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Idol (fm:Fetisch, 20007 Wörter)

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Veröffentlicht: Oct 19 2018 Gesehen / Gelesen: 10643 / 8073 [76%] Bewertung Geschichte: 9.12 (16 Stimmen)
Handlungsort ist vornehmlich Japan. 'Du bist, was du sein willst.' (Konfuzius). Mit diesem Gedanken beschäftigt sich die Story. 'Sakura', eine junge Frau, die sich sehr früh damit auseinandersetzen musste, wer sie sei, wohin

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Überblick sozusagen.« »Wir machen es so wie besprochen.« »Haben wir es je anders gehalten? Du entscheidest letztendlich. Ich bin dir verfallen, schon ewig, seit Anbeginn der Zeit, Sakura.« Sie lachte, warf einen Blick aus dem Seitenfenster, kramte in ihrer Handtasche nach Pfefferminzbonbons, drückte Haruto eines in die Hand und nahm sich dann selbst. »Zuerst zum Hain.« »Ja, das Licht ist heute perfekt. Anschließend fahren wir zur Hütte. Gegen 17 Uhr treffen die Wichser ein. Was macht Natsuki eigentlich?« »Sie ist mit ein paar Freunden unterwegs. Vielleicht treffe ich mich heute Abend mit ihnen. Sie wollen ein wenig feiern. Kannst ja mitkommen.« »Nein, heute nicht. Schade, dass zwischen euch nichts mehr läuft.« »War von vorherein nichts auf Dauer.« »Du hast ihr doch nichts erzählt, oder?« »Nein, natürlich nicht, Haruto. Das ist ganz allein meine Sache.« Haruto bog von der Überlandstraße auf den Verkehrsweg zu ihrem Zwischenziel ab.

»Ausländer vorrangig«, stellte Sakura mit gedämpfter Stimme fest und steckte sich ein weiteres Bonbon in den Mund. »Frauen?«, fragte er neckend, indes er den Wagen beschleunigte. »Muss nicht, weißt du doch. Hab nichts gegen einen hübschen Schwanz.« Haruto lachte, warf einen Blick zu ihr herüber. »Du hast deinen Spaß.« »Ich schaue sie mir vorher genau an.« »Na klar. Vielleicht ein paar Zeilen schreiben, damit man weiß, worum es geht.« Sie nickte. »Ich schmeiße mich nicht jedem an den Hals.« »Hast du nicht nötig. Ich weiß ja, was du willst. Kenne dich.« »Ich weiß vor allem, was ich nicht bin, nicht sein will.« »So Eine wirst du nie sein. Du warst und bist was Besonderes, Sakura.« »Wenn ich fertig bin, wird Schluss damit sein.« »Bis dahin«, meinte Haruto, der von der Landstraße auf einen Parkplatz abbog, »ist noch zeit und die werden wir entsprechend nutzen. Ich unterstütze dich gerne.« Sie stiegen aus. Sakura reicht ihm die Kameratasche. »Du willst wirklich zu den Yankees?« »Ja. Welchen Weg nehmen wir?« »Der an der sonnenzugewandten Seite um den Berg führt«, erwiderte er und schaute prüfend gen Himmel. »Werden sicher gute Fotos.« »Nur nicht zu perfekt, Haruto.« »Kein Problem. Schön mit Filter hinterlegte Aufnahmen. Dezent aber sexy. Dein Gesicht werden wir genügend verpixeln. Soll ja einen amateurhaften Charme widerspiegeln. Was es ja im Grunde auch ist«, meinte er einen Blick in die Umgebung werfend. Die beiden machten sich auf den Weg.

»Freut mich, dass wir uns kennen, Haruto. Ich meine, wir sind wirklich gute Freunde.« Er lächelte, sah sie ein wenig verwundert an, indes sie die erste Treppe auf dem Weg erreichten. »Schön, dass du mir das nach 15 Jahren Bekanntschaft einmal sagst.« »Du Blödmann«, lachte Sakura ihm zu. »Wie kommst du jetzt darauf?« »Ich meine nur. Ist nicht selbstverständlich.« »Wir ticken irgendwie im gleichen Takt. Haben dazu die gleichen Interessen, können über alles reden.« »Schauen wir uns Comics an. Ich könnte bei dir übernachten.« »Ja, na klar. Hab die allerneuesten Mangas aufgetrieben.« »Auf dem Rückweg decken wir uns mit Knabbersachen und Getränken ein.« »Gute Idee. Wir werden heute noch locker abhängen, denke ich«, meinte er, blieb stehen, atmete tief durch und schaute über die Landschaft. »Die einzige Frau, mit der ich bisher klarkam. Besser gesagt, sie mit mir.« »Wir sind beide Freaks. Du wirst die Richtige finden.« Haruto lächelte. »Ja, ja, das werde ich. Ich wüsste eine. Die kenne ich eigentlich schon lange. Heute Abend zeig ich sie dir. Mal wieder.« Sakura sah ihn vergnügt an. »Komm, wir gehen weiter. Freut mich, dass du das für mich machst.« »Was meinst du jetzt?« »Na, weswegen wir hier sind, Haruto.« »Du wolltest es, bist klug genug, und ich ziehe die Sachen durch, die ich angehe. Ich passe schon auf dich auf.« »Wo willst du die Fotos machen?« »Die Ersten gleich dort drüben an der Bank. Ist ja nicht viel los hier. Danach bei den Felsen weiter oben.« »Schön sinnlich, Haruto.« »Bei dir wohl keine große Sache.« Sie lachte, schritt auf die Bank zu und setzte sich. Er holte die Kamera hervor und begann, ein paar Einstellungen zu fotografieren. »Stell dich zu den Bäumen, rieche an den Blüten der Sträucher.« »Das dürfte genügen«, meinte er auf den Bildschirm der Kamera schauend. »Das werden sehr schöne Aufnahmen, Sakura. Lass uns zu den Felsen gehen. Irgendwo dort, finden wir sicher eine geeignete Stelle, an der du dich obenrum ausziehen kannst.« »Nur obenrum?« »Die Bilder, die wir hier machen, sollen doch nicht gleich alles an dir zeigen. Eins nach dem anderen.« »Wie viele Männer kommen nachher zur Hütte?« »Fünf«, meinte er und schoss noch ein paar Fotos. »Mit dir also sechs.« »Ich soll auch?« »Ja. Wenn du willst?« »Dann werden wohl die Bilder von dort alle verwackelte sein.« Sie lachte, trat wieder auf den Weg zurück und nahm ihre Handtasche von der Bank. »Wann stellst du sie ein?« »Morgen, dachte ich. Ist alles schon vorbereitet. Ich erkläre dir dann, wie es funktioniert. Läuft alles über einen anonymen Server. Kann dir also keiner auf den Leib rücken, mit dem du nichts zu tun haben willst.« »Hab nichts dagegen, dass du Zugriff behältst.« »Nur, wenn du willst. Ist deine Privatsache. Falls du Fragen hast, irgendetwas nicht läuft, du dir unsicher bist, bin ich für dich da. Ich recherchiere schon für dich.« »Ich hab dich lieb.« »Ich dich auch. Kann mir gar nicht vorstellen, dass du eines Tages deine Koffer packst.« »Wir bleiben in Verbindung. Es ist längst nicht so weit.« Haruto nickte versonnen. »Lass uns den Abzweig nehmen, da gehts in den Wald zu den Felsklippen. Dort sind wir sicher ungestört.«

Nach einer Weile erreichten sie einen steilen Aufstieg, schlugen sich durch dichter werdendes Gehölz und standen kurz darauf an einer Felsformation mit Blick über ein weites Tal. »Am besten dort am Felsen. Einen Ausschnitt des Himmels als Hintergrund. Hier ist auch genügend Schatten. Lass das Shirt erst noch an. Setze dich hin. Ich mache Fotos von deinem Profil. Dann müssen wir nichts verpixeln. Die Haare an den Rücken, Sakura.« Haruto nahm sie in den Fokus, machte Fotos aus verschiedenen Positionen und sah sie sich an. »Kannst das Shirt ausziehen, Sakura. Bleib aber in der Position, die Beine etwas ausgestreckt, das linke etwas aufgestellt. Die Haare nach vorne über die Brüste und schau Richtung Tal. Schön entspannt, verträumt. Ja, das sieht total sinnlich aus. Wenn du wüsstest, wie schön du bist, Sakura.« Sie lachte herzhaft auf und sah in sein grinsendes Gesicht. »Danke für das Kompliment nach 15 Jahren.« »Hier, schau. Dein erster Eindruck. Gut eingefangen?« »Ja, die sind toll geworden. Dezent und einfühlsam.« »Bei solchen Bildern fängt man gleich zu träumen an und unruhig zu werden, dich unbedingt kennenlernen will.« Sakura sah ihn einnehmend an. »Wir haben nie miteinander geschlafen. Ich meine, richtigen Sex gehabt. Wir haben nie miteinander gefickt.« »Ja, ist auf eine Art seltsam mit uns. War mir bei dir immer was anderes. Bist eher wie eine Schwester für mich. Das bedeutet nicht, dass ich mir nicht vorstellen könnte, mit dir zu ficken.« Sakura lächelte, gab ihm einen Kuss an die Wange und blickte wieder auf den Kamerabildschirm, auf dem Haruto die Bilder nacheinander erscheinen ließ. »Die sind alle gut geworden. Tolle Aufnahmen.« »Wir werden die Besten aussuchen. Eine kleine Reihe implementieren, die sich in der Aussage von Erotik steigern«, meinte er gedehnt. »Überlasse ich dir. Hast ja einen Blick dafür.« Er sah sie angetan an. »Du bist wunderschön, Sakura. Eine tolle Frau. Du kannst sie dir aussuchen.« »Vielleicht ist das ja mein Problem?« »Du wirst ganz sicher den Richtigen finden. Einen stinkreichen Amerikaner, der dir die Welt zu Füßen legt. Er sollte nur ein Freak sein, der auf Mangas steht. Ich denke, das wird eher dein Problem sein.« Sie lachten beide vergnügt auf. Sakura erhob sich, zog sich ihr Shirt über, während Haruto die Kamera verstaute. »Gehen wir zurück?« »Ja. Lass uns zurück zum Auto gehen. Wir holen uns unterwegs einen Burger. Was meinst du?« »Ja, gute Idee.«

*

»Was machen wir an Fotos, ich meine, an was für Szenen hast du gedacht?«, fragte Sakura nach einer Weile. »Nicht so Eindeutige. Soll ja die Fantasie anregen. Alles Weitere lässt sich ja dann per Chat klären. Auf jeden Fall elegant, dann auf der Teenager-Schiene. Die Direkten, Reizvollen zum Schluss.« »Mir ist lieber, wir lassen das mit der Schulmädchenuniform.« »Wie du meinst.« »Im schicken Kleid und später mehr Haut in den hübschen Dessous. Ein paar Nahaufnahmen von der Wichse an mir. Das sollte genügen. Sollte jedenfalls kein Schwanz auf dem Foto zu sehen sein. Du hast ihnen ja gesagt, dass es nur ums anwichsen geht.« »Na klar. Die werden sich daran halten.« »Vielleicht findet sich dort ein Modekatalog oder Ähnliches?« »Wozu?« »Ich hab eine Idee. Halte mal an der Tankstelle an, Haruto.« »Okay, muss eh bald tanken.«

»Ein Modemagazin?« »Schöne, ganzseitige Aufnahmen. Elegante Sachen, hübsche Frauen.« »Verstehe. Dazu fällt mir schon was ein.« »Mir auch.« Haruto schmunzelte, fädelte in den Verkehr ein und warf einen Blick auf das Magazin, in dem sie blätterte. »Das geht schon, darf nur nicht zu sehr reflektieren.« »Sie sollte halt zu erkennen sein. Jedenfalls, dass es eine Frau ist.« »Die ist hübsch.« »Ja. Sehr sexy und anmutig in diesem tollen Kleid.« »Ob sie auf Mangas steht?« Sakura schaute amüsiert und blätterte auf das nächste Großformat. »Kann ich mir nicht vorstellen. Schau mal. Die hier hat ein schmuckes Tattoo.« »Die andere gefiel mir besser.« »Die Blonde im Abendkleid?« »Ja.« »Wenn du sie annähernd mit aufs Foto bekämst?« »Keine Sache. Kriege ich schon hin.« »Lass uns nicht zu spät zurückfahren.« »Hab ich auch nicht vor. Ziehst dich schnell um. Ich mache reichlich Fotos. Wichsen geht bei dir ja auch schnell. Wir wissen ja, worauf es uns ankommt. Eine Stunde vielleicht. Dann fahren wir wieder zurück.« »Ja. Halte aber vorher beim Schnellrestaurant. Ich hab Hunger.«

*

Sakura saß ans Bettende gelehnt und schaute auf den Bildschirm seines Laptops. »Die Bilder werde ich eh alle noch skalieren müssen«, meinte Haruto, der neben ihr saß, »zwei drittel Bild auf der linken Seite und daneben ein passender Text«, wies er auf den Bildschirm, »nichts Aufdringliches, Aggressives darin, eher andeutend, passend halt zu den Fotos.« »Ja. Charmant. Auch nicht zu viele Fotos.« »Zwei oder drei, die wir im Hain gemacht haben. Dann auf jeden Fall welche in diesem Kleid. Du siehst übrigens verdammt elegant und sexy darin aus. Schönes Foto mit den blühenden Sträuchern im Hintergrund. Danach die Bilder in den niedlichen Dessous. Eine Nahaufnahme mit Wichse auf deinen Titten. Und natürlich eines mit dem Modemagazin. Dieses hier, wo du auf dem Sofa liegst, die Hand in dein Höschen geschoben hast. Aus der Distanz, total erotisch, Sakura. Hab einen weichen Filter darübergelegt. Das blonde Model im Abendkleid ist noch so eben auf dem Foto erkennbar. Muss man schon nahe genug rangehen, um zu sehen, woran diese süße, junge Frau wohl denkt, wovon sie bei ihrem Anblick träumt. Sehr geheimnisvoll. Das beste Foto von allen«, meinte er neckisch. Sie schmunzelte, steckte sich ein paar Cashewkerne in den Mund und reichte ihm die Tüte. »Ja, damit schließt sich der Kreis. Mach das Mal so. Das Profil wird sicher ansprechend aussehen. Die passenden Texte dazu, habe ich mir schon in Gedanken zurechtgelegt.« »Wie der Chat hier funktioniert, muss ich dir ja nicht erklären.« »Kamera-Chat?« »Einstellungssache. Du kannst sie sehen, sie dich nicht, wenn du das willst. Die Bilder dürften ja wohl aussagekräftig genug sein. Du wirst sicher damit klar kommen.« »Ich weiß schon, wie ich vorgehe.« »Eine Telefonnummer?« »Nein. Ich hab zwar eine neue Telefonkarte und noch ein altes Handy, aber ich will erstmal nur angeschrieben werden, mir ein Bild von den Leuten im Chat machen können. Gib eine Uhrzeit ein. Ab 21 Uhr Onlinekontakt. Da haben die meisten Zeit. Wie auch ich.« Haruto lächelte, während er eines der Bilder skalierte. Sakura sah ihm zu, trank aus ihrem Glas, griff in die Tüte und aß von den Cashewkernen. »Das Bild hier, wo du vom Felsen aus über das Tal schaust, nehmen wir fürs Profilbild, als Opener sozusagen«, meinte er konzentriert auf den Bildschirm schauend. »Das wirkt einladend. Passt perfekt diese Szenerie.« »Erotisch?« »Ja. Vornehm-zurückhaltend. Vor allem, natürlich, Sakura. Echt traumhaft«, meinte er, klickte nochmals die Links und Bilder durch, die er hinterlegt hatte und sah sich im Einzelnen das Ergebnis an. »Alles stabil. Was sagst du?« »Sieht wirklich gut aus. Hast du gut hinbekommen. So wollte ich es.« Haruto drehte ihr den Laptop zu. »Probier es aus. Kannst ruhig zum Testen was verändern, irgendeinen Text eingeben. Ist noch nichts auf dem Server.« Sakura wischte sich kurz die Handflächen an den Oberschenkeln. »Ich weiß schon, was ich schreiben werde.« Er griff sich die Tüte und schaute Richtung Fernseher, indes Sakura zu den jeweiligen Bildern ein paar stimmungsvolle Zeilen schrieb. »Hier, schau mal, Haruto. Wie wirkt das?« »Interessant. Warte mal, Englisch, damit komme ich ja klar, und das ist wohl ...« »Spanisch. Danach in Französisch. Jeweils der gleiche Text.« »Du hast es drauf, Sakura. Kein Japanisch?« »Nein.« »Und dein Name? Dein Pseudo?« »Er steht indirekt im Text. Hier. Hab es innerhalb des Textes großgeschrieben.« »... Cherry Blossom ...«, las er nachdenklich. »Eine "rücksichtsvolle', erotische Anspielung, die wohl jeder verstehen dürfte, mit ein wenig Fantasie. Vor allem, wenn "sie' oder er das letzte Foto betrachtet, auf dem ich dieses zarte, rosafarbene Höschen trage« meinte sie kess. »Sie werden schon kapieren, wovon die Hübsche auf dem Bild träumt. Mein kleines Blümchen, Sakura«, neckte er sie. Sie lachte, gab ihm einen amikalen Kuss an die Wange und schwang sich von seinem Bett. »Ich muss aufs Klo. Nimm eine nette Schreibschrift für den Text und dann stelle das Profil ein. Kriegst du das hin mit der Schrift?« »Sicher. Kannst du dir gleich anschauen. Was machen wir danach? Manga gefällig?« »Ja«, hörte er sie aus dem Bad und ging nochmals den englischen Text durch, den sie zu jedem Bild geschrieben hatte.

»Und?«, kam sie nach einer Weile zurück, legte sich wieder neben ihn aufs Bett und sah neugierig auf das Endergebnis. »Okay so?« »Ja, das gefällt mir. Wie eine persönliche Grußkarte.« »Ja. Stimmt«, meinte er nachdenklich. »Man wird immer neugieriger in der Abfolge der Bilder. Das Ganze wirkt zusammen mit dem Text recht tiefsinnig, auf eine Art herzlich«, ließ er die Bilder nacheinander aufspringen, »und zuletzt ...« »Sehr intim, Haruto.« »Mir gefällt es. Das wirkt alles andere als aufdringlich.« »Denke ich auch.« »Dann lade ich es jetzt auf den Server hoch. Ich vermute mal, dass du heute Abend schon kontaktiert werden wirst«, meinte er konzentriert schauend, »hier oben ist der Counter, der dir die Anzahl der Klicks anzeigt. Am Anfang werden es recht viele pro Tag sein. Normal. Ein neues Profil«, sprach er mehr mit sich selbst, indes er das Ergebnis nochmals checkte. »Gib noch dein Passwort ein. Eines mit Zahlen und Sonderzeichen. Dein Profil ist übrigens über eine Serverliste und eine Kennung zu erreichen.« Er stand auf, ging in die Küche und holte eine Flasche Cola aus dem Kühlschrank herbei.

