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Die Personenschützerin (fm:Romantisch, 14394 Wörter) [1/2] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Jul 03 2019 Gesehen / Gelesen: 47649 / 41371 [87%] Bewertung Teil: 9.78 (415 Stimmen)
Dem italienischen Außenminister wird ein neuer Personenschutz zugeteilt - es ist eine Frau.

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sehen Sie nicht aus."

"Das haben Sie nicht schlecht erkannt", kontert sie. "Mike und ich gleichen uns in der Tat kaum."

"Was soll dann das Ganze?"

"Ich in statt Mike hier."

"Statt Mike? Warum das?"

"Mike hat sich gestern bei einem Kletterunfall einen komplizierten Beinbruch zugezogen. Ich vertrete ihn."

"Er hatte einen Kletterunfall? Warum sagt man mir das nicht?", frage ich entgeistert. "Wie geht es seinem Sohn."

"Warum man Sie nicht informiert hat, kann ich nicht sagen. Mit Ihrer Büroorganisation bin ich noch zu wenig vertraut. Was Mikes Sohn angeht, so ist ihm nichts passiert, keine Sorge", gibt sie bereitwillig Auskunft.

"Aber warum hat mir das niemand gesagt?", bohre ich nochmals nach.

"Wie gesagt, das dürfen Sie nicht mich fragen, Sir", antwortet sie sachlich.

Ich stehe auf und gehe hinaus ins Vorzimmer, um nachzuschauen. Da sitzt niemand! Betty ist nicht da. Heute läuft aber auch alles schief! Montags bin ich zwar immer als erster im Büro, um mir die Wochenplanung durchzuschauen und mich vorzubereiten. Doch Betty kommt immer pünktlich um 8 Uhr, bringt mir Kaffee und den neuesten Klatsch und Tratsch. Doch heute ist es bereits 8:30 Uhr und ihr Büro ist immer noch leer. Da kann doch etwas nicht stimmen. Ich will gerade mein Handy aus der Tasche holen, um sie anzurufen, da kommt sie schnaubend und schwer atmend zur Bürotür herein.

"So eine Frechheit!", schimpft sie. "Der dumme Carabinieri-Beamte hat mein ganzes Auto kontrolliert. Als ob ich nichts Besseres zu tun hätte."

"Guten Morgen, Betty", grüße ich betont freundlich. Erst jetzt wird sie auf mich aufmerksam hört augenblicklich auf, zu jammern.

"Herr Minister, bitte entschuldigen Sie die Verspätung", meint sie hilflos dreinschauend.

"Schon gut, Betty. Was ist den passiert?"

"So ein übereifriger Beamter wollte den Verbandskasten sehen und als ich ihm gesagt habe, er soll mich nicht aufhalten, weil ich ins Ministerium muss, hat er erst so richtig losgelegt", erklärt sie in einem sehr vorwurfsvollen Ton.

"Schon gut Betty, beruhigen Sie sich. Setzen Sie sich erstmal hin. Wenn Sie sich beruhigt haben, machen Sie mir bitte eine Tasse Kaffee."

Sie schaut mich dankbar an und lässt sich in den Bürosessel plumpsen. Sie ist offenbar noch immer außer sich. Deshalb lasse ich sie erstmal in Ruhe und drehe mich um. Mein Besuch ist mir offenbar gefolgt und lehnt nun lässig am Türstock. Sie hat offenbar die ganze Szene mit einem Schmunzeln auf den Lippen beobachtet.

"Auch eine Tasse Kaffee?", frage ich.

"Oh, ja bitte!"

"Betty, heute ausnahmsweise zwei Tassen Kaffee. Mike hat sich das Bein gebrochen."

"Ach ja, genau, das wollte ich Ihnen sagen. Deshalb hatte ich es auch so eilig ins Büro zu kommen", meint Betty. Offenbar ist ihr wieder eingefallen, dass sie mir das sagen wollte. "Und wer ist die junge Dame."

"Ich bin Joy, ich vertrete Mike."

"Ein Frau?", ist Betty überrascht. "So etwas Schmächtiges noch dazu! Wie wollen Sie denn den Herrn Minister schützen, wenn´s darauf ankommt?"

"Keine Sorge!", kontert die Angesprochene. "Das kann ich."

"Kommen Sie mit", weise ich Joy an.

Sie folgt mir zurück ins Büro. Ich setze mich hinter den Schreibtisch und biete ihr Platz auf dem Stuhl davor an.

"Wir müssen es ein paar Tage miteinander aushalten. Also machen wir kein Drama draus."

"Ich gehe davon aus, dass wir mindestens ein halbes Jahr das Vergnügen haben", antwortet sie.

"Ein halbes Jahr?", frage ich erstaunt. "Wie das denn?"

"Mike hat sich, wie ich Ihnen schon gesagt habe, einen ausgesprochen komplizierten Beinbruch zugezogen. Das muss - den Ärzten zufolge - vier Monate heilen. Anschließend beginnt die Reha. Mindestens noch einmal zwei bis drei Monate."

"Aber sie sind mir doch nur vorübergehend zugeteilt worden. Man wird mir wohl wieder einen Mann zuweisen, sobald der passende frei ist."

"Haben Sie etwas gegen Frauen?", will Joy wissen. Ihre Augen verengen sich, ihr Blick wird reserviert.

"Nein, bitte verstehen Sie mich nicht falsch. Ich habe bestimmt nichts gegen Frauen", versichere ich schnell.

"Aber?", bohrt sie nach.

"Nichts aber. Ich gehe lediglich davon aus, dass man mir einen neuen Personenschutz zuteilen wird, der Mike auf Dauer ersetzt."

"Dieser Ersatz bin ich!"

"Wie Sie?"

"Lieber Herr Außenminister, Sie wollen unbedingt immer denselben Personenschützer."

"Ja, weil ich das praktischer finde. Da kennt man gegenseitig die Mack des anderen und kann sich besser aufeinander einstellen."

"Da bin ich ganz Ihrer Meinung. Das erleichtert den Job ungemein."

"Meine Worte!"

"Das Problem ist nur, dass es lediglich drei Beamte gibt, die dazu bereit sind. Alle anderen haben Familie oder wollen auf ihre Freizeit nicht verzichten. Was ich auch verstehen kann."

"Ok, dann wird man mir wohl bald einen dieser drei zuweisen."

"Hat man schon."

"Aha. Und warum schickt man dann Sie?"

"Weil ich einer dieser drei Beamten bin, besser gesagt eine dieser drei."

"Sie wurden mir dauerhaft zugewiesen?"

"Haben Sie etwas dagegen?"

"Wenn das so ist und sich nichts daran ändern lässt", entgegne ich. An diesem Punkt gehen mir die sachlichen Argumente aus, die man mit einer Frau besprechen kann.

"Dann wäre das ja geklärt", meint sie und grinst frech. "Nochmal zu meiner allerersten Frage: Was steht heute auf dem Programm?"

"Wir fliegen um zehn Uhr nach Brüssel zu einem Treffen der Außenminister. Voraussichtlich am Nachmittag geht es weiter nach Saudi-Arabien. Dort werden wir übernachten. Haben Sie alles Nötige dabei?"

"Steht schon bereit."

Joy hebt eine Sporttasche in die Höhe, die sie vor meinem Schreibtisch abgestellt haben muss, als sie ins Büro kam. Ich habe wohl nicht darauf geachtet. Vermutlich war ich von ihrer Erscheinung abgelenkt.

"Gut, wir starten in einer Viertelstunde. Würden Sie mich bitte allein lassen, ich müsste ein dringendes Telefonat erledigen."

Joy wirft mir einen belustigten Blick zu. Sie scheint sich zu freuen, dass sie in unserem kleinen Disput das letzte Wort hat. Doch ich gebe mich noch nicht so leicht geschlagen. Kaum, dass sie die Tür hinter sich geschlossen hat, nehme ich das Telefon zur Hand und wähle die Nummer des Innenministers.

"Hallo Mario, wer ist bei Euch für die Einteilung der Personenschützer zuständig?", erkundige ich mich.

"Geht es um Frau Guerra?",

"Keine Ahnung, sie hat sich als Joy vorgestellt."

"Ja, dann ist sie es", bestätigt er. "Joy Guerra. Wo liegt das Problem?"

"Du kannst mir doch nicht eine Frau als Personenschutz zuteilen lassen."

"Warum nicht?"

"Eine Frau? Die ist doch nie im Leben in der Lage, einen Angriff abzuwehren. Die ist viel zu jung und unerfahren."

"Keine Sorge, mein Freund. Frau Guerra ist hochqualifiziert. Sie hat das beste Ergebnis bei den Schießübungen, beherrscht die meisten der gängigen Kampfsportarten, hat eine Ausbildung zum Entschärfen von Bomben und hat ein Jahr Sonderausbildung beim Mossad absolviert. Die ist besser als jeder Mann."

"Diese Kleine? Das gibt es doch nicht?"

