Ein Verhältnis am Rand des Terroristenprozesses (fm:Verführung, 7183 Wörter) | ||
Autor: Frauenpower | ||
Veröffentlicht: Mar 19 2016 | Gesehen / Gelesen: 17097 / 13142 [77%] | Bewertung Geschichte: 8.97 (77 Stimmen) |
Als Praktikantin beim Lokalfernsehen lernte ich beim Terroristenprozess einen erfolglosen Journalisten kennen. Er hatte keine Ahnung, dass das im Auftrag seiner Familie geschah, ich sollte ihn auf den richtigen Weg zu bringen. Nur dass ich mich dann verli |
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ihm denn Volontariate angeboten hätte. Als er auch ein grosses Verlagshaus nannte, konnte ich nur noch den Kopf schütteln und diesmal ihn belehren "Wahnsinn, das ist die Journalistenschmiede. Die nehmen nur Studierte. Ich war wohl die einzige dort, die nur Matur hatte, dank Beziehungen meiner Familie. Von wegen Laufburschenarbeit. Die werfen Dich ins kalte Wasser und erwarten von dir eine heisse Geschichte darüber. Aber das Beste ist, dass Du dort bei fast jedem Auftrag mit wichtigen Journalisten anderer Blätter zusammenkommst und Dir die besten beruflichen Beziehungen aufbauen kannst". Er tat mir jetzt wirklich leid, zumindest war er viel einsichtiger als andere Besserwisser. Er liess den Kopf hängen und meinte traurig "Das habe ich wohl gründlich verbockt, Ich habe ihnen nämlich eine ziemlich überhebliche Absage geschrieben".
Dann sah er mir in die Augen und machte mir den verblüffendsten Vorschlag meines bisherigen Lebens "Ich habe Verständnis wegen deinen niedrigen Spesen. Die Dame an der Rezeption hat mir zugeflüstert, dass meine Eltern bei einem Zweierzimmer eh für 2 Personen bezahlen. Du könntest also ohne Mehrkosten in meinem Zimmer schlafen und auch frühstücken. Das Hotel könne das Zimmer auch mit einem Paravent fast zweiteilen. Ich biete Dir das an. Ich will nichts von Dir und werde dich nicht belästigen. Das kann ich Dir versprechen". Whow, soviel Nettigkeit hätte ich ihm nie zugetraut, da könnte meine Aufgabe sogar viel leichter zu erfüllen sein. Ich gab mich unglücklich, als ich zögernd ablehnte "Es wäre ja für mich wirklich eine sensationelle Lösung, so könnte ich mit den Spesen auskommen. Aber ich muss täglich nach Bellinzonna zum Prozess fahren, nachher noch die Sendung redigieren und sprechen, das alles ohne Hilfe, das könnte für mich zu viel werden. Zudem könnten bei dir falsche Hoffnungen aufkommen". Wenn man etwas nicht kriegt, dann will man es haben. Also kämpfte auch Andy "Ganz im Gegenteil, wir fahren einfach täglich gemeinsam in meinem Auto hin. Ich schreibe meine Arbeit erst nach dem Prozess, könnte dir also helfen. Und wegen den falschen Hoffnungen, die mache ich mir nicht. Ich weiss, dass mich die Frauen überheblich und langweilig finden". Ich wollte ihn trösten, fiel ihm um den Hals und führte ihn in seine alte Rolle zurück mit den Worten "Du bist ja so lieb und kannst jedes Problem so souverän lösen. Ich glaube, von dir kann ich noch viel lernen. Ich muss dein Angebot einfach annehmen".
Jetzt erfuhren wir, dass fünf Sterne auch bei einem Hotel Garni ihre Vorteile haben. Der Service war einfach perfekt. Ich war in 5 Minuten eingecheckt, nach weiteren zehn Minuten konnten wir in unser Zimmer. Die beiden Betten nebeneinander in der Zimmermitte waren an die Seitenwände verschoben werden. Eine Trennwand aus undurchsichtigem Stoff teilte das Zimmer bis auf einen Durchgang in zwei Hälften auf. Andy war so lieb und überliess mir den Teil mit dem Eingang zum Bad. Ich wollte ihn wenigstens zum Nachtessen einladen, fügte aber gleich hinzu "Wir reden im Ausgang nicht über den Beruf".
Es wurde ein unglaublich netter Abend, trotz Andys Zurückhaltung. Als wir in unser Zimmer zurück kamen, waren wir beide etwas angesäuselt. Jedenfalls stand ich in einem knappen BH und geilen Panties in meinem Zimmerteil, als er ins Bad ging. Ich sah seinen treuen Hundeblick, bevor er den Kopf abwendete. Da legte ich später noch einen drauf und ging ihm in aufreizendem Babydoll mit Tanga darunter noch einen Gutenachtkuss geben.
Jede Frau möchte einen Mann, der ihr nicht unsympathisch ist, nach ihren Regeln formen. Deshalb stand ich am nächsten Morgen früh auf und weckte Andy in meinem Gym-Dress. Die übliche Masche, er soll sich vor mir beweisen können, deshalb bettle ich "Bitte, kannst Du mir helfen? Ich komme mit den Geräten im Fitnessraum nicht zurecht. Ich möchte mich nicht blamieren. Hast du eine Sporthose dabei?". Wieder war er ehrlich, fast zu ehrlich. Er gab zu "Wenn ich mich mit etwas nicht auskenne, dann sind es Fitnessgeräte". Aber gemeinsam fanden wir dann doch die Einstellungen heraus und strampeln eine kleine Testrunde ab. Ich sah, wie sehr es ihn anstrengte. Ich hatte ihn glatt überfordert und musste das korrigieren, indem ich heimlich eine schwächere Bremsstufe schaltete und ihm dann entgegen kam "Viel Wert sind die Geräte wohl nicht. Meines geht ganz leicht und deines sehr schwer. Komm, wir tauschen, vielleicht finde ich die Ursache". Nun konnten wir die Pedale fast im Gleichtakt treten und er hielt immerhin fast eine Viertelstunde durch.