Sakura tippte indes ein Passwort ein und bestätigte. »Was bedeutet das?« »Gibt man es in verschiedenen Suchmaschinen ein, kommt man damit direkt auf dein Profil.« »Kannst du mir das aufschreiben?« »Die Kennung steht ganz unten auf deinem Profil. Ist ein 6-stelliger Code mit Sonderzeichen. Ganz unten, rechts.« »Ach ja, sehe ich.« »Das Masterpasswort habe ich. Damit komme ich auf den Server. Ich schreibe es dir auf.« »Nicht nötig. Bin darin nicht so erfahren wie du. Wenn ich was geändert haben will, gebe ich dir Bescheid.« Er kam zurück, goss ihnen Cola nach und nahm einen Schluck aus seinem Glas. »Dir geht es in dieser Sache nicht nur ums Geld.« »Nein. Ich habe keinen Preis. Komme schon zu dem, was ich haben will«, erwiderte sie bequem. Er nickte. »Du bist nicht berechnend und vor allem keine Schlampe. Kann dich aber auf eine Art verstehen, Sakura. Du wirst dir das jedenfalls aussuchen können.« »Sag es ruhig.« »Das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. Wird sich auf die eine oder andere Weise für dich rentieren, dieses Abenteuer. Pass auf dich auf, mein Blümchen.« Sakura schmunzelte. »Ja, so kann man es sehen. Die andere Sache läuft im Prinzip parallel«, setzte sie hinzu und sah Haruto an, der sich wieder neben sie aufs Bett setzte. »Das eine wird mit dem anderen nichts zu tun haben. Ich werde dazu eh, eine komplett anders gestaltetet Seite aufbauen. Dir einen Charakter und Eigenschaften geben. Natürlich keinerlei Nacktfotos von dir auf der öffentlichen Plattform. Im Grunde steht schon alles in den Startlöchern. Wir müssen dann nur regelmäßig neue Fotos von dir machen, um was Neues einzustellen. Soll uns aber nicht zu einem Fulltimejob werden, Sakura.« »Im Grunde bin ich mit meinen Dreiundzwanzig schon viel zu alt dafür.« »Rede keinen Unsinn. Der Charakter ist letztlich entscheidend. Hübsch bist du allemal. Bekommst den passenden Stil dazu.« »Eigenschaften, wie Stillhalten beim Anwichsen und folgsames Schwanzlutschen, werden sie wohl maßgeblich auszeichnen.« Haruto sah sie vergnügter Miene an. »Gelegentlich. Wir werden sehen wie es sich entwickelt. Du wirst halt von dir erzählen, was du den Tag über machst, was du magst. Natürlich auch über deine sexuelle Orientierung, soweit es halt ihrem Charakter entsprechen sollte.« »Du weißt ja, worauf ich Wert lege.« »Die Männer waren ja ganz ordentlich, oder etwa nicht? Mach dir dahingehend keine Gedanken. Hängt ja nicht allein vom Preis ab, insbesondere von der Anzahl. Ich hab nur um eine kleine Spende für ihre Dienste bei einem Fotoshooting gebeten, was sie auch getan haben, der eine mehr, der andere weniger. Dafür müssten wir in unserem Job schon ein paar Tage hart arbeiten. Solange wir daran Spaß haben«, setzte er kess hinzu. Sakura lachte herzlich auf, sah ihn dann einen Moment tiefsinnig an, nickte ihm schließlich zu. »Lass uns jetzt noch eine Folge anschauen, Haruto. Ich bin total gespannt«, sagte sie ausgelassen, klopfte das Kopfkissen auf und rekelte sich gemütlich ans Kopfteil des Futonbettes.

*

Sakura servierte den Salat mit frischen Meeresfrüchten. Sie wendete sich vom Panorama der Großstadt ab, sah Sakura behaglich an, lächelte ihr wieder sanft zu und bedankte sich. Sakura vermied einen direkten Augenkontakt. Es verbot sich ihr, obwohl ihr nach ihren himmelblauen Augen war. Sie fühlte, wie sehr ihr Herz zu klopfen begann, zudem wurde sie, obwohl sie sich professionell in die Pflicht nahm, in einem Maße unsicher, dass sichtlich zu Tage trat, was Megan Johnson längst geahnt haben musste. »Der Salat sieht vorzüglich aus.« »Danke Madame.« »Habe ich es richtig ausgesprochen.« »Ja, Madame.« »Ich hätte gerne noch einen Weißwein dazu«, sagte sie nun auf Französisch. Sakura sah ihr in die Augen. »Sehr gerne, Madame«, antwortete sie auf Englisch und begab sich wieder an die Bar. »Kann ja wohl nicht sein«, sprach sie leise mit sich selbst, indes sie eine Flasche entkorkte. Sie servierte ihr den Wein. »Danke. Sie sprechen ein sehr gutes Englisch und auch Französisch, wie ich am Samstag mitbekommen habe, als sie am Nebentisch servierten.« Sakura nickte. »Ich studiere Sprachen, Madame.« »Das kanadische Französisch klingt ein wenig anders.« »Ja. Ich mag es.« Sie lächelte, sah ihr in die Augen. »Das freut mich.« »Ich wünsche guten Appetit, Madame.« »Danke.« Oh Mann, sinnierte Sakura und holte tief Luft, da lagst du wohl bei ihr richtig. Kanada also. Das würde mich den Job kosten, wenn sowas herauskäme, mahnte sie sich gedanklich an. Ein hauchzartes Flirten ist okay. Sie kam ohne ihren Laptop oder Dokumente. Schätze, dass sie nach dem Essen gehen wird. Was für wunderschöne Augen. Bist süß und heiß, Megan. Besser, du reißt dich jetzt zusammen und konzentrierst dich auf deine Arbeit, Sakura. Wenn es läuft, kannst du hier eh hinschmeißen. Könnte das auch auf eine andere Weise arrangieren. Ach verdammt, ich muss hier weg.

Sakura bediente ein paar Hotelgäste, die sich an den Tresen gesetzt hatten, gab die Bestellungen in die Kasse ein und machte sich daran Gläser zu polieren. Sie spricht Japanisch. Geschäftlich hier, wie viele. Wohl knapp über dreißig. Mitte. Hätte echt Lust, ihr etwas zusätzlich zu servieren. Nebenbei. Hab sie nicht im Kopf. Heute Abend merke ich sie mir. Morgen Mittag. Wohl besser nicht. »Ein Bier bitte.« »Sehr gerne der Herr.« Noch ein Kanadier. Wohl Exposition. Weiß gar nicht, was für eine. Ein reizvolles Land. Der Norden. Juckt mich schon. Das Parfüm passt zu ihr. Sie warf einen Blick auf die Uhr, dann zum Tisch hinüber. Sie hatte sich wieder dem Panorama der Stadt zugewendet, nippte an ihrem Glas. Sakura ließ ihren Blick über die Gläser schweifen, die sich auf dem Tresen befanden. »Noch ein Bier, der Herr?« »Ja, bitte.« Sie stellte ihm ein Frischgezapftes hin, spülte das geleerte Glas und ging daraufhin zu ihr hinüber. Sie sah Sakura an ihren Tisch kommen und wendete sich ihr zu. »War der Salat nach Ihrem Geschmack?« »Ja, ausgezeichnet.« »Dann darf ich abräumen.« »Bitte.« Sakura hielt einen Moment inne. »Momentan ist Exposition.« Megan Johnson schaute sie einen Augenblick an. »Industrieausstellung. Gestern war der letzte Tag. Eine aufregend schöne Stadt. Besonders zu dieser Jahreszeit. Ich dachte mir daher, ich nutze die Gelegenheit, sie mir etwas näher anzuschauen, sie kennenzulernen.« »Dann wünsche ich Ihnen noch einen weiteren, angenehmen Aufenthalt.« »Den werde ich ohne Zweifel genießen. Vor allem das vorzügliche Essen und den ausgezeichneten Service.« »Danke, Madame.« »Vielleicht sind sie so nett und geben mir ein paar Tipps in Hinsicht auf besondere Sehenswürdigkeiten dieser Stadt. Sie kennen sich sicher bestens aus. Würde schon gerne Land und Leute näher kennenlernen. Sie sind doch von hier, nicht wahr?« Du hast einen Laptop, freies Internet im Hotel. Auch an der Rezeption gibt es jede Menge Infos. Ich will ja, aber ich darf nicht, du süßes kleines Miststück, sinnierte Sakura faustisch.

»Ja. Ich schreibe Ihnen sehr gerne ein paar Adressen auf. Vielleicht auch Insidertipps zum Essen und Shoppen abseits des Mainstreams?«, erwiderte sie zugänglich. Megan Johnson sah sie glücklich lächelnd an. »Danke, das ist sehr lieb von Ihnen. Schade, dass wir uns nicht weiter unterhalten können. Legen Sie mir die Informationen einfach in mein Fach.« Sakura nickte ihr zu, machte sich wieder auf den Weg zurück, drückte die Schwingtür zum Vorraum des Küchentraktes auf, stellte das Geschirr ab und begab sich wieder hinter die Bar. »Gab es etwas Besonderes. Eine Beschwerde?«, fragte der Oberkellner, der an sie herantrat, ihre Unterhaltung wohl beobachtet hatte. »Nein. Das Essen sei vorzüglich, sagte die Dame mir. Sie hatte nur ein paar Fragen zu ihrem Aufenthalt.« »Gut. Gehen Sie wieder hinter die Bar. Die Gäste warten.«

*

Sakura lehnte sich in ihren Schreibtischstuhl zurück, reckte Arme und Beine aus, gähnte und schaute auf die Zeitanzeige auf dem Bildschirm. Hätte ich ja nicht gedacht. Einige sind sogar aus dem Ausland. Kann jetzt nicht jedem Antworten. Muss das aufs Wochenende gelegt bekommen. Am besten über einen Hinweis im Profil. Bin halt nicht so einfach zu erreichen, schon gar nicht zu haben. Wir werden miteinander reden, Süße. Bekommst von mir den Code und eine Anleitung auf Französisch auf dem Tablett serviert. Kannst es dir dann morgen Abend auf deinem Kingsize bequem machen. Sakura notierte ein paar Informationen auf einen Briefbogen, setzte Code und ein paar ansprechende Zeilen hinzu. Sie nahm die Maus, ließ den Laptop herunterfahren, ging ins Bad, wog nochmals das für und wider ihres Vorhabens ab, indes sie sich vor dem Spiegel fürs Zubettgehen fertig machte. Sie checkt eh in Kürze aus. Kommt sicher wieder zu uns. Falls ich dann noch dort arbeite. Spielt ja keine Rolle. Bin echt gespannt auf das, was da auf mich zukommt. Sofern da was kommt. Sie ging zu bett, gähnte, kontrollierte die eingestellte Weckzeit ihres Smartphones, schaltete das Licht aus und versank kurz darauf in den Schlaf.

*

Sakura hatte zur gegebene Zeit wiederholt einen Blick hinüber zur Glastür geworfen, sobald jemand sie öffnete, um das Restaurant zu betreten. Sie kam an diesem Tag nicht wie gewohnt zum Essen. Den Umschlag mit ihrer Nachricht darin, hatte Sakura bereits zu Dienstbeginn an der Rezeption abgegeben. Ausgecheckt hat sie jedenfalls nicht, sah sie anhand der noch offenen Rechnung im Programm ihres Kassencomputers. Entweder hab ich gleich noch ein unangenehmes Gespräch mit dem Personalmanager, der draußen mit grimmiger Miene auf mich wartet, oder einen äußerst sympathischen Gedankenaustausch am heutigen Abend vor meinem Computer, erwog sie, während sie sich zum Dienstschluss im Basement des Hotels umkleidete.

Sie warf Handtasche und eine Einkaufstüte aufs Bett, fuhr den Computer hoch und ging ins Bad, um sich frisch zu machen. Die meisten schreiben erst spät am Abend, konstatierte sie. Na ja, bin ja offiziell erst ab 21 Uhr online. Man kann es allerdings erkennen, dass ich mich eingeloggt habe. Sakura legte die Zahnbürste beiseite, wusch sich kurz ab und setzte sich an den Schreibtisch. Sie scrollte die Seite, las flugs die Benachrichtigungen und blieb schließlich an einem Eintrag hängen, dessen Inhalt ein Indiz enthielt, das auf Megan hinwies. "Weitab des Mainstreams. Ich war positiv überrascht, so aufgeregt, nachdem ich deinen Hinweis in Händen hielt, mir dein Profil angesehen hatte. Ja, wie auch immer es sich gestalten mag, werde ich mir heute Abend genügend Zeit nehmen wollen, mich mit dir auszutauschen. Ich freue mich sehr, gebe dir auch gerne zu, dass ich sehr beeindruckt, zugleich ein wenig verschüchtert bin. Du kannst dir denken, weshalb es mir gerade jetzt, während ich dir diese Zeilen schreibe, so ergeht. Ich kenne die Lyrics zu deinen Bildern. So wunderbar zart und belebend, Cherry Blossom. M.' Sakura las ihre Nachricht wiederholt, lehnte sich zurück und schloss die Augenlider. »Das bist du auch«, hauchte sie aus, sah in Gedanken Megan vor sich sitzen. Nach einer Weile stand sie auf, warf einen Blick Richtung Fenster hinaus in die Abenddämmerung, als sie sich in die kleine Küche begab, einen Tee zur Nacht zuzubereiten.

Sie entschied, den Laptop in ihr Schlafzimmer mitzunehmen. Ein kleines Headset bereitgelegt, das sie sich auf dem Nachhauseweg gekauft hatte, so lag sie auf dem Bett, nippte an ihrem Tee, las die eine oder andere Message. Charmant formulierte Nachrichten markiert sie, viele andere jedoch verwarf sie. Schließlich, kurz vor 21 Uhr, las sie wieder jenes Stichwort, das wohl zu ihrem geworden war, mit einem fröhlichen Emoticon versehen. Sakura stellte die Tasse auf ihr Nachttischchen und begann zu schreiben. »Möchtest du mit mir in den Video-Chat, Megan, oder ist es dir lieber, zu texten?« »Gerne in den Chat, Sakura. Ich möchte dich anschauen dabei.« Sakura setzte ihr Headset auf. Es dauerte nur Sekunden, bis sie sich einander auf dem Bildschirm sahen, des anderen Stimme hörten. »Die Verbindung ist gut, Megan?«, fragte sie auf Französisch. »Ja, sehr gut. Ich hoffe, sie wird es auch bleiben?« Sakura lächelte wegen ihrer doppeldeutigen Anmerkung, lehnte sich ans Bettende zurück, sah Megan an, die in gleicher Haltung auf ihrem Bett lag. »Ist für gewöhnlich nicht meine Art, Megan. Unabhängig davon, dass es einschneidende Konsequenzen für mich hätte. Es verhält sich auch nicht so mit mir, wie du vielleicht denkst.« »Ich kenne die Gepflogenheiten hierzulande und ich weiß zu unterscheiden. Ich hätte dir sonst nicht geschrieben, Sakura. Ich hab es dir angesehen, aber nicht mit einem so aufregenden Fingerzeig gerechnet«, sagte sie in zartem Tonfall, »du wirkst nicht weniger vitalisierend auf mich, wie ich wohl auf dich. Ich bin sehr eingenommen deinetwegen. Aber ich möchte, dass wir offen sprechen. Hab den Kühlschrank geplündert, um mir Mut anzutrinken«, meinte sie spaßig und hob eine kleine Sektflasche vor die Kamera. Sakura lächelte, nahm ihre Tasse, um ihr zuzuprosten.

