum zum auszuhalten. Die Reizung in der Enge und das prickelnde Gefühl, an und in meinem Schwanz, war enorm. Dazu verstärkte sich der Sinnesreiz in meinen Eiern. Wenn sie einen elektrischen Schlag herhielten, schienen sie sich zusammenzuziehen und ein unheimlich warmer Eindruck macht sich in ihnen breit.
Zum Schluss rutschte ich vollkommen in die Enge. Die Frau bewegte sich nicht, brauchte es auch nicht, denn in ihr arbeitete es vollkommen genug. Ich wurde massiert, geknetet und langsam aber sicher immer weiter auf der Erregungskurve hochgeschleudert. Dabei konnte ich nichts dagegen machen. Es war nicht möglich sich zurückzuhalten.
So konnte ich deutlich beobachten, wie mein Schwanz in ihr sich langsam aber sicher darauf vorbereitete zu explodieren. Die Adern auf der Außenseite des Schafts traten immer deutlicher hervor und verfärbten sich bläulich. Das kleine Loch auf der Spitze der Eichel öffnete sich gierig und erwartete endlich durchschritten zu werden.
Auf einmal durchzog mich ein stärkerer Impuls als zuvor und endete in meinen Eiern. Die zogen sich fast schmerzhaft zusammen und ich spürte, sie sich die Schleusen öffneten.
Mit rasender Geschwindigkeit presste sich mein Sperma durch den Leiter und mein Schwanz begann zu zucken. Schon bei der zweiten Zuckung schoss es aus mir heraus und spritzte in dieses Wesen, was aufnahmebereit über mir war. Ich konnte sogar dabei zusehen, wie der weiße Strahl meines Samens aus mir herausschoss und sich in sie ergoss. Er verteilte sich dort sofort, wurde dann aber langsam ebenfalls durchsichtig und verband sich mit der Lichtgestalt über mir. Schon wenig später konnte ich es nicht mehr sehen. Dafür entzog sie mir jeden Tropfen Saft, den sie bekommen konnte. Weiterhin fuhren elektrische Entladungen in mich und ich hätte zum Schluss am liebsten geschrien, denn ich konnte einfach nicht mehr.
Vollkommen leergesogen lag ich da und fühlte langsam die Entladungen weniger werden. Zum Schluss sah ich ihr noch einmal ins Gesicht, was langsam aber sicher verblasste. Die Frau löste sich einfach auf und nur zwei Minuten später verschwand mit ihr auch das grüne Leuchten.
Mir wurde auf einmal kalt. Es fröstelte mir, da die Anstrengung einfach sehr stark gewesen war. Mit letzter Kraft zog ich die Decke wieder von meinen Knien über meinen Körper und schlief sofort ein.
Wie schon einen Tag zuvor wachte ich am nächsten Morgen auf und fühlt mich vollkommen ausgelutscht. Dieses Mal würde es noch länger dauern, bis ich wiederhergestellt war, davon war ich überzeugt. Wenn das so weiterging, bekam ich nicht nur zu wenig Schlaf, sondern würde nicht mehr arbeiten können. Dafür würde ich irgendwann zu schwach werden, glaubte ich jedenfalls.
Ein kräftiges Frühstück mit viel gebratenem Speck, Rührei und einem halben Liter Kaffee machte mich körperlich wieder fit. Nach dem Essen sah ich mir noch einmal das Bild der Burg an und prägte es mir genau ein. Auch wenn ich nicht daran glaubte und es als Hirngespinst abtat, wollte ich mich doch darüber überzeugen, dass ich mich getäuscht hatte. Am liebsten hätte ich sogar ein Foto davon gemacht, aber ich hatte keine Digitalkamera mitgenommen und es sah nicht so aus, als wenn es im Dort eine zu kaufen gab. Überhaupt gab es im Dorf anscheinend keinen Laden oder etwas Ähnliches. Gesehen hatte ich jedenfalls keinen.
Als ich gerade aufstehen wollte, kam der Wirt an meinen Tisch. "Ich hoffe doch, es ist alles zu ihrer Zufriedenheit? Ich wäre untröstlich, wenn ihnen etwas fehlen würde. Sie können es mir sofort sagen!"
Ich sah ihn an und meinte nur: "Es ist alles in Ordnung. Ein Kompliment an die Küche. Selbst meine Mutter hat nicht so gut gekocht und das will etwas heißen!"
"Ohhh, danke ihnen für das Kompliment, ich werde es gleich weiterreichen!", meinte er, drehte sich um und verschwand in der Küche.
Es war schon eine für mich seltsame Frage gewesen, ob alles in Ordnung gewesen sei, denn irgendwie hatte ich den Eindruck, als wenn er mehr wusste, als ich es ahnte. Doch ich wollte den Wirt nicht direkt danach fragen. Immerhin waren meine nächtlichen Besuche nicht gerade das, was man normal nannte und mir wäre es ehrlich gesagt zu peinlich, danach zu fragen.
Ich stand auf und verließ die Wirtschaft. Dabei fiel mir ein, dass ich den Wirt einmal nach meinem Auto hätte fragen sollen, aber das hatte Zeit. Es stand noch nicht wieder vor der Wirtschaft und von daher ging ich davon aus, dass es noch nicht repariert worden war.
Frisch gestärkt schritt ich an der seltsamen Brunnenfigur vorbei in Richtung Burg, die sich dunkel vom Hintergrund abhob.
Schon eine viertel Stunde später drückte ich auf den Klingelknopf und die Tür sprang einfach auf. Erst jetzt entdeckte ich eine fast winzige Kamera in einem Winkel des Tores. Conlin konnte mit deren Hilfe sicher sehen, wer vor dem Tor stand.
Ich musste dabei etwas grinsen. Hightech auf einer Burg, auf der es anscheinend sonst kaum etwas davon gab. Zumindest hatte ich davon nichts gesehen. Allerdings musste es mehr davon geben, denn immerhin hatte ich von der Gräfin E-Mails bekommen und ich glaubte nicht, dass sie dafür ihre Zeit in Internetkaffees verplemperte. Was sie allerdings die ganze Zeit machte, wusste ich nicht. So eine Burg musste unterhalten werden, von daher musste eine Einnahmequelle da sein.
Ich trat durch das Tor und wollte mich zuerst noch etwas umsehen. Aus diesem Grund lenkte ich meine Schritte zuerst einmal in Richtung Haupthaus. Ich durfte mich ja umsehen und mich interessierte, was noch im Erdgeschoss des Haupthauses war. Das erste Stockwerk wurde ja von Frau Gräfin bewohnt und dazu würde ich keinen unangemeldeten Zutritt haben.
In dem Vorraum angekommen, wandte ich mich nach rechts und stand wenig später vor der Doppeltür, die mich fast magisch anzog. Nach der Größe zu urteilen musste sich dahinter etwas ebenfalls Großes verbergen.
Ich drückte auf die Türklinke und ohne große Anstrengung konnte ich sie öffnen. Dahinter war ein Raum, besser gesagt ein Saal, der mich einen Moment meinen Atem anhalten ließ.
Man hätte ihn sicher auch als Rittersaal bezeichnen können, zumindest kam er mir so vor.
In der Mitte stand ein großer, langer und sehr massiv aussehender Tisch, der von hochlehnigen ebenfalls sehr massiv aussehenden Stühlen umgeben war. An den Wänden hingen teils Waffen, teils Bilder die vielleicht so etwa wie Ahnen der Burgherrin darstellten.
Am anderen Ende des Saales war etwas an die Wand gehängt worden, was ein übergroßes Bild sein konnte. Es war sicher über zwei Meter groß und hing so, dass es kurz über dem Boden aufhörte. Was es aber tatsächlich war, konnte ich nicht sehen, denn es war mit einem Stofftuch abgehängt worden. Die Fenster zum Hof waren relativ klein, aber es fiel genug Licht in den Saal, um alles recht gut erkennen zu können. Ihnen gegenüber war ein gewaltig aussehender Kamin, über dessen Feuer man sicher einen ganzen Ochsen hätte braten können.
Ich ging in den Saal hinein und sah mich einmal um. Über der Doppeltür war eine große bunte Fahne angebracht, die sicher ein Wappen zeigte. Aber da ich in der Heraldik nicht so bewandert war, sagten mir die Ornamente darauf nicht viel. Es waren nur zwei Burgen darauf zu erkennen, wobei eine davon teilweise von einem Schwert verdeckt wurde. Es sah so aus, als wenn sie brennen würde und ich meinte, im Hintergrund eine verschwommene Fratze zu erkennen. Aber da das Wappen so hoch hing, konnte ich es nicht genau erkennen.
Also drehte ich mich wieder um und ging langsam die Wand entlang, an der mehrere Bilder hingen die irgendwelche Personen zeigte, die mir natürlich nichts sagten.
Kurz stand ich vor dem Kamin und bestaunte die gewaltige Größe. Dabei stellte ich mir vor, wie es wohl ausgesehen haben musste, als hier vielleicht ein Fest gefeiert wurde. Dann war hier sicher ein großes Feuer am Brennen und man hörte die Stimmen der Ritter, die emsig von einem Mundschenk versorgt wurden. Wenn ich meine Augen zumachte, dann konnte ich es vor mir sehen und meinte sogar die Becher zu hören, die gegeneinander geschlagen wurden.
Dann machte ich meine Augen wieder auf und erschrak gewaltig, als auf einmal jemand neben mir stand. Ich drehte meinen Kopf und sah Frau Gräfin neben mir stehen, wie sie auf eines der Bilder sah.
"Habt ihr Interesse an meiner Familie?", sagte sie ohne ihren Blick von dem Bild abzuwenden.
Ich sah sie von der Seite aus an und betrachtete sie einige Sekunden lang. Sie sah eigentlich genauso aus, wie ich sie das erste Mal gesehen hatte. Sie wirkte genauso steif, wie ich sie schon einmal gesehen hatte, doch konnte ich ihre Figur nun seitlich sehen. Das Kleid was sie trug sah fast genauso aus, hatte aber mehr Rüschen an den Ärmelenden und am Hals. Dazu hatte sie ihre Haare dieses Mal nicht in einen Dutt gedreht, sondern waren in einem mittelalterlichen Haarnetz an ihrem Hinterkopf versteckt.
"Ich weiß leider nicht viel über die Zeit. Es wäre sicher interessant etwas darüber zu erfahren", antwortete ich ihr. "Es würde mich freuen, wenn sie mir vermitteln würden, wie es hier früher war."
Jetzt dreht sich die Gräfin in meine Richtung und sah mir mit ihren unergründlichen Augen tief in die meinen.
"Ich werde euch nicht mit langweiligen Zahlen behelligen, aber ich werde versuchen euch die Zeit etwas näher zu bringen. Es kann nicht schaden, wenn ihr einen Eindruck davon bekommt."
Daraufhin wandte sie sich von mir ab und ging Richtung Tür. Dabei folgte ich ihr und war verwundert, dass sie nicht im Raum blieb. Stattdessen folgte ich ihr zur nach oben führenden Treppe und stieg diese hinter ihr hinauf.
Ich will dabei nicht verschweigen, dass ich ihr dabei auf den wohlgeformten Hintern starrte, der sich vor mir wiegend aufwärts bewegte.
Am Treppenende angekommen staunt ich nicht schlecht, als ich in einem überlangen Flur stand, an dem der ganzen Länge nach, große und kleine Bilder hingen.
Sie zeigten alles irgendwelche Porträts von Männern und Frauen.
Wir gingen an ihren entlang bis zum Ende oder Anfang, wie man es auch immer sah. In diesem Fall war es eher ein Anfang, denn hier hing ein mehr als dunkles Bild eines Mannes, was kaum noch zu erkennen war. Auch die Art zu malen war sehr alt und es war eher ein stilisiertes Porträt als eine wirkliche Abbildung des Kopfes.
Hier blieb die Gräfin stehen und erklärte mir, was es mit dem Bild auf sich hatte. Es zeigte die erste Abbildung eines Vorfahren von Ihr, was noch vorhanden war. Ihr Stammbaum ging zwar noch weiter zurück, aber über diese Ahnen gab es keine Bilder.
Hatte ich jetzt befürchtet einen endlosen Vortrag über jeden zu bekommen, der hier hing, so hatte ich mich getäuscht. Der Vortrag wurde zwar lang, aber alles andere als langweilig. Frau Gräfin konnte so interessant erzählen, dass es einem so vorkam, als wenn sie dabei gewesen wäre. Sie kannte natürlich die Namen und Daten, ließ sie aber nur nebenbei fallen, erzählte dafür aber interessantere Dinge, manchmal sogar lustige Anekdoten über diese oder jenen. Es machte ihr anscheinend besondere Freude darüber zu erzählen, wenn ein schwarzes Schaf in der Familie war oder eine Affäre lief. So manches Mal stahl sich bei mir als auch bei ihr ein Lächeln auf das Gesicht.
War sie mir zuvor noch steif und unnahbar erschienen, so kam es mir jetzt nicht mehr ganz so vor.
Wir hatten noch die Ahnenreihe noch nicht zur Hälfte abgeschritten, standen wir vor einem eher kleinen Bild einer jungen Frau und mir fuhr es wie ein Schlag durch den Körper. Sie war nicht naturalistisch gemalt, wie es zu der Zeit üblich war, aber ich erkannte sie sofort. Es zeigte ganz klar die Frau, die mir die Nacht zuvor erschienen war. Es gab kein Zweifel, sie war es, genau so hatte sie ausgesehen.
Frau Gräfin sah mich auf einmal an und meinte: "Ist etwas mit euch? Ihr seht ein wenig blass aus?"
Ich schüttelte mit dem Kopf und versuchte meine leichte Verwirrung zu überspielen. "Wann sagten sie, hat diese Dame gelebt?"
"Sie starb im Alter von 25 Jahren, im Jahre des Herrn 1371. Ihr Name war Ness von Hochfeldz, ihre Schwester war eine direkte Vorfahrin von mir. Leider gibt es kein Bild von ihr, sie soll aber ähnlich ausgesehen haben."
Frau von Hochfeldz ging bereits zum nächsten Bild, aber ich konnte mich kaum von diesem trennen. Doch dann löste ich mich davon und ging zu ihr herüber. Das Bild was sie betrachtete war gar keins, denn es war nur ein leerer Bilderrahmen. Überhaupt folgten nur noch Rahmen, aber keine Bilder mehr.
Frau Gräfin meinte nur noch, dass alle weiteren Bilder leider verloren gegangen seien, da es einmal auf der Burg gebrannt hätte.
Frau von Hochfeldz merkte, dass ich mich mit etwas anderem Beschäftigte, denn das Bild von Ness ging, mir nicht mehr aus dem Kopf und höre mit ihrer Erzählung auf. Dann meinte sie: "Ich denke wir hören hier erst einmal auf, wenn es euch interessiert, kann ich euch zu einem späteren Zeitpunkt mehr dazu berichten!"
Ich nickte einmal und sah sie mir dabei etwas genauer an. Vielleicht war es nur Einbildung, aber sie hatte ebenfalls ein wenig Ähnlichkeit mit Ness.
"Es würde mich sehr freuen, wenn sie mir noch mehr erzählen würden!"
Dabei fiel mir die Burgruine ein, die ich von dem Bergfried aus gesehen hatte. "Können sie mir auch etwas zu der Ruine sagen, die ich gesehen habe?"
Mir kam es vor, als wenn Frau Gräfin zusammenzuckte, als ich sie danach fragte.
"Zu einem anderen Zeitpunkt!", meinte sie mit einer Stimme, die sich vollkommen verändert hatte. Hatte sie zuvor bei der Erklärung ihrer Ahnenreihe noch recht locker und fast fröhlich geklungen, war die jetzt eher dunkler und verbittert. Sie wollte anscheinend nicht gerne darüber reden, aber da sie es mir angeboten hatte, würde ich es zu gerne wissen. Ich spürte geradezu, dass hier etwas verborgen war, dass sehr interessant sein könnte.
Ich verabschiedete mich von ihr, den ich wollte noch etwas arbeiten, bevor der Tag langsam zu spät dafür war. Es hatte doch alles länger gedauert, als ich gedacht hatte.
Doch als ich die Treppe herunter kam erwachte erneut meine Neugierde und ich ging noch einmal in den Rittersaal. Ich musste einfach wissen, was sich hinter der Abdeckung befand.
Also ging ich so leise wie möglich zur anderen Seite des Saals und hob langsam und mit Vorsicht das Tuch hoch.
Es war fast eine Enttäuschung, als ich sah, was dahinter war.
Nichts anderes, als ein in einem goldenen Rahmen eingefasster Spiegel war dahinter verborgen. Sehr groß, aber ansonsten sah er nicht besonders aus. Ich sah hinein und konnte nur mich sehen. Was auch sonst. Doch dann sah ich auf einmal hinter mir im Spiegel eine Bewegung. Erschrocken ließ ich das Tuch wieder herunter und drehte mich um. Doch dort war keiner. Wahrscheinlich hatte ich mich getäuscht, und da ich gerade die schlurfenden Schritte von Conlin im Vorraum hörte, konnte nur er es gewesen sein. Also schlich ich wieder zur Tür des Saals und sah vorsichtig hindurch. Hier konnte ich aber niemanden sehen.
Wenig später stand ich vor der Tür des Haupthauses und ging nach draußen.
Was ich nicht gesehen hatte, war die Gräfin. Sie stand oben am Ende der Treppe und beobachtete mich dabei, wie ich aus dem Haus schlich. Ein feines Lächeln umspielte ihren Mundwinkel.
Dieses Mal ging ich zu dem zweiten Nebengebäude, welches ich als baufällig eingestuft hatte. Ich wollte es mir genauer ansehen und nahm es in Augenschein. Für die Tür brauchte ich keinen Schlüssel, den sie war nicht verschlossen. Vorsichtig trat ich ein und schreckte zusammen, als sich über mir im offenen Dachstuhl ein paar Tauben gestört fühlten und aufflogen.
Der untere Teil des Mauerwerks sah noch recht stabil aus, aber schon zwei Meter darüber, fing es an marode zu werden. Die Steine waren nicht mit der gleichen Sorgfalt bearbeitet und aneinandergefügt worden, wie im Mauerwerk der übrigen Burg. Außerdem erschien es mir neuer zu sein, als alles andere. Woran man wieder einmal erkennen konnte, dass nicht alles Alte schlechter sein musste als Neues. Hier war ein leuchtendes Beispiel dafür.
Auch der Dachstuhl war nicht gerade vertrauenserweckend. Ob schon Balken morsch waren, konnte ich von hier unten nicht sagen. Allerdings hatte ich nur wenig Ahnung davon. Das war der Aufgabenbereich eines Zimmermanns oder Dachdeckers, nicht meiner.
Ich ging einmal durch das Gebäude und passte dabei darauf auf, wohin ich trat. Zu viel Taubenkot hatte ich angesammelt und vereinzelnd waren Schindeln herunter gefallen, die auf dem Boden zerschellten. Überall lagen also kleine Gesteinsbrocken herum auf denen man sich schnell den Fuß verknacksen konnte.
Nachdem ich mir alles genau angeschaut hatte, kam ich zu dem Ergebnis, dass dieses Gebäude fast vollständig abgetragen werden müsste, um es dann wieder so aufzubauen, wie es einmal gewesen war. Eine Arbeit, die länger dauern würde und von mir alleine nicht geschafft werden konnte. Das Dach war das Hindernis für mich.
Der Tag war inzwischen schon weit vorangeschritten. Also wollte ich nicht mehr mit etwas Großem anfangen. Also begab ich mich in meine provisorische Werkstatt und bereitete einiges vor. Ich sortierte das Lager, sah mir die verschiedenen Materialien genauer an um sie den jeweiligen Zwecken zuordnen zu können, sobald ich sie brauchte. Währenddessen machte ich mir noch ein paar Notizen, was ich noch benötigte. Diese würde ich Conlin geben.
Zum Schluss begutachtete ich noch den Raum, der für meine Unterkunft bereitstand, wenn ich es wollte. Ein relativ großer Raum, allerdings ohne Einrichtung. Nur ein relativ moderner Holzofen war eingebaut worden, denn eine Zentralheizung war nicht verbaut worden. Wahrscheinlich auch viel zu teuer für den alten Bau und um ehrlich zu sein, auch nicht passend.
Ich hatte mal in einem Haus so etwas gesehen, welches aus dem 18. Jahrhundert war. Es hatte fürchterlich ausgesehen, wie man die hässlichen Radiatoren an die Wände geklatscht hatte. Hier wären wirklich ein paar andere Möglichkeiten in Betracht gekommen. Fußbodenheizung zum Beispiel. Aber auch nur, weil das Haus wirklich bewohnt war. Wäre das nicht gegeben, dann bitte gar keine Heizung. Eben so, wie es ursprünglich auch gewesen ist. Kachelofen oder Herdfeuer. Mehr gab es damals auch nicht.
Mit diesen Gedanken im Kopf überlege ich mir, wie ich den Raum möglichst gemütlich ausstatten müsste, um hier ein halbwegs gutes Leben zu haben. Immerhin war ich mir sicher, dass ich noch monatelang an diesem Ort Arbeit finden würde.
Später ging ich dann noch zu Conlin rüber, den ich wieder über ein Buch gebeugt vorfand. Ich gab ihm meine Liste von noch benötigten Gegenständen und sagte ihm, dass ich mir am nächsten Tag einen freien Tag nehmen würde. Ich wollte die Umgebung ein wenig erkunden.
Conlin nahm die Liste entgegen, überflog sie kurz, nickte mit dem Kopf und versenkte sich wieder in sein Buch. So konnte man es auch machen. Wozu auch sprechen.
So verließ ich die Burg in Richtung Herberge und freute mich schon auf das sicher wieder gute Essen.
Im Gasthaus angekommen, kam mir sogleich ein vertrauter Geruch entgegen. Über dem Feuer hing ein großer Kupferkessel und mir lief schon das Wasser im Munde zusammen.
Es gab einen Eintopf. Eigentlich nichts Besonderes und es wird kaum jemand verstehen, wenn ich sage, dass ich so etwas mancher Delikatesse vorziehe. Hier war es ein dicker, sämiger Linseneintopf, in dem der Löffel fast stecken blieb. Frisches Suppengemüse war verwendet worden und die Möhre darin noch mit leichtem Biss. Darin verarbeitet Rindfleischwürfel, die so zart und faserig waren, dass man sie mit der Zunge am Gaumen zerdrücken konnte und kleine Knochenmarkklößchen. Alles fein abgeschmeckt mit einem geschmackvollen Essig. Dazu wurden gebutterter Toast und ein dunkles Bier gereicht.
Was wollte man mehr. Ein ehrliches, gutbürgerliches Essen ohne Schnörkel. Genauso wie ich es ab und zu liebte.
Ansonsten gab es an diesem Abend nichts Besonderes. Selbst in der Nacht passierte zu meiner Verwunderung ebenfalls nichts. Ich schlief durch wie ein Murmeltier und erwachte am nächsten Morgen frisch und ausgeruht.
Ich hatte mir vorgenommen, einmal die Ruine der anderen Burg zu besichtigen. Sie war nicht weit weg und ich würde sie sicher innerhalb einer Stunde oder etwas mehr erreichen. Es interessierte mich einfach mal, wie diese wahrscheinlich einmal aufgebaut war, um sie mit der, der Frau Gräfin zu vergleichen. Wenn ich auch kein Experte auf dem Gebiet war, so konnte ich sie wenigstens in ihrer Bauart unterscheiden.
Ich frühstückte nicht, denn mit vollem Magen zu wandern, war nicht gut. Aber ich ließ mir von dem Wirt ein wenig was einpacken, damit ich unterwegs etwas zu mir nehmen konnte. Er ließ es fertigmachen und ich bekam es in einem Tuch eingeschlagen überreicht. Ein Stecken hindurch gesteckt und schon konnte ich es wie ein Wandersmann vor vielen Jahrhunderten über die Schulter hängen.
Das Wetter schien gut zu werden. Noch lag etwas Dunst als leichter Schleier über dem Boden und es war noch recht frischt. Doch schon nach wenigen Hundert Metern wurde ich durch das laufen wärmer und es machte Spaß, mit weit ausholenden Schritten dem Ziel näher zu kommen.
Dabei war es gar nicht so einfach, zu finden. Ich musste mehr oder weniger durch unberührten Wald, denn kein Weg kreuzte meine Route. Nur hier und da etwas, was man vielleicht als einen Wildwechsel einstufen konnte, sonst aber nichts. Überhaupt wurden auch diese Anzeichen von Leben immer weniger, je näher ich der Ruine kam.
Nach zwei Stunden dachte ich, dass ich da sein müsste, aber da ich die Mauern noch nicht sehen konnte, entschied ich mich dazu, weiter einen Berg hochzusteigen, um sie von oben ausmachen zu können.
Als ich sie dann endlich sah, war ich darüber erstaunt, wie weit sie noch weg waren. Es kam sicher daher, dass man im unwegsamen Gelände länger brauchte, um ans Ziel zu kommen. Oftmals musste ich umgestürzte Bäume ausweichen oder umständlich über sie klettern. Das kostete natürlich Zeit.
Aber jetzt hatte ich einen Anhaltspunkt und eine Richtung. Wenn ich weiterhin diese einhielt, konnte ich mein Ziel nicht verfehlen.
Hatte ich zumindest gedacht, wäre aber doch beinahe daran vorbeigelaufen, denn das Unterholz war so dicht geworden, dass man nicht mehr besonders weit sehen konnte. Überall hatten sich Brombeeren und anderes Gebüsch so dicht zusammengetan, dass ein Durchkommen fast nicht mehr möglich war.
Doch dann sah ich etwas weiter weg einen Teil der Wehrmauer aufragen und schaffte es ohne mir viele Schrammen zu holen, bis zu ihr hin.
Es war ein eher trauriger Anblick, denn es war eines der noch am besten erhaltenen Fragmente und ragte wie ein mahnender Finger in die Höhe. Der Rest der Mauer war nicht einmal mehr halb so hoch, oder ganz in sich zusammengebrochen. Wobei sehr auffiel, dass fast alle Steine nach innen gedrückt worden waren. Vor der Mauer lagen nur wenige.
