Dolci Calze - Teil 3 (fm:Nylonsex, 3500 Wörter) [3/11] alle Teile anzeigen | ||
Autor: Annie Arglos | ||
Veröffentlicht: Nov 02 2013 | Gesehen / Gelesen: 16119 / 13161 [82%] | Bewertung Teil: 9.51 (74 Stimmen) |
Das erste Mal bei ihm zu Hause. Nicht nur ihre Liebe zu Nylon verbindet Marion und Jan. Auch ihre Liebe zu (gutem) Essen und Humor. |
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fühlte Jan ihre Zungenspitze, noch scheu und unsicher, auf der Suche nach einem Spielgefährten. Er drückte ihre Handflächen und gab ihr, wonach sie suchte. "Mir ist immer noch kalt", legte sie geflüsterte Worte auf seine Zunge. "Tun Sie etwas dagegen!" Sie fasst sich so gut an, dachte Jan, als er seine Hände auf ihre Hüften legte, das Leder ihres Mantels knirschte, und sie an sich zog.
"Besser?" Sie nickte und leckte wie eine dankbare Katze über seine Oberlippe. Sein Schwanz wurde hart, und unvermittelt schossen ihm wieder die Möglichkeiten in den Kopf, mit denen er den ganzen Tag über gespielt hatte: Sie weiß, dass ich auf Strumpfhosen stehe. Wenn sie also in Hose hier auftaucht, ist das ein deutliches Signal. Wofür? Entweder, die Finger von ihr zu lassen, oder ein Hinweis, dass sie es ihm so leicht nicht machen würde. Und wenn sie eine Strumpfhose drunter trüge? Was, wenn sie in Rock und Strumpfhose aufläuft? Heißt das dann: Nimm mich jetzt und sofort? Oder aber: Ich weiß schon, wie ich dich scharf kriege, aber mehr darfst du dann auch nicht erwarten. Jetzt stand er an sie gepresst, drückte sie gegen den Spiegel, öffnete den Gürtel ihres Mantels und steckte seine Zunge tief in ihren Mund. Und er wusste, dass alles egal war. Er wollte sie einfach haben. Ihr Kuss wurde immer wilder, die Zungen genierten sich nicht länger und spielten jetzt an der freien Luft miteinander, vier Hände wurden unruhiger, wollten anfassen, erkunden, entdecken, erobern. "Kennen Sie OWD?", fragte sie und knabberte an seinen Lippen.
"OMD? Die Band? Klar. Hab ich da. Wollen Sie?"
Sie lachte. "Nein, ich meinte eigentlich..." Ein hässlicher Pfeifton stoppte ihre Erklärung.
"Oh. Das Essen. Bitte merken Sie sich, was Sie sagen wollten. Im Wohnzimmer gibt's Cocktail. Allerdings ohne Alkohol." Jan ärgerte sich, dass der blöde Vogel ihren Aufwärmprozess so jäh unterbrochen hatte.
"Kann ich die Stiefel anlassen?", tönte es aus dem Flur.
"Ich bitte Sie ausdrücklich darum."
*
Marion folgte ihm ins Wohnzimmer. Der Cocktail schmeckte wunderbar. Nach Sonne, Meer und Urlaub. Er hatte nur einen Haken. Er war klirrend kalt. Glühwein oder eine heiße Schokolade wäre ihr grad lieber gewesen, aber sie traute sich nicht darum zu bitten. "Ist das Sex on the Beach?" Während er eine CD in den Player schob, fischte sie mit den Fingern heimlich die Eiswürfel aus dem Glas und steckte sie beim Vorbeigehen unauffällig in die Erde des Elefantenfußes. Der würde das leichter verkraften als sie.
"Safe Sex on the Beach."
"Schmeckt Ihnen Alkohol denn nicht?"
"Er hat mir einmal viel zu sehr geschmeckt, verstehen Sie?"
Sie nickte und fragte nicht weiter. "Entschuldigung." Sie nahm ihm das Cover aus der Hand. "Maid of Orleans?"
"Sie wollten doch Orchestral Manoeuvres in the Dark, oder?"
"Schon in Ordnung, die Musik. Aber ich sagte OWD, nicht OMD."
Er stieß sein Glas gegen ihres und schaute ihr erst in die Augen und ließ den Blick dann nach unten wandern. "OWD wie Ohne Was Drunter?"
"Bin ich, aber kann es sein, dass Sie etwas fixiert sind, Jan?" Sie standen nahe beieinander, berührten einander jedoch nicht. "OWD steht für Open Water Diver. In Ihrem Vorzimmer hängen Tauchfotos. Tauchen Sie?"
