Mein Leben in Norwegen Teil 26 (fm:Romantisch, 2801 Wörter) [26/49] alle Teile anzeigen | ||
Autor: mann194 | ||
Veröffentlicht: Mar 27 2019 | Gesehen / Gelesen: 9739 / 7274 [75%] | Bewertung Teil: 9.36 (33 Stimmen) |
Der Segelurlaub |
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Der Segelurlaub
Wir fuhren kurz vor Mittag los und hatten etwas später das Boot in Oslo erreicht. Ich bat Doreen nunmehr die Kabine im Heck für uns vorzubereiten und zerrte die Matratzen aus der Achterkabine an Deck und dann ins Auto. Ich bringe neue Matratzen mit, ich denke es ist auch in Deinem Sinn, oder? Alles klar meinte sie, ich bereite das Boot vor und richte alles her, wir können dann morgen nach dem Frühstück auslaufen! Meinte sie. Ich fuhr zu einer Polsterei und gab meine Eilbestellung auf, es kostete etwas Überzeugungsarbeit, aber ich konnte die neuen Polster in drei Stunden abholen. Cool, dachte ich, dann jetzt zur Uni und ich hoffte meinen Prof. zu treffen. Ich fuhr gerade auf den Parkplatz, da sah ich ihn und stoppte meinen Wagen direkt hinter seinem! Wir begrüßten uns und ich erklärte ihm die Situation in Kurzfassung und bat um Aufnahme ins Forschungsteam. Ich könnte am 1.9. starten und eventuell auch eine Juristin für internationales Recht mitbringen. Er war hellauf begeistert und so hatten wir einen Deal! Danach tranken wir noch einen Kaffee und tauschten uns über die aktuellen Neuigkeiten an der Uni aus. Zwei Stunden später stand ich wieder in der Polsterei und unsere Polster waren schon fertig! Sie hatten einen ähnlichen Stoff zum beziehen gefunden und die Polster waren jedoch etwas dicker! Soll mir recht sein, die Mitarbeiter verstauten das Ganze in meinem Wagen und ich war wieder auf dem Rückweg. Diese sperrigen Teile wieder in die Kabine zu bekommen war etwas schwerer als gedacht! Naja, halt nicht so alt wie die zuvor und damit stabiler in der Form. Nach einigen Anstrengungen lagen sie dann frisch bezogen in unserem neuen Reich! Und es fühlte sich super an, auch die zwei bis drei Zentimeter mehr an Dicke waren eine Wohltat! Doreen meinte: "Ich mach heute hier kein Abendessen, wir gehen in den Pölserkiosk!" Damit hatte sie die Zustimmung der Kinder schon auf ihrer Seite und auch ich war einverstanden. Ich meinte zu Doreen: "Vielleicht sollten wir etwas mehr Salat essen, immer nur Pommes und Ketchup ist wohl nicht so ausgewogen!" Kannst Du ja gerne mal versuchen! Meinte sie und grinste!
Doreen hatte unsere Vorräte an Speisen von zu Hause mitgenommen und alles verstaut, also brauchten wir nichts mehr einzukaufen und konnten am nächsten Tag nach dem Frühstück los segeln.
Für die Fahrt durch den Fjord zum Skagerrak hatten wir eine stabilen Wind aus NW und mir fiel auf der Fahrt ein, dieses Boot hatte noch keinen Namen und wir hatten es nicht getauft! Als wir am Abend in den Yachthafen von Strömstad einliefen musste das am nächsten Tag dringend nachgeholt werden. Wie saßen in der Plicht und ließen uns das Abendbrot schmecken. Nach einiger Diskussion einigten wir uns auf "Old Lady" als Bootsname. Nicht sehr originell, aber damit waren die Kinder dann auch zufrieden. Am morgen fuhren wir mit dem Boot zur Bootswerft und ließen den alten Namen entfernen und den neuen Namen am Heck und jeweils an Back- und Steuerbord anbringen, naja anbringen ist wohl falsch, die Buchstaben wurden in goldener Schrift aufgebracht und anschließend mit Lack versiegelt, das dauerte den ganzen Tag und wir machten eine lange Erkundungstour durch den Ort. Am Abend konnten wir dann die Taufe vornehmen und goßen etwas Champagner über das Heck und jeweils an rechts und links, dann gab es für die Kinder einen kleinen Schluck und für uns und die Werftmitarbeiter ein großes Glas! Die Old Lady war getauft und wir konnten bin zum nächsten Morgen in der Werft liegen bleiben. Wir waren alle platt und der lange Fußmarsch steckte uns in den Beinen.
Nach dem Frühstück sind wir bei gut 4-5 NW ausgelaufen und wir alle hatten unsere Schwimmwesten an! Doreen hatte auf den Wunsch der Kinder die CD "Water Ship Down" ins Radio geschoben und auf die Außenlautsprecher umgeschaltet. So stand Tjalf zwischen meinen Beinen und hatte das Rad in der Hand und wir steuerten auf die dänische Küste zu. Die Geschichte von Fiver und seinem Bruder Hazel war sehr spannend, die Kinder waren versunken und die Old Lady nahm die achterliche See mit Geduld und setzte den Wind in Geschwindigkeit um. Wir liefen knapp 10 Knoten und es war ein auf und ab. Doreen ging irgendwann unter Deck und machte uns ein paar Scheiben Brot. Sehr zur Freude von allen und nach kurzer Zeit war alles vertilgt! Am späten Abend liefen wir in Skagen ein und die Kinder schliefen bereits. Das war ein sehr langer Schlag, Doreen und ich saßen noch bei einem Glas Rotwein an Deck. Das war zuviel für die Kinder! Mahnte sie mich. Ok! Meinte ich, Du hast Recht.
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