Zuerst umrundete ich die Ruine einmal. Es war auch hier nicht einfach, da das überall wuchernde Gestrüpp einen fast nicht durchließ. Aber ich schaffte es doch und kam zu dem Schluss, dass dieses Überreste einer Burg im Grundriss in etwa gleich groß gewesen sein musste wie die von Frau Gräfin.
Erst jetzt betrat ich den mit Trümmern übersäten Innenhof.
Hier wuchs zu meinem Erstaunen nicht ein Grashalm. Nur ein paar abgestorbene Blätter lagen in den wenigen dunkeln Winkeln, die sich zwischen den Gesteinsbrocken gesammelt hatten. Alles in allem ein öde anmutender Ort. Was dazu kam, war die Tatsache, dass es hier vollkommen still war. Hatte ich zuvor im Wald noch ein paar Vogelstimmen gehört, hörte man hier nur noch die eigenen Schritte oder wenn man stehen blieb, den eigenen Atem. Selbst der Wind war eingeschlafen und so vernahm man nicht einmal mehr das Rauschen des Windes, in den Wipfeln der Bäume, die um die Ruine herum standen.
Von den eigentlichen Wohngebäuden war ebenfalls nicht mehr viel übrig geblieben. Nur hier und da standen noch halbhohe Mauern und zeugten davon, wie es hier einmal ausgesehen haben musste.
Wenn ich meine Augen zumachte, konnte ich es recht deutlich vor mir sehen und ich war fast darüber erschreckt, wie es sich mir zeigte. Es war nicht nur ein verwaschenes Bild, wie ich sie so oft sah, sondern es zeigten sich Einzelheiten, die ich sonst niemals gesehen hätte. Sogar Farben konnte ich erkennen, die sich zu Bildern zusammensetzten, die auf mich eine verschreckende aber zugleich auch faszinierende Wirkung hatten.
In der Mitte des zentralen Platzes der Burg stand eine schwarze, große Figur, die ich in meinen Gedanken umrunden musste. Schon von hinten hatte ich erkennen können, dass es eine Figur war, wie ich sie schon ähnlich gesehen hatte, nur um einiges größer. Als ich sie dann von vorne sah, bestätigte sich dies. Es zeigte einen Dämon oder Teufel wie die Brunnenfigur, die ich schon kannte. Nur war diese schrecklicher anzusehen. Die verzerrte Fratze der Figur war größten Teils schwarz nur in im weit geöffneten Mund fuhr eine blutrote Zunge hervor. Sie streckt sich überlang heraus, wobei sie über die nadelspitzen Zähne schrammte, die sowohl aus Unter- als auch Oberkiefer wuchsen.
Ebenso die Augen. Blutrote Augen starrten einen hypnotisierend an, während darüber aus der wulstigen Stirn zwei gedrehte Hörner wuchsen.
Im Gegensatz zu Brunnenfigur versteckte diese Figur aber sein Geschlecht nicht, sonder hielt das übergroße, steife Glied mit beiden Händen umschlossen und präsentierte die gewaltige Eichel, an deren Spitze sich eine feuerrote Flüssigkeit sammelte.
Erschrocken öffnete ich meine Augen und konnte nicht verstehen, warum ich so etwas sah. Doch als ich auf den Boden sah, konnte ich in der Mitte des Platzes zwei dunkle Vertiefungen sehen, in der einmal die Hufe der Figur festgemacht worden sein könnten. Sie waren etwa einen Meter tief und hätten gut als Verankerung gedient.
Was mich dabei allerdings sehr erstaunte war, dass es mir alles nicht fremd vorkam, sondern sonderbarere Weise vertraut. Es stieß mich nicht in den Maßen ab, wie es eigentlich sollte. Vielleicht auch nur deswegen, weil ich im Hier und jetzt lebte und solche Bilder einen nicht mehr erschrecken konnten. Vor einigen Hundert Jahren hätte das ganz anders ausgesehen.
Inzwischen hatte ich etwas Hunger bekommen. Suchte mir eine Mauer aus, die in einem Stück umgestürzt war und somit eine gerade Fläche ergab. Hier öffnete ich das Tuch, was mein Essen beinhaltete.
Der Wirt übertraf sich wieder einmal mit der Auswahl. Fünf verschiedene Sorten Hartkäse kamen zum Vorscheinen, dazu zwei unterschiedliche gut abgehangene Würste, die so hart waren, dass man damit jemanden erschlagen hätte, können. Dazu kam ein halber Laib grauem, frisch riechendem Brot zum Vorscheinen sowie eine Halbliterflasche mit einer dunklen Flüssigkeit. Diese stellte sich als einen tiefroten, schweren Wein heraus, der hervorragende zu dem Käse schmeckte.
Also schnitt ich mir mit einem Messer kleine Häppchen vom Käse genauso wie vom Brot ab und steckte sie mir beide genüsslich in den Mund. Es war ein Genuss auf ihnen herumzukauen und es dann mit einem kleinen Schlückchen Wein herunterzuspülen.
Während ich so weiter futterte, sah ich mich um und entdeckte immer mehr Details, die ich automatisch immer wieder mit der Burg von Frau Gräfin verglich.
Dabei dachte ich einen Moment nach, wie noch ihr Vorname war. Dann fiel er mir wieder ein und ich sagte ihn mir laut vor. "Genefe, Genefe!"
Ein wirklich schöner Name. Wenn er auch sehr alt klang, passte er irgendwie zu ihr. Er hatte einen weichen Klang, zumindest wenn man ihn so aussprach, wie ich es tat.
Mit Conlin war es nicht viel anders. Auch diesen Namen hatte ich zuvor noch nie gehört, passte aber genauso zu ihm und der Burg wie Genefe.
Weiter kaute ich auf meinem Brot herum und genoss es seltsamerweise an diesem Ort zu sein. Immerhin herrschte eine Totenstille. Aber vielleicht kam es auch daher, dass es relativ warm war und die Sonne ihre hellen Strahlen zur Erde schickte.
Plötzlich zuckte ich zusammen, denn hinter mir knackte ein Zweig und in der Stille klang es wie ein Pistolenschuss. Langsam drehte ich mich um, denn wenn es zum Beispiel ein größeres Tier sein sollte, wollte ich es nicht verschrecken. Doch es war kein Tier. Nur ein paar Meter weiter, sozusagen am Rand des Waldes, sah ich eine junge Frau entlang gehen, die ihren Kopf so gesenkt hatte, dass sie mehr oder weniger vor ihre Füße schauen konnte. Dabei hatte sie ein langes Kleid an, was mit dem Saum über den Boden schleifte. Dazu trug sie eine Haarkappe, unter der sich seitlich lange, gelockte, haselnussbraune Haare hervorkräuselten. In ihrer einen Hand trug sie einen Weidenkorb und in der anderen ein kurzes Messer.
Sie schien etwas zu suchen, und wenn sie über einen Baumstamm stieg, blieb sie mit dem Rock hängen. Allerdings konnte man dann sehen, dass sie schwarze, halbhohe Schnürschuhe darunter trug.
Etwa auf meiner Höhe ging sie auf einmal in die Knie und schnitt etwas am Boden ab. Da es hinter einem Stein war, konnte ich leider nicht sehen, was. Erst als sie sich wieder erhob, erkannte ich einen Pilz, den sie abgeschnitten hatte und jetzt betrachtete. Da sie dabei ihren Kopf hob, konnte sie mich aus dem Augenwinkel auf der Mauer sitzend sehen.
Während sie den Pilz in ihren Korb legte, drehte sie Ihren Kopf in meine Richtung und sah mich leicht verwirrt, aber zugleich auch neugierig an.
"Hallo!", sagte ich, als ich mir sicher war, dass sie mich entdeckt hatte, und winkte ihr zu.
Man konnte ihr ansehen, dass sie mit mir nicht gerechnet hatte und wahrscheinlich auch niemandem anderen. Dann drehte sie sich einmal um und es kam mir vor, als wenn sie nachschaute, ob ich jemanden anderes gemeint haben könnte, der hinter ihr stand. Da sie aber niemanden entdeckte, drehte sie sich wieder zurück und winkte mir ebenfalls halbherzig zu. Dazu hob sie nur einmal vorsichtig ihre Hand. Dann kam sie auf mich zu.
"Seid gegrüßt junger Herr!", meinte sie und stand wenige Sekunden später vor mir, "ich sehe, dass ihr auf meinem Lieblingsplatz sitzt. Würde es euch etwas ausmachen, wenn ich mich mit zu euch setze? Meine Füße sind schwer und ich könnte eine Rast gebrauchen!"
Ich lud sie mit seitlich schwenkenden Armen dazu ein, ebenfalls Platz zu nehmen.
"Kann ich dir etwas anbieten. Sagst du mir deinen Namen?", waren meine Fragen. Mir war zwar ihr seltsamer Sprachgebrauch aufgefallen, aber da Conlin und Genefe fast genauso sprachen, dachte ich mir nichts dabei.
"Mein Name ist Brid. Findet ihr es hier nicht ebenfalls wunderbar? Ich liebe diesen Platz. Es ist so schön ruhig hier und ich ruhe hier gerne eine Weile aus. Das Sammeln von Pilzen ist recht anstrengend und da kommt eine Rast gelegen."
Ich nickte nur und bot ihr von meinen mitgebrachten Köstlichkeiten an, doch sie schüttelte mit dem Kopf und sah mir dabei zu, wie ich selber etwas nahm und langsam und mit Genuss darauf herumkaute.
Da fiel mir auf einmal ein, dass ich sehr unfreundlich gewesen war und mich nicht vorgestellt hatte.
"Jens von Maiden", meinte ich und zeigte auf mich, "du kannst aber einfach nur Jens zu mir sagen!"
Als ich meinen Namen sagte, konnte ich es in ihrem Gesicht zucken sehen und ihre dunkelbraunen Augen wurden etwas größer als zuvor.
"Bist du öfters hier?", fragte ich sie, um die Unterhaltung nicht sterben zu lassen.
"Ja, ich liebe diesen Platz. Immer wenn ich kann, bin ich hier. Hier wachsen die besten Pilze weit und breit."
Ich sah recht unauffällig in ihren Korb und konnte nur einen, denn eben abgeschnittenen Pilz, entdecken. Lange konnt sie also noch nicht unterwegs gewesen sein, was mich allerdings wunderte, denn von dem mir bekannten Dorf war es eine ganze Strecke weit weg. Von einem anderen Dorf hatte ich noch nichts gesehen. Also musste sie ein ganzes Stück durch den Wald gelaufen sein. Dabei keine Pilze zu entdecken, war schon fast ein Wunder.
Das Gespräch, was eigentlich noch gar nicht angefangen hatte, kam ins Stocken und ich überlegte fieberhaft, wie ich es beleben konnte. Dabei sah ich sie mir genauer an. Sie saß neben mir auf der umgestürzten Mauer und da sie mit den Füßen nicht auf den Boden am, schwangen sie gegenläufig hin und her. Dabei sah sie fast starr geradeaus, ohne mich zu beachten und hielt sich mit den Händen an der Kante der Steine fest.
"Ist es nicht viel zu gefährlich für eine so gut aussehende Frau hier alleine im Wald herumzulaufen?" fragte ich sie und wollte ihr damit ein Kompliment manchen.
Ein Lächeln wanderte über ihr Gesicht und ließ sie geradezu fröhlich aussehen.
"Warum sollte es gefährlich für mich sein? Ihr seid doch hier!"
"Aber ihr kennt mich doch gar nicht!", meinte ich zu ihr und sah sie dabei weiter von der Seite an.
Sie drehte ihren Kopf in meine Richtung und sah mich mit einem fragenden, nicht verstehenden Gesicht an.
"Herr, ihr seid ein von Maiden! Warum sollte ich also Angst vor euch haben?"
Jetzt war ich es, der sicher ein seltsames Gesicht machte. Was hatte das alles zu bedeuten. Klar, mein Name, war von Maiden, aber was hatte das ganze nur zu bedeuten? Was hatte es mit meinem Namen auf sich? Das musste ich einfach herausbekommen.
"Herr. Ihr nanntet mich gut aussehend. Habt ihr das wirklich so gemeint? Ihr macht mich verlegen. Immerhin bin ich sicher nicht die einzige Frau in eurem Leben und nur eine einfache Magd."
Gut, wenn ich sie in an ihrer Eitelkeit packen konnte, dann war das auch ein Gespräch wert.
"Du bist eine hübsche Frau Brid!", meinte ich noch einmal und sie grinste über beide Wangen. Dann sprang sie von dem Stein herunter und stellte sich direkt vor mich hin.
"Was gefällt euch am besten an mir?", fragte sie mich und drehte sich mehrmals vor mir im Kreis, so dass sich ihr Rock aufbauschte und von ihr abstand.
Jetzt hatte sie mich kalt erwischt und in meinem Kopf ratterte es. Was sollte ich ihr jetzt sagen, was würde sie hören wollen?
"Du hast eine sehr gute Figur, wunderbare Augen und eine sehr schöne Haut!", war das Erste, was mir einfiel und ich fand es in dem Moment als ich es sagte schon nicht mehr gut.
Brid blieb stehen und strahlte mich geradezu an. "Ist meine Haut nicht genauso schön blass und glatt, wie die hohen Damen sie haben?"
Ich nickte nur und konnte geradezu sehen, wie eine Verwandlung mit ihr vorging. Sie schien geradezu von innen heraus zu erstrahlen. Sie war auf einmal nicht mehr das eben noch fast schüchterne Mädchen, sondern eine Frau, die sich in meiner Bewunderung sonnte.
"Milchmädchen haben immer schöne Haut. Möchtet ihr sie einmal anfassen?"
Ich nickte nur und sie kam wieder näher zu mir her. Dann nahm sie meine rechte Hand und führte sie zu ihrer linken Wange. Sanft führe sie meine Hand darüber und ich konnte die glatte Haut unter den Fingern entlang gleiten fühlen.
"Würde es euch gefallen, mehr von meiner Haut zu sehen und fühlen?", fragte sie mich auf einmal und sah mir dabei tief in die Augen.
Diesem Angebot wollte und konnte ich nicht widerstehen. Ich nickte nur einmal und Brid nahm meine Hand, drehte die Handfläche zu sich und küsste sie einmal, dann führte sie diese weiter nach unten und drückte sie sich dann unterhalb ihres Halses auf die hier freiliegende Haut.
Ich sah ihr dabei fasziniert zu und ich konnte auch hier die warme, glatte Haut spüren, die sich unter meinen rauen Steinmetzhänden unendlich fein anfühlte.
"Ihr habt kräftige Hände und seid groß. Ein Mann, der einer Frau, wie mir gefällt. Wenn ihr mir gewogen seid, dann bin ich es euch gegenüber auch!"
Ich wusste nicht, was sie damit meinte, aber ehrlich gesagt war mir das in diesem Moment auch egal. Ich nickte nur noch ein weiteres Mal.
In Brids Gesicht machte sich ein noch breiteres Lächeln bemerkbar. Eines, was nicht nur Freude ausdrückte, denn ihre Augen hatten einen Schimmer bekommen, der etwas anderes zeigte. Gier, vielleicht auch so etwas wie Verschlagenheit.
Plötzlich tat Brid noch etwa vor, und bevor ich mich versah, legten sich ihre Lippen auf die meinen. Ihr Kuss war zuerst abwartend, wurde dann fordernder. Schon schob sich ihre Zunge zwischen meine Lippen und verlangte von meinen Zähnen eingelassen zu werden.
Bereitwillig öffnete ich meinen Mund und ihre gierige, aufgeregte Zunge wurde von meiner wohlwollen empfangen. Brid schmecke aufregend frisch und ihre Zunge wühlte sich aufgeregt in meinen Mundraum. Sie tobte sich geradezu in mir aus. Meine noch an ihrem Dekolleté aufliegende Hand strich währenddessen über ihre freiliegende Haut.
Auf einmal entfernte sich Brid ein wenig von mir und sah mir wieder tief in die Augen. Dann griff sie sich selber an die vorne am Kleid angebrachte Schnürung und lockerte sie, in dem sie die Schleife öffnete, die diese geschlossen hielt. Kaum gelockert griff sie nach meiner Hand und schob sie unter den Stoff.
Langsam ließ ich meine Hand hineingleiten und genoss die Spannung, die sich aufgebaut hatte. Brid blieb währenddessen einfach nur stillstehen und verfolgte das weitere Vordringen meiner Hand.
Nicht lange und meine Fingerspitzen stießen an den Ansatz ihrer rechten Brust.
Kein BH hielt mich auf, als ich auch hier über die zarte Haut glitt. Dann spürte ich an der Fingerkuppe meines Mittelfingers etwas runzelige Haut und wenig später stieß ich gegen eine harte Knospe.
Brid atmete einmal tiefer ein und hielt die Luft an. Schon schoben sich der Finger und somit auch der Rest der Hand weiter und ich spürte den versteiften Knubbel unter meiner Handfläche.
Sanft drückte ich zu, nahm so viel von der weichen Masse in die Hand und walkte sie erst sanft, dann fordernder zwischen den Fingern.
Brid zuckte zusammen und stöhnte einmal auf. Sie ließ mich aber weitermachen, auch als ich meine andere Hand dazu nahm und die Verschnürung weiter löste. Irgendwann war sie so erweitert, dass ich den oberen Teil des Kleides über die Schulter beiseiteschieben konnte. Erst links, dann rechts. Es rutschte nicht herunter, da es doch noch recht eng war. Aber ich half ein wenig mit und streifte den Stoff langsam über die Oberarme herunter.
Es wurde schwieriger, als der Rand des Ausschnitts an den beiden Halbkugeln ankam, denn es wurde mehr als eng. Um diese doch noch zu schaffen, zog ich meine rechte Hand aus heraus und somit war wieder etwas mehr Platz.
Mit der Hilfe der anderen Hand schaffte ich es, den Stoff langsam über die Brüste zu schieben, die mir sofort, aus ihrem Gefängnis befreit, entgegen sprangen.
Prall mit harten Brustwarzen streckten sie sich meinen Händen entgegen und erwarteten, berührt zu werden. Brid hatte nicht gelogen, ihre Haut war sehr hell, geradezu weiß und das tiefdunkle Rot der Vorhöfe und Nippel standen in einem sehr starken Kontrast dazu.
Schnell ließ ich den Stoff der Ärmel los und legte jetzt beide Hände gegen die Brüste, die mir erwartungsvoll entgegen wuchsen.
Brid erschauerte, als sie es sah und vor allem fühlte. Sie schien sich einmal zu schütteln, blieb dann aber wieder ruhig stehen, um meine streichelnden Hände gewähren zu lassen.
Während ich sie nun beide mit meinen Händen verwöhnte, rutschte ich von der Mauer und stand vor ihr ohne mein Tun zu unterbrechen. Brid hatte dabei ihre Augen geschlossen und öffnete sie erst, als ich sie losließ und an die Taille fasste. Dann zog und drehte ich sie zu dem Mauerrest und hob sie darauf. Jetzt saß sie vor mir, während ich vor ihr stand und wieder ihre Brüste massierte.
Sie genoss es sichtlich und hatte ihre Augen wieder geschossen. Ihre vollen Lippen waren leicht geöffnet und ich konnte beobachten, wie sich ihre Zungenspitze immer wieder dazwischen schob, um sie zu befeuchten.
Während ich sie jetzt weiter massierte und ihre Nippel zwischendurch bearbeitete, sank ihr Oberkörper immer weiter nach hinten und herunter.
Zuerst hatte sie sich noch mit ihren Händen nach hinten hin abgestützt, doch die Hände rutschten immer weiter zurück und ihr Oberkörper sackte immer weiter herunter. Irgendwann lag sie dann flach mit dem Rücken auf den harten Steinen, doch das spürte sie nicht mehr.
Jetzt meiner Sache sicher geworden, ließ ich mit meiner linken Hand los und lies sie schnell weiter nach unten gleiten. Sie fuhr über den Stoff des Kleides und war schon wenig später am Saum dessen angekommen. Sofort zog ich es herauf und entdeckte darunter ein Unterleid, welches noch eines verbarg. Darunter erschienen dann endlich ihre Beine.
Langsam schob ich die Stoffbahnen weiter nach oben und entblößte ihre Waden und war wenig später bei den Knien angekommen. Hier ging es nicht weiter, da sie auf dem Stoff saß. Also ließ ich auch ihre andere Brust los und zog sie jetzt mit beiden Händen auf die Kante der Mauer.
Nur noch mit dem Hintern lag sie darauf und ich konnte den Stoff weiter und weiter hochschieben.
Brid bewegte sich nicht dabei. Sie verhielt sich vollkommen passiv und ließ es mit sich machen, obwohl ich mich in diesem Moment nicht mehr um ihre Brüste kümmerte.
Weiter schob ich den Stoff über ihre Schenkel und saugte den Anblick geradezu in mich hinein, als ihre nackte Scham zum Vorscheinen kam. Sie hatte keine Unterwäsche an, von daher erblickte ich ihre von ebenfalls haselnussfarbenen, gekräuselten Haaren umgeben Scheide, die sich leicht hervor wölbte.
Als wenn Brid diesen Moment erwartet hatte, zog sie ihre herunterhängenden Beine an und ich ließ den Stoff los. Jetzt konnte er nicht mehr herunterrutschen und ich griff an ihre Waden. Sie ließ auf einmal locker und ich ließ sie langsam zur Seite wegsinken.
Brids Geschlecht öffnete sich vor mir, zeigte mir ihre Erregung, denn es glänzte bereits mehr als feucht zwischen ihren Beinen.
Ich konnte einfach nicht anderes. Ich musste von dieser Frau kosten. Also beugte ich mich langsam herunter und küsste sie auf ihre Weiblichkeit.
"Was tut ihr da Herr?", fragte Brid auf einmal verstört, wobei man zugleich die Erregung in ihrer Stimme hören konnte.
"Ich verwöhne dich, wie du es verdient hast. Ich möchte deinen Geschmack kennenlernen!"
Schon setzte ich meine Lippen wieder auf ihre unteren auf und schleckte das erste Mal durch ihre Spalte.
Brid schrie einmal bäumte ich auf und zitterte am ganzen Körper. Dies blieb noch etwas länger erhalten und nur ganz langsam sank sie wieder zurück, kam aber sofort wieder hoch, als ich ihren steifen Knopf fand und diesen zu verwöhnen begann.
Brid schrie ein weiteres Mal und zuckte stark zusammen, denn jeder Muskel in ihr spannte sich an.
Sie schmeckte scharf und würzig, genauso wie ich es mir bei ihr vorgestellt hatte und meine Vorstellung hatte mich nicht getäuscht. Ihre etwas langen Haare störten zwar etwas, aber ich zog ihre Schamlippen mir den Fingern auseinander und dann ging es wirklich gut. Jetzt konnte ich sie genüsslich auskosten, konnte meiner Zunge freien Lauf lassen, um sie zu erkunden.
Ihr Kitzler stand weit heraus und wollte geleckt und gestreichelt werden, schien mir geradezu in den Mund hinein wachsen zu wollen und ich konnte nicht widerstehen, ihn in meinen Mund zu saugen.
Brid wurde zu einem zitternden, stöhnenden Bündel Frau, welches ich auf dem Stein hin und her wand. Ihre Arme kamen immer wieder hoch und sie wusste nicht, wohin damit. Also ließ ich ihre Schamlippen los die inzwischen so geschwollen waren, dass ich sie nicht mehr aufhalten musste. Also griff ich nach ihren Händen, während ich sie weiter leckte.
Ihr Körper zeigte mir inzwischen genau, wie weit sie schon der Ekstase entgegen gekommen war und ich wusste insgeheim, dass das Ziel nicht mehr weit sein konnte.
Unsere Finger waren ineinander verschränkt und ich konnte spüren, wie sie immer stärker zugriffen, sich an meinen festklammerten.
Wie aus dem nichts schrie Brid auf einmal auf, als ich sie leicht in die steife Perle biss und sie dann tief einsaugte. Dann verhärtet sie vollkommen und ihr Atem setzte aus. Ihr Oberkörper kam noch einmal hochkam und ihr Mund schnappte nach Luft, ohne welche zu bekommen.
Dieser Zustand hielt wohl zwanzig Sekunden ab, dann verschwand auf einmal jede Spannung aus ihrem Körper. Dabei war es gut, dass ich sie an den Händen festhielt, denn sonst wäre sie sicher mit dem Hinterkopf auf die Steine aufgeschlagen.
Erst jetzt bemerkte ich meine eigene Spannung, denn während ich mit ihr beschäftig war, hatte ich das vollkommen ausgeblendet, nicht wahrgenommen. Ich hatte mich nur auf Brit konzentriert. Doch jetzt, wurde mir bewusst, dass mein Körper sich bereits ebenfalls in heller Aufruhr befand.
Mein Schwanz war steif geworden und in der Enge meiner Hose gefangen. Er schrie geradezu nach Freiheit und die wollte ich ihm jetzt auch geben, um ihn in eine neue Gefangenschaft zu führen. Dieses Gefängnis hieß Brit und lag vor mir.
Während ich ihre Beine mit einem Arm festhielt, öffnete ich meine Hose und stöhnte selber vor Erleichterung auf, als mein Stamm endlich aus der Enge befreit wurde.
Steif, lang und dick stand er von mir ab und sehnte sich danach, Brid genießen zu dürfen.
Ohne lange zu warten, kam ich ihr mit meinem Unterleib näher und schwelgte in den Anblick, als sich meine dicke Eichel zwischen ihre geschwollenen, Schamlippen schob.
Brid zuckte einmal, als sie es fühlte, war aber im Moment noch so sehr mit sich selber beschäftigt, dass sie es nicht einordnen konnte.
Ich nahm meinen Schwanz in die Hand und führte ihn an die Stelle, an der es mir nass und heiß entgegen kam. Hier setzte ich an und ließ los. Ohne Weiteres abschweifen erhöhte ich den Druck und konnte mit ansehen, wie meine dicke Eichel Brid aufspaltete und dann in sie glitt.
Brid stöhnte ein weiteres Mal auf, während ich jetzt ihre Beine wieder jeweils mit einer Hand griff und weit auseinander legte.
Langsam glitt ich tiefer in ihren heißen, brodelnden Schoß, der mich bereitwillig einließ, mich geradezu verschlang.
