Tanzabend im Hochsommer (fm:Romantisch, 3212 Wörter) [3/3] alle Teile anzeigen

Ein paar Tage nach unserem sexreichen Morgen haben Becci und ich uns vorgenommen, mal wieder einen Abend tanzen zu gehen. Das gehört zu den Beschäftigungen, die wir beide sehr gern und regelmässig machen. Und mittlerweile sind wir beide sehr gute Tänzer. Als wir uns kennenlernten, war sie schon eine fortgeschrittene Salsa- und Tangotänzerin. Sie hat etwas für diese südländischen Tänze übrig. Und mit ihren kurzen braunen Haaren und ihrem gerade im Sommer gebräunten Hautton kann man sie gut und gern für eine Spanierin halten. Als unsere Beziehung noch frisch war, wollte ich sie unbedingt beeindrucken und nahm ein paar Privatstunden im Tanzen, um nicht wie der größte Volldepp dazustehen. Den Walzer und generell die Standardtänze beherrsche ich natürlich schon, aber die exotischen Bewegungen habe ich nie gelernt. Mit ein wenig Vorwissen lud ich sie dann mal zu einem Salsatanz ein und stellte mich - man höre und staune - nicht wie der letzte Affe an. Ich bin scheinbar recht talentiert und schnell lernfähig, daher gelang es mir gut, mit ihr Schritt zu halten. Das hat sie wohl sehr beeindruckt. Denn von da an nahmen wir gemeinsam Tanzkurse und machten das zu unserer Leidenschaft. Mit ihr kam auch meine Begeisterung für das Tanzen auf.

Also stehe ich nun hier, am frühen Abend an einem wolkenlosen Julitag und warte auf meine Frau, die sich in Schale wirft. Ich schaue etwas in die Ferne und spiele gedankenlos mit meinem Ehering an meinem Finger. Ein kraftvolles Symbol für die Verbindung zweier verliebter Menschen. Während ich so ein wenig in Erinnerungen schwelge (an unsere bisherigen Tanzabende, unsere Hochzeit), hat sich Becci fertig angezogen und kommt an die Tür, an der ich angelehnt stehe. Ich drehe mich zu ihr um und mir verschlägt es - wie so oft, wenn sie sich auftakelt - die Sprache. Sie trägt für den Tanzabend ein azurblaues Kleid mit offenem Rücken, das an ihrem Hals bzw. an ihrem Nacken gehalten wird. Unten ist es etwas weiter geschnitten, damit sie ausladende Tanzbewegungen mit ihren Beinen vollführen kann. Oben sitzt es recht eng an ihr und das steht meinem Schatz fantastisch. Ein tiefer, aber nicht nuttiger Ausschnitt gibt einen tollen Blick auf ihre Dekolleté frei. Ich weiss genau, dass sie heute Abend wieder jede Menge Aufmerksamkeit erhalten wird. Aber mich stört das nicht. Becci ist eine wunderschöne Frau, hat sinnliche Rundungen, ein aufgewecktes Wesen, eine elegante Erscheinung - kurzum: sie ist eine Dame. Nicht wenige Männer schauen ihr hinterher und in regelmäßigen Abständen wird sie auch angebaggert. Da ich aber weiss, dass sie kein Interesse an diesen Verehrern hat, die kommen und gehen wie die Schmeißfliegen, hält sich mein Alphatiergehabe im Rahmen. Ich gehe nur dazwischen, wenn jemand so frech ist, Becci in meiner Anwesenheit anzugrabschen. Da fühle ich mich dann beleidigt. Aber grundsätzlich kann sie sich selbst aus solchen Situationen befreien. Sie ist taff, selbstbewusst und steht mit beiden Beinen im Leben. Ich liebe sie einfach.

Sie scheint meine Gedanken mitverfolgen zu können, denn sie hat ein süsses Grinsen im Gesicht, als sie mich aus meiner gedankenverlorenen Träumerei holt. "Du siehst ja aus wie ein verknallter Teenager". "Das kommt dem Ganzen schon recht nahe" erwidere ich mit einem Lächeln. Becci gibt mir einen Kuss und sagt: "Gut siehst du aus" und streicht über meinen anthrazitfarbenen Anzug. "Ich muss ja auch ein bisschen angeben, sonst fall' ich im Vergleich zu dir negativ ab". Ihr Lächeln taucht wieder auf. "Na komm, fahren wir".

Wenig später sind wir in dem grossen Tanzraum angelangt. Ein Saal mit vielen, gut angezogenen Gästen. Es werden Häppchen serviert, die Stimmung ist gut. Als wir durch die Flügeltüren hereinkommen, entdecken wir ein befreundetes Ehepaar, das wir beim Tanzen kennengelernt haben. Johannes und Simonette heissen sie, sind beide etwa 10 Jahre älter als wir. Eigentlich verstehen wir uns sehr gut. Mir geht Johannes nur etwas auf den Senkel, weil er Becci immer so begierig anglotzt. "Becci, du siehst ja wunderschön aus" prustet der Affe uns entgegen, als wir uns nähern. Das Süssholzgerasple geht mir und seiner Frau auf den Senkel. "Vielen Dank" gibt sie zurück, "Ihr seht aber auch sehr chic aus". "Neben dir wirkt hier doch alles grau in grau" schleimt er weiter. Simonette verdreht schon wieder die Augen. Aber Johannes hat recht. Becci macht den Unterschied. Sie ist anders als der Großteil der Frauen. Das liegt zum einen an ihrer kecken Kurzhaarfrisur, die ihr wirklich gut zu Gesicht steht. Damit wirkt sie erwachsener, erhabener. Sie verleiht ihr auch eine gewisse Autorität. Diese Frisur in Kombination dann zu ihren sehr hübschen und weiblichen Gesichtszügen und dem ansprechenden Körper - ich kann Johannes verstehen. Man muss es als Mann zumindest versuchen. Wir plaudern noch ein wenig, Johannes

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