»Dein Profil steht noch nicht so lange im Netz, wie ich gesehen habe.« »Das ist richtig. Erst seit ein paar Tagen bin ich dort.« »So ohne weiteres bist du ja nicht zu erreichen. Man muss sich durchwühlen. Sehr hilfreich, diesen Code zu haben und die japanische Sprache wenigstens einigermaßen zu beherrschen, wenn man nach etwas Bestimmten sucht.« »Etwas wunderbar Zartes, Belebendes.« Megan lächelte. »Ich kann nachvollziehen, worauf es dir ankommt. Daran liegt mir auch. Zumal wir uns ja im "wahren Leben' schon begegnet sind«, betonte sie, »wir beide uns einen Eindruck voneinander verschaffen konnten.« »Was sich leider nachteilig auswirken kann.« »Das ist wohl wahr«, seufzte sie auf. »Allerdings sehe ich das bei uns nicht, fühle mich recht glücklich dabei, dass es so gekommen ist. Es imponiert mir, dass du diesen Mut hattest, Sakura. Was die Bilder angehen, bist du in gewissem Sinne nicht wiederzuerkennen, so dass du dir keine Sorgen zu machen brauchst. Jedenfalls bist du noch schöner anzusehen, als ich es mir, hätte ausmalten können, Sakura.« Sie schmunzelte. »Wir wollen und können uns nichts vormachen.« »Mir passiert das nicht oft, darf es im Grunde nicht, Sakura, aber ich wäre dir gerne die Frau auf dem Bild, besonders deine Hand, dich zärtlich zu berühren. Wenn dir nach mir ist, wie mir nach dir ist, finden wir sicher einen Weg.« Sakura nickte. »Ich denke, es sollte einen Weg geben, Megan. Sie ist wunderschön, wirkt sehr einfühlsam. Du scheinst ihr sehr ähnlich.« Megan machte ihr einen Kussmund, setzte ihren Laptop auf dem Bett ab, begab sich nun auf der Seite liegend in den Fokus der Kamera, ihren Kopf lässig auf eine Hand gestützt. Sakura tat es ihr nach, richtete den Bildschirm aus und sah sie an. »Sagst du mir, welches Magazin es ist, ich muss es unbedingt haben. Ich könnte es sonst nicht glauben. Es sei denn, du erzählst mir von ihr, was du an, oder gar in ihr siehst.« »Ein wenig vorwitzig dürfte sie wohl sein. Das gefällt mir.« Megan lachte vergnügt. »Du kleines, süßes Biest. Ich bin nicht eitel.« »Alles an dir ist natürlich, elegant, dezent, Megan. Wie der Duft deines Parfüms.« »Ein angenehmes Gefühl für mich, insbesondere, weil du das sagst.« »Dir macht es nichts aus, das ich bisexuell bin?« »Nein, warum sollte ich ein Problem damit haben. So, wie du mich angeschaut hast«, erwiderte sie sanft. »Geht mir gar nicht so sehr ums Ficken mit den Männern, Megan. Ist was anderes.« Sie nickte. »Verstehe das, meine Süße.« »Du wirst bald abreisen.« »Habe umgebucht. Ich fliege erst Sonntag zurück.« »Etwa, wegen mir?« »Ja.« »Das ist schön, Megan.« »Du lässt mich sehnsüchtig werden, Sakura. Ich kenne mich selbst nicht.« Sakura nickte versonnen. »Ich verlange nichts von dir, Megan. Ich lade dich ein. Komm zu mir, ich gewähre dir einen Einblick abseits des Mainstreams. Vielleicht nimmst du mehr von hier mit, als du erwarten durftest. Ich bin weder eine Hure noch eine Barkeeperin.«

Megan sah einen Augenblick gedankenverloren auf den Bildschirm. »Du bist ein kluges Mädchen, Sakura.« »Ich bin nicht berechnend, Megan. Abseits des Mainstreams, habe ich dennoch innerhalb der letzten Tage mehr als 300 Nachrichten bekommen, über 4000 Klicks und like's. Ich denke, wir beide haben etwas gemeinsam, abseits all dessen. Doch das hat damit nichts zu tun«, gab sie ihr einfühlsam zu verstehen, »ich bin das Mädchen auf dem Felsen, Megan, und auch alles andere, was du darin zu erkennen vermagst. Mich interessiert, wer du bist. Abgesehen davon, dass ich mir nichts Schöneres vorstellen kann, als mit einer so wunderschönen Frau wie dir zu schlafen, dich zu berühren. Es ist für mich auch ein schönes Gefühl, Megan. Das ist es mir wert, aber mehr wird es sicher nicht sein. Du weißt das. Ich bin keine Nutte und du keine Frau, die sich von einer ficken lassen müsste, um sich berührt zu fühlen. So sehe ich das mit uns.« Megan schaute beeindruckt. »Du machst mich wirklich sprachlos, Sakura.« »Das entspricht nicht ganz meinem Wunsch.« Megan lächelte, strich sich eine blonde Strähne hinters Ohr. »Du schaffst es wirklich, mich verlegen zu machen.« »Das macht dich so sympathisch.« »Es ist spät geworden, Sakura. Du wirst verstehen, dass ich mich zurückhalten, auswärts Essen werde. Sieh es bitte nicht als Affront, oder Scham, erkenne darin einen Ausdruck meiner Schüchternheit dir gegenüber.« »Ich würde es genauso halten. Ich gebe dir eine Telefonnummer. Behalte sie für dich.« »Auf jeden Fall. Warte, ich hole was zum Schreiben.«

Sakura gab sie ihr durch. »Am Samstag, Megan, hole ich dich um 14 Uhr ab. In der Nähe des Hotels befindet sich ein amerikanisches Schnellrestaurant. Davor ist ein Taxistand. Ich werde dort nur kurz anhalten können.« »Ja, ich bin schon mal daran vorbei gekommen. Ich werde dort sein.« »Magst du Sushi, meine Hübsche?« Megan lächelte. »Ja, sehr gerne.« »Wenn du den Sake besorgst, bekommst du auch ein märchenhaftes Sushi von mir serviert.« Sie lachte. »Das lasse ich mir garantiert nicht entgehen, Süße.« »Ich will dieses umwerfend schöne Mädchen nur zu mir locken«, neckte Sakura, woraufhin Megan genierlich lächelte. »In der Nähe des Schnellrestaurants gibt es einen Laden, wo du den Sake bekommst«, fuhr Sakura fort. »Eine Flasche?« »Wie du willst. Ich hoffe, du bist standfest.« Megan schmunzelte. »Ich kann einiges vertragen, nicht nur, wenn ich geil bin.« »Ich kann es kaum erwarten«, schnurrte Sakura, »vielleicht komme ich schon früher.« »Hör jetzt auf damit, ich bin total heiß.« »Ich muss jetzt schlafen Megan. Sonst komme ich morgen früh nicht aus dem Bett.« »Ja, schlafe gut. Ich werde wohl noch nicht einschlafen können.« »Trinke ein Glas Sekt für mich mit, Megan. Gute Nacht.« »Das werde ich. Gute Nacht, Sakura.«

*

Sakura erkannte sie schon von weitem in der Menschenmenge auf dem Gehsteig, hielt am Taxistand und betätigte kurz die Hupe. Megan kam flugs auf sie zu und stieg zu ihr ins Auto. »Hallo Megan.« »Hey, Sakura.« »Tut mit leid, bin etwas spät dran. Ist Rushhour.« »Alles gut. Ich käme wahrscheinlich nie an bei dem Verkehr«, meinte sie guter Dinge, stellte eine kleine Tasche sowie eine Einkaufstüte in den Fußraum. Sie warf Sakura einen Blick zu und schnallte sich an. Sakura fädelte in den zähflüssigen Straßenverkehr, hielt sich auf der Fahrspur Richtung Peripherie. »Du siehst reizend aus in den engen Jeans und dem hübschen, schwarzen Top.« »Danke. Du nicht weniger. Gefällt mir, dich mal nicht in Dienstkleidung zu sehen.« »Heute komme ich mal nicht auf Bestellung.« Megan lachte herzhaft auf, sah sie hingerissen an. »Hab mir vorgenommen, dich zu verwöhnen.« »Der Gedanke gefällt mir bei dir.« »Ja,«, meinte Megan sinnlich verträumt. »Wir fahren etwa eine halbe Stunde bis zu mir. Hast du Hunger?« »Und wie. Ich hab 2 Krüge Sake gekauft.« »Wir werden anstößige Lieder singen.« »Hab ich nichts dagegen.« »Ich bin total geil auf dich, Megan.« »Beeile dich, Süße. Mir gehts nicht anders bei dir.« »Meine Wohnung ist recht klein. Allerdings habe ich ein großes Bett.« »Ich mag es kuschelig«, raunte sie, »aber höre besser auf, Sakura, fahre lieber. Sonst mache ich dir noch einen Flecken in den Sitz.« »Ich mag den intimen Duft.« »Du bist ein kleines Biest.« »Eine rosigzarte Blüte.« Megan lächelte, sah sie hingerissen an. »Allerdings. Das bist du.« Sie schwiegen die restlichen Minuten der Fahrt, bis sie in die Tiefgarage des Hochhauses fuhren, Sakura den Wagen auf ihrem Platz abstellte. »Im Aufzug ist eine Kamera.« Megan sah sie Konspirant an. »Gut zu wissen, Liebes.«

Sie schloss die Wohnungstür auf und ließ Megan eintreten. »Sie ist klein, ja, aber total gemütlich. Wie schön du es hier hast«, stellte Megan erstaunt fest und ihre Sachen auf eine kleiner Kommode. Sakura zog sich in der winzigen Diele ihre Schuhe aus, sah Megan an, die es ihr nachtat, legte ihre Arme um ihre Hüfte und gab ihr einen sanften Kuss, den sie ebenso innig erwiderte. Schließlich küssten sie sich begieriger, hielten sich einnehmend in den Armen und sahen sich nach einem verspielten Zungenkuss atemlos an. »Wir haben den ganzen Tag, die ganze Nacht«, hauchte Sakura ihr zu, strich ihr über die Wange, »ich will dich so sehr. Aber lass uns erst ein wenig ankommen, meine schöne Megan.« »Ja, Liebes.« Sie tupfte ihr einen Kuss auf den Mund und entließ sie aus ihrer Umarmung. »Möchtest du etwas trinken?« »Ein Mineralwasser bitte.« Megan schaute sich um. »Ich hatte damals auch eine ähnlich große Wohnung. Während meiner Studienzeit.« »Was hast du studiert?« »Maschinenbau. Ist lange her.« »Eine Männerdomäne.« »Ja, gibt nicht viele Frauen, die diesen Beruf ergreifen. Ist dir sicher aufgefallen.« Sie lächelte. »Hab das gar nicht so wahrgenommen. Woran musstest du denken, als du über die Skyline schautest.« Megan schmunzelte. »An meine Situation, besonders an dich und dass ich wohl keine Chance hätte, dich näher kennenzulernen.« »An Sex mit mir?« »Manchmal, wenn ich abends im Bett lag«, erwiderte sie ein wenig melancholisch. Sie goss Mineralwasser in zwei Gläser, reicht Megan eines und gab ihr einen lieben Kuss auf den Mund. »Es ist alles geklärt zwischen uns. Nichts steht über oder zwischen uns. Wir dürfen und werden uns genießen. Etwas zu Essen? Sushi?« »Oh ja, ich hab Hunger.« »Bevor ich losfuhr, habe ich es frisch zubereitet«, gab sie ihr zu verstehen, indes sie die Speisen aus dem Kühlschrank nahm, um sie auf einem Holzbrett anzurichten. Megan holte die Tüte mit dem Sake und stellte die kleinen Krüge auf den Tisch. »Hier, probiere Mal«, hielt Sakura ihr einen Happen Tunfisch hin. »Der schmeckt köstlich. So zart.« »Setze dich an den Tisch, Megan. Saucen habe ich auch dazu. Die habe ich allerdings nicht selbst gemacht.« »Das alles sieht total lecker aus.« »Wie ich?« »Ich werde dich vernaschen.« »Ich mag so einiges. Bin recht verspielt und verschmust.« »Das bin ich auch, Liebes.« Sakura stellte das Holzbrett auf den Tisch, die Näpfchen mit den Saucen und Stäbchen dazu, sah Megan an und begann sich zu entkleiden. »Wie zart du bist, Liebes.« Sie behielt ihr Höschen an, setzte sich auf den Hocker zu Megan an den Tisch und nahm sich einen Happen.

»Wie lange ist es bei dir her?« »Ein halbes Jahr. Etwas mehr.« »Es ist schon seltsam, dass Menschen manchmal bereit sind, freiwillig mehr zu geben, obwohl man gar nichts von ihnen verlangt.« »Wie meinst du das?« »Das verhält sich mit der Liebe genauso, wie mit materiellen Dingen. Manchmal lasse ich mich darauf ein, mich von Männer anwichsen zu lassen. Bin dabei bekleidet oder nackt. Ein Bild davon hast du dir ja machen können. Das versteht sich allerdings nur als eine Andeutung. Es waren mal 12 Männer. Wie ich dir schon gesagt hatte, geht es dabei nicht ums Ficken, nur ums Anspritzen, Schwänze ablutschen. Sie sollen schon was geben dafür, einen Mindestbetrag, der im Grunde lächerlich ist. Manche überbieten sich sogar dabei. Woran mag das wohl liegen? An mir, Sakura?« »Ich denke, es hat sicher etwas mit dir zu tun.« »Ja, das ist zweifelsfrei ein Grund. Sie sind geil darauf diese Frau zu besamen. Ich mag es, gehe auf sie ein.« »Wenn es mit dem Ansturm auf mein Profil so bliebe, könnte ich viel Geld verdienen. Darum geht es mir vorrangig nicht. Vielleicht nehme ich was an, aber ich habe nicht vor, etwas einzufordern. Ich mag Sex, will ihn halt öfter. Ich überlege mir schon genau, wen ich so nahe an mich heranlasse.« Megan schwieg einen Moment nachdenklich. »Ich möchte dich wiedersehen. Das weiß ich jetzt schon, Sakura. Nicht allein, um mit dir zu schlafen. Sollte ich in einer neuen Beziehung sein, würde ich eh nicht mehr darauf eingehen.« »Das würde mich freuen, Megan.« »Als wir chatteten, hatte ich schon den Gedanken und vorhin, als wir uns küssten, dachte ich wieder daran, dass es so sein könnte.« »Freiwillig mehr. Ich werde alles geben, mich selbst zu überbieten.« Sakura lächelte, tunkte einen Happen in scharfe Sauce, steckte ihn sich in den Mund und sah Megan gemächlich kauend an. »Die Kirschbäume blühen zwar wunderschön, aber sie tragen keine Früchte. Ich bin mir sicher, dass ich bei dir abspritzen werde.« »Das will ich erleben, deinen Liebessaft genießen, mein süßes Mäuschen«, raunte Megan pikant. Sakura nahm einen Krug Sake und goss Megan in ihre Trinkschale. »Gehen wir gleich ins Schlafzimmer? Da lässt es sich angenehmer unterhalten.« »Ja. Wird Zeit, dass wir ins Detail gehen«, spielte sie an, griff den Krug, goss Sakura ein und nahm ihr Schälchen in die Hand. »Kanpai.« »Kanpai.« »Komm her, gibt mir ein Küsschen, süße Maus.«

Sie erhoben sich. Sakura trippelt vergnügt ins Schlafzimmer hinüber und warf sich aufs Bett. »Ich möchte dir zusehen, Süße. Du bist so attraktiv.« Megan blieb am Bett stehen, sah sie an, warf sich ihr blonden Haarsträhnen an den Rücken und begann sich zu entkleiden. »In mir verbirgt sich eine Drecksau, wenn es im Bett darauf ankommt, Sakura.« »Dachte ich mir schon«, erwiderte sie fasziniert von Megans Gestalt. Sie legte die Jeans beiseite, zog sich den Tanga aus und kam zu Sakura aufs Bett, die sich ihr Höschen abstreifte und es beiseite warf. Sie gaben sich zunächst einen verspielten Kuss, berührten sich dann sinnlich mit den Lippen und sahen einander in die Augen. »So ein hübsches Fötzchen.« »Sie gehört dir. Schön weich deine blonden Härchen. Fesche Schamfrisur. Du schmeckst sicher honigsüß« »Auf diese Weise siehst du mich also?« »Mit allen Sinnen, Liebes, wie sollte ich es anders«, erwiderte sie gelöst. Megan schmiegte sich an Sakura's zart gebauten Körper, legte eine Hand auf ihren Bauch, betrachtete ihr Gesicht. »Sag mir, was du siehst, Megan, lass mich hören, was du empfindest. Ich möchte dich verstehen, lass mich dich sehen, Liebes.« Sie sah in ihre braunen, funkelnden Augen, streichelte Sakura's samtweiche Haut. »Du willst es langsam angehen«, konstatierte sie feinfühlig. »Die Zeit steht still, Megan.« Megan sah sie einen Augenblick versonnen an.

»Ich will mich dir hingeben.« »Das werde ich mich dir auch. Ein einzigartiges Geschenk. Es wird uns immer begleiten. Wir haben es so gewählt. Du bist für mich so viel mehr als dieses Foto jener Frau. Was siehst du? Das zerbrechlich wirkende Mädchen auf dem Felsen?«, fragte sie zart, indes sie eine Hand in Megans langes Haar schob, es durch ihre Finger gleiten ließ. »Du bist auf der Suche, so wie ich.« »Ja.« »Du bist glücklich?« »Jetzt, mit dir. Das bist du in diesem Moment auch. Wir sind ganz bei uns.« Megan tupfte ihr einen Kuss auf den Mund. »Der intime Duft der Hingabe.« Sakura hauchte ihr ein Lächen an die Lippen. »Ich möchte wissen, wie du schmeckst, wenn du geil auf mich bist, Megan. Und ich bin sehr geduldig mit mir, wenn ich etwas herausfinden will. Da fange ich am liebsten von vorne an. Wie verhält es sich bei dir, was mich angeht?« Megan Johnson schmunzelte, sah ihr tief in die Augen. »Ich hab den süßen Duft deiner Muschi schon bei unserer ersten Begegnung im Winter letzten Jahres wahrgenommen, meine liebliche "Cherry Blossom'«, flüsterte Megan, die ihre Hand hinab an Sakura's Scheide führte, woraufhin Sakura erregte aushauchte. »Mach so weiter.«

*

Sakura legte die Handtasche auf das Esstischchen, begab sich ans Fenster und schaute hinaus auf die Skyline der City. Ein leiser Klingelton erklang. Sie nahm ihr altes Handy aus der Handtasche und das Gespräch an. Einen Moment lang hörte sie im Hintergrund Geräusche eines lebendigen Treibens, überstimmt von einer formalen Durchsage und schließlich Megans emphatische Stimme. »Der Flug geht in ein paar Minuten. Ich wollte dir noch etwas sagen, Sakura.« »Ja, Megan.« »Was ich mitnehme, ist Zuversicht, Sakura, ein erhebendes Gefühl. Wo immer ich auch sein werde. Ich schicke dir meine private E-Mail-Adresse. Würde mich freuen, Sakura.« Einen kurzen Moment hielt sie inne. »Ich werde nicht mehr in dem Hotel einchecken. Du verstehst warum.« »Ja. Ich verstehe dich. Ich verspreche dir, mich zu melden. Ein schönes Gefühl, dich zu kennen, Megan«, gab sie ihr einfühlsam zu verstehen. »Ich hab noch einen Krug Sake gekauft.« Sakura lachte vergnügt auf. »Wir werden uns eines Tages wiedersehen, da bin ich recht zuversichtlich, Megan.« »Das wäre wunderbar, Sakura. Ich hab dich lieb. Die Zeit läuft leider wieder. Ich muss auflegen.« »Ich hab dich auch lieb. Guten Flug, Megan.« »Danke, Sakura. Mach's gut. Wir sprechen uns noch, kleines, süßes Miststück«, raunte sie verschworen. Sie lachte. »Ja, Megan.« Sakura sah hinaus Richtung Flughafen, ließ ihren Blick einer aufsteigenden Maschine folgen, legte nun das Handy auf den Tisch, wendete sich der Küchenzeile zu, sich einen Tee zuzubereiten.