Kaum halb in ihr, zog ich mich schon wieder zurück, um wieder zuzustoßen, wobei ich tiefer in sie eindrang als zuvor. So verfuhr ich auch mit den nächsten Stößen und so war es nur noch eine kurze Zeit, bis ich mich mit einem letzten Stoß in sie versenkte.
Brit schrie ein weiteres Mal auf, als sie fühlte, wie ich mich vollkommen mit ihr verband. Ihre Schamlippen umschlossen die Wurzel meines Stammes und ihre Haare wurden zwischen unseren Leibern platt gedrückt. Doch nicht lange, denn dann wollte ich mehr. Wie ein gut geöltes Uhrwerk zog ich mich zurück, um sofort wieder meinen alten Platz einzunehmen. Wieder und wieder stieß ich mit zunehmender Geschwindigkeit zu.
Meine Anspannung war größer gewesen, als ich dachte und schon wenig später konnte man mein Keuchen in der ganzen Ruine hören. Es hallte von den wenigen noch stehenden Mauern zurück und verlor sich dann in der Stille des Waldes.
Brit war inzwischen aus ihrer Agonie erwacht, verfiel aber ohne Pause in die nächste. Ihr Stöhnen feuerte meine Flammen noch mehr an und ich konnte es schon in mir aufsteigen fühlen.
Wenige Augenblicke später drückt ich ihre Beine so weit auseinander und nach unten, wie es nur ging. Brid schrie ein weiteres Mal auf und konnte spüren, wie ich mich ein letztes Mal so tief wie möglich in sie rammte. Dann begann ich zu zucken und feuerte meinen Samen in sie ab. Heiß spritzte ich alles in sie, was ich konnte und sie explodierte ein weiteres Mal. Sie wurde wesentlich enger als zuvor und ließ mich nicht mehr los. Nicht einen Zentimeter konnte ich mich mehr in ihr Bewegen, aber das brauchte ich auch nicht mehr. Tief in ihr hauchte ich meine Ekstase aus.
Mit zitternden Knien stand ich da und konnte mich kaum mehr auf den Beinen halten. Erst als Brid langsam entspannte, rutschte ich langsam aus ihrem Unterleib heraus. Nur ein feiner Faden aus Flüssigkeit verließ sie. Den Rest behielt sie in sich gefangen.
Dann bedeckte ich sie wieder mit ihrem Kleid und zog mir selber meine Hose wieder an. Daraufhin setzte ich mich neben sie auf die Mauer und streichelte ihr sanft über den Bauch.
Erst jetzt kam sie in die Welt zurück, richtete sich auf und bekleidete sich wieder, als wenn nichts geschehen war. Schnell schnürte sie den oberen Teil des Kleides zu und schon wenige Sekunden später sah es so aus, als wenn nichts passiert wäre. Nur ihre Haare sahen etwas unordentlicher aus.
Dann rutschte sie von der Mauer und drehte sich zu mir.
"Wenn ihr wollt, könnt ihr das so oft mit mir machen, wie ihr wollt, aber jetzt muss ich weiter. Es ist schon spät."
Ohne eine Antwort abzuwarten, rannte sie auf einmal los und war wenige Sekunden später im Wald verschwunden. Alles kam so schnell, dass ich nicht mehr darauf reagieren konnte. Ich hätte sie nach Hause gebracht, zumindest in die Richtung aber, als ich an den Rand des Waldes kam, konnte ich sie weder sehen, noch hören.
Also ging ich zurück zu der umgefallenen Mauer, um die Reste meines Mahles zu essen bzw. wieder zu verstauen. Dabei sah ich dann, dass sie ihren Korb vergessen hatte. Ich wartete noch einen Moment und hoffte, dass sie noch einmal zurückkommen würde, um den Korb zu holen. Aber sie kam nicht mehr zurück.
Ich ließ den Korb stehen und wanderte langsam und nachdenklich wieder in die Richtung, aus der ich gekommen war. Was hatte Brid noch gesagt? Milchmädchen hätten immer schöne Haut. Irgendwo hatte ich das schon einmal gehört und ich kramte in meinem Gehirn herum, um auf des Rätsels Lösung zu kommen.
Dann fiel es mir wieder ein. Es hatte wirklich eine Zeit gegeben, in der Milchmädchen als sehr schön gegolten haben. Sie steckte sich bei den Kühen mit den Kuhpocken an. Das wirkte dann geradezu als Impfung gegen die richtigen Pocken. Aus diesem Grund hatten diese Mädchen und Frauen auch keine Pockennarben wie so viele, die die Pocken überlebten. Aber das war schon eine halbe Ewigkeit her, Pocken waren inzwischen ausgerottet. Es gab davon nur noch ein paar Stämme in wenigen Labors auf dieser Welt.
Seltsam. Aber ich konnte noch so lange darüber nachdenken, wie ich wollte. Warum sie das gesagt hatte, würde im Verborgenen bleiben. Anders stand es mit der Aussage, dass ich ein von Maiden war. Was hatte sie wiederum damit gemeint. Ich würde es Conlin oder die Gräfin fragen. Wahrscheinlich wussten sie eine Antwort darauf.
Die Sonne war schon untergegangen und es wurde bereits dämmrig, als ich endlich am Gasthof ankam. Eigentlich hätte ich schon früher ankommen wollen, aber ich hatte mich zweimal ein wenig verlaufen und das hatte Zeit gekostet.
Müde war ich, denn so viel war ich schon lange nicht mehr gelaufen und das ständige Klettern über diverse Bäume und Hindernisse tat sein übriges.
Für ein ausgedehntes Essen war es auch schon zu spät, denn so spät noch zu essen tat mir nicht gut. Wie oft hatte ich mich schon zu so später Zeit vollgestopft und konnte dann nicht mehr einschlafen, weil es mir fies im Magen gelegen hatte. Von daher aß ich am Abend nur noch eine Scheibe frischem Schwarzbrot mit etwas mehr Butter und hauchfein aufgeschnittener steinharter Salami. Davon dann aber reichlich und in Wellenform aufgelegt.
Hinterher dafür ein großes, kühles Blondes.
Während ich es langsam in mich hinein süffelte, sah ich mir die weiteren Gäste an. Eigentlich waren es immer dieselben. Frauen und Männer gemeinsam in Bekleidung, die sie sicher auch Zuhause oder auf dem Feld trugen. Keiner hatte sich für einen Abend in der Gaststätte umgezogen oder fein gemacht. Es war eben nichts Besonderes hierher zu kommen. Eher ein Bestandteil des Lebens.
Einige unterhielten sich leise, andere sahen so aus, als wenn sie der Welt entrückt waren, wobei sie oftmals eine Pfeife in der Hand hielten und immer wieder daran zogen. In einer Ecke saß sogar eine sehr alt wirkende Frau, die ebenfalls an einer etwas kleineren Pfeife nuckelte. Sie sah dabei aber nicht verträumt in die Gegend, sondern man hatte den Eindruck, als wenn ihre Augen alles scannten, was sich tat. Sie gingen immer wieder von rechts nach links und wieder zurück, ohne dabei den Kopf zu bewegen.
Alles in allem eine sehr friedliche und beruhigende Versammlung von zumeist älteren Menschen. Jüngere sah ich nicht. Die hatten wohl sicher etwas anderes zu tun, als hier bei den alten zu sitzen. Wo sie allerdings waren wusste ich auch nicht, denn wenn ich darüber nachdachte, waren mir im Dorf nur sehr selten Menschen begegnet und wenn, dann keine jungen.
Ich war aber viel zu müde nach diesem anstrengenden Tag, wobei das Essen meine Trägheit noch ein wenig verstärkt hatte. Ich gähnte ein, zweimal und konnte meine Augen kaum noch aufhalten. Von daher entschied ich, schlafen zu gehen.
Morgens erwachte ich frisch und ausgeruht. Auch diese Nacht hatte mich kein Geist besucht und ich war ehrlich gesagt auch froh darüber. Ich nannte die Erscheinungen der ersten drei Nächte jedenfalls so, denn ich konnte es mir sonst nicht anders erklären.
Ich sprang fast aus dem Bett, denn irgendwie hatte ich einen ungemeinen Tatendrang in den Knochen. Ich wollte etwas schaffen und saß deswegen schon wenige Minuten später am Tisch um ein nicht so großes Frühstück einzunehmen. Dabei überlegte ich mir, was ich am Tag machen sollte.
Als erstes fragte ich den Wirt, ob es im Dorf Dachdecker oder Zimmerleute gab. Der Wirt kratzte sich ein wenig am Kopf und meinte dann, dass es da jemanden gäbe, aber er sei ein seltsamer Mensch und er wüsste nicht, ob ich etwas mit ihm anfangen könnte. Der Wirt gab mir Namen und Adresse.
Lorentz hieß er und wohnte an der Brücke, die am Dorfrand über einen Bach ging. Es sollte das kleine windschiefe Haus an der linken Seite sein, wo er wohnte. Straßennamen und Hausnummern gab es hier im Dorf nicht. Man kannte sich halt und wusste, wo wer zu finden war.
Doch bevor ich ihn aufsuchte, musste ich auf der Burg danach fragen, denn er würde es sicher nicht für umsonst machen und war vielleicht auch kein gerne gesehener Mensch. Man wusste ja nie. Frau Gräfin war in solchen Sachen etwas empfindlich, soweit ich es wusste.
Ach ja, nur einmal so am Rande erwähnt. Als ich mich auf den Weg machte, stand mein Auto noch immer nicht vor der Tür. Seltsamerweise störte es mich allerdings nicht. Ich kam auch ohne aus.
Ich ging zur Burg hoch und nahm dieses Mal nicht sofort den direkten Weg durch das Tor, sondern ging einmal die Burgmauer entlang bis auf die hintere Seite. Hier bog ein kleiner Weg ab, der mir schon beim letzten Mal aufgefallen war, als ich die Burg das erste Mal umrundet hatte.
Er war zwei Gehwegplatten schmal, aber man konnte sehen, dass er benutzt wurde, denn es wuchs kein Unkraut zwischen den Platten hervor. Würde sich niemand darum kümmern, wäre es anders.
Der Weg schlängelte sich langsam etwas höher und nach hundert Metern knickte er ab. So überwand man eine Art Erhebung, bis man in einer Art Bergkessel stand. Steil ragten Felswände an drei Seiten in die Höhe und erzeugten ein beklemmendes Gefühl. Vor mir öffnete sich dieses winzige Tal ein wenig und es kam mir so vor, als wenn ich durch einen Trichter lief. An der engsten Stelle war ein etwa fünf Meter hohes, starkes Gitter von einer Seite zur anderen in den Felswänden verankert worden. Obenauf ragten lanzenartige Spitzen in den Himmel. Man konnte also nicht einfach darüber hinweg klettern. Aber es war ein ebenfalls massives Gittertor in das Konstrukt eingelassen und ich ging darauf zu.
Ich hatte eigentlich nicht damit gerechnet, doch es war nicht abgeschlossen, sondern ließ sich relativ einfach öffnen. Es quietschte nicht einmal, als sich die uralten Scharniere in Bewegung setzten. Sie waren sehr gut geölt.
Wenige Schritte weiter machte der Weg dann noch einen Halbbogen und ich blieb einen Moment stehen, denn was ich dann sah, hatte ich so noch nicht gesehen.
Vor mir lag ein kleiner Friedhof, der aber vollkommen anders aussah, als ich es jemals gesehen hatte. Trotzdem hatte ich den Eindruck, als wenn ich ihn kennen würde. Jeder Stein war mir irgendwie vertraut. Erklären konnte ich es mir allerdings nicht.
Auf der freien Fläche standen mehrere, steinerne, kleine bis mittelgroße Totenhäuser. Sie waren wirklich wie Häuser aufgebaut worden und jeweils mit einer Doppeltür zum Weg hin ausgerichtet. So konnte man zwischen ihnen durchgehen und hatte das Gefühl sich, auf einer verkleinerten Straße zu befinden. Es waren auf jeder Seite fünf verschieden aussehende Häuser. Dazwischen lag jeweils noch eine große Grabplatte. Dabei hatte man den Eindruck, als wenn der Untergrund sorgfältig aus dem Felsen modelliert worden war, denn er war vollkommen flach und gerade. Es musste eine gewaltige Arbeit gewesen sein, dieses alles zu formen, denn es war keine Erde vorhanden, die man hätte einfach wegschaufeln können.
Wenn das auch schon sehr interessant war, so faszinierte mich doch etwas anders.
Am Ende dieser Straße ragte die Felswand vollkommen gerade nach oben hinauf und hier war ein kunstvolles Portal in den Felsen gemeißelt worden. Im Zentrum war ebenfalls eine Doppeltür eingelassen worden, die aber mit circa drei Metern eine ganz andere Abmessung hatte, als alles darum herum. Sie war zum Teil mit Kupfer beschlagen worden, welches aber keine Patina aufwies, denn es glänzte fast wie Gold.
Langsam ging ich darauf zu und frage mich dabei, wer wohl hierher kam, um es immer wieder zu putzen, denn das Kupfer lief sonst schnell an.
Zum Schluss stand ich dann vor dem Eingang, an dessen Türen jeweils ein großer, massiver Ring befestigt worden war, um es aufziehen zu können.
Ich zog daran, aber es tat sich nichts. Dabei war ich mir nicht einmal sicher, ob ich überhaupt sehen wollte, was dahinter war. Dahinter konnte nur eine weitere Gruft sein, also ein Raum für Tote, und ob es mir gestattet war, diese zu betreten wusste ich nicht.
Also ging ich langsam wieder zurück und ging an der rechten Seite entlang, um mir die Grabplatten und Totenhäuser genauer anzusehen. Immerhin kannte ich mich mit so etwas aus und hoffte ein wenig mehr darüber zu erfahren, wer hier lang. Ich konnte es mir zwar auch schon so vorstellen, aber ich wolle es genauer wissen. Auf den Grabplatten standen längere Texte, die ich aber nicht entziffern konnte. Sie waren alle in einem alten Latein geschrieben, womit ich mich gar nicht auskannte. Nur ab und zu erkannte ich mal einen Namen. Hochfeltz war öfters darunter vertreten, wobei dieser Name ab und zu auch mal anders geschrieben. In die Fronten der Totenhäuser war nichts eingraviert. An ihnen ließ sich also nicht ablesen, war dort lag.
Am Ende angekommen, war ich genauso schlau wie vorher, aber hatte einige Eindrücke für mein Leben dazu gewonnen. Dann wechselte ich die Seite und ging die anderen entlang. Ich hatte damit gerechnet, dass ich hier in etwa dasselbe lesen würde, aber ich machte große Augen, als es nicht so war. Auf der ersten Grabplatte war der jeweilige Name sorgfältig aus dem Stein gemeißelt worden. Hier klaffte ein Loch und ließ nicht mehr zu, dass man erfuhr, wer hier lag oder einmal gelegen hatte.
Die weiteren Grabplatten auf dieser Seite waren älter und ich staunte nicht schlecht, als ich immer wieder den Namen von Maiden las.
Jetzt war ich mehr als verwirrt. Was hatte mein Name mit allem dem hier zu tun und mir wurde langsam immer bewusster, dass ich nicht zufällig hier war. Es musste einen Grund haben, denn meine Tätigkeit als Steinmetz konnte es nicht alleine sein. Darüber war ich mir inzwischen sicher. Doch von alleine würde ich sicher nicht darauf kommen. Die Gräfin oder Conlin, selbst der Wirt wussten sicher mehr darüber und ich würde es heraus bekommen. Da war ich mir vollkommen sicher.
Zum Schluss ging ich noch einmal zu der ersten Grabplatte und sah mir sie genauer an.
Wie war sicher die Jüngste von allen, denn ihre Schrift war am wenigsten verwittert und in einem moderneren Stiel als die anderen, wenn auch nicht aus heutiger Zeit. Die Art solche Schriftzeichen zu benutzen kam aus dem 14 ten oder 15 ten Jahrhundert. Das kannte ich von alten Grabplatten, die ich selber restauriert hatte. Dabei stellte sich mir noch einmal die Frage, warum der Name des oder derjenigen ausgemeißelt worden war. So etwas kannte ich nur von den alten Ägyptern, die damit die Erinnerung an diese Menschen auslöschen wollten, um sie damit auch im Jenseits zu töten. Ein solcher Brauch war mir in Europa nicht bekannt, aber man lernte ja nicht aus.
Mit diesen Eindrücken ging ich langsam wieder in Richtung Tor und konnte von hieraus die Spitze des Bergfrieds sehen. Zu meinem Erstaunen stand oben ein Mensch darauf. Ich konnte sie auf die Entfernung zwar nur schlecht sehen, aber sie war auf alle Fälle eine Frau mit langem schwarzem Haar, denn diese wehten in dem Wind dort oben zur Seite weg. Sie stand so, dass sie in meine Richtung sah und ich wunderte mich darüber, da es mir nicht möglich gewesen war, die Falltür aufzubekommen. Also musste Conlin es geschafft haben, denn er wollte sich ja darum kümmern.
Doch wer war die Frau auf dem Turm? Die Gräfin nicht, das konnte ich sogar über die Entfernung sehen. Sie trug ein wein- oder blutrotes Kleid, was ich fast ganz sehen konnte, denn sie stand gefährlich zwischen zwei Zinnen. Einen Schritt nach vorne und sie wäre in die Tiefe gestürzt.
Ich sah noch einen Moment in ihre Richtung und hätte am liebsten ein Fernglas gehabt, um sie besser sehen zu können. Nach zwei Minuten, die ich in die Richtung der Frau gestarrt hatte, konnte ich mich von dem Anblick endlich lösten und ging sehr schnell in Richtung Burg. Ich wollte sie von Nahem sehen und sie davon abbringen, herabzustürzen.
Doch als ich den Turm wieder näher sehen konnte, war sie nicht mehr dort. Ich rieb mir die Augen und dachte an ein Trugbild, doch ehrlich gesagt, glaubt ich nicht mehr an Erscheinungen. Die ich in den letzten Tagen erlebt hatte, waren mir zu real erschienen, um sie nur in meinem Unterbewusstsein zu suchen.
Wenig später stand ich vor dem Tor und wie gewohnt, sprang die eingelassene Tür auf.
Ich ging jedoch nicht zur Werkstatt, sondern direkt zu Conlin. Er sollte mir jetzt auf einige Fragen eine Antwort geben. Ich hatte irgendwie ein Recht darauf, fand ich jedenfalls.
Wenig später stand ich in dem mit Büchern vollgestopften Raum und vor seinem Tisch, an dem er wie immer saß und in einem las.
"Conlin!", sagte ich ein wenig aufgeregt, "könne sie mir einmal erklären, was ich hier wirklich soll?"
Er sah mich seltsam an und meinte nur: "Ihr wurdet dafür angestellt, um die Schäden an der Burg zu auszubessern!"
Jetzt fühlte ich mich wirklich, um es einmal deutlich zu sagen, verarscht. Ich kniff meine Auge ein wenig zusammen und meinte zu ihm: "Ich war eben auf dem Friedhof und raten sie mal, welcher Name mir immer wieder begegnet ist?"
"Hmmm", meinte er nur trocken, "Eurer?" und sah mich dabei an, als wenn es ihm Spaß machte, nicht mehr zu sagen, als er müsste.
"Ja, meiner", meinte ich. "Ist es nicht seltsam, dass ich hier bin und mein Name hier immer wieder auftaucht? Ich fand ihn auf den Gräbern und noch gestern meinte ein Mädchen, was ich im Wald getroffen habe, dass ich als ein von Maiden ihr Herr wäre!"
Als ich das sagte, hob Conlin seine Augenbrauen fast unmerklich an und man konnte ihm ansehen, dass er davon keine Ahnung hatte. Bei allem anderen war ich davon überzeugt, dass er mehr wusste.
"Und was ist mit der Frau, die ich gerade oben auf zwischen den Zinnen des Bergfrieds gesehen habe? Die Frau Gräfin war es nicht, dass weiß ich genau. Habt ihr die Falltür repariert und wenn ja, wer war sie?
Soll ich mit meinen Fragen weitermachen oder reicht das jetzt?"
Conlin sah mich abwartend von unten an, ohne sich zu rühren.
"Macht nur weiter, ich höre mir auch gerne noch weitere Fragen an."
Das meinte er doch wohl nicht im Ernst. Er saß da mit einer störrischen Ruhe und man konnte in seinem Gesicht förmlich lesen, dass es ihn ein wenig amüsierte.
"Gut Conlin, was ist mir der Burg, die nicht weit von hier weg liegt? Warum zeigt das Bild in der Gaststätte immer den Istzustand der Burg? Warum sehe ich seltsame Bilder, wenn ich in der Ruine der anderen Burg bin? Warum werde ich mit Gold bezahlt? Warum ist der Name in der ersten Grabplatte entfernt worden?"
Hier hielt ich an, um tief Luft zu holen. Dabei wusste ich nicht einmal, ob ich jetzt wirklich alle Fragen gestellt hatte, die sich in mir angestaut hatten. Doch wenn ich mir noch einmal alles durch den Kopf gehen ließ, würde mir sicher noch mehr einfallen. Die nächtlichen Begegnungen in der Gastwirtschaft ließ ich allerdings wissentlich aus. Ich fand, dass sie hier nicht hingehörten.
Conlin sah mich an und seine Mundwinkel zogen sie ein wenig nach oben.
"Junger Herr, ich könnte ihnen sicher etwas dazu erklären, aber nicht alles. Ich würde euch vorschlagen euch mit diesen Fragen an die Frau Gräfin zu wenden. Sie wird euch sicher Antworten geben können."
Dann senkte er seinen Kopf und las wie selbstverständlich in seinem Buch weiter.
"Wann?", fragte ich Conlin und in meiner Stimme war so etwas wie Verärgerung zu hören. Es regte mich mehr als auf, dass ich mit meinen Fragen einfach stehen gelassen wurde.
"Wenn es soweit ist und die Frau Gräfin euch dazu empfängt!"
Bei dieser Antwort hob Conlin nicht einmal seinen Kopf und ich fühlte mich, als wenn man mich auf ein Abstellgleis geführt hätte.
Ich stand noch einen Moment vor seinen Tisch und konnte es einfach nicht glauben.
Dann hob er doch noch einmal seinen Kopf und meinte nur trocken: "Kann ich noch irgendwas für euch tun oder habt ihr nichts zu tun?"
In diesem Moment hätte ich ihm am liebsten den Kopf abgerissen. Ich drehte mich mehr als verärgert um und stampfte aus dem Raum an die frische Luft.
Conlin sah mir nur lächelnd nach und schaute dann wieder in sein Buch. Ohne es zu ahnen, hatte ich ihm Antworten auf seine Fragen gegeben, die er nicht gestellt hatte. Ich hingegen stand da und musste erst einmal tief einatmen. Aus Frust ging ich zum Bergfried und versuchte noch einmal die Luke zu öffnen. Vergebens, sie rührte sich nicht um einen Millimeter nach oben. Es war zum Verzweifeln. Wie hatte es die unbekannte Frau geschafft, dort hinaufzukommen. Eine so lange Leiter hatte ich nicht gesehen, um von außen hinauf zu kommen und wenn doch, wozu hätte sie es machen sollen? Es machte keinen Sinn.
Gefrustet, wie ich war, ging ich schnellen Schrittes in die Werkstatt, schnappte mir alles, was ich braucht, und war wenig später wieder auf der Wehrmauer. Hier waren noch einige Zinnen zu verarzten und ich machte mich mit Eifer daran, diese fertigzustellen. Morgen wollte ich dann zu Lorentz dem Dachdecker und Zimmermann gehen. Für die Zinnen würde ich nicht mehr lange brauchen und ich wollte mit dem einsturzgefährdeten Gebäude anfragen, bevor es von alleine in sich zusammenkrachte. So konnte man noch viel retten und es würde nicht so lange dauern.
Mir graute es nur davor, noch einmal zu Conlin zu gehen, denn ich hatte ihn vergessen, wegen Lorentz zu fragen. Ich wollte mir schon die Erlaubnis vorher holen.
Gegen Abend war ich dann mit weiteren vier Zinnen fertig und mein Frust hatte sich mehr oder weniger verflüchtigt. Es war auf alle Fälle besser Conlin in dieser Gemütslage noch einmal zu treffen. Immerhin hielt es mich fast sicher davon ab, ihn zu erwürgen. Bei dem Gedanken musste ich dann doch in mich hinein grinsen.
Conlin war damit einverstanden, da er einsah, dass ich kein Universalgenie war, wie ich ihm es andeutete.
"Ihr könnt Lorentz gerne fragen, mal sehen, ob ihr es schafft, ihn hier heraufzubringen. Viel Glück dabei!"
Als wenn ich es geahnt hätte. Conlin brachte mich mit dieser Antwort wieder zur Raserei. Er machte nur Andeutungen, ließ sich aber nicht darüber aus, was damit gemeint war.
Ich glaube, wir werden keine guten Freunde!
Wieder im Gasthaus angekommen, sah ich zuerst auf das Bild und war nicht verwundert, dass meine wieder aufgebauten Zinnen sich ebenfalls geändert hatten. Dann entdeckte ich aber, dass die Fenster hell beleuchtet waren. Sofort stürzte ich aus dem Gasthaus und sah zur Burg hoch.
Tatsächlich waren diese jetzt auch erhellt wie auf dem Bild. Aber ehrlich gesagt hatte ich inzwischen keine Lust mehr, mir darüber Gedanken zu machen. Jetzt sah ich es mit eigenen Augen und nahm es hin. Ich fragte mich nur, ob es die Frau im roten Kleid war, die dort Licht gemacht hatte. Wie immer sie das auch machte. Dann ging ich ins Gasthaus zurück.
Hier nahm ich nur sehr wenig zu mir, obwohl es gut wie immer schmeckte. Ich war einfach zu müde und auch zugleich verärgert über Conlin. Dieses Gefühl ließ sich einfach nicht abstellen und war nicht dafür gemacht, den Appetit anzuregen.
Später fiel ich einfach ins Bett und wache erst auf, als es schon wieder hell war. Da ich mir inzwischen recht sicher war, dass ich eigentlich nicht wegen der Burg selber hier war, machte es nach meiner Meinung auch nichts aus, etwas später hinaufzugehen.