"Außerdem habe ich keinen anderen Personenschützer, der rund um die Uhr Dienst machen will. Alle anderen wollen nicht ständig arbeiten."

"Joy hat gesagt, es gibt drei, die dazu bereit sind", werfe ich ein.

"Deinen Mike, aber der ist außer Gefecht. Dann ist Guido, der bewacht den Ministerpräsidenten und die dritte im Bunde ist Frau Guerra", erklärt er mir geduldig. "Sei also zufrieden. Meine Leute haben deine Wünsche voll und ganz berücksichtigt."

"Aber sie ist eine Frau!"

"Na und? Hast du ein Problem damit?"

"Du sitzt den ganzen lieben Tag in Rom und gehst nur selten vor die Tür. Und wenn du doch einmal in die Provinz fährst, bist du am Abend wieder zu Hause. Natürlich ist es dann kein Problem. Ich dagegen bin Außenminister und so gut wie ständig unterwegs."

"Genau aus diesem Grund berücksichtigen wir deinen Wunsch, dass du keinen Personenschutz im Turnusdienst bekommst", wirft er ein.

"Das ist ausgesprochen lieb von dir, aber ich bin mit dieser Person oft tagelang unterwegs. Da will man sich auch einmal unterhalten, so von Mann zu Mann. Du verstehst? Oder man geht am Abend noch ein Bier an der Hotelbar trinken. Wie soll das mit einer Frau gehen?"

"Frau Guerra trinkt keinen Alkohol", entgegnet er. "Somit ist dein Problem eh schon gelöst."

Nichts ist gelöst. Ich möchte ab und zu ein Bier an der Hotelbar trinken und den Abend ausklingen lassen. Soll ich das in Zukunft alleine machen? Mit Mike hat das immer super funktioniert. Er ist ein vernünftiger Mann und seine Meinung hat mir schon mehrmals geholfen, eine Situation aus der Sicht des normalen Mannes zu betrachten. Das will ich nicht missen. Doch während ich nachdenke fällt mir auf, dass Mario offenbar meinen Anruf erwartet hat.

"Sag mal, Herr Innenminister. Woher bist du so gut informiert? Erzähl mir bitte nicht, dass du die Einteilung des Personenschutzes selbst übernimmst", frage ich nach. Ich bekomme zunächst aber nur ein Lachen.

"Mein Amtsdirektor hat mich vorgewarnt. Du bist schon der zweite Minister, der Frau Guerra loswerden möchte. Doch in deinem Fall ist das nicht möglich."

"Ich habe verstanden, ich bekomme nichts Besseres."

"Vor allem nichts Hübscheres", lacht er. "Ich will aber keine Beschwerden hören, dass du sie anbaggerst."

"Keine Sorge. Ich habe noch nie mit dem Personenschutz geflirtet", beruhige ich ihn.

"Stimmt, Mike hat sich nie beklagt", kontert er belustigt. "Bis jetzt zumindest."

Damit ist das Gespräch zu Ende. Wir verabschieden uns und ich mache mich auf den Weg. Es ist höchste Zeit, aufzubrechen. Joy wartet geduldig im Vorzimmer bei Betty.

"Geht's los?", erkundigt sie sich als ich die Bürotür öffne.

"Auf nach Brüssel", bestätige ich. "Haben Sie den Pass dabei?"

"Ich brauche einen Pass?"

Joy schaut mich mit riesengroßen Augen an. Ich kann die Verzweiflung und den Ärger in ihrem Blick lesen. Sie scheint Perfektionistin zu sein und ärgert sich im Augenblick über sich selbst, weil sie nicht daran gedacht hat. Ein Blick zu Betty zeigt mir, dass sie gecheckt hat. Sie lacht belustigt.

"Mensch, Mädchen, lass dich von dem nicht auf den Arm nehmen. Natürlich brauchst du keinen Pass", sagt sie beruhigend. Mir jedoch wirft sie einen vorwurfsvollen Blick zu, der mir wohl sagen soll, sie hat Joy unter ihre Fittiche genommen und ich sollte lieber vorsichtig mit ihr umgehen.

"Geh schon mal vor, Kindchen. Ich muss mit dem Minister noch zwei Takte sprechen", weist sie Joy an. "Unter vier Augen."

Die Angesprochene wirft zuerst Betty und dann mir einen fragenden Blick zu. Als ich zustimmend nicke, geht sie voraus.

"Seien Sie nett und freundlich zu dem Mädchen. Sie hat eine Chance verdient!"

"Kennen Sie sie?"

"Nein, sie hat mir vorhin, als sie gewartet hat, ein wenig von sich erzählt. Sie wird von niemandem akzeptiert, nur weil sie jung und eine Frau ist. Dabei hat sie einiges auf dem Kasten."

"Ich weiß. Sie ist verdammt gut", lenke ich ein.

"Na dann? Wo liegt das Problem?"

"Sie ist eine Frau."

"Und deshalb glauben Sie, sie kann ihren Job nicht?"

"Ach nein, natürlich nicht. Aber ich bin ein Mann und sie eine Frau. Wie sieht das aus?"

"Wir leben im 21.Jahrhundert. Da wird so etwas doch möglich sein."

"An diesem Punkt kann man es sowieso nicht mehr ändern", lenke ich ein. "Tschüss Betty. Bis Mittwoch."

---

Ich verlasse das Büro und folge Joy. Sie wartet im Treppenhaus. Sie lehnt scheinbar lässig am Geländer. Bei genauem Hinschauen erkenne ich allerdings die Körperspannung. Obwohl sie völlig entspannt wirkt, wäre sie sofort bereit einzugreifen.

"Kommen Sie", weise ich sie an. "Entschuldigen Sie den kleinen Scherz. Natürlich reisen wir ohne Pass. Wir haben unsere eigene Maschine und unterliegen den Regeln für Diplomaten."

Ohne ein weiteres Wort folgt mir Joy die Treppe hinunter zum Wagen. Sie bleibt immer einen bis zwei Schritte hinter mir. Auch jetzt sieht es so aus, als würde sie einen Spaziergang unternehmen. Dabei ist sie höchst aufmerksam.

Beim Einsteigen ins Auto beobachtet sie die Umgebung ganz genau. Mir kommt es so vor, als würde sie alles um uns herum scannen. Im Vergleich zu Mike ist sie deutlich wachsamer. Auch wenn hier im Hof des Ministeriums eine Gefährdung äußerst unwahrscheinlich ist, will sie offenbar nichts dem Zufall überlassen.

Kaum sitze ich im Wagen, schließt sie die Tür und nimmt auf dem Beifahrersitz Platz. Dann fahren wir los.

"Hat es einen Grund, dass Sie vorne sitzen?", frage ich nach einiger Zeit.

"Ist das nicht so üblich?"

"Wenn ich Gäste dabei habe schon. Dann wäre es hier hinten vermutlich zu eng. Aber, wenn wir allein sind, könnten Sie mir gern Gesellschaft leisten."

"Wie meinen Sie das?", erkundigt sie sich unsicher.

"Sie könnten mir ein wenig von sich erzählen oder wir können plaudern. Wir müssen mindestens ein halbes Jahr miteinander auskommen. Da ist es von Vorteil, wenn man sich zumindest ein wenig kennt."

"Warum wollen Sie immer denselben Personenschützer? Weil Sie viel unterwegs sind?"

"Natürlich sind die Reisen ein Argument. Es hat aber auch andere Gründe. Wenn mich immer wieder neue Personen begleiten, muss ich mich täglich neu auf die jeweilige Person einstellen, die gerade auf mich aufpasst. Natürlich gilt das auch umgekehrt. Wenn wir beide immer dasselbe Gegenüber haben, können wir uns auf die Wünsche und Eigenheiten des anderen besser einstellen. Sie kennen meine Macken und ich ihre. Das erleichtert es uns beiden, unsere Arbeit gut zu machen."

"Das ist auch der Grund, warum ich mich dazu entschlossen habe, das Angebot anzunehmen, mich rund um die Uhr um Sie zu kümmern."

"Dann sind wir zumindest in dieser Frage einer Meinung", antworte ich.

"Sie haben den Innenminister angerufen?", will sie wissen.

"Ich hab´s versucht", gestehe ich.

"Warum will niemand mit mir arbeiten?", meint sie niedergeschlagen.

"Jetzt hab´ dich nicht so. Ich hab´s kapiert."

"Was haben Sie kapiert?"

"Du bist verdammt gut und du hast die Chance verdient, dich zu beweisen."

"Das hat der Innenminister gesagt?", erkundigt sie sich. "Das kann nicht sein. Der weiß doch gar nicht, dass es mich gibt."

"Der weiß es sehr wohl. Sein Amtsdirektor hat ihn vorgewarnt", antworte ich. "Überzeugt hat mich aber Betty."

"Betty?"

"Sie hat mir den Kopf gewaschen und gemeint, ich soll dir eine Chance geben."

"Ich bin gut, das verspreche ich!"

