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Lotzenburg und seine Geheimnisse - Teil 16 (fm:Dreier, 13934 Wörter) [16/16] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Oct 21 2014 Gesehen / Gelesen: 13534 / 9999 [74%] Bewertung Teil: 9.56 (32 Stimmen)
In Teil 16 finden wir Lotzenburgs düsterstes Geheimnis heraus...

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© Erkun Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

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ich dachte, ich wäre allein hier - ehrlich gesagt, ich habe es aber auch nicht überprüft, als ich nach Hause kam."

"Komisch", meinte Laura knapp.

"Sie hat sich das gesamte Wochenende über schon komisch verhalten." Fynn schloss die Augen und versuchte, sich wieder zu entspannen. "Seit der Party ist irgendetwas anders."

"Oder seit ihrer Begegnung mit Jonas", warf Laura ein. "Apropos Jonas... Das ist der eigentliche Grund, warum ich gekommen bin."

Auch Fynn war kurz zu einem Seufzen versucht, unterdrückte es aber. Offensichtlich war es vorbei mit seiner Ruhe. Er schlug die Augen wieder auf, sprang von seiner Luftmatratze in das warme Poolwasser und paddelte zum Beckenrand, sodass er sich direkt vor Laura befand. "Was ist mit Jonas?", fragte er und blickte aus dem Wasser zu ihr hinauf, das ihm bis zur Brust reichte.

"Er hat mir eine SMS geschrieben. Hier, sieh selbst."

Laura hielt Fynn ihr Smartphone vor das Gesicht, auf dem die Nachricht zu lesen war. Anscheinend wollte sich Jonas mit ihr treffen, um ihr etwas Wichtiges über die Stadt und über seine Familie zu erzählen. In Fynn stieg ein unangenehmes Gefühl auf. Mit bemüht tonloser Stimme fragte er: "Und, wirst du seiner Einladung folgen?"

"Natürlich nicht!" Laura schüttelte mit dem Kopf und steckte ihr Handy wieder ein. "Ich habe die SMS schon gestern bekommen und sie ignoriert. Ich treffe mich nicht mit einem Fremden, der mir noch dazu so unsympathisch ist - zumindest hat er diesen Eindruck am Samstag hinterlassen. Aber irgendwie spukte diese Nachricht die ganze Zeit in meinem Kopf umher, weshalb ich hergekommen bin, um mit euch darüber zu sprechen."

"Gute Entscheidung", entgegnete Fynn.

"Was könnte er von mir wollen?" Laura klang leicht verzweifelt. "Ich frage mich, was er ausgerechnet mir erzählen will."

Fynn reagierte zuerst nicht und dachte nach. Er stützte sich am Beckenrand ab und ließ sich im Wasser treiben. Vor seinem geistigen Auge verfolgte er Erinnerungen an vergangene Tage, betrachtete gemeinsame Erlebnisse, wiederholte einige seiner intensivsten Nächte... Vielleicht war es an der Zeit, Laura aus eben dieser Vergangenheit zu erzählen. Vielleicht war es für sie besser, vielleicht würde es sie schützen.

"Ich weiß nicht, welche Wahrheit dir Jonas über unsere Familie eröffnen möchte", fing Fynn zögerlich an. "Aber ich kann dir die Wahrheit über Jonas verraten."

Neugierig hob Laura die Augenbrauen an. "Das wäre immerhin ein Anfang."

Fynn nickte. Doch statt etwas zu sagen, tauchte er kurz unter Wasser. Als er wieder an die Oberfläche kam, grinste er.

"Aber du bekommst diese Geheimnisse nur zu hören, wenn du zu mir in den Pool kommst", forderte er amüsiert.

Für einen kurzen Augenblick schien Laura nicht zu wissen, wie sie darauf reagieren sollte. In ihrem Gesicht spiegelten sich Überraschung, Empörung, ein wenig Frustration, aber vor allem auch Freude. Schließlich begann sie zu lachen.

"Ich hab's geahnt." Lächelnd schnappte sie sich ihren Rucksack und sprang von der Liege auf. Doch statt sich ebenso nackt auszuziehen, lief sie auf das Haus zu.

"Wo willst du hin?", fragte Fynn verblüfft.

"Mich umziehen natürlich!", rief sie zu ihm zurück, ließ sich aber nicht stoppen und war kurz darauf im Haus verschwunden.

~ ~ ~

Der Nachhilfekurs war eine Katastrophe gewesen. Nachdem Matthias bereits am Tag zuvor Lauras plötzliche Distanzierung zu spüren bekommen hatte, hatte er ihr Verhalten im Kurs zwar schon befürchtet, aber die Ausmaße hatten ihn erschreckt. Laura hatte ihn nicht einmal mehr richtig angesehen. Für Matthias war es völlig undenkbar gewesen, das Wochenende in irgendeiner Form anzusprechen oder Laura mit den Ereignissen zu konfrontieren. Seine Konzentration war somit mehr ihrer skurrilen Situation als der Mathematik gewidmet gewesen.

Im Gegensatz zu Laura hatte es Matthias nicht eilig gehabt, die Schule zu verlassen. Auf dem Weg hatte er sich kurzzeitig mit Olaf über Laura unterhalten, doch sie hatten sich schnell wieder trennen müssen, da Matthias eine gänzlich andere Richtung einzuschlagen hatte. Als er schlussendlich am Nordbahnhof ankam, wusste er, warum er diese Region eigentlich lieber mied. Das Viertel um den Bahnhof herum war wohl das heruntergekommenste und ärmste der Stadt. Obdachlose saßen mit Hunden auf den Bürgersteigen, zwielichtige Gestalten liefen vermeintlich planlos hin und her und leer stehende Geschäfte reihten sich ebenso aneinander wie verlassene Wohnungen in vernachlässigten Bauten. Aus einer Currywurstbude drang ekelerregender Gestank, die Kriminalitätsrate war in diesen Straßenzügen am höchsten und die meisten Bewohner waren der Arbeitslosigkeit erlegen. Nico hatte diese Gegend gern das "Gotham von Lotzenburg" genannt.

Es fehlte nur ein Batman, der sie rettete.

Matthias setzte sich an eine mit Graffiti beschmierte Bushaltestelle, die den vereinbarten Treffpunkt darstellte. Umso länger er wartete, umso nervöser wurde er. Nach wie vor zweifelte er daran, sich richtig entschieden zu haben. Nach wie vor war er sich nicht sicher, ob er nicht gerade dabei war, in sein eigenes Verderben zu laufen. Immerhin hatte man ihm nicht umsonst davon abgeraten.

Aber noch ehe er wieder umdrehen und nach Hause gehen konnte, tauchte Jonas auf.

"Für einen kurzen Augenblick fürchtete ich, du würdest gar nicht kommen", sagte er lächelnd zur Begrüßung.

"Ich war versucht", gestand Matthias.

"Nun, deine Freundin Laura hat mich im Gegensatz zu dir ignoriert." Das belustigte Funkeln in Jonas' Augen war auffällig. "Es ist interessant, wie verschieden ihr handelt. Was sagt das wohl über euch aus?"

"Möglicherweise heißt das, dass sie klüger ist als ich."

Jonas lachte kurz auf und wandte sich ab. "Wie dem auch sei. Mir genügt auch einer von euch. Komm mit!"

"Wohin gehen wir?", fragte Matthias skeptisch, ohne ihm folgen zu wollen. "Wenn du mir etwas sagen willst, dann sprich es jetzt aus und dann kann jeder von uns seiner Wege gehen."

"Ich muss dir etwas zeigen", erwiderte Jonas und drehte sich dabei wieder halb zu ihm um.

"Woher soll ich wissen, dass du mich nicht betrügen willst?"

Jonas spannte seinen Kiefer an und schluckte seinen Ärger sichtlich hinunter. "Dieses Mal will ich dir deine kleinen Anfeindungen noch verzeihen. Du wurdest verblendet und vertraust unehrlichen Leuten. Ich werde dir zeigen, wie falsch du mit deinen Meinungen liegst. Wir haben dasselbe Ziel, Matthias, nur unterschiedliche Ansätze, das wirst du schon bald verstehen. Ich verspreche dir, dass dir nichts geschehen wird. In zwei Stunden werden wir wieder hier sein und dann kannst du nach Hause gehen. Gewöhnlich halte ich mein Wort."

Matthias zögerte. Er kannte Jonas kaum und keines der Weis'schen Familienmitglieder schien wirklich erfreut gewesen zu sein, ihn wiederzusehen - Alva hatte Matthias sogar ausdrücklich vor ihm gewarnt. Er wusste nicht, welche Kluft zwischen den Geschwistern herrschte und wie diese entstanden war. Ebenso wenig konnte er sich erklären, warum sich Hannah derart abweisend ihrem leiblichen Sohn gegenüber gab, während sie ihre Adoptivkinder bemutterte. Matthias spürte, dass unter der Oberfläche etwas brodelte, aber bisher hatte ihm niemand etwas davon erzählen wollen.

Jonas dagegen würde ihm einige dieser Fragen beantworten können.

Im Grunde hatte Matthias seine Entscheidung bereits getroffen. Er würde Alvas Andeutungen im Ohr behalten und alledem, was Jonas erzählte, erst einmal kritisch gegenüber treten. Was er mit den Informationen, die Jonas ihm gab, dann anfangen würde, konnte er sich später überlegen.

"Okay", gab Matthias nach. "Wo soll's hingehen?"

Jonas lächelte siegessicher. "Es ist nicht weit weg. Wir können zu Fuß gehen.

Du wirst es nicht bereuen."

~ ~ ~

Als Laura zurückkehrte, trug sie einen himmelblauen Badeanzug, der weit mehr Haut bedeckte, als es Fynn lieb war. Weder ihre Brustwarzen noch die Umrisse ihrer Schamlippen waren unter dem zähen Stoff zu erahnen. In den Händen hielt Laura ihren Rucksack und ein Handtuch, an den Füßen trug sie rote Badelatschen.

"Du hast es also ernst gemeint, als du sagtest, du hättest es geahnt", sagte Fynn, als sie zum Pool kam und ihre Sachen ablegte.

"Das war nicht allzu schwer nach deinen Andeutungen am Samstag", entgegnete Laura und ließ sich langsam in das warme Wasser hinabgleiten, in dem Fynn auf sie wartete.

"Ich habe nur gesagt, dass wir mal schwimmen gehen sollten. Hätte ich gewusst, dass du dann mit solch einem Textil ankommst, hätte ich mich zurückgehalten."

"Und ich dachte, du magst es, wenn ich nicht sofort nackt bin."

"Da hast du auch wieder Recht."

Lautlos wie ein Fisch war Fynn zu Laura hinüber geschwommen und stand plötzlich direkt neben ihr. Laura erschrak kurz, doch bevor sie ihre Wahrnehmung regulieren konnte, hatte Fynn seine Lippen auf ihre gelegt und küsste sie heißblütig. Unfähig, zu reagieren, ließ Laura es geschehen und erwiderte seinen Kuss, während ihr Körper steif und unbeweglich im Wasser verharrte. Sie spürte, wie ihre Nippel anschwollen und sich ihre Nackenhärchen aufstellten. Fynn zögerte derweil nicht, ihren Badeanzug mit seinen Fingern zu erkunden und ihren Körper darunter zu liebkosen.

"Du hättest wenigstens einen Bikini anziehen können", meinte Fynn und tätschelte kurz den Stoff über ihrer Scheide.

"Du tust so, als hättest du mich noch nie nackt gesehen."

"Zumindest noch nicht oft genug."

Mit einem lauten Platschen ließ sich Fynn nach hinten fallen und tauchte erneut in das Wasser ein. Drei Schwimmzüge später war er an der anderen Seite des Pools angekommen und forderte Laura mit einem Grinsen auf, ihr zu folgen. Lächelnd warf auch sie sich ins Wasser und jagte ihm hinterher. Eine Weile tobten sie durch das Becken, wobei es sich keiner der beiden nehmen ließ, den anderen immer wieder flüchtig zu berühren. Einmal jaulte Fynn kurz auf, als Laura zu heftig an seinem Penis zog - zur Rache drückte er sie unter Wasser und kniff kräftig in ihre Brüste.

Als sie lachend und atemlos innehielten und sich schweigend auf eine Pause einigten, rückte Laura ganz dicht an Fynn heran und legte ihm ihre Arme um den Hals. Ihren Kopf legte sie an seiner Schulter ab und so genoss sie ihre momentane Zweisamkeit. Fynn umfasste unterdessen ihren Po.

"Wir haben nur einmal richtig miteinander geschlafen...", setzte Laura an, ohne ihn anzusehen. "...in dieser wundervollen Nacht neulich. Würdest du es nochmal tun wollen?"