*

2. Kapitel

Die Bedienung servierte ihr Essen. Haruto griff sich seine Terrine Nudelsuppe, Stäbchen und begann zu essen. »Gefällt dir die Idee mit dem Lagerhaus nicht?« »Doch, Warum?« »Schaust so skeptisch drein?« »Ich schaue skeptisch? Nein. War nur in Gedanken?« Haruto schlürfte einen Happen Nudeln. »Hast viele Follower, müssen halt regelmäßig was Interessantes anbieten. Nicht nur Fotos. Was zu dir passt. Zwei mal im Monat ist doch Okay?« »Ja.« »Was ist los?« »Geht auch viermal im Monat.« Haruto sah Sakura wissbegierig an. »Du willst aufhören«, meinte er mutmaßlich. Sie nickte. »Mache das auch von heute abhängig.« »Ein paar kleinere Auftritte zwischendurch, als Spritze sozusagen.« »Ja.« »Macht's dir etwa keinen Spaß?« Sie nahm einen Bissen Tofu und sah ihn genüsslich kauend an. »Alles gut. Bleib locker.« Haruto schlürfte wieder einen Strang Nudeln. »Was macht die andere Geschichte.« »Hab interessante Kontakte geknüpft. Nicht hier, Haruto. Lass uns Essen.«

Sakura legte sich den Sicherheitsgurt um, klappte die Sonnenblende herab und sah kurz in den Spiegel. »Wir könnten das Mal draußen machen. Ist ja schönes Wetter.« »Ja, ginge sicher auch.« »Ich bin im Einsatz, auf dem Weg zum Rapport in die Zentrale, um sie insgeheim zu unterrichten, womit ich zur Zeit arbeite. Habe den Wunsch, mich von ihnen stärken zu lassen.« »Sie zeitnah einzubinden in die Geschichte.« »Ja. Für zwischendurch. Eine Belohnung für die engagiertesten Anhänger im Forum. Das wäre dann sozusagen ein gemeinschaftliches Projekt für alle Beteiligten. Das könnte doch die Sache vorantreiben? Die Regie behalten natürlich wir beide.« »Das ist eine verdammt gute Idee. Gäbe schon spannende Orte, wo das ablaufen könnte«, wog Haruto ab, indes er Richtung Industriegebiet abbog. »Hättest interessante Kontakte geknüpft, sagtest du beim Essen.« Sakura zupfte sich eine Fluse vom Jackenaufschlag. »Ja. Männer, meist sind es ja Männer. Frauen sind auch dabei. Aufschlussreich, geht recht schnell nicht mehr nur um Sex in den Gesprächen. Jedenfalls bei denen, die kapieren, dass ich keine Professionelle, oder sonst was in der Richtung bin, die es nur darauf anlegt. Mit einigen texte ich lediglich, auch nur solange sie im Land sind. Manche sind wegen ihres Jobs dauerhaft hier. Das Ganze gefällt mir, gibt mir etwas, Haruto.« »Nur Ausländer. Wie du es wolltest.« »Ja. Das Foto mit der Wichse auf meinen Titten kannst du das rausnehmen?« »Sicher. Ein Anderes stattdessen?« »Hab mir gedacht, ein Neues, am Fischereihafen aufgenommen, an der Mole mit Blick hinaus aufs Meer. Den genauen Text hab ich noch nicht dazu. Ein Hinweis auf Sperma wird jedenfalls darin auftauchen«, setzte Sakura verschmitzt hinzu. Haruto machte eine vergnügliche Miene, warf ihr einen Blick zu und bog in eine der schnurgeraden Straßen ab, die wie ein Netz das Industriegebiet durchzogen.

»Willst du es heute in den Mund, es schlucken?« »Dachte ich. Hab Lust darauf. Dort ist es hoffentlich abgelegen genug.« »Wir sind gleich da. Eine Lagerhalle. Irgendwas mit ausgedienten Maschinenteilen. Da ist nichts los.« »Wie bist du eigentlich da rangekommen?« »Ein treuer Verehrer. Er hatte mich angeschrieben. Den Vorschlag gemacht. Er hat mir Bilder von dem Objekt geschickt. Schon ein passender Ort.« »Du vertraust ihm?« »Der währe schön blöde. Dann könnte er sich eine andere "Anayama Yuki' suchen, die so hübsch ist wie du. Das kluge, geheimnisvolle Mädchen, das insgeheim von ihren Abenteuern berichtet.« »"Geile', hast du vergessen.« Haruto lachte, lenkte auf ein weitläufiges Parkplatzgelände. »Manchmal habe ich den Eindruck, ich sei zu hübsch dafür.« »Du hast sie wohl nicht mehr alle.« Sakura lachte. Er hielt direkt vor einem der großen Hallenbauten an, vor dem einige Autos, darunter fantasievoll gepimpte Karossen geparkt standen. Einige schienen eine lange Anfahrt auf sich genommen zu haben, wie Sakura an den Nummernschildern bemerkte.

Haruto nahm die Tasche vom Rücksitz, verschloss den Wagen. »Die Seitentür, dort drüben, neben dem letzten Rolltor.« Sie gingen an einem Pulk abgestellter Motorräder vorbei auf die Stahltür zu. Haruto schlug mit der Hand dreimal dagegen. »Hey. Schön, dass ihr da seit. Kommt rein. Sind schon alle hier.« Sie betraten die Halle, in der deckenhohe Regale standen, mit schweren Maschinenteilen beladen. »Du kannst hier Fotos machen, achte aber darauf, dass keine Firmenschilder darauf sind«, meinte jener Follower fleißig bemüht, der sich ihnen unter seinem Pseudonym vorgestellt hatte. Er schien recht aufgeregt zu sein. »Ich verpixele so was eh. Wird aber nicht sein müssen. Ich werde darauf acht geben.« Die geladenen Teilnehmer traten aus einem abseitigen Anmeldetrakt in die Halle. Sie zählte 15 Männer. Zwei Frauen waren zugegen. Sie begrüßten die beiden freundlich, mit respektvoller Distanz, zumal vorwitzig, anzüglich. »Du kannst dich nachher dort drinnen waschen,« zeigte er auf den Bürotrakt in der Halle. »Da ist eine Toilette.« Sie nahm sich in ihre Rolle, nickte nur aufmerksam. Haruto holte die Kamera hervor, die Männer ihren Schwanz. »Wir gehen am besten erst ins Büro?« »Ja, ist sinnvoll. Gehen danach durch die Halle«, erwiderte Haruto ihm, »ich mache auch Nahaufnahmen, wenn einer an sie herantritt, sollten die anderen sich im Hintergrund aufhalten. Es geht in der Story weiter, wo sie ihren Häschern aus dem Verhörraum entkommt, nicht ohne nach weiteren Informationen zu suchen. Sie wird verfolgt, versteckt sich, wird beschossen. Wird sicher eine schöne Fortsetzung. Vorschläge, wie es weitergeht, sind willkommen. Das diskutieren wir dann im Forum aus. Denkt dran, nur die spektakulärsten Treffer werden im exklusiven Mitgliederbereich erscheinen, also gebt euch Mühe.« »Die Magazine sind voll«, meinte einer der Männer. Sie lachten. »Können wir dir zwischendurch Fragen stellen?« »Ja.« »Okay. Gehen wir zuerst ins Büro. In der Halle könnt ihr dann nacheinander loslegen.«

Sakura betrat das Büro, begab sich in die gewünschte Situation. Haruto machte Fotos. "Anayama Yuki' beantwortete Fragen zu ihrem privaten Leben, zu ihrem Beruf, jenen Mann, in den sie verliebt war, ihr weiteres Vorgehen in jenem Spionagefall. In der Halle versteckte sie sich bei den Regalen, hinter Maschinen, großen Motoren, die auf dem Boden eingelagert standen, hielt still, sobald Haruto eine neue Szene einfing. Mit dem Geräusch eines Schnellauslösers seiner neuen Digitalkamera, sobald es einem aus voller Kehle kam, sie überraschend ungestüm anschoss, so dass sie zuckte. Im Anschluss lutschte sie einem jeden das Sperma von der Eichel, welches sich bei ihrem heftigen Kampf ihr einen heißen Schuss zu versetzen, dort verfangen hatte. Was Haruto nutzte, um die letztgemachten Fotos auf dem Kamerabildschirm zu überprüfen.

Sie unterhielten sich einander noch einen Augenblick, nachdem "Anayama Yuki' sich das Gesicht gewaschen, ein frisches Oberteil und Jackett übergezogen hatte. Am Ende bedankte sie sich bei jedem für die Unterstützung, versprach, auch zukünftig ihr Möglichstes für die gemeinsame Sache zu geben. Sakura und Haruto machten sich auf den Rückweg.

*

»War doch okay.« »Ja, war es«, setzte sie die Mineralwasserflasche an, nahm einen kräftigen Schluck und stellte sie zurück in den Fußraum. »Waren alles in allem nette Typen«, setzte sie salopp hinzu und gab sich Pfefferminzbonbons in die Hand. Sie reichte davon Haruto herüber, der den Wagen auf der Landstraße beschleunigte. »Stimmt.« »Gute Aufnahmen dabei?« »Denke schon. Hab ja viele geschossen«, meinte er lutschend. »Sollen wir uns für unterwegs etwas zum Essen besorgen, Sakura? Einen Burger. Da kommt gleich das Schnellrestaurant, das wir auf dem Hinweg gesehen hatten.« »Können wir machen. Hast du schon in den Umschlag gesehen?« »Nein. Ist in der Tasche. An der Seite.« Sie lehnte sich nach hinten, angelte ihn sich in die Finger und zählte das Geld. »Und?« »Ja, ich denke, ich schmeiße den Job im Hotel. Nächste Woche.« Er warf ihr einen neckischen Blick zu, sagte aber nichts. »Wird zwar nicht immer so weitergehen, aber das habe ich ja auch nicht vor.« »Das sind allein nur die Mitgliederbeiträge.« »Mehr als das, Haruto.« Haruto bog in die Zufahrt des Fast Food-Restaurants. Eine Weile schwiegen sie sich aus, zumal sie unterwegs aßen, hingen dabei ihren Gedanken nach. Sakura putzte sich die Finger mit einer Serviette, indes sie den Vorort erreichten, in dem Haruto wohnte. »Du willst gleich los?« »Ja.« »Ich schicke sie dir sofort. Hast sie dann schon in deinem Postfach, wenn du zu Hause bist«, meinte Haruto, der sich noch ein paar Pommes frites aus der Tüte nahm, die er sich zwischen die Schenkel gestellt hatte. »Gehst du heut noch raus, Sakura?« »Nein. Bin morgen mit einigen Mädels verabredet. Ich muss noch lernen. Schaue mir aber heute noch die Bilder an.« »Stell die zusammen, von denen du meinst, dass wir sie hochladen sollten«, reichte er ihr seine leere Tüte und bog in die Seitenstraße ein. »Ja, mache ich. Wann machen wir das Foto am Fischereihafen?« Er parkte den Wagen vor dem Haus und stellte den Motor aus. »Wann du willst.« »Ginge es schon Morgen früh?« »Ja, ab 10 Uhr hätte ich Zeit.« »Dann bis morgen. Danke Haruto.« »Wofür?« »Vergiss dein Geld nicht«, meinte sie und reicht ihm seinen fest ausgemachten, prozentualen Anteil. »Bin ich eine Hure, Haruto?« »Bin ich ein Zuhälter? Wenn es so wäre, bekäme ich jetzt den fetteren Anteil, Sakura. Wir wollen nur unseren Spaß. Davon hast du ja wohl auch reichlich mehr als ich.« Sie schmunzelte. »Denke ich nicht, mein lieber Freund.« »Ich werde mich jetzt an den Computer setzen, dir die Bilder schicken und mir wegen der geilen Grafikauflösung meiner neuen Kamera einen runterholen.« Sie lachte, gab ihm einen Kuss an die Wange und stieg aus.

*

Sakura sah auf die Zeitangabe in der Symbolleiste. Samstag 20 Uhr. Sie beendete ihre Hausarbeit, mit der sie beschäftigt war, schloss das Textverarbeitungsprogramm, räumte den Schreibtisch auf, stand auf und stellte die Lexika aufs Hängeregal. Es ist 7 Uhr bei ihr, sinnierte sie, während sie in die Küche ging. Sie goss sich Cola in ein Glas, richtete einen Moment lang ihren Blick dem Fenster zu, hinauf in den nächtlichen Himmel, erfasste die blinkenden Lichter eines Flugzeuges in der Ferne. Noch eine Stunde Zeit, konstatierte sie. Ich scheibe ihr. Sie wird nachdenken, sich entscheiden. Vielleicht nur kurz. Wenn nicht heute, dann später. Vielleicht. Ihre Entscheidung. Zweieinhalb Monate. Ja. Sie wendete sich entschlossen der Skyline ab und begab sich an den Schreibtisch zurück.

Sie öffnete das Mailprogramm, warf zunächst einen Blick auf die eingegangen Nachrichten, machte sich schließlich daran, ihr eine Nachricht zu schreiben. Die Erste. Aussagekräftig. Nur keine Wehmut. Sie wird das schon richtig einordnen, sinniert sie, konzentrierte sich und begann: "Hallo Megan. Es ist spät. Sternklare Nacht. Blinke Lichter davon schwebender Flugzeuge. Was du mir vor deinem Rückflug während unseres Telefonates sagtest, es sei ein erhabenes Gefühl, verbindet uns über Zeit und Raum hinweg. Ich sehe dich oft an deinem Tisch sitzen, Momente, in denen du nachdenklich hinaus auf die Skyline schaust. Ich sehe es, wie du. Zuversichtlich. Mir ist einiges klar geworden. Nächste Woche werde ich meine Kündigung einreichen. Liebe Grüße. Sakura.' Sie hielt kurz inne, schickte schließlich die Mail ab, beschloss, es sich wie immer auf dem Bett bequem zu machen, einen kurzen Blick auf die Aufnahmen zu werfen, die Haruto mit seiner neuen Kamera geschossen hatte, sich danach in ihr Profil einzuloggen.

Sakura schloss den Laptop ans Stromnetz an, rückte ans Kopfende und nahm ihn auf ihren Schoß. Sie scrollte langsam, mal schneller durch die Sequenzen der unzähligen Schnellschüsse, klickte Thumbnails an, um sich ein Bild genauer anzuschauen, vergrößerte Details. Hin und wieder sah sie auf die Zeit und öffnete schließlich den Browser. Sie loggte sich ein, warf einen Blick auf die Liste der eingegangen Nachrichten, vorzüglich jener Pseudonyme, mit denen sie sich regelmäßig austauschte. Nachrichten trafen nun zeitnah ein, schoben die vorausgehenden schnell nach unten. Man grüße mit einem "Hallo', schmeichelnden oder anzüglichen Anmerkungen, lud sie zum Chatten ein. Sie wollte noch abwarten, sich zunächst wieder den Aufnahmen zuwenden, lehnte die Anfragen ab. Doch eine augenblickliche Nachricht, die so unverhofft eintraf, "Sternenklar. Es ist nie zu spät, Liebes. Magst du mich einladen? Mir ist danach, dich wiederzusehen. M.', ließ sie gebannt innehalten. Die Chat-Anfrage klappte auf. Sakura atmete zittrig aus. »Oh verdammt.« Sie lehnte sich dem Nachttischchen zu, fingerte sich hastig das Headset in die Hand, legte es sich flugs an und lud Megan mit einem Mausklick ein. »Guten Abend, Sakura. Wie ist unsere Verbindung?«, fragte Megan ambig. Sakura sah sie vergnügt an. »Trotz der Entfernung wohl stabil, "Süße'.« Megan lachte herzlich. »Ja, so scheint es mir auch, Liebes.« »Ich habe mir viel Zeit gegeben, Megan«, gab sie ihr behutsam zu verstehen. »Mir damit auch, und das war gut so. Ich war zuversichtlich, du würdest dich melden. Ich denke auch oft an dich, nicht allein wegen jener Nacht«, setzte sie in sanftem Tonfall hinzu. Sakura rekelte sich bequem ans Kopfende ihres Bettes und sah Megan gerührt an. »Ich schon.« Megan lachte. »Kleines Biest« raunte sie ihr schließlich zu. »Ja, es war unglaublich mit uns«, wurde sie besinnlich, »hast mich berührt, wie ich es noch nie erlebt habe, sowohl als auch, Liebes. Dennoch werden wir uns nicht ineinander verlieben. Das ist uns beiden klar.« Sakura schmunzelte. »Mit so einer Situation können wir beide pragmatisch umgehen.« Megan grinste. »Ist eine heikle Sache. Aber wir beide sind vernünftig genug.« »Dann können wir unsere Verbindung aufrechterhalten, uns weiter austauschen?« »Ja, mir liegt sehr daran, Sakura«, antwortete sie sanft. Einen Moment schwiegen sie sich aus.

