Lotzenburg und seine Geheimnisse - Teil 16 (fm:Dreier, 13934 Wörter) [16/16] alle Teile anzeigen

Ihr habt noch nichts von Lotzenburg gehört? Nicht verwunderlich - die noch friedliche Kleinstadt nahe Berlin ist zwar so wie seine Bewohner und seine Historie frei erfunden, aber das macht ihre Geschichten nicht weniger interessant.

Bisher haben wir erlebt, wie sich eine seltsame Krankheit in Lotzenburg ausbreitete. Die Betroffenen wurden wahnsinnig und sexsüchtig, blieben nackt, waren nahezu pausenlos erregt und nahmen eine blaue Hautfärbung an, bis sie nach einiger Zeit verstarben. Der einzige Hinweis auf ihren Ursprung betrifft den Dealer Walter, der ein die Krankheit auslösendes Mittelchen im Stadtpark verkauft, aber bislang nicht gefunden wurde. Während Matthias und Alva gleichzeitig mit Fynn und Laura eine unvergessliche Nacht erlebten, wurde Zelia von ihrem Bruder Jonas entführt, der ihr all ihr Wissen über das Virus entlockte. Anscheinend weiß er etwas über Walter. Zudem lernte Matthias die junge Wiebke kennen und beobachtete zeitgleich mit ihr, wie sich einige wichtige Persönlichkeiten Lotzenburgs versammelten. Daraufhin erhielt er eine SMS von Jonas, der ihn zu einem wichtigen Gespräch einlud.

In Teil 16 dagegen finden wir Lotzenburgs düsterstes Geheimnis heraus...

Keiner ihrer bisherigen Termine im Nachhilfekurs war so unangenehm gewesen wie dieser. An der Mathematik lag es nicht, die genauso kompliziert war wie eh und je, gleich wie viel Mühe sich der Lehrer Brandt auch gab. Selbst das üble Wetter, die stickige Luft im Klassenraum und die entnervten Mitschüler, welche die Sommertage anders zu nutzen gewusst hätten, waren nicht entscheidend.

Stattdessen hatte Laura das eisige Schweigen zugesetzt, das zwischen ihr und Matthias herrschte.

Zelia war gar nicht erst gekommen. Das hatte sie gleichermaßen wie Matthias verwundert und war der einzige Punkt gewesen, über den sie kurz und distanziert gesprochen hatten. Danach hatte sich Laura wieder in ihre Abwehrposition begeben und Matthias kaum noch angesehen. Sobald der Unterricht sein Ende gefunden hatte, war sie aus dem Raum gestürmt, hatte sich auf ihr Fahrrad geschwungen und war so schnell wie möglich davongefahren, ohne einen Blick zurückzuwerfen.

Umso froher war sie, als sie endlich das Haus der Familie Weis erreicht hatte.

Obwohl es der Sonne nicht gelang, durch die dicke Wolkendecke zu brechen, war es außerordentlich warm, weshalb Fynn auf einer Luftmatratze lag und sich mit geschlossenen Augen im Wasser des Pools umhertreiben ließ. Dabei hatte er den Kopf auf seine ineinander verschränkten Hände gebettet, wodurch seine Arme Dreiecke bildeten. Seine perfekt rasierten Achseln waren so bestens zu bestaunen.

Dass er auch am restlichen Körper nackt war, irritierte Laura schon gar nicht mehr, als sie den Garten des Grundstücks betrat.

"Deine Frühschicht ist also schon vorbei", sagte sie, als sie sich auf einen der Liegestühle an der Seite des Pools setzte.

Überrascht schlug Fynn ein Auge auf und betrachtete Laura. Sie trug Turnschuhe, eine kurze Jeanshose und ein ärmelloses, graues Top, unter dem er die Träger ihres schwarzen BHs erspähen konnte. Schweißperlen saßen auf ihrer Stirn, ihr Gesicht war leicht gerötet und ihr schlaffer Körper bezeugte ihre Erschöpfung. Er konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, als er sie sah.

"So ist es", erwiderte Fynn. "Euer Nachhilfekurs ist es offensichtlich auch."

"Korrekt." Laura seufzte und machte es sich auf der Liege bequem.

"Warum ist Zelia nicht bei dir? Ist sie in ihr Zimmer gegangen?"

Laura warf ihm einen irritierten Blick zu. "Wieso bei mir? Sie war heute nicht im Kurs. Ich dachte, sie wäre hier."

Nun schlug Fynn die Augen gänzlich auf und sah Laura ebenso verwirrt an. "Sie war nicht dort?", wiederholte er. "Hannah und Alva sind unterwegs,

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