"Ich weiß, deine Qualifikation hat mir der Innenminister unter die Nase gerieben", antworte ich und lächle dabei freundlich. "Du warst ein Jahr beim Mossad? Ehrlich?"

"Ja, das war kein Honigschlecken."

"Das glaube ich dir aufs Wort."

"Sie können sich wirklich auf mich verlassen", versichert sie.

"Lass bitte das blöde Sie. Wir stecken mindestens ein halbes Jahr fast Tag und Nacht zusammen. Ich muss mich auf dich verlassen und du wirst dich ab und zu über mich ärgern, weil ich unvorsichtig bin. Da sollten wir die Förmlichkeiten beiseitelassen und du zueinander sagen. Ich bin Renzo."

Joy schaut mich ein wenig überrascht an. Offenbar hat sie das nicht erwartet.

"Heißt das ...?"

"Wir sind ein Team!", vollende ich den Satz. "Genau das soll es heißen."

"Danke!", sagt sie ganz leise. "Du weist nicht, wie viel mir das bedeutet."

Damit ist vorerst alles geklärt. Ich will es mit ihr versuchen. Bei Joy kann ich mich tatsächlich sicher fühlen. Sie ist ausgesprochen aufmerksam. Davon hat sie mich bereits in dieser kurzen Zeit überzeugt. Der Rest wird sich geben. Wir werden nicht beste Kumpels werden, das war ich auch mit Mike nicht. Die Männergespräche werden mir zwar ein kleines Bisschen fehlen, aber wer weiß, könnte ja sein, dass auch wir unseren Gesprächsstoff finden. Und was den Absacker an der Hotelbar betrifft, so muss ich ihn eben allein trinken oder sie leistet mir mit einem Glas Mineralwasser Gesellschaft. Wer weiß das schon?

---

Ich lehne mich zurück und schließe die Augen. Brüssel ist genau genommen ein relativ unwichtiger Termin. Es soll die gemeinsame Haltung gegenüber Russland diskutiert werden. Da sich in den letzten sechs Monaten so gut wie nichts bewegt hat, wird vermutlich alles beim Alten bleiben. Viel wichtiger ist der anschließende Termin in Saudi-Arabien. Dort geht es um die Erdölfördermengen. Die OPEC hat die Fördermengen stark zurückgefahren und die Preise damit erheblich in die Höhe getrieben. Ich habe die Aufgabe übernommen, mit dem Saudischen Energieminister über eine Lockerung am Markt zu verhandeln. Ganz Europa stöhnt unter zu hohen Preisen. Die Amerikaner klagen zwar auch, aber die gehen wieder einmal ihren ganz eigenen Weg.

Der Fahrer steuert direkt auf eine Militärbasis nahe Rom zu. Vom Militärflughafen Grosseto in der Toskana aus starten nahezu alle Flüge der italienischen Regierung. Der Flughafen liegt nur wenige Kilometer nördlich von Rom. Als Joy sieht, dass wir das Tor zum Militärgelände passieren, dreht sie sich noch einmal zu mir um.

"Der Scherz mit dem Pass war nicht schlecht. Wer denkt denn, dass wir nicht mit einem Linienflugzeug fliegen", meint sie.

"Das wäre etwas umständlich", antworte ich. "Aber auch dort bräuchten wir keinen Pass."

Der Wagen hält direkt vor der Gangway zu einem Airbus A300. Joy springt aus dem Wagen und öffnet mir die Autotür. Ich steige aus, gehe die Treppe zum Flugzeug empor und betrete es. Allerdings bleibe ich im Eingangsbereich stehen. Ich drehe mich um und warte auf Joy, die - wie immer - einen Schritt hinter mir ist. Als sie mich erreicht, nehme ich sie um die Taille und wir betreten gemeinsam den Passagierraum. Im ersten Moment will sie sich dagegen sträuben, dass ich den Arm um sie lege. Nach einem fragenden Blick ihrerseits und einer Kopfbewegung in Richtung Innenraum meinerseits, lässt sie es bleiben.

Die Maschine ist in drei Bereiche geteilt. Ganz vorne befinden sich drei Schreibtische. Zwei kleinere sind für eventuelle Sekretäre, den Personenschutz oder andere Begleitpersonen. Der größere ist mir vorbehalten. Der mittlere Teil der Maschine gleicht einem Wohnzimmer. Hier sind mehrere Sessel und zwei große Sofas, die links und rechts vom Mittelgang angebracht sind. Im hinteren Bereich befinden sich ein kleines Bad und ein recht schnuckeliges Schlafzimmer. Auf längeren Flügen ist das ganz praktisch, weil man auf diese Weise ausgeruht und fit am Bestimmungsort ankommt.

"Mit dieser Maschine fliegst immer nur du?", erkundigt sich Joy neugierig.

"Nur in Ausnahmefällen kann sie auch vom Ministerpräsidenten genutzt werden. Aber das passiert ausgesprochen selten. Ihm steht für Staatsbesuche eine größere Maschine zur Verfügung und innerhalb des Landes bewegt er sich meist mit dem Helikopter."

"Warum hast du vorhin den Arm um mich gelegt?"

"Die Besatzung besteht aus Soldaten. Wenn die eine Frau sehen, werden sie nervös. Ausnahmen sind da nur, ältere Damen und Frauen, die sich in meiner Begleitung befinden. Die werden natürlich nicht angebaggert."

"Das wolltest du also vermeiden", stellt sie belustigt fest. "Lieb von dir. Wäre aber nicht nötig gewesen. Ich kann mich ganz gut auch selbst behaupten."

Sie sagt das freundlich, nicht vorwurfsvoll. Joy schaut sich im Innenraum um und checkt auch hier alles ab. Währenddessen kommt ein Offizier auf uns zu.

"Ich bin Leutnant Cocci und bin für die Sicherheit an Bord zuständig", stellt er sich vor.

"Leutnant", grüße ich.

"Ich bin Joy Guerra und für die Sicherheit des Herrn Minister verantwortlich", stellt sich Joy vor. Sie mustert den Leutnant eindringlich.

Dieser nimmt sie seinerseits unter die Lupe. Sein etwas überraschter Blick wandert zunächst zu Joy und dann zu mir. Er scheint einen Moment zu überlegen.

"Ich bin für die Maschine und damit auch für den Minister zuständig, solange er an Bord ist", präzisiert der Leutnant.

"Glauben Sie mir Leutnant, der Minister ist wichtiger als die Maschine und ich bin Oberst", stellt sie klar.

Ihr Ton ist plötzlich militärisch-zackig. Die sonst locker-lässige Joy hat sich völlig verändert. Auch ihre Haltung ist gerade und ihr Kopf erhoben. Ich beobachte die Szene belustigt. Auch dem Leutnant fällt die Veränderung auf. Er knallt die Hacken zusammen und legt die flache Hand an die Stirn, um sie militärisch zu grüßen.

"Wie Sie wünschen Oberst", antwortet er.

"Wir können starten, von uns aus", weist sie ihn an.

"Ich werde es dem Kapitän mitteilen."

Mit diesen Worten verschwindet er nach vorne. Ich glaube es ist froh, keinen Rüffel bekommen zu haben.

"Du warst aber auch gemein und hast ihm nicht sofort deinen Dienstgrad genannt", tadle ich Joy gespielt.

"Ich wette, der hat mich nicht für voll genommen", grinst sie.

"Am Anfang vermutlich nicht", antworte ich belustigt. "Du bist echt schon Oberst?"

"Ich habe dir doch gesagt, ich habe etwas auf dem Kasten."

"Das sehe ich", gestehe ich anerkennend. "Nehmen wir hier Platz?"

Ich mache eine Handbewegung zu einem der Sofas. Joy zögert einen Moment, dann aber setzt sie sich hin und ich nehme in ihrer Nähe Platz. Während ich mich hinsetze, spüre ich, dass die Maschine zu rollen beginnt.

"Ich würde dich bitten, mir nicht die Tür aufzuhalten, wenn ich aus dem Wagen steige. Ich finde das irritierend", wende ich mich an Joy.

"Warum? Das ist doch so üblich."

"Im Normalfall schon. Aber du bist eine Frau. Mein Verständnis von Höflichkeit würde es mir gebieten, dir die Tür zu öffnen. Dass das etwas sonderbar aussehen würde, ist mir schon klar. Aber, dass du es bei mir tust, das muss nicht sein."

"Das hat doch nichts mit Höflichkeit zu tun. Ich öffne in dem Moment, in dem ich mir sicher sein kann, dass keine Gefahr droht und du aussteigen kannst", erklärt sie. "Das gehört zum Job."

"Das ist ein Argument", gestehe ich. "Könnten wir es aber nicht so machen, dass ich drinnen warte, bis du mir mit Kopfnicken ein Zeichen gibst, dass die Luft rein ist? Dann öffne ich selbst die Tür und steige aus. Das hätte den Vorteil, dass du die Hände frei hast."

"Aber ich kann die Tür nicht wieder schließen, sollte plötzlich doch noch eine Gefahr auftauchen", wirft sie ein.