Heute wollte ich zu Lorentz. Nach verzehrtem Frühstück stiefelte ich in die Richtung, die man mir angegeben hatte.
Ich fand die Brücke und erkannte sogleich das windschiefe Haus auf der linken Seite.
Schon ein seltsames Domizil für jemanden, der es eigentlich besser wissen müsste. Als Zimmermann und Dachdecker ein solches Haus zu besitzen war nicht gerade Werbung für seine Arbeitsleistung.
Vor dem Haus, auf einer Bank, saß ein älter aussehender Mann mit grauem Rauschebart der gerade dabei war sich eine Pfeife zu stopfen. Er schien es sich in der Sonne die gerade schien gemütlich zu machen.
"Sind sie Lorenz der Zimmermann?", fragte ich und sah ihn dabei freundlich an.
"Wer will das Wissen?", kam zurück und er sah mich ebenfalls mit wachen Augen an.
"Mein Name ist Jens von Maiden. Ich suche den Zimmermann Lorentz, weil ich ihn ein Geschäft vorschlagen möchte!"
"Was für ein Geschäft?", kam von ihm zurück, ohne meine Frage zu beantworten.
"Auf der Burg muss ein Dach repariert oder abgetragen werden. Ich bin im Moment dort angestellt, um mich um den Rest zu kümmern. Von Dächern habe ich aber keine Ahnung!"
"Und was sagt der alte, knarzige Vogel Conlin dazu und die Gräfin? Sagt bloß die alte Schachtel, hat dazu ja gesagt. Wenn ja, dann müsst ihr mir mal erzählen, wie ihr die beiden dazu rumbekommen habt. Es grenzt an ein Wunder.
Ach ja, ich bin Lorentz. Wollt ihr ein Pfeifchen mit mir schmauchen? Menschen in Eile sind mir zuwider und ihr seht so aus, als wenn ihr nur auf dem Sprung hier seid."
Bis vor wenigen Monaten hatte ich Zigaretten geraucht und mir einmal in einem Anfall von Wahnsinn eine Pfeife gekauft. Das zahlte sich jetzt aus, denn ich war mir sicher, dass wenn wir eine Pfeife zusammennahmen, dann würde ich mich mit Lorentz besser verstehen.
Ich willigte ein, und während ich auf ihn zuging, rief er in Richtung Eingang: "Barbel, bring meine Pfeifen ich habe besuch."
Zwei Minuten später kam eine kleine, rundliche Frau aus dem Haus und hielt einen Beutel in der Hand.
"Ja, so ist es richtig. Die Herren hocken in der Sonne und lassen es sich gut gehen, während noch so viel Arbeit wartet!", sagte sie, sah uns aber nicht unfreundlich dabei an.
"Barbel, das ist Jens von Maiden. Er repariert das alte Gemäuer auf dem Berg. Ich soll ihm dabei helfen. Was meinst du, ob das eine gute Arbeit ist?"
Sie sah mich interessiert an und schien schnell und gründlich zu überlegen.
"Frau Gräfin zahlt sicher nicht schlecht. Warum nicht, dann sitzt du wenigstens nicht so nutzlos hier herum und stellst deine Füße unter den Tisch!"
Mit diesen Worten reichte sie Lorentz den Beutel, drehte sich um und verschwand wieder im Haus.
"Lass die Frauen entscheiden und du hast Ruhe im Haus. Ein altes Rezept meiner Familie!", dabei sah er mich verschmitzt an und reichte mir eine seiner Pfeifen aus dem Beutel. Dazu bekam ich ein neues Mundstück und einen kleinen Beutel mit würzig riechendem Tabak.
Schon wenig später saßen wir beide schweigend vor dem Haus und kleine blauweiße Wölkchen kamen immer wieder zwischen unseren Lippen hervor.
Es war aber auch zu herrlich hier zusitzen und es sich einfach nur gut gehen zu lassen. So konnte man es wirklich aushalten. Einfach nur dasitzen und an nichts denken.
Erst als der Tabak in unseren Pfeifen zur Neige ging, setzte Lorentz ab uns fragte mich: "Wann soll es los gehen?"
"Wahrscheinlich schon morgen, wenn es nicht zu früh ist!", antwortete ich und beobachtete sein Gesicht dabei.
"Dann bis morgen. Es wäre nicht schlecht, wenn ihr mich abholen würdet, dann muss ich meine Werkzeuge nicht alleine hinaufschleppen!"
Ich nickte nur und gab ihm die Pfeife wieder.
"Behaltet sie. Wir werden sicher noch öfter, oben auf der Burg, einen Zug nehmen. Arbeit ist Arbeit, Pause ist Pause. Wer zu schnell arbeitet, macht Fehler!"
Ich steckte die Pfeife ein und stand auf. Dann nickte ich Lorentz noch einmal zu und ging langsam Richtung Burg. Lorentz schien eine Seele von Mensch zu sein und irgendwie freute ich mich schon darauf, mit ihm zusammenzuarbeiten.
Schlendernd kam ich an der Burg an und in dem Moment, als ich an dem Tor klingel wollte, kam mir Conlin entgegen.
"Gut, dass ihr gerade kommt!", meinte er, "ich muss den Tag über weg und so trifft es sich gut, denn später wärt ihr nicht mehr hineingekommen. Frau Gräfin erwartet euch heute Nachmittag um drei Uhr in der Kemenate im ersten Stock."
Ich sah Conlin fragend an, und als er es sah, meinte er nur.
"Erster Stock, zweite Tür von rechts. Sie würde sich sehr darüber freuen euch pünktlich dort zu sehen."
Als er dann sah, dass ich nickte, wandte er sich sofort ab und ging schnellen Schrittes Richtung Dorf. Ich hingegen ging in die Burg und freute mich schon darauf, die Gräfin ein weiteres Mal zu sehen. Vielleicht bekam ich ja jetzt ein paar Antworten auf meine Fragen.
Zuerst ging ich in die Werkstatt und nahm mir vor, die Arbeiten auf der Wehrmauer zu beenden, denn wenn wir morgen mit dem Gebäude anfingen, wollte ich es fertig haben.
Schon wenig später war ich auf der Mauer angekommen und stürzte mich in die Arbeit, wobei ich immer wieder auf meine Armbanduhr schaute, um meinen Termin bei Frau Gräfin nicht zu verpassen. Das wollte ich auf keinem Fall.
Etwa eine halbe Stunde vor dem Termin machte ich Schluss und begab mich in die Werkstatt um mich selber wieder ein wenig herzurichten. Dann schlenderte ich langsam in Richtung Haupthaus, hatte aber noch zehn Minuten Zeit. Also richtete ich meine Schritte in Richtung Rittersaal, um ihn mir noch genauer anzusehen.
Ich sah mir die Waffen genauer an, die an den Wänden hinten und meinte an ihnen Gebrauchsspuren zu entdecken. Hier und da waren tiefe Kratzer an den Schäften der Hellebarden zu erkennen, genauso waren an den Schwertern Scharten in den Schneiden. Sie waren also benutzt worden und nicht nur reine Zierwaffen, wie sie so oft in irgendwelchen Wohnzimmern hingen. Zumindest sah es nicht so aus, als wenn die Beschädigungen künstlich und nachträglich angebracht worden wären.
Dann ging ich zum abgedeckten Spiegel. Wieder hob ich die Decke hoch, die über diesem großen Gegenstand hing. Was ich sah, war mein Spiegelbild. Etwas anderes hatte ich auch nicht erwartet. Ein Grund, warum er allerdings verhängt war, konnte ich nicht erkennen. Der vergoldete Rahmen wäre für den Raum zwar etwas zu protzig gewesen, aber sonst konnte ich nichts entdecken, warum er abgehängt war. Keine Beschädigung war zu erkennen.
Mit diesen Gedanken deckte ich ihn wieder zu und stellte fest, dass es Zeit war, Frau Gräfin mit meiner Gegenwart zu beehren.
Also schritt ich nach oben, ging zur zweiten Tür von rechts und klopfte Erste einmal an, da ich dachte, dass es ich so gehörte.
"Kommt herein!", hörte ich leise an meine Ohren dringen und ich drückte die schwere Klinke herunter, um die Tür zu öffnen.
Im Raum war es recht dunkel, da schwere Brokatvorhänge vor den Fenstern kaum Licht hineinließen. Dafür brannte in einem Kamin ein Feuer, was schon recht heruntergebrannt war. Die Flammen fanden kaum noch Nahrung und so war es mehr ein Glühen als ein Brennen.
Vor diesem Kamin standen zwei hochlehnige Stühle, bei denen man nicht direkt sehen konnte, ob sich jemand darauf befand. Das einzige Zeichen dafür waren aber die Arme und hier besonders die Hände von Frau Gräfin, die auf den Armlehnen lagen. Sie saß mir abgewandt in einem der Stühle und hob nun einen Arm und winkte mich heran. Zwischen den Stühlen stand ein niedriger Tisch mit zwei Gläsern und einer Kristallkaraffe, in der eine blutrote Flüssigkeit zu erkenne, war.
"Hättet ihr die Güte noch etwas Feuerholz aufzulegen. Mir fröstelt es ein wenig!"
Neben dem Kamin stand ein großer geflochtener Korb, in dem dicke Scheite Holz lagen. Also ging ich zu dem Korb, nahm drei Scheite daraus und legte sie so vorsichtig wie möglich auf die Glut. Trotzdem stoben viele kleine Funken auf und verglühten entweder beim Aufsteigen oder verschwanden im Abzug des Kamins. Dann drehte ich mich erst zu ihr um und war wir immer sofort von ihr fasziniert.
Sie trug wie immer ein langes, sehr dunkles, fast schwarzes Kleid, was seiden glänzte. Dieses war aber nicht bis zum Hals geschlossen, sondern mit einem V-Ausschnitt versehen. Dieser Ausschnitt ließ ihr Dekolleté fast weiß leuchten. Dazu hatte sie dieses Mal ein ebenfalls dunkles, nur etwa drei Zentimeter breites Halsband um ihren Schwanenhals gewunden. Die langen Ärmel endeten in weißen Rüschen und das Kleid kurz oberhalb der Schuhe, die auf einem kleinen Hocker standen.
Ich betrachtete sie nur kurz, bemerkte aber, dass sie mich nicht ansah, sondern das Feuer hinter mir betrachtete.
"Setzt euch!", sagte sie, wieder ohne mich anzusehen.
Wenig später saß ich in dem anderen Sessel.
"Mir wurde gesagt, dass ihr einige Fragen habt, wobei es euch wahrscheinlich am meisten interessiert, warum ihr eigentlich hier seid?"
Ich nickte und wusste dabei genau, dass sie es im Augenwinkel gesehen hatte.
"Nehmt euch ruhig von dem Wein. Er ist etwas schwer, aber er erfreut den Gaumen."
Dann machte sie eine weitere Pause und wartete solange, bis ich mir ein Glas voll eingeschenkt hatte. Dieses setzte ich an meine Lippen an und trank ein erstes kleines Schlückchen.
Er war wirklich schwer, aber zugleich auch sehr aromatisch und passte irgendwie zu der Situation.
"Ich glaube, ich werde etwas weiter ausholen müssen, um euch alles zu erklären. Vielleicht wird der heutige Tag nicht für die Erklärung ausreichen, aber es wird euch zumindest einen kleinen Einblick verschaffen und eure Neugierde ein wenig befriedigen.
Auf der einen Seite seid ihr natürlich auch hier, um die Burg in den alten Zustand zu versetzten. Doch wie ihr sicher schon festgestellt habt, ist das nicht alles, nicht der Hauptgrund.
Wie ihr schon festgestellt habt, gibt es eine weitere Burg, die nicht weit von hier weg steht, aber nur noch in Trümmern vorhanden ist. Sie gehörte einmal einer anderen Ritterfamilie, die den Namen von Maiden trug. Lange Zeit waren die von Maiden und meine Familie stark miteinander verbunden. Zusammen bildeten wir in dieser Gegend eine Macht, die kein anderer Fürst weit und breit anzugreifen wagte. Wer eine der beiden Familien bedrohte, bekam es immer zugleich auch mit der anderen zu tun. Da die Gebietsansprüche der jeweiligen Familie entgegen der Richtung der anderen waren, kamen wir uns in dieser Frage nicht ins Gehege. So verlief unsere Kooperation Jahrhunderte lang in Frieden und Harmonie.
Dies endete urplötzlich im Jahre des Herrn 1349. Die Pest überrollte das Land und es gab nur zwei Möglichkeiten etwas dagegen zu tun. Flucht oder Verschanzen. Etwas anderes blieb nicht übrig.
Die Menschen wussten nicht, was da auf sie zukam, aber es konnte nicht von dieser Welt sein. Während sich unsere Familien in ihren Burgen verkrochen und niemanden mehr hinein ließen, suchte man sein Heil im Glauben. Man betete und versuchte so das Unheil von einem abzuwenden. Während meine Familie von der Pest verschont wurde, war es auf der Burg der von Maiden anders.
Der Burgherr selber hatte eine Geliebte in einem ihrer Dörfer. Er war ihr so verfallen, dass er sich des nachts durch einen Geheimgang davon stahl und sich in das inzwischen verseuchte Dorf begab. Er wollte seine Geliebte retten und nahm sie mit auf die Burg. Diese war aber inzwischen infiziert und zwei Tage später brach die Seuche auf der Burg aus.
Aus einem unerklärlichen Grund befiel die Seuche aber den Burgherren selber nicht. Er musste mit ansehen, wie unter seinen Augen einer nach dem anderen auf der Burg dahingerafft wurde.
Er konnte es einfach nicht verstehen, sah es als Strafe Gottes an und fragte sich, womit er dies verdient hätte. Er hatte sich nichts vorzuwerfen, hatte nichts Unrechtes getan aber trotzdem wurde er so gestraft. Sein Gemüt verdunkelte sich immer weiter und er kehrte sich von seinem Glaube ab.
Er suchte und fand in Satan seinen neuen Verbündeten. Als diese geschah, starb keiner mehr auf der Burg an der Pest, was wohl eher daran lag, dass die wenigen übrigen immun gegen den Virus waren. Aber da er es nicht besser wusste, schrieb es diesen Erfolg dem Teufel zu. Auch die wenigen anderen Überlebenden waren davon überzeugt und so entwickelte sich langsam eine Gemeinschaft des Satans. Dies blieb eine lange Zeit verborgen, aber es machten Gerüchte die Runde. Besonders als immer mehr Fremde ankamen, die zur Burg wollten. Sie waren andernorts geflüchtet, aber nicht wegen der Pest, sondern vor der christlichen Verfolgung. So wurde nicht nur die Burg, sondern auch das dazugehörende Dorf geradezu eine Pilgerstädte anders glaubender. Dies konnte dann nicht mehr verborgen bleiben. Immer mehr Augen richteten sich in die Richtung der Burg und nur wenige waren freundlich gesinnt.
Auch wenn unsere beiden Familien eine lange Freundschaft verband, konnten wir die Familie von Maiden nicht davon überzeugen, dem Satansglauben abzuschwören. Im Gegenteil. Sie feindeten sich an. Es kam so weit, dass im Burghof eine große Götzenfigur des Satans aufgestellt wurde, um die allnächtlich schwarze Rituale vollzogen wurden. Selbst vor Menschenopfern machte man nicht halt.
So zerbrach der Zweierbund unserer Familien und wir wurden wieder angreifbar.
Die Kirchen konnte so etwas nicht dulden und sie setzte sowohl die umliegenden Ritter und Fürsten sowie meine Familie unter Druck, etwas dagegen zu unternehmen.
Was das hieß, war klar. Bekehren ließen sich die Menschen auf der Burg nicht mehr. Selbst wenn sie ihren Glauben abgeschworen hätten, wären sie nicht mehr mit dem Leben davon gekommen.
Eine Streitmacht wurde aufgestellt und schon wenig später wurde die Burg belagert. Es war nicht nötig sie zu stürmen, denn man hatte Zeit, denn die Versorgung der Soldaten war gesichert, da sie alle aus der Umgebung kamen.
Woche um Woche zog es sich hin und langsam aber sichergingen den Menschen in der Burg die Lebensmittel aus. Schon bald hungerten sie und es begann eine schreckliche Zeit. Man hörte laute Schreie aus der Burg, konnte sich aber nur in etwa vorstellen, was darin vor sich ging.
Eines Tages ging einmal das Burgtor auf und Dorlein, die Tochter des Burgherrn kam alleine heraus. Sie war hoch schwanger und kurz vor der Niederkunft. Darum bat sie um das Leben ihres Kindes.
Keiner mochte sich an ihr vergreifen und so wurde sie auf unsere Burg gebracht. Man hielt sie im Angstloch des Bergfrieds gefangen. Sie würde noch so lange leben, bis sie ihr Kind geboren hatte. So war das Gesetz.
Die Belagerung dauerte jetzt nicht mehr lange. Der Hunger schwächte die Menschen immer mehr die in der Burganlage ausharrten. Nächtens versuchten es einige zu fliehen, wurde aber bei dem Versuch in Stücke gehauen.
So dauerte es nur noch wenige Tage, dass der Befehl zum Sturm auf die Burg erteilt wurde.
Es gab keine mehr ernst zu nehmende Verteidigung der Burg. Nur zwei Stunden später brach das Tor und man machte nieder, der sich den Angreifern in den Weg stelle. Der Burgherr selber und der klägliche Rest seiner Familie stand währenddessen um die Statue herum und hielten sich an den Händen fest. Sie hatten ihre Augen geschlossen und sangen ein Lied zum Lob auf den Satan.
Sie wurden gefangen genommen und hier auf die Burg gebracht. Der Prozess war kurz und schon einen Tag später standen sie auf eilig zusammengetragenen Scheiterhaufen.
Als man den Haufen des Burgherrn anzündete, sah er die Anwesenden meiner Familie an, und bevor er von dem Feuer erfasst wurde, stieß er einen Fluch aus.
Meine Familie sollte nicht sterben können, sollte auf dieser Welt verbleiben, bis einer seiner Nachkommen mit meiner Familie Frieden schloss. Dies würde aber nur dann geschehen, wenn unser Blut miteinander verschmelzen würde. Erst dann würden wir Erlösung finden. Dies müsste zweimal bezeugt werden. Einmal durch ihn selber und einmal vor den beiden Familien zusammen.
Dann erreichten ihn die Flammen und er wurde, während er ein schreckliches Lied anstimmte, als Letzter der Gefangenen von den Flammen verschlungen. Man hat seine Asche allerdings nicht in alle Winde verstreut wie üblich, sondern in einem Grab bestattet.
Dies war ein Schock für die Umstehenden aber man tat es als eine letzte Verzweiflungstat ab.
Während noch alle vor der Burg diesem Schauspiel beiwohnten, spielte sich im Inneren des Bergfrieds etwas anderes ab. Obwohl Dorlein von Maiden eigentlich keine Chance hatte, aus dem Angstloch zu entkommen, hatte man eine Wache abgestellt, falls Dorlein etwas brauchte.
Eine Antwort auf die Frage, wie sie es schaffte, haben wir niemals erhalten, aber die Wache schaffte eine Leiter heran, so dass sie aus dem Angstloch entkommen konnte. Doch sie war im Burgfried gefangen, denn in dem Augenblick, als sie aus diesem Flüchten wollte, kamen die anderen zurück.
Sofort verrammelte sie die Tür und flüchtete mit der Wache zusammen weiter nach oben.
Die Tür zum Bergfried leistete lange widerstand, dafür war sie gebaut worden, aber trotzdem gab sie irgendwann nach.
Weiter ging die Verfolgung und endete erst vor der letzten Falltür des obersten Raumes. Hier konnten die Verfolger tun, was sie wollten, es gelang ihnen nicht, die Tür zu öffnen.
Ob sie sowohl für die Überredung der Wache Magie benutzt hatte, wusste man nicht, denn sie war eine auffallen schöne Frau, der man auch so verfallen konnte. Bei der Falltür war man sich aber sicher, dass es nicht mit rechten Dingen zugehen konnte.
Aber auch hier war es wie mit der Burg. Man musste nur warten. Also stellte man diesmal mehrere Wachen ab. Man ging davon aus, dass sie nicht alle auf einmal beeinflusst werden konnten.
Zwei Tage später hörte man aus der Kammer das brüllen eines kleinen Kindes. Sie hatte es selber ohne Hilfe in der Kammer geboren.
Doch auch jetzt konnte die Falltür nicht geöffnet werden.
Stattdessen wickelte Dorlein das Kind in ein Tuch ein und ließ es mithilfe eines Seils den Bergfried herab.
Bis heute konnte man die Falltür nicht öffnen und man sah und hörte danach niemals mehr etwas von Dorlein.
Das Kind wurde ins Haupthaus gebracht und dort versorgt, doch zwei Tage später, tief in der Nacht wurde es der schlafenden Amme entrissen und diese mit einem gezielten Stich ins Herz getötet. Danach hat man niemals mehr etwas von dem Kind gehört, noch den Mörder gefunden."
Erst hier machte die Gräfin eine kleine Pause, goss sich selber ein Glas Rotwein ein und nahm einen kleinen Schluck von dem dunklen Getränk.
"Hatte Dorlein lange schwarze Haare und ein blutrotes, langes Kleid an, als man sie hierher brachte?", durchbrach ich die Stille, die sich um uns gelegte hatte.
Die Gräfin sah mich das erste Mal richtig an und unsere Blicke trafen sich, blieben einen Moment lang ineinander versunken.
"Dann habt ihr sie gesehen!", sagte sie und ich nickte zur Bestätigung, obwohl es gar keine Frage gewesen war, sondern eine Feststellung.
"Wenn ich es also richtig sehe!", meinte ich uns sah ihr dabei immer noch in die fast schwarzen Augen, "dann ist Dorlein von Maiden meine Vorfahrin?""
Die Gräfin nickte einmal langsam, ohne ihren Blick abzuwenden.
Langsam klärte sich, was ich zu wissen verlangte. Es ergab einfach einen Sinn. Immerhin war dies eine logische Kette.
"Wir mussten sehr lange nach euch suchen!", meinte die Gräfin auf einmal und wandte ihren Blick ab. "Conlin hat sehr lange darüber nachgeforscht, ob es noch einen Nachfahren von Dorleins Kind gab. Er bekam heraus, dass es immer einen männlichen Nachkommen gab. Dies ließ sich allerdings nur sehr schwer verfolgen. Die folgenden Kriege, insbesondere der Dreißigjährige zerstörten viele Unterlagen. Trotzdem forschte er weiter verlor aber im achtzehnten Jahrhundert die Spur. Wir wussten nur in etwa, in welcher Gegend wir suchen mussten. Es war der reine Zufall, dass wir einen Steinmetz suchten und ihr euch darauf gemeldet hattet. Euer Name war es, welcher uns auf euch aufmerksam machte. Wir wussten nicht genau, ob ihr der Richtige wart, doch es war ein Versuch wert.
Conlin ist davon überzeugt und auch ich bin es, denn was ihr gerade gesagt habt, kann kein anderer gesehen haben, als einer aus eurer Familie."
Ich nahm einen weiteren Schluck aus meinem Glas und ließ ihn langsam durch meinen Hals rinnen. Auch wenn ich es während der Erzählung von Frau Gräfin schon geahnt hatte, war es doch noch so etwas wie ein Schock für mich. Immerhin hatte nicht jeder eine Vorfahrin von sich gesehen, die aus dem 14. Jahrhundert stammte.
"Dann ist also der Name, der auf dem letzten Grabstein auf dem Friedhof entfernt wurde, der des letzten Burgherrn von Maiden gewesen?"
Die Gräfin nickte in weiteres Mal, ohne etwas zu sagen.
Plötzlich beschlich mich ein seltsames Gefühl. Etwas stimmte an der Geschichte nicht, zumindest glaubte ich das. Diese Geschichte hatte einen Haken.
Als mir die Gräfin die Bilder ihrer Vorfahren erklärt hatte, waren wir bis zu Bess von Hochfeldz gekommen die eine Schwester von ihrer Vorfahrin gewesen sein sollte. Also stammte Genefe von Hochfeldz die neben mir saß letztendlich von der Schwester ab. Wenn es aber nach dem Fluch keine Nachkommen mehr gegeben hatte, was war dann mit Frau Gräfin. Woher kam sie dann?
Ich sah sie mir unauffällig von der Seite aus an. Sie saß da wie immer. Fast stocksteif und mit geradem Rücken. Sie starrte wieder ins Feuer und ich meinte zu sehen, wie sie in eine Weite schaute, die ich nicht sehen konnte.
"Worüber denkt ihr nach?", fragte sie auf einmal.
"Über alles und nichts. Es gibt noch so viele Fragen, die ich hätte, aber eine brennt mir auf der Zunge!"
"Ich weiß!", sagte sie und drehte ihren Kopf wieder in meine Richtung. Ihre schwarzen Augen trafen auf die meinen und ich ertrank fast in ihnen, so unergründlich tief schienen sie zu sein.
"Ja, ich bin die letzte Nachfahrin meiner Familie. Juliana von Hochfeldz, die Schwester von Bess, von der es kein Bild gibt, ist meine Mutter gewesen. Es war kein Brand, der die anderen Bilder zerstört hat. Es gibt keine Weiteren. Bitte entschuldigt diese Lüge von mir."
Ich hatte es in den letzten Minuten geahnt, aber nicht glauben wollen. Es konnte einfach nicht sein und unter anderen Umständen hätte ich es sofort als eine weitere Lüge abgetan. Doch war mir in den letzten Tagen so viel passiert, dass ich es einfach glauben musste. Es konnten nicht alles Trugbilder gewesen sein, selbst ein überlanger Traum war zu so etwas nicht fähig. Daher glaubte ich auch nicht daran, aufzuwachen und alles wäre vorbei.
Gedanken rasten durch mein Gehirn und ich wusste nicht genau, ob ich jetzt verrückt war oder nicht. Wenn man grob rechnete, dann musste Genefe von Hochfeldz über sechshundert Jahre alt sein und das musste ich erst einmal verdauen. Für dieses Alter hatte sie sich erstaunlich gut gehalten.