"Nein, aber ich würde jetzt liebend gern..." Sie legte ihm den Zeigefinger auf die Lippen. "Keine platten Sprüche, ja?"
"Ich würde Sie jetzt liebend gerne in die Küche bitten", er knabberte an ihrem Finger. "Ich bin hungrig. Die Vorspeise ist schon angerichtet."
*
Hatte sie ihm, so ganz am Rande mit zwei Wörtern, verraten, dass sie nichts unter der Strumpfhose trug? Oder litt sie vielleicht an einer Hörschwäche, und ihr "Bin ich" bezog sich auf etwas ganz anderes? Jan hasste Ungewissheit.
"Hungrig bin ich auch", sagte sie und fuhr mit dem Finger seine Unterlippe entlang. "Und das ist kein platter Spruch." Als sie mit den Gläsern in der Hand die Küche betraten und sie die alten Brötchen, die Schale Milch und das Salz auf dem Tisch sah, lachte sie schallend. "Sie hätten doch sagen können, dass Sie verarmt sind", sagte sie, nachdem sie sich wieder eingekriegt und die Tränen von den Wangen gewischt hatte, "dann hätte ich frisches Brot und heiße Schokolade mitgebracht."
Er zuckte die Schultern."Männer. Sie wissen schon. Stolz und so."
Sie setzte sich an den Tisch und drehte das inzwischen steinharte Brötchen in der Hand. "Schon faszinierend, wie sehr diese Brocken nach Ente duften, finden Sie nicht?"
"Ja, ja", sagte er und fummelte im Kühlschrank herum. "Nicht alles duftet so, wie es scheint." Als ihm bewusst wurde, was er da gesagt hatte, fügte er schnell hinzu: "Und DAS war jetzt ein platter Spruch." Er zündete noch schnell einige Kerzen an, tauschte das Deckenlicht gegen eine Stehlampe und stellte mit einem lauten "Tada" zwei Teller auf den Tisch.
"Oho. Was ist das? Ich hatte schon mein Brötchen gesalzen."
Er setzte sich ihr gegenüber. "Essen Sie, was Ihnen schmeckt. Tun Sie, was Ihnen gefällt. Ich für meinen Teil bevorzuge die Melonen-Schinken-Spieße."
"Und von denen kommt der Entengeruch?"
Betont langsam steckte sie sich den ersten Spieß in den Mund, schloss die Augen und lutschte ein wenig daran herum. Sie legte das geleerte Stöckchen auf den Teller. "Sind Sie ein Fetischist?", fragte sie lächelnd, und es klang wie 'Mörder'. "Übrigens köstlich, diese Tapas." Ihre Frage verunsicherte ihn. Er mochte Strumpfhosen, ja, Frauen in Strumpfhosen erregten ihn. Aber war er deshalb ein Fetischist?
*
"Das fragen Sie schon das zweite Mal", war seine Antwort.
"Das erste Mal hab ich nur eine blöde Antwort gekriegt." Marion blieb hartnäckig.
"Warum ist diese Frage für Sie so wichtig?" Er fütterte sie mit dem nächsten Prosciutto-Melone-Spießchen.
Sie dachte nach. Sie fühlte nach. Da war etwas in diesem Wort, das Angst machte und abstieß. Abweichung. Perversion. Besessenheit. Da war aber auch etwas, das anzog. Erregung. Lust. Besessenheit. Sie zuckte die Schultern. Das Thema war ihr unangenehm. Gleichzeitig übte es eine gewisse Faszination auf sie aus. Ihr Exmann mochte nur ganz normalen Sex, und den nicht sehr oft. Das hier war Neuland für sie. "Können... können Sie auch... ohne?"
"Ohne was drunter?" Er schien ihre Unsicherheit zu genießen und grinste. "Jetzt hören Sie mir bitte mal zu: Ich mag schöne Frauen in schönen Strumpfhosen. Ihr Anblick erregt mich."
"Meiner?"
"Ja, aber lassen Sie mich bitte ausreden. Ich genieße sie einfach, diese dünne Barriere aus Nylon zwischen Haut und Haut. Ich leide nicht darunter. Und ja, ich kann auch ohne. Los, ziehen Sie sich aus, von mir aus ganz nackt, und ich beweise es Ihnen."
"Sicher nicht." Sie verschränkte die Arme vor ihrem Körper. War das jetzt Drohung oder Versprechen? Ganz leise fügte sie hinzu: "Ich möchte kein Objekt sein, verstehen Sie? Nicht reduziert werden auf Beinkleider und Geschlechtsorgane."