"Na bravo, du willst mir die Tür ins Gesicht knallen?", antworte ich und grinse dabei.

"Das nicht", grinst nun auch sie. "Du versteht doch, was ich meine."

"Sag dann einfach zurück oder rein. Dann komme ich der Aufforderung nach und alles ist gut."

"Das alles, nur damit dir eine Frau nicht die Tür aufhält?", will sie wissen. "Ehrlich?"

"Ich bin sehr wohl für die Gleichberechtigung. Doch das schließt - meiner Meinung nach - einen höflichen Umgang miteinander nicht aus."

Es entsteht eine kürzere Pause. Joy schaut mich belustigt und genervt gleichermaßen an.

"Ok, wenn es dir so wichtig ist. Dann machen wir es so, wie du vorgeschlagen hast", lenkt sie ein. "Aber wehe, du gehorchst nicht und steigst früher aus, als ich es dir erlaube oder du bist nicht augenblicklich wieder im Auto, wenn ich dich dazu auffordere."

"Der Mann, der dich eines Tages bekommt, muss parieren", antworte ich grinsend.

"Das geht dich überhaupt nichts an", stellt sie klar.

"War doch nur ein Scherz", beruhige ich sie. "Jetzt mach dich doch locker."

Kapitel 2 - Das Kennenlernen

Die Konferenz in Brüssel hat sich wider Erwarten in die Länge gezogen. Joy hat sich die ganze Zeit sehr diskret im Hintergrund aufgehalten, hat mich aber nicht einen Moment aus den Augen gelassen. Zumindest hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, bestens beschützt zu sein. Immer dann, wenn ich mich zu ihr umdrehte, um zu schauen, ob es ihr gut geht, hatte sie den Blick auf mich gerichtet.

"Wir sind spät dran. Wir übernachten wohl besser in Brüssel und fliegen erst morgen nach Saudi-Arabien weiter. Heute hat es keinen Sinn mehr", erkläre ich Joy, als wir zusammen das Tagungsgebäude verlassen.

Die Verzögerungen hatten sich schon bald abgezeichnet. Deshalb habe ich noch während der Konferenz, Betty angerufen und sie gebeten, uns zwei Hotelzimmer in Brüssel zu buchen. Außerdem sollte sie dem zuständigen Beamten mitteilen, die Stellen in Saudi-Arabien von der Verschiebung meiner Ankunft zu informieren. Deshalb rufe ich sie nun an, um nachzufragen, in welchem Hotel wir untergebracht sind.

"Ich habe nur noch ein Doppelzimmer auftreiben können. Brüssel ist zurzeit wegen einer Messe nahezu ausgebucht. Nur in einer billigen Absteige hätte ich zwei getrennte Zimmer gefunden und in einer Jugendherberge wollte ich Euch auch nicht unterbringen", informiert sie mich.

"Aber Betty, soll ich etwa mit Joy die Nacht in einem Zimmer verbringen?", tadle ich sie.

"Mit Mike ging es doch auch, wenn es nicht anders möglich war", verteidigt sie sich.

"Mit Mike ja, der ist ein Mann!"

"Nun hab dich nicht so", meint Joy tadelnd. "Ich werde dich schon nicht fressen."

"Es gibt kein zweites Zimmer in Brüssel", betont Betty.

"Kein zweites Zimmer in Brüssel", wiederhole ich.

"Wenn es dir peinlich ist, dann übernachte ich im Flugzeug", wird Joy ärgerlich.

"Ja, ja, bei Leutnant Cocci und seinen Leuten?", frage ich genervt.

"Die tun mir nichts. Ich kann mich verteidigen", kontert sie. "Das habe ich dir doch schon bewiesen."

"Ich weiß, fünf Kampfsportarten oder so und Ausbildung beim Mossad nicht vergessen", betone ich.

"Auch das."

Die Stimmung ist ein wenig angespannt. Schließlich ist die Situation neu für mich. Mit Mike war es wirklich kein Problem, sich ein Zimmer zu teilen. Ich bin da echt nicht kompliziert. Doch Joy ist eine Frau und eine verdammt gutaussehende noch dazu. Wenn das bekannt wird, dass wir in einem Zimmer übernachten, dann brodelt die Gerüchteküche.

Andererseits kann ich sie nicht im Flugzeug schlafen lassen. Das wäre unhöflich und würde zu noch mehr Gerede führen. Das würde sich kaum geheim halten lassen. Die Besatzung würde es mitkriegen und herumerzählen. Wie ich mich auch entscheide, ideal ist die Situation auf keinen Fall.

"Was soll´s, wir werden uns das Zimmer schon irgendwie teilen können", ringe ich mich zu einer Entscheidung durch. "Komm, fahren wir ins Hotel."

Betty nennt mir den Namen des Hotels und ich gebe ihn an den Fahrer weiter. Solange wir in Brüssel sind, steht uns eine Limousine der EU zu. Diesmal überrumple ich Joy, bugsiere sie in den Fond des Wagens und setze mich neben sie.

"Ich werde auf der Couch schlafen", meint Joy, als wir auf dem Weg zum Hotel sind.

"Schauen wir zuerst, wie das Zimmer ausgestattet ist, dann können wir immer noch entscheiden", vertröste ich sie.

"Du willst natürlich eine Frau nicht auf der Couch schlafen lassen. Keine Sorge. Ich bin bei einer Sondereinheit der Polizei. Glaube mir, ich habe schon deutlich schlechter geschlafen, als auf einer Couch."

"Wir schauen uns das Zimmer an, dann entscheiden wir", bleibe ich bei meiner Haltung.

"Hat dir schon einmal jemand gesagt, dass du ein Sturkopf bist?", erkundigt sich Joy.

"Nein, hatte auch noch nie einer einen Grund dazu."

"Dass ich nicht lache!"

"Warst du schon einmal in Brüssel?", erkundige ich mich und wechsle damit das Thema.

"Nein, bin heute zum ersten Mal hier."

"Dann genieße die Stadt. Von hier aus wird Europa verwaltet."

"Die EU ist nicht Europa", stellt sie klar.

"Das nicht, aber ohne die Gemeinschaft wird Europa untergehen."

"Ja natürlich!", meint sie skeptisch.

"Wir Europäer sollten nicht immer glauben, wir wären der Nabel der Welt. Im Vergleich zu den USA, China oder Indien sind wir unbedeutend. Sowohl wirtschaftlich als auch in Bezug auf die Zahl der Bevölkerung, sind wir relativ klein. Wir spielen nicht mehr die erste Geige. Wenn wir nicht zusammenarbeiten und zusammenstehen, dann werden wir zwischen den großen Mächten dieser Erde aufgerieben. Was sind Deutschland, was ist Italien oder was ist Frankreich im Vergleich zu China."

"Die sind viele, wir aber haben die klugen Köpfe", wirft sie ein.

"Die klugen Köpfe wandern schneller ab, als du ihnen ein Angebot machen kannst. Wer gute Gehälter zahlen kann, bei dem arbeiten die klugen Köpfe. Täusch dich nicht. Indien ist uns bereits heute weit voraus, was Computerfachleute betrifft."

"Du glaubst, wir kacken ab?", erkundigt sie sich salopp. Ich muss über ihre Sprachwahl schmunzeln. Aber sie bringt es auf den Punkt.

"Wie viele Inder wissen, wo auf der Weltkarte Italien zu finden ist? Genauso wissen wir nicht wo Punjab liegt. Wir kennen nur Indien und nicht die einzelnen Regionen. Sie wissen, was Europa ist, kennen aber nicht die verschiedenen Staaten."

Joy wird nachdenklich. "So habe ich das nie bedacht."

Wir kommen beim Hotel an und steigen aus. Ich begebe mich zur Rezeption, wohin Leutnant Cocci bereits unser Gepäck gebracht hat. Ich bekomme nach wenigen Formalitäten den Zimmerschlüssel und wir fahren mit dem Lift nach oben. Noch im Lift reiche ich Joy den Schlüssel und nehme beim Aussteigen die Trolleys. Einen kurzen Moment zögert sie.

"Mach schon!", weise ich sie an. "Du musst doch das Zimmer unter die Lupe nehmen. Das geht nicht so gut mit Gepäck."

Mein Argument leuchtet ihr ein, obwohl ich es nur als Ausrede vorgeschoben habe. Der Zweck heiligt die Mittel, denke ich bei mir. Während sie aufsperrt, bleibe ich vor der Tür stehen. Aber auch, als die Tür offen ist, gibt sie mir mit der Hand ein Zeichen, stehen zu bleiben. Joy verschwindet im Zimmer und schaut sich dort vermutlich um. Kaum, dass sie im Zimmer ist, höre ich ein lautes Lachen.

Ich folge ihr und schaue mich verwundert um. Das Zimmer ist zwar recht klein, aber halbwegs gemütlich eingerichtet. Da wir nur eine Nacht hier verbringen, reicht es völlig aus.

"Was hast du denn zu lachen?", erkundige ich mich.