Sie schien zu ahnen, was gerade durch meinen Kopf ging, denn sie nickte ein weiteres Mal und ich meinte so etwas wie eine tiefe Traurigkeit oder Sehnsucht, in ihren Augen zu lesen.
Erst jetzt wurde mir auch noch etwas ganz anderes bewusst. Ich war der Letzte aus der Familie von Maiden, sie wiederum die letzte aus der Familie von Hochfeldz. Hatte der Fluch nicht etwas von miteinander verschmelzen zu tun gehabt.
Ich wurde auf einmal verlegen. Immerhin war das schon etwas bizarr. Statt darüber weiter nachzudenken, fragte ich lieber nach etwas anderem.
"Dann können sie mir sicher auch sagen, wer Brid war?"
Die Gräfin sah mich auf einmal mit einem ganz anderen Blick an, als wenn sie aus einem Traum erwacht war.
"Wen meint ihr?", fragte die Gräfin und ich konnte genau erkennen, dass sie wirklich nicht wusste, wen ich meinte.
"Ich traf sie, als ich in den Ruinen der Burg der von Maidens war. Sie hatte Pilze gesammelt und wir haben uns eine Weile lang unterhalten!"
Gut, unterhalten war etwas untertrieben, aber geredet hatten wir immerhin auch.
Das Gesicht der Gräfin hellte sich auf einmal auf. Ein Lächeln ging über ihre Lippen uns sie sah belustigt aus.
"Brid, eine junge Frau mit langen, gelockten, haselnussfarbenen Haaren?" , fragte sie mich und ich nickte.
Sie lachte einmal kurz auf, wurde dann aber wieder vollkommen ernst.
"Brid, der Schwarm aller Männer des Dorfes. Sie war ein wirklich aufgewecktes Mädel, dass genau wusste, was es wollte. Sie soll es mit vielen getrieben haben und selbst der Herr der Burg, war von ihr sehr angetan. Sie soll öfter bei ihm gewesen sein. Sie hat ihn wohl geliebt.
Kurz bevor die Burg angegriffen wurde, ist sie in den Wald gegangen und wollte Pilze sammeln. Als sie zurückkam, konnte sie nicht mehr zu ihm, denn die Belagerung hatte einen dichten Ring um die Burg gezogen.
Sie hat darum gebettelt noch einmal in die Burg zu dürfen, aber man hat sie nicht gelassen, stattdessen hat man sie ebenfalls verdächtigt, dem Satanskult zu dienen. Sie beteuerte zwar immer wieder, dass sie nichts damit zu tun habe, aber man hat ihr nicht geglaubt. Bis zu ihrem bitteren Ende hat sie noch an ihre Liebe gedacht.
Sie wurde vor die Burg geschleift und vor den Augen der Verteidiger geköpft, damit diese die Ausweglosigkeit ihrer Situation erkennen sollten.
Als das Schwert zuschlug, hörte man aus der Burg ein lautes, klagendes Brüllen. Einige der Belagerer haben dazu später gesagt, dass es vom Burgherrn gekommen sein soll.
Zum Schluss hat man ihren Kopf über die Burgmauer geschleudert."
Das Feuer im Kamin war inzwischen wieder bis auf die Glut herunter gebrannt. Ich stand auf und holte weitere Scheite um diese nachzulegen. Wieder bewunderte ich den aufsteigenden Funkenflug und dachte über das Gesagte nach. Dann setzte ich mich in Gedanken wieder hin und schenkte mir eine weiteres Glas Wein ein.
Beide sahen wir in das wieder entfachte Feuer, welches sich langsam über die Scheite leckte und neue Nahrung durch das Holz fand.
Es lag eine seltsame Stille über uns beiden und keiner wollte anscheinend etwas sagen. Wir hingen beide unseren Gedanken nach, obwohl da noch ein paar Punkte offen waren.
Ich konnte die Stille einfach nicht mehr ertragen und mir noch zwei Gedanken in den Kopf, die ich geklärt haben wollte.
"Können sie mir einmal erklären, was es mit dem Bild in der Gastwirtschaft und dem Standbild auf dem Markt zu tun hat?"
Die Gräfin erwachte anscheinend auch aus einer Art Schlaf, denn ein kleiner Ruck ging durch ihren Körper, als sie die Frage hörte.
"Ja, das Bild. Es ist ein Überbleibsel aus der von Maiden Burg. Es wurde von dem Burgherrn in der Richtung verhext, dass es immer anzeigt, was bei uns gerade los ist. Er hatte wohl gedacht, dass er uns damit unter Kontrolle hatte und vorgewarnt wurde, wenn wir etwas gegen ihn im Schilde führten. Der damalige Wirt hatte es nach dem Sturm mitgenommen, bevor die Burg geschliffen wurde. Seitdem hängt es im Gastraum und keiner mag es mehr anfassen. Alle glauben, dass es ebenfalls verflucht ist, und wollen damit nichts zu tun haben.
Die Figur auf dem Marktplatz ist ein Mysterium und wir wissen nicht, wer sie gemacht hat. Sie tauchte etwa fünf Wochen nach dem Fall der Burg auf und wurde in den Brunnen gestellt. Von wem oder warum wusste keiner so genau. Nur ließ sie sich nicht mehr entfernen. Wir haben es viele Male versucht. Sie zeigt eine kleine Abbildung des Teufels von der Burg und macht sich mit der langen Nase über uns lustig. Seine andere Hand bedeckt sein Glied. Damit soll zum Ausdruck gebracht werden, dass unsere Familie durch den Fluch nicht mehr zeugungsfähig ist und somit zum Aussterben verurteilt ist. Wahrscheinlich ist sie aus einem Teil des Metalls gemacht, die beim Bau der großen Figur auf der Burg benutzt wurde."
Ich nickte nur einmal, sah aber dabei in das Feuer. Vieles hatte sich endlich aufgeklärt und ich fühlte mich ein wenig erleichtert. Immerhin hatten sich mehrere viele Fragen geklärt, die mir auf der Zunge gebrannt hatten, wenn auch nicht alle.
Die Gräfin sah mich auf einmal an und meinte dann: "Bitte lasst mich jetzt alleine, ich würde euch aber gerne heute noch einmal sehen. Könntet ihr noch einmal hier erscheinen, sobald es dunkel geworden ist?"
Ich wusste nicht, warum ich es ablehnen sollte. Also nickte ich, stand auf und ging aus dem Raum.
Im Flur angekommen, ging ich an den Bildern vorbei und blieb vor dem Letzten stehen. Bess hatte wirklich keine große Ähnlichkeit mit Genefe. Das war unübersehbar.
Noch einen Moment stand ich vor dem Bild und betrachtete es, dann ging ich in die Werkstatt und räumte ein wenig auf. Auf dem Weg dahin sah ich noch einmal zum Bergfried hoch. Es brannte Licht im obersten Fenster.
"Dorlein!", dachte ich nur und ging weiter. Ich konnte im Moment nichts für sie tun können und das machte mich ein wenig traurig.
Es wurde nur langsam dunkel und in mir stieg die Spannung über das, was mir noch bevorstehen könnte. Immerhin war das Kapitel unserer beiden eng miteinander verwobenen Familien, noch nicht zu Ende geschrieben.
Endlich war es dunkel, obwohl es mir nicht so vorkam. Es war Vollmond und das hier draußen sehr hell wirkende silbrige Licht legte sich auf das Land. Die Sterne funkelten über das ganze Firmament und ich sah fasziniert in den Himmel. Mehrere Sternbilder waren zu erkennen, die man in der Stadt nur undeutlich erkennen konnte. So ging ich langsam über den Platz und sah wieder einmal den Burgfried herauf. Oben stand, wie schon einmal zuvor eine Gestalt deren lange Haare nach hinten weggeweht wurden. Da es hier unten aber vollkommen windstill war, sah es etwas seltsam aus.
Es war sicher Dorlein, obwohl man bei diesem Licht kaum die Farbe des Kleides erkennen konnte. Es wirkte eher dunkel als blutrot. Von hieraus konnte man allerdings wesentlich mehr erkennen als vom Friedhof aus. Ihr Gesicht stach vollkommen bleich hervor und ich konnte tatsächlich erkennen, dass sie mich ansah. Ging ich weiter, drehte sich ihr Kopf in mit mir in die Richtung, in die ich mich wandte.
Dann lief ich sogar einmal im Kreis, trotzdem folgte mir ihr Blick. Dabei fraget ich mich, ob sie wusste, wer ich war. Vielleicht spürte sie ja, dass ich ein Enkel von ihr war, wenn auch mit sehr vielen Ur davor. Dann blieb ich stehen und konnte es mir einfach nicht verkneifen. Ich hob einen Arm und winkte ihr herauf, obwohl ich mir eigentlich sicher war, dass sie mir nicht antworten würde. Doch zu meiner Überraschung hob sie einen Arm, was aber sehr kraftlos wirkte. Dann lies sie diesen wieder sinken und starrte nur weiter zu mir herunter.
Kaum konnte ich mich von dem Anblick lösen. Widerwillig tat ich es dann aber doch, denn mein Termin war gekommen.
Also drehte ich mich weg und ging zum Haupthaus. Bevor ich durch die Tür schritt, drehte ich mich noch einmal um, aber Dorlein war verschwunden. Nichts deutete mehr darauf hin, dass sie eben noch dort gestanden hatte. Auch das Licht, was ich sonst gesehen hatte, war nicht mehr an.
Letztendlich ging ich dann durch die Tür ins Haus und stand wenige später wieder vor der Tür der Kemenate. Hier atmete ich noch einmal tief durch und ging dann einfach hinein. Ich glaubte nicht daran, dass ich noch klopfen brauchte, denn wer sollte schon um diese Zeit hier in der Burg zu ihr kommen.
Dieses Mal saß sie nicht im Sessel, sondern stand an einem der hohen Fenster. Die schweren Brokatvorhänge waren zur Seite geschlagen und sie sah hinaus. Das Fenster war zum Friedhof ausgerichtet, welcher etwas weiter oben, aber nicht zu sehen war.
Sie hatte mich sicher gehört, denn ich räusperte mich einmal. Da sie sich nicht äußerte, ging ich durch den Raum und stellte mich an ihre Seite.
Schweigend sahen wir auf die vom Mondlicht erleuchteten Bäume, ohne ein Wort zu wechseln.
"Ist es nicht schön?", hörte ich die Gräfin auf einmal neben mir leise fragen. Dabei spürte ich auf einmal, wie sie meine Hand in die ihre nahm.
Ich schluckte einmal, hielt ihre Hand im Gegenzug ebenfalls fest.
Entgegen meiner Vermutung war ihre Hand warm und fühlte sich genauso an, wie ich es von einem Menschen erwartet hatte. Bei ihr war ich mir zuvor da nicht so sicher gewesen, immerhin war sie ein Wesen, was es nach wissenschaftlicher Meinung gar nicht gehen dürfte. Doch wenn man es genauer sah, war sie ja auch nicht tot, sondern nur sehr alt.
So standen wir weiter Hand in Hand vor dem Fenster uns sahen hinaus.
"Seid ihr euch eigentlich im, klaren darüber, dass ihr den Titel Graf tragen dürft? Immerhin seid ihr der einzige Nachfahre des Grafen von Maiden. Von daher steht euch der Titel zu."
Darüber hatte ich noch gar nicht nachgedacht und es kam mir schon etwas seltsam vor. Graf Jens von Maiden. Es klang schon etwas seltsam und ich war mir nicht sicher, ob ich diesen Titel überhaupt wollte. Was hatte ich davon, wenn ich ihn trug?
Während ich darüber nachdachte, sprach die Gräfin weiter.
"Wie lange habe ich auf euch warten müssen. Seit ewiger Zeit warte ich bereits und kann es immer noch nicht glaubten, dass ihr hier seid."
Während sie diese Worte aussprach, drehte sie ihren Kopf in meine Richtung und ich tat es ihr gleich. Unsere blickte trafen sich und ich sah ihr in die schwarzen Augen, aus deren einem Winkel eine Träne rann und über ihre Wange entlang nach unten floss. In dem Moment, als diese Träne an ihrem Kinn angekommen war, hob ich einen Arm und fing legte an diese Stelle meinen Zeigefinger.
So lief er von ihr auf meinen Finger und benetzte diesen mit Feuchtigkeit.
Sie versuchte zu lächeln, aber es wurde von noch mehr Tränen begleitet. Es zuckte in ihrem Mundwinkel und ich konnte einfach nicht mehr anders.
Ich drehte mich zu ihr und zog sie an mich heran. Dann umarmte ich sie und hielt sie einfach nur fest, während sich ihre Arme ebenfalls fest um mich legten.
Minutenlang standen wir so da, sagten kein Wort, bewegten uns nicht. Meine Nase war kurz über ihren Haaren und ich sog ihren Geruch ein. Ein erregender Duft von Frau stieg mir angenehm in meine Nase und verstärkte sich noch, als ich diese weiter zwischen ihre Haare schob.
Ob sie es gemerkt hatte, wusste ich nicht. Sie entzog mir ihren Kopf, indem sie diesen so weit nach hinten legte, dass ich ihr wieder ins Gesicht sehen konnte. Ihre Augen waren von Tränen überschwemmt, trotzdem lächelte sie so, als wenn sie in diesem Moment glücklich wäre. Dieses zu sehen überschwemmt mich ebenfalls mit dem warmen Gefühl von Glück. Am liebsten hätte ich diesen Moment für die Ewigkeit konserviert.
Doch schon kam sie wieder auf mich zu und ich küsste sie sanft auf ihre Stirn, bevor sie sich wieder an mich drückte. Wie eine Ertrinkende klammerte sie sich an mir fest und wollte mich nicht mehr loslassen, damit ich nicht mehr verschwand. Das hatte ich allerdings auch nicht vor.
Wenn ich es mir genau überlegte was sie eine bildschöne Frau, die ich zuvor in ihr allerdings nicht erkannt hatte, erkennen wollte. Immerhin war sie meine Auftraggeberin und ich hätte niemals, damit gerechnet ihr so nah zu kommen. Also hatte ich sie immer mit anderen Augen gesehen.
Jetzt musste ich sie geradezu anders wahrnehmen, da mir inzwischen vollkommen bewusst war, dass sich unser Schicksal miteinander verband. Wenn ich es mir genau überlegte, wollte ich das sogar. Was hatte ich schon zu verlieren?
Plötzlich ließ mich die Gräfin los, griff aber wieder nach meiner Hand und zog mich Richtung Tür. Sie sagte nichts dabei, leitete mich nur weiter.
Schon durchschritten wird den Eingang und standen wenige später vor der Doppeltür zum Rittersaal. Hier blieb sie erstmalig stehen und atmete tief durch. Dann öffnete sie diese und wir gingen quer durch den Saal und standen wenig später vor dem verhängten Spiegel. Hier griff sie mit einer Hand an den Stoff und sah mich dabei an. Dann sagte sie nur noch: "Ich muss euch etwas zeigen, aber erschreckt nicht!"
Mit diesen Worten zog sie an dem Tuch und es fiel leicht zu Boden.
Hatte ich zuerst geglaubt mich jetzt zu sehen, wie es in einem Spiegel üblich ist, wurde ich nicht enttäuscht. Ich stand mit der Gräfin Hand in Hand davor ohne das ich etwas besonderes entdecken konnte. Doch dann, als der Mond hinter einer Wolke hervorkam, hinter dem er einen Moment verschwunden war, fiel sein Licht auf die glänzende Oberfläche.
Sofort änderte sich das Bild und ich konnte es einfach nicht glauben. Weder die Gräfin noch ich waren mehr zu sehen, stattdessen der Saal so, wie er hinter mir war. Doch es war ein gewaltiger Unterschied dazu vorhanden.
Im Spiegelbild war der Kamin an und um den großen Tisch saßen und standen sehr viele Menschen in einer Bekleidung, die dem 14. ten Jahrhundert entsprachen. Sie unterhielten sich miteinander und es sah so aus, als wenn sie ein Fest feierten.
Über dem Kaminfeuer drehte sich ein ganzes Schwein, was nach einem Wildschwein aussah. Auf dem Tisch selber standen weitere Gerichte und waren auf silbrig glänzenden Tafeln angemacht. Ich konnte einen Fasan erkennen, den man nach dem Braten wieder die Schwanzfedern angesteckt hatte. Größere Stücke gebratenes Wild waren aufgetragen worden, welche man an ihrem dunklen Fleisch erkennen konnte. Dazwischen standen andere Schalen, teilweise mit Waldfrüchten wie Erd-, Blau- oder Preiselbeeren oder mit verschiedenen Gemüsesorten gefüllt. Hier und da lief die Bedienung herum, die zumeist aus Jungen bestanden, die unentwegt mit Kannen voller Wein darum bemüht waren, dass alle Gäste immer etwas zu trinken hatten.
Es war eine ausgelassene Gesellschaft, die sich dort getroffen hatte und feierte.
Ich wusste genau, dass sie nicht hinter mir sein konnten, trotzdem drehte ich mich einmal um, damit ich mir sicher sein konnte. Doch dort war niemand und ehrlich gesagt, hatte ich auch niemanden erwartet.
Sofort drehte ich mich wieder um, sah dabei aber die Gräfin an.
"Ja!", sagte sie, "meine und ihre Familie, bevor alles passierte. Ich kann sie jedes Mal bei Vollmond sehen. Ich kann das Bild aber nicht ertragen. Seit über hundert Jahren habe ich es mir nicht mehr angeschaut. Es macht mich traurig. Es ist eine zusätzliche Strafe, die mir auferlegt wurde."
Dann griff sie auf einmal neben den Spiegel und hielt einen Schürhaken in der Hand, den ich gar nicht bemerkt hatte. Sie holte damit aus und schlug auf den Spiegel ein, bevor ich sie davon abhalten konnte. Doch als der Haken die glatte Oberfläche traf, hinterließ er nicht einmal einen Kratzer. Auch beim nächsten Schlag war es nicht möglich, dem Glas etwas anzuhaben.
"Jetzt wisst ihr auch, warum ich ihn zugehängt habe. Ich kann ihn nicht zerstören!"
Bei diesen Worten ließ sie ihren Arm sinken, der Haken entwand sich ihrer Hand und fiel polternd auf den Boden. Dabei hatte man den Eindruck, als wenn nicht nur der Haken zu Boden fiel, sondern zugleich auch die ganze Spannung aus ihrem Körper wich. Ich umschloss sie ein weiteres Mal mit meinen Armen und hielt sie damit fest, sonst wäre sie wahrscheinlich zu Boden gesunken.
In diesem Moment kam sie mir so unendlich verletzlich vor, obwohl ich immer den gegenteiligen Eindruck von ihr gehabt hatte.
Dann verschwand der Mond wieder hinter einer Wolke und das zuvor gezeigte verschwand aus dem Spiegelbild. Nur wir beide waren wieder zu sehen, wie wir eng umschlungen davor standen und uns gegenseitig festhielten.
Ohne ein Wort hob ich die Gräfin hoch und hielt sie leicht auf meinen Armen, dann ging ich zur Treppe und stieg diese mit ihr hoch. Oben angekommen wusste ich zuerst nicht wohin, nahm aber gleich die erste Tür, hinter die ich zuvor noch niemals geschaut hatte. Es war wirklich Zufall, dass sich tatsächlich dahinter ein Schlafzimmer befand. Es war mit einem großen Himmelbett versehen und einem Spiegeltischchen, vor dem ein Stuhl stand. Sonst gab es keine Einrichtung.
Ich ging zum Bett und ließ die Gräfin aus meinen Armen darauf gleiten. Sie hatte ihre Augen geschossen und atmete ruhig, als wenn sie schlafen würde. Dann ging ich zum Spiegeltisch, zündete eine Kerze an, die dort stand, nahm den Stuhl und setzte mich mit diesem an das Bett. Daraufhin nahm ich ihre Hand in die meine und sah sie an.
Sie hatte immer noch ihre Augen geschlossen und lag lang ausgestreckt auf dem Bett. Nur langsam und flach hob und senkte sich ihr Brustkorb, wobei ich nicht sicher war, ob es an ihrer Bekleidung lag. Diese war schon recht eng geschnürt und war sicherlich hinderlich, wenn sie tief durchatmen wollte. Doch ich wagte es nicht die Schnüre zu lockern, die auf der Vorderseite alles zusammenhielten.
Stattdessen überwachte ich ihren Zustand und wartete darauf, dass sich etwas tat. Was konnte ich nicht sagen.
Plötzlich und unerwartet öffneten sich ihre Lippen und sie sagte. "Schlafen, wie gerne würde ich schlafen. Die Augen schließen und an nichts mehr denken müssen. Einfach nur den kleinen Tod sterben. Doch ich kann es leider nicht. Es ist mir nicht vergönnt Ruhe zu finden. Nur ihr könnt mich aus diesem Zustand erlösen!"
Ihr Kopf drehte sich in meine Richtung, ihr Augen öffneten sich und sahen mich unendlich traurig an.
Wieder konnte ich nicht anders. Ich beugte mich vor und küsste sie auf die Stirn. Doch sie griff mir mit der anderen, freien Hand an den Kopf und schon wenig später vereinten sich unsere Lippen.
Dieser erste Kuss war mehr als zärtlich, fast nur gehaucht. Doch es blieb nicht bei dem einen. Forscher geworden, folgte ein Zweiter, kaum das sich unserer Lippen nur einen kleinen Moment getrennt hatten. Sie öffnete ihren Mund und ich den meinen. Zuerst nur vorsichtig tastend fanden sich unsere Zungen und begannen sich gegenseitig zu erkunden. Wie zuvor der Geruch ihrer Haare, wanderte jetzt ein weiteres Aroma von ihr in mich. Ich schmeckte sie und war davon überwältigt. Noch nie hatte ich erlebt, dass mich der Geschmack und Geruch eines Menschen so aufgewühlt hatte.
Es war erregend und zündete ein Feuer, was in mir das Gefühl des Begehrens immer weiter anfachte. Diese Frau war, was ich wollte, vielleicht immer schon gesucht hatte und endlich gefunden hatte. Dies schoss mir innerhalb weniger Sekunden durch den Kopf. Wir waren füreinander bestimmt, davon war ich überzeugt. Unser Weg musste sich kreuzen, das war kein Zufall mehr, das war Schicksal.
Wir trennten uns voneinander und ich stand auf, dann legte ich mich neben sie und sah sie mit dem Kopf auf einen Arm aufgestützt von etwas weiter oben an. Das Kerzenlicht flackerte leicht und tauchte alles in ein unwirkliches Licht.
Die Gräfin lächelte mich an und ich zurück. Dann beugte ich mich herunter und unsere Lippen vereinten sich ein weiteres Mal, während unsere Hände leicht über die Bekleidung des anderen strichen. Meine fuhr dabei leicht über die geschnürte Taille und formte dabei ihre Figur nach. Der Stoff unter meinen Fingern fühlte sich unendlich glatt, fast wie Seide an.
Uns zu küssen und zugleich zu streicheln war für uns genug, mehr wollten wir nicht, waren zufrieden mit uns und der Welt. So wandelten wir stundenlang in einem Taumel, der von mir nur mit Liebe umschrieben werden kann. Anders konnte es gar nicht sein. Es traf mich unerwartet, war aber sogleich eines der schönsten Gefühle, die ich erleben durfte. Mir schlug das Herz bin in den Hals und ich hoffte diesen Moment, in die Unendlichkeit strecken zu können.
Später lagen wir nur noch nebeneinander auf der Seite. Dabei hatten wir jeweils einen unserer Arme unter unseren Köpfen angewinkelt gelegt und hielten uns mit den Händen der anderen Arme fest. Dabei sahen wir uns nur gegenseitig in die Augen. Irgendwann fielen mir diese dann aber doch zu und ich schlief einfach ein.
Als ich erwachte, war die Gräfin nicht mehr da. Wann sie gegangen war, konnte ich nicht sagen.
Da es schon hell wurde, stand ich ebenfalls auf und ging aus dem Schlafzimmer. Auf dem Flur ging ich zur Tür der Kemenate und öffnete sie.
Doch auch dort war sie nicht. Weiter ging ich durch das Gebäude, fand sie aber nirgends.
Was sollte ich also machen. Ich ging ins Dorf und kehrte wenig später im Gasthof ein, um ein gewohnt gutes Frühstück einzunehmen. Der Wirt war wie immer anwesend und putzte den Tresen. Was sonst. Ich war nicht ausgeschlafen, aber das Frühstück brachte meine Kräfte wieder in Einklang.
Danach stand ich auf und beschloss wie versprochen, Lorentz abzuholen. Aus einem mir nicht bekannten Umstand war ich voller Tatendrang. Ich wollte an diesem Tag noch etwas schaffen, benötigte dafür aber seine Hilfe. Ich wollte nicht, dass mir das Dach auf den Kopf fiel.
Bei Lorentz angekommen, saß dieser wieder vor seinem Haus, hatte ein Pfeifchen im Mund, was aber nicht angezündet war, und sah mich leicht belustigt an.
"Es ist schon sehr spät, kommt ihr immer so spät zur Arbeit oder habe ich jemanden gefunden, der so ist wie ich? Alles zu seiner Zeit!"
Ich nickte nur einmal und nahm einen der zwei Werkzeugkisten auf, die vor ihm standen. Dann erhob Lorentz sich und nahm die Zweite. Zusammen trotteten wir langsam den Berg zur Burg hinauf.
Dabei hoffte ich nur, dass Conlin inzwischen wieder da war, denn sonst würden wir vielleicht nicht mehr in die Burg kommen.
Dort angekommen klingelte ich wie immer und die Tür sprang auf. Also war entweder die Gräfin oder Conlin da.
Wir durchschritten das Tor und kaum standen wir im Innenhof blieb Lorentz stehen und atmete einmal tief durch.
"Lange nicht mehr hier gewesen!", meinte er, "trotzdem riecht die Luft immer noch so wie immer!"
Dann sah er sich um und meinte nur noch. "Wo ist denn der Patient?"
Ohne eine Antwort von mir zu erhalten, blieben seine Augen auf dem Gebäude hängen, welches instand gesetzt werden musste.
"Ah ha, da haben wir es ja! So wie es aussieht, baucht es eine Notoperation oder gleich den Gnadenschuss. Mal sehen, was infrage kommt."
