Jürgen der Unerfahrene (fm:Das Erste Mal, 3244 Wörter)

Während einer Arbeitspause saßen Birgit und ich wieder einmal alleine im Pausenraum und sie erzählte mir von ihrem Sohn Jürgen und den Sorgen, die er ihr seit langem bereitete.

"Stell dir vor, vor einem Monat ist Jürgen bereits zwanzig geworden und er hatte bisher noch keine Freundin gehabt!", klagte mir Birgit ihr Leid mit ihrem erwachsenen Sohn.

"Vielleicht hat er heimlich ein Mädchen kennen gelernt?", warf ich ein. Doch Birgit lehnte meinen Einwurf mit einer energischen Geste ab.

"Ich weiß das ganz sicher", fuhr sie fort, "denn mein Sohn hat mir selber immer wieder verzweifelt geklagt, dass es bei ihm nie klappt bei den Mädchen."

Wie erörterten die Situation des schüchternen jungen Sohnes meiner Arbeitskollegin noch des öfteren. Doch eines Tages hatte ich eine Idee, die ich auch sofort Birgit unterbreitete:

"Hör mal Birgit, am kommenden Samstag gibt es bei uns eine Hausparty. Meine Tochter feiert ihren achtzehnten Geburtstag und hat einen Menge Freunde und Freundinnen dazu eingeladen. Ich habe sie gefragt, ob ich deinen Sohn auch dazu einladen kann. Natürlich habe ich erwähnt, dass er ein wenig schüchtern ist und sich nach einer Bekanntschaft mit einem Mädchen sehnt. Sandra, meine Tochter war gleich einverstanden und meinte dazu noch, dass in ihrem Freundeskreis einige Mädchen Single wären. Vielleicht kommen sich bei der Gelegenheit Jürgen und eine ihrer Freundinnen näher."

Birgit freute sich sehr über diesen Vorschlag und rief gleich bei ihrem Sohn an. Aufgeregt erzählte sie von der Hausparty und dass er auch dazu eingeladen worden sei. Ein wenig zögernd nahm Jürgen, schüchtern wie er nun einmal war, die Einladung an.

Der Geburtstag meiner Tochter Sandra rückte näher und ich half ihr am Vortag des großen Ereignisses das Haus zu dekorieren und die Verpflegung der Partygäste vorzubereiten. Sandra freute sich bereits riesig auf das Fest und war in Hochstimmung.

Am darauf folgenden Samstag war es dann soweit. Das Haus war hübsch dekoriert worden. Bunte Girlanden schmückten das Wohnzimmer und überall hingen Luftballons in den buntesten Farben herum. Zuletzt warfen wir noch jede Menge Papierschlangen über die Girlanden. Die Stimmung war bestens als die ersten Jugendlichen eintrafen. Geschenke wurden übergeben und Sandra erhielt die Glückwünsche ihrer Freundinnen und Freunde mit Küsschen auf ihre vor Aufregung roten Wangen. Sie war einfach überglücklich.

Natürlich gab es jede Menge Musik und es wurde viel getanzt. Die Stimmung war sehr ausgelassen und fröhlich und die junge Leute waren auch vom Sekt bereits angeheitert und lachten was das Zeug hielt.

Plötzlich läutete es wieder einmal - wie so oft an diesem Tag - an der Haustüre. Ich eilte hin und öffnete. Birgit und Jürgen waren endlich eingetroffen und ich führte sie ins Haus. Dann holte ich meine Tochter Sandra und stellte ihr Jürgen schmunzelnd vor:

"Das ist Jürgen, der ein wenig schüchterne Sohn von Birgit."

Sandra begrüßte ihn und seine Mutter. Jürgen drückte artig seine Glückwünsche für meine Tochter aus und übergab ihr anschließend ein kleines Päckchen als Geschenk. Danach führte sie ihn ins Wohnzimmer zu ihren Partygästen.

Birgit und ich zogen uns in die Küche zurück, denn das war der Raum, an den wir noch ehesten plaudern konnten. Die Musik war wie üblich bei so einem Anlass sehr laut und die kräftigen Bassklänge drangen durch das ganze Haus.

Birgit und ich kümmerten uns nebenbei auch immer wieder im den Nachschub an Getränken und Snacks für die Partygäste. Und so verging der Abend wie im Flug. So gegen elf Uhr verabschiedete sich meine Kollegin und ließ ihren Sohn bei den anderen jungen Leuten zurück.

Ab und zu warf ich einen Blick in die Runde, um zu sehen ob noch

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