"Wer schläft auf der Couch?", will sie wissen.

Ich schaue sie verdutzt an und blicke mich im Zimmer um. Erst jetzt fällt mir auf, dass gar keine Couch im Zimmer ist. Außer dem Doppelbett gibt es keine Schlafmöglichkeit. Auch ich muss grinsen.

"Ich habe dir doch gesagt, wir diskutieren, wenn wir das Zimmer gesehen haben."

"Schlaumeier!", kontert sie. Ihr Lachen zeigt aber, dass sie es nicht ernst meint.

"Komm, lass uns lieber ein Restaurant suchen. Ich habe Hunger", fordere ich sie auf. "Wie sieht es bei dir aus?"

"Ich könnte einen Bären verschlingen."

Ich stelle die Trolleys einfach ab und wir drehen auf der Stelle um. Auf einer App schaue ich nach, ob ich ein empfehlenswertes Restaurant in der Nähe finde. Ich habe Glück. Nur etwa 200 Meter entfernt soll sich das beste Restaurant in ganz Brüssel befinden. Die Kommentare sind sehr vielversprechend. Na dann?

---

Joy und ich schlendern über den Gehweg dahin. Es ist eine lauer Frühsommerabend, wir sind beide entspannt. Am liebsten würde ich den Arm um ihre Taille legen. In ihrer Gegenwart fühle ich mich wohl. Auch wenn wir Anfangs unsere Differenzen hatten, wir verstehen uns ausgesprochen gut. Ich hätte nie gedacht, dass es mit uns auf Anhieb so gut klappen würde. Mir ist allerdings klar, dass sich das mit dem Arm nicht ziemt. Es würde so aussehen, als würde ich ihr zu sehr auf die Pelle rücke und lasse es deshalb bleiben.

Keine Ahnung, wie sie reagieren würde. So gut kennen wir uns doch noch nicht. Wohl auch deshalb ist es besser, wenn ich einen respektvollen Abstand halte. Zumindest geht Joy diesmal nicht hinter mir, sie bleibt auf gleicher Höhe. Trotzdem ist sie wachsam, auch wenn ein Außenstehender ihr das nicht anmerken würde.

Im Restaurant angekommen, bekommen wir einen recht netten, etwas abgeschiedenen Tisch zugewiesen. Als uns der Kellner die Speisekarte bringt und Joy die Preise sieht, klappt sie sie gleich wieder zu.

"Wir sollten uns ein anderes Lokal suchen. Hast du die Preise gesehen?"

"Bleib ruhig, du bist natürlich eingeladen."

"Trotzdem! Ich kann keine Suppe für 20 Euro essen", wehrt sie ab.

"Dann nimm eben keine Suppe, sondern eine Vorspeise", schlage ich vor.

"Renzo!", meint sie tadelnd. "Du weißt, was ich meine."

"Ich weiß, was du meinst", beruhige ich sie. "Wir bleiben aber trotzdem hier."

"Hast du mir heute vorgeworfen, bestimmend zu sein?"

"Ich kann mich nicht erinnern", antworte ich und tue, als wüsste ich nicht, was sie meint.

Da der Kellner zurückkehrt, um die Bestellungen aufzunehmen und sie sich vor ihm offenbar keine Blöße geben will, bestellt sie eine Hauptspeise. Ich nehme zwei Vorspeisen. Außerdem bestelle ich eine Flasche Rotwein.

"Du trinkst eine Flasche Rotwein allein?", will sie wissen.

"Du kannst mir helfen, wenn du willst", biete ich an.

"Ich trinke keinen Alkohol", stellt Joy klar.

"Aus Prinzip?"

"Nein, ich bin im Dienst."

"Genau genommen, sitzen wir beim Abendessen."

"Ich trage die Verantwortung für deine Sicherheit."

"Mir kann doch nichts passieren. Hier kennen mich die Leute nicht. Wen interessiert es in Brüssel, wer der italienische Außenminister ist."

"Es könnte jemand aus Italien eingereist sein", wirft sie ein.

"Wegen mir?"

"Warum nicht wegen dir?"

"Weil ich nicht so wichtig bin. Wer sollte mir schon etwas antun wollen?"

"Ich habe keine Ahnung. Eine eifersüchtige Ehefrau?", Joy schmunzelt.

"Es gibt keine Ehefrau und eifersüchtige schon gar nicht."

"Eine Freundin?"

"Auch keine!"

"Ein Mann, mit dessen Frau du ein Verhältnis hast?"

"Auch so etwas gibt es nicht."

"Dann gebe ich mich geschlagen."

Der Kellner kommt mit dem bestellten Mineralwasser und dem Rotwein. Er schenkt zunächst das Wasser ein und öffnet anschließend die Flasche.

"Wer probiert?", erkundigt er sich.

"Er!", stellt Joy sofort klar. Sie deutet dabei auf mich.

Als auch das erledigt ist, schenkt der Kellner zunächst ihr Glas ein und dann meines. Ich bin ein wenig überrascht, dass sie nicht ablehnt. Egal! Ich erhebe das Glas.

"Prost!", wünsche ich.

"Prost!", antwortet auch sie.

Wir nehmen einen Schluck und ich muss sagen, der Wein schmeckt wirklich köstlich.

"Erzähl ein wenig von dir", fordere ich Joy auf.

"Was soll ich denn erzählen?"

"Wo bist du aufgewachsen?"

"In einem kleinen Dort in der Nähe von Neapel", antwortet sie.

"Wie war deine Kindheit?"

"Beschissen!", antwortet sie nach einigem Zögern.

"Willst du darüber sprechen?", frage ich vorsichtig.

"Lieber nicht, ich will dir den Abend nicht versauen", wirft sie ein.

"Manchmal tut es gut, darüber zu reden."

"Kann schon sein."

"Bist du der Typ, der alles in sich hineinfrisst?"

Joy schaut mich nachdenklich an. Ich habe zum ersten Mal den Eindruck, dass ihr Blick nicht mehr die sonst übliche Härte und Entschlossenheit ausstrahlt. Etwas Weiches kommt durch. Ich habe das Empfinden, dass mir zum ersten Mal nicht die Personenschützerin, sondern die Frau in ihr gegenübersitzt.

"Ich fürchte ja."

"Hast du überhaupt schon einmal einen Menschen an dich herangelassen?"

Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass auf der Seele dieser Frau eine schwere Last liegt. Gleichzeitig schätze ich sie als den Typ ein, der alles mit sich allein ausmachen will.

"Du bist Minister und ich arbeite für dich. Ich glaube, es wäre nicht angebracht, dir mein Herz auszuschütten", blockt sie ab.

"Ich bin im Augenblick ein ganz normaler Mann, der eine hübsche und sehr interessante junge Frau vor sich hat. Wir sollen oder dürfen ein halbes Jahr - so gut wie ständig - zusammen sein. Da wird es sich kaum vermeiden lassen, dass wir uns näher kennenlernen", antworte ich. "Ich will dich aber zu nichts überreden. Wenn du mit mir reden möchtest, ich bin da. Dabei ist egal wann. Sobald für dich der richtige Zeitpunkt gekommen ist, sag es einfach."

"Warum ist ein Mann, wie du, Single?", will nun sie wissen.

"Ich habe mich ganz auf meine Kariere als Politiker konzentriert. Da gab es keine Zeit für Frauen."

"Bedauerst du es?"

"Manchmal schon. Je älter ich werde, umso öfter frage ich mich, ob es das wert ist. Versteh mich bitte nicht falsch, ich liebe das, was ich tue. Allerdings gibt es Momente, in denen ich mich doch sehr einsam fühle. Wenn du mit 34 Jahren feststellen musst, dass du Weihnachten immer noch zuhause bei den Eltern verbringst, weil es auf Gottes weiter Welt nicht einen einzigen Menschen gibt, der sonst auf dich wartet, dann kommst du schon ins Grübeln."

"Hast du nie die passende Frau getroffen?"

"Ich weiß es nicht", antworte ich nachdenklich. "Ganz ehrlich? So hart es klingen mag, ich habe keine gut genug kennengelernt, um dir eine ehrliche Antwort auf diese Frage geben zu können. Ich glaube, ich kenne Mike besser, als die paar Frauen, mit denen ich in den letzten Jahren zusammen war."

"Das klingt irgendwie traurig."

"Ist es vermutlich auch", gebe ich unumwunden zu. "Leider ist man immer erst klüger, wenn man das Leben betrachtet, wenn es bereits hinter einmal liegt."

"Man kann aus seinen Fehlern lernen. Hast du das nie versucht?"

"Du weißt selbst, wie es mit den guten Vorsätzen ist."

"Es ist aber nie zu spät, noch etwas zu ändern."

"Auf welchem Kalenderblatt hast du diesen Spruch gelesen?", frage ich.