Damit ließ er mich einfach stehen. Es kam ihm gar nicht in den Sinn, dass es auch etwas anderes hätte sein können. So trottete ich ebenfalls mit seinem Werkzeug in die Richtung Tür, wohinter er gerade verschwand. Als ich dann im Gebäude ankam, war er inzwischen über eine Leiter in den Dachstuhl gestiegen.
Was ich dann sah, verwunderte mich dann doch. Lorentz sah äußerlich nicht mehr so aus, als wenn er jung wäre, aber dort oben war er in seinem Element. Hier war er nicht mehr so träge wie auf dem Boden, sondern schwang sich wie ein Affe von Balken zu Balken. Dabei hatte er ein kleines Hämmerchen dabei, mit dem er immer wieder auf die verschiedenen Teile des Dachstuhls schlug.
Ich stellte seinen Werkzeugkoffer auf den Boden, setzte mich in eine Ecke an die Wand und sah ihm wohl eine halbe Stunde dabei zu. Irgendwann blieb er dann auf dem zentralen Balken in der Mitte stehen und setzte sich dann darauf.
"Kommt mit hoch, hier könnt ihr Mal etwas Lebendiges fühlen. Nicht diese toten Steine, mit denen ihr euch immer abgebt. Bringt aber die Pfeifen mit."
Ich schnappte mir den Beutel mit den Pfeifen, den ich schon kannte, und lehnte die Leiter neben ihn an den Balken. Dann stieg ich zu ihm hinauf und saß wenig später neben ihm.
Er nahm den Beutel und stopfte etwas Tabak in einen Pfeifenkopf, dann hielt er mir den Tabak hin. Ich trug die von ihm geschenkte Pfeife immer mit mir herum. Als holte ich sie aus der Tasche und stopfte sie mir ebenfalls. Wenig später entzündete ein Streichholz die Blätter und wir saßen schmauchend auf dem Balken.
"Hmmm", meinte er nach einer Weile, " wird noch gehen. Einige sind morsch aber nicht die wichtigen. Die können wir austauschen. Dann dürfte das Dach die nächsten hundert Jahre überstehen. Vielleicht sogar länger als die Mauern, die es tragen. Die sehen nicht mehr besonders gut aus."
Dabei sah er nach unten und ich folgte seinem Blick. Dabei konnte man sehen, wie sich die Mauer leicht nach außen wölbte.
"Wir müssen das Dach aber abstützen, wenn ihr die Mauer erneuern wollt. Das Gewicht könnte sonst alles zum Einsturz bringen. Wir können natürlich auch das ganze Dach abtragen und wieder draufsetzten. Tut aber nicht Not, kostet nur Zeit und Ärger.
Ich werde nie verstehen, wie man mit Stein arbeiten kann. Es bricht oft, ohne dies vorher anzukündigen. Holz ist da anders, ehrlicher. Wenn man genau hinhört, sagt es einem das, lange bevor es bricht."
Dann saßen wir noch eine Weile auf dem Balken, bis die Pfeifen keine Rauchzeichen mehr von sich gaben. Erst dann stiegen ich von dem Balken herunter und Lorentz markierte die Teile des Dachstuhls, die ausgetauscht werden mussten. Es waren wirklich nicht viele, aber hätte man sie alle weggenommen, wäre das Dach sicher instabil geworden.
Währenddessen sah ich mir die Mauern noch einmal an die sich geneigt hatten. Sie hatten über die Jahrhunderte dem Druck von oben nachgegeben. Ich würde sie nicht nur erneuern müssen, sondern auch noch verstärken. Es sah nach einem Kostruktionsmangel aus oder besser gesagt pfusch am Bau. So etwas gab es also schon wesentlich länger als gedacht.
Eine Stunde später war Lorentz mit seiner Besichtigung vollkommen fertig und kam herunter. Unten angekommen schrieb er auf, was er alles dafür benötigte und gab mir den Zettel. Dabei hatte er nicht nur das Material aufgeschrieben, sondern auch wie lange wir voraussichtlich dafür brauchen würden.
Nach seiner Berechnung war es nach erhalt der Materialien eine Woche, wenn ich also meine Maurerarbeiten dazu rechnete, würde es keinen Monat dauern. Das war doch schon einmal eine Aussicht.
Zum Schluss ging ich in Richtung Haupthaus und hoffte Conlin zu finden. Wann dieser zurückgekommen war, konnte ich nicht sagen, aber er hockte wie immer in dem Bücherraum. Ich zeigte ihm alles was wir für die Arbeiten benötigten und den veranschlagten Preis.
Dann sah er mich an, als wenn ich von einem anderen Stern kommen würde.
"Lorentz ist nicht ganz bei Trost. Für das Geld kann ich eine neue Burg kaufen. Sagt ihm das!"
Ich ging wieder und berichtete Lorentz davon, dass seine Vorstellung wohl zu hoch sei. Er sah mich an und begann zu lachen. "Typisch Conlin. Dreht jeden Pfennig um als wenn es sein eigener wäre. Es ist wohl besser, ich rede mal selber mit ihm, sonst könnt ihr euch darauf einstellen, noch viele Male hin und her zu laufen!"
Damit verschwand er grinsend in Richtung Haupthaus und schon wenig später hörte ich die beiden, denn ein kleines Fenster zum Bücherraum stand ein wenig offen.
Was die beiden genau sprachen, konnte ich nicht vollständig verstehen, aber es wurde laut, sehr laut, nur unterbrochen von Flüchen und anderen Worten, die ich weder Lorentz noch Conlin zugetraut hätte. Diese Diskussion oder wie immer man es nennen sollte, hielt noch eine halbe Stunde so an. Erst dann wurden sie leiser und die Stimmen klangen versöhnlicher. Zum Schluss kam Lorentz mit einem breiten Lächeln aus dem Gebäude zu mir herüber.
"Geht doch!", waren seine einzigen Worte. Dann schnappte er seine Jacke, die er abgelegt hatte, und ging Richtung Tor.
Dann drehte er sich noch einmal zu mir um und rief: "Morgen früh um neun. Wollen es ja nicht zu früh angehen."
Daraufhin drehte er sich wieder um, öffnete das Tor und verschwand. Kaum war das Tor wieder geschlossen kam Conlin auf einmal aus dem Haupthaus und zu mir herüber. Sein Gesicht war dieses Mal nicht so bleich wie sonst, sondern hatte eine ebenfalls ungesunde rote Farbe angenommen. Man konnte ihm ansehen, dass er sich über alle Maße ärgerte.
"Hier!", sagte er zu mir und streckte mir einen Schlüssel entgegen. "Ich soll euch einen Schlüssel für das Tor geben. Frau Gräfin wünscht es so. Ist wohl auch besser, denn diesem Verrückten werde ich das Tor nicht mehr aufmachen. Was glaubt er denn, wer er ist?"
Ich nahm den Schlüssel und ohne eine Antwort von mir, drehte er sich wieder um und verschwand im Haus. Eine Antwort hatte er auch sicher nicht erwartet und ich hätte auch keine gehabt. Wer von den beiden nun der Verrückte war, konnte und wollte ich nicht entscheiden. Ein leichtes Grinsen konnte ich mir aber nicht verkneifen.
Die nächsten Tage vergingen schnell. Lorentz und ich hatten mehr als genug zu tun. Schon zwei Tage später hatten wir das Dach soweit abgestützt, dass ich die Mauer darunter teilweise einreißen konnte. Dabei achtete ich sehr darauf die alten Steine nicht zu sehr zu beschädigen, denn ich wollte sie beim Aufbau wider verwenden. Zumindest von außen sollte man die Korrektur nicht gleich bemerken.
Lorentz selber sauste wie ein Eichhörnchen im Dachstuhl herum und tauschte Balken um Balken aus. Mehrfach kam es vor, dass mir auf einmal Sägespäne auf den Kopf rieselten. Dabei hatte ich manchmal den Eindruck, als wenn er extra dort sägte, wo ich gerade arbeitete. Wenn ich dann nach oben sah, grinste er über das ganze Gesicht.
Pausen wurden natürlich eingehalten, wobei ich manchmal den Eindruck hatte, dass Lorentz nur deswegen arbeitete, um Pausen machen zu können.
Zwei Wochen später waren wir so gut wie fertig. Die Mauer war ausgebessert und der Dachstuhl war in einem wirklich mehr als guten Zustand. Zumindest kam er mir so vor. Wir standen jedenfalls einen Moment unten und ich sah nach oben, während Lorentz die Mauer betrachtete.
"Hmmm", meinte er, "Ich glaube, das wird eine ganze Weile halten. Ihr versteht euer Handwerk, das kann man sehen, denn die neue Mauer unterscheidet sich kaum von dem Rest. Es sieht so aus, als wenn sie schon immer dort gewesen wäre."
"Danke für das Lob. Ich muss sagen, dass der Dachstuhl ebenfalls mehr als gut aussieht. Es ist nur schade, dass man dafür nicht auch altes Holz verwenden kann. Aber wenn man es streichen würde, dann sähe es sicher überall gleich aus!"
Lorentz sah mit nach oben und nickte einmal. Dann packte er seine Sachen zusammen.
"Ein Pfeifchen?", meinte er nur und ich nickte.
Wir hatten inzwischen fast eine Tradition entwickelt. Wenn wir fertig waren, gingen wir auf die Wehrmauer und setzten uns zwischen zwei Zinnen. Während unsere Beine nun über der Tiefe baumelten, schmauchten wir unser Pfeifchen und sahen dabei zum Dorf herunter.
Wenn es spät geworden war, konnten wir dabei sogar zusehen, wie die Sonne langsam unterging und alles in ein geheimnisvolles, rötliches Licht tauchte. Zumeist ließ dann auch der Wind nach und man hörte nur noch ein paar Tiere des Waldes. Sonst war nur Stille um uns herum.
Lorentz erzählte dann manchmal etwas über die Burg, oder besser gesagt, wie es früher einmal ausgesehen hatte. Den Wald hatte es nicht gegeben. Was aber auch logisch war, denn in einem großen Umkreis um die Burg sollte keine Deckung für eventuelle Angreifer vorhanden sein. Zudem war es praktisch, denn das Holz konnte man auf der Burg gut gebrauchen.
Die Ausführungen von Lorentz waren wirklich sehr bildlich. Er konnte einem ein Bild vermitteln, als wenn er es selber gesehen hatte.
"Dann sind wir also mit jetzt fertig mit dem Auftrag. Oder habt ihr noch etwas für mich?"
Ich schüttelte den Kopf. Im Moment hatte ich nichts mehr für ihn und ehrlich gesagt für mich selber auch kaum noch etwas. Sicher, es gab auf so einer Burg immer etwas zu reparieren, aber ob diese für einen weiteren Verbleib von mir reichte, wagte ich zu bezweifeln.
Auf der anderen Seite war ich ja nicht nur wegen der Burg hier. Das hatte mir die Gräfin mehr als deutlich gesagt.
In den letzten Tagen hatte ich so viel zu tun, dass mir die Gräfin nur ab und zu in den Kopf gekommen war. Da sie sich selber auch nicht sehen ließ, verdrängte ich meine Gedanken an sie vollkommen. Wenn ich dann abends in den Gasthof kam, war ich nach dem Essen viel zu Müde, um mir weitere Gedanken zu machen.
Zum Glück wurde ich nachts nicht mehr durch irgendwelche Besuche vom Schlafen abgebracht. Es wundert mich zwar etwas, aber ich war dankbar dafür.
Lorentz sah immer noch in die Ferne, als wenn er nach etwas sehnsüchtig Ausschau hielt. Dann atmete er einmal tief durch und sah mich mit einem hintergründigen Lächeln an.
"Sagt einmal, sollt ich euch einmal etwas seltsames Zeigen?", fragte er und ich wusste nicht, was ich darauf sagen sollte. Stattdessen nickte ich nur.
Er steckte seine Pfeife ein, die schon lange keine Rauchzeichen mehr von sich gab. Dann stützte legte er seine Hände auf den Rand der Mauer, stemmte seinen Körper hoch und schwang sich mit einer pendelnden Bewegung über die Mauer.
Zu keiner Reaktion fähig sah ich einfach nur zu, wie sein Körper in der Tiefe verschwand und etwa neun bis zehn Meter weiter unten mit den Füßen zuerst auftraf.
Normalerweise hätte diese jetzt wegknicken, hätten sich in ihre Einzelteile zerlegen müssen, aber das taten sie nicht. Lorentz stand einfach steif wie ein Zinnsoldat da. Dann drehte er sich zur Mauer und sah nach oben. Er winkte zu mir hoch, als wenn nichts gewesen wäre, dreht sich dann wider um und ging langsam den Weg Richtung Dorf. Dabei meinte ich zu hören, wie er leise vor sich hin pfiff.
Ich kann nicht sagen, dass es mich sonderlich verwirrte. Zu viele seltsame Dinge hatte ich in den letzten Tagen gesehen, daher kam es nicht mehr überraschend. Ich nahm es einfach hin. Dann stand ich auf und ging zur Werkstatt. Unterwegs sah ich einmal zum Haupthaus und konnte sehen, wie im ersten Stock ein Fenster erleuchtet war. Davor hob sich die Silhouette einer Person ab. Dabei konnte es sich nur um die Gräfin handeln, denn wer sollte es sonst sein.
Ich hob eine Hand und winkte hinauf. Die Person hob ebenfalls ihren Arm und winkte langsam zurück. Doch bei ihr wirkte es schwer, sehr schwer.
In der Werkstatt angekommen, räumte ich auch hier auf und sortierte diverse Steine nach ihrem Aussehen und Art.
"Ihr seid mit eurer Arbeit schon sehr weit vorangekommen. Wann denkt ihr werdet ihr fertig sein?"
Ich erschrak fast, als ich die Stimme der Gräfin hinter mir vernahm. Sie musste sehr leise eingetreten sein und stand nicht weit weg von mir. Allerdings hinter mir, so hatte ich sie auch nicht kommen sehen.
Langsam drehte ich mich um und sah sie im schwachen Licht der kleinen Lampe stehen, die mit Batterie funktionierte, da ich abends den Generator nicht mehr anstelle wollte. Es wäre reine Verschwendung gewesen.
Wie immer trug sie ihr geschnürtes, langes, dunkles Kleid und hatte die Haare in einem Haarnetz verstaut.
"Ich kann noch nicht sagen, wann ich fertig bin. Vielleicht schon in wenigen Tagen. Soweit ich es überblicken kann, ist die Substanz der anderen Gebäude in Ordnung. Auch die Wehrmauer ist in einem sehr guten Zustand. Leider komme ich nicht an die Zinnen des Bergfrieds heran. Die hätte ich noch zu gerne repariert."
"Oh!", sagte die Gräfin und holte einmal tief Luft. "Die werdet ihr auch noch fertig machen können. Da bin ich mir sicher. Es wird nicht mehr lange dauern."
Dann trat sie auf einmal auf mich zu und griff nach meiner Hand.
"Kommt bitte mit!"
Ich legte noch den Hammer aus der Hand, den ich gerade festhielt, und ließ mich willig von ihr führen.
Hatte ich gedacht, dass wir ins Haupthaus gehen würden, hatte ich mich getäuscht. Stattdessen ging sie auf das Tor zu und schon wenig später standen wir vor der Burg.
Es war inzwischen dunkel geworden und der Neumond warf nur wenig Licht. Genauso war es mit den Sternen, die zwar ihr Bestes gaben, aber nur wenig dazu Beisteuern konnte. Trotzdem ging die Gräfin mit traumwandlerischer Sicherheit weiter um die Burg herum. Schon wenig später waren wir am Weg zum Friedhof angekommen und bogen dort ab. Sehen konnte ich so gut wie gar nichts. Doch durch die gute Führung von ihr stolperte ich nicht ein einziges Mal.
Als wir beim eisernen Tor ankamen, wurde es durch die seitlich aufragenden Felswände noch dunkler und ich konnte meine Hände nicht mehr vor Augen sehen. Doch etwas weitere vor uns, schien ein seltsames Licht. Es war nicht hell, mehr wie der silbrige Schein des Mondes.
Wir gingen weiter und kamen an die Biegung, hinter der der Friedhof war. Als ich ihn erblickte, blieb ich einen Moment stehen, denn so etwas hatte ich noch nicht gesehen. Die Gräber selber schienen aus sich selber zu leuchten und gaben das seltsame Licht ab.
Ich hatte den Anblick noch nicht richtig verdaut, als mich die Gräfin weiterzog. An den ersten Grabplatten angekommen wurden ihre Schritte langsamer und sie schritt die linke Reihe langsam ab. Dies war die Reihe ihrer eigenen Familie und sie blieb vor jedem Grab stehen, verbeugte sich einmal kurz nannte einen Namen, den ich nicht verstand, und ging dann zum nächsten.
Am Ende angekommen wechselten wir die Seite und gingen die gegenüberliegende Seite ab. Wieder folgte das gleiche Schauspiel, bis wir vor der letzten Grabplatte mit dem ausgemeißelten Namen standen. Hier sagte sie keinen Namen, stand nur einen Moment regungslos davor. Wobei ich fühlen konnte, wie ihre Hand leicht zitterte.
Dann ließ sie mich los und machte einen Schritt nach vorne auf die Platte. Ein Zweiter folgte und nur wenig später stand sie mitten darauf. Hier angekommen hatte ich den Eindruck, als wenn das seltsame Leuchten an ihr herauf kroch. Schon eine halbe Minute später war sie davon vollkommen eingehüllt und schien sich noch zu verstärken.
Fasziniert sah ich zu, konnte meinen Blick nicht abwenden, obwohl ich meinte, links neben mir Bewegungen war zu nehmen.
Auf einmal hob die Gräfin ihre Arme und löste das Haarnetz, welches sie mit einer Hand abzog und mit ausgestrecktem Arm neben der Platte fallen ließ.
Dichtes, in der wenigen Beleuchtung vollkommen schwarz wirkendes Haar fiel über ihre Schulter bis zur Taille herab. Dann griff sie selber hinter sich und öffnete die Verschnürung auf ihrem Rücken, zog es weiter auseinander, bis es sich soweit gelockert hatte, wie sie es haben wollte.
Jetzt konnte sie mit wenigen geschmeidig wirkenden Bewegungen ihre Arme aus den Ärmeln befreien, wobei die Schulterstücke gleichzeitig von den Schultern rutschten.
Von nichts mehr gehalten als ihren Händen, rutschte das Kleid weiter herunter, soweit sie es zuließ. Ihr Oberkörper war schon wenige Sekunden später frei und ich konnte die Korsage erkennen, die wie vermutet darunter gebunden worden war. Sie modellierte ihren Körper noch fraulicher als er wahrscheinlich sowieso schon war, denn sie hatte es eigentlich nicht nötig.
Weiter rutschte das Kleid herunter, passierte ihre Hüfte, und obwohl es enger wurde, schaffte es der Stoff trotzdem auch ihren festen Hintern zu passieren. Zu meinem Erstaunen trug sie nichts weiter unter dem Kleid. Ihr wohlgeformter, fester Hintern kam zum Vorscheinen und leuchtete mir geradezu entgegen, da die Korsage darüber in einem ebenfalls sehr dunklen Material gehalten war.
Dann ließ die Gräfin das Kleid einfach los und es fiel nach unten. Hier verdeckte es nur noch wenig ihre halbhohen Schnürschuhe, die einen recht beachtlich hohen Absatz zeigten.
Es war wirklich ein fantastischer Anblick. Ihre fast weiße Haut leuchtete im dunkel der Nacht und ihre schwarzen Haare sowie die Korsage bildete dazu einen sehr starken Kontrast.
Ich musste mehrfach schlucken, besonders als sie sich langsam zu mir umdrehte. War ihre hintere Ansicht schon spektakulär gewesen, erwartete mich ein mindestens ebenso ansehnlicher Anblick, als sie frontal zu mir stand.
Ihre Korsage hatte nur den Zweck ihre Hüfte zu formen, ihre Brüste wurden durch diese nicht gehalten oder gehoben. Sie fest und in einer Größe, die ich besonders mochte. Eine Hand würde nicht ausreichen sie zu umfassen, waren aber nicht so gewaltig, dass sie herab hingen. Sie trotzten der Schwerkraft und standen von ihrem Brustkorb ab.
Weiter wanderte mein Blick über Bauch herab und blieb zwischen ihren Beinen hängen. Hier waren die Haare sorgfältig gestutzt und in ein sauberes Dreieck gebracht worden. Selbst bei den bescheidenen Lichtverhältnissen konnte man sehen, dass sie aufgeworfene Schamlippen hatte, die sich zwischen ihren Beinen hervordrängten.
"Graf Jens von Maiden!", hörte ich sie auf einmal mit einer schneidenden und lauten Stimme sagen, wobei ich in ihren Anblick versunken, ein wenig erschrak.
"Ihr seid der letzte Nachfahre des Grafen von Maiden. Wenn es euch beliebt, tretet freiwillig vor mich, Genefe von Hochfeldz, um den Fluch zu brechen, der seit Jahrhunderten auf uns lastet!"
Während sie das sagte, streckte sie ihre beiden Arme und öffnete sie weit um mich zu empfangen. Selbst jetzt, da sie fast vollkommen nackt vor mir stand, wirkte sie sehr würdevoll. Den Kopf hoch erhoben, stand sie kerzengerade vor mir.
Ich konnte gar nicht anders, als ihrer Aufforderung zu folgen. Fast automatisch setzte ich einen Fuß vor den anderen und stand wenig später vor ihr, ohne wirklich zu wissen, was ich tun sollte.
Die Gräfin lächelte leicht und umschlang mich wenige Sekunden später mit ihren Armen. Ich konnte nicht anders und tat es ihr gleich, während wir gegenseitig tief in die Augen sahen.
Sofort spürte ich ihre Wärme, die von ihrem Körper auf den meinen übersprang, während sich unsere Köpfe entgegen kamen, damit sich unsere Lippen vereinigen konnten.
Zart wie schon einmal zuvor küssten wir uns, doch dieses Mal wurden diese Küsse fordernder. Genauso konnt ich dieses Mal meine Hände nicht stillhalten. Sie wanderten über ihren Rücken, glitten über den festsitzenden, glatten Stoff an der Taille entlang und schon wenig später fühlte ich die glatte Haut weiter unten.
Nur vorsichtig legte ich meine Hände auf ihren Po, der wunderbar fest und warm in meinen Handflächen lag. Dann begann ich ihn, leicht zu kneten.
Die Gräfin stöhnte mir leise in den Mund, während sich unsere Zungen vereinten. Sie umschlangen sich und ich konnte ein weiteres Mal ihren Geschmack wahrnehmen. Doch dieses Mal war er anders. Zuvor leicht und kaum wahrnehmbar, jetzt stärker mit einem Aroma von Frau, die mehr wollte, als nur geküsst zu werden. Fester drängten wir uns aneinander und mein Körper reagierte heftig auf sie.
Mein Geschlecht war in Aufruhr und hatte sich inzwischen vollkommen versteift. Dabei war ich nur froh gewesen, dass meine Hose nur sehr locker saß. So konnte sich der Stamm entfalten und stieß nur weiter oben gegen die Enge des Gürtels.
Jetzt wurde es trotzdem zu eng, denn wir beide zogen uns gegenseitig fest aneinander, besonders als ich jetzt auch noch ihre Hände auf meinen Hinterbacken spürte. Sie legten sich darauf und zogen mich noch fester an sich heran.
Die ausgeprägte Beule drängte sich gegen sie und ich konnte auch hier ihre Wärme spüren. Besonders als sie jetzt damit begann ihren Unterleib hin und her zu bewegen, war es kaum noch auszuhalten. Der Stoff rieb auf so angenehme Weise gegen meinen Schwanz, dass er nach Befreiung schrie.
Plötzlich lockerte die Gräfin ihren Griff, und da ich es ebenfalls tat, ging sie einen halben Schritt zurück. Jetzt ließ sie mich vollkommen los und griff hinter sich nach meinen Händen. Sie führte diese nach vorne und wenig später legte sie die Handflächen auf ihrer mit entgegen wachsenden Brüsten.
Sie stöhnte leicht auf, als diese sich darauf legten und ich spürte, wie die harten Nippel versuchten, sich in meine Haut zu bohren.
Nur leicht begann ich sie zu kneten, verfolgte stattdessen, was die Gräfin tat. Ihre Handflächen drückten jetzt gegen meinen Brustkasten, rutschten dann aber langsam weiter nach unten.
Doch ich verfolgte es nicht mit meinem Blick, sondern war von ihrem gebunden. Ich konnte es fühlen, wie die Hände langsam weiter wanderten und sich erst beim Gürtel trennten. Während die eine sich darum kümmerte, die Hose zu öffnen, rutschte die andere weiter herunter, drehte dann einmal herum, dass ihre Finger nach unten zeigten, und legten sich dann auf die Beule.
Ich atmete einmal kräftig ein, als ich spürte, wie ihr Griff sich immer wieder schloss und entspannte. Es war eine Art pulsierendes Gefühl, welches durch meinen ganzen Körper wandert, was mich stark erregte.
Nicht lange und der Gürtel war geöffnet. Der Knopf und der Reißverschluss folgten schnell.
Befreiend war das Gefühl, als die Hose jetzt von der Gräfin herunter gestreift wurde. Sie griff mir dazu mit beiden Händen an die Seite, fasste nach dem Hosenbund und schob ihre Finger dazwischen. Hier erreichte sie zugleich auch das Gummi meiner Unterhose. Beides zusammen drückte sie nach unten und ich holte einmal tief Luft, als mein Dicker wippend aus dem Stoff sprang. H
Schon rutschte mir die Hose über die Knie bis auf die Schuhe herunter, nahm dabei sogar die Unterhose mit.
Frei lag mein Unterleib und ich konnte die Kühle der nächtlichen Luft an mir spüren. Doch die wurde sofort in den Hintergrund gedrängt, als sich zwei Hände gleichzeitig um den steifen Stamm legten. Sie fuhren nur langsam vor und zurück, erzeugten aber schon in dieser leichten Bewegung mehr als starke Impulse in mir. Es war so intensiv, dass ich darüber hinaus vergaß, dass ich zwei wunderbare Brüte in der Hand hatte. Ich stand einfach nur da und genoss die Gefühle, die wie ein Gewitter durch meinen Körper jagten.