Dafür schlug er dann beim Frühstück richtig zu. Ich versuchte ihn leise zu mahnen "Ehrlich, mir wird fast schlecht, wenn ich dir zusehe. Schon am Morgen Spiegelei mit Bratspeck und erst noch Würstchen dazu, da wäre ich rasch kugelrund. Probiere mal von meinem Brötchen mit dieser einzigartigen Orangenkonfitüre sowie dieses hausgemachte Müsli". Ich liess ihn von meinem Brötchen abbeissen und schob ihm einen Löffel voll Müsli in den Mund. Er gab mir Recht und versprach, morgen dasselbe zu essen wie ich.
Das Wetter hatte sich gebessert, es regnete nicht mehr und die letzten Wolken verschwanden langsam. Die Temperatur lag jetzt bereits um 7 Grad. Also nächsten Gang einlegen. Ich bettelte "Da drüben liegt die Kirche Madonna del Sasso, die ich mir liebend gern ansehen möchte. Das sind keine 2 km Wegstrecke. Wir haben füglich Zeit, wenn wir uns hier die Velos ausleihen, das ist ja kostenlos". An der Rezeption bestätigte man uns, die Distanz betrage sogar nur 1,7 km. Andy war nicht begeistert, aber auch kein Spielverderber. Er stimmte dem Vorschlag zu "Es ist noch nicht 10 Uhr und die Verhandlung beginnt um 14 Uhr. Die vier km hin und zurück schaffen wir in 10 Minuten. Da hast du noch ordentlich Zeit für einen Rundgang. Ich habe die Räder bereitstellen lassen". Ich fiel ihm wieder einmal um den Hals und hoffte, dass er später nicht zu wütend werden würde. Es waren nämlich immerhin 170 Meter Höhendifferenz, also eine Steigung von 10 Prozent zu überwinden. Er ächzte und stöhnte, ich noch mehr. Ich blieb öfter etwas zurück, manchmal schob ich auch das Rad und ging zu Fuss. So kriegte er den Eindruck, dass ich mich überschätzt hatte und motivierte mich immer wieder mit Worten wie "Wir haben es gleich geschafft", oder "Willst Du eine kleine Pause einlegen?" und schliesslich "Wir haben es geschafft". Ich sah heimlich auf die Uhr, 29 Minuten. Zu Fuss hat man nicht viel länger. Es lag noch harte Arbeit vor mir, bis er die Steigung in 12 Minuten schaffte. Aber vorläufig war es besser, mich wegen meiner dummen Idee und Fehlplanung gebührend zu entschuldigen und tat das mit einem Küsschen auf seine Wange.
Montag, 29. Februar, erster Prozesstag. Zu Prozessbeginn waren wir pünktlich im Verhandlungssaal. Ich hatte noch Zeit, mit zwei, drei Presseleuten zu plaudern und ihnen Andy vorzustellen. Ferner handelte ich mit einem Zeichner einen guten Preis aus. Man durfte ja nicht fotografieren, aber ich brauchte Bilder, denn mein Bericht sollte im Fernsehen einen runden Eindruck hinterlassen. Dann richtete ich mich mit Andy etwas abseits von den Anderen auf den Zuschauerreihen ein. Ich war mir nicht sicher, ob hier Notebooks erlaubt sind und verwendete für die Notizen mein iPad.
Die Verhandlung verlief langweilig und langfädig mit wenig handfestem. Angeklagt waren vier Iraker. Eine Stunde lang wurde der Haupttäter, ein zwielichtiger, unsympathischer Mann im Rollstuhl befragt. Er sabotiert uns Journalisten, indem er sich häufig mit weggedrehtem Kopf soweit zurücklehnte, dass man ihn trotz dem Mikrofon kaum verstehen konnte. Der Nächste schien ein arbeitsloser Sozialschmarotzer zu sein, seine Befragung dauerte nicht viel länger als 10 Minuten, wobei schnell klar wurde, dass er von der Staatsanwältin zum zweiten Haupttäter erhoben werden könnte. Noch kürzer, nur etwa 5 Minuten war die Befragung des dritten Angeklagten. Er gab den Richter keine Antwort, sagte bloss frech, das habe er bereits der Staatsanwältin gesagt. Beim vierten Angeklagten schien es sich um einen Imam, einen Hassprediger zu handeln, der Autos exportieren wollte, aber die nötigen Papiere nicht beibringen konnte. In Schweden hatte er mit Ausweisbetrug als Syrier um Asyl ersucht. Um 16 Uhr musste eine halbstündige Pause gemacht werden, damit sich der Haupttäter im Rollstuhl gebührend erholen konnte. Ich nutzte die Pause, um mit Andy in der Cafeteria die Notizen auf den Laptop zu übertragen. Dort fasste ich sie für die Sendung zusammen, formte das Ganze in eine Reportage um und stellte Bilder meines Zeichners zum Einblenden bereit.
90 Minuten lang musste man sich danach die Beteuerungen der vier Angeklagten anhören, sie hätten die ihnen zur Last gelegten Taten nicht begangen. Einer behauptete, die Fotos und Videos der Tötungen hatte ein anderer auf seine Internetseite geladen. Ein anderer schränkte ein, seine Arbeit als Schlepper hätte er in dem Fall, wo man ihn erwischt hatte, bloss einmalig ausprobiert. Auch der Haupttäter gab bloss eine einzige Hilfestellung bei der illegalen Einreise zu, weil die eindeutig beweisbar war.
Interessant wurde die letzte Stunde zwischen 17 und 18 Uhr, wo der gesamte Chat der Angeklagten zur Vorbereitung eines Attentates durchgekaut wurde. Trotzdem verliess ich mit Andy den Saal um halb sechs, raste mit ihm in das Restaurant gegenüber, wo ich ein kleines Esszimmer reserviert hatte. Dort stellten wir die Reportage fertig zusammen. Ich sprach sie in die Kamera, wobei Andy mich filmte und an passender Stelle die Zeichnungen der Angeklagten einblendete. Ich war ehrlich überrascht, wie gut er das machte. Den fertigen, 3-minütigen Filmbeitrag sandte ich als Beilage mit einer E-Mail an meine Redaktoren beim Lokalfernsehen. Dann hiess es warten. Kurz vor sechs kam der Anruf, ich liess Andy über Lautsprecher mithören. Der sonore Ton des Redaktionsleiters schnarrte "Gratuliere, Fernseh- und Radioversion sind einwandfrei und werden gut ankommen. Wir bringen es schon in den Kurznachrichten um 18 Uhr, hoffentlich als erste. Danach stündliche Wiederholung. Mach weiter so". Zum ersten Mal war es Andy, der mich wild umarmte und lobte "Du bist wirklich gut. Ich hätte nie gedacht, dass es so Spass macht". Dann zog er sich allerdings verlegen in sein Schneckenhaus zurück.