Mit einem Lächeln will ich ihr zeigen, dass ich es scherzhaft meine. Es wirkt. Sie lächelt auch. Endlich! Joy blickt die meiste Zeit ernst drein. Das gehört vermutlich zu ihrem Job. Doch auch in etwas entspannteren Momenten neigt sie dazu ihre Gefühle hinter einem professionellen Gesichtsausdruck zu verbergen. Gerade deshalb empfinde ich dieses Lächeln als besonders wertvollen Moment. Sie lässt mich einen kurzen Augenblick näher an sich heran.

"Entschuldige! Ich bin vermutlich die Falsche, dir Ratschläge zu erteilen."

"Wir haben wohl alle unser Päckchen zu tragen", antworte ich nachdenklich.

"Das wird wohl so sein", stimmt sie zu.

Den Rest des Essens reden wir über erfreulichere Dinge. Joy ist eine vielseitig interessierte Frau und es macht wirklich Spaß, mit ihr zu diskutieren. So vergeht der Abend recht schnell und als wir ins Hotel zurückkehren haben wir die Flasche Wein geleert und sind gesättigt.

Kapitel 3 - Die erste Nacht

Wir sind im Hotelzimmer und haben uns gerade für die Nacht fertiggemacht. In Ermangelung weiterer Schlafgelegenheiten haben wir uns entschlossen, dass wir beide im Doppelbette schlafen.

"Ich beherrsche Kampfsport. Komm mir also nicht zu nahe", meint Joy, als ich den entsprechenden Vorschlag mache.

"Ich würde es nie wagen", versichere ich. "Mir schlottern jetzt schon die Knie."

Joy reagiert nicht so, wie ich erwarte. Anstatt eines Lächelns verfinstert sich ihre Mine. Ich habe keine Ahnung, warum die Stimmung so plötzlich umschlägt. Irgendwie fröstelt es mich, weil es mir so vorkommt, als würde die Raumtemperatur abstürzen.

"Mein Vater hat uns alle geschlagen", sagt Joy plötzlich.

Sie ist todernst. Ich erstarre in meine Bewegung, ins Bett zu steigen. Sie liegt bereits drinnen und schaut mich an. In ihren Augen liegt große Unsicherheit, ihr Körper ist sichtlich angespannt. Es ist das erste Mal, dass sie sich mir verletzlich zeigt.

"Das tut mir leid", sage ich. Ich weiß doch nicht, was man in so einem Moment antworten könnte.

"Du kannst doch nichts dafür."

"Und doch erfüllt es mich mit Schmerz. Ein Kind sollte so etwas nie erleben müssen."

"So etwas prägt dich dein ganzes Leben lang."

"Das kann ich mir vorstellen. Deshalb der Kampfsport?"

"Ich habe mir geschworen, nie mehr ein Opfer zu sein."

"Das bist du nicht mehr", versichere ich ihr. "Du bist ein wunderbarer Mensch."

Ich bin inzwischen im Bett und liege auf der Seite, ihr zugewandt. Dabei stütze ich den Kopf in meine rechte Hand, der Ellbogen ist auf dem Bett abgestützt.

"Ich bin immer noch das Opfer. Ich lasse keinen Menschen an mich heran. Ich traue mich nicht, auf Menschen zuzugehen. Ich bin eine Kampfmaschine, ausgerichtet auf Verteidigung. Das ist doch kein Leben!"

"Du bist nicht mehr das Opfer, du bist verletzt worden. Das hat Narben hinterlassen, tiefe Narben auf der Seele."

"Mein Leben ist verkorkst. Ich bin allein. Ich habe zu Weihnachten nicht einmal mehr meine Eltern. Ich war immer die einzige, die zu Weihnachten in der Kaserne geblieben ist. Zumindest hatte der Weihnachtsbaum in der Eingangshalle damit einen Sinn. Mehrmals habe ich dort Weihnachten verbracht. Ganz allein!"

"Willst du mir erzählen, was geschehen ist?", frage ich vorsichtig.

Es entsteht eine Pause. Ihre Augen sind feucht und ich kann den Schmerz in ihrem Gesicht erkennen.

"Mein Vater hat mich und meine Mutter - solange ich denken kann - tyrannisiert. Er war zu faul, um zu arbeiten und hat stattdessen nur gesoffen. Meine Mutter musste Arbeiten gehen und das Geld heranschaffen. Meist hat es nicht bis zum Ende des Monats gereicht. Sehr oft hatten wir kaum etwas zu Essen. Das war meinem Vater egal. Aber wehe er hatte nicht genug Geld für seine tägliche Ration Alkohol. Dann setzte es Schläge für meine Mutter. Wenn ich mich, als ich etwas größer war, vor sie gestellt habe, bekam auch ich meine Tracht Prügel ab. Windelweich hat er uns geschlagen. Immer und immer wieder.

Als ich etwas älter war und die Oberschule besuchte, habe ich nebenbei gearbeitet. Ich tat das, um meine Mutter zu entlasten. Ich hatte gehofft, dass er sich beruhigt, wenn genügend Geld vorhanden ist. Doch das Ganze entwickelte sich zu einem Teufelskreis. Je mehr Geld da war, umso mehr hat er gesoffen und das Geld hat wieder nicht gereicht. Eines Tages ist er auf die Idee gekommen, ich sollte als Prostituierte arbeiten. Dann würde ich hoffentlich mehr Geld verdienen. Er hatte schon Absprachen mit einem Mann aus unserem Dorf getroffen. Das war eine zwielichtige Gestalt. Er war bekannt dafür, dass er Nutten vermittelt. Du kannst dir vorstellen, dass er kein Freund sanfter Methoden war."

"Wie hast du es geschafft, den Klauen dieses Mannes zu entkommen?", frage ich voller Mitleid.

Joy schaut mir direkt in die Augen. Sie rückt näher an mich heran. Ich habe den Eindruck, als könnte ich durch ihre wunderschönen grünen Augen direkt in ihre verletzte Seele blicken.

"Ich bin abgehauen. Das Abitur hatte ich inzwischen in der Tasche. Durch reinen Zufall hatte ich wenige Tage zuvor in der Zeitung eine Annonce gelesen, dass die Polizei neues Personal sucht. Für mich klang das, wie die Lösung all meiner Probleme. Ich bin direkt dorthin und wurde auch gleich genommen. Dank Frauenquote war es kein Problem. Mir wurde noch am selben Tag ein Zimmer im Wohnheim der Polizeischule zugewiesen. Damit war ich in Sicherheit.

Für meine Mutter jedoch begann von da an die wahre Hölle. Das habe ich erst viel, viel später erfahren. Mein Vater hat ihr die Schuld daran gegeben, dass ich entkommen bin. Sie hätte besser auf mich aufpassen müssen, hat er ihr vorgeworfen. Mit meinem Verschwinden entging ihm nicht nur das zusätzliche Einkommen, das ich als Prostituierte hätte einbringen können, es fehlte sogar der Teil, den ich bereits zuvor beigesteuert habe. Er wurde zum Tier!"

In ihren grünen Augen spiegelt sich der immense Schmerz wider, der ihre zarte Seele zu erdrücken droht. Ich kann nicht anders, ich ziehe sie in eine Umarmung und halte ihren Kopf gegen meine Brust. Es ist eine Reaktion von mir, die ich ohne zu überlegen mache. Mir wird erst zu spät bewusst, dass sie diese Geste auch falsch interpretieren könnte. Einen Moment fürchte ich, sie könnte sich wehren und ich hätte damit den Moment zerstört. Stattdessen spüre ich plötzlich, wie sich Feuchtigkeit auf meiner Brust breit macht. Joy weint leise in sich hinein.

"Lass den Schmerz heraus. Es ist höchste Zeit!"

"Du hast keine Ahnung, welche Vorwürfe ich mir mache", versichert sie. "Ich wollte doch nur die ganze Scheiße hinter mir lassen und habe mich nicht gemeldet. Ich dummes Ding habe meine Mutter mit dieser Bestie alleine gelassen. Einige Wochen später erhielt ich einen Anruf. Sie hatte sich aus Verzweiflung in eine Schlucht gestürzt. Sie hat es einfach nicht mehr ertragen."

"Das ist aber nicht deine Schuld!", betone ich.

"Wäre ich doch schon früher nach Hause gegangen, hätte ich mich doch um meine Mutter gekümmert und sie nicht einfach zurückgelassen!", klagt sie. "Dann würde sie heute noch leben."

"Das stimmt nicht! Das weißt du genau. Du hättest gegen deinen Vater nichts ausrichten können. Auch, wenn du früher nach Hause gefahren wärst, du hättest deinen Vater nicht davon abhalten können."

"Ich hätte ihn schon früher anzeigen sollen!"

"Du warst ein junges Mädchen und dazu noch seine Tochter. Es ist nicht die Aufgabe der Kinder, auf die Eltern zu schauen."

Sie hebt den Kopf und schaut mir in die Augen. Die Tränen rinnen über ihre Wagen, sie schluchzt immer wieder auf.

"Du bist der erste Mensch, dem ich meine Geschichte erzähle", sagt sie. Joy scheint von sich selbst überrascht zu sein. "Du hast mich überrumpelt."