Frau Gräfin sah es mir an, dass es mir mehr als gefiel. Ihr Lächeln wurde breiter und ich meinte darin ein Einverständnis zu lesen, dass ich es genießen durfte. Erst nach einiger Zeit fand ich in die Welt zurück und widmete mich jetzt umso intensiver dem, was vor mir stand.
Diese beiden festen, großen Halbkugeln wollten verwöhnt werden. Also widmete ich mich ihnen jetzt umso intensiver. Mal streichelte ich nur ganz sanft darüber, nahm sie dann so weit möglich zwischen die Finger und drückte sie, wobei sich die einzelnen Finger wellenartig nacheinander zusammenzogen und wieder losließen.
Jetzt war es die Gräfin, die genoss. Sie hielt mich zwar noch fest, ihre Hände bewegten sich aber nicht mehr. Dies war auch der Zeitpunkt, als sie das erste Mal ihre Augen schloss. Sie nahm meine Streicheleinheiten hin und wollte diese nur durch die Berührungen ihrer Haut erfahren.
Dann schob ich meine Hände mit den Handflächen nach oben unter die Brüste und hob sie noch ein wenig mehr an. So präsentierten sie sich mir noch besser und ich konnte die dunklen, steifen Brustwarzen genau betrachten. Sie waren relativ groß und auch die Vorhöfe recht ausgeprägt. Doch hatten sie sich zugleich zusammengezogen und standen runzelig von der überaus glatten Haut darum heraus. So meinen Blicken ausgesetzt, beugte ich mich vor und küsste erst die eine, dann die andere.
Die Gräfin zuckte einmal zusammen und etwas weg von mir, aber das war nur eine Reaktion auf die unerwarteten Gefühle, die ich ihr schenkte. Sofort streckte sie mir ihren Brustkorb und damit meine Ziele entgegen. Die nächsten Küsse wurden länger und meine Zunge fuhr heraus, um die harten Knospen zu umschmeicheln.
Wieder zuckte ihr Körper, aber nicht von mir weg, sondern drängte sich mir entgegen. Gleichzeitig vernahm ich eine gesteigerte Atemfrequenz bei ihr. Die Luft strömte schneller aber weniger tief in ihre Lunge.
Erst jetzt legte ich meine Lippen auf die feine Haut um eine Knospe. Ich schenkte dieser einen langen, feuchten Zungenkuss. Leicht saugte ich sie in meinen Mundraum und ließ der Zunge genug Raum, um mit ihr spielen zu können. Währenddessen knetete ich mit der anderen Hand weiter die Brust, der ich danach ebenfalls auf diese Art besuchen wollte.
Die Gräfin stöhnte auf, dränge sich mir aber auch jetzt entgegen, wollte, dass ich mehr von ihrem Fleisch in den Mund nahm, um es zu verwöhnen. Sie stopfte es mir förmlich hinein. So viel von dem köstlichen Fleisch wie möglich nahm ich auf und begann darauf leicht zu kauen.
Doch nicht lange, denn sie wollte mich auch an ihrer anderen Brust spüren. Sie entzog sich mir und ersetzte den frei gewordenen Platz mit einer leichten Drehung ihres Oberkörpers durch dir andere Brust. Kaum angesetzt drängte sie sich zwischen meine Zähne und erwartete dieselben Zärtlichkeiten wie die andere schon bekommen hatte. Auch hier kümmerte ich mich ausgiebig um die dargebotene Frucht.
Dann ließ mich die Gräfin auf einmal los und drückte meinen Kopf nach oben. Sie öffnete ihre Augen und bot mir ihren Mund zu einem weiteren Kuss an.
Während unserer Lippen sich berührten, kam sie wieder auf mich zu und ich spürte, wie sich mein harter Schwanz zwischen uns legte.
Ihre Lippen lösten sich von mir und ein erneuter tiefer Blickkontakt folgte.
"Legt euch hin!", kam fast flüsternd, nur gehaucht von ihr und sie ließ mich los. Ich tat es ihr gleich. Während sie einen Schritt beiseitetrat, legte ich mich lang ausgestreckt auf den kalten Stein, wobei ich ihr Kleid unter meinen Kopf zog. Kaum lag sich da, hob sie ein Bein über mich hinweg und stand so über mir, dass ihre Schuhe meine Oberschenkel von der Seite berührten.
Zuerst sah sie mit hoch erhobenem Kopf richtig Himmel, hob ihre Hände mit der Handfläche nach oben gedreht hoch und streckte sie weit von sich ab. Noch während sie ihre Arme weit von sich gestreckt hielt, senkte sie dann aber ihren Kopf ab und sah zu mir herunter. Ihre Augen suchten und fixierten wieder die meinen, während sie in den Knien einknickte. Langsam, fast zu langsam kam sie weiter herunter. Wenig später setzten ihre Knie auf den harten Stein auf. Doch sie verzog nicht eine Miene dabei, rückte sich nur noch so in Position, dass ihr Unterleib über dem meinen zur Ruhe kam.
Dann griff sie selber nach untern und nahm meinen harten Schwanz um ihn kerzengerade hochzuhalten. Im selben Moment kam sie weiter herunter.
Ich konnte sie selber noch nicht an meiner Schwanzspitze fühlen, aber die Wärme, die von ihr ausging. Die kühle Luft erwärmte sich durch ihre Hitze, als sie nur noch Millimeter von mir entfernt war. Das konnte ich deutlich spüren, aber nicht sehen. Unsere Blicke waren weiterhin aufeinander fixiert.
Beide stöhnten wir aber auf, als die erste Berührung erfolgte. Zuerst nur ganz leicht spürte ich sie, was aber sogleich drängender wurde, als meine Eichel zwischen ihre weichen, aufgeworfenen Schamlippen drängte. Sie schoben sich dazwischen und nach einer kleinen Korrektur war sie an ihrem Ziel angelangt. Ich spürte die Hitze noch deutlicher als zuvor und meinte einen Tropfen an meinem Stamm entlang nach unten laufen zu fühlen.
Meine Bauchdecke zog sich zusammen, als sich der Druck von oben erhöhte und ich langsam in sie rutschte. Sie öffnete sich nur langsam für mich und doch glitt meine dicke Eichel wenig später hinein. Beide stöhnten wir erneut, während mein Schwanz einmal aufgeregt zuckte, als ich fühlte, dass sich ihren Schamlippen hinter der dicken Spitze fest um den Schaft legten.
Hatte ich das Schauspiel bis jetzt nur passiv verfolgt, griff ich der Gräfin jetzt an die Taille um sie zu unterstützen. Es war nicht leicht sich in dieser Position zu halten, was man an dem leichten Muskelzucken bemerkte, welches durch ihren Körper lief. Jetzt konnte sie etwas mehr entspannen und ließ sich weiter herunter sacken.
Zentimeter für Zentimeter verschwand ich in ihr, schwelgte in dem Gefühl von ihrem Körper fest umschlugen zu werden. Weiter und weiter glitt ich in diesen heißen Tunnel, der sich fest um meinen dicken Stamm schmiegte.
Nur noch ein wenig und wir würden uns vollkommen vereinen. Die Gräfin merkte es ebenfalls und hielt einen Moment still. Doch dann ließ sie auf einmal ihre Beinmuskeln locker und kam mit einem Ruck herunter. Dieses Gewicht konnte ich und wollte ich auch nicht auffangen.
Die Gräfin schrie einen Schrei der Lust in die klare Luft und ich stöhnte gewaltig auf, als wir fühlten, dass ich vollkommen und ganz in ihr Quartier gefunden hatte. Wieder zuckte mein Schwanz auf und gab diese Bewegung in ihr weiter.
Nur Sekunden erfreuten wir uns an dieser vollkommenen Vereinigung. Beide waren wir darauf aus, mehr voneinander geschenkt zu bekommen. Schon hob sie sich wieder an und ließ sich fallen. Frau Gräfin war kaum zu bremsen. Sie wollte alles, und zwar so schnell wie möglich. Ihre Hände stützten sich neben mir auf und ihr Oberkörper kam weiter herunter. Lippen berührten sich, während ihre Brüste sich auf meinen Oberkörper legten. Ihr Unterleib hielt dabei aber nicht still, im Gegenteil.
Gut geschmiert stieß mein Kolben immer wieder in sie hinein, wenn sie immer wilder herunterkam. Also legte ich meine Hände an ihre Beckenknochen und unterstützte sie in ihren Bewegungen. Hob sie sich an, unterstützte ich es mit meinen Armen, ließ sie sich wieder herab, kam ich ihr inzwischen mit meinem Unterleib entgegen.
Wieder und wieder klatschten unsere Körper an und ineinander, steigerten unsere Lust weiter und weiter.
Ich konnte spüren, wie sich eine Menge meines Samens sammelte, während meine Bauchdecke härter wurde. Meine Bauchmuskeln zogen sich zusammen und waren darauf aus, mich in dem Moment der Ekstase zu unterstützen.
Der Gräfin ging es nicht anders. Aus ihrem Stöhnen war ein Keuchen geworden und ihre Scheide sonderte immer mehr Flüssigkeit ab.
So konnte es nicht mehr lange gut gehen, musste es aber auch nicht. Immer wilder wurden unsere Bewegungen, die nicht darauf schließen konnten, dass einer von uns sich dabei zurückhielt.
In mir stieg es auf. Das Gefühl kannte ich genau und war das, was das Finale ankündigte. Es würde nur noch wenige Sekunden brauchen, dann würde ich es nicht mehr stoppen können.
Frau Gräfin spürte es anscheinend, dass sich mein Schwanz noch mehr versteifte und dicker wurde. Unsere Lippen verließen einander und sie kam mit ihrem Oberkörper wieder hoch.
Jetzt wollte sie alles, denn ihre Bewegungen wurden so schnell, wie es ihr möglich war. Dabei kam es mir auf einmal so vor, als wenn sie enger wurde und zugleich die Schleimhäute rauer. Dies war dann das, was mir den Rest gab.
Ich war an dem Punkt ohne Rückkehr angekommen und überschritt diesen, ohne noch gestoppt werden zu können. Bei mir zog sich alles zusammen und mein Schwanz zuckte gewaltig auf. Die Eichel bohrte sich ein letztes Mal hinein, dann hielt ich sie auf mich gepresst fest.
Sie merkte sofort, was in ihr vorging und antwortete mir damit, dass ihr Unterleib ebenfalls noch enger wurde. Sie hielt mich geradezu in sich gefangen und erwartete meinen Ausbruch.
Der kam dann auch so gewaltig, dass ich meine Lust in die Nacht schrie. Zwei Mal zuckte es noch trocken in ihr, dann schoss es aber mit einem gewaltigen Druck heraus. Mein Sperma presste sich in ihren Unterleib und überflutete diesen in jeden Winkel.
Die Gräfin stöhnte ebenfalls gewaltig auf, als sie fühlte, wie meine heiße Ladung in sie spritzte und im selben Augenblick überrollte sie ebenfalls ihre Ekstase. Unsere Unterleiber pressten sich so stark gegeneinander, wie es nur möglich war und beide vergingen wir in unseren Höhepunkten.
Keuchend fiel die Gräfin mit ihrem Oberkörper auf den meinen und blieb dort eine ganze Weile liegen, während ich sie auf mir fest umschlungen festhielt. Erst Minuten später hob sie ihren Kopf an und sah mir in die Augen. Dann erhob sie sich plötzlich und Unerwartete und verließ mich in einer Geschwindigkeit, die sich mich überraschte. Sofort stand sie am Ende der Platte und grätschte ihre Beine weit auseinander.
Trotz des wenigen Lichts konnte ich sehen, wie es aus ihrem Unterleib auf den Stein tropfte. Dabei sammelte es sich in der Mulde des ausgemeißelten Namens.
Ich setzte mich auf, denn was ich dann zu sehen bekam, verwunderte mich sehr.
Unsere gemeinsame Liebesflüssigkeit versickerte im Stein, und während sie das tat, begann sich der Stein selber zu regenerieren. Was ausgemeißelt worden war, kehrte zurück und der ehemals enthaltene Name erschien von Sekunden zu Sekunde deutlicher.
Nur eine halbe Minute später stand er gut zu lesen auf der Platte, als wenn niemals etwas gewesen wäre. Auch wenn die Schrift auf dem Kopf stand, konnte ich den Namen gut entziffern.
"Endres von Maiden!", sprach ich leise aus, obwohl ich es eigentlich gar nicht gewollt hatte.
Die Gräfin sah mich mit ihren dunklen Augen an und nickte einmal langsam.
Wenig später gingen die Gräfin und ich in Richtung Burg. Wir sagten kein Wort, aber das mussten wir eigentlich auch nicht. Was geschehen war, hatte ich zwar nicht vorhersehen können, aber es passte zu dem, was mir zuvor schon berichtet wurde.
Dann sah ich zum Bergfried hinauf und konnte die kleinen Fenster sehen, die hell erleuchtet waren. Auch die Gestalt von Dorlein stand wieder zwischen den Zinnen. Da ich nur ihre Umrisse gegen den Nachthimmel sehen konnte, wusste ich nicht, in welche Richtung sie sah, war mir aber sicher, dass ihr Blick uns entgegen gerichtet war.
Sie blieb dort stehen, bis wir in der Burg angekommen waren, und stand noch darauf, als ich im Burghof, Hand in Hand hinauf sah. Ihr sonst so schwach wirkendes Winken war dieses Mal schneller und kraftvoller. Es kam mir sogar so vor, als wenn sie mir ein Zeigen gab, heraufzukommen.
Ich wandte meinen Blick einmal ab und sah die Gräfin an. Diese nickte nur einmal und ließ meine Hand los.
"Geh hinauf!", sagte sie leise aber mit einem Ton im Hintergrund, der keinen Zweifel offen ließ, dass sie es wünschte.
Während ich jetzt zur Treppe des Bergfrieds ging, wandte die Gräfin ihren Blick noch einmal nach oben. Dorlein und Genefe sahen sich gegenseitig an und verneigten sich tief voreinander. War ihr Schicksal doch stark miteinander verbunden, hatten sie doch Jahrhunderte miteinander verbracht, ohne jemals wirklich in Kontakt miteinander getreten zu sein.
Doch davon bekam ich nichts mit, stattdessen ging ich die Holztreppe zum Eingang hoch. Bevor ich jedoch in den Turm trat, sah ich noch einmal zur Gräfin herunter, die sich aber inzwischen umgedreht hatte und mit festem Schritt in Richtung Haupthaus ging. Erst als sie darin verschwunden war, betrat ich den Turm.
Da auch der Turm kein elektrisches Licht hatte, nahm ich eine Kerze, die auf einem kleinen Tisch lag, und zündete sie an. Dann ging ich langsam die inneren Treppen hinauf.
Wenig später war ich unter der Falltür angekommen, die sich von mir nicht hatte öffnen lassen. Ich legte also eine Handfläche dagegen und drückte leicht nach oben.
Sie öffnete sich unheimlich leicht und mir kam sofort ein heller Schein entgegen, sodass ich erst einmal meine Augen schließen musste. Erst als sich meine Augen an das Licht gewöhnt hatten, stieg ich weiter hinauf in das Turmzimmer.
Die Ausstattung war karg. Nur ein Tisch und zwei Stühle waren vorhanden, wobei auf dem einen ein Mann saß, der mich dabei beobachtete, wie ich die Luke durchschritt.
Als ich dann ganz im Zimmer stand, nickte er einmal mit dem Kopf und beide sahen wir zu einer Treppe, die nach oben auf das Dach des Turms führte, als dort ein zierlicher Schuh erschien.
Diesem folgte ein tiefrotes Kleid und mir war klar, wer dort gerade herunterkam. Arme folgten und dann sah ich Dorlein das erste Mal aus der Nähe. Obwohl sie noch sehr jung war, konnte man in der Art wie sie die Treppe herunterkam sehen, dass sie aus adeligem Haus abstammte. Ihre Haltung war so steif und grazil wie die der Gräfin.
Erst als sie am Fußende der Treppe angekommen war, wandte sie sich vollends in meine Richtung und ich konnte ihr direkt in das wirklich schöne Gesicht sehen. Ihre Augen groß, die Nase klein und ein Mund, der normalerweise zum Küssen eingeladen hätte.
Doch in ihrem Gesicht lag eine unheimliche Traurigkeit, die aber jetzt von einem leichten Lächeln abgelöst wurde, als sie mich sah. Sie kam Schritt für Schritt auf mich zu und blieb erst einen Meter vor mir stehen.
Erst jetzt konnte ich sehen, wie mehrere Tränen aus ihren Augen rannen und langsam nach unten liefen.
"Habt Dank!", sagte sie mit einer leisen, fast nicht zu hörenden Stimme. "Ihr macht, dass ich endlich Ruhe finden kann. Ich werde endlich zu meinen Ahnen gehen können. Lasst mich euch noch einmal ansehen. Ihr seid von meinem Blute und vielleicht hat mein Kind so ausgesehen, wie ihr als es älter geworden war. Mir blieb es leider versagt dies miterleben zu dürfen!"
Die Traurigkeit in ihrem Gesicht hatte sich noch mehr verstärkt und selbst ich fühlte einen Klos in meinem Hals.
"Bitte nehmt mich einmal in den Arm. Ich möchte noch einmal leben spüren. Leben, dass ich selber begründet habe."
Sie trat einen Schritt auf mich zu und ich konnte nicht anders als meine Arme auszubreiten. Schon wenige Sekunden umschlangen mich ihrer Arme und sie die meinen.
Ihr Körper presste sich an Meinen und ich konnte spüren, wie sie sich ihr Leib schüttelte, denn sie fing jetzt richtig zu weinen an. Ihr schluchzen drang an meine Ohren und ich hielt sie so lange an mich gezogen fest, bis es sich gelegt hatte. Erst dann löste sie sich von mir und ich gab sie wieder frei.
Dann hielt sie dem Mann auf dem Stuhl ihre Hand hin. Dieser musste der Bewacher gewesen sein, der auf sie hatte aufpassen sollen.
Dieser stand auf und nahm ihre Hand. Dann gingen beide mit mehreren Schritten rückwärts auf die Außenmauer des Turms zu, bis sie dagegen stießen, wobei Dorlein mir in die Augen sah.
An der Mauer angekommen, rutschten beide langsam daran herunter um wenig später an die Mauer gelehnt dazusitzen. Kaum saßen sie dort, rutschte Dorlein noch ein wenig weiter herunter und legte ihren Kopf an seine Brust, während er sie festhielt. Beide streckte sie jeweils einen Arm vor und ich sah auf einmal, dass beide Arme an den Pulsadern aufgeschnitten waren. Das Blut rann heraus und vereinte sich auf dem Holzboden.
Dieses Blut floss in einem Rinnsal langsam in Richtung Falltür, und da diese geschlossen war, floss es in die Ritze zwischen Falltür und Holzboden. Dann wurde es langsam dunkler, war geronnen und schon wenige Sekunden später fast schwarz, während sich eine Staubschicht darauf gelegt hatte.
Ich hatte dem Schauspiel fasziniert zugesehen und wendete erst jetzt meinen Blick wieder auf die beiden.
Dorlein sah inzwischen älter aus, genauso wie der bei ihr sitzende Mann. Es war unübersehbar, dass sie vor meinen Augen alterten. Dann hauchte Dorlein noch einmal: "Danke euch!"
Ihr Kopf drehte sich daraufhin nach oben und sie sah den Mann an, der wiederum seinen Blick nach unten gedreht hatte. Ein feines Lächeln umspielte ihre Mundwinkel, dann hörte man ein leises ausatmen, welchem kein erneutes Einatmen mehr folgte.
Trotzdem ging der Prozess des Alterns noch weiter. Erst als vor mir nur noch zwei mumifizierte Leichen lagen, die sich noch in der gleichen Stellung befanden wie zuvor, endete der Vorgang.
Jetzt konnte ich rekonstruieren, was sich hier oben abgespielt haben musste. Dorlein hatte hier oben ihr Kind zur Welt gebrach und es nach unten abgeseilt, danach hatte sie sich mit ihrem Bewacher das Leben genommen. Der Fluch hielt sie aber in gewisser Hinsicht gefangen und sie konnte nicht wirklich sterben. Das Blut der beiden verhinderte das öffnen der Falltür. So waren die Beiden viele Jahre hier oben eingesperrt gewesen und mussten darauf warten, erlöst zu werden.
Es macht mich traurig, denn wie lang musste einem die Zeit vorkommen, wenn man Jahrhunderte lang warten musste. Eine wirkliche Strafe.
Am nächsten Tag ging ich zu Conlin und erzählte ihm von der Sache. Er sah mich an und wir gingen beide zusammen in den Turm. Es hatte sich nichts verändert und Conlin sah sich die Sache genau an. Dann holte er zwei große Leinentücher und wir wickelten die beiden mumifizierten Körper darin ein, die sich nicht voneinander trennen ließen. Es wäre auch nicht richtig gewesen sie jetzt zu trennen, davon war ich überzeugt.
Dann brachten wir sie nach oben, denn die Falltür nach unten wäre zu eng gewesen, um sie hindurch zu bekommen. Oben war der Durchschlupf jedoch gerade groß genug. Dann ließen wir sie mit einem Seil in den Burghof herunter.
Mit der entsprechenden Würde trugen wir sie dann auf den Friedhof und schoben die Platte des Grafen von Maiden beiseite, denn wir waren der Meinung, dass seine Tochter am besten bei ihm liegen würde.
Es machte schon etwas Mühe, aber wir schafften es trotzdem, die schwere Platte halb beiseitezuschieben. Darunter war eine rechteckige, in den Fels geschlagene Grube, in deren Mitte nur eine Urne stand. Sonst war sie leer.
Ich kletterte hinein und stellte die Urne ein wenige weiter zur Seite, um für die beiden anderen mehr Platz zu schaffen. Kaum war dies geschehen, hob Conlin die Tücher über den Rand und senkte sie zu mir herab. Ich nahm sie in empfang und stellte sie vorsichtig so an die eine Seite der Grubenwand, dass sie in etwa so saßen wie im Turm.
Eine Minute stand ich noch stumm da und hielt andächtig Zwiesprache mit meinen Vorfahren. Dann drehte ich mich um und wollte gerade aus der Grube steigen, als ich zufällig nach oben unter die über mir liegende Hälfte der Grabplatte sah.
Zuerst wollte ich es nicht glauben, wischte mir über die Augen und schüttelte meinen Kopf, um klar zu werden. Aber das, was sich sah, verschwand nicht, es blieb dort, wo es war, und trat sogar noch deutlicher hervor.
Darunter waren ein paar Buchstaben eingraviert, Buchstaben, deren Sinn ich nicht gleich verstehen wollte, obwohl sich sie so gut kannte.
Es stand ganz deutlich da, ließ sich nicht wegwischen oder leugnen.
"Gemacht von Jens 1425!"
Ich blieb wie angewurzelt stehen und Conlin fragte schon, ob noch irgendetwas wäre. Langsam schüttelte ich meinen Kopf, konnte mich aber von diesen Buchstaben nicht abwenden. Hatte ich doch immer bei den Grabsteinen das Gleiche gemacht. Hier stand ebenfalls ein Name mit einem Datum. Mein Name.
Es konnte einfach nur so gewesen sein, dass einer meiner Vorfahren den gleichen Einfall gehabt haben musste, anders ließ es sich nicht erklären. Doch wieso waren die Buchstaben in der Form eingemeißelt, wie man es heute tat. Auf den Grabplatten war das anders.
Nur langsam löste ich mich von dem Anblick und kletterte hinaus zu Conlin dem man ansehen konnte, dass er sich hier nicht wohlfühlte. Wer außer solch seltsamen Menschen wie mir tat das schon. Ich kannte es ja nur zu gut.
Wir gingen zurück. Ich nachdenklich, Conlin froh den Ort verlassen zu haben.
Wieder in der Burg angekommen versuchte ich meine Gedanken abzuschütteln. Ich schnappte mir meine Materialien und schaffte sie auf den Bergfried. Endlich konnte ich die Zinnen hier oben reparieren und diese Arbeit hielt mich vom Denken ab. Ich wollte nicht denken, ich wollte einfach nur arbeiten.
Leider funktionierte das nicht wirklich. Nur Minutenweise lenkte es ab, aber immer mehr Gedanken schossen mir durch den Kopf. Doch nicht nur der Name unter der Grabplatte machte mir Kopfzerbrechen. Es schon sich etwas in mein Gehirn, woran ich zuvor noch gar nicht gedacht hatte.
Dorlein war vergangen, nachdem sie ihrem Fluch entkommen war. Was würde mit der Gräfin geschehen, wenn sie ihren Teil vollkommen erfüllt hatte. Ich musste sie danach fragen, sie war mir diese Antwort schuldig.
Es wurde langsam dunkel und ich konnte inzwischen auf dem Bergfried nicht mehr genug sehen. Also stellte ich meine Arbeit ein und stieg den Turm herunter. Unten angekommen sah ich im ersten Stock Licht. Da ich genau wusste, dass mich meine unbeantworteten Fragen die Nacht lang nicht schlafen lassen würden, ging ich in Richtung Haupthaus.
Wenig später stand ich im ersten Stock und vor der Tür zu dessen das Zimmer gehören musste, in dessen Fenster ich Licht gesehen hatte. Ich klopfte an und trat wenige Sekunden später ein.
Das Licht war inzwischen gelöscht worden und ein feiner Geruch von Kerzenwachs lag in der Luft. Am Fenster zum Hof konnte ich die Umrisse der Gräfin stehen sehen.
Sodass man mich hören konnte, trat ich ein und ging auf sie zu. Sie bewegte sich kein Stück sondern stand weiterhin bewegungslos dort. Erst als ich neben ihr stand, drehte sie ihren Kopf in meine Richtung.
"Was führt euch zu mir?", fragte sie, wobei keine Überraschung in der Stimme zu hören war.
"Dorlein ist erlöst und zu ihren Ahnen gegangen. Was wird aus Genefe von Hochfeldz, wenn der sie bindende Fluch erlischt?"
Während ich die Frage aussprach, drehte ich mich so in ihre Richtung, dass sie genau vor mir stand.
Sie drehte sich ebenfalls frontal zu mir und wir standen keinen halben Meter auseinander.