"Eigentlich sollte ich jetzt wütend werden, wenn Sie diesen Eindruck von mir haben", meinte er und strich ihr zärtlich durchs Haar. "Was möchten Sie denn?"
Geliebt und begehrt werden, dachte sie, sonst nichts. "Noch ein Glas Wasser", sagte sie mit trockenem Mund, "fürs Erste. Bitte nicht zu kalt."
*
Jan beugte sich über den Tisch und zog sie an einer Haarsträhne sanft zu sich heran. Ihre Augen verschwammen, so dicht war ihr Gesicht vor seinem. "So, so, ein Glas Wasser möchte die Dame. Na, ich hoffe, Sie sind nicht in allen Belangen so anspruchslos."
"Ich wäre sonst nicht hier, mein Herr." Sie küssten sich. Lange. Mit offenen Augen. Über den Tapas. Schließlich erinnerte sie ihn an das Glas Wasser.
"Und überhaupt", sagte er trotzig, als er ihr das aufgefüllte Glas hinstellte, "Fetisch hin oder her. Ohne Strumpfhosen hätten wir uns nie getroffen, oder?"
Sie nahm einen Schluck und legte den Kopf schräg. "Hm, ich weiß nicht. Das weiß niemand, nehme ich an. Aber gut, ein Prosit auf die Strumpfhose! Trinken wir Bruderschaft?"
Er trat um den Tisch herum, ging neben ihr in die Hocke. "Sehr gerne. Aber lassen Sie uns einen anderen Namen dafür finden."
Sie überlegten eine Weile, die Gläser klirrbereit in den Händen. "Es gibt einfach zu viele Schafts", fand sie schließlich. "Freundschaft, Liebschaft..." "Wie wär's mit beidem?"
Sie nickte entschlossen. "Ja, das gefällt mir. Und wir nennen es Friebschaft. Zum Wohle, Jan."
"Schön, Sie getroffen zu haben, Marion." Sie küssten sich. Wild. Nass. Mit geschlossenen Augen und wirbelnden Zungen. Über ihren Knien. Als ihre Münder sich voneinander lösten, stießen sie unisono ein langes "Puuuh!" aus. "Das macht Spaß", sagte er und leckte sich über die Oberlippe.
"Ja", bestätigte sie, "ist aber auch brandgefährlich." Er wusste nicht, was sie damit meinte, nickte aber trotzdem. "Ich hoffe, Sie mögen Paprika-Ente a la mir."
"Ich glaube, heute mag ich alles. Tischen Sie auf!"
*
Mit den Worten "Ich glaube, heute mag ich alles", hatte Marion den Mund eindeutig zu voll genommen. Der Vogel schmeckte... nun ja - gewöhnungsbedürftig. Obwohl sie sich an diesen Geschmack gar nicht gewöhnen wollte. Mehr Rabe als Ente. Die Kruste war dunkelschwarz anstatt golden, das Fleisch an den Knochen noch blutig, der Paprika schmeckte bitter, dafür hatte er aufs Salz verzichtet - oder einfach vergessen. Sie stocherte lustlos auf ihrem Teller herum.
"Schmeckt's?", fragte er hoffnungsvoll, schnitt die Keule auf seinem Teller an und führte die Gabel zum Mund.
Sie wollte die prickelnde Stimmung von vorhin nicht durch allzu harte Kritik kaputtmachen und tunkte das alte Brötchen in die Milch. So eine Blitzentschlackungskur würde ihr schließlich nicht schaden. Weil die Masse in ihrem Mund immer mehr wurde, murmelte sie undeutlich "danke für die Mühe, die Sie... die du dir gemacht hast. Das find ich sehr nett."
Er spuckte den ersten Bissen in die Serviette. Ziemlich grausig, oder?"
"Ich hoffe, Sie... ich hoffe, du leckst besser als du kochst." Sie wischte sich den Schweiß von der Stirn und biss sich auf die Unterlippe. "Tschuldigung... muss am Cocktail liegen. Gibt's noch ein paar von den Spießern?"
Er nahm die zwei vollen Teller, kippte sie in den Abfalleimer unter der Spüle und kniete sich wieder neben sie. "Sag das bitte noch mal, Marion."
"Gibt's noch ein paar von den Spießern?"
"Nein, das davor."
Sie schüttelte den Kopf. Nein, das war ihr eben einfach so rausgerutscht. Sie schaltete einen Gang zurück und begab sich wieder auf sicheres Terrain. "Was machst du eigentlich beruflich, Jan?"
"Ich bin Koch." Dabei schaute er ganz ernst.
Sie lachte laut und schallend. Und dann steckte sie ihm die Zunge in den Mund, einfach so. Dabei kicherte sie immer noch.