"Das wollte ich nicht", versichere ich.

"Deine Ehrlichkeit und der Wein sind daran schuld."

"Ich wollte dich nicht abfüllen."

"Das weiß ich. Es war auch das erste Mal, das ich Alkohol getrunken habe."

"Du hast Alkohol wegen deinem Vater gemieden?"

"Vermutlich schon, aber das konntest du nicht wissen", antwortet sie. "Doch mehr als der Alkohol hat deine Offenheit meine Zunge gelockert. Ich fand es beeindruckend, wie offen du mit mir darüber gesprochen hast, dass du dich manchmal einsam fühlst."

"Das war auch bei mir das erste Mal. Wird wohl so sein, dass ich Vertrauen zu dir gefasst habe."

"Du hast mich in deine Seele blicken lassen und mir damit gezeigt, wie es geht", meint sie nachdenklich. "Danke dafür."

Sie legt den Kopf zurück auf meine Brust. Die Tränen sind versiegt. Nachdenklichkeit hat die Trauer und den immensen Schmerz in ihren Augen abgelöst.

"Wo ist dein Vater heute?", frage ich vorsichtig nach.

"Auf der Beerdigung, die ich mit meinem ersten Sold bezahlen musste, war er komplett betrunken. Sogar dort hat er meine Mutter beschimpft. Nun sei ich an der Reihe, für ihn zu sorgen, hat er gebrüllt. Erneut sollte ich als Nutte arbeiten, hat er verlangt. Er hatte keine zu diesem Zeitpunkt Ahnung, dass ich bei der Polizei bin. Das habe ich ihm nicht erzählt.

Ich habe mich mit meinen Vorgesetzten abgesprochen und schließlich auf das Spiel eingelassen, das sie mir vorgeschlagen haben. Ich bin zum Schein auf seine Forderung eingegangen. Verkabelt habe ich mich von meinem Vater zu diesem Typen bringen lassen, für den ich als Prostituierte hätte arbeiten sollen. Er war ganz begeistert von mir. Das ließ ihn wohl unvorsichtig werden. Das Gespräch wurde direkt in einen Überwachungswagen der Polizei übertragen.

Der Typ hat sich dermaßen sicher gefühlt, dass er in seiner Einweisung, die er mir gegeben hat, so viele Einzelheiten verraten hat, dass er allein schon dafür verurteilt werden konnte. Er hat nicht nur Tarife genannt, sondern auch gesagt, wieviel für ihn abspringen muss. Ich hätte täglich mindestens fünf Männer an mich heranlassen müssen."

"So weit ist es hoffentlich nicht gekommen?", werfe ich besorgt ein.

"Keine Angst. Die Polizei hatte durch dieses Gespräch genug Material gegen ihn in der Hand und hat die Bude gestürmt. Dabei kamen auch noch Waffen und größere Mengen Bargeld sowie Drogen ans Licht. Mein Vater wurde wegen Beihilfe verknackt. Zudem habe ich ihn wegen der Misshandlungen angezeigt, die ich und meine Mutter erdulden mussten. Er sitzt im Gefängnis."

"Deshalb bist du Weihnachten ganz allein", stelle ich fest.

"Mutter tot und Vater im Knast. Ich habe keine Menschenseele auf dieser Welt."

"Keinen Freund, niemand?"

"Ich habe bisher keinem Menschen vertraut. Vor allem keinem Mann", gesteht sie. "Keine Ahnung, warum ich dir meine Lebensgeschichte beichte."

"Ich bin froh, dass du es getan hast", versichere ich.

"Ehrlich?"

"Das kannst du mir glauben", beteure ich. "Du kannst immer zu mir kommen, wenn du mich brauchst."

Erneut hebt sie den Kopf und schaut zu mir hoch. Sie legt auch eine Hand flach auf meine Brust, etwa auf Höhe meines Herzens.

"Ich kann deinen Herzschlag hören und fühlen", meint sie. "Das kenne ich nur von der Erste-Hilfe-Ausbildung."

"Du bist noch nie einem Mann so nahegekommen, dass du sein Herz gespürt hast?"

"Höchstens beim Karate- oder Judotraining."

"Du hattest noch nie einen Freund?", frage ich verwundert.

"Männer waren der Feind. Für eine Beziehung hat es nie gereicht."

Ich bin verwundert und kann mir keinen Reim darauf machen, warum sie genau bei mir diese Zurückhaltung ablegt. Aber es freut mich, dass sie mir derart vertraut, dass sie sich öffnet.

"Warum ich?"

"Du hast mir deine verletzliche Seite gezeigt, du hast bewiesen, dass du ein feinfühliger Mensch bist", antwortet sie nachdenklich. "Bei der Polizei war ich ausschließlich von Machos umgeben. Das sind alles zu groß geratene Jungs, die gerne Cowboy und Indianer spielen oder Räuber und Gendarm. Sie machen das Spiel ihrer Kindheit zum Beruf und kommen sich dabei vor, als wären sie Superman. Die waren alle höchst unsensibel und nur darauf aus, mich ins Bett zu kriegen."

"Da hast du lieber auf einen Freund verzichtet?"

"Lieber allein, als in schlechter Gesellschaft."

"Das Schicksal hat es wirklich nicht gut mit dir gemeint."

"Ich will mich nicht über alles beklagen. Auf meinen Vater hätte ich locker verzichten können und gegen die Machos konnte ich mich erfolgreich zur Wehr setzen. Mein Gott, ich hatte kein ausschweifendes Liebesleben und mir fehlt ein Partner. Dafür bin ich viel in der Welt herumgekommen, ich habe viel gelernt und habe wichtige Leute getroffen, wie dich."

"Ich bin nicht wichtig!", stelle ich klar. "Wenn ich nicht mehr bin, weint mir kein Mensch eine Träne nach. Ob mein Name einmal in einem Geschichtsbuch steht, wage ich zu bezweifeln und aus einem kleinen Schild in der Ahnengalerie des Außenministeriums mache ich mir auch nicht viel."

"Ich hätte dich für einen ehrgeizigen Mann gehalten", meint sie nachdenklich. "Wird man nicht deshalb Politiker?"

"Du wirst es nicht glauben, ich bin tatsächlich Politiker geworden, weil ich gehofft habe, etwas Positives zu bewirken. Dabei ist es nur ein Sumpf aus Intrigen und Machtspielen. Je länger ich dabei bin und je höher ich aufsteige, umso mehr wird mir bewusst, wie wenig ich verändern kann. Es waren wohl alles nur Illusionen."

"So depri, Herr Minister?"

"Ich würde eher sagen realistisch."

Joy legt ihren Kopf zurück auf meine Brust. Wir hängen beide unseren Gedanken nach.

"Wir sollten schlafen gehen und doch will ich nicht. Es ist viel zu schön, dein Herz zu hören."

"Dann löschen wir das Licht und du schläfst so ein."

"Das stört dich nicht?"

"Ich weiß es nicht. Habe so etwas noch nie versucht. Wir sollten es versuchen."

Kapitel 4 -Saudi-Arabien

Ich erwache vom Gebimmel des Weckers. Joy liegt immer noch auf mir. Sie muss im Laufe der Nacht noch mehr auf mich drauf gekrabbelt sein, denn es liegt nicht nur ihr Kopf auf meiner Brust. Sie kuschelt ihr Gesicht in meine Halsbeuge, die Hälfte ihres Oberkörpers liegt auf meinem und sie hat ein Bein zwischen meinen Beinen.

Ich spüre deutlich die strammen Brüste, die gegen meine Körper gepresst sind. Außerdem wird mir klar, wo ihre Beine zusammenlaufen. Die entsprechende Stelle drückt gegen meinen Oberschenkel und ich nehme deutlich wahr, wie sie sich bewegt. Ich habe den Verdacht, sie reibt im Schlaf ihre Muschi an meinem Oberschenkel.

Dieser Gedanke freut mich und erschreckt mich gleichermaßen. Ich finde, Joy ist ein unglaublich süßes Mädchen und ich fühle mich zu ihr hingezogen. Allerdings frage ich mich, ob ich das darf. Ist sie meine Untergebene und ich nütze gerade meine Position aus? Natürlich tue ich das nicht. Als Politiker muss man jedoch immer auf der Hut sein. Viel Schlimmer als bei Gericht und Polizei, kann die öffentliche Meinung alles, aber wirklich alles, gegen dich verwenden. Dann gibt es keine Verurteilung, es gibt eine Vorverurteilung und die ist um einiges schlimmer, als ein Richterspruch. Die öffentliche Meinung verzeiht nichts, wirklich gar nichts!

Langsam kommt auch Joy zu sich. Völlig schlaftrunken hebt sie den Kopf gerade so viel, dass sie mich aus ihren nur halb geöffneten Augen anblinzeln kann. Als sie realisiert, dass sie auf mir draufliegt, hebt sie den Kopf erschrocken ganz in die Höhe und reißt die Augen auf. Sie schaut sich um.