Als wir zum Gerichtsgebäude zurück gingen, strömten die Journalisten heraus und zerstreuten sich eilig in alle Winde, der erste Prozesstag war beendet. Wir fuhren in unser Hotel zurück, wo ich vor dem Nachtessen nochmals in den Fitnessraum ging. Eine Minute später kam auch Andy dazu. Diesmal arbeiteten wir am Stepper. Andy machte sich da ganz gut. Nach dem Nachtessen ging ich früh zu Bett, ohne mich Andy in Unterwäsche zu zeigen. Er wälzte sich unruhig, ging nach einiger Zeit aufs Klo und hatte danach einen verräterischen Fleck auf der Pyjamahose. Ich konnte mein Kichern nicht unterdrücken. Morgen würde er reif sein.
Dienstag, zweiter Prozesstag. Dieser 1. März war am Morgen eine einzige Hetze. Andy hätte verschlafen, wenn ich ihn nicht geweckt hätte. Trotzdem waren wir um viertel nach acht fast als erste im Gericht und warteten im Gang. Als das Rudel der Journalisten eintraf, winken mir die meisten zu. Es schien keinen Neid zu geben, einige gratulieren mir. Tom, einer der Ältesten stellte sich direkt neben mich und strahlte "Ich bin stolz, dass ich dich ausbilden durfte. Du bist ein ganz cleveres Girl". Ich gab ihm einen Kuss und schränkte ein "Dafür habe ich ab halb sechs einiges verpasst. Darf ich bei Dir abkupfern?". Er tippte kurz auf seinem Handy und schon klingelte es auf meinem Posteingang. Seine sämtlichen Notizen von gestern. Dann winkte er mit dem Kinn zu Andy "Hat er dich bei der Reportage gefilmt? Ich wollte ihn haben, aber er hat sehr überheblich abgesagt". Das lief ja alles wie geschmiert. Ich musste ihm nur noch den Braten durch den Mund ziehen "Ein ganz netter Kerl. Seine Überheblichkeit ist jetzt schon weg, und seine Fettpolster werden es bis zur Urteilsverkündigung auch sein. Ich an Deiner Stelle würde ihm bis dahin schon mal den Vertrag abfassen, ich wasche sein Hirn so, dass er mit Handkuss annimmt, sofern er nebenbei an der Dissertation schreiben kann". Er salutierte grinsend, was ich als Zusage nehmen konnte.
Der zweite Prozesstag begann mit einigen Minuten Verspätung. Die Täter waren nun im Kreuzverhör. Vor allem der Haupttäter erzählte derart abstruse Geschichten, dass man sich nur ärgern konnte. Als er wieder einmal eine Erholungspause verlangte, nutzte ich die Gelegenheit und fragte Tom "Darf ich nochmals bei dir abkupfern, ich möchte lieber mit Andy den Frühling geniessen, statt mir diese Lügengeschichten anzuhören, aber beim Plädoyer der Staatsanwältin möchte ich wieder da sein. Um halb drei drehen wir draussen vor dem Gerichtsgebäude. Würdest du mir deine Notizen bis dahin zusenden und mich anrufen, wenn sich abzeichnet, dass das Plädoyer früher als drei Uhr beginnt?". Er grinste "Macht das. Dein Wunsch ist mir Befehl".
Andy empfand es als schlechte Arbeitsdisziplin, war aber wiederum kein Spielverderber, als ich ihm befahl "Komm, wir packen zusammen und gehen ins Hotel an den See, heute ist so herrliches Frühjahrswetter mit 17 Grad. Um halb drei machen wir hier den Hauptsendungsteil und hören uns dann das Plädoyer der Bundesanwältin an".
Ich war ziemlich übermütig, weil alles so gut lief und ich meinen Auftrag mit grösster Wahrscheinlichkeit erfüllen konnte. Wir schlenderten der Seepromenade entlang und freuten uns über die die ersten Frühlingsblumen und die Knospen, die an den Bäumen ausspriessten. Das Mittagessen konnten wir unter dem wärmenden Sonnenschein bereits auf einer Terrasse im Freien geniessen. Es war, als würde in uns etwas erwachen. Als wir dann noch kurz auf unser Zimmer gingen, musste ich Andy einfach meinen inneren Frieden zeigen. Ganz überraschend gab ich ihm einen Kuss "Danke, dass Du mir gegenüber so gutmütig bist und mich nie angemacht hast. Ich mag dich einfach. Spürst du auch Frühlingsgefühle?". Er stammelte fast "Du bist die erste Person, die mich nicht korrigieren oder bemuttern will. Es ist einfach schön, mir dir zusammen zu sein. Mehr will ich gar nicht, ich habe bloss Angst, dass du aus dem Hotelzimmer ausziehst, wenn ich mich daneben benehme".
Ich nahm ihn in die Arme und spottete "Oh du armer, Angst vor einer Frau, das passt doch nicht zu dir". Erst in diesem Moment wurde mir etwas klar, ich sah ihn ernst an und fragte besorgt "Aber allzu oft warst du noch nicht mit einer Frau zusammen, oder? Stehst du vielleicht sogar auf Männer?". Ich sah, dass er sich schämte, zuerst nichts herausbrachte und dann leise gestand "Genau genommen hatte ich noch nie was mit einer Frau. Mit Männern erst recht nicht, das ist nicht mein Ding". Ich sah ihn entsetzt an, das hätte er nicht sagen dürfen, eine männliche Jungfrau. Da konnte ich nur noch ächzen "Sag, dass das nicht wahr ist". Er schwieg betreten, ich resignierte "Also wahrscheinlich doch. Dass das Unmögliche immer mich treffen muss". Er war dermassen am Boden zerstört, dass ich ihn trösten musste, mich an ihn kuschelte und meine Hand sanft über seine Arme oder sein Haar streichen liess. Er schob sie weich weg und seufzte "Ich brauche dein Mitleid nicht". Das machte mich glücklich. Wenn er nicht einsichtig wäre, hätte er mir die Hand heftiger zurückgestossen.