Fynn drückte sie fester an sich und Laura fühlte, wie sich sein Penis allmählich aufrichtete und gegen ihren Unterleib drückte. "Natürlich", flüsterte er. "Meinetwegen können wir es sofort hier im Pool miteinander tun."

"Aber was ist mit Alva?", fragte Laura, löste sich ein wenig von ihm und blickte ihn verunsichert an. "Ich dachte, ihr seid fest zusammen."

"Über das Wort fest lässt sich streiten", antwortete Fynn. "Ja, wir sind zusammen, aber das bindet uns nicht aneinander wie zwei Magnete. Wir gestatten uns unsere Freiräume. Ich durfte mit dir schlafen und Alva..." Den Rest des Satzes ließ Fynn in der Luft hängen - er wusste nicht, wie Laura damit umging, dass Alva es offensichtlich mit Matthias getrieben hatte.

"Und wir ficken beide regelmäßig mit Zelia", fügte er noch hinzu.

"Das ist schwer nachzuvollziehen", gestand Laura.

"Zerbrich dir darüber nicht den Kopf." Fynn drückte sie wieder dichter an sich und rieb seinen Schwanz an ihrem Badeanzug. "Also, wollen wir es jetzt noch einmal krachen lassen?"

"Hier, wo uns jeder sehen könnte?" Laura schüttelte leicht mit dem Kopf und löste sich aus der Umarmung. "Wenn ich hier nicht nackt schwimme, werde ich hier ganz bestimmt auch nicht nackt ficken. Erzähl mir lieber, was du über Jonas weißt."

Dieses Mal seufzte Fynn laut auf. "Mein Stern, da haben wir wohl noch eine Menge Arbeit vor uns, bis du offen genug für diese Familie bist. Nun gut, wenn es sein muss..."

Getrennt voneinander paddelten die beiden durch das Wasser, während Fynn seine Gedanken sortierte und überlegte, wie er beginnen sollte. Als er zu erzählen begann, klang seine Stimme ungewohnt schwermütig.

"Wie ich dir schon einmal sagte, war ich vierzehn Jahre alt, als ich von Hannah aufgenommen wurde. Jonas ist zwei Jahre älter als ich, er war also schon sechzehn. Er war ein in sich gekehrter, sehr schweigsamer Teenager. Die meiste Zeit über saß er in seinem Zimmer. Als wir uns kennen lernten, verhielt er sich demnach sehr zurückhaltend und in den ersten Tagen hat er mich praktisch komplett ignoriert."

"Hat er sich Alva und Zelia gegenüber genauso benommen?", fragte Laura.

"Mehr oder weniger. Er hatte zu Zelia schon immer ein sehr distanziertes Verhältnis. In Gegenwart von Alva dagegen öffnete er sich manchmal und gab mehr von sich preis. Aber auch das war selten. Als ich Alva entjungferte und Zelia, Jonas und ihre Eltern dabei zusahen, wirkte er extrem fasziniert und beobachtete uns sehr genau. Danach zog er sich jedoch noch mehr zurück. Wenn wir in seiner Gegenwart nackt waren oder er uns sogar bei Intimitäten erwischte, flüchtete er sofort."

"Dann hat er euren freizügigen Lebensstil also nicht mitgemacht?" Laura schien überrascht.

Fynn bestätigte. "Niemand hat Jonas damals unbekleidet gesehen, geschweige denn irgendeine Form von Sexualität bei ihm wahrgenommen. Er schloss sich im Bad ein und zog sich nur dort oder in seinem Zimmer um. Bei Familienausflügen und Urlaubsreisen war es immer sehr schwierig mit ihm."

"Aber warum? Ich meine, Hannah wird ihn doch genauso erzogen haben wie Alva und Zelia."

Ein kurzes Zucken mit den Schultern folgte. "Keine Ahnung. Vielleicht hat eben diese Erziehung genau dazu geführt. Oder es lag in seiner Natur. Ich weiß es nicht. Es gab nur einen Menschen, dem er sich vollkommen anvertraute - und das war sein Vater."

"Das ist wohl untertrieben", erklang plötzlich eine weibliche Stimme. Weder Laura noch Fynn hatten bemerkt, dass sich ihnen jemand genähert hatte. Als sie sich zu den Liegestühlen umdrehten, stand die nackte Zelia bereits dicht am Beckenrand.

"Jonas hat unseren Vater vergöttert."

~ ~ ~

Matthias bemerkte rasch, dass Jonas dem Weg folgte, der am schnellsten aus der Stadt hinaus führte. Hinter den Alt- und Plattenbauten eröffnete sich ihnen ein kleines Industriegebiet, in dem es vorwiegend Produktionshallen und Bürogebäude gab. Nicht wenige davon waren verlassen. Hier und da schummelte sich eine Autovermietung, eine Tankstelle oder ein kleiner Kiosk dazwischen.

"Wohin gehen wir?", fragte Matthias erneut.

"Nur keine Ungeduld", entgegnete Jonas. "Du bist doch gut zu Fuß, oder nicht?"

"Nicht, wenn du bis nach Stralsund laufen möchtest."

Jonas warf ihm einen anerkennenden Blick zu. "Wie ich sehe, weißt du bereits einiges aus der Geschichte meiner Familie. Ja, wir lebten einst in Stralsund, aber dort gäbe es nichts, was ich dir zeigen könnte. Diese Zeit war friedlich - oder zumindest kannte ich die Wahrheit damals noch nicht."

"Die Wahrheit, für die du mich ins Niemandsland schleppst", mutmaßte Matthias.

"Sozusagen."

Das Gespräch brach ab und Jonas lief mit strengem Schritt weiter. Seine dunkelbraunen Haare wogten leicht im Wind. In seiner Miene spiegelten sich Entschlossenheit, Selbstbewusstsein und etwas, das Matthias beinahe als Kampfeslust interpretierte. Jonas war ein kleines Stück größer als er und sein Dreitagebart ließ ihn erwachsener aussehen, obwohl er ohnehin schon sechs Jahre älter als Matthias war.

"Nun gut, ehe du mir doch noch wegläufst, kann ich ja schon einmal beginnen", unterbrach Jonas unerwartet das Schweigen.

"Nette Idee", erwiderte Matthias.

"Wo soll ich anfangen...?" Jonas sinnierte zeitweise, ehe er weitersprach. "Was hältst du von der Demokratie?"

Völlig verblüfft sah Matthias ihn an. "Was soll das?"

"Beantworte die Frage", wischte Jonas seinen Einwand mit forschem Ton weg.

Matthias überlegte. "Demokratie ist eine gute Sache", fing er an, wobei er sich für diesen wenig geistreichen Kommentar sofort selbst tadelte. "Das hat die Geschichte zur Genüge gezeigt. Alle Menschen einer Gesellschaft müssen mitbestimmen können, wie sie ihr Leben gestalten wollen."

"Warum müssen sie das?"

"Weil sie einen Freiheitswillen besitzen. Jeder Mensch will das tun, was ihm beliebt, und sich nicht davon einschränken lassen, dass ein anderer ihm das verbietet. Wird der freie Wille unterdrückt, rebelliert der Mensch und die Gesellschaft bricht zusammen."

"Würde jeder Mensch tun und lassen können, was er will, würde die Welt in Anarchie versinken und diese Gesellschaft ebenso auseinanderfallen."

"Natürlich gibt es Regeln." Matthias fühlte sich wie in einer Schulstunde gefangen. "Meine eigene Freiheit auszuleben, darf nicht bedeuten, die der anderen zu begrenzen. Aber genau dafür gibt es doch die Demokratie - damit wir unser Zusammenleben in unserer Gemeinschaft solidarisch gestalten können, ohne uns selbst dabei zu verlieren."

"Wenn die Gemeinschaft also Regeln braucht, warum muss sie dann beibehalten werden?" Jonas ließ nicht locker. "Wenn wir uns nicht um die anderen kümmern würden, könnte jeder alles tun, was er möchte - das wäre dann die Freiheit, von der du so schwärmerisch gesprochen hast, in ihrer absoluten Form."

"Der Mensch ist ein soziales Wesen. Wir werden innerhalb einer Familie geboren, von Pädagogen erzogen und von Freunden beeinflusst, um eines Tages unsere eigene Familie zu gründen und somit den Fortbestand der Menschheit zu sichern. Ohne die Gemeinschaft können wir nicht existieren, selbst wenn das bedeutet, unsere Freiheit zu vermindern."

"In Ordnung." Es war das erste Mal, dass Jonas kein Widerwort einzubringen hatte. "Wenn wir also davon ausgehen, dass die Gemeinschaft für den Menschen notwendig ist und die Gemeinschaft Regeln benötigt, um zu funktionieren, bleibt zu fragen, warum alle Teilhabenden dieser Gemeinschaft am Erstellen der Regeln beteiligt sein müssen. Was wäre, wenn eine kleine Gruppe von weisen Menschen Entscheidungen für alle trifft, mit denen jeder leben kann und die niemanden in seinem Freiheitsgefühl verletzen?"

"Diese Versuche gab es und sie mögen über eine gewisse Zeit zielführend gewesen sein", lenkte Matthias ein. "Aber in jeder dieser Geschichten tauchten irgendwann Männer auf, deren Streben nach Macht größer war als ihre Sorge um das Gemeinwohl. Die Herrschaft der Wenigen scheitert an dem Punkt, an dem diese Wenigen beginnen, ihre eigentliche Aufgabe zu vernachlässigen, um sich selbst zu bereichern."

"Und wenn das nicht geschieht?"

"Aber es ist schon Hunderte Male geschehen." Allmählich wurde Matthias unruhig - er hatte das Gefühl, dass Jonas ihn nur beschäftigen wollte. "Wenn du die Historie ignorieren und rein theoretisch sprechen willst, dann könntest du die gesamte Macht über ein Volk auch einem Einzelnen überlassen, meinetwegen einem König, in der Hoffnung, dass dieser in seiner Weisheit die richtigen Entscheidungen für alle trifft."

"In der Tat könnte das gelingen." Bei diesen Worten leuchteten Jonas' Augen für einen kurzen Moment. "Allerdings kann ein Einzelner schneller irren als eine Gruppe. Nichtsdestotrotz sehe ich, dass du kritisch bleibst. Du bleibst also bei deiner Meinung, dass die Herrschaft des Volkes sinnvoller ist als die Herrschaft der Wenigen, weil du befürchtest, dass die Wenigen zu machthungrig werden und darüber ihre Mitmenschen vernachlässigen könnten?"

Matthias nickte. "Man muss dazu sagen, dass es viele Formen und Gestaltungsmöglichkeiten der Demokratie gibt und ich in der unseren manchmal gern mehr Mitbestimmungsrecht besäße. Aber im Grunde ja, ich bleibe dabei. Wieso diskutieren wir darüber? Die Zeit vertreiben kann ich mir auch anders."

Inzwischen waren sie nahezu am Ende der Industriestraße angekommen. Hinter einigen verwahrlosten Verwaltungsgebäuden näherten sie sich nun einer alten Ferienanlage, die nur wenige Meter von der Stadtgrenze entfernt war. Hier war es so ruhig wie auf einem Friedhof.

"Behalte diesen kleinen Disput im Hinterkopf", sagte Jonas.

"Wir sind da."

~ ~ ~

Zelia wirkte müde, nahezu kränklich. Tiefe Augenringe und blasse Wangen zeichneten ihr Gesicht. Ihr Blick war konzentriert und ernst - von ihrer sonst so markanten Fröhlichkeit fehlte jede Spur. Gleichzeitig sah ihr Körper schlapp aus, weshalb selbst ihre Brüste und ihre Scheide kaum Reiz ausübten. Während Laura sie betrachtete und diese Dinge feststellte, ging der Inhalt von Zelias Worten nahezu an ihr vorbei.

"Unser Vater bedeutete alles für Jonas. Unsere Mutter, Fynn, Alva und ich - wir alle verschwanden in seinem Schatten. Natürlich liebte er ihn zu Recht, denn unser Vater war ein großartiger Mensch. Aber Jonas respektierte ihn nicht nur, sondern richtete sein gesamtes Handeln nach ihm aus."

"Zelia...", flüsterte Laura und wusste nicht recht, was sie sagen sollte. "Warum warst du heute nicht im Kurs? Fehlt dir etwas?"

Ein schwaches, melancholisches Lächeln umspielte Zelias Lippen, ehe sie sich auf eine der Liegen setzte, wo sie - nicht sehr damenhaft, wie Laura fand - ihre Beine spreizte und an den Seiten herabhängen ließ. "Es war nur ein hartes Wochenende, mehr nicht."

"Du hast Jonas nach der Party getroffen, nicht wahr?" Fynn schwamm zum Beckenrand, der Zelia am nahsten war.

Von dort muss er besten Einblick in ihre Muschi haben, schoss es Laura durch den Kopf und spürte einen Stich der Eifersucht.