"Ich liege auf dir", meint sie. "Wir haben doch nicht?"

"Nicht, dass ich wüsste. Wir haben lediglich geschlafen."

In diesem Moment wird ihr bewusst, dass sie immer noch ihre Muschi gegen meinen Oberschenkel presst. Ich kann mich zwar täuschen, aber ich habe einen begründeten Verdacht, dass ich Feuchtigkeit an meiner Haut spüre.

"Wir sollten aufstehen", meint Joy etwas zu hektisch.

Sie nimmt das Leintuch und wickelt es beim Aufstehen so geschickt um den Körper, dass ich unmöglich erkennen kann, ob ihr Höschen vorne einen feuchten Fleck aufweist. Ihre leicht verschämte Art, wie sie sich ins Bad verdrückt, legt diese Vermutung allerdings nahe. Die taffe Joy ist also auch nur eine Frau. Ich finde diesen Gedanken sehr beruhigend.

Als sie aus dem Bad kommt, trägt sie ein T-Shirt der Polizei und einen Tanga. Zum ersten Mal sehe ich sie nur teilweise bekleidet und muss ehrlich zugeben, dass das, was ich zu sehen bekomme, vom Allerfeinsten ist. Ihr Po ist straff, die Schenkel sind muskulös und doch immer noch ausgesprochen weiblich. Das Shirt wölbt sich im Brustbereich, aber nicht zu viel und soweit ich es aus der Ferne beurteilen kann, machen sich die Brustwarzen etwas frech bemerkbar. Das würde bedeuten, dass sie keinen BH trägt.

"Genug geglotzt. Ab ins Bad!", weist sie mich im Befehlston an.

"Jawohl, Oberst!", gebe ich belustigt Kontra.

Bevor sie noch etwas sagen kann, verschwinde ich im Bad und drehe die Dusche auf. Auch ich komme nur mit Shirt und Unterhosen bekleidet zurück und gehe etwas verschämt zu meinem Anzug.

"Glaubst du, ich habe noch nie einen Mann in Unterhosen gesehen?", meint sie belustigt. "Als Polizeischülerin unter vorwiegend Männern habe ich das und noch viel mehr gesehen. Ein nackter Männerarsch kann mich nicht erschrecken, in Unterhosen schon gar nicht."

"Dann hätten wir das also auch geklärt", antworte ich vergnügt. Ich habe keine Ahnung, was ich anderes sagen soll.

Wir machen uns fertig, nehmen unsere Trolleys mit nach unten und lassen sie an der Rezeption zurück, während wir uns auf das Frühstücksbuffet stürzten. Als wir fertig sind, steht bereits unsere Limousine bereit, die uns direkt zum Flughafen bringt. Wir müssen natürlich nicht über die Abfertigung. Der Fahrer bringt uns durch einen Hintereingang direkt zu unserer Regierungsmaschine. Als wir diese betreten, stelle ich fest, dass wir eine neue Crew haben.

Wir werden von einem neuen Leutnant betreut. Offenbar haben er und sein Vorgänger miteinander gesprochen. Er begrüßt Joy mit der Anrede Oberst und überlässt ihr kampflos das Feld.

Da ich Unterlagen studieren muss, habe ich leider keine Zeit für ein Gespräch. Ich muss mir die neuesten Zahlen zu Förderquoten und Ölpreisen sowie über die Gepflogenheiten im Land und die derzeitige politische Situation einprägen. Trotzdem beobachte ich immer wieder aus dem Augenwinkel heraus, was Joy macht. Sie scheint völlig entspannt in einer Zeitung zu blättern, die vermutlich von der neun Crew an Bord gebracht wurde. Ich weiß aber auch, dass bei Joy der Schein trügen und die Entspannung vorgespielt sein kann.

Der Flug dauert nicht lange und wir setzen zur Landung an. Wir warten geduldig, bis die Maschine zum Stehen kommt und die Gangway herangeschoben wird. Dann öffnet der Leutnant die Tür des Flugzeuges. Noch bevor ich aufstehen kann, ist Joy an der Tür und wirft einen Blick nach draußen. Ich folge ihr und bleibe stehen, als sie mir ein entsprechendes Zeichen mit der Hand gibt. Sie will erst einmal die Lage scannen. Dann winkt sie mich zu sich und gibt damit Entwarnung.

Wir gehen die Gangway hinunter. Joy folgt mir diesmal wieder in gebührendem Abstand. Wir werden von einer Abordnung erwartet. Es handelt sich aber nicht, wie ursprünglich geplant, um den Energieminister.

"Herr Minister!", begrüßt mich stattdessen mein Saudischer Amtskollege.

"Herr Kollege!", grüße ich zurück. "Sie hätte ich nicht erwartet."

"Wegen Ihrer Verschiebung kann Sie der Energieminister nicht empfangen. Sie werden stattdessen den Scheich treffen."

"Der Scheich persönlich?"

"Die Beziehungen zum Westen sind viel zu wichtig für mein Land."

"Das ist zu viel der Ehre", antworte ich höflich.

"Wer ist die Frau?", flüstert er mir zu. Er wirkt etwas überrascht.

"Sie ist für meinen Schutz verantwortlich", antworte ich.

"Dann muss sie ein Kopftuch tragen", meint er.

"Ich trage ganz bestimmt nichts, das mich an der Ausübung meiner Aufgabe hindert", kontert Joy. Sie muss das Gespräch zumindest teilweise mitgehört haben.

"Sie sind aber eine Frau!"

"Das ist mir durchaus bewusst. Trotzdem muss ich für die Sicherheit des Ministers sorgen. Das kann ich aber nicht, wenn ich nur die Hälfe sehe."

"Was wäre, wenn sie meine Begleiterin wäre?", frage ich.

"Wie meinen Sie das? Sie ist ja ihre Begleitung."

"Ich meine, meine Lebensgefährtin."

"Dann wäre es kein Problem", antwortet der Araber, nach kurzem Nachdenken.

"Gut, dann behandeln Sie uns wie ein ganz normales Paar", antworte ich. "Joy muss sowieso in meiner Nähe bleiben."

"Aber das Protokoll?"

"Was ist mit dem Protokoll?"

"Wir müssen Ihre Begleiterin mit allen Ehren empfangen und zu allen Presseterminen laden."

"Ich sehe darin kein Problem", stelle ich klar.

"Hast du ein Problem damit, wenn du ab sofort als meine Freundin giltst?", wende ich mich an Joy.

"Hier in Saudi-Arabien?"

"Ich fürchte, das gilt dann nicht nur für hier. Wenn wir es hier durchziehen, dann wird es offiziell. Morgen stehen wir auf den Titelseiten aller italienischen Zeitungen."

"Wir beide? Als Paar?"

"Wir werden vermutlich schon von den Papparazzi beobachtet", eröffne ich ihr. "Entweder Schleier oder Freundin?"

"Gut, mein Schatz. Schleier mag ich nicht", antwortet Joy. Dabei lächelt sie mich schelmisch an.

"Herr Kollege, Frau Guerra ist damit offiziell meine Freundin."

"Ihnen ist schon klar, dass bei uns Mann und Frau verheiratet sein müssten", belehrt mich mein saudischer Amtskollege.

"Bei uns Ungläubigen macht Ihr aber eine Ausnahme", antworte ich. "Soweit ich weiß."

Ohne auf eine Antwort zu warten, nehme ich Joy um die Taille und gehe auf die Limousine zu, die bereits auf uns wartet. Ich öffne die Tür und lasse Joy einsteigen, bevor auch ich mich in den Fond des Wagens setze.

"Du hast mich ganz schön überrumpelt", stellt Joy fest, als die Tür zu ist. Sie klingt ernst.

"Entschuldige! Das war nicht meine Absicht. Aber bevor die Saudis ein riesen Fass aufmachen, weil du keinen Schleier trägst, hielt ich es für eine gute Lösung. Wir sind ein halbes Jahr zusammen und können dabei auch ein Paar spielen. Ich finde das lustig."

"Du findest das lustig?", fährt sie mich an. "Der gute Herr hat Lust zu spielen!"

"Mein Gott, ich dachte, wir verstehen uns gut. Warum sollten wir der Welt nicht das glückliche Paar vorspielen, wenn uns das das Zusammensein erleichtert?", verteidige ich mich.

"Und wenn ich nicht spielen will?"

Ich schaue Joy überrascht an. Ich setze mich kerzengerade hin und wende mich ihr zu. Ich verstehe nicht auf Anhieb, wie sie das meint. Auch ein Blick in ihre Augen verrät mir diesmal ausnahmsweise nicht, was sie denkt.

"Was soll das jetzt heißen? Ist es dir peinlich die Öffentlichkeit zu belügen?"

"Du verstehst auch gar nichts!", antwortet sie verdrossen.

Sie verschränkt demonstrativ die Arme und setzt sich gerade hin. Joy blickt beleidigt aus dem Fenster, so als wolle sie mich bewusst nicht sehen. Ich