Wir mussten dann fahren, aber ich nahm mir noch die Zeit, an der Rezeption einen Auftrag zu erteilen. Wir trafen genau dann vor dem Gericht ein, als auch die Notizen von Tom auf meinem Handy landeten. Ich übertrug sie auf das iPad, denn dieses diente jetzt mit der Zusatzkamera als Bildtelefon in die Redaktion. Dort stellte mir diesmal der Nachrichtenmoderator Fragen, die ich beantwortete. Dabei baute ich das schöne Frühlingswetter ein, bei dem Andy die friedliche und sonnige Umgebung einblendete. Deren Kontrast zu den zur Sprache gekommen Terrorgräueln sollte den Zuschauern noch verstärkt den Unterschied zwischen Frieden und Terror ins Gedächtnis einbrennen. Frieden hier draussen, drinnen verbale Feststellungen über Videos von Enthauptungen sowie Tötungen, wenn die erpressten Unterstützungsgelder nicht bezahlt wurden.
Rechtzeitig waren wir wieder im Gerichtssaal. Von kurz nach drei bis abends viertel vor sieben redete bloss die Bundesanwältin. Teilweise kriegte ich nichts mit, weil ich an Andys Probleme dachte. Am Schluss kam der entscheidende Moment, die Staatsanwältin forderte für die beiden Hauptangeklagten je 7,5 Jahre, für den dritten Täter 5,5 Jahre und für den Hassprediger gar nur 2,5 Jahre, diese erst noch teilbedingt. Es reichte gerade noch für eine ganz kurze Ergänzungsendung per Bildtelefon an meine Redaktion, diesmal beim abendlichen Licht vor dem Gerichtsgebäude. Ich konnte zufrieden sein.
Im Hotelzimmer blickte sich Andy entsetzt um und stammelte "Da hat man heute wohl gepfuscht, wieder das ungetrennte Zimmer mit Doppelbett. Ich lasse es sofort wieder so herrichten, wie es heute Morgen war". Jetzt spielte ich die Enttäuschte und entschuldigte mich "Das war kein Pfusch, ich hatte den Auftrag am Mittag erteilt. Sorry, ich hatte es mir so schön vorgestellt, am Abend noch ein wenig mit Dir kuscheln zu können. Aber ich sehe schon, Du magst mich nicht". Das liess er nicht auf sich sitzen "Klar mag ich Dich, aber ich kann mich nicht binden und kann Dir nicht etwas vorgaukeln, das im Moment ausserhalb meiner Möglichkeiten liegt". Ich lachte ihn aus "Ich will mich doch auch noch nicht binden, da besteht wirklich keine Gefahr. Aber hier ist es abends recht kalt, da würde ich mich ganz gerne an einen guten Freund ankuscheln können, bitte belasse es so, wie es jetzt ist". Er kaute an den Lippen und gab wie immer nach.
Beim Nachtessen landete ich den nächsten Kinnhaken "Bleist Du bis zur Urteilsverkündung am 18. März da, wenn der eigentliche Prozess übermorgen endet?". Andy schreckte hoch "Was, schon übermorgen fertig? Das kann doch nicht sein, erstens sind die Mindestverhandlungstage bis Freitag angesetzt, und dann gibt es noch eine ganze Menge Verlängerungstage in den nächsten zwei Wochen". Ich schüttelte den Kopf "Überlege doch mal. Das Gericht möchte gerne weitere Tatbestände finden. Die Angeklagten halten aber dicht und geben von sich aus nicht das kleinste Detail zu, das man ihnen nicht schon einwandfrei bewiesen hat. Wir haben jetzt schon einen zeitlichen Vorsprung, weil nichts Neues dazu kam. Es wird auch nichts mehr dazu kommen". Er sah mich bedrückt an "Eigentlich logisch. Was machst Du in diesen zwei Wochen?". Jetzt hatte ich ihn "Ferien, was denn sonst? Bei den News ist zur Zeit tote Hose. Die täglichen Berichte über die Flüchtlingsprobleme hängen doch längs jedem zum Hals heraus. Zudem kauft man diese fertig von den Agenturen ein. Unsere Redaktion ist froh, wenn ich einige Ferientage jetzt kassiere. Am liebsten würde ich die Zeit mit Dir verbringen. Du kannst mich so gut zu etwas Fitness motivieren, das habe ich bitter nötig". Er sagte bloss "OK". Aber in unserem Zimmer riss er mich an sich, tanze mit mir im Zimmer herum und stammelte mehrmals "Ferien mit Dir, das wird wundervoll". Und dann küssten wir uns zum ersten Mal richtig, ich glaube, er war genau so glücklich wie ich.
Den restlichen Abend machen wir es uns gemütlich. Als wir schliesslich zu Bett gehen wollten, gab er vor, noch etwas im Lesezimmer erledigen zu müssen. Mir war klar, dass er mir bloss Gelegenheit zum unbeachteten Umziehen geben wollte. Das konnte er haben, allerdings kroch ich nackt unter die Decke. Er zog sich etwas später im Dunkeln aus. Kaum hatte er seinen Pyjama an, kuschelt ich mich an ihn "War das heute ein wundervoller Frühlingstag". Eine Antwort blieb aus, er atmete schwer, hatte wohl meine Nacktheit bemerkt. Ich fühle seine Haut erschauern, als ich ihm meine Arme um den Hals legte. Aber sein Widerstand war gebrochen. Bei nächster Gelegenheit streifte er sich das Pyjama-Oberteil ab und erzitterte danach, wenn sich unsere Oberkörper berührten, oder besser gesagt, wenn ich meine inzwischen harten Nippel immer wieder vorsichtig über seine Haut streifen liess. Ich wollte ihn ja möglichst schön entjungfern. Schliesslich musste ich kichern "Sei doch nicht so steif, das erleben jede Nacht millionen Menschen auf der ganzen Welt".