"Getroffen?" Zelia lachte, doch es klang unnatürlich und freudlos. "Er hat mich entführt, wenn du es wissen willst."

Erschrocken kletterte Laura aus dem Pool und setzte sich auf den Liegestuhl neben Zelia. "Was meinst du mit ,entführt'?"

Mit belegter Stimme erzählte Zelia von ihrer Begegnung mit Jonas und schilderte, wie er ihr unter der Androhung, ihr den Höhepunkt zu verweigern, alle Geheimnisse entlockt hatte. "Es war ein göttlicher Orgasmus, den er mir bescherte", gestand sie beschämt. Sie starrte stur auf den Boden, ohne Laura oder Fynn anzusehen. "Aber dafür habe ich ihm alles verraten - oder eher, ich habe euch verraten. Das tut mir sehr leid..."

"Das muss dir doch nicht leidtun!" Zelias Geschichte hatte eine Welle der Empörung in Laura ausgelöst. "Welcher Bruder tut seiner Schwester so etwas an?"

"Stiefbruder, wie er immer wieder gern betonte", murmelte Zelia verbittert und blickte scheu zu Laura auf.

Fynn trieb derweil immer noch im Wasser umher. "Dann weiß Jonas jetzt also über Walter Bescheid", stellte er apathisch fest.

"Ja." Zelia nickte. "Das schien ihm am wichtigsten gewesen zu sein. Offensichtlich weiß er, wer dieser Walter ist."

"Vielleicht hättest du dich doch mit ihm treffen sollen", sagte Fynn zu Laura, doch sein Tonfall verriet, wie wenig er selbst von diesem Gedanken hielt. Laura reagierte darauf nicht, da sie Zelia viel zu sehr bemitleidete. Stattdessen erzählte sie ihr von Jonas' SMS, als diese sie fragend anschaute.

"Es ist gut, dass du nicht darauf eingegangen bist", befand Zelia. "Was auch immer Jonas hier will, wir sollten uns in Acht nehmen. Er hat mir seltsame Fragen gestellt... Er wollte wissen, wie alt die Virus-Opfer waren, wie sie infiziert wurden und ob Uta von einer oder von mehreren Personen sprach, die sie ,erlöst' hätten..."

"Definitiv von mehreren", mischte sich Laura ein.

"Das sagte ich ihm auch - leider." Zelia seufzte lautstark. "Er vermutete, dass Uta ebenfalls durch Walter infiziert wurde."

"Das würde bedeuten, dass Walter nicht allein arbeitet", schlussfolgerte Fynn. "Wie dem auch sei, Jonas scheint der Lösung dieser Rätsel jetzt näher zu sein als wir - zumindest weiß er mehr."

"Ich verstehe aber nicht, warum ihr solche Angst vor ihm habt." Laura tätschelte zärtlich Zelias Oberschenkel. "Er ist euer Bruder - sorry, Stiefbruder für euch beide - und trotzdem sprecht ihr von ihm wie von einem Feind. Vielleicht will er ja dasselbe wie wir und diesem Virus Einhalt gebieten. Auch wenn seine Methoden fragwürdig sind..."

"Dann sollte ich wohl meine Geschichte weiterführen", schlug Fynn vor. "Dann wird dir dieser Punkt vielleicht klarer."

Ehe Fynn fortsetzte, lotste Zelia Laura auf ihren Stuhl. Laura kam der Bitte nach und setzte sich zu ihr, obwohl sie am ganzen Körper noch nass war. Die Liege war zu eng für sie beide, weshalb sie dicht aneinandergepresst lagen. So konnte Laura Zelias nackten Körper in seiner ganzen Länge wahrnehmen. Zelia zog Lauras Hand in ihren Schoß, sodass Laura ihre Vagina sanft streichelte, während sie selbst mit ihren Fingern Lauras Schenkel erforschte. Fynn achtete gar nicht darauf und erzählte weiter.

"Jonas blieb nicht ewig so verklemmt und verschlossen. Wir zogen nach Berlin um und noch bevor er seinen achtzehnten Geburtstag feierte, lernte er andere Leute kennen und schloss neue Freundschaften, die ihm sichtlich gut taten. Jonas blühte allmählich auf, ging öfter auf Partys und putzte sich mehr heraus. Es gab eine Zeit, in der er mehr unterwegs war als zu Hause. Und auch wenn er sich immer noch vor uns versteckte, sah er trotzdem Alva und mir gelegentlich beim Ficken zu."

"Also blieb er selbst dann angezogen, wenn er Voyeur spielte?", fragte Laura, während sie allmählich Zelias Schamlippen weitete.

Zelia ließ das geschehen, griff weiter nach den Innenseiten von Lauras Schenkeln und sagte: "Ja, obwohl er dabei sogar einen Steifen bekam. Das habe selbst ich als kleines Mädchen erkannt. Er ist danach häufig in sein Zimmer gegangen und hat im Stillen für sich allein onaniert."

"Natürlich ließen wir ihm den Freiraum", fügte Fynn hinzu. "Aber umso rarer er sich machte, umso interessanter wurde er. Wir alle fragten uns, auf welchen Partys er sich herumtrieb, mit welchen Leuten er sich umgab und was er machte, wenn er den ganzen Tag ausgeflogen war und erst abends nach Hause kam."

"Ich korrigiere: Fynn fand ihn plötzlich viel interessanter." Zelia grinste schwach, während sie ihre Beine anzog, um Lauras Fingern mehr Spielraum zu geben. Während diese Zelias Scheide massierten, arbeitete sich auch Zelia zu Lauras Muschi vor, obwohl der Badeanzug darüber lag. Laura war etwas verwirrt angesichts der Situation, dass sie sich wie selbstverständlich gegenseitig ihre Mösen bearbeiteten, während Fynn davon keinerlei Notiz zu nehmen schien.

"Zugegeben, ich war noch jünger und naiver und befand mich selbst in einer kritischen Phase." Fynn knirschte mit den Zähnen. "Deshalb übte Jonas eine gewisse Faszination auf mich aus und ich... eiferte ihm ein wenig hinterher."

"Was soll das heißen?" Laura spürte, dass sie langsam feucht wurde, als Zelia durch den Badestoff ihren Kitzler ertastete. Gleichzeitig schob Laura ihren Zeigefinger in Zelias geweitetes Loch.

Fynn blickte in den Himmel, während er sich zu erinnern schien. "Nun ja, nur wenig später waren Jonas und ich die besten Freunde."

~ ~ ~

Der Bereich, den Jonas und Matthias durch eine aufgerissene Lücke im sonst dichten Zaun betraten, war mit etlichen kleinen, grauen Bungalows, wenigen größeren, aber ebenfalls eintönig grauen Gebäuden, mehreren Spielplätzen mit diversen Sportangeboten und einem Schwimmbecken versehen. Ein kleiner Bach schlängelte sich zwischen den Häuser entlang, dessen Wasser in den Kimmelsee mündete. Heraus kam er aus einem Wald am Rande der Anlage, der die Grenze zu Lotzenburg darstellte. Es fiel Matthias nicht schwer, sich vorzustellen, dass dies einst ein herrlicher Ort für Ferien und Urlaub gewesen sein mochte. Doch inzwischen war er längst aufgegeben worden, die Gebäude standen leer und waren an jeder Wand beschmiert, die Spielgeräte rosteten und verloren an Farbe und dem Schwimmbecken mangelte es an Wasser.

"In meiner Kindheit war diese Anlage noch in Benutzung", erzählte Jonas. "Wir machten häufig Urlaub in Lotzenburg und unsere Eltern ließen uns meistens hier in Betreuung, während sie alte Freunde trafen oder sich um andere Angelegenheiten kümmerten. Aber schon damals wirkte alles heruntergekommen und war nicht mehr schön. In der ehemaligen DDR jedoch gedieh dieser Ort förmlich und war ein sehr beliebtes und intensiv genutztes Ferienziel, was nicht zuletzt an den niedrigen Preisen lag."

"Nun, offensichtlich hatte uns die DDR in diesen Dingen einiges voraus", murmelte Matthias.

"Das ist wahr." Jonas' Lächeln war kalt. "Eines der größeren Gebäude wurde als Jugendclub genutzt, in dem die einheimischen Jugendlichen ihre Freizeit verbringen konnten. Dort will ich dir zuerst etwas zeigen."

Zielstrebig schritt Jonas auf ein Haus zu, das etwas opulenter als die üblichen Bungalows war und über eine breite Terrasse verfügte. Die Eingangstür lag hinter dichten Büschen versteckt und schien schon vor langer Zeit aufgebrochen worden zu sein. Im Inneren hatte sich ein fauliger Gestank ausgebreitet. Die Flure und Räume waren überwiegend kahl, die Tapeten blätterten ab und der Staub hatte überall sein Nest gefunden. Selbst hier hatten die Spraydosen das ein oder andere Kunstwerk an die Wände gebracht.

Jonas schien sehr genau zu wissen, wohin er wollte. Er führte Matthias durch zwei Flure und ein kleines Durchgangszimmer, ehe er einen ebenfalls leeren Raum betrat, in dem lediglich noch zwei alte Stühle und ein kleiner Tisch standen, deren Holzlasur arg in Mitleidenschaft gezogen worden war. In diesem Raum blieb Jonas plötzlich stehen, blickte Matthias ernst an und fragte: "Wer sind deiner Meinung nach die einflussreichsten Menschen in einer Kleinstadt wie Lotzenburg?"

Zuerst war Matthias zu einem Widerwort versucht, denn erneut verstand er nicht, was Jonas mit einer solchen Frage bezweckte. Doch inzwischen hielt er es für das Beste, sich auf Jonas' Spiel einzulassen - umso schneller er antwortete, umso schneller würde dieses bizarre Erlebnis vorüber sein.

"Nun, da wären natürlich die Politiker", begann Matthias zu grübeln. "Bürgermeister Kauder hat sicherlich großen Einfluss."

"Die gewählten Vertreter der geliebten Demokratie", warf Jonas mit spöttischem Ton ein.

Matthias überging den Kommentar. "Darüber hinaus... Eventuell die Polizei? Zumindest Hauptkommissar Wolff kann bestimmt einiges bewegen. Vielleicht auch manche von den Reichen in ihren Villen im Süden, auch wenn mir der Gedanke Angst macht, sich mit Geld Macht kaufen zu können. Wenn wir beim Geld sind, dann könnten wir vielleicht auch die großen Bankiers dazuzählen... Möglicherweise spielt auch die Bildung eine Rolle, also vermutlich haben auch ein paar Lehrer oder unsere Schulleiterin ein wenig Einfluss..."

"Nette Überlegungen", brach Jonas Matthias' Rede ab. "Das war ziemlich nah an der Realität. Jetzt schau auf dieses Foto - dort wirst du all diese Menschen finden, die du soeben aufgezählt hast."

Mit ausgestrecktem Zeigefinger deutete Jonas auf ein vergilbtes Foto, das in einem schmutzigen Rahmen an der Wand hing. Matthias sah es sich an.

Darauf zu sehen war eine Gruppe von Jugendlichen.

~ ~ ~

Schleichend ließ Lauras Konzentration nach. Zelia berührte ihre Haut nicht, stattdessen drückte sie den Stoff ihres Badeanzuges immer fester gegen ihre Klitoris und strich ihn immer wieder durch ihre feuchter werdende Spalte. Laura spürte, wie erregt sie war und wie sehr ihr Verlangen nach einem Orgasmus aufkochte.

Überrascht stellte sie fest, dass es ihr sogar egal war, ob Fynn dabei zusah, wie Zelia sie zum Höhepunkt fingerte.

Doch auch Laura blieb nicht untätig und schob nun zwei Finger in Zelias Muschi hin und her. Obwohl ihr Schoß dabei immer nasser wurde und Lauras Aktivitäten immer mehr schmierige Geräusche erzeugten, blieb Zelia erstaunlich ruhig, nur ihr Atem wurde schrittweise schwerer. Immer noch schenkte Fynn dem Spiel der beiden Mädchen kaum Beachtung.

"Ihr wart... Freunde?", brachte Laura mühselig hervor, während ein Schauer der Erregung über ihren Körper fuhr.

Fynn nickte kurz. "Etwa zwei Jahre lang verbrachte ich wohl mehr Zeit mit Jonas als mit Alva. Ich lernte Jonas' neue Freunde kennen, durfte ihn auf Partys begleiten und er führte mich in das Bar- und Clubleben ein. Zugegeben, was das Feiern betrifft, so habe ich damals so einiges von ihm gelernt."

Laura spürte eine fade Überraschung, nahm diese jedoch angesichts ihrer zunehmenden Lust kaum wahr. Dafür fragte Zelia mit recht gefasster Stimme: "Hat er sich denn auf diesen Partys auch sexuell geöffnet?"