»Mir ist nach kuscheln mit dir, Megan.« »Wenn es nicht so weit wäre, würde ich mich jetzt in mein Auto setzen, um zu dir zu fahren, Liebes.« »Vielleicht, in ein paar Jahren.« »Du willst von dort weg?«, fragte sie interessiert. »Ja. Ich liebe mein Land, aber mich zieht es in Staaten. Das war schon immer mein Traum. Möchte dort leben, arbeiten. Das ist ein so großes, wunderschönes Land. Kanada nicht weniger im Vergleich zu Japan. Ich mag die Kultur, die Menschen.« »Ja, hier gibt es viele Möglichkeiten. Besonders für eine so kluge und fleißige Frau wie dich, Sakura.« »Ich spare dafür«, gab sie ihr nachsinnend zu verstehen, »ich habe heute mehr Geld bekommen, als ich mit meiner Arbeit im Hotel in einer Woche verdienen kann. Freiwillig, Megan.« »Ich will's gar nicht wissen, Liebes.« »Die Summe des Geldes? Oder die Anzahl der Schwänze, die ich nach dem Anspritzen abgelutscht habe?«, neckte sie lasziv. Megan lächelte, rückte tiefer in die Couch hinein und blickte anheimelnd in die Kamera. »Dir schmeckt das.« »In gewissem Sinne, ja. Halt was anderes. Jedenfalls, ist es nicht honigsüß«, tuschelte sie verführerisch. Megan schmunzelte. »Du kommst so schneller an dein Ziel.« »So gesehen, spricht es doch dafür? Macht ja auch Spaß.« »Wenn du das Geld zusammen hast, hörst du damit auf.« »Ja. Ich denke, dies ergibt nur hier seinen Sinn. Ich mag es, ist aufregend, aber ich gebe mich ihnen nicht hin, Megan. Reine Fantasie. Wir beide gehören sicher nicht zu den Frauen, die es nötig haben, sich, in welchen Job auch immer, hochficken zu müssen.« Megan grinste. »Das denke ich auch, Sakura.« »Es gibt so viele unterschiedliche Sprachen, aber sie drücken alle das Gleiche aus. Allein für das Wort "Geschlechtsverkehr', gibt es tausende Synonyme. Mehr, als für das Wort "Geld'. Woran das wohl liegt? Das eine muss aber nicht zwangsläufig mit dem anderen etwas zu tun haben.« »Schon klar. Beruht auf Freiwilligkeit.« »Ich studiere nebenbei, daher dauert es noch eine Weile, bis ich damit fertig bin. Ich liebe das, was ich tue. Eines Tages, werde ich eine feste Stelle haben, genügend verdienen. Eine Frau kennenlernen, oder vielleicht einen Mann, mit dem ich zusammenlebe. Das ist es, Megan, wofür ich mich hingebe. Ja, ich könnte dich lieben. Sehr sogar. In Kanada gibt es jede Menge süße Mäuschen, die einen Arsch in der Hose haben.« Megan giggelte amüsiert auf. »Ja, Liebes, die gibt es.« »Greif dir die Richtige heraus, Megan, eine, die so ist wie du, eine wunderschöne, elegante, geschmackvolle Frau, die sich behaupten kann.« »Ja. Zudem sollte sie zart sein, Sakura.« »Jemand, der in seinem Wesen unverfälscht ist, meinst du.« »So wie du.« »Meist sind wir nicht, was wir zeigen.« »Man kann nicht alles verbergen. Deswegen sei nicht enttäuscht, wenn du irgendwann auf diesen Kontinent kommst.« »Wir beide suchen dasselbe. Hier sind alle nicht weniger westlich, wollen es zumindest sein. Dass wir dabei besonders gaga sein können, weiß inzwischen die ganze Welt.« Megan lachte. »Ja, aber das zeichnet euch nun mal aus. Das muss nichts Schlechtes sein.« »Das sehe ich auch so. Ist mir nur zu klein hier. Wo hältst du dich gerade auf?« »In meinem Wohnzimmer auf der Couch.« »Das scheint riesig zu sein mit der Fensterfront im Hintergrund. Ich habe keine hohen Ansprüche, Megan. Aber ich hätte schon gerne eine große Couch in einem entsprechenden Wohnzimmer, eine entsprechende Wohnung oder gar ein Haus. Mit einem Garten drumherum. Auf dem Lande am besten. Muss wirklich nichts Großes sein, aber größer als dieses teure Schwalbennest. Zehnmal so groß würde mir schon reichen« setzte sie spaßig hinzu. Megan lachte zunächst herzhaft auf, wurde dann besinnlich. »Ja, es ist wunderschön hier, besonders im Herbst. Ich liebe die Jahreszeiten, deren Wechsel. Die Bäume blühen zu sehen. Ich nutzte dann jede freie Zeit, um mich in den Garten zu setzen.« »Irgendwann werde ich dich besuchen, Megan.« »Ja. Ich kann auch recht gut kochen«, meinte sie kokett. Sakura schmunzelte. »Ein zartes Steak, gut gewürzt, mit Backkartoffeln, knackigem Gemüse, dazu ein großes, kühles Bier.« Sie lachte. »Bekommst du. Auf einem großen Teller serviert.« Einen Moment schauten sie sich an. »Bist du noch nicht müde, Schatz.« »Ein wenig. Ich habe noch ein paar Mails zu beantworten.« »Wir sollten einen Tag und eine Zeit ausmachen, Sakura. Sonntags am besten, ich stehe auch früh auf, Liebes.« »Ich werde bald ausschlafen können, Megan.« »Ja. Sehen wir uns nächstes Wochenende?« »Ja. Ich werde den Laptop eingeschaltet haben. Sehen dann, wenn du wach bist.« »Ich hab dich lieb, Sakura.« »Ich dich auch, Megan.« Sie machten einander einen Kussmund und nahmen sich aus dem Chat.

»Oh Mann«, seufzte Sakura aus, stellte den Laptop aufs Bett und stand auf. Sie ging in die Küche, gab sich Cola in ein Glas, trank genüsslich einen Schluck und atmete tief durch. »Alles gut, Schätzchen.« Das ist einfach schön, sinniert sie, die Welt ist klein. Sie goss sich nach, nahm das Glas mit ins Schlafzimmer und begab sich wieder aufs Bett, um ihre Kontakte zu pflegen.

*

»Hey, komm rein. Alles gut?« »Ja.« »Hast du schon welche ausgesucht?« »Wir machen das besser zusammen. Das sind so viele und alle gut getroffen.« »Die Wichse.« Sakura sah ihn amüsiert an. »Ja. War geil, Haruto. Die Bilder verlieren nicht an Qualität, selbst, wenn man sehr nahe heranzoomt.« »Manche haben lang abgespritzt. Ich meine, vom Spermastrahl her. Ist nichts verzerrt oder unklar. Wir sehen sie uns nachher an.« »Ja. Lass uns losfahren. Ist ein längerer Weg.« Haruto nahm die Kamera vom Tisch, seinen Autoschlüssel in die Hand. »Dann auf zum Fischereihafen, Sakura.«

Eine milde Brise wehte vom Meer hinauf aufs Land. Sie schlenderten über den Fischmarkt, sahen Fischern zu, die ihren in Eis gebetteten Fang auf der Mole stapelten, um ihn zum Verkauf in die Markthalle zu karren. Haruto machte Fotos. »Ist echt schön hier. Geht eher idyllischer zu, im Vergleich zu den großen Anlegestellen.« »Ist lange her, dass ich hier war.« »Ein paar Fotos an der Mole?« »Ja. Wir sollten uns nachher irgendwo eine schöne, einsame Stelle am Ufer suchen, wo ich mich ausziehen kann.« »Nacktfotos.« »Natürliche, Sinnliche, Haruto.« »Dann lass uns jetzt auf die Mole gehen.« »Setzt dich auf den Poller. Von hier aus bekomme ich das Boot noch mit ins Bild. Man kann das zwar im Nachhinein noch bearbeiten, aber es sollte schon alles im Bild sein.« Sakura fing ein paar ihrer langen Haarsträhnen ein, legte sie sich hinters Ohr und schaute aufs Meer hinaus. »Das süße, kleine Mädchen und das große, weite Meer.« Sie lachte leise auf und sah Haruto an, der den Auslöser betätigte. »Das wird besonders schön.« »Flirtest du etwa mit mir.« »Mach ich doch immer. Merkst du nur nicht. Liegt an mir.« »Mache hier noch ein paar Fotos und dann gehen wir uns eine einsame Bucht suchen.« Er fotografierte sie wieder, lächelte dabei. »Von dort, wo wir geparkt haben, führt ein schmaler Pfad an der Küste entlang. Weg vom Hafen und den Häusern«, meinte er schließlich und hing sich die Kamera um die Schulter. »Vielleicht finden wir in der Richtung eine Stelle?« »Komm. Auf geht' s. Haruto.«

Sie erreichten bald den Weg, der hinab an den rauen Küstenstreifen der Gegend führte, mussten nach einer Weile hintereinandergehen, da aus dem Weg, ein schmaler sich zwischen den Felsen windender Pfad geworden war. In der Nähe der rauschenden, aufspritzenden Brandung blieb sie kurz stehen und sahen sich um. »Hier?« »Nicht gut, Haruto?« »Doch. Ich denke gerade an deinen Hintern, sind recht raue Felsen und der Wind ist doch recht kühl.« Sie lachte. »Ja, ich friere ein wenig. Aber so empfindlich bin ich auch nicht. Sollst ja auch schnell fotografieren.« »So, wie beim Abspritzen.« Sakura lachte wieder, sah sich um und begann sich zu entkleiden. Haruto sah sie an, begab sich zunächst auf einen kleinen Felsabsatz, die ideale Position zu finden. »Hol die bloß keine Erkältung.« Sakura lächelte, strich sich über die Brüste und warf einen Blick in die nähere Umgebung. »Dort?« »Ja. Stell dich mal dorthin oder setzte dich am besten. Sieht gut aus«, meinte er durchs Objektiv schauend und machte ein paar Fotos, indes Sakura sich mit besonnen gesetzten Schritten näher an die wilde Brandung begab. »Das ist perfekt. Pass auf, wo du hintrittst, Sakura.« »Ja«, rief sie gegen die Brandung. »Hier spritzt es.« Er lachte. »Sieht toll aus mit der Brandung im Hintergrund. Ich zoom dich jetzt näher heran. Sei einfach du selbst.« Haruto schoss Fotos. »Setze dich hin, Sakura.« Er schaute, zoomte hinein, hinaus. »Heiratest du mich?« Sie lachte herzhaft auf. »Darüber müsste ich gründlich nachdenken.« »Leg den Kopf ein wenig zurück, schließe die Augen. Ja, wieder ein paar schöne Fotos. Schön hart deine Nippel.« Sie grinste. »Wo schaust du hin, du kleiner Spanner.« »Komm zurück. Das reicht, Sakura«, rief er gegen das Poltern einer aufschlagenden Woge an, deren peitschende Gischt über die Felsen niederging. Sakura trippelt kreischend zurück. Haruto setzte die Kamera an und ließ sie rasendschnell klicken.

Er begab sich zu ihr. Sakura zog sich das Shirt über. »Glück gehabt.« »Ja, die hätte mich beinahe voll erwischt. Hab nicht viel abbekommen.« Haruto, schaute auf den Bildschirm. »Schau mal.« »Genial, Haruto. Bin gespannt, wie das auf einem großen Computerbildschirm wirkt«, meinte sie, indes sie sich hastig den Tanga überzog, um dann nach ihrer Jeans zu greifen. Sie schlüpfte in ihre Schuhe, sah Haruto an und strich sich die wehenden Haare aus dem Gesicht. Er schaltete die Kamera aus und legte sie sich um. »Gehen wir zurück?« »Ja, mir ist kalt.«

»Einen heißen Tee im Restaurant?«, fragte er, als sie wieder den Parkplatz erreicht hatten. »Nicht unbedingt. Wird auch zu spät, Haruto.« »Ja. Du hast recht. Wir haben noch eine Menge zu tun.« »Genau. Die Fans warten«, meinte sie vergnügt und stieg in den Wagen.

»Darf ich wissen, für wen diese Fotos sind?« »Eines davon, wie gesagt, zum Austausch für das Foto mit dem Sperma in meinem Profil«, meinte sie und hielt kurz inne. »Ich habe eine Frau kennengelernt. Wir mögen uns beide sehr.« »Ihr habt euch ineinander verliebt.« »Es ist nicht ganz so mit uns. Aber, es ist schon was besonderes, Haruto. Sie lebt in Kanada.« »Eine Fernbeziehung.« »Wenn man so will?«, erwiderte sie vergnügt. »Ihr habt euch hier kennengelernt?« »Ja. Es war recht kurz, aber sehr intensiv. Ist jetzt zweieinhalb Monate her.« »Über dein Profil?« »Eigentlich nicht. Wir nutzten es aber, um uns einander auszutauschen.« »Hast du ein Foto von ihr?« »Nein. Noch nicht. Es soll auch unter uns bleiben.« »Verstehe. Dann hat es funktioniert«, meinte er verschmitzt, sah kurz zu ihr herüber. »Wie man es sieht, Haruto. Die Chancen auf einen direkten Treffer sind ungleich verteilt. Man muss sich nur genauer anschauen und dann merkt man es, oder eben nicht. Ich halte mich selbst nicht für besonders hübsch, Haruto.« »Das sehen viele anders.« »Genau. Was schön, oder nicht schön ist, unterliegt in meinen Augen nicht einem Mehrheitsentscheid. Ich hab viele Kontakte, jede Menge Klicks auf meiner Seite. Aber nicht die meisten.« »Jeder hat so seine Besonderheiten.« »Die ihn auf seine Weise schön erscheinen lassen, oder eben, für jemand anderen, weniger schön. Unten den Männern letztens waren wirklich nette Typen. Ich fand den kleinen Pummeligen echt hübsch, mit seinem süßen Schwanz.« Haruto grinste. »Er hat auch recht fett abgespritzt.« Sakura sah ihn verschmitzt an. »Im ernst, Haruto, der war echt süß, ein heiterer Kerl, zum Knuddeln. Der hat sich tadellos benommen. Ich denke, dass er alles in allem ein toller Mann ist.« »Er schreibt auch intelligente Kommentare, wenn ich mich recht entsinne.« Haruto fädelte auf die Schnellstraße und beschleunigte den Wagen. Sie schwiegen eine Zeit lang, hingen ihren Gedanken nach. Ihr Smartphone signalisierte eine eingehende Mail. Sie nahm es aus der Handtasche, schaute auf den Absender, die Uhrzeit und öffnete die Nachricht merklich nervös. "Hallo, Liebes. Ich habe hier eine Adresse und Telefonnummer für dich. Diese Firma sucht einen Übersetzter/in. Ich kenne die Firma. Gute Bezahlung. Flexible Arbeitszeiten. Arbeit wohl auch von zuhause aus möglich. Nimm Kontakt auf, wenn du magst. Liebe Grüße und einen lieben Kuss. Megan.'

»Etwas Wichtiges?«, hörte sie Haruto nachfragen. »Ja. Auf jeden Fall eine schöne Nachricht.« Sakura tippte ihre Antwort: "Danke, meine Hübsche. Ich werde dort anrufen. Dass du um diese Uhrzeit an mich denkst, mir mit deinen Gedanken so nahe bist, macht mich sehr glücklich. Ich hab dich lieb. Sakura.' Sie steckte das Smartphone zurück in ihre Tasche und schaute in sich gekehrt aus dem Seitenfenster. »War sie das?«, hakte Haruto vorsichtig nach. »Ja«, meinte sie leise, wendete sich ihm zu und lächelte ihn beschwingt an. »Ich hab also schöne Nippel in deinen Augen?« Er lachte, warf ihr einen kurzen Blick zu. »Ja, hast du.« »Wie schön?« »Na, schön halt. Die sind wie immer.« Sie lachte vergnügt. »Komm jetzt, Haruto, sag schon. Du musst sie ja nicht unbedingt mögen, um sie zu beschreiben.« »Das fällt mir beides schwer.« Sakura hob ihr Shirt an und schaute auf ihre Brust. »Lass das, man kann dich sehen.« »Erst, wenn du mich was hören lässt.« »Wie Erbsen. Schön dunkel, wie die kleinen Vorhöfe drumherum. Kakao auf einem Reiskloß.« Sie schmunzelte, zog das Shirt herab und sah ihn an. »Ich hab kleine Titten.« »Aber schön stramm, total süß.« »Mir war nicht nur kalt, Haruto und ich hab nicht allein an sie gedacht. Es geht mir dabei schon um etwas anderes. Es ist jedenfalls nichts, was dir ein schlechtes Gewissen machen müsste.«

Haruto schwieg sich einen Moment aus, sah nachdenklich vor sich auf die Straße. »Reden wir darüber, sobald wir bei mir sind. Denk daran, dass wir uns auf das Forum und die Story konzentrieren wollen. Die erwarten was«, meinte er schließlich. »Okay. Kein Problem.« Er stellte die Musik etwas lauter, rekelte sich bequem in den Fahrersitz, während Sakura ihr Smartphone in die Hand nahm, um sich mit einem Geschicklichkeitsspiel die Zeit zu vertreiben.

*

Sie hatten es sich wie immer auf seinem Bett bequem gemacht. Im Schneidersitz vor dem Laptop sitzend, sortierten sie die Bilder aus, die in den privaten Bereich des Forums eingestellt werden sollten. Haruto sendete hernach eine Datei mit den Bildern, welche sie am heutigen Tage gemacht hatten, Sakura zu, tauschte jenes Bild auf ihrer Profilseite gegen eines mit ihr auf der Mole aus, für das Sakura sich entschieden hatte.