Endlich wagte er es, mich an sich zu ziehen. Ich war emotional auch nicht mehr unberührt und umklammerte ihn zu fest, so dass sich meine Goldäpfel an seiner Brust etwas flach drückten und ihn dort bei jeder Bewegung leicht massierten. Er reagierte sehr heftig, mir gegenüber aber immer sehr gefühlvoll. Auch als ich ihm meine Lippen auf seinen Mund presste und meine Zunge mit seiner zu rangeln begann. Er merkte gar nicht mehr, dass ich ihm seine Pyjamahose herunter schob. Er sah mir erst fast verzweifelt in die Augen, als ich meinen Bauch an seinem inzwischen steinhart gewordenen Ständer zu reiben begann. Für ihn war es zu spät, um noch nein sagen zu können. Er bewegte seine Hüften zwar weg, aber ich brauchte meine nur etwas anzuheben, damit ich ihn zwischen die Beine und in die richtige Position kriegte. Er stiess einfach nicht zu, so dass ich mich nach unten verschieben musste, um ihn in mir aufzunehmen. Er sah mir wieder ungläubig in die Augen, ich löschte seine Zweifel und Ängste mit einem wilden Kuss vollkommen aus. Jetzt war er nur noch ein Mann wie alle anderen, bloss sehr behutsam und zärtlich. Trotzdem schien ihm die Hitze schnell in den Kopf zu steigen.
Plötzlich wurde er etwas weniger zurückhaltender, stöhnte aber gleich auf "Sorry, ich will doch nicht wie die Kerle in den Pornos rammeln, es hat mich einfach übermannt". Ich strich ihm beruhigend über die Stirne "Bitte lass dich doch einfach gehen, es ist wirklich sehr schön mit Dir. Je grösser Deine Lust, desto schöner für mich". Endlich liess er seine Hemmungen stückweise fallen, ich half wo nötig ein wenig nach mit Sätzen wie "Ja, so ist es schön". "Das habe ich besonders gern". "Das eigentlich auch, aber etwas weniger hart. Jetzt ist es gut". Dann wurde selbst ich still, atmete nur noch heftig, fühlte die Hitze in mir aufsteigen, wurde selbst heftig und verkrallte mich manchmal fast in Ihn. Ich wusste nicht mehr, ob es von ihm oder von mir kam, aber wir wälzten uns nun öfters, manchmal lag ich oben, manchmal er. Es ist ein so schönes Gefühl mit ihm. Irgendwie war mehr Liebe dabei als mit meinen früheren Partnern. Manchmal hielt er mein Gesicht zwischen seinen flachen Händen und streichelte mit den Daumen meine Lippen. Dabei lächelte er glücklich. Zur Hitze in Bauch und Kopf kam da gleich Wärme im Herzen dazu. Dann kam er, mein Höhepunkt, nicht viel anders als sonst, aber mit zusätzlichen beglückenden Gedanken, wie etwa "Jetzt sind wir vereint". Oder sogar "Wir gehören einfach zusammen". Schliesslich wurde mein Kopf wieder klar, ich merkte, dass ich kleine Lustschreie ausstiess und sich meine Hände so im Betttuch verkrampft hatten, dass es fast reissen musste. Ich fühlte sein warmes Sperma aus mir auslaufen und wusste, dass auch er endlich eine Frau besamt hatte.
Er entschuldigte sich, dass er sich hatte hinreissen lassen. Ich legte ihm zart einen Finger auf die Lippen und sagte leise "Pst. Du brauchst dich nicht entschuldigen. Ich habe angefangen, wir haben nichts zu bereuen und ich möchte das noch oft mit Dir erleben, es war einfach nur schön".
Wir kuschelten, beide zufrieden, er auch überglücklich. Ich musste plötzlich lachen "Verkehrte Welt. Das Erste Mal wäre oft schöner, wenn die Frauen die Männer entjungfern dürften. Das erste Mal war bei mir eine Katastrophe, er nahm mich richtig brutal. Lange Zeit habe ich meinen Orgasmus nur vorgespielt, bis ich dann an einen erfahrenen, älteren Mann geraten bin. Er war etwa so wie du vorhin. Vorsichtig, rücksichtsvoll und doch ziemlich draufgängerisch". Er schien es als grosses Lob aufzufassen.
Später in der Nacht liebten wir uns nochmals, ich hatte begonnen, ihn zu blasen. Das machte ihn richtig an, er versuchte, mir die Schamlippen zu küssen, obschon es ihn zu ekeln schien. Doch er stöhnte bloss auf "Du wirkst so jung, so sauber und frisch". Dann reizte er mich voll mit seiner Zunge und tauchte sie sogar tief in mein Döschen. Es machte mich total geil, ich bestimmte die Position. Von keinem Mann kann man erwarten, dass er seine Partnerin schon bei seinem ersten Mal mit einem 69-er beglückt. Er tat es, nur für mich. Ich war richtig stolz auf ihn und liess meinen Mund schwer arbeiten. Wir hatten wieder einen wilden Abgang.
Wir lagen noch einige Zeit schmusend nebeneinander, aber wenn er mich wieder anzumachen versuche, wehrt ich ab "Wir haben morgen noch einen langen und langweiligen Tag zu bestehen, wir müssen wieder früh dort sein. Lass uns genügend schlafen". Einschlafen konnten wir dann trotzdem erst nach Mitternacht, weil wir immer wieder kuschelten und küssten.
