Das Verhör (fm:Dominante Frau, 1750 Wörter)

Das Verhör

Felix Langfinger war eigentlich ein grundehrlicher Mensch. Nie ist er mit dem Gesetz in Berührung gekommen. Bis auf kleinere, unbedeutende Vergehen war er perfekt. Bis zu diesem verhängnisvollen 13. November. Es war ein nebliger Tag. Felix schlenderte durch das Einkaufscenter "Raffzahn". Er schaute sich die Auslagen in den Geschäften an. Als er im Schaufenster des Juweliers Goldkelsch dieses Diamantenarmband sah, wusste er es. Das war es, das ideale Geschenk für seine langjährige Freundin Irma Schluder. Er wollte ihr immer mal schon ein schönes Geschenk machen. Nun sollte es soweit sein. Ein wunderschönes Armband, besetzt mit herrlichen Diamanten. Da würde er schon 100 bis 200 € ausgeben. Aber als er den Preis sah, verschlug es ihm den Atem. Das Armband sollte unglaubliche 3500 € kosten. Er wurde nachdenklich. Er ging erstmal in das Café um die Ecke und bestellte sich einen Espresso. Er dachte lange nach. Er wollte das Armband unbedingt. Aber wie? Es gab nur eine Möglichkeit. - Diebstahl -

Felix bewegte sich wieder in Richtung Schmuckgeschäft. Unauffällig betrat er die Lokalität. Da lag es, das Objekt seiner Begierde. Kein Mensch war im Geschäft zu sehen. Schnell griff er zu. Das Armband verschwand in seiner Hosentasche. Kein Alarm, keine Person zu sehen. Zufrieden schaute Felix nach oben. Es schien als würde ihn die Überwachungskamera, welche er dabei sah, anlächeln. Verdammte Scheiße, dachte er. Unauffällig machte er sich davon. Auch als er den Laden verließ, ertönte kein Alarm. Er bemühte sich ruhig zu bleiben und dachte nach. Dann hatte er die Idee. Felix betrat den benachbarten Großmarkt. Nur noch wenige Leute kauften um diese Zeit hier ein. Er betrat einen menschenleeren Gang. Hier gab es Zucker, Mehl, Salz und ähnliches. Felix nahm das Armband und versteckte es in der letzten Reihe unter einer Tüte Mehl. Am nächsten Tag, wenn der Markt öffnet, würde er das Armband holen. Bis dahin muss es hier liegen, dachte er sich. Zufrieden verließ er den Großmarkt. Er wollte so schnell wie möglich nach Hause gehen.

Als er sich in Richtung Ausgang des Einkaufscenter bewegt, merkte er, dass er unauffällig verfolgt wurde. Eine Dame um die fünfzig mit kurzen rötlich eingefärbten Haaren verfolgte ihn. Sie war relativ klein und schmächtig. Weiterhin konnte er erkennen, dass sie eine Uniform trug. Also eine Bluse und einen Rock, aber es war keine Polizeiuniform. Es waren nur noch wenige Meter bis zum Ausgang. Felix erhöhte seine Schrittfrequenz. Aber es nützte nichts. Plötzlich wurden seine Arme nach hinten gerissen und seine Hände gewaltsam in Handschellen gelegt. Die Lady stellte sich als Leutnant Ines Hartknall vor. Sie hielt ihm ihren Dienstausweis vor die Nase. Sie war vom Detektivbüro "Letzte Hoffnung". Leutnant Ines führte Felix diskret in ein unweit gelegenes Büro. Dort angekommen wurde er in das hinterste Zimmer gesperrt. Es war völlig dunkel, nur in einer Ecke standen drei Kerzen, welche etwas Licht spendeten. Nun saß er hier, völlig allein gelassen.

Aber es dauerte nur wenige Minuten. Es erschien eine weitere Dame. Auch sie trug eine Uniform. Sie stellte sich als Major Anja Kalt vor. Sie sei die Chefin der Detektei. Sie war auch etwa so groß wie ihre Kollegin und auch in ihrem Alter. Sie hatte ebenfalls recht kurze Haare. Sie waren aber nicht gefärbt, sie waren brünett. Sie kam gleich zur Sache. Major Anja meinte die Detektei sei für die Sicherheit im Einkaufcenter verantwortlich. Vor wenigen Minuten ist ein Diamantenarmband im Juweliergeschäft Goldkelsch gestohlen worden und als Dieb wurde er per Videokamera ausgemacht. Felix schwieg. Er habe jetzt eine Viertelstunde Zeit sich zu überlegen ob er ein Geständnis ablegt, fuhr sie fort. Wenn er ihr das Armband gebe, müsse er nur mit einer geringen Geldstrafe rechnen. Wenn nicht, dann wird es sehr hart für ihn. Wir haben bisher alle zum reden gebracht, beendete Anja das Gespräch mit Felix. Mach ihn ordentlich fest, sagte sie zu Ines gewandt. An einer alten verrosteten Eisenstange unter der Decke befestigte Ines, die mit den Handschellen gefesselten Hände von Felix. Dabei musste er auf Zehen stehen.

Die Damen verließen den Raum. Schon nach wenigen Minuten stand Felix der Schweiß auf der Stirn. Felix war regelrecht verzweifelt. Was nun, fragte er sich. Aber er hatte keine Antwort. Nach einer Viertelstunde kamen die Ladies zurück. Ines band den Delinquenten von der Eisenstange ab. Schroff fragte Major Anja, wo er das Armband hat. Krächzend versucht Felix ihr zu erklären, dass er kein Armband besitzt. Major Anja befahl Ines ihn zu durchsuchen. Sie klopfte seinen Oberkörper ab.

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