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Night games (fm:Dominanter Mann, 7630 Wörter) [1/22] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Sep 11 2018 Gesehen / Gelesen: 44797 / 36269 [81%] Bewertung Teil: 9.18 (93 Stimmen)
Eine Journalistin gerät in die Fänge eines Bordellbesitzers

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Night games

Anmerkung:

Mir ist durchaus klar, dass die Story etwas heftig beginnt. Doch aus dieser harten Realität heraus entwickelt sich eine Geschichte, die auf ein Happy End zusteuert. Der geneigte Leser sollte der Geschichte eine Chance geben und erst am Ende ein abschließendes Urteil abgeben. Ich möchte hier ein Beispiel bringen: Ein Krimi beginnt meist auch mit einem Mord.

"Caro, du bist meine allerletzte Hoffnung", begrüßt mich mein Redaktionsleiter. "Mach bitte die Tür hinter dir zu."

Ich tue, was er mir sagt und setze mich lässig in den Sessel vor seinem Schreibtisch. Er schaut besorgt drein, aber das tut er fast immer. Aus diesem Grund nehmen wir Mitarbeiter das nicht mehr ernst. Bei ihm ist das beinahe ein Dauerzustand.

"Wo brennt's?", erkundige ich mich.

"Es gibt einen neuen Werbekunden, einen Motorradhersteller. Er wäre bereit, einen richtig fetten Jahresvertrag abzuschließen, wenn wir über das nächste Jahr verteilt so drei oder vier Artikel zum Thema Motorräder bringen", druckst er herum.

"Wir lassen uns kaufen?", werfe ich vorwurfsvoll ein.

"Hey Caro, ganz ruhig. Du weißt ganz genau, wie es in unserer Branche heutzutage läuft. Man kommt dem Kunden ein wenig entgegen, ohne sich gleich zu verkaufen. In diesem Fall ist es echt nicht schlimm. Es sollen keine Werbeartikel im eigentlichen Sinne werden. Der Kunde hat lediglich gemeint, wir sollten das Thema Motorräder aufgreifen, damit mehr Leute aus seiner Zielgruppe unser Blatt lesen. Er macht uns keine Vorgaben, über was wir berichten sollen und wir brauchen darin auch nicht seine Marke erwähnen. Er nimmt absolut keinen Einfluss auf den Inhalt", erklärt er mir. Dann fügt er wie beiläufig hinzu, "Es soll natürlich keine Werbung für seine Konkurrenz sein und der Inhalt sollte seine Zielgruppe interessieren. Inhalt und kein reiner Alibitext. Das ist natürlich klar."

"Ok, ok! Aber warum kommst du damit ausgerechnet zu mir? Ich verstehe ganz und gar nichts von Motorrädern. Ich bin ein Mädchen und bin nur einmal auf einer großen Maschine mitgefahren. Das macht mich noch lange nicht zu einer Expertin für heiße Öfen", werfe ich ein. "Außerdem frage ich mich, warum ich aus der Wirtschaftsredaktion über so ein Thema schreiben soll? Das ist doch eher etwas für einen der männlichen Kollegen aus dem Bereich Freizeit."

Mein Redaktionsleiter steht auf, kommt um den Schreibtisch herum und tritt hinter mich an den Stuhl. Er legt mir die Hände auf die Schultern. Ich mag das nicht, das weiß er genau.

"Soll ich Franz fragen, der kurz vor der Rente steht? Außerdem schadet es dir sicher nicht, wenn du ausnahmsweise etwas schreiben, was nicht direkt mit deinem Ressort zu tun hat", meint er. "Man soll ab und an über den eigenen Tellerrand hinausschauen. Das hält einen Redakteur in Schwung."

"Aber ausgerechnet Motorräder?", jammere ich. "Das ist doch ein Männertraum und nichts für eine Frau."

Bei diesen Worten schüttle ich seine Hände ab und drehe mich zu ihm um. Er hat schon lange ein Auge auf mich geworfen. Doch der Typ ist mir unsympathisch als Mann und deshalb versuche ich auf Distanz zu gehen. Ich bin schließlich verheiratet. Außerdem würde ich nie etwas mit meinem direkten Vorgesetzten anfangen. Das gibt nur Gerede.

"Schluss jetzt. Du machst das und damit basta!", entscheidet er.

Widerspruch ist zwecklos! So gut kenne ich meinen Redaktionsleiter inzwischen. Er lässt mit sich reden, doch wenn bei ihm die Entscheidung gefallen ist, gibt es kein Zurück mehr. Einen Einfluss könnte auch haben, dass ich ihn nicht an mich heranlasse.

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