»Macht sich gut.« »Ja, gefällt mir wesentlich besser. Obwohl das andere auch nicht schlechter fotografiert war.« »Höre auf mir zu schmeicheln. Hast zu einigen Männern regen Kontakt, wie ich sehe. Unterschiedlichen Alters.« »Werde mir jetzt nicht eifersüchtig.« Er grinste nur, schaute auf die Eingänge des Postfaches. »Ja. Die sind alle okay. Ist meist ein erotischer Austausch. Geht aber nicht nur darum. Sind interessante Leute darunter. Mal sehen, hätte schon Lust mich mal mit einem zu treffen.« Er nickte. »Checke sie vorher gut ab. Oder soll ich mich mal über den Server einklinken.« »Denke nicht, dass das nötig ist, Haruto.« Sakura hielt einen Augenblick inne. »Ich hätte echt nichts dagegen, Haruto. Bei der Gelegenheit könnten wir ein Foto machen.« »Dir gehts um ein Foto? Mit mir?« »Auch.« »Du willst mich zu etwas verführen, was ich im Grunde gar nicht will. Jedenfalls nicht bei dir.« »Der Sache würde ich schon gerne auf den Grund gehen, ob sich das tatsächlich so verhält.« »Ich möchte nur ein solches Bild, und es sollte doch eigentlich okay sein zwischen uns, dass es sich nur um deinen Schwanz handelt, und auch nur um meine Muschi«, relativiere sie. »So siehst du das. Aus einer gewissen professionellen Distanz heraus?« »Na ja, nicht ganz so.« Er schmunzelte. »Du bist geil darauf.« »Ich hab seit ein paar Monaten nicht mehr gefickt. Mir es selbst gemacht. Ja, ich möchte ficken. Mit dir. Du musst es ja nicht. Ist schon okay. Aber ein Foto hätte ich schon gerne. In einer bestimmten Stellung aufgenommen.« »Welche?« »Von hinten. Seitlich von oben fotografiert. Ich kann das schlecht erklären. Jedenfalls den Schwanz nicht ganz reingesteckt, so dass man meine Muschi sehen kann. Ich hab jetzt keine Lust auf irgendeinen Moment zu warten, in dem das Mal im Verlauf der Story passieren soll. Ist doch schnell zu machen. Und schließlich sind wir nicht ineinander verliebt. Aber sehr gute Freunde. Also, was soll's. Dein Penis in meine Muschi, ein Foto gemacht, und gut ist es.« »Für die Story?« »Hab nichts dagegen. Allerdings sehe ich da schon ein Problem. Ich will mir keine Krankheiten einfangen. Also, nur ficken mit Gummi.«

Haruto der sich immer noch auf den Bildschirm konzentrierte, reckte sich kerzengerade auf, machte eine Bewegungsübung mit den Schultern und sah daraufhin Sakura fragend an. »Wie soll ich dir das erklären?« »Egal, versuche es, ich checke das schon bei dir.« »Das klingt jetzt sicher total bescheuert, aber, du bist für mich halt, auf eine Art, unantastbar.« »Interessant. Das will ich jetzt von dir genauer erklärt haben«, meinte sie vergnügt, ließ sich auf den Rücken nieder, stopfte sich ein Kissen in den Nacken und sah Haruto aufgeweckt an. »Raus damit.« »Das mit dem Wichsen damals war eine Sache. Ficken ist was anderes für mich. Bei dir jedenfalls.« »Wann war es das letzte Mal bei dir? Ich will auch gar nicht wissen mit wem.« »Vor 14 Tagen. Keine enge Bekannte.« »Mit Gummi, hoffe ich.« Er nickte. »Und weiter?« »Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als mit dir zu schlafen, Sakura.« Sie sah ihn emphatisch an. »Bist du manchmal eifersüchtig wegen mir?« »So würde ich das jetzt nicht nennen. Du hast deinen Spaß daran. Das ist okay für mich. Ich hab dir ja schon mal gesagt, dass du für mich eher wie eine Schwester bist.« »Ich kann mich auch erinnern, was du danach gesagt hast.« Er sah sie geruhsam an, schien ihr, nichts weiter dazu sagen zu wollen oder es zu können. »Du bist ein toller Mann, Haruto, weißt du das? Einen besseren, ehrenwerteren Freund, kann man sich gar nicht wünschen. Das bedeutet natürlich nicht, dass wir gleich heiraten müssten. Leider scheint es so zu sein, dass es nicht mehr allzu viele von deiner Sorte gibt. Ich meine, es spricht ja nichts dagegen, wenn man sich sympathisch ist, geil darauf, miteinander ins Bett zu gehen. Frauen sind ja nicht weniger daran interessiert. Weil ich ein Profil auf jenem Server habe, bin ich für viele nur eine süße, kleine Fotze, die es braucht. Ein Spielzeug, dass sich, wie in einem Regal, selbst anbietet, alles mit sich machen zu lassen, verstehst du?« Haruto legte sich auf die Seite, stützte seinen Kopf auf einen Arm und sah ihr in die Augen. »Ich habe dich nie so gesehen und werde es auch nie.« »Ich weiß. Wir kennen uns. Mehr als 15 Jahre, Haruto. Nur aus diesem Grunde. Ich sehe das halt etwas anders. Wenn ich das sage, ist es nicht so, dass ich dir damit auf irgendeine Art entgegenkommen wollte, das auch gar nicht müsste. Es ist keine Selbstverständlichkeit. Aber es wäre auch kein Verstoß.« »Mehr als 2 Monate?« Sie giggelte vergnügt auf. »Ja, kein Scheiß, Haruto.« »Deine Absicht war sicher nicht, auf diesen Moment zu warten«, meinte er neckisch. »Nein. Genauso wenig wie du«, gab sie ihm feinfühlig zu verstehen, »ich weiß, dass es schön wäre mit uns. Und, wenn wir es beide wollen, dann dürfen wir auf den anderen eingehen. Aus Spaß daran, mit einem guten Gefühl füreinander. Ganz unverkrampft. Ist doch keine Leistung mit einem Anspruch darauf, Haruto?«, setzte Sakura hinzu, was ihn einen Moment nachdenklich vor sich hinschauen ließ. »Seitlich, von oben?« Sie grinste, raffte sich auf die Ellenbogen auf und gab ihm einen Kuss an die Wange. »Bist lieb.« Sakura schwang sich vom Bett. »Hast du noch von dem Fruchtsaft? Der ist echt lecker.« »Im Kühlschrank. Im Schrank daneben ist eine Tüte mit Keksen.« »Sag mal, wie stellst du dir das eigentlich vor?«, setzte Haruto sich wieder auf. »Ich meine, wie es weitergeht mit der Story? Aber, mal abgesehen davon. Du hast wirklich vor, dich dafür von einem Rudel Kerle ficken zu lassen? Bist du wirklich so geil darauf?« Sakura trippelte zu ihm ans Bett, die Tüte unterm Arm, zwei Gläser in der einen, die Flasche in der andern Hand. Er nahm ihr die Sachen ab. »"Anayama Yuki'«, setzte sie sich wieder zu ihm. »Schon klar. Es ist aber deine Muschi, wie du schon sagtest, von wegen Gummi.« »Eine Ausnahme.« Haruto hielt ihr sein Glas hin. »Wie ist das denn bei dir, wenn du geil bist? Hast dir doch sicher schon mal ausgemalt, mehrere Frauen in deinem Bett zu haben, die heiß auf dich sind, es mir "dir' wollen, weil "du' es bist«, goss sie ihm Fruchtsaft ins Glas. »Sind ja nur Fantasien.« »Ach ja?« Sie begab sich neben sein Bett, stellte die Flasche ab und begann sich zu entkleiden.

»Ich hab mir die Muschi rasiert. Keine Härchen mehr.« »Ja, hab ich gesehen.« »Gefällt dir das?« »Ja.« »Mir auch. Ich hab eine zarte Muschi. Kleine, stramme, süße Titten, wie du gesagt hast. Ich glaube das nicht nur dir? Ich sehe das selbst«, warf sie ihre Jeans beiseite. »Und ich habe einen knackigen Arsch. Das ist keine Fantasie. Ist ein schönes Gefühl für mich. Ich weiß, wie ich wirke und ich gehe gerne darauf ein. Besser, du holst jetzt die Kamera. Nachher, wirst du ihn eh nicht mehr hochkriegen. Ich lutsche ihn dir jetzt steif, weil ich geil auf Schwanzlutschen bin, auf "deinen' Schwanz, Haruto. Und, wenn du geil auf "mein Fötzchen' oder meinen Arsch wärst, dann würdest du mich echt glücklich machen. Aber ich weiß ja, das du verdammt geil auf mich bist. Du musst dich also nicht anstrengen bei mir«, sagte sie beherzt und warf den Tanga beiseite. »Was ist? Nimm die Kamera, Haruto. Zieh dich aus und lass uns endlich dieses Foto machen.«

Haruto, holte die Kamera, reichte sie Sakura in die Hand und begann, sich zu entkleiden. Sie setzte sich auf die Bettkante, schaltete sie ein und sah hindurch. »Die ist im Grunde ganz einfach zu bedienen«, meinte er, warf seine Jeans beiseite und zog sich sein Shirt über den Kopf. »Alles über die Software einzustellen.« »Ja«, zog er sich den Slip herab, »ich geh ihn mir erst waschen.« »Mache das, ich probiere ein wenig aus.« Sie zoomte Richtung Haruto's Gesicht, sah ihn lächeln, sich abwenden. »Hast auch einen schönen Hintern.« Sie hörte ihn leise auflachen, das Wasser rauschen. Haruto hielt die Kamera, begutachtete auf deren Bildschirm ein Foto, das sie gemacht hatte, als Haruto zurückkam. Sie hob ihren Kopf. »Hast ein nettes Lächeln.« »Das da, ist mein Hintern.« Sie lachte, wählte das vorherige Bild an. »Gut geworden?« »Nicht schlecht, aber zu nah dran, Sakura.« »Ich dachte mir das so«, meinte sie, schaute hoch in sein Gesicht, »wir stellen ab und an ein Bild ins Forum, in den Mitgliederbereich, ein einziges Bild, als Anregung für eine mögliche Fortsetzung. Jeder kann dann etwas dazu schreiben. Es sollte natürlich alles in allem eine schlüssige Handlung ergeben, mit dem zu tun haben, was vorher geschah«, erklärte sie und lenkte ihren Blick auf seinen erschlafften Penis. »Ich gehe nachher kurz duschen. Komm mal her«, sagte sie einfühlsam. Sakura beugte sich vor, ergriff ihn mit den Lippen und nahm ihn in den Mund auf. Sie ließ nach einer Weile sein steifes Glied herausgleiten, warf einen Blick darauf und erhob sich. »Wir gehen besser in die Küche, da ist mehr Tageslicht«, meinte Haruto.

Sakura reicht ihm die Kamera, rückte einen Stuhl aus dem gleißenden Sonnenlicht, das durchs seitliche Fenster neben der Tür zum Hof auf die Möblierung fiel. Sie hob ein Bein darauf und sah hinter sich. Er stellte die Kamera ein, sah dann Sakura an, kam näher hinter sie, hielt die Kamera mit einer Hand in Position. Er reckte seinen Unterleib weit vor, drang zunächst nur mit der Eichel in ihre Scheide ein. Sakura beugte ihren Oberkörper nach vorn, hauche empfindsam aus. Er drückte den Auslöser, drang, bei beständig fotografierende Kamera, langsam in Sakura ein. Zudem ließ er die Kamera durch behutsames Schwenken seiner Hand verschiedene Perspektiven einnehmen und schaltete sie schließlich aus. Er legte sie beiseite, fasste Sakura bei den Hüften. »Die sind sicher was geworden«, meinte er verhalten. »Ja. Fick mich, Haruto«, flüsterte sie begierig, legte dabei eine Hand an ihre Brust. »Das ist schön«, gab sie ihm sensibel zu verstehen, indes Haruto sie empfindsam penetrierte, hierbei seine Handflächen ihren schmalen Rücken entlanggleiten zu lassen. »Besser auf dem Bett, Sakura.« »Ja.« Er nahm ihn aus ihr. Sie wendete sich ihm zu, gab ihm einen zarten Kuss an die Wange, trippelte zurück ins Schlafzimmer. Sie stellte den Laptop auf den Boden, legte sich rücklings aufs Bett, das Kopfkissen im Nacken. Sie öffnete sich Haruto, der sich vor sie begab, legte ihre Arme um seinen Schultern, sah ihn an, indes er wieder in sie eindrang. »Du fickst so geil, deine Sakura brauche das jetzt von dir«, tuschelte sie auffordernd. Er lächelte, stützte sich auf seine Unterarme. »Ein schönes Gefühl, Sakura.« »Ist es.« »Ich spritz dir auf den Bauch.« »Und schön auf meine Titten,« erwiderte sie, begann, da Haruto sich in einen nachdrücklichen Rhythmus nahm, kehlig in sich hinein zu stöhnen.

*

Sakura lag ausgestreckt, blickte Haruto an, der sich Fruchtsaft ins Glas gab, einen kräftigen Schluck trank. Er sah zu ihr hinüber. »Genügend?« Sie lächelte matt, war ganz bei sich, fühlte mit Fingerspitzen ihren blässlichen Körper entlang, vorzüglich, wo sein Ejakulat ihre Haut benetzte, führte sie hinauf an ihre Brüste, um milde ihre dunklen Nippel zu berühren. »Ja«, meinte sie bedächtig. Er stelle den Laptop aufs Bett, holte die Kamera aus der Küche, begab sich neben Sakura aufs Bett in den Schneidersitz. Haruto entnahm der Kamera die Speicherkarte. »Ich wichse wegen dir. Recht oft, Sakura«, meinte er. Sie äugte ihn an, indes sie ihren Bauch befühlte, eine Fingerspitze in den Nabel tunkte. »Ist ja keine Sache, Haruto. Wenn wir hier sind, mach ich es dir, solltest du Lust darauf haben. Ich mag den Gedanken. Deinen Samen.« Er nickte nur, lud die Fotos, betrachtete sie. »War echt schön.« »Heftig.« »Hast mich erlöst, Haruto«, erwiderte sie schalkhaft dreinschauend, woraufhin er leise lachte, ihr kurz einen Blick zuwarf, um sich dann den Aufnahmen zu widmen, ließ sie in kurzen Abständen einblenden.

»Hast einen hübschen Schwanz«, meinte sie zart mit Blick auf die Momentaufnahmen. »Ich sollte ein wenig abnehmen. Zumindest die fetten Burger weglassen.« »Ist doch okay. Man mag dich so, wie du bist, Haruto. Im Übrigen liegst du, was Größe zum Gewicht angeht, ganz gut in der Mitte.« Er lachte vergnügt vor sich hin, wegen ihrer spaßigen Bemerkung. »Trotzdem zu viel. Die machen das allerdings nur wegen des Geldes«, löschte er eine verwackelte Aufnahme. »Was meinst du?« »Die meisten jedenfalls. Sich anwichsen lassen, es schlucken, damit spielen und so weiter. Du magst es, im Gegensatz zu denen, will ich damit sagen.« »Ist dir sonderbar bei mir.« »Nicht wirklich. Es ist okay. Stehst halt darauf.« Einen Moment lang sann sie nach, schaute Haruto zu, der ein paar Bilder zuschnitt, skalierte. »Sie zwar ficken, es ihr aber in ein Glas spenden oder auf ein Gericht. Zu ihrer Stärkung.« Er warf ihr einen Blick zu. »Du möchtest das?« »Mit Gummi. Ja. Ich würde das machen.« »Wäre sicher eine geile Spende.« Sakura lächelte. »Das wird schon«, meinte sie, erhob sich dabei vorsichtig vom Bett. »Könnte man für zwischendurch einplanen. Im Hain zum Beispiel. Bei der Bank. Wir werden sehen, können ja einen entsprechenden Vorschlag zum Bild machen.« »Ich gehe mich kurz abduschen, Haruto.« »Okay. Ich fange schon mal an, die Bilder von gestern ins Forum zu stellen.«

*

3. Kapitel

Sie sahen sich wohlig an, nachdem sie sich einen liebevollen Kuss gegeben hatten. »So schön, dass du bei mir bist. Aber schon ein wenig verrückt, dass du das machst, Megan.« Sie sah Sakura in die Augen. »Ist doch kein Weg. Hab halt ein paar Tage Urlaub eingeplant, Liebes.« »Eine etwas länger andauernder Zwischenaufenthalt bei deiner lieben Freundin, die dich so gerne hat.« »Ja«, strich sie ihr verträumt durchs Haar, »ein wunderbares Gefühl, uns nicht mehr nur zu sehen.« »Bei dem schlechten Wetter lässt es sich lange und gemütlich unterhalten, doch besonders angenehm miteinander kuscheln«, meinte Sakura vergnügt. »Das werden wir.« Sie tupften sich einen Kuss auf den Mund. »Komm, ich mache uns einen Tee, deinen Koffer kannst du nachher auspacken.«

»Ich verpasse leider immer die Zeit der Kirschblüte, entweder bin ich zu spät oder zu früh hier.« »Dazu müsstest du noch ein paar Monate bei mir bleiben, meine Schöne«, erwiderte Sakura frohgestimmt, woraufhin ihr Megan einen Kuss an die Wange gab. »Nichts lieber als das, meine Süße, aber, der Indian summer ist auch wunderschön«, meinte sie wohlig, setzte sich auf einen der Hocker an das Esstischchen und sah ihr bei den Vorbereitungen zu. »Die Prüfungen schaffe ich ohne Probleme. Noch 4 Monate, Megan.« »Ja. Das mit der Arbeitserlaubnis klappt. Davon kannst du bereits ausgehen.« »Alles andere wird sich zeigen.« »Du hast gute Chancen. Eine Arbeitsstelle, hohe Punktezahl. Die Firma wird dich eh unterstützen.« »Wir wohnen weit auseinander. Werden wir uns dennoch sehen.« »Ja, auf jeden Fall. Das ist gar nicht so weit, Liebes. Keine Flugstunde. Ich freue mich so für dich, Sakura. Aber vielmehr für uns.« Sakura stellte Teeschalen auf ein Tablett, warf Megan einen vergnügten Blick zu und goss Tee auf. »Du bist dir immer noch sicher?« »Ja. Das bin ich. Wie ist es mit dir?« »Gehen wir rüber?« »Ja.«

Sie ließen sich auf dem Bett nieder. »Das tut gut, Liebes«, raunte Megan. Sakura nippte an ihrem Tee. »4 Monate. In der Zeit kann viel passieren. Du könntest dich verlieben.« »Das bin ich bereits, wie noch nie. Und ich weiß, wie du dich fühlst, sicherer kann man sich gar nicht sein. Wir machen Nägel mit Köpfen.« »Ja, wir haben darüber gesprochen. Ich hab ein wenig Angst davor.« Megan sah sie an und hob neckisch die Augenbrauen. »Dein blonder Sonnenschein hat es ihnen bereits gesagt und sie waren sehr angetan, als sie es hörten, von dem Foto, was ich ihnen zeigte gar nicht zu reden. Sie meinten nur, dass ich ihnen ruhig früher etwas hätte sagen können. Sie freuen sich, besonders dich kennenzulernen«, sagte sie informell. Sakura sah sie verlegen an, nippte wieder an ihrem Tee. »Was macht "Anayama Yuki'? Konnte das leider in letzter Zeit nicht näher verfolgen.« »Sie wird es nicht überleben.« Megan schmunzelte. »Sie wird wohl ermordet.« »Ihr Mann. Er ist ein Spion der Gegenseite.« »Was kommt danach?« »Kein Pseudonym. Nur noch Sakura, die sich in Kanada aufhält, bei ihrer Liebe.« Megan sah sie hingerissen an. »Ich liebe dich so sehr, Sakura. Und ich kann damit ohne jeglichen Zweifel umgehen, Liebes«, gab sie ihr in sanftem Tonfall zu verstehen. »Ich war mir nicht sicher, Megan. Das war der Grund. Es war mehr als ein Spiel.« »Wichtig ist, dass man sich nicht darüber hinwegtäuscht, mein Engel.« »Seitdem ich dich kenne, weiß ich, was es bedeutet«, stellte ihre Schale auf das Nachttischchen, stand vom Bett auf und legte ihre Kleidung ab. Megan tat es ihr nach. So kuschelten sie sich kurz darauf unter der Bettdecke eng aneinander.