*
Ihre Küsse wurden immer sicherer. Nicht selbstverständlicher. Fast so wie Jans erste Versuche, Billard zu spielen, bei denen er nicht mehr hinbekam als ein mühevolles, vorsichtiges Stochern mit dem Queue. Spaß hatte er damals schon gehabt, aber heute brachte er zusätzlich eben noch eine gewisse Könnerschaft mit an den Tisch. "Sie küssen so gut, wie ich Billard spiele", sagte er und stützte sich auf ihrem Knie ab, um aus der Hocke zu kommen. "Und um die Vergleiche abzuschließen... Das mit dem Lecken und dem Kochen... Eigenlob stinkt, dazu werde ich mich nicht äußern." Er gab ihr noch einen Kuss auf den Mundwinkel. Nachdenklich betrachtete sie seine Hand, die noch immer auf ihrem Knie lag.
"Schon komisch", sagte sie, "also ich meine, was die Reihenfolge der Berührungen angeht. Ihre Wertigkeit. Verstehen Sie?" Er schüttelte den Kopf und ging in Gedanken bereits die Bringdienst-Flyer in der Sideboard-Schublade durch. "Na ja, ich finde, Ihre Hand dort ist ganz schön mutig. Obwohl wir uns gerade geküsst haben."
"Oder weil. Soll ich sie wegnehmen?"
"Sie müssen wohl oder übel. Weil ich Hunger habe. Und Sie wären kein Koch, sondern ein Zauberer, wenn Sie den einhändig, ohne sich von der Stelle zu rühren, stillen könnten."
Er lachte. "An dieser Stelle verkneife ich mir erneut einen platten Spruch; diesmal darüber, was ich alles so kann. Aber Sie haben Recht, ich hab auch Hunger. Bringdienst?"
Sie seufzte theatralisch auf, als er seine Hand wegnahm und nickte. "Gerne. Pasta wäre fein. Wenn Sie also der Koch sind, dann ist Herr Simon ein Postbote?" Er schaute sie verwundert an. "Die Jacke im Flur", sagte sie. "Oder tragen Sie so was in der Freizeit?"
Mit echter Entrüstung sagte er: "Gott bewahre. Mir reicht ein Fetisch."
"Aha. Also doch."
*
Er entschied sich für Carbonara, Marion wählte Linguine mit Ruccola und Lachs-Limettensoße. "Dreißig Minuten? Passt. Läuten Sie bitte bei Simon." Und an sie gewandt: "Ich hoffe, Sie verhungern nicht in der nächsten halben Stunde. Wie verbringen wir die Zeit bis dahin?"
"Ein Quickie? Soll ich mich ausziehen?" Sie hatte Spaß daran, ihn ein wenig zu necken und provozieren. Er aber offensichtlich auch.
"Das lohnt doch nicht für eine halbe Stunde, lassen Sie mal lieber an." Er fasste sie mit beiden Händen um den Arsch und zog sie näher zu sich heran. Ihr fiel auf, dass sie ständig zwischen Sie und Du wechselten. Sie fand das sehr reizvoll. Es passte zu diesem Spiel mit Nähe und Distanz. Als könnte er Gedanken lesen, warnte er: "Spiel nicht mit mir, Marion."
"Warum nicht? Spielst du denn nicht gern?"
"Ich spiele liebend gern. Ich verliere nur nicht gern. Da hab ich keine Übung darin. Wenn ich aber gewinne, heißt das meistens, dass mein Gegenüber verliert. Deshalb ist es besser, wir spielen nicht."
Sie war seit früher Kindheit eine geübte Verliererin. Ihren Vater hatte sie bei einem Autounfall, die Unschuld hinter einer Würstelbude, Geld im Casino, ihren Mann an eine Jüngere verloren. Und ständig verlor sie ihre Autoschlüssel, Geld und die Fassung. Bei ihr war Hopfen und Malz verloren.
Sie sehnte sich nach Geborgenheit und fand sie in seiner Halsbeuge, spürte seinen harten Schwanz durch die Jeans und atmete seinen Geruch ein. Ein flüchtiger Duft nach Limette. "Shit, jetzt hab ich den Faden verloren", murmelte sie, "hmm... Du riechst nach dem Essen, das ich bestellt habe."
Er schnupperte ebenfalls an ihrem Hals. "Du nicht. Und das ist gut so. Ich steh nicht so auf Frauen, die nach Speck, Sahne und Eiern riechen."
"Leck mich", sagte sie leise und im selben Moment wurde ihr klar, dass er es sowohl als Beleidigung als auch als Aufforderung verstehen konnte. Zum Glück entschied er sich für die zweite Variante.