"Jonas hatte mehrere Beziehungen, von denen die meisten nicht allzu lang hielten", erläuterte Fynn. "Er machte nie einen Hehl daraus, wenn er mit seiner aktuellen Freundin verschwand, um zu ficken. Aber er tat das nie vor fremden Augen und blieb weiterhin gesittet angezogen, wenn in seiner Umgebung gevögelt wurde. Das verlieh ihm eine gewisse Stärke - er wirkte, als hätte er seine Bedürfnisse vollkommen unter Kontrolle und das verlieh ihm Macht."

"Also wurde er in dieser Zeit so... kalt?", fragte Laura, die sich alles andere als kalt fühlte - Zelias geschickte Finger trieben eine Wärmewelle nach der anderen durch ihren Unterleib und mittlerweile war Laura sogar versucht, ihren Badeanzug auszuziehen, um Zelias Finger auf ihrer nackten Haut zu spüren.

"Nicht ganz." Fynns Blicke wurden nun fokussierter. Er beobachtete die beiden Mädchen genauer und sein Schwanz stellte sich bei diesem Bild langsam auf. "Jonas war keine Spaßbremse, er machte vieles mit und war eine Bereicherung für jedes Event. Er war beliebter, als ich es je für möglich gehalten hätte. In dieser Zeit lernten wir auch Tina und Valerie kennen."

Laura führte einen dritten Finger in Zelias Loch ein. Zum ersten Mal stöhnte Zelia dabei leise auf. Während sie mit einer Hand Lauras Schritt massierte, knetete sie mit der anderen ihre kleinen Brüste. Sie nahm wahr, wie Fynn aufdringlicher in ihren weit gespreizten Intimbereich schaute und sich seinen Penis zu rubbeln begann. Das feuerte ihre Geilheit zusätzlich an und in Zelia spross die Sehnsucht nach etwas ganz anderem als Fingerarbeit.

"Tina und Valerie waren damals bloß Freundinnen, die getrennt voneinander in Berlin lebten - Freundinnen mit gewissen Neigungen, wie wir schnell erfuhren", erzählte Fynn, während er unter Wasser seinen Stab wichste. "Mehr als einmal haben wir ihnen zugesehen, wie sie sich gegenseitig die Fotzen ausleckten oder sich gegenseitig anpissten. Wir hatten eine tolle Zeit. Tina hatte sogar ein Bild von uns in ihrem Zimmer zu stehen, als ich es neulich mit Matthias durchsuchte. Schlussendlich geschah jedoch etwas, das alles veränderte - oder dass insbesondere Jonas veränderte. Aber ich glaube, wir brauchen erst einmal eine Pause."

"Gute Idee!"

Kaum hatte Fynn ausgesprochen, beugte sich Zelia zu Laura hinüber und küsste sie. Für Laura ging das ein wenig zu schnell, weshalb sie instinktiv reagierte und den Kuss erwiderte, ohne darüber nachzudenken. Gleichzeitig kletterte Zelia über sie und rieb ihre nackte Muschi an Lauras bedeckter Möse und ihre steifen Nippel an Lauras verhüllten Brüsten. Zelia ließ sich völlig von ihren Emotionen leiten.

"Ich habe das ganze Wochenende über keinen Orgasmus gehabt", wisperte sie und klang nahezu verzweifelt. "Die Begegnung mit Jonas hat mich fertig gemacht und ich habe mich nicht getraut, auf irgendwen von euch zuzugehen. Dafür brauche ich es jetzt umso stärker!"

Erneut drückte sie ihre Zunge in Lauras Mundraum, die sich Zelias Überfall ergab. Ihr Badeanzug war nun im Schritt von beiden Seiten durch ihre beiden Scheiden durchnässt. Zelia knetete Lauras Seiten und arbeitete sich allmählich vor, bis sie an ihren Schultern ankam und ihr die Träger abstreifen wollte.

"Nein, bitte nicht...", stoppte Laura sie mit hechelnder Stimme. Die Versuchung, ihre Ängste zu übergehen und ihre Prinzipien aufzugeben, war groß, doch ein klarer Gedanke genügte, um Laura erkennen zu lassen, dass sie so weit nicht gehen wollte. "Ich will mich hier nicht ausziehen..."

"Schade!" Zelia unterbrach ihre Aktivität. Daraufhin rutschte sie tiefer, bis sie vor Laura kniete. Sie ließ es sich nicht nehmen, den Badeanzug in Lauras Schritt beiseite zu schieben, sodass sie und Fynn einen Blick auf ihre nasse, leicht behaarte Vagina werfen konnten. Noch ehe Laura protestieren konnte, fuhr Zelia mit ihrer Zunge in Lauras Loch und erstickte ihren Einspruch, der durch ein lautes Seufzen ersetzt wurde.

Fynn kam derweil aus dem Pool heraus, sein Penis stand bereits kerzengerade. Er ging auf die beiden Mädchen zu und betrachtete voller Freude Lauras benebeltes Gesicht. Als sie kurzzeitig die Augen öffnete und ihn bemerkte, winkte sie ihn mit einem leichten Lächeln zu sich heran. Fynn trat näher und sobald die Distanz zwischen ihnen gering genug war, griff Laura nach seinem Schwanz und führte ihn vor ihr Gesicht.

"Zelias Mund auf meiner Muschi und mein Mund..."

Statt den Satz zu vollenden, umschloss sie Fynns Stab mit ihren Lippen und begann, ihn zu blasen. Überrascht von ihrem plötzlichen Angriff ließ Fynn es geschehen und fühlte sich rasch in den siebten Himmel versetzt.

Zelias Zunge fuhr einen ähnlich flinken Kurs wie an jenem Abend von Markos Party. Zwar kannte Laura seither die Freuden, die ihr eine Mädchenzunge in ihrem heiligen Bereich verschaffen konnte, doch die Intensität ihrer Empfindungen war keinesfalls geringer. Jeder Zungenschlag Zelias, der Lauras Schamlippen entlangfuhr, ihr Loch füllte oder ihren Kitzler berührte, katapultierte ihre Emotionen in luftige Höhen. Je länger sich Zelia an ihrer Muschi austobte, desto mehr Saft trat aus ihrem Loch und verteilte sich auf ihrer Bekleidung und auf der Liege darunter. Während Zelia Laura derart ausgiebig leckte, spreizte sie selbst ihre Beine und führte sich dort, wo Lauras Finger zuvor noch waren und nun fehlten, ihre eigenen ein.

Zur gleichen Zeit war Fynn erstaunt, wie hemmungslos Laura im Umgang mit seinem Penis war. Ohne ihre üblichen Berührungsängste leckte sie über seine Eichel, beugte sich weiter über sein Gemächt und ließ seinen Schwanz tiefer in ihrem Mund verschwinden. Dass sie erst kürzlich Übung an Nicos Stück gehabt hatte, wusste er nicht. Während er es genoss, wie Laura ihn oral verwöhnte, streichelte er ihren Kopf und griff nach ihren Brüsten, die er durch den Stoff ihres Badeanzugs sanft massierte. Der Anblick, wie die nackte Zelia über Lauras Schoß hockte und sich dabei selbst befriedigte, heizte Fynns Wahrnehmung enorm ein. Zudem spürte er durch ihre Aktionen an seinem Gerät deutlich, wie Laura mit jeder Minute, die Zelia an ihrer Möse verbrachte, unruhiger wurde, wie sie immer heftiger zitterte und sich immer stärker auf der Liege wand. Fynn dachte kurz darüber nach, Zelia abzulösen und Laura zu vögeln - allerdings respektierte er ihren Wunsch, das nicht hier im Garten zu tun.

Laura war die Erste, die mit aller Heftigkeit kam. Sie entließ Fynns Penis kurzzeitig, um laut aufzustöhnen, als ihr Höhepunkt sie überrollte. Wie in den letzten Tagen schon häufiger geschehen, spritzte sie dabei einen Schwall an Sekret ab, direkt in Zelias Gesicht. Zelia ließ sich davon nicht stören und leckte weiterhin durch Lauras Muschi, während ihr der Saft auf die Brüste herabtropfte. Sie stoppte erst, als Laura ruhiger wurde und auch Fynn plötzlich durch einige letzte Wichsbewegungen seinen Orgasmus erreichte - ohne sich wegzudrehen, spritzte er ebenfalls ab und verteilte seinen Samen über Lauras gesamten Badeanzug.

"Eine schöne Sauerei...", seufzte Laura lächelnd.

Fynn versuchte, seinen Atem wieder zu beruhigen. "Das hat man davon, wenn man hier unbedingt Kleidung tragen will..."

Mühselig setzte sich Laura auf und bedeckte ihre Muschi wieder mit dem Stoff. Auch Zelia stand auf und betrachtete Fynn, von dessen Finger noch Sperma tropfte. Ihr Ziel war klar.

Sie wollte noch an diesem Nachmittag von Fynn gefickt werden.

~ ~ ~

"Das ist eine ganz normale Gruppe von Jugendlichen, würde ich sagen. Das einzig Besondere ist, dass das Foto wohl vor meiner Geburt aufgenommen wurde."

"Du schaust nicht richtig hin", warf Jonas Matthias vor. "Du siehst dir die Gesichter nicht gründlich genug an. Dieses Mädchen beispielsweise..."

Jonas deutete mit dem Finger auf eine lachende junge Frau am Rand der Gruppe, die strahlend zur Kamera blickte. Matthias brauchte einen kurzen Moment, um die Züge dem Gesicht zuzuordnen, das er kannte.

"Das ist Hannah", stellte er tonlos fest.

"Richtig, eine jüngere Version meiner Mutter, sie war etwa in deinem Alter", setzte Jonas brummend hinzu. "Hier siehst du meinen Vater und hier meinen Patenonkel. Dieses Gesicht könnte dir auch bekannt vorkommen."

Konzentriert brachte Matthias all seinen Willen auf, doch zu dem jugendlich-männlichen Gesicht, auf das Jonas zeigte, konnte er keinen Bezug herstellen.

"Zugegeben, er hatte damals mehr Haare als heute und noch mehr Farbe in seiner Frisur", lenkte Jonas ein. "Das ist euer Polizeichef Thomas Wolff. Und direkt neben ihm steht..."

"Bürgermeister Kauder", warf Matthias verblüfft ein. Allmählich verstand er, worauf Jonas hinauswollte. Auf den ersten Blick wirkte das Bild wie ein gewöhnliches Gruppenfoto aus den Achtziger Jahren. Die Jugendlichen standen auf einer Wiese vor dem Wald und sahen fröhlich und belustigt aus. Einige trugen Schnurrbärte und ausgefallen toupierte Haare. Die Mädchen schienen stark geschminkt zu sein und ihre Gesichter waren von großen Ohrringen umrandet, während die Jungs Jacken mit hochgekrempelten Ärmeln trugen oder Armbänder angelegt hatten. Aus Matthias' Sicht war ihr Modeverständnis grausig. Doch welch normalen Eindruck das Bild auch immer machte - darauf zu sehen waren die Menschen, die Matthias kurz zuvor zusammengezählt hatte.

All jene, die in Lotzenburg Einfluss besaßen.

"Rita Behrendt, Peter Bergmann, Alexander Horn...", listete Jonas weiter auf und zeigte jedes Mal auf das entsprechende Gesicht. "Ich kenne selbst nicht alle Namen. Aber die Wichtigsten konnte ich ausmachen."

Matthias stutzte. "Aber was soll das bedeuten?", fragte er. "Es ist nicht verwunderlich, dass diese Menschen auch einmal jung waren. Und dass sie denselben Jugendclub besucht haben, ist bei einer Kleinstadt wie Lotzenburg auch nicht besonders auffällig."

"Es geht um das Alter", entgegnete Jonas und sein Blick war finster geworden. "Ist dir noch nie aufgefallen, dass all diejenigen, die in Lotzenburg Einfluss haben, diejenigen, die du eben noch so treffend aufgeführt hast, im gleichen Alter sind? Der Bürgermeister, der Polizeichef, der Filialleiter der Bank, ein Arzt, ein Anwalt, eure Schuldirektorin, selbst die Inhaberin der verdammten Stadtkneipe... Sie alle sind gerade um die fünfzig Jahre alt."

Unwillkürlich erinnerte sich Matthias an die Einladung zu Ritas Geburtstagsparty, die er erst am Tag zuvor begutachtet hatte - zur fünfzigsten Geburtstagsparty.

"Aber selbst wenn..." Matthias haderte mit seinen Worten. "Das... Ich meine... Es könnte Zufall sein."

Ein knappes Lächeln huschte über Jonas' dunkles Gesicht. "Natürlich. Es könnte Zufall sein - und wenn es das nicht ist?"

"Aber... Ich verstehe nicht, wie so etwas gezielt geschehen sollte."