»Hast kalte Füße.« »Meistens. Gewöhne dich schon mal daran, mein Liebling.« Megan betrachtete Sakura's anmutiges Gesicht, strich ihr dabei sanft durchs Haar. »Jetzt, da ich so nahe bei dir bin, fühle ich mich wirklich zuhause, Liebling.« »Das möchte ich dir sein. Du bist es mir.« »Manchmal erscheint es mir zu schön, um wahr zu sein.« »Es ist kein Zufall Megan. Wir beide wissen, was wir wollen.« »Ja. Ich hätte auch in einem anderen Hotel einchecken können. Aber ich wollte dich wiedersehen. Hoffte jedenfalls darauf.« Sakura lächelte fein, tupfte Megan einen Kuss auf die Lippen. »Es war die richtige Entscheidung für mich.« Megan hauchte ein Lächeln, sah ihr in die Augen. »Ich werde ein Auge auf dich haben, dass du mir nicht rückfällig wirst.« »Ich mag es viel lieber honigsüß. An der Hafenmole hab ich an dich gedacht. Es überkam mich dabei ein seltsames Gefühl von Heimweh.« »Hab das sofort verstanden, mein Liebling. Von wegen, Sperma«, raunte sie ihr zu. Sakura giggelt vergnügt auf. »Ich wollte halt, das diese wunderschöne Frau sich gelegentlich erinnert fühlt, sollte sie sich in eine andere verlieben wollen.« »Ich hatte deinen fruchtigen Geschmack noch lange auf der Zunge.« Sie sahen sich neckisch an. »Ich bin glücklich, wieder dein Herz schlagen zu fühlen, Megan.« »Kleine Titten, aber zwei großes Herzen.« Sie lachten, gaben sich einen lieben Kuss, schmiegten sich eng aneinander. »Du hast es geahnt, als du mir die E-Mail schicktest.« »Ich hab alles gegeben, um dich zu erobern.« »Ja, das hast du und das sollst du auch weiterhin tun. Deine Sakura gibt sich dir voll und ganz hin, auch wenn sie nie Frucht tragen wird«, flüsterte sie, strich ihr dabei verträumt durchs blonde Haar. »Bei dir bekomme ich jedenfalls keine kalten Füße. Dir dürfte daher klar sein, dass ich dich irgendwann zwingen werde, mit mir zusammenziehen.« Sakura griente, glitt mit der Fußsohle Megans Unterschenkel hinauf, sah ihr begierig in die Augen und kroch über sie. »Ist doch nur knapp eine Flugstunde entfernt, mein Engel«, säuselte sie verschlagen. »Du bist ein kleines Biest«, öffnete sich Megan ihr und schlang Beine und Arme um Sakura's Körper.

*

Sakura ließ sich zur Seite aufs Bett fallen, suchte rücklings ausgestreckt zu sich zu kommen, rang zittrig nach Atem. Megan wendete sich ihr zu, legte eine Hand auf ihren pumpenden Bauch, sah ihr verschworen in die Augen. Sie leckte sich den Mund, seufzte dann genüsslich auf. Sakura hauchte ein Lächeln, tupfte ihr einen Kuss auf die Lippen und atmete tief durch. »Wir sind noch nicht fertig, meine Süße.« »Wer ist hier das Biest?«, erwiderte Sakura verschmitzt, legte eine Hand an Megans Wange und glitt ihr in den wilden Haarschopf. »Hab halt dein rosiges Fötzchen zum Fressen gern, weiß du doch.« »Nicht zu bitter mein Blütentee?« Megan lächelte faunisch. »Könnte darin baden.« Sakura betrachtete angetan ihr hübsches Gesicht, ihre himmelblauen Augen, die sie warmherzig anschauten. »Mir geht es nur mit dir so, Liebling, für mich bist du perfekt.« Megan schloss die Augenlider, schmiegte ihre Wange an Sakura's zarte Hand. »Ich möchte schön sein für dich.« »Das bist du, ein milder, bezaubernder Sonnenschein, mit einer finsteren, schamlos geilen Seite. Lässt mir keine Wünsche offen«, raunte sie ihr frivol zu und legte eine kesse Miene auf. Megan schnurrte, gab ihr einen Kuss in die Hand, leckte an einem Finger. »Süßer Duft. Ich mache es mir fast jeden Tag.« Sakura lachte leise auf, nahm sie in die Arme, drängte sie mit einer rollenden Bewegung auf den Rücken und sah Megan versessen in die Augen. »Das wirst du in absehbarer Zeit allein mir überlassen, meine kleine, geile Schlampe.« »Ich will dich nur in meinem Bett.« »Hast ja ein großes Schlafzimmer.« »Zehnmal so groß.« »Ich liebe dich, Megan, bist in meinem Herzen.« »Wie du in meinem, Sakura, dort hast du deinen Platz.« Sie sahen sich einen Moment verliebt an, begannen sich dann innig zu küssen.

»Etwas trinken, Liebes?«, fragte Sakura. »Ja, gerne, Schatz.« Sie erhob sich von ihr, stand vom Bett auf. »Zieh dir nichts über, Liebling, ich möchte dich ansehen.« Sie legte ihren Slip beiseite, lächelte Megan an und begab sich hinüber zur Küchennische. Megan schwang sich aus dem Bett und ging zu ihr. »Kannst du Skifahren?« »Nein, hab es nie gelernt.« »Ich bringe es dir bei, wenn du magst. Es ist wunderschön in den Bergen zu sein, besonders in der Weihnachtszeit. Eine Woche lang mit Freunden diese Zeit zu genießen. Nicht mehr allein.« Sakura schmunzelte, goss kühlen Fruchtsaft in zwei Gläser. »Ich hoffe, ich mache eine gute Figur.« »Das Einzige, worüber ich mir Sorgen machen werde, sind die hungrigen Wölfe, die auf der Jagd nach süßen Schneehasen sind.« Sie lachte vergnügt, reicht Megan ein Glas. »Wenn ich mit dem Hintern wedele, dann gilt das nur dir. So heißt das doch, oder?« »Du weißt das genau, du kleines Biest.« Sie tranken einen Schluck. »Ich habe mehr als genug zusammen, Megan, fühle mich nur noch verpflichtet. Sie ist eh bald zu Ende«, meinte Sakura und leckte sich über die Lippen. »Nur noch Besamung bis dahin, längst kein Ficken mehr. Hab mich über mein Profil nie mit jemandem getroffen.« Sie schluckte, nickte. »Ist schon okay, Schatz, weiß ja, wie du das siehst«, meinte sie gelassen, gab ihr einen Kuss auf die Nase. »Ich werde es mögen, wenn man uns neidvoll hinterherschaut«, setzte sie ambig hinzu. »Die Wölfinnen. Ich werde zu einer Bestie mutieren, sollten sie dich beschnuppern wollen.« »Wir werden sicher unseren Spaß haben.« Sie lachten sich zu, gaben sich einen flüchtigen Kuss. Megan warf einen Blick durchs Fenster hinaus in den tristen Himmel, auf die in tiefe Regenwolken gehüllte Skyline. »Diese Gefühle sind wie Jahreszeiten, Megan. Aber auch jene Momente haben ihren Sinn und strahlen eine gewisse Schönheit aus.« »Ich werde bald wieder so wehmütig in einem von ihnen sitzen, Sakura«, sinnierte sie leise. »Ja. Aber dann, wirst du mir lediglich vorausfliegen, durch die dunklen Wolken hinein in einen fantastischen Himmel.« Megan wendete sich ihr wieder zu, mit einem feinen Lächeln auf den Lippen. »Ich denke, wir bekommen das hin, Liebes.« »Ja, ich sehe das so mit uns, hab dir allerdings auch auf deinen süßen Arsch geschaut«, hob sie verschlagen an, dazu eine Augenbraue. »Was könnte man anderes bei dem reizlosen Wetter machen.« »Anayama Yuki ist nach ficken mit dir, hätte Lust, dich dabei zu lecken, Megan. Nur ein Vorschlag.« »Mit ihrer Frau?«, raunte sie kess. »Solange du ihr treu ergeben bist.« Sie küssten sich verspielt. »Ich liebe mein Leben«, hauchte sie Sakura zu und leckte wieder nach ihrer Zunge.

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Megan zog die Tür zum Bad zu, huschte ins Schlafzimmer zurück und setzte sich beschwingt neben Sakura aufs Bett, die vor dem Laptop saß. »Ich hab dir einen Fleck aufs Bett gemacht.« »Ja. Einen süßen«, meinte sie lächelnd, indes sie eine kanadische Adresse für Tourismus öffnete. »Ich bin ihr verfallen«, sagte Megan vergnügter Miene und gab ihr einen Kuss an die Wange. »Du bist viel unterwegs, Europa, Asien.« »Nicht das ganze Jahr, Schatz. Bin halt für internationale Projekte zuständig. Die meiste Zeit verbringe ich zuhause, in der Filiale vor Ort. Wir werden viel Zeit miteinander verbringen können, Liebes.« »So ein wunderschönes Land. Tolle Städte und eine fantastische Natur. So weit.« »Ja, das ist es. Man ist mitten in der Metropole und trotzdem nur wenigen Autominuten von der wilden Schönheit der Natur entfernt.« »Ist so wie mit uns«, meinte Sakura neckisch. »Ja, mein Häschen.« »Das muss total schön sein, so durch den hohen Schnee zu gleiten.« »Unbeschreiblich, Sakura. Abends einen heißen Grog in lustiger Gesellschaft, manchmal auch einen zuviel, und man fällt völlig erschöpft ins warme Bettchen, schläft seelenruhig ein.« »Kanpai.« Megan lachte, gab ihr einen Kuss an die Schulter. »Ja, Schatz. Wir werden es uns verdammt gut gehen lassen.« »Ich werde mir das nicht immer leisten können, Megan.« »"Wir' werden uns das leisten, uns noch vieles mehr gönnen, Liebling.« »Es forderte mich aber heraus.« »Dagegen ist ja nichts einzuwenden. Wir werden uns auch darin unterstützen. Du kannst bereits sehr stolz auf dich sein, ich bin das ganz gewiss. Hast Courage, die wünsche ich mir zuweilen auch.« »Sonst säßen wir jetzt nicht hier.« »Freches Luder.« Sie lachte, sah sie an und tupfte ihr einen Kuss auf die Nase. »Ich hätte gerne eine Wohnung mit so einer Aussicht.« »Die City ist schweineteuer. Gibt schöne Wohnungen zu mieten in den Häusern ringsum auf den Anhöhen, auch von privat, die sind erschwinglich. Man kommt recht schnell und preiswert mit dem öffentlichen Nahverkehr ins Zentrum oder zur Arbeit. Ich werde jedes Wochenende zu dir kommen, falls du Zeit hast.« Sakura schmunzelte, sah ihr angetan in die Augen. »Weil es dir nach deinem kleinen, süßen, japanischen Mädchen ist?« Megan warf sich mit ihr aufs Bett, schwang sich über sie und hielt ihre Hände. »Du freches Luder.« Sakura kreischte vergnügt auf. »Du weißt genau, dass ich was ganz anderes sehe.« »Was denn?« »Du hältst mich wohl für zu alt. Ich könnte eine große Schwester von dir sein. Allerhöchstens.« Sakura lachte, versuchte, sich aus Megans Griff zu lösen, gab jedoch schnell auf. »Keine Chance, ich hab dich«, konstatierte Megan atemlos. Sakura blies sich ein paar Haarsträhnen vom Mund, schaute Megan aufsässig an, die zwischen ihrem blonden Haarschopf entschlossen dreinschaute. »Ich hab nicht vor, dir nur was reinzustecken, jedenfalls nicht sofort, mein Häschen.« »Nein?« »Du hast schiss.« »Hab ich nicht.« »Du bist mir zu nichts verpflichtet und ich dir auch nicht.« »Ich weiß.« Megan verschränkte ihre Finger mit Sakura's, hielt sie fest geschlossen. »Du fühltest das, von Anfang an, sehnst dich danach, genauso wie ich.« »Ja.« »Ich kann warten. Bin das gewohnt. Aber du kannst deinen kleinen, süßen Arsch darauf verwetten, dass ich dich eines Tages fragen werde.« »Ich könnte mich hinreißen lassen, mache das aber auch von dem Steak abhängig, dass du mir mal versprochen hast zuzubereiten.« »Hätte ich dir mitgebracht, wenns nicht verboten wäre. Möchte das viel lieber in deinem neuen Zuhause.« »Unbekleidet?« Sie grinste. »Von mir aus auch verboten nackt. Allerdings mit Schürze.« Sakura giggelte vergnügt auf. »Ja, ein schönes Bild, möchte das schon gern erleben.« Megan machte einen spitzen Mund. »Ich koche bestimmt nicht jeden Tag für dich, kannst du dir gleich abschminken.« »Bekommt man bei euch frische Meeresfrüchte? Ist für mich eine weitere Voraussetzung.« »Nicht nur die, Sake auch. Hab das schon ermittelt, Kleine. Wir Kanadier sind international unterwegs, falls du das noch nicht gemerkt haben solltest«, setzte sie in Japanisch hinzu. Sakura schmunzelte. »Eine gute Basis. Ich mags auch auf Französisch.« Megan beugte sich herab, gab ihr einen sinnlichen Kuss auf den Mund. »Und mir danach auch in dieser Sprache antworten, meine Sakura?« »Wenn du so weiter machst? Sehe da für mich keine Grenzen, mein Engel.«

*

4. Kapitel

»Du machst das so schön. So kannst du mich jeden Morgen wecken«, schnurrte Megan, die ihre Arme ums Kissen gelegt hielt, die Wange angekuschelt, das schwarze Negligé an ihre Schulter geschoben. Sakura gab ihr einen Kuss an den Rücken, schmiegte sich an ihren samtenen Körper, sah ihr ins Gesicht und ließ ihre Fingerspitzen Megans Taille entlanggleiten. »Du machst mir eine Gänsehaut, meine Süße«, murmelte Megan genießerisch. »Fahren wir heute in die City. Ich möchte mir ein schönes Kleid kaufen.« Megan öffnete die Augen, legte einen Arm um sie und kuschelte sich an sie. »Nur noch ein paar Minuten, mein Liebling.« Sakura schmunzelte. »Ist schon 10 Uhr.« Megan sah sie wohlig an. »An was für eine Farbe hast du gedacht?« »Ich weiß noch nicht. In bordeauxrot, vielleicht doch eher ein Cremefarbenes oder Weißes in hübscher Batikoptik. Was meinst du, könnte zur Geburtsfeier am besten passen?« »Rot als Grundfarbe mit Weiß, oder umgekehrt, sowas stünde dir bestimmt, wir werden schon etwas finden«, meinte Megan, warf einen Blick auf Sakura Schlafanzugoberteil und öffnete einen Knopf. Sakura schmunzelte. »Ich hab meine Regel, Mäuschen«, mahnte sie milde an. Megan, sah sie an, öffnete den letzten Knopf, schob die Hand an ihre Brust, berührte sie zart. »Ich weiß, Liebes«, gab sie ihr einen sanften Kuss. »Mag dich halt auch gerne berühren.« »Machst mir eine Gänsehaut.« Megan lächelte. »Merke ich. Total süß.« Sakura giggelte vergnügt auf, sah ihr dann heimelig in die Augen. »Vier Wochen. Kommt mir wie ein Tag vor.« »Noch kein Heimweh, Liebes?« »Nein. Aber, ich denke schon manchmal daran. Zum Glück gibt es ja Internet. Kann mich mit Freundinnen austauschen, mit Haruto. Mir ist schon klar, dass sich das mit der Zeit reduzieren wird. Ich fühle mich bereits hier zuhause und das wird in jenem Maß noch zunehmen. Sakura ist angekommen, daran ist ihre Liebe schuld. Megan.« Megan berührte ihren Mund, schnappte verlangend mit den Lippen, worauf Sakura ebenso herzerfüllt einging, einander leidenschaftlich hinzugeben. »Ich werde dich nicht mehr hergeben«, hauchte Megan. »Da bin ich mehr als zuversichtlich.« »Ein Weißes mit etwas Rot«, tuschelte sie, schnappte wieder nach Sakura Lippen. »Du willst das wirklich.« »Ja.« »Schlechter Zeitpunkt.« »Holen wir nach. In drei Tagen. Werde dich schon zufriedenstellen.« Sie schlangen sich in die Arme, küssten sich begierig.

»Besser wir stehen auf«, löste sich Megan atemlos von Sakura's verspieltem Mund, »sonst falle ich noch über dich her.« »Ja, Schatz. Wird Zeit. Mir läuft es.« Megan giggelte amüsiert auf. »Na los, dann komm. Das Zweitgeilste ist, miteinander zu shoppen.« Sie lachten und schwangen sich aus dem Bett.

*

»Alles liebe zum Geburtstag.« Emely nahm überglücklich die Blumen und ihr Geschenk entgegen, drückte Sakura, wie ihre Tochter, herzlich an sich. »Schön das ihr da seid«, meinte ihr Vater, der sie ebenso herzlich willkommen hieß und ins Wohnzimmer bat. »Wow, Sakura, wo hast du das denn aufgetrieben?«, schwärmte Kyra nach ihrem Begrüßungskuss, hielt sie bei den Händen, sie von oben bis unten anzuschauen. »Megan hat es mir ausgesucht. Ja, ich finde es auch passend.« »Meine süße Geisha.« »Ein Kimono sieht ganz anders aus, solltest du eigentlich wissen«, entgegnete sie Megan ein wenig genierlich. »Geht aber schon ein Hauch in die Richtung. Schön figurbetont. Elegant und sehr sexy«, tuschelte Kyra ihr amüsiert zu. »Jetzt lass mich auch mal, Kyra«, meinte Robert. Sie lachten. Die beiden begrüßen sich herzlich. »Ja, du siehst bezaubernd aus«, meinte Emely, die ihren Blumenstrauß in eine Vase drapierte. »Kommt, setzt euch. Helft ihr beiden mir kurz in der Küche?« Kyra und Megan folgten ihr.

