Lustobjekt - Teil 8 (fm:Dominanter Mann, 6217 Wörter) [8/8] alle Teile anzeigen

Zwölf

Im Büro begegne ich der Sekretärin, bei der ich mich zurück melde.

"War es hart mit den fünf Jugendlichen?", will die Sekretärin mit einem mitleidvollen Blick in den Augen wissen.

"Nein, diesmal hat es ausgesprochen Spaß gemacht und ich glaube, ich konnte den jungen Leuten auch noch helfen.", antworte ich.

Auf weitere Fragen lasse ich mich aber nicht ein und so erklärt sie mir, dass ein Herr Kevin unter dem Firmenschild mit der Aufschrift "Lustobjekt" auf mich warten würde. Na gut, ich muss also gleich weiter. Ich nehme meinen Koffer und gehe zum Schild. Dort erwartet mich ein etwa 40 Jahre alter Mann, der mich höflich grüßt und mich zu seinem Auto führt.

Er ist ein echter Gentleman, denn er hält mir die Tür auf uns schließt sie, nachdem ich komplett eingestiegen bin. Er geht zur Fahrerseite und steigt seinerseits ein. Er startet zügig los und fährt in Richtung Flughafen. Als er die Einfahrt zu den Privatflugzeugen nimmt, bin ich nicht sonderlich überrascht. Allerdings erinnert mich das an mein Erlebnis mit Renzo. Ich bin erleichtert, dass es ein anderes Flugzeug ist, in das wie einsteigen. Es ist deutlich kleiner und weniger luxuriös ausgestattet.

Während des Fluges plaudern wir etwas. Kevin erklärt mir, dass er seinen Namen bekommen hat, da seine Mutter ein Fan von Kevin Kostner war und sich das auf ihn dann ausgewirkt hat. Er bietet mir etwas zu trinken an und ich nehme dankend an. Er reicht mir einen Whisky und ich genieße ihn. Der Flug von Mailand nach Sardinien dauert nicht lange. Ich hätte es bevorzugt, den Drink mehr zu genießen, lasse aber die Hälfte stehen, ich will den Alkohol nicht einfach in mich hineinschütten.

Am Flughafen von Olbia steht ein Wagen bereit und bringt uns in eine wunderschöne Villa direkt an der berühmten Coast Smeralda. Das Haus ist ein echter Traum. Eine recht junge Haushälterin zeigt mir das Gästezimmer, in dem ich das ganze Wochenende wohnen werde, erklärt sie mir.

Ich lasse meine Sachen im Gästezimmer stehen und gehe dann auf die weitläufige Terrasse, von der aus man einen herrlichen Blick auf das smaragdblaue Meer hat, dem diese Bucht ihren Namen verdankt. Es ist atemberaubend schön hier. Dieser Ausblick ist um Welten schöner, als das Bild das ich in meiner Jugend gesehen habe oder zumindest schöner als die Erinnerung, die ich noch daran habe.

Plötzlich nehme ich jemanden hinter mir wahr. Ich kann den Blick nicht von der Bucht lösen, so faszinierend ist diese Bild, das sich mir gerade bietet. Ich hätte Lust einfach dort hinaus zu laufen und in die Fluten zu springen.

"Es ist hier traumhaft schön, Kevin", sage ich, um nicht ganz unhöflich zu wirken.

"Du bist traumhaft schön. Neben Dir verblasst die Schönheit der Bucht.", höre ich eine Stimme.

Scheiße, das ist nicht Kevin, das ist eine andere Stimme, eine Stimme, die ich gut kenne, die mir nie mehr aus dem Sinn gehen wird. Ich drehe mich ruckartig um und da steht er vor mir, da steht Renzo!

"Was machst Du hier?", stammle ich vor Überraschung.

"Ich will Dir nichts Böses! Aber ich musste diesen Trick anwenden, sonst wärst Du nie gekommen.", meint er sehr unsicher.

"Wem gehört dieses Haus?", frage ich schroff.

"Mir.", ist seine kaum hörbare Antwort.

"Was willst Du von mir?", fahre ich ihn an.

"Mit Dir reden. Nur reden, alles andere bestimmst Du.", fährt er mit seinem beschwichtigenden Ton fort.

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