Mit schweren Schritten kam Jonas Matthias sehr viel näher. Die nachfolgenden Worte erklangen nur geflüstert, wodurch sie noch düsterer wirkten: "Indem man es manipuliert. Indem man eine Gruppe gründet, die sich über das Gesetz stellt, eine Gruppe, die heimlich die Fäden zieht und die Stadt aus dem Schatten heraus regiert. Indem man die Besten eines Jahrgangs vereint und ihre Lebensläufe so beeinflusst, dass sie alle wichtigen Posten der Stadt besetzen können."

"Das... Das ist Wahnsinn", hauchte Matthias und starrte wie paralysiert auf das Foto.

"Das ist die Untergrabung deiner geliebten Demokratie", machte Jonas seinen Standpunkt deutlich. "Diese Gruppe, die wir auf dem Bild sehen, hat sich zu jener Zeit zusammengeschlossen, um gemeinsam über Lotzenburg zu herrschen - unabhängig vom Willen des Volkes, unabhängig von den Gesetzen des Staates. Sie studierten unterschiedliche Fächer und setzten in jeden wichtigen Zweig der Stadt einen ihrer Spitzel, bis sie gemeinsam die gesamte Macht versammelt hatten. Als Jugendliche waren sie schon Freunde, sie sind alle gleich alt.

Sie sind der Goldene Jahrgang."

~ ~ ~

Unumwunden sprang Zelia in den Pool und wusch sich Lauras Lustsäfte vom Körper. Laura saß derweil auf der Liege und ließ Fynns Sperma auf ihrem Badeanzug trocknen. Fynn wiederum küsste Laura heftig, ehe er sich auf den Liegestuhl neben sie setzte.

"Nett, nett, das tat gut", flötete er grinsend.

"Also, was ist dann geschehen, das Jonas so sehr verändert hat?", fragte Laura und klang dabei immer noch ein wenig atemlos.

"Sein Vater starb", antwortete Fynn trocken.

Zelia paddelte ein wenig durch das Wasser, hielt aber inne, als Fynn seine Erzählung fortführen wollte. Sie kommentierte: "Ja, das war schrecklich. Ich war noch nicht ganz vierzehn Jahre alt, als er durch einen Unfall ums Leben kam. Wir trauerten alle auf unsere Weise und es dauerte lange, bis wir wieder in unser normales Leben zurückfanden - zumindest was uns betrifft."

"Dann hat es Jonas also stärker getroffen als euch?", fragte Laura.

"Stärker ist ein schwieriger Maßstab", wandte Fynn ein. "Wenn Menschen trauern, kann man nicht mathematisch messen, wer am meisten und wer am wenigsten leidet. Allerdings ließ sich konkret beobachten, dass Jonas sich weigerte, wieder in seinen Alltag zurückzufinden. Er hatte gerade sein Abitur abgeschlossen und sollte Zivildienst ableisten - da hat er sich jedoch derart daneben benommen, dass man ihn schlussendlich vorzeitig entließ."

Während Fynn berichtete, kletterte Zelia wieder aus dem Pool und setzte sich auf den Beckenrand, der Laura und Fynn gegenüber lag. Sie hatte noch keinen Höhepunkt erreicht, weshalb es Laura nicht allzu sehr verwunderte, dass Zelia die Beine spreizte und sich erneut einen Finger in ihre Muschi schob. Laura und Fynn konnten sie dabei bestens beobachten.

"Mama ist übergekocht vor Wut", erinnerte sich Zelia und störte sich nicht daran, dass sie während ihrer Masturbation beäugt wurde. "Jonas hatte schon immer die besten Chancen von uns, es weit zu bringen und jemand Großes zu werden und in dieser Zeit schien all das gefährdet zu sein. Der Zivildienst war leider nur die Spitze des Eisberges. Jonas wurde oft von der Polizei nach Hause gebracht und Mama fand in seinem Zimmer allerhand Drogen."

Sobald sie ausgesprochen hatte, gesellte Zelia noch einen zweiten Finger zu dem hinzu, der bereits in ihrer Möse tanzte, und begann gleichzeitig, ihre Brustwarzen zu zwirbeln. Sie bemerkte insbesondere Lauras Blicke, die wie gebannt auf ihrer Muschi hingen, und fühlte dabei weitere Feuchtigkeit austreten.

"Klingt nach einer schlimmen Zeit...", murmelte Laura, wobei ihre Aufmerksamkeit erneut weniger der Geschichte galt. "Warst du damals immer noch mit ihm befreundet?"

Nur ausgesprochen kurz blickte sie zu Fynn hinüber, ehe sie wieder Zelia anstarrte. Fynn lächelte. "Schwer zu sagen. Ich versuchte alles, um Jonas zu helfen, aber mir waren die Hände gebunden. Da ich noch nicht volljährig war, konnte ich selbst nicht einfach Partys organisieren oder Jonas in irgendwelche Clubs schleifen - bis dahin hatte immer er mich reingeschmuggelt, ohne seine Hilfe ging das nicht. Stattdessen versuchte ich häufig, mit ihm zu reden, aber er blockte ständig ab. Er wurde nicht ausfallend und wir haben uns nicht gestritten, aber Jonas hörte einfach auf, mit uns zu sprechen. Etwa ein Jahr lang kümmerte er sich um nichts und niemanden und lebte blind in den Tag hinein, ohne jemanden an seiner Trauer oder Verzweiflung teilhaben zu lassen."

Zelias Bewegungen wurden schneller. Das Geräusch der rutschenden Finger in ihrer nassen Scheide drang bis zu Laura und Fynn hinüber. Zelia biss sich auf die Unterlippe, als ein Stöhnen aus ihrem Mund dringen wollte. Selbst Laura spürte eine erneute Welle der Lust durch ihren Körper fahren, als ihr auffiel, wie heiß Zelia war und wie schnell sie sich ihrem Orgasmus näherte. Obgleich Fynn nur selten zu ihr hinüber sah, genügte die Wahrnehmung am Rande anscheinend, um seinen Penis wieder ein Stück aufzurichten.

"Aber wann hat Jonas dann sein Studium begonnen?", fragte Laura und versuchte, Zelias Selbstbefriedigung zu ignorieren. "Irgendwann muss er sich ja wieder erholt haben."

"An diesem Punkt kommen wir allmählich zu dem großen Geheimnis von Jonas Weis...", setzte Fynn an. Doch noch ehe er zu Ende sprechen konnte, wurde er von Zelias lautem Keuchen unterbrochen. Nun schaute selbst er wie Laura offen und ungehindert zu Zelia hinüber, die in diesem Augenblick ihren Höhepunkt erreichte. Sie konnten beide bestens mit ansehen, wie Zelias Körper krampfte und zitterte, während ihre Muschi von ihrem Saft überlief und dabei unruhig zuckte. Zelia stieß ihre Geilheit lautstark dem Himmel entgegen und hatte die Augen geschlossen, während sie ihren Orgasmus genoss. Hechelnd ließ sie sich dann in das Poolwasser gleiten, wo sie sich einen Moment der Ruhe nahm, um sich zu erholen.

"Nun, keiner von uns weiß wirklich, was dann passiert ist", fuhr Fynn fort, als ob Zelias Erlösung nicht gewesen wäre. "Wir wissen nur, dass er mit Hannah heftig aneinander geriet."

Fynn hielt inne und dachte über seine nächsten Worte nach, als Zelia zu ihm herüber schwamm und kurz darauf seinen Schwanz in ihren Mund nahm.

~ ~ ~

Er hatte kritisch sein wollen. Nichts von dem, was Jonas sagte, hätte Matthias sofort für bare Münze halten sollen. Und doch musste er sich eingestehen, dass plötzlich alles so viel Sinn ergab. Er verstand nun, warum Thomas Wolff Hannah persönlich angerufen hatte, als Tina verstorben war. Er verstand nun, warum sich Hannah nie von Lotzenburg hatte lösen können. Er verstand nun, warum sich all diese Menschen am Tag zuvor heimlich in den Hinterzimmern des Cunt getroffen hatten. Wie er es auch drehte und wendete, wie kritisch er auch blieb - Jonas' Offenbarung erschien Matthias so einleuchtend, dass er schlicht sprachlos war.

"Ich weiß, dass diese Erkenntnis hart ist", unterbrach Jonas seine Gedanken. "Als ich es erfuhr, konnte ich es anfangs ebenso wenig fassen wie du."

"Wie hast du es erfahren?", fragte Matthias mit matter Stimme.

"Das war erst nach dem Tod meines Vaters. Wie ich einsehen musste, waren meine Eltern beide Teile des Goldenen Jahrgangs. Ich bin eher zufällig darüber gestolpert."

"Warum hast du es mir erzählt?"

"Weil die Zeit gekommen ist für eine Rebellion." Jonas lächelte hinterhältig. "Nachdem ich die Wahrheit erfahren hatte, trug ich mit meiner Mutter einen heftigen Streit aus. Anfangs wollte sie alles leugnen, aber als sie einsah, dass ich sie durchschaut hatte, begann sie, mir zu drohen. Das Wissen um den Goldenen Jahrgang wird wohl gehütet und ist gefährlich. Ihr Vorhaben hängt von Verheimlichung und Täuschung ab. Wüssten zu viele Menschen davon, würde es misslingen - aus den von dir erläuterten Gründen."

"Die eingeschränkte Freiheit..." Als Matthias seine eigene Stimme hörte, fiel ihm auf, dass sie wie eine Maschine klang.

"Korrekt. Der Goldene Jahrgang macht die Demokratie zunichte. Hier in Lotzenburg ist sie nichts anderes als ein Trugbild. Die Freiheit und die Mitbestimmung des Einzelnen am Leben in der Gemeinschaft existieren hier nicht, solange der Goldene Jahrgang wie eine Adelsschicht im Alleingang regiert."

"Es ist nach wie vor schwer zu glauben", gestand Matthias.

Jonas nickte. "Meine Mutter zeigte ein gänzlich anderes Gesicht, sobald ich sie enttarnt hatte. Ich habe Worte von ihr vernommen, die kein Sohn von seiner Mutter hören sollte. Schlussendlich arrangierte sie für mich ein Studium in Berlin und besorgte mir eine eigene Wohnung weit weg von Lotzenburg - sie schickte mich ins Exil, damit ich keine Gefahr mehr darstellte."

"Aber jetzt bist du zurückgekommen." Seit der Enthüllung war es das erste Mal, dass Matthias Jonas ansah. "Du bist zurückgekommen, um den Goldenen Jahrgang zu zerschlagen."

"Alles zu seiner Zeit", erwiderte Jonas grimmig. "Ich entschloss mich, hierher zu kommen, als ich von den blauen Leichen hörte - genauer gesagt, als ich von Tinas Tod erfuhr, die mir einst eine Freundin war. Dieses Virus hat vorrangige Priorität. Es muss gestoppt werden. Deshalb sagte ich, dass wir die gleichen Ziele verfolgen."

Matthias wirkte nun vollends verwirrt. "Was hat das Virus mit dem Goldenen Jahrgang zu tun?"

Plötzlich drehte sich Jonas um und schritt zur Tür hinüber. Offensichtlich wollte er den Raum verlassen. "Es gibt noch etwas anderes, das ich dir zeigen möchte", sagte er. "Dazu müssen wir das Gebäude wechseln. Ich kam nach Lotzenburg, um das Virus aufzuhalten, doch das steht in unmittelbarer Verbindung zum Goldenen Jahrgang.

Denn sie sind es, die es erschaffen haben."

~ ~ ~

Zelias Absichten waren kaum zu übersehen. Sie leckte mit ihrer Zunge über Fynns Eichel und seinen Schaft und schmeckte dabei die salzigen Überreste seines Spermas. Zudem betastete sie vorsichtig seine rasierten Hoden und streichelte ab und an über seinen Schwanz. Weder Fynn noch Zelia oder Laura ließen ein Wort über dieses plötzliche Geschehen fallen, doch Fynns Gefallen daran war schon mit einem kurzen Blick schnell zu erkennen.

"Deshalb wirkte selbst Hannah also nicht begeistert, als Jonas am Samstag auftauchte", sagte Laura und hoffte, mit weiteren Fragen die Situation überspielen zu können. "Haben sie sich so sehr gestritten?"

"Definitiv." Fynn grinste und tätschelte Zelias Kopf zwischen seinen Beinen, aber seine Stimme war fest und sein Blick galt Laura, auf deren Badeanzug Fynns Samen inzwischen getrocknet war. "Ich glaube, dass er noch einige Differenzen mit Alva hatte, aber sie hat uns nicht erzählt, worum es dabei ging. Mit mir oder Zelia hat er sich nie angelegt. Stattdessen hat er wochenlang mit Hannah gekämpft, bis er sich von unserer gesamten Familie entfernt hat."

