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Die Weltumsegelung (fm:Romantisch, 1068 Wörter) [1/3] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Jun 01 2019 Gesehen / Gelesen: 13660 / 9619 [70%] Bewertung Teil: 8.72 (39 Stimmen)
Wir kamen auf den Kanaren an und gönnten uns eine Erholung. Dann ging es über den großen Teich nach Barbados! Aber es sollte anders kommen!

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Wir hatten und zwei Wochen Erholung auf den Kanaren gegönnt und die Old Lady wurde mit einem zweiten Vorstag ausgestattet, hier gab es eine Werft und die hatte sich auf Holzschiffe spezialisiert. Ein Segelmacher fertigte eine zweite Genua an und wir füllten unsere Vorräte an Wasser und Diesel auf, auch an die kulinarischen Genüße dachten wir und so war mehr oder weniger haltbare Lebensmittel an Bord. Gegen Ende Oktober liefen wir aus, suchten einen Kurs über die Kapverden um dann den Passatwind zu nutzen, zum Glück waren wir ein paar Tage später in einem gleichmäßigen Passatwind und ich setzte beide Genuas, zum Glück hatte die Werft auch das Achterstag verstärkt und so trieb uns der Wind mit knapp 10 Knoten durch die See. Etwas verschandelt wurde die Old Lady durch den Mast vom Windgenerator, der lieferte jedoch genug Strom und füllte die Batterien und der Kühlschrank leistete gute Arbeit. Kühle Getränke waren dann die Folge und wir machten weiterhin gut Fahrt gen Westen. Ich hatte mich nach einigen Problemen mit der Navigation auf den Sextanten "eingeschossen" und konnte unsere Position recht gut bestimmen. Wenn ein Schiff in der Nähe zu sehen war, rief ich es über Funk an und bat um deren Berechnung zur Position. Meistens stimmte meine und deren Berechnung überein. Jette und ich hatten schon auf dem Weg zu den Kanaren heraus gefunden, das ein 4 Stunden Rhythmus für die Wache am Rad die beste Zeiteinteilung ist. So konnte jeder von uns vier Stunden am Rad stehen, oder die Selbststeuerung überwachen und dann dösen, schlafen oder etwas zum Essen machen. Wir sahen Delphine und auch Wale, zum Glück weit von unserem Boot entfernt! Aber ein großes Gefühl war, das die Old Lady hier im Atlantik anders am Ruder war, als ob sie den Weg kennt! Das Boot lief einfach zur Hochform auf! Sie hat doch eine Seele! Meinte ich zu Jette. Ein weiterer "Nebeneffekt" auf hoher See zu sein, wir brauchten keine Kleidung und Jette konnte hier draußen endlich ihren Orgasmus rausbrüllen, auch meine Brunftgeräusche verhallten in der Weite.

Die Wellen nahm unser Boot mit der Erfahrung einer Old Lady! Wir waren ohnehin nahtlos braun und die Vorräte an Sonnenmilch gingen langsam zu Ende. Nach gut drei Wochen auf See hatte ich noch 60 Meilen bis Barbados ermittelt. Der Wind drehte auf NW und ich musste das erste Mal die beiden Genuas einholen und die Fock anschlagen, ich band dann auch gleich zwei Reffs in das Großsegel! Die Vorahnung ist immer richtig! Dachte ich mir. Der Wind nahm zu und wir liefen nach einiger Zeit an Aufregung beim Bergen der Segel, nur unter Sturmfock weiter! Der Wind hatte auf 10 zugenommen und wir beide hatten schon längst unsere Schwimmwesten an. Die Old Lady rauschte die Wellenberge abwärts und wurde immer schneller, als ich dann 12-13 Knoten auf dem Sumlog (Geschwindigkeitsmesser) sah, warf ich den Treibanker achterlich in die See, wir wurden abgebremst und konnten die Wellenberge besser "abreiten", das Boot hatte jetzt knapp 9 Knoten an Speed! Wohlgemerkt Wellental runter, das Wellental hoch standen wir fast! Ich musste mir eine andere Taktik für dieses Wellen ausdenken und bin dann nicht fast frontal die Wellen hoch und runter gefahren sondern mehr seitlich! Das war eine gute Idee, der Wind blieb in der Fock und die Old Lady brauchte nicht mehr die Wellenberge hoch, sondern sie nahm das Wasser wie ein Korken und schwamm einfach oben! Der Wind bescherte und dann mehr Fahrt durchs Wasser, bei diesem Kurs blieben auch die Töpfe in den Schränken! Zum Glück war es der frühe Nachmittag als ich die schwarze Wetterfront hinter uns sah! An die Arbeit mit dem Sextanten war bei diesem Seegang ohnehin nicht zu denken und ich versuchte einfach den Kurs zu halten. Nach einer weiteren Stunde sah ich ein Lichtzeichen und bat Jette in die Karte zu sehen. Ich gab ihr die Blinkfolge und -dauer an. Sie suchte diese Kombination und meinte: "Das kann nur Trinidad sein, Galeota Port wenn ich das richtig lese, aber da ist kein Jachthafen!" Das ist mir jetzt egal! Meinte ich und steuerte weiter auf den Leuchtturm zu, immer ein Blick auf das Echolot, Wenn ich jetzt grün sehe, kann ich dann darauf zulaufen? Wollte ich von Jette wissen. Ja! Meinte sie das ist die Richtung durch die Fahrrinne. Ich hatte grün, also Motor an und mir war die Sturmfock jetzt egal, sollte sie doch im Wind flattern, wir liefen genau gegen den Wind aus NW! Nach einer weiteren Stunde lagen wir im Hafen fest, der Diesel lief diesmal unter Volllast! Dann klarten das Boot auf und saßen im Salon. Meine Hände zitterten, als ich uns einen Whisky ins Glas goss! Das war mal ein Ritt! Meinte ich zu Jette, ich nahm sie in den Arm und gab ihr einen langen Kuss. Wir tranken unseren Whisky und lagen danach kaum in der Koje in einem tiefen Schlaf.

Am nächsten Morgen schien die Sonne und ich konnte eine Industrieanlage vor uns sehen. Ich ging raus aufs Deck und sah den Schaden an der Steuerbordseite, der Fender war verrutscht und hatte der rostigen

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