"Dann werde auch ich die Welt der Lebenden verlassen und endlich wieder mit meiner Familie vereint sein!"
Ich sah sie durch die Dunkelheit an und konnte es irgendwie nicht glauben. Sie sagte diese mit einer Selbstverständlichkeit, die mich erschauern ließ.
"Aber lieben sie das Leben denn nicht?", fragte ich sie fast ungläubig.
"Leben!", sagte sie mit einer gehauchten Stimme. "Ist es Leben, wenn man nicht mehr schlafen kann, obwohl man müde ist? Ist es lebenswert, wenn man nicht Essen und Trinken kann? Nennt ihr es wirklich Leben, wenn ihr den Ort nicht verlassen könnt, der euch umgibt? Ich kann mich nur im Dorf und der Burg aufhalten, komme bis zum Friedhof. Doch was ich von hier oben, in der Ferne erblicken kann, bleibt für mich unerreichbar."
Langsam verstand ich, was sie meinte und wieder spürte ich ein weiteres Mal einen Klos in meinem Hals. Ich versuchte ihn herunter zu schlucken, aber er blieb, wo er war.
"Ihr seid der Erste seit Jahrhunderten, der mir Wärme bringen konnte, dem sich mein Herz öffnete. Ich spüre dieses wunderbare Gefühl, seitdem ihr hier seid, und bin entzweit in dem Gedanken, den letzten Schritt zu tun. Einen Schritt, der uns noch einmal näher bringt, aber zugleich auch trennen wird."
Ihre Stimme war dabei immer leiser geworden, und obwohl es um uns herum dunkel war, konnte ich an dem feinen vibrieren in ihrer Stimme genau hören, wie es ihr gerade ging. Sie zitterte und dies übertrug sich auf ihren ganzen Körper.
Ich konnte nicht anders, steckte meine Arme aus und sie flog mir geradezu entgegen. Sofort umschlangen wir uns so fest es nur ging und ich spürte ihren Körper ein weiteres Mal an mir. Er war aufgewühlt und das zuvor nur gehörte Zittern ging jetzt von ihr auf mich über.
Minutenlang standen wir so da und konnten uns nicht mehr voneinander lösen. Ich kann nicht sagen, warum, aber ich hatte, es wohl zuvor immer verdrängt. Die Gräfin war für mich inzwischen auch mehr geworden. Ich genoss ihre Nähe, fühlte mich in ihrer Gegenwart wohl. Musste ich mich dann von ihr trennen, kam es mir so vor, als wenn mir etwas fehlte.
"Kommt!", sagte sie auf einmal und löste sich von mir. "Ich werde euch etwas zeigen!"
Sie nahm mich wieder bei der Hand und zog mich mit. Schnell waren wir auf dem Flur angekommen und wandten uns der Treppe zu. Wenig später kamen wir im Rittersaal an und traten vor den Spiegel, der jetzt eben nur ein Spiegel war. Er warf unsere Bilder zurück, genauso wie er es auch sollte.
Während wir uns nun gegenseitig betrachteten, hob die Gräfin ihre Hand und legte sie gegen die Glasscheibe. Ich tat es ihr gleich, obwohl ich nicht wusste, warum.
"Es ist nicht nur ein Spiegel wie Ihr wisst. Es ist zugleich ein einseitiges Portal, welches mir aber verschlossen ist. Ich kann nur hineinsehen, mir ist der Weg versperrt, aber Ihr könnt auf die andere Seite gelangen. Doch bedenkt, habt ihr den Weg genommen, könnt ihr nicht mehr zurück.
Immer zum Vollmond kann jemand hinüberkommen, wenn dieses von dieser Seite und der anderen gewünscht wird. Nur dann ist es möglich."
Ich fühlte das kalte Glas unter meiner Handfläche und konnte es eigentlich nicht glauben. Aber seitdem ich hier war, hatte ich so viel gesehen und erlebt, was nicht in ein Raster passte, dass ich es ebenfalls für möglich hielt.
Dann drehte sich die Gräfin wieder zu mir und ich zu ihr. Beide sahen wir uns tief in die Augen und tragen wieder aufeinander zu. Unsere Lippen vereinten sich ein weiteres Mal. Es war mir klar geworden, dass ich diese Frau wollte. Sie war das Gegenstück zu mir und ich wollte sie nicht mehr verlieren.
Doch je länger ich darüber nachdachte, umso deutlicher trat hervor, dass ich sie nicht festhalten durfte. Hatte ich mir zuvor noch gedacht, einfach den letzten Weg nicht zu gehen, würde dieses fatale Folgen haben. Wir hätten zusammenleben können, aber ich würde älter werden und sie nicht. Ich als Letzter meiner Familie war aber ihre einzige Möglichkeit für sie, Frieden zu finden.
Ich hatte also nicht das Recht, sie festzuhalten, durfte nicht egoistisch sein und nur an mich denken.
"Wann?", fragte ich leise in den Raum und dieses Mal lag in meiner Stimme ein Zittern. "Wann werden wir den letzten Schritt gehen?"
Die Gräfin löste sich soweit von mir, dass wir uns gegenseitig ansehen konnten.
"Es gibt keine Zeit. Ob jetzt, heute oder in zwanzig Jahren spielt keine Rolle. Wir müssen es nur wollen. Seid ihr dazu bereit? Ich bin es seit einer sehr langen Zeit!"
Ich wusste genau, wenn ich es jetzt nicht tun würde, dann niemals. Ich würde versuchen einen Weg zu finden, mit ihr zu leben, ohne diesen Schritt zu gehen, aber es würde nicht gehen. Es würde sie nicht glücklich machen, und wenn sie es nicht war, konnte ich es ebenfalls nicht sein.
Darauf vorbereitet war ich nicht, aber ich fragte mich gleichzeitig, ob ich das jemals sein konnte. Also hieß die Devise eigentlich, Augen zu und durch. So einfach war es.
Ich sah sie an und mir wurde etwas nebelig oder besser gesagt, schwindelig. Die Entscheidung wollte ich trotzdem nicht mehr aufschieben. Also nickte ich nur, ohne mir darüber wirklich im Klaren zu sein. Vielleicht war es einfach besser so.
"Kommt in einer Stunde auf den Friedhof. Ihr werdet mich dort finden."
Dann ließ sie mich auf einmal los und verschwand mit schnellen Schritten aus dem Saal.
Ich habe in meinem Leben niemals darüber nachgedacht, was eine Stunde ist. Sechzig Minuten aufgeteilt in ebenfalls sechzig Sekunden. Warum diese Anzahl konnte, ich nicht sagen, aber dass das Empfinden von Zeit variierte, das wurde mir jetzt mehr als bewusst.
Die Zeit schlich nur dahin und ich meinte, sie würde nicht vergehen. Aber ich hielt es solang aus, wie mir gesagt worden war. Nicht eine Minute früher ging ich los.
Es war mehr als dunkel, und da mich die Gräfin dieses Mal nicht führte, stolperte ich mehrmals, fiel aber zum Glück nicht hin. Nur undeutlich erkannte ich den Weg, dafür aber das Ziel umso mehr, denn das eigenartige Leuchten, was ich schon kannte, lag wieder vor mir. Allerdings glaubte ich, dass es heller war als zuvor. Es war so ausgeprägt, dass sich eine Lichtkuppel über den Friedhof wölbte.
Erst als ich um die Biegung kam, konnte ich erkennen, warum es so war.
Die einzelnen Gräber leuchteten unheimlich hell, als wenn sie von innen angestrahlt wurden und die Steine durchlässig waren. Als ich dann bei den ersten Steinen ankam, nahm ich auf einmal Bewegungen wahr. Ich blieb stehen und meinte Gestalten durch die Steine hindurch kommen zu sehen, die sich vor den Gräbern verdichteten. Nur wenig später standen vor den Gräbern aufgereiht leuchtende Wesen, die ihr Licht zu dem allgemeinen dazusteuerten. Es wurde noch heller als zuvor.
Diese Wesen standen förmlich in einer Art Spalier und drehten ihre Köpfe in meine Richtung. Sie sahen mich an, ohne sich weiter zu bewegen. Dann sah ich mir die erste Gestalt an meiner rechten Seite an und wusste sofort, wen ich dort vor mir hatte. Es war Dorlein, die ihren Kopf leicht vor mir verbeugte, als sie bemerkte, dass ich sie ansah. Demzufolge war der Mann neben ihr, der mich mit einer herrischen Mine ansah, Endres von Maiden sein.
Wenn dies also stimmte, dann mussten hier meine Vorfahren und die der Gräfin stehen. Je weiter man nach hinten kam, umso älter werdend.
Während ich das Gesamtbild noch auf mich wirken ließ, hörte ich auf einmal ein leise schabendes Geräusch. Ich sah nach vorne und konnte erkennen, wie sich die beiden Tore am Ende des Weges öffneten. Sie schwangen langsam auf und ich konnte dahinter eine einzelne Gestalt erblicken, die im Eingang zu einer Art Höhle stand.
Langsam setzte ich einen wackeligen Fuß vor den anderen, wobei ich versuchte, nicht zur Seite zu sehen. Somit bekam ich auch nicht mit, wie die Gestalten die ich passiert hatte, hinter mir auf den Weg gingen und hinter mir her schritten.
Schritt für Schritt kam ich der Gräfin näher, denn niemand anderes konnte es sein, der vor mir im Tor stand. Dies bestätigte sich, als ich auf wenige Schritte an sie herangetreten war.
Sie streckte mir eine Hand entgegen und ich nahm sie in die meine. Erst dann drehte ich mich um und sah in die vielen Gesichter, die sich in einem Halbkreis um uns herum aufgebaut hatten.
Es war vollkommen Still und ich hatte zuvor nur das Gestein unter meinen Schuhen gehört, daher erschrak ich geradezu, als ich auf einmal die schneidende Stimme der Gräfin hörte.
"Seht her!", rief sie in die Richtung der Wesen. "Hier stehe ich, Genefe von Hochfeldz, Gräfin von Hochfeldz. Ich bin gekommen um den Fluch zu lösen, der meiner Familie auferlegt wurde.
Jens von Maiden, Graf von Maiden ist aus freien Stücken zu mir gekommen, um diesen letzten Schritt mit mir zu kommen.
Graf Endres von Maiden, tretet vor und bezeugt, dass euer eigen Blut neben mir steht."
Die Gestalt, die ich schon als den Grafen identifiziert hatte, trat aus der ersten Reihe und kam langsam auf mich zu und ich wäre vor ihm zurückgewichen, wenn mich die Gräfin nicht festgehalten hätte. So blieb ich einfach stehen und der Graf ging einfach in mich hinein. Seine Lichtgestalt verband sich mit mir und ich meinte ,ihn in mir zu spüren. Doch das Gefühl verschwand schon wenig später, als er wieder aus mir heraus trat. Er ging zwei Schritte von uns weg, drehte sich dann um und neigte seinen Kopf einmal vor uns.
Daraufhin lösten sich mehrere Gestalten aus den vielen, die vor uns standen, und kamen näher. Gleichzeitig drehte sich die Gräfin um und ich tat es ihr gleich. Wir standen jetzt so, dass wir in die Höhle gehen konnten und das taten wir dann auch.
War der Eingang noch sehr breit gewesen, wurde es jetzt schneller enger, so eng, dass wir beide noch gerade nebeneinander hindurchgehen konnten. Zur Beleuchtung waren in größeren Abständen Fackeln an den Wänden angebracht worden.
Tiefer und tiefer ging es in den Berg hinein, bis wir an eine Biegung kamen, hinter die ich nicht sehen konnte. Es war aber heller dahinter, denn der Schein von hellerem Licht war zu erkennen.
Als wir dann um die Biegung kamen, konnte ich auch erkennen, warum dies so war.
Vor uns tat sich eine kreisrunde Höhle auf, in der jeweils im Abstand von einem Meter eine Fackel in Augenhöhe angebracht worden war. Dazwischen waren jeweils Stühle aus Stein angebracht worden, auf denen bis auf zweien jeweils ein Mensch saß. So sah es jedenfalls aus. Doch bei näherem Hinsehen war zu erkennen, dass es keine Menschen waren, jedenfalls keine lebenden. Skelettierte Schädel schauten uns aus den jeweiligen Bekleidungen entgegen, die leeren Augenhöhlen in unsere Richtung gerichtet. Bei dem leichten Flackern der Facklen wirkten sie fast lebendig.
Es erschreckte mich zuerst ein wenig und ich hielt einen Moment meine Schritte an, um alles genauer zu betrachten.
Doch dann zog mich die Gräfin weiter hinein, weiter auf einen in der Mitte liegenden, kreisrunden Stein, der sorgfältig poliert worden war. Er glänzte im Schein der Fackeln und es war eine Meisterleistung gewesen, diesen so zu formen. Vor diesem Stein blieben wie stehen und ich sah mich um, als die Lichtgestalten jeweils zu einem der Stühle gingen. Dann, wie auf einen unsichtbaren Befehl verschmolzen sie mit den darauf sitzenden Skeletten.
Nur der Graf konnte dies nicht, sondern setzte sich einfach auf seinen leeren Stuhl. Nur einer blieb noch übrig, der nicht besetzt war.
Die Gräfin betrat den großen runden Stein vor uns und stellte sich in die Mitte. Dort drehte sie sich zu mir um und lächelte mich an. Dann begann sie, sich zu entkleiden. Es dauerte nicht lange, dann stand sie vollkommen unbekleidet, nur noch mit ihren langen Haaren bekleidet vor mir. Dann legte sie sich vor mir auf den Stein, zog die Beine an und öffnete sie langsam.
Noch während ich diesem Anblick frönte, zog ich mich ebenfalls aus. In dem Moment, als sie fertig war, war ich es auch. Mit leicht zitternden Beinen betrat ich jetzt ebenfalls den Stein und kniete mich wenig später zwischen ihre Beine. Dann beugte ich mich vor und küsste sie auf ihren Bauch.
Sie zuckte leicht zusammen, war aber anscheinend nicht unangenehm überrascht. Doch ich küsste sie nicht nur dort, sondern küsste mich weiter nach unten vor. Mir war inzwischen egal, dass jede Menge Augen auf uns gerichtet waren. Wenn es schon das letzte Mal sein sollte, dann wolle ich mehr.
Langsam kam ich ihren Schritt näher und der Unterleib der Gräfin zuckte immer stärker, je näher ich dem Ort meines Verlangens kam. Nur noch wenige Zentimeter trennten mich davon und ich nahm ihren fraulichen Geruch in mich auf.
Die erste Berührung meiner Lippen und ihrer Scham ließ sie aufstöhnen. Ihre Beine schnellten etwas hoch und zeigten mir an, wie sehr sie darauf reagierte. Doch ihre Beine entspannten sich langsam wieder, da ich meine Lippen einfach nur auf ihrem Geschlecht liegen ließ. Ich gönnte uns diese kleine Ruhe, wollte es langsam angehen.
Während ihre Beine langsam wieder entspannten, schob ich jetzt meine Hände unter ihr Gesäß um ihren Unterleib weiter hochzuheben. So konnte ich sie jetzt besser erkunden. Höher liegend öffnete ich jetzt meine Lippen und ließ meine Zunge einmal vorsichtig durch ihren Spalt gleiten.
Wieder zuckte sie auf, aber nicht mehr so heftig wie zuvor. Also machte ich weiter, schleckte mich langsam durch diesen überaus sinnlichen Teil ihres Körpers und nahm dabei ihr Aroma wahr. Sie roch und schmeckte leicht herb, aber zugleich auch sehr anregend und das macht mich an. Mein Schwanz, zuvor von der ungewöhnlichen Situation irritiert, wurde langsam größer und war wenig später steif geworden. Doch so schnell wollte ich es nicht. Ich wollte sie genießen, wollte ihren Körper besitzen. Er sollte meiner werden, gerade weil es das letzte Mal sein würde. Ich wollte es so schön für uns machen, wie es nur ging.
Weiter leckte ich zart ihre Spalte, fand ihren Eingang und saugte mich daran fest. Hier nahm ich ihren stärksten Geschmack entgegen, besonders als mir ihr Saft entgegen kam und sich auf meine Zunge legte. Sie versuchte sich in dieses kleine Löchlein zu bohren und ihr Liebeswasser benetzte sie dabei.
Doch dann geriet ich wieder weiter hoch, fand den kleinen steifen Knopf, der sich mir schon gierig entgegen streckte. Er lud mich dazu ein ihn zu streicheln und ich kam der Aufforderung nach. Zuerst nur leicht, dann immer stärker werdend strich ich darüber.
Die Gräfin reagierte mit großer Spannung auf mein tun. Sie wälzte sich inzwischen auf dem Stein hin und her, hatte nach meinem Kopf gegriffen und hielt ihn in dieser Position fest. Sie zeigte mir an, dass sie mehr wollte und ich war gewillt es ihr zu geben.
Mit großer Ausdauer bearbeitete ich jetzt die Lusterbse, die noch gewachsen war und sich mir darbot. Ich rieb sie mit der Ober- und Unterseite meiner Zunge, wischte Mal darüber Mal nur die an den Seiten entlang. Je nachdem was ich machte, konnte ich ihre Erregung steuern.
Dabei merkte ich, dass sie am stärksten reagierte, wenn ich den Kleinen ein wenig einsaugte und dann mit der Zungenspitze von oben zurück drückte. Dann stöhnte sie auf und ihr Oberkörper hob vom Stein ab.
Dies intensivierte ich jetzt immer stärker und ich wusste, dass sie den in ihr wühlenden Gefühlen nicht mehr lange widerstehen konnte. So trieb ich sie immer weiter hoch und verfolgte es mit großer Freude. Einer Freude, die ich ihr schenken wollte.
Auf einmal begann sie zu hecheln, was immer stärker und abgehackter klang. Jetzt wusste ich, dass ich sie soweit hatte. Als ihr Körper anfing zu versteifen und ich die Muskeln in ihren Backen arbeiten spürte, sog ich mich auf einmal fest an sie und bohrte meine Zungenspitze so fest hinein, wie sich nur konnte.
Die Gräfin explodierte. Ihr Oberkörper schoss nach oben und sie stützte sich hinten auf ihren Händen ab. Dann schrie sie ihren Lustschrei in die Höhle, die diesen hallend zurückwarf. Daraufhin sank sie langsam zurück auf den Stein und erschlaffte vor meinen Augen. Vollkommen kraftlos lag sie vor mir und bot sich mir offen an. Ich noch kniete ich, wo ich zuvor gewesen war, beugte mich jedoch wieder herunter und küsste sie erneut auf den Bauch, der noch in den letzten Zuckungen lag. Doch dieses Mal verfolgte ich meinen Weg nach oben und nicht nach unten.
Schon wenig später kam ich zwischen ihren Brüsten. Hier nahm ich Mal die eine, Mal die andere Brustwarze in dem Mund und nuckelte daran so lange herum, bis sie hart geworden waren.
Dann arbeitete ich mich weiter hoch vor, überschwemmte ihren Hals mit Küssen und begab mich erst dann zu ihren glänzenden Lippen.
Zart vereinten sie sich und kosteten den Moment der Ruhe aus, doch war ich inzwischen mit meinem Körper über ihren geraten und ließ jetzt meine Beine nach hinten wegrutschen.
Näher und immer näher kam mein Körper dem Ihren und es dauerte nicht lange, da spürten wir gegenseitig die Wärme des anderen. Die zuvor geschlossenen Augen der Gräfin öffneten sich und ich hob meinen Kopf an, um sie anzusehen. In diesem Moment berührte meine Eichel ihren Bauch und wenig später lag ich auf ihr, wobei ich mich noch mit den Armen abstützte.
Es war herrlich ihren warmen Körper unter mir zu spüren und ich schwelgte in diesem Gefühl der Verbundenheit. Doch wir wollten noch mehr miteinander verbunden sein. Dies war das Ziel, was wir hatten. Also hob ich langsam meinen Unterleib und spürte, wie meine Schwanzspitze über ihren Bauch rutschte. Sie geriert tiefer und tiefer, besonders als ich meinen ganzen Körper weiter herunter schob. So konnte ich recht schnell spüren, wie ich über den Schamhügel rutschte und es wenig später nass und heiß an mir fühlte.
Ich war am richtigen Punkt angekommen und drückte nun leicht dagegen.
Beide hielten wir die Luft an und es zuckte in ihrem Gesicht, als sie spürte, dass ich in sie rutschte.
Jetzt mit ihr mehr als zuvor verbunden, schob ich mich langsam weiter hinein und es dauerte nicht lange und unsere Leiber verschmolzen ein weiteres Mal vollkommen miteinander.
Die Gräfin zitterte unter mir und mir ging es ebenfalls nicht viel anders. Als ich mich in ihr zu bewegen begann, war es so schlimm, dass mir die Zähne aufeinander klapperten, aber sie nahm meinen Kopf in die Hände und zog diesen herunter. Unsere Lippen trafen wieder aufeinander und verbanden sich zu einem mir fast endlos vorkommenden Kuss. Diesen mussten wir allerdings bald aufgeben, denn unser Atem ging schneller und tiefer, verlange nach mehr Sauerstoff, als wir durch unsere Nasen bekommen konnten.
Stöhnend und hechelnd lagen wir aufeinander und meine Stöße in sie wurden stärker und fordernder. Wir bereiteten uns auf das Ende vor. Ein wirkliches Ende.
Genau das kam mir in dem Moment in den Sinn, als die Gräfin unter mir ein weiteres Mal versteifte. Sie zuckte und wurde enger als zuvor. Doch auch wenn die Reibung jetzt höher war als zuvor und ich ebenfalls kurz vor dem Ende stand, konnte ich diesen letzten Schritt nicht gehen. Etwas in mir weigerte sich.
Langsam verebbte der Ausbruch unter mir und die Gräfin wurde wieder weich. Sie öffnete ihre Augen und sah mich unverständlich an.
"Bitte!", flüsterte sie. "Es muss sein. Es gibt keinen Weg daran vorbei für uns. Wir haben keine Zukunft in dieser Welt!"
Ich sah sie an und begann erneut damit, mich in ihr zu reiben. Dabei waren meine Augen und ihre weit geöffnet und wir starrten uns gegenseitig an. Dann hob sie auf einmal ihre Beine und kreuzte sie über meinem Rücken. Jetzt kam ich tief in sie hinein und in einem vollkommen anderen Winkel. Dies half mir, meine Erregung wieder zu steigern.
Schneller und fester stieß ich herab, vergrub mich in ihr und war schon wenig später wieder soweit, wie zuvor.
Sie fühlte es ebenfalls, war sich sicher, dass es dieses Mal funktionieren würde. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, die meinen ebenfalls, aber ich hörte nicht auf.
Mit letzter Kraft schob ich mich immer wieder hinein, spürte es in mir aufsteigen und war nur noch wenige Sekunden davon entfernt, als sie auf einmal flüsterte: "Danke!"
Dann öffneten sich alle Tore bei mir. Mein Same überschwemmte ihren Bauch und verteilte sich dort in jedem Winkel. Zuckend entlud sich, was sie sich von mir gewünscht hatte, während meine Tränen auf sie hernieder tropften. Sie schrie noch einmal auf, zog mich mit ihren Beinen so fest an sich heran, wie es nur ging und entlockte mir jeden Tropfen, den ich in mir hatte. Dann brach ich über ihr zusammen.
Doch nicht lange lag ich dort, wusste ich doch, was gerade passiert war. Also stützte ich mich wieder auf meine Hände auf und sah herunter. Sie lächelte mich an und sagte nur leise: "Nicht traurig sein. Es gab keinen anderen Weg. Du wirst immer in meinem Herzen wohnen."
Mit diesen Worten drückte sie mich leicht hoch. Nur widerwillig stieg ich von ihr, obwohl ich wusste, dass es sein musste. Ich hatte sie in dem Moment verloren, als ich mich in ihren Bauch ergoss. Das war mir vollkommen klar.
Während ich noch auf dem Stein saß, stand sie auf und drehte sich so, dass die dem Grafen von Maiden in die Augen sehen konnte.
"Es ist genüge getan!", sagt sie jetzt mit zitternder Stimme. "Seht her, euer und unser Geschlecht hat sich freiwillig miteinander verbunden, nun haltet euer Versprechen und entlasst uns aus eurem Fluch!"
Endres von Maiden erhob sich von seinem Stuhl und verbeugte sich tief vor Genefe. Dann setzte er sich wieder auf den Stuhl. Die Gräfin trat vor und setzte sich jetzt neben ihn auf den letzten, freien Stuhl. Dann sah sie mich an und nickte noch einmal mit dem Kopf in meine Richtung, der von Sekunde zu Sekunde schneller alterte. Es war wie bei Dorlein, nur noch schneller.
Während mir jetzt immer mehr Tränen über die Wangen liefen, verging ihr Körper in Windeseile und schon wenig später saß ein weiteres Skelett vor mir.
Auch die Gesichter der Gestalten, die sich über die Schädel der anderen gelegt hatten, wurden immer blasser und nur wenig später waren auch sie verschwunden. Nur noch die brennenden Fackeln erhellten den Raum.
Weinend zog ich mich wieder an und verließ mit gesenktem Kopf die Höhle. Draußen kam mir ein kalter Wind, entgegen der mich etwas klarer machte.
Auch hier draußen war es dunkler als zuvor, denn das geheimnisvolle Glühen hatte aufgehört. So stolperte ich langsam den Berg zur Burg herunter und saß wenig später in der Kemenate. Hier machte ich das Feuer an und saß die ganze verbleibende Nacht in dem Sessel, in dem die Gräfin gesessen hatte. Dabei meinte ich sie riechen zu können, wenn ich meine Nase in die Rücklehne drückte.
Ich fühlt mich alleine, konnte den Verlust nicht verschmerzen und sehnte mich danach, sie doch wiederzusehen.
Morgen war Vollmond, soweit ich es weiß. Ich habe mich entschlossen. Diese Aufzeichnungen werde ich so hinlegen, dass Conlin sie finden wird. Vielleicht wird sie ja irgendwann Mal jemand lesen. Ich hoffe nur, dass es Morgen klappen wird.
Wenn es so ist, wird dieser der letzte Satz sein, den ich schreiben werde.
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