Fynns Schwanz richtete sich unter Zelias Künsten wieder gänzlich auf. Kaum hatte er eine stattliche Größe erreicht, nahm Zelia ihn tiefer in ihrem Mundraum auf und umschloss seinen Pfahl mit ihren Lippen. Dabei umspielte sie seine Eichel mit ihrer Zunge und reizte das schmale Bändchen an der Rückseite und das kleine Loch an der Spitze. Fynn wurde angesichts dieser Behandlung immer unruhiger. Laura bemerkte das und rutschte nervös auf ihrer Liege hin und her.

"Jonas war in dieser Zeit wieder viel unterwegs", erzählte Fynn weiter, auch wenn sein Atem nun stoßweise ging. "Aber keiner seiner Freunde konnte mir sagen, wo er sich aufhielt oder was er tat. Entweder war er damals viel allein oder er hatte mit gänzlich anderen Leuten zu tun, die er uns nicht vorstellte. Später fand ich heraus, dass er häufig hier in Lotzenburg gewesen ist, jedoch verrät uns auch das nicht, womit er seine Zeit verbrachte. Rückblickend betrachtet würde ich vermuten, dass er auf der Suche nach irgendetwas war."

"Was könnte er hier in Lotzenburg gesucht haben?", wunderte sich Laura. Umso mehr Mühe sich Zelia dabei gab, Fynn wieder auf Hochtouren zu bringen, umso unwohler fühlte sich Laura. Sie hatte vorhin schon mehr getan, als sie sich jemals zugetraut hätte, indem sie sich von Zelia hatte lecken lassen und gleichzeitig Fynns Penis geblasen hatte. Aber nun dabei zuzusehen, wie Fynn und Zelia direkt vor ihren Augen fickten - denn Laura bezweifelte nicht, dass das Zelias Ziel war -, beunruhigte sie.

"Wenn ich das nur wüsste...", murmelte Fynn. Tatsächlich entließ Zelia bei diesen Worten seinen Stab und stellte sich auf. Wortlos, aber mit einem gierigen Funkeln in den Augen und einem schmalen Lächeln auf den Lippen schubste Zelia Fynn an der Schulter, sodass er auf seinem Stuhl mit steifem Penis zum Liegen kam. Sobald sein Stück aufgerichtet in die Höhe ragte, kletterte Zelia über ihn und führte es an ihre hungrige Muschi.

"Ich habe keine Lust mehr, benutzt zu werden oder es mir selbst zu besorgen", japste sie. "Fick mich hart durch!"

Fynn hielt sie nicht auf. Stattdessen ließ er es geschehen, dass sich Zelia auf ihm niederließ und ihre Möse über seinen Penis stülpte. Zelia stöhnte laut auf, als er in sie eindrang, und grinste während ihrer ersten Auf- und Abbewegungen Laura zu, die beklommen zurücklächelte und dann scheu auf den Boden blickte. Fynn ließ sich voll und ganz auf Zelias Spiel ein und unterstützte ihre Reitübungen durch geschicktes Schlenkern seiner Hüfte. Zudem führte er seine Hände auf ihre Pobacken und drückte fest zu.

Voller Anspannung trommelte Laura mit ihren Fingern auf ihrer Liege und wagte es kaum, zu den beiden hinüberzuschauen, auch wenn ihre Geräusche eindeutig und nicht zu überhören waren. Sie überlegte kurz, ins Haus zu gehen und die beiden bei ihrem Akt allein zu lassen, doch noch waren Fynns Erzählungen nicht abgeschlossen und Laura hatte Fragen übrig. Also entschied sie sich, das Gespräch am Laufen zu halten und sich nicht von Zelia stören zu lassen.

"Ich verstehe noch nicht, was diesen Wechsel hervorgerufen hat", begann sie mit flatternder Stimme. "Zuerst trauert Jonas und alles scheint ihm egal zu sein und dann fängt er plötzlich an, sich mit Hannah zu streiten und begibt sich auf die Suche nach Gott-weiß-was. Was hat sich dazwischen geändert?"

Fynn versuchte, zu Laura hinüberzuschauen, doch Zelia hing dicht über ihm, um ihre Brüste an seinem Oberkörper zu reiben, und ihre nassen Haare baumelten vor seinem Gesicht. Zelia bemerkte das und erhob sich kurzerhand wieder, wobei Fynns Penis an die frische Luft kam. Blitzschnell drehte sich Zelia um und setzte sich sofort wieder auf seinen Schwanz, sodass er diesmal nur ihren Rücken betrachten konnte und ihre Vorderseite dem Pool zugewandt war. Da ihre Liege etwas weiter hinten stand als jene von Laura, hatte diese nun beste Sicht auf die vereinigten Geschlechtsteile von Fynn und Zelia.

"So genau kann ich dir das auch nicht sagen...", schnaufte Fynn. "Ich weiß noch, dass wir alle Urlaub in Lotzenburg machten, etwa ein Jahr nach dem Tod seines Vaters... Jonas hat dabei kaum Zeit mit uns verbracht und trieb sich irgendwo herum... Da fing es an. Während dieser Ferien hat er sich das erste Mal mit Hannah gestritten..."

"Vielleicht hat er hier etwas herausgefunden", überlegte Laura laut und konzentrierte sich darauf, nur in Fynns Gesicht zu schauen. "Vielleicht hat er etwas erfahren, was die Dinge für ihn geändert hat. Das würde erklären, warum er dann häufiger hierher zurückkehrte. Vielleicht suchte er Antworten."

"Das... wäre... möglich..."

Schließlich war Fynn nicht mehr dazu imstande, weitere Sätze zu bilden. Er richtete sich auf und machte Zelia verständlich, dass sie von ihm heruntersteigen sollte. Ein kurzer Blick zwischen den beiden genügte, um sich zu verständigen. Auch Fynn stand auf, allerdings nur um Zelia Platz zu machen, die sich daraufhin auf die Liege kniete, sich vornüber beugte, sodass ihre Brüste frei herumbaumelten, und ihren Po in die Luft streckte. Ohne weitere Pause schob Fynn sein von Zelias Säften glänzendes Glied in ihre Scheide und übernahm die Führung.

Nun wusste Laura endgültig nicht mehr, wo sie hinschauen sollte. Zelias Gesicht war vor Lust verzerrt und sie schien Laura gar nicht mehr zu registrieren. Ihre kleinen Möpse sahen faszinierend aus, wie sie durch jeden von Fynns Stößen umherschwangen, und Laura konnte kaum ihren Blick von Zelias kleinen, hellen Nippeln abwenden. Ebenso interessant war jedoch auch ihr Po, gegen den ständig Fynns Körper prallte, wenn er tief in ihre Möse stieß. Davon sah Laura nicht allzu viel, nur Fynns Schwanz blitzte gelegentlich auf, wenn er ihn ein wenig herauszog. Fynn selbst dagegen sah absolut göttlich aus, wie er nackt, mit schweißüberzogenem Oberkörper und angestrengter Miene Zelia vögelte. Im Gegensatz zu ihr war er sich noch Lauras Anwesenheit bewusst und lächelte ihr reizend zu.

"Sei nicht schüchtern...", flüsterte er. "Du kannst hinsehen, wo auch immer du willst."

Laura nickte schwach, brachte jedoch keine Antwort über die Lippen. Allerdings wäre eine solche ohnehin in Zelias Stöhnen untergegangen, das kurz darauf die Luft erfüllte. Infolgedessen wand sich Zelia erneut aus ihrer Vereinigung mit Fynn und legte sich auf den Rücken. Sie streckte ihre Beine so weit aus, wie sie konnte, und wartete darauf, dass Fynn seinen Penis erneut in sie einführte. Dieser zögerte nicht. Sobald er wieder tief in sie eingedrungen war, führte sie seine Hände zu ihren Brüsten, die er dann alles andere als sanft durchknetete. Zelia wimmerte ununterbrochen und selbst Laura erkannte, dass ihr Höhepunkt nicht mehr fern war. Irgendwie freute sie sich für Zelia, in gewisser Weise war sie sogar neidisch.

Sie wusste nicht, ob sie sich jemals in der Gegenwart anderer unter freiem Himmel derart würde gehen lassen können.

Zelias Orgasmus war weit stärker als der erste und deutlich zu sehen. Glücklicherweise hielt Fynn sie fest umklammert, andernfalls hätte Laura befürchtet, dass sie von der Liege rutschte. Ihr gesamter Körper bebte und ihre Laute verloren jede Struktur und Ordnung. Selbst als sie sich entspannte und ihr Höhepunkt abklang, ließ Fynn nicht nach und vögelte sie weiter. Er war dabei erstaunlich ruhig, doch als sich letztlich sein Gesicht verzerrte und er kurz aufkeuchte, wurde Laura klar, dass er gerade seinen Samen in Zelias Inneres schoss. So nahmen auch seine Bewegungen nach und nach ab und er ließ sich entkräftet auf Zelias nackten Körper fallen.

"Am Ende steckte Jonas unser Wochenendhäuschen in Brand." Laura war überrascht, als Fynn plötzlich zu sprechen begann, obwohl er noch auf Zelia lag. "Was er sich davon erhoffte, weiß ich nicht. Laut Alva hat er Hannah irgendwann sogar geschlagen. Deshalb war es wie eine Befreiung für alle, als er eines Tages sein BWL-Studium auf der anderen Seite von Berlin startete und in seine eigene Wohnung zog. Von da an sahen wir ihn kaum noch und wenn er uns besuchte, war die Stimmung eisig."

"Das ist furchtbar", erwiderte Laura und beobachtete, wie sich Fynn erhob, wobei ein wenig Sperma aus Zelias wundgeficktem Loch tropfte.

"Der Musterknabe hat sich in ein echtes Scheusal verwandelt", warf Zelia ein und richtete sich ebenfalls auf. "Mama ist sehr beunruhigt, weil er wieder in unserer Nähe ist, ich glaube sogar, sie hat Angst. Das Virus ist schlimm, aber wenn Jonas auf der Jagd ist, könnte er alles noch viel schlimmer machen."

Laura fröstelte. Sie wusste, dass es eine gute Entscheidung gewesen war, nicht auf Jonas' Einladung einzugehen, gleichwohl sie die Frage nicht abschütteln konnte, was er ihr sagen wollte. Während sie diesen Gedanken folgte, stieg Fynn wieder in den Pool und Zelia stand auf.

"Ich gehe ins Bad und mache mich frisch", verkündete sie.

"Warte, ich komme mit." Auch Laura raffte sich auf und schnappte sich ihren Rucksack, ihre Badelatschen und ihr Handtuch. "Ich muss aus diesem vollgesauten Badeanzug raus."

"Soll ich mitkommen?", fragte Fynn amüsiert.

"Männerfreie Zone!", entgegnete Laura und streckte ihm die Zunge entgegen.

"Wartet kurz, eine Frage noch." Fynn schwamm an den Beckenrand und sah von unten zu den beiden Mädchen hinauf. Sein Gesicht war wieder ernst geworden. "Hat jemand von euch Alva von diesem Virus erzählt?"

Zelia nickte. "Das war ich. Sie hatte gefragt. Warum willst du das wissen?"

Über Fynns Gesicht schien sich ein dunkler Schatten zu legen. "Sie hat es verheimlicht und sich seltsam benommen, als wir auf das Thema zu sprechen kamen. Irgendetwas stimmt da nicht."

"Jetzt werd' bloß nicht paranoid", schüttelte Zelia seine Bedenken ab und schritt auf das Haus zu. Laura warf Fynn noch einen verwirrten Blick zu, ehe sie ihr folgte.

~ ~ ~

Nach wie vor fühlte sich Matthias taub, als wäre alles um ihn herum blasser und leerer geworden. Apathisch und schweigend folgte er Jonas, der den ehemaligen Jugendclub verließ und mit schnellem Schritt über das alte Feriengelände lief. Dabei passierten sie den kleinen Bach, einen verrottenden Spielplatz und einen halb zerfallenen Schuppen. Schließlich erreichte Jonas das größte Gebäude, das noch verwahrloster aussah als alle anderen. Unbeirrt ging er an der Eingangstür vorbei, zielte die Rückseite des Hauses an und erreichte so einen kurzen Abhang zu einer Kellertür, die zersplittert war und weit offen stand.

"Wenn Hannah ein Mitglied des Goldenen Jahrgangs ist...", schoss es Matthias plötzlich durch den Kopf. "...wissen dann Alva, Zelia und Fynn davon?"

Überrascht blieb Jonas stehen. "Nein", erwiderte er kopfschüttelnd. "Wie gesagt, das Wissen um ihre Existenz obliegt oberster Geheimhaltung. Kinder werden daher nicht informiert."

"Müssen sie denn nicht eines Tages Hannahs Platz einnehmen?"

"Du verwechselt ihre Struktur mit königlicher Blutfolge", meinte Jonas. "Der Goldene Jahrgang besteht aus den Besten einer Altersklasse. Sie haben es zwar geschafft, ihre beruflichen Wege aufeinander abzustimmen, jedoch nicht ihre familiären Planungen. Sie werden ihre Positionen nicht an ihre Kinder abgeben, weil es dafür nicht genügend Nachfolger gibt."