*
Jan legte eine Hand in ihren Nacken. Die andere drückte sich fest in das Fleisch ihres Hinterns. Sie atmeten schwer. Nervös. Vorfreudig. Unsicher. Geil. Hatte er richtig gehört? "Leck mich", hatte sie gesagt, und das wollte er jetzt tun. Seine Zunge drängelte zwischen ihre Lippen, und mit winzigen Schritten schob er sie durch die Küche.
"Hier geht es nicht weiter", flüsterte sie, als ihre Schultern gegen den Kühlschrank stießen.
"Wenn dem so wäre, müsste ich auf der Stelle sterben", sagte er, und es klang so, als meinte er das völlig ernst.
"Nein, bitte nicht sterben. Nicht jetzt."
Er lutschte noch einmal an ihrer Zunge, glitt mit seinen Händen ihre Arme hinab, über ihre Hüften, bis zum Saum ihres Rockes. "Keine Angst, ich sterbe nicht, bevor die Pasta da ist, Marion."
Und dann ging er in die Hocke und schaute ihr noch in die Augen, als sein Gesicht vor ihrem Schoß angekommen war. "Und ich darf wirklich...?" Ihr Mund blieb stumm, stattdessen fuhr sie mit ihrer Hand durch seine Haare. Erst jetzt brach ihr Blickkontakt ab, und er konzentrierte sich vollkommen auf den grauen Vorhang, hinter dem eine versteckte, beschützte Diva auf die Aufmerksamkeit wartete, die ihr gebührte. Ein Kribbeln ging durch seine Fingerspitzen, die das glatte Nylon über ihren Knien berührten, aber ungeduldig waren und nicht länger warten konnten, den Rock über ihren Hintern zu schieben. An dieser Stelle wackelte der Kühlschrank zum ersten Mal. "Gott, wie schön!" Ganz leise sagte er das, als sei er in einer Kirche. Oder einer Bibliothek.
"Bitte geben Sie sich mehr Mühe als mit dem Brat-Raben. Du."
"Versprochen."
Das war sein letztes Wort, bevor er sich mit ihrer verhüllten Möse viel mehr Mühe gab als mit dem schwarzen Vogel.
*
Er gab sich wesentlich mehr Mühe als mit der Ente. Marion hatte das Gefühl, dass es ihm in Wahrheit keinerlei Mühe machte ihr so große Lust zu bereiten. Sie schloss die Augen und gab sich ganz dem Gefühl hin. Seine Zungenspitze an der Innenseite ihres Oberschenkels. An ihrer Scham. Irgendwann dann in ihrer Möse. An ihrer Klit. Sollte sie ihn warnen? Lieber nicht, sonst würde er vielleicht jetzt einfach aufhören zu schlecken. Sie presste die Lippen aufeinander. Atmete schwer. Schluckte. Atmete aus. Dann griff sie ihm ins Haar und schob ihn ein Stück weg. "Bitte aufhören. Bitte."
Jan blickte mit verschmiertem Mund zu ihr hoch und sah verunsichert aus.
Sie lächelte verlegen. "Tschuldigung, Jan." Sie zog ihn zu sich hoch und küsste ihre Lust von seinem Mund.
"War die Ente doch besser als das hier?", fragte er, nachdem er sich von ihren Lippen gelöst hatte. Plötzlich wirkte er alles andere als überzeugt von seinen Fähigkeiten. Seine Unsicherheit machte ihn noch attraktiver und liebenswerter. "Marion? Hab ich was falsch gemacht?"
"Ganz im Gegenteil." Kuss. "Ich halte nur nach einem Orgasmus keine Berührung meines Kitzlers aus." Kuss. "Bitte nicht böse sein." Kuss. "Später lassen wir uns ganz viel Zeit, ja?"
"Wie?" Jetzt war er offensichtlich damit beschäftigt, seine Gedanken zu sortieren. "Du... du... du bist grad gekommen? Ehrlich?"
"Ich heiße Marion und du Jan. Wir sind nicht Harry und Sally. Ich habs nicht notwendig, dir was vorzuspielen oder Lügen zu erzählen. Wie gesagt, es tut mir leid, aber ich konnte in dem Augenblick nicht anders."
Er schaute auf seine Armbanduhr. Dann bog er seinen Arm ab, machte eine Faust und zog den Ellbogen triumphierend nach unten. "Sieben Sekunden fünfzehn. Yeah! Neuer Rekord. Merci, Madame."
Fortsetzung folgt... Feedback und Applaus sind das Brot der Künstler... also bitte ;-)
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