Dritter Prozesstag am Mittwoch, 2. März. Heute hatten wir keinen Stress und keine Eile, wir trafen schon vor dem Gerichtsgebäude auf die Rotte der Berichterstatter. Noch vor dem Hauseingang kriegten Andy und ich unser Fett ab, alle hatten erkannt, dass wir was zusammen hatten. Einer rotzte mich frech an "He Bea, was kann der, was ich nicht konnte? Ihr beiden seht ja so verliebt aus". Sofort fielen andere ein, das Thema schien bald wichtiger zu werden als der Prozess. Mir war es peinlich, weil Andy aus den Zurufen recht schnell erraten konnte, mit welchen von denen ich schon was hatte. Lange Zeit schwieg er. Als er noch im Gerichtsaal gefragt wurde, was er denn besonderes zu bieten habe, hielt er seinen Schreibblock hoch, auf den er in grossen Buchstaben geschrieben hatte "Normalo, nicht VSOP". Da fast alle wesentlich älter waren, hatte er etliche Lacher auf seiner Seite. Genau in diesem Moment traten die Richter ein. Beim Aufstehen erklärte einer der Journalisten seinem Sitznachbarn noch gemütlich, die Qualitätsbezeichnung "VSOP" beim Cognac bedeute auf Deutsch "ausgezeichnet, alt und blass", während ich Andy noch kurz ein Küsschen aufdrückte.
Der Prozess war an diesem Tag ein rhetorischer Marathon der beiden Verteidiger der Hauptangeklagten. Sie versuchten mit wenig Erfolg, die Anklagen der Staatsanwältin zu zerpflücken. Allerdings ahnte ich, dass die Darstellungen der Staatsanwältin bei den Richtern vielfach nicht durchkommen würden. Die Reden dauerten über 8 Stunden, von 8 Uhr 30 bis 19 Uhr mit einer zweistündigen Unterbrechung am Mittag und einer 15-minütigen um 16 Uhr.
Die Berichterstatter waren offensichtlich dabei, Andy langsam als Kollegen aufzunehmen. Ich musste jetzt schleunigst unseren Separatismus beenden und schloss mich mit Andy beim Mittagessen der Gruppe um Tom an. Dieser flüsterte mir einmal zu "Dein Freund macht sich. Seine Erwartungen zum Urteil scheinen mir realistisch. Und jetzt zahlt er schon seinen Einstand. Er würde gut in unser Team passen". Tatsächlich hatte Andy die Getränke der ganzen Gruppe übernommen. Gegen Abend wurde das Wetter schlechter. Nach der Übermittlung meines sehr kurzen Berichtes an die Redaktion blieben wir in Bellinzona und zogen mit wechselnden Grüppchen von Berichterstattern durch die Beizen. Dabei zeigte sich Andy als guter, unaufdringlicher und zurückhaltender Kollege. Seine Überheblichkeit hatte er komplett abgelegt und kam bei allen gut an. Auch später im Bett zeigte er sich endlich als unbefangener, liebevoller Mann. Ich hoffte nur, dass er sich in Zukunft auch anderen Frauen gegenüber so zeigen kann.
Vierter und letzter Prozesstag am Donnerstag 3. März. Der Tag begann gebietsweise mit ganz wenig Regen. Andy und ich sassen nicht mehr abgesondert, sondern mitten zwischen den Kollegen in den Zuschauerreihen. Heute hielten die Verteidiger der beiden weiteren Angeklagten ihre Plädoyers. Der möglicherweise zweite Hauptangeklagte war erkrankt und fehlte, der Hauptangeklagte im Rollstuhl erschien in einer Trainerjacke mit Kapuze. So kalt war es in der Nacht auch wieder nicht gewesen, ich vermutete, dass er damit bloss zeigen wollte, wie wenig Respekt er dem Gericht entgegenbrachte. Ziemlich pünktlich um 12 Uhr mittags waren auch diese Plädoyers vorbei. Alle vier Anwälte hatten damit für ihre Klienten, abgesehen von kleinen Bagatellstrafen, einen Freispruch und hohe Entschädigungen für die Untersuchungshaft gefordert. Um 14 Uhr hatte die Staatsanwältin noch Gelegenheit zur Replik auf die Reden der Verteidiger und brauchte dafür eine Stunde, wobei in den letzten Minuten endgültig klar wurde, dass der grösste Teil der Beweiskette von der CIA geliefert und von Interpol noch etwas erweitert worden war. Wahrlich kein Ruhmesblatt für die Schweizer Ermittlungsbehörden. In der nächsten halben Stunde hielten die Verteidiger ihre Replik zur Replik der Staatsanwältin, um etwa halb vier erhielten die Angeklagten das letzte Wort. Sie zeigten sich müde, eine gute Viertelstunde später war dieser Prozess abgesehen vom Urteil nur noch Geschichte.
Die Berichterstatter hatten sich schnell verstreut. Ich bezog diesmal Andy in meinen Schlussbericht mit ein, indem ich ihn als Kollegen aus dem Polit- und Rechtsbereich zu Wort kommen liess. Sein erstes öffentliches Auftreten war mir wichtig. Er vertrat die Meinung, dass die Urteile viel milder als gefordert ausfallen könnten, für den Haupttäter im Rollstuhl möglicherweise gar unter 5 Jahren und für den zweiten Angeklagten noch tiefer, weil es der Staatsanwältin nicht gelungen sei, ihn zum zweiten Haupttäter zu machen. Er selbst sehe als zweiten Haupttäter eher den dritten Angeklagten, aber das sei schwierig zu beurteilen. Der Hassprediger könnte sogar freigesprochen werden. Mir war nicht wohl bei diesen Worten, solche Kommentare gibt man bei einem derart schwierigen Prozess einfach nicht ab, das grenzte schon an Wahrsagerei. Doch der Chefredaktor war begeistert "Kein Problem, alles in der Möglichkeitsform formuliert und realistisch. Ich denke ähnlich, sollte er recht haben, gilt er schnell als Guru".
Danach begannen für uns die gemeinsamen Ferien, in denen ich Andy noch sportlich aufpeppen wollte. Er machte mit und hielt an den Fitnessgeräten und auf den Velotouren täglich besser durch. Unser Verhältnis wurde immer inniger, entwickelte sich immer mehr zu einer hoffnungslosen Liebe, die wir nicht brauchen konnten. Das machte uns öfters auch leicht traurig, aber es war eine süsse Traurigkeit.