"Dann sind Alva, Zelia und Fynn also ebenso ahnungslos, wie ich es war", hielt Matthias fest.

"Genau. Aber das bedeutet nicht, dass du ihnen vertrauen kannst." Jonas sah Matthias eindringlich an. "Meine Mutter wird mindestens einen von ihnen zu einem Spitzel gemacht haben. Irgendjemand versorgt sie mit Informationen. Alles, was ihr über die Leichen und über Walter herausgefunden habt, wird sie direkt von einem ihrer Kinder erfahren. Leider weiß ich nicht, wer das ist."

"Walter? Woher weißt du davon?"

Jonas' Augen funkelten diabolisch. "Von Zelia", erwiderte er knapp und betrat das Gebäude.

Sie gelangten in einen ebenso verfaulenden Korridor wie im Jugendclub, nur dass dieser im Kellergeschoss lag und daher von keinem Tageslicht erhellt wurde. Jonas griff in eine Kommode neben der Tür und fischte eine Taschenlampe heraus - es war eindeutig, dass er hier nicht zum ersten Mal umherstreunte. Sobald er den Flur erleuchtete, erkannte Matthias, wie lang dieser war und wie viele Türen davon abzweigten. Spinnweben hingen in Massen von der Decke und die dicke Staubschicht auf dem Boden war von zahlreichen Fußabdrücken durchzogen.

"Das hier war das Hauptgebäude der Anlage", erläuterte Jonas. "Hier waren die Rezeption und das Leiterbüro untergebracht, es gab einige Besprechungsräume, einen Speisesaal und eine Küche und in diesem Keller wurden die unterschiedlichsten Dinge gelagert."

"Wenn der Goldene Jahrgang für das Virus verantwortlich ist...", fiel ihm Matthias ins Wort, als hätte er seine Erklärung gar nicht vernommen. "...wieso braucht Hannah dann Informationen von ihren Kindern?"

Jonas zuckte mit den Achseln. Er setzte zu einer Antwort an, doch ehe er zu sprechen begann, durchbrach ein Schrei die beklemmende Stille.

"Was war das?", fragte Matthias ängstlich und kurzzeitig verließ die Farbe seine Wangen. Im Gegensatz zu ihm wirkte Jonas nicht ansatzweise erschrocken, nur seine Gesichtszüge zogen sich etwas zusammen und ließen ihn noch ernster aussehen.

"Walter...", begann Jonas und betonte den Namen dabei stark. "...ist ein Mitglied des Goldenen Jahrgangs oder zumindest war er eines. Eigentlich hat er die Stadt vor Jahren verlassen, weshalb ich nicht damit gerechnet habe, dass er hierin involviert ist. Was auch immer er im Stadtpark verkauft, welches Mittelchen er auch immer hier unter die Leute bringt, der Goldene Jahrgang weiß mehr darüber, als sie zugeben."

"Was war das für ein Schrei?", wiederholte Matthias seine Frage, woraufhin noch ein zweiter erklang.

"Komm, ich zeige es dir." Jonas lief den Flur hinab, Matthias folgte. Gelegentlich warfen sie einen Blick in die leer stehenden Räume - in einem davon fand stand ein großes Bett mit Fesseln an jeder Ecke. "Kürzlich ist Xander an dem Virus gestorben, ebenfalls Mitglied des Goldenen Jahrgangs. Auch er bekam von Walter ein Mittel, das die Krankheit in ihm auslöste. Leider - oder vielleicht auch glücklicherweise - hat er, bevor er starb, noch jemanden infiziert."

"Glücklicherweise?"

Letztlich blieb Jonas vor einer Tür stehen, die im Gegensatz zu allen anderen mit einem großen Vorhängeschloss gesichert war. Ein dritter Schrei schellte ihnen in den Ohren, der aus dem Raum kam, vor dem sie sich befanden. Aus seiner Jacke holte Jonas einen Schlüsselbund hervor, mit dem er das Schloss öffnete. Ehe er die Tür aufstieß, sagte er zu Matthias: "Fürchte dich nicht."

Nach allem, was Matthias bisher schon in Erstaunen versetzt hatte, gelang es dem sich nun bietenden Anblick, alles zu übertrumpfen. Der Raum war klein und nur von einer schwach leuchtenden, flackernden Glühbirne erhellt, die von der Decke baumelte. Mitten durch den Raum zog sich ein aus schweren Metallstäben bestehendes Gitter, welches das Zimmer zu einer Gefängniszelle umfunktionierte. Hinter dem Gitter gab es nichts anderes als ein quietschendes Bettgestell und eine schmutzige Matratze.

Darauf lag eine nackte Frau, die eindeutig mit dem Virus infiziert war.

Ihr Körper war noch nicht zur Gänze, aber bereits an vielen Stellen blau verfärbt. Sie trug schulterlanges, blondes Haar, das ihr wild und zerzaust um den Kopf lag. Ihre grünen Augen schienen zu brennen und ihre Gliedmaßen zitterten. Der Grund dafür war einfach festzustellen - sie war gefesselt. Massive Ketten mit weiteren Schlössern lagen um ihre Hand- und Fußgelenke und verhinderten, dass sie sich irgendwie von dem Bett lösen konnte, auf dem sie lag.

"Darf ich vorstellen?", riss Jonas' Stimme Matthias aus seinem tranceähnlichen Zustand. "Das ist Yvonne, Xanders Frau."

Als Yvonne Jonas bemerkte, begann sie erneut zu schreien. Keine Worte kamen aus ihrem Mund, nur animalische Laute, als ob sie Jonas am liebsten in der Luft zerreißen wollte.

"Was... Warum... Also, wie hast du...?", stammelte Matthias, ohne eine ordentliche Frage formulieren zu können.

Jonas trat näher an das Gitter heran und warf Yvonne einen kalten Blick zu. "Nachdem das Virus in Xander ausgebrochen war, wurde er ebenso sexsüchtig wie alle anderen Opfer. Als er folglich seine Frau vögelte, infizierte er sie. Schockiert über sich selbst versteckte sich Xander im Wald, wo er so lange masturbierte, bis er schlussendlich starb."

"Woher weißt du das?"

"Das hat mir Yvonne noch erzählt, ehe sie ihren Verstand verlor", erwiderte Jonas, als ob Yvonne nicht im Raum wäre. "Ich vermute, dass das Einsetzen des Todes mit der Anzahl der Orgasmen zusammenhängt, die der Infizierte durchlebt. Deshalb musste ich Yvonne fesseln, damit sie sich nicht ständig selbst befriedigt."

"Aber wie hast du es überhaupt geschafft, sie einzusperren?", fragte Matthias und das blanke Grauen, das ihn erfüllte, zeigte sich auch deutlich in seiner Stimme.

"Beruhigungsmittel", entgegnete Jonas knapp. "Sie ließ sich dadurch für kurze Zeit ausschalten, wenn auch nicht so lange wie übliche Menschen."

Mit blassem Gesicht trat Matthias näher an die Zelle heran. Er warf einen Blick auf ihre dicht behaarte Scheide, aus der ein schwacher Strom blauen Saftes tropfte. Ihr übertriebenes, unerfülltes Verlangen nach Sex hatte sie vermutlich wahnsinnig gemacht. "Das ist... grausam."

"Grausam? Wenn ich sie nicht eingesperrt hätte, wäre sie nackt durch die Stadt gelaufen und hätte wahrscheinlich noch mehr Menschen infiziert. Aber ich gebe zu, dass ich sie nicht hierher gebracht habe, um den Helden zu spielen."

Matthias warf Jonas einen entsetzten Blick zu - er ahnte Fürchterliches. "Was hast du vor?"

Statt eine Antwort zu geben, wandte sich Jonas Yvonne zu und sagte: "Ich habe dir aufgetragen, jemanden für mich zu suchen - wen sollst du ausfindig machen?"

"WALTER!", brüllte Yvonne plötzlich.

"Wenn ich dich jetzt freilasse...", setzte Jonas an und bemerkte dabei den schockierten Gesichtsausdruck von Matthias. "...was wirst du dann tun?"

"Walter finden und hierher bringen!", kreischte sie.

"Wirst du auf deinem Weg mit jemandem vögeln oder irgendwen verletzen?"

"Nein! Ich werde mir Walter sofort schnappen!"

"Das kannst du nicht machen!" Jonas war bereits dabei, die Zellentür zu öffnen. Mit starkem Griff umklammerte Matthias seine Schulter. "Du kannst sie nicht einfach freilassen! Woher willst du wissen, dass sie wirklich tut, was sie sagt?"

"Das weiß ich nicht", gestand Jonas und schüttelte Matthias ab. "Aber ich werde es versuchen. Ich habe dich nicht hierher gebracht, um mich aufzuhalten. Jetzt lass mich das Notwendige tun."

Unsicher, ob er weiter gegen Jonas vorgehen sollte, beobachtete Matthias zitternd, wie Jonas die Zelle betrat und eine Kette nach der anderen löste. Wütend schlug Yvonne um sich und brüllte, versuchte jedoch nie, Jonas zu verletzen. In Matthias kochte die Angst - er befürchtete, dass Jonas gerade ihr Todesurteil unterzeichnete. Aber ehe Matthias entschied, doch noch einzugreifen, hatte Jonas bereits das letzte Schloss geöffnet. Blitzschnell sprang Yvonne von der Liege und hechtete zur Tür. Dort verharrte sie kurz und warf einen Blick zurück. Von seiner Panik gelähmt starrte Matthias ihr starr entgegen. Auch Jonas bewegte sich nicht und beobachtete sie regungslos. Plötzlich berührte sich Yvonne selbst - ein kurzer Druck auf ihren Kitzler genügte, um ihr einen monströsen Orgasmusschrei zu entlocken. Dabei bildete sie unter ihren Füßen eine Pfütze blauen Vaginalsafts. Sobald ihr Höhepunkt abgeebbt war, verschwand sie, als hätte sie sich in Luft aufgelöst. Matthias und Jonas blieben allein zurück.

"Du hast unsere Stadt gerade ins Verderben gestürzt", wisperte Matthias schockiert und drehte sich langsam zu Jonas um.

Dieser verließ die Zelle, schritt auf den Flur hinaus und blickte zum Ausgang - im Staub hatte sich eine feine Linie gebildet, die wohl von Yvonnes schnellen Füßen stammen musste. "Ich habe den ersten Schritt getan, um diese Stadt zu retten", widersprach er. "Wie gesagt - wir haben das gleiche Ziel, Matthias, aber im Gegensatz zu dir, Fynn und all den anderen zögere ich nicht, zu drastischen Mitteln zu greifen."

"Yvonne könnte jetzt Hunderte Leute anstecken!", brüllte Matthias und seine schwindende Angst wandelte sich nun in Wut.

"Was nützt es uns, einen Infizierten aufzuhalten, wenn Walter sein Mittel weiterhin verbreitet?" Nun wurde auch Jonas' Stimme lauter. "Xander gehörte ebenso wie Walter zum Goldenen Jahrgang, Yvonne kannte ihn, sie weiß, wo und wie Xander an das Mittel gekommen ist - sie ist unsere beste Chance, an Walter heranzukommen."

"Und wie viele Leben riskierst du dafür?", fragte Matthias zornig.

Jonas starrte Matthias mit kalten Augen an. "Das ist der Preis dafür, Lotzenburg zu retten", sagte er und wurde dabei leiser.

Kurzzeitig verlor Matthias die Beherrschung und trat frustriert gegen die Zellentür, die scheppernd gegen das restliche Gitter krachte. Dann atmete er tief durch und versuchte, seine Gefühle zu sortieren und sich selbst zu beruhigen. Er fragte sich, was er nun tun sollte. Er musste verhindern, dass Yvonne zu einer Gefahr wurde. Allerdings verfügte er über keine Möglichkeiten, sie zu stoppen. Also musste er die Menschen wenigstens vor ihr warnen - nur wen sollte er warnen? Wem konnte er jetzt überhaupt noch vertrauen?

"Ich habe dir alles gezeigt und alles gesagt", unterbrach Jonas seine Gedankengänge. "Wir können jetzt zum Nordbahnhof zurückkehren."

"Ich finde den Weg auch allein, vielen Dank", entgegnete Matthias mit feindseligem Ton. "Warte du doch hier darauf, dass Yvonne zurückkehrt, bis du alt und grau wirst."

Matthias lief an Jonas vorbei und steuerte auf den Ausgang zu. Er wollte keinen Blick zurückwerfen. Jonas hielt ihn jedoch auf: "Nimm das, was ich dir heute gesagt habe, nicht auf die leichte Schulter. Der Goldene Jahrgang ist mächtig und gefährlich. Sie kontrollieren mehr Menschen und Institutionen, als du dir vorstellen kannst. Ich weiß nicht, warum Walter dieses Virus in Umlauf bringt, und ich weiß nicht, welchen Anteil die übrigen Mitglieder daran haben oder welche Ziele sie verfolgen. Aber du solltest dir genau überlegen, wer deine Feinde und wer deine Verbündeten sind."