»Ich hoffe, ihr seid alle hungrig.« »Und ob«, meinte Megan, »Sakura und ich sind den ganzen Tag durch die Geschäfte, gab nur einen kleinen Salat unterwegs, haben uns sehr auf das Essen heute Abend gefreut«, stellte sie eine Schüssel mit Röstkartoffeln auf den Tisch und setzte sich neben Sakura an den Tisch. »Das stimmt. Megan kocht auch sehr gut, habe das von dir gelernt, Emely, wie sie mir einmal sagte.« »Kyra dagegen nur den Umgang mit Baumaschinen von ihrem Vater.« Sie lachten alle herzhaft auf. »Das stimmt überhaupt nicht, du Quatschkopf. Ich werde dich auf Diät setzen, wenn du so weitermachst.« Robert grinste nur, nahm ihr eine Schüssel mit Salat ab und stellte sie auf den Tisch. »Hast dir auch ein neues Kleid gekauft«, meinte Emely, die aus der Küche kam, die noch dampfenden Scheiben eines Bratens auf den Tisch stellte. Sie nahm am anderen Ende des Tisches platz, Robert gegenüber, der ihre Gespräche vergnügter Miene verfolgt hatte. Megan schmunzelte. »Ja, mir war danach.« »Mehr an Rosé als an Weiß, auch sehr schön. Könntet ihr einander austauschen, machte kaum einen Unterschied«, meinte Kyra verschlagen, zwinkerte ihrer Schwester verstohlen zu, indes sie sich Salat auf den Teller gab. »Megan würde dann jedoch mehr Bein zeigen und ich so gut wie gar keines mehr.« Sie lachten, sahen Sakura vergnügt an. Sie legte sich eine Scheibe Braten auf den Teller. »Ich würde euch gerne zu mir einladen, um für euch zu kochen.« Megan warf ihr einen neugierigen Blick zu, als sie nach der Salatschüssel griff. »Wir nehmen das mit Freude an, Sakura, vorzügliche, japanische Küche, wie ich gehört habe«, meinte Megans Vater. »Ich gebe mir Mühe, meine Großmutter väterlicherseits hat es mir beigebracht.« Emely warf ihm einen bedeutsamen Blick zu. »Es war sicher schwer für sie, dich gehen zu lassen.« »Ja, sie verstehen es jedoch. Es war immer mein Traum. Ihnen geht es gut. Ich habe noch Verwandte in den USA, einen Großonkel mütterlicherseits.« »Du willst sie sicher besuchen?« »Ja. Irgendwann werde ich das.« »Ihr wollt ein paar Tage verreisen?«, fragte Robert Richtung Megan. »Sakura möcht gerne die Fälle sehen.« »Das kann ich verstehen, dort ist es zu dieser Zeit auch sehr schön«, meinte Kyra bedeutungsschwerer Stimme. Sakura warf ihr einen Blick zu. »Ja. Kanada ist ein bezauberndes Land, Kyra. Ich war sofort beeindruckt. Die Entscheidung fiel mir daher nicht schwer.« Kyra senkte ihren Blick, verbiss sich ein Lächeln. Megan räusperte sich, nahm einen Schluck Mineralwasser. »Was macht deine Arbeit«, fragte Daniel, »hast du dich in der Firma gut einleben können?« »Ich fühle mich bereits sehr wohl dort, habe angenehme Kollegen, einen ehrenwerten Chef. Er regte an, noch Chinesisch zu lernen, sagte mir jede Unterstützung zu. Es fällt mir alles in allem nicht schwer. Ich habe nicht nur dieses Land in mein Herz schließen können.« Daniel sah sie beeindruckt an, nickte ihr zu. »Das freut uns sehr«, meinte Emely. Sakura legte ihr Besteck beiseite und sah Emely an. »Ich liebe eure Tochter über alles.« »Ja«, setzte Megan flugs hinzu, »und ich liebe Sakura. Wir haben uns entschieden, euch das heute ganz offiziell zu sagen. Dass wir uns gefunden habe, im Grunde schon lange zusammen sind, und es bleiben wollen. Ihr habt ein Recht darauf, es von uns zu hören. Es ist uns wichtig, obschon ihr es längst ahntet.« »Ontario«, meinte Kyra verschmitzt, »eine vernünftige Entscheidung. Gibt sehr romantische Orte dort, mein lieber Robert. Wäre mal wieder an der Zeit.« Robert lächelte nur, sah Megan, dann Sakura an. Emely nahm Sakura's Hand, schaute sie warmherzig an. »Wir beobachten schon lange, wie glücklich Megan ist und du bist es wohl auch mit ihr. Das ist es, was für uns alle zählt.« »Eine ehrenwerte und gescheite Schwiegertochter in spe, zumal eine so hübsche, du bist jederzeit herzlich willkommen, Sakura«, meinte Daniel gewogen, der Megan einen Blick zuwarf, woraufhin sie ein wenig genierlich wurde. »Schlechte Karten, Robert«, flötete Kyra. Er lächelte. »Ontario? Wieder zu den Fällen? Ja, dürfte romantisch werden.« Kyra sah ihn amüsiert an, gab ihm einen Kuss an die Wange. Daniel stand auf, ging in die Küche und kam mit zwei Flaschen Champagner zurück. »Dann haben wir an diesem Tag noch einen Grund anzustoßen.« »Vielleicht ja auch auf unserem zehnten Hochzeitstag, wer weiß, bis dahin ist es auch nicht mehr lange, nicht wahr, Robert?« Sie lachten, sahen die beiden an. »Wann feiert ihr ihn?«, fragte Sakura sie heimelig. »In anderthalb Jahren. Aber ihr seht nicht so aus, dass ihr euren Ersten so lange abwarten könntet.« »Wir wollen uns schon noch zeit geben, sind ja auch noch nicht verlobt«, erwiderte Megan ein wenig verschämt. »Sie bekommt schnell kalte Füße. Aber sie lässt sich auch gerne überzeugen.« Megan lachte herzlich auf, sah Sakura innig an und gab ihr einen lieben Kuss auf die Wange. Daniel schenkte ihnen in die Sektgläser ein, die schon zu Beginn der Tafel eingedeckt standen, nur darauf wartend, wie Sakura während des Essens mutmaßte. Daniel nahm sein Glas in die Hand, schaute in die Runde, die sich freudig erhob. »Auf meine Frau, eure Mutter und wohl bald zweifache Schwiegermutter, die wir alle von ganzem Herzen lieben. Herzlichen Glückwunsch, mein Liebling«, sagte Daniel und gab Emely einen Kuss. Sie stießen an, herzten sich familiär und tranken.

»Die in nicht allzulanger Zeit eine liebe Oma sein wird, wie du, Opa, und ihr beiden Hübschen, werdet Tante«, meinte Kyra salopp und warf Megan einen beschwingten Blick zu. Sie sahen sie alle verdutzt an. Megan stellte ihr Glas ab, nahm sie in den Arm. »Ich freue mich so für euch. Besonders für dich, mein Schatz«, tuschelte sie ihr ins Ohr. »Oh, das sind wunderbare Nachrichten. Und dies alles an einem einzigen Tag«, schloss Emely zunächst ihre Tochter dann Robert in ihrer Arme. »Was für eine Freude.« Daniel tat es ebenso, sah die beiden glücklich an. Kyra nahm Sakura in den Blick, die auf sie zutrat. Sie nahm sie fest in ihre Arme, drückte sie an sich. »Hab mit dir noch eine tolle Schwester bekommen. Ich hab dich sehr gern, Sakura.« »Ich freue mich auch sehr für euch. Ja, das ist mir ein wunderbares Gefühl.« Kyra sah sie fröhlich an und gab Sakura einen Kuss auf die Stirn. Sakura gratulierte Robert, der sie ebenfalls familiär an sich drückte. »Danke, Sakura, ist mir eine große Freude, dein Sushi soll ja ausgezeichnet sein«, setzte er halblaut hinzu, was Sakura leise auflachen ließ. »Scheint sich wohl schon sehr früh rumgesprochen zu haben.« »Ich erfahre so etwas eh immer als Letzter von Kyra. Das macht mich nicht weniger glücklich. Wir lieben uns dennoch über alles«, setzte er verschmitzt hinzu. Sie nickte verstehend, lächelte ihn an. »Ich mag dich, Robert.« »Ein Grund also, dreimal anzustoßen«, hörten sie Daniel. »Die Familie wird größer und reicher an Glück«, setzte er hinzu, Champagner nachreichend. Sie prosteten sich zu, saßen bis in den späten Abend hinein in beredter Runde zusammen, erzählten von sich und einer vorstellbaren Zukunft.

*

»Du bist mir zuvorgekommen, kleines Biest«, zappelte sich Megan ihre hohen Schuhe von den Füßen und nahm Megan in den Arm. »Du hattest Bammel und ich Durst auf Champagner.« »Hatte ich gar nicht.« »Ich hab einen sitzen, aber nur einen Leichten.« »Ich auch. Haben wohl zu oft "Kanpai' gesagt.« »Bin gespannt, was es wird.« »Wenn es so weit kommen sollte mit uns, möchte ich auch eines mit dir, am liebsten von dir«, nuschelte Megan ihr an den Mund. Sakura giggelte amüsiert auf, zupfte nach Megans Lippen. »Ich muss Pipi.« »Ich auch.« »Ich muss ganz nötig.« »Beeile dich, kannst danach schon mal das Bett anwärmen, mein süßer Schatz.« »Mit Schlafanzug?« »Unterstehe dich.« »Ich muss jetzt«, tupfte sie ihr einen Kuss auf und trippelte hinüber ins Bad. »Mach schnell.« »Ja, hab eh das kleinere Bläschen.« Megan lachte, zog sich den Reißverschluss ihres Kleides auf und ging zu ihr. »Verdammt, das wurde Zeit.« »Noch zwei Tage, dann schlafen wir in unserer kleinen Suite«, meinte Megan, die ihr Kleid auszog, sich im Spiegel betrachtete. »Bis dahin habe ich sie nicht mehr. Gibst du mir bitte eine Frische?« Sakura stand auf, betätigte die Spülung, zog sich den Slip hoch, trat an den Waschtisch heran und gab Megan einen Kuss an die Wange. »Ich mag Champagner.« Sakura schmunzelte, sah in Megans neckisch dreinschauende Miene. »Hättest ja eher etwas sagen können. Jetzt ist es zu spät.« Sie lächelte, setzte sich, indes Sakura sich fürs Zubettgehen fertig machte. »Ich hätte nichts dagegen, Megan. Bin jetzt ziemlich müde, friere, Liebling«, meinte sie kurz darauf und verließ zügig das Badezimmer.

Megan schaltete das Licht aus, zog einen der Vorhänge auf, um das weiche Mondlicht hereinzulassen, dass sich samtig aufs Bett legte. Sie begab sich zu ihr, ließ sich wohlig in Sakura's Arme nehmen und gab ihr einen Kuss. Einen Moment sahen sie sich versunken an, gewöhnten sich ans fahle Licht. »Eine schöne, sternklare Nacht«, flüsterte Sakura. »Ja, mein Schatz. Morgen wird uns ein strahlender Tag wecken. Du schmeckst nach Pfefferminze.« »Wie du auch.« »Wie war das vorhin, mein süßes Mäuschen?«, forschte Megan faustisch nach. »Ich hab etwas getrunken, Megan«, murmelte sie kleinlaut. »Ist mir schon klar. Du verschweigst mir etwas.« »Das bedeutet nichts.« »Das entscheide ich, Süße.« »Ich war halt nicht immer so brav, wie ich es heute bin«, erwiderte sie scheu. Megan sah ihr in die Augen. »Als würde ich dich nicht kennen, du kleines Luder. War sie hübsch?« »Ist sie immer noch.« Megan schmunzelte. »Hoffentlich weit weg. Ist besser für sie.« »Sehr weit.« »Sehr verliebt?« »Ja«, senkte Sakura ihren Blick, »sie hatte mich mit einer anderen betrogen. Ich kann so etwas nicht verzeihen.« »Wie heißt sie?« »Natsuki.« »Wie lange lief das zwischen euch?« Sakura schaute ihr in die Augen. »Nur ein paar Sekunden.« Megan lachte herzhaft auf. »Bist ein unanständiges Mädchen«, raunte sie, nachdem sie sich beruhigt hatte, »ja, ich fand das auch aufregend«, gab sie ihr zu. Sakura sah sie einen Moment zugänglich an. »Bleibt aber unter uns, Liebling.« »Kyra und ich verstehen uns wie sehr gute Freundinnen, ich vertraue ihr blind, aber sie weiß längst nicht alles. Was meine Frau angeht, verhält es sich anders, Sakura. Dir gehört mein Herz. Mit dir teile ich alles.« Sie nickte, schwieg sich einen Augenblick aus. »Ich mag es. Lasse es aber nur von einer Frau zu.« »Kommt auf den Moment an«, stellte sie feinfühlig fest. »Ja.« »Schön, dass ich das weiß, Liebling. Dann brauche ich mich nicht wegen meiner Gefühle zu schämen, die mich manchmal bei dir überkommen. Dann darf ich auch diese zulassen?« »Wollte ich dir damit zu verstehen geben.« »In Zukunft werde ich ehrlicher mit mir und mit dir umgehen und du hältst es genauso. Sollte nicht das geringste zwischen uns stehen. Ich hab ihnen von Anfang an von dir erzählt, weil ich mir nicht über meine Gefühle im klaren war. Ich war ziemlich durch den Wind zu dem Zeitpunkt. Hab an allem gezweifelt, vor allem an mir. Meinem Leben. Sie haben mir Mut gemacht. Insbesondere Kyra. Auf dem Rückflug, am Tag nach unserer ersten Nacht, kamen mir die Tränen vor Glück. Zugleich hatte ich solche Angst, Liebling.«

Sie nickte verstehend. »Ich wollte vergessen, Megan. Es geschah in den Bergen. Sie kamen von der Straße ab. Bald haben wir wieder Dezember, dann werden es 16 Jahre sein. Ich habe danach niemanden mehr so sehr geliebt und zugleich vermisst, bis ich dir begegnet bin. Ja, ich denke auch, dafür lieben wir uns zu sehr.« »Ach, Schatz«, hauchte sie mitfühlend, gab ihr einen Kuss, »ich werde dich niemals hintergehen, mir selbst nicht Grund sein wollen, dich zu verlieren, Sakura.« Sie atmete tief ein, lächelte Megan wohlig an. »Das könnte ich mir auch nicht verzeihen, mein Liebling. Vielmehr wüsste ich dir auch nicht zu beichten«, wedelte sie ihr hinterlistig zu. »Wir werden ja sehen, meine fesche, durchtriebene Geisha«, raunte Megan. »Was noch alles von dir kommt«, meinte Sakura vorwitzig. Megan schmunzelte, sah Sakura passioniert an. »Wir sprechen morgen, oder in den nächsten Tagen darüber, in Ordnung? Ich bin jetzt Hundemüde und du wohl auch«, gähnte sie, »kuscheln, Liebes, bis wir einschlafen?« »Ja«, schnurrte sie gemütlich, »und morgen früh weckt mich mein Sonnenschein.«

*

Sakura lag still, hielt die Augen geschlossen und genoss die friedvolle Stimmung jenes neuen Tages. »Noch verbotene Zone«, murmelte sie nach einer Weile, da Megan den Stoff ein wenig herabzog. »Nur ein Küsschen«, hauchte sie ihr intim an den Schamhügel. »Ist gar nichts dran.« Sakura schmunzelte. »Besser nicht.« »Möchte dich anschauen.« »Du kennst sie doch.« »Kann mich nicht sattsehen an dir.« »Hattest du mal etwas mit einem Mann?«, flüsterte Sakura versonnen. »Ich ahnte es vorher schon, wollte es genau wissen. Danach war ich mir sicher. Wonach schmeckt das klebrige Zeug eigentlich?« »Hast du mal Algenpaste probiert? So ähnlich.« »Kann mich nicht erinnern.« »Ich besorg's dir mal.« Megan schmunzelte, sah hinauf in ihr Gesicht und berührte sie mit der Nasenspitze. »War geil zu sehen, wenn es ihnen kam. Es waren hübsche, nette Kerle darunter. Es gibt aber nur einen, den ich wirklich mag. Ich wusste es auch früh, Liebling. Westliche Frauen besonders. Bekam jedes Mal so Herzklopfen. Meine Großeltern wollten die Heirat nicht. Es lag an ihren Erinnerungen. Nachdem sie tot waren, sahen sie sich verpflichtet. Ich weiß, dass es nichts damit zu tun hat, ich sie vermisse. Niemand trägt Schuld daran.« »Nein«, flüstere Megan warmherzig, »wir könnten uns nicht Lieben, hätten sie sich nicht geliebt, meine süßes Mäuschen.« Sakura lächelte. »Ja. Wäre besser, wenn du es bekommen würdest.« Megan hob die Augen, bemerkte ihren verschmitzten Gesichtsausdruck. »Was willst du damit sagen?« »Ist halt alles kleiner, schmaler. Ist so bei uns.« Megan tupfte ihr einen milden Kuss auf ihre samtweichen Lippen, legte den Stoff zurück, kam über sie, schlich sich an sie heran. »Aber sicher nicht zehnmal größer, du freche Göre«, sagte sie mit fester Stimme. Sakura prustete los, windete sich schließlich lauthals lachend unter ihr. »Hör auf, ich kann nicht mehr, nicht mehr kitzeln, Liebes, bitte.« Megan ließ von ihr ab, sah Sakura in die Augen, die sie atemlos beäugte. »Ich finde es auch spannend. Ist was Eigenes. Schmeckt nicht besonders gut. Salzig-bitter. Aber ich habs ihnen von der Nille gelutscht. Geschluckt. Gebratene Nudeln mit Sperma. Ich hab sie gewichst oder es aus einem Gummi darauf geträufelt. Sperma gehört doch in die Muschi. Oder nicht? Du kennst das von dir, hast dich probiert. Wenn es dich anzieht bei mir, dann mach es«, keuchte sie, schniefte und fixierte Megans Augen. »Wohl nicht der richtige Moment«, erwiderte sie schamhaft. »Ist nichts dabei, sagtest du.« »Ist noch nicht lange her. Da hab ich dir auf meinem Bett einen trockenen Spritzer Champagner herausgenuckelt. Deswegen war es ja auch nur ein kleiner Fleck.« Megan lächelte fein, beugte sich herab und gab ihr einen Kuss an die Stirn. »Wir lieben uns jedes Wochenende, jeden Tag, den wir zusammen verbringen. Das wird irgendwann nachlassen.« »Bin ich dir etwa zu aufdringlich?« Megan giggelte auf, sah ihr in die Augen. »Das bin wohl eher ich«, meinte sie halblaut. »Es wird nachlassen, aber ganz sicher nicht so schnell, wie du befürchtest. Wirst immer die attraktivste Frau für mich bleiben. Ich werde dich beobachten und beim kleinsten Signal wieder um dich werben.« »Du wirst mich nicht vernachlässigen?« »Ziehe es mir aus«, tuschelte sie, »mache es dir bequem und genieße mich, Liebling. Wir werden uns in Zukunft daran halten, was wir uns gestern Nacht eingestanden haben. Und, wenn du mich fragen solltest in den nächsten Tagen, dann wird deine Sakura ganz sicher nicht Nein sagen, mein Sonnenschein.«

* * *



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