Dann kam der Tag der Urteilsverkündung, Freitag, der 18. März morgens um 10 Uhr. Wir waren wieder zu früh da, diesmal auch Tom, der Andy zur Seite nahm und ihm den Vertrag für das Volontariat vorlegte. Ich sah die Erleichterung und das Glück in Andys Gesicht, er unterschrieb eilig und versorgte sein Vertragsexemplar wie einen wertvollen Schatz in seiner Aktenmappe. Damit war der Schlussstrich in unserer Beziehung gezogen. Ich hatte den Auftrag meines Vaters mehr als nur erfüllt. Andy und ich würden uns aber immer seltener sehen und eigene Wege gehen. Wir würden gute Freunde bleiben, aber das war es dann. Nur wusste er es noch nicht.
Nach einer Viertelstunde war die Sache klar. Der Hauptangeklagte im Rollstuhl blieb erster Haupttäter, statt 7,5 Jahren erhielt er aber nur 4 Jahre und 8 Monate. Der Versuch der Staatsanwältin, den zweiten Täter ebenfalls zum Haupttäter hochzustilisieren war weitgehend gescheitert. Statt der geforderten 7,5 Jahre erhielt er 3 Jahre und 6 Monate Gefängnis. Hingegen wurde der dritte Angeklagte gleich bestraft wie der Haupttäter im Rollstuhl, 4,8 Monate Gefängnis statt der geforderten 5,5 Jahre. Beim Hassprediger sahen die Richter den Beweis für die Unterstützung einer kriminellen Organisation als nicht erbracht. Er wurde freigesprochen, erhielt aber bloss eine Entschädigung von 1029 Franken statt der hohen, von seinem Anwalt geforderten Genugtuung.
Das Urteil freute mich natürlich für Andy. Sein Rechtsverständnis imponierte mir, hatte er doch diesen Ausgang ziemlich genau voraus gesagt. Das letzte Bildtelefonat mit meiner Redaktion hatten wir wieder im kleinen Speisezimmer des Restaurants gegenüber dem Gerichtsgebäude vorbereitet. Ich liess Andy die Urteile kommentieren, seine zweite Livesendung als Reporter. Sie würde ihm den beruflichen Weg weiter öffnen. Der Chefredaktor war zufrieden wie immer. Am Montag würde mich in der Redaktion ein üppiger Blumenstrauss erwarten, da war ich mir sicher. Doch vorher musste ich mich noch dem Urteil meiner Eltern stellen. Es wird nicht schlecht ausfallen, aber ich hätte mich nicht in Andy verlieben dürfen.
Es fing gleich an, als wir unser Hotel betraten. Die Dame an der Rezeption strahlte Andy, aber auch mich an "Ihre Eltern haben bereits eingecheckt, die gleichen Zimmer wie immer. Sie warten da drüben in ihrem Stammrestaurant auf Sie". Was blieb uns anderes übrig, als hinzugehen? Ändern wird sich ja nichts mehr.
Sie waren zu viert da. Meine Eltern blinzelten mir höchst zufrieden zu. Andy traf es härter, seine Mutter fiel ihm begeistert um den Hals "Siehst du aber gut aus. Ich freue mich so". Sein Vater klopfte ihm gemütlich auf den Bauch "Speck weg, das reinste Sixpack, du hast dich gemacht. Jetzt brauchst du nur noch einen Job, dann ist die Welt für uns wieder in Ordnung". Andy grinste "Damit warte ich noch zu, ihr habt ja genug Geld, um mich noch etwas zu unterstützen". Als er aber die enttäuschten Blicke der Eltern sah, ergänzte er "Bloss bis Ende April, da kriege ich mein erstes Gehalt als Volontär". Seine Mutter schrie auf "Das verdanken wir nur Bea". Andy blickte ziemlich dumm aus der Wäsche und fragte "Kennt ihr Euch denn?". Jetzt musste es raus, auch wenn Andy mir danach nichts mehr glauben wird.
Mein Vater nahm mir die Richtigstellung ab und erklärte Andy alles "Wir waren drei Generation lang eng befreundete Verlegerfamilien. Kaum hatten dein Vater und ich die Betriebe unserer Eltern übernommen, wurden wir von den neuen Medien und der danach folgenden Medienkonzentration eiskalt erwischt und hatte so zu kämpfen, dass wir uns fast aus den Augen verloren haben. Erst in den letzten 6 Jahren kam unsere Freundschaft wieder zum Tragen. Du und Bea wart in diesen Jahren so selten zu Hause, dass Ihr Euch nie getroffen habt. Du hast Deinen Eltern recht grosse Sorgen gemacht. Da haben wir beschlossen, Dir heimlich zu helfen".
Er sah erst Andy prüfend an, dann auffordernd mich. Mit einem kurzen Räuspern setzte ich das Geständnis fort "Deine Eltern kriegten immer grössere Angst, dass Du Dir mit Deiner Überheblichkeit die Zukunft verbaust. Ich hatte grossspurig behauptet, ich würde es problemlos schaffen, Dich auf den richtigen Weg zu führen. Im Prinzip ist es ja gelungen, aber ich habe mich dabei in Dich verliebt. Eine feste Beziehung können und wollen wir uns nicht zumuten, das müssen jetzt unsere Eltern einsehen und akzeptieren".
Mein Vater lächelte "Andy war von seinen Eltern aus ihrer Sorge heraus schon ganz falsch beurteilt worden. Ich habe deshalb Bea bearbeitet und ihr das Vorgehen empfohlen, das schliesslich zum Erfolg führte. Bei uns beiden Elternpaaren hatte sich in den sechs Freundschaftsjahren auch einiges geändert. Ich glaube, unsere Kinder wählen den richtigen Weg, sich nicht zu fest zu binden. Bindung kann auch eine Fessel sein. Klar geregelte Freiheiten dagegen können das Leben und eine Beziehung ungemein bereichern. Ich glaube, dass die Beiden auch da den richtigen Weg finden werden. Bea und Andy, was ihr auch tut, unser Verständnis und unseren Segen habt ihr". Ohne grosse Worte schlossen sich auch Andys Eltern dieser Aussage an.