Matthias hielt kurz inne und nahm Jonas' Worte in sich auf. "Danke für die Warnung", antwortete er leise. Dann lief er weiter, verließ das Gebäude und entfernte sich mit jedem Schritt immer weiter von Jonas.

~ ~ ~

Das Bad im Erdgeschoss der Familie Weis war klein und Laura wusste gar nicht, wie sie sich drehen und wenden sollte, ohne die nackte Zelia zu berühren. Aber Zelia erleichterte ihr das, indem sie sich leichtsinnig auf die Toilette am Rande setzte und Laura somit mehr Freiraum gab. Bevor Zelia dazu ansetzte, ihren Urin in die Schüssel zu spritzen, fragte Laura: "Und wie geht es dir jetzt? Haben dir diese Orgasmen geholfen, die Sache mit Jonas zu vergessen?"

Zelia lächelte, leerte ihre Blase und übertönte das Plätschern mit ihrer Antwort: "Ja, es geht mir gut, danke. Weißt du, ich kann es wegstecken, entführt, ausgezogen und derart benutzt zu werden. Meine verkorkste Erziehung hat auch ihre gute Seiten." Zelia lachte kurz, ehe sie wieder ernst wurde. "Es fiel mir weit schwerer zu akzeptieren, euch damit verraten zu haben. Ich hatte... Angst, dass ihr euch von mir abwenden könntet."

Laura legte ihre Sachen ab und schälte sich langsam aus dem Badeanzug. Sie war sich bewusst, dass Zelia jedes Stück ihrer freiwerdenden Haut sehr genau begutachtete. Dabei sagte sie: "Glaub mir, im Augenblick ist dieses Virus meine geringste Sorge. Verdammt, der Badeanzug ist völlig hinüber. Wie soll ich das meiner Mutter erklären?"

Als Laura ebenso nackt wie Zelia war, hielt sie den Badeanzug in die Höhe und beäugte ihn kritisch von jeder Seite. Zelia kicherte. "Wir können ihn hier waschen, keine Sorge. Dann bekommt deine Mutter nicht mit, dass du dich vollwichsen lässt."

Ebenso lachend bedankte sich Laura und warf den Badeanzug in einen Wäschekorb. Ihr Körper war mittlerweile fast gänzlich getrocknet, nur ihre Haare und ihre noch tropfende Muschi waren weiterhin feucht. Sie griff ihr Handtuch und begann, sich trocken zu rubbeln. Zelia erhob sich von der Toilette, spülte und wusch sich mit einem nassen Waschlappen ihre besamte Möse sauber.

"Ich muss gestehen, du hast mich heute überrascht", sagte Zelia währenddessen. "Ich hätte nie gedacht, dass du Fynn einen blasen würdest. Ehrlich gesagt habe ich nicht einmal erwartet, dass du mich an deine Fotze lassen würdest, wenn Fynn dabei ist."

Peinlich berührt schnalzte Laura mit der Zunge. "Na ja, weißt du... Du hast etwas verpasst, würde ich sagen..."

Zelias irritiertem Blick konnte Laura nicht ausweichen. "Fynn hat mich nach der Party... entjungfert", gestand sie.

Zelia war vollkommen fassungslos. Wie verzaubert ließ sie den Waschlappen sinken und starrte Laura perplex an. Diese nutzte den Augenblick der Ablenkung, um sich rasch umzudrehen und ihre Scheide mit dem Handtuch trocken zu reiben.

"Er hat was?", fand Zelia schließlich ihre Sprache wieder.

"Wir haben miteinander geschlafen", führte Laura aus und legte das Handtuch beiseite. Da sie wusste, dass Zelia alles würde wissen wollen, erzählte sie ihr die Details ihrer Liebesnacht. Zelia hörte aufmerksam zu und vergaß darüber, ihre Vagina zu säubern. Unterdessen holte Laura ihre Klamotten aus dem Rucksack und zog sich einen grau-weiß-gestreiften Slip mit einer kleinen Schleife an.

"Laura, Laura, Laura...", murmelte Zelia und grinste breiter als alle anderen Male an diesem Tag. "Aus dir machen wir ja noch ein richtig geiles Luder!"

Laura seufzte, zuckte mit den Achseln und legte sich einen schwarzen BH an. "Übertreib's nicht. Zumindest hatte ich deshalb kein Problem damit, Fynns Pimmel in den Mund zu nehmen und mich von dir befriedigen zu lassen, obwohl er neben uns stand."

Zelia strahlte, als ob sie noch nie glücklicher gewesen wäre. "Wir machen Fortschritte, das ist super!", jubelte sie und fuhr mit ihrer Reinigung fort. "Hab' ich noch etwas anderes verpasst?"

Bei dieser Frage zauderte Laura. Schweigend zog sie sich ihre kurze Jeanshose an, während sie um Worte rang. Ein stechendes Gefühl stieg in ihr auf. "Ja, da ist noch etwas... Matthias... und Alva... Nun ja..."

Zelia packte den Waschlappen weg und erneut entglitten ihr die Gesichtszüge. Dieses Mal glaubte Laura jedoch, nicht nur Erstaunen, sondern auch Schmerz in ihren grünen Augen erkennen zu können. "Haben... Haben sie etwa auch miteinander...?", stammelte sie.

"Ich fürchte schon", erwiderte Laura nickend. "Ich habe mit Matthias seither nicht mehr gesprochen und bin ihm aus dem Weg gegangen, weil ich nicht wirklich weiß, was ich davon halten soll."

"Na ja, die beiden dürfen auch ihre Lust ausleben...", nuschelte Zelia, klang aber alles andere als überzeugt.

"Das ist mir bewusst." Laura schlüpfte in ihr graues Top und richtete ihre dunkelblonden Haare. "Ich habe es mit Fynn getrieben, es wäre falsch, Matthias dafür zu verurteilen, das Gleiche mit Alva zu tun. Aber zuerst ist er angeblich in Nicki verknallt, dann macht er mit dir rum und jetzt lässt er sich von Alva verführen? Irgendwie wirkt das, als hätte er es so dringend nötig, dass es ihm egal ist, mit welchem Mädchen er im Bett landet..."

Mit einem Handtuch bewaffnet trocknete Zelia ihren Körper ebenso ab. Als Laura sie beobachtete, sah sie ihren fast traurigen Gesichtsausdruck. "Sorry, das war nicht sehr taktvoll von mir", fiel ihr dabei auf.

"Ist schon okay...", flüsterte Zelia. "Bist du eifersüchtig?"

"Ich?" Laura schüttelte verwirrt den Kopf. "Ich weiß nicht... Eigentlich... Ich denke nicht... Ich meine, eigentlich wollte ich nichts von ihm... Bist du es?"

Still hing Zelia das Handtuch über die Heizung und wusch sich die Hände. "Das spielt wohl keine Rolle mehr", entgegnete sie. "Jetzt bumst er ja meine Schwester..."

"Zelia..."

"Lass es." Zelia wandte sich Laura zu und gab ihr einen Kuss. "Danke, dass du mir das erzählt hast. Bist du fertig?"

"Ich müsste noch auf die Toilette", sagte Laura und deutete mit dem Kopf darauf.

"Alles klar, ich warte." Zelia lehnte sich ans Waschbecken und sah Laura gespannt an.

"Ähm..." Verlegen kaute Laura auf ihrer Unterlippe. Sie errötete. "Ich glaube nicht, dass ich das kann, wenn du..."

"Oh." Zelia war amüsiert. "Na gut. Dann lasse ich dich mal allein."

Nackt, trocken und sauber verließ Zelia das Badezimmer, während Laura noch einmal ihre Hose aufknöpfte und samt Slip herabzog, um sich auf die Toilette zu setzen. Kaum hatte sie sich ihres Urins entledigt, klingelte ihr Handy. Glücklicherweise lag ihr Rucksack nahe genug, damit sie es herausholen und abnehmen konnte.

Es war Matthias.

"Hallo, Laura", begann er. Seine Stimme kam ihr gehetzt und aufgeregt vor. Allein der Klang seiner ersten Worte verdeutlichte ihr, dass es um etwas Wesentliches ging. "Hör zu, ich... ich weiß, dass es gerade etwas schwierig zwischen uns ist, und ich verstehe dich, wenn du erst einmal Abstand zu mir halten willst..."

Innerlich seufzte Laura. Sie glaubte nicht, dass Matthias wirklich verstand, worum es ihr ging. "Das ist kompliziert", sagte sie nur.

Er stimmte ihr zu. "Wie dem auch sei, es gibt etwas Wichtigeres, über das wir uns unterhalten müssen", fuhr er fort. " Es geht um das Virus und um unsere Stadt, also, es ist bedeutender als unsere persönlichen Differenzen. Ich muss dich allein treffen, so schnell es geht."

"Allein?", wiederholte Laura verblüfft. Dass sie auf der Toilette saß, während sie mit Matthias telefonierte, hatte sie inzwischen ausgeblendet.

"Ja, allein." Matthias klang immer verzweifelter. "Ehrlich gesagt weiß ich nicht mehr, wem ich trauen soll. Nur bei dir bin ich mir sicher."

Nun war Lauras Neugier geweckt. Vielleicht hat er es sich mit Alva verscherzt, dachte Laura und fühlte eine gewisse Schadenfreude, die sie sich nicht erklären konnte.

"Alles klar", sagte sie, auch wenn das nicht der Fall war. "Lass uns morgen treffen."

"Ich bitte darum", erwiderte er und atmete erleichtert auf.

~ ~ ~

Die graue Wolkendecke sorgte dafür, dass der Stadtpark kaum belebt war. Nur wenige Spaziergänger streiften unter den Bäumen umher, auf den Wiesen waren nahezu ausschließlich Hundehalter mit ihren Tieren zu sehen und selten rasten Fahrradfahrer über die Wege, welche den Park lediglich als Straße nutzten und somit rasch wieder verließen. Von Kindern und Jugendlichen gab es weit und breit keine Spur. In dieser friedlichen Umgebung fiel der alte Mann mit seinem grauen Tweed-Sakko und dem schwarzen Hut kaum auf, der regungslos auf einer Bank saß und die frische Luft zu genießen schien.

Nach einer Weile setzte sich eine junge Frau zu ihm. Ihr Gesicht war blass und sie zitterte, obwohl sie der Wärme zum Trotz langärmlig angezogen war. Anfangs reagierte sie nicht auf den alten Mann. Erst nach einigen Minuten fing sie an zu sprechen, ohne ihn anzusehen: "Ich habe es mir überlegt. Ich mache es."

Der alte Mann schaute ebenfalls nicht zu ihr. Er beugte sich nach vorn, verschränkte seine Hände ineinander und tat so, als ob er die grünen Wiesen vor sich mustern würde. "Das ist eine gute Entscheidung", sagte er mit einer angenehm warmen Stimme. "Ich verspreche dir, dass es dir schon bald besser gehen wird."

"Ich habe das Geld wie vereinbart überwiesen", fuhr sie fort. Sie blickte stur in eine andere Richtung und rieb sich ungeduldig die Hände.

"Sehr schön", erwiderte der alte Mann betont langsam und lächelte. Daraufhin griff er in die Innentasche seines Sakkos und zog ein kleines Glasfläschchen heraus, in dem eine blaue Flüssigkeit verwahrt war. Unauffällig schob er es zu ihr hinüber. Hektisch ergriff sie es und ließ es in ihrer Hosentasche verschwinden.

"Und vergiss nicht...", setzte der Mann an und stand gemächlich auf. "Sobald du es genommen hast und dich verändert fühlst, kommst du zu mir. Dann können wir weiterreden."

Endlich wandte er sich ihr zu und blickte in Nickis ängstliches Gesicht. Er schenkte ihr ein großväterliches Lächeln und wollte sie dann verlassen.

"Warten Sie", stoppte Nicki ihn. "Verraten Sie mir wenigstens Ihren Namen?"

Er drehte sich noch einmal zu ihr um. "Natürlich", entgegnete er und schaute sie freundlich an.

"Mein Name ist Walter."

~ ~ ~

Nun, liebe Freunde, ich möchte eure Meinung hören: Was haltet ihr von den Enthüllungen dieser Geschichte? Gefallen sie euch? Gebt mir euer Feedback, ich freue mich über jede einzelne Nachricht. Leider wird es nun erneut zu einer kleinen Pause kommen, da ich die nächsten Teile erst einmal schreiben muss. Schreibt mir eure Gedanken und dann bis bald!



Teil 16 von 16 Teilen.
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