Andy grinste "Dann ist es ja gut. Das Wetter ist schön, aber nicht zu heiss, ich hätte Lust auf eine Radtour in die Berge. Bea, kommst Du mit?". Natürlich ging ich mit, wahrscheinlich war es ja die Letzte Tour mit ihm. Er wählte eine nicht gerade strenge Route, entlang der Seepromenade über Ascona bis Porto Ronco, dann mit 331 Metern Höhendifferenz über den Berg bis Giolino und zurück über Ascona. Ein letztes Mal konnten wir so die ganze Schönheit des Lago Maggiore in uns aufnehmen. An besonders schönen Stellen hielten wir kurz an, um uns zu umarmen. Aber wir sprachen kaum miteinander, es gab nichts mehr zu sagen. Hinter Arcegno, als die Route schon wieder talwärts führte, gab es eine besonders malerische Stelle mit einer kleinen, flachen Wiese und einem grossen Felsblock in dem sonst bewaldeten Hang. Wir legten uns ins Gras, alberten zusammen und liebten uns schliesslich hinter dem Felsblock nackt wie im Paradies. Ich hatte dabei ein wenig Angst, dass hier noch jemand anhalten und uns beobachten könnte. Andy lachte nur "Machst dich das geil? Du bist jedenfalls wieder wundervoll". Er hatte recht, so mitten am Nachmittag in der Öffentlichkeit war schon eine neue Erfahrung und ein zusätzlicher Kick für mich.
Die letzten Nächte mit Andy wollte ich noch voll geniessen, aber gerade heute klimperte er bis gegen Mitternacht auf dem Computer herum. Und danach war nichts mit Kuscheln, er fragte mich über meine Zukunftspläne aus. Sein ekliges Grinsen wurde immer breiter, bis er feststellte "Morgen stehen wir früh auf und ich besorgen dir bei Ladenöffnung einen schönen Ring als Zeichen ewiger Freundschaft, damit wir uns nie vergessen, wenn wir eigene Wege gehen".
Bevor ich antworten konnte, warf er sich zwischen meine Beine und leckte mich mit einer Gier, die mich restlos fertig machte, aber mir tief ins Herz stach. Es schmerzte, diesen wundervollen Liebhaber zu verlieren. Ich liess mich benommen treiben. Und erlebte dreimal einen Orgasmus, er leckte jedes Mal weiter. Ich wollte ihm endlich auch etwas bieten, nach einem wilden Gerangel lag er auf dem Rücken im Bett, ich sass auf seinem Schoss, sah ihm in die Augen und begann ihn zu reiten. Erst jetzt merkte ich, wie scharf ich ihn bloss mit dem Muskelspiel meiner Vagina machen konnte. Als seine Hüften wild zuckten und er tief in mir abspritzte, spürte ich mich in meiner Lust nicht mehr. Als mein Hirn wieder klar wurde, war ich zwischen den Beinen so nass, als hätte ich Wasser gelassen. Es wurde die wildeste Nacht meines bisherigen Lebens. Geschlafen hatten wir keine Minute.
Beim Frühstück sahen uns die Eltern sehr zufrieden in die übermüdeten Gesichter, sagten aber nichts. Andy fragte sie grinsend "Geht ihr heute oder morgen irgendwann in Ausgang?". Seine Mutter schüttelte den Kopf "Nein, aber ab Mittag treffen wir hier einige alte Freunde. Lass Euch dadurch nicht stören". Andys Grinsen wurde breiter, dann traf mich fast der Schlag, denn er sagte ganz ruhig "Gut, ich besorge heute mit Bea noch Ringe, dann können wir nach dem Nachtessen mit Euren Freunden noch eine Art Verlobung feiern. Kein Eheversprechen, sondern der Beginn einer schönen Partnerschaft". Ich zupfte ihn am Ärmel und ermahnte ihn "Das wäre doch genau das, was wir nicht wollten".
Andy antworte mir diesmal sehr ernst "Du siehst das falsch. Es ist genau das, was alle an diesem Tisch wollen. Ich habe mich im Internet klug gemacht und herausgefunden, dass die Lokalsender, bei denen Du arbeitest, meinem Vater gehören. Ich nehme an, dass du dort seine Nachfolgerin werden sollst, weil Du die Vermischung von News und Unterhaltung perfekt beherrschst. Ich habe dann noch Deinen Chefredaktor angerufen und äusserst vorsichtig ausgefragt, er hat bloss gemeint, Du würdest jetzt wohl schnell hochsteigen und vielleicht sogar irgendwann über ihm stehen, aber mit dir zusammen könnte die grosse Zeit der Sender beginnen. Nun die andere Seite. Ich habe mich im Handelsregister klug gemacht. Deine Eltern sitzen in verschiedenen Verwaltungsräten von Druckereien und besitzen eine Presse-Agentur. An Druckerzeugnissen bist Du weniger Interessiert, die Eltern suchen einen reinen Pressemann als Nachfolger. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass sie da auch mich in Betracht gezogen haben. Dann wären diese Tage hier unter dem Vorwand der Prozessberichterstattung ein perfides Komplott unserer Eltern gewesen, ein Versuch, uns zusammenzubringen".
Ich schrie entsetzt auf "Andy, du verrennst dich, das kann doch nicht sein". Er fuhr fast verbissen fort "Nicht genug damit, sie wollen uns auch noch ihren aktuellen Lebensstil nahe bringen. Ich sah heute Morgen meine Mutter mit Beas Vater aus dem Zimmer kommen. Jede Wette, dass es nach Eintreffen der guten Freunde, wie sie es nennen, noch etliche Zimmerwechsel geben wird. Bea, was hat Dein Vater gestern gesagt? Klar geregelte Freiheiten können das Leben und eine Beziehung ungemein bereichern. Ich würde es ergänzen: Oder könnten längere berufliche Trennungen erleichtern. Das wollen sie doch, unsere antiken, dass wir zwei als gute Partner immer zusammenbleiben, indem wir uns genügend sexuelle Freiheiten lassen".
Ich sah aus den Augenwinkeln meine Mutter aufspringen und ihm um den Hals fallen. Dabei jubelte Sie "Wie klug Du doch bist. Und offensichtlich voll einverstanden, sonst würdest Du nicht die Verlobung wollen". Mir fiel ein zentnerschwerer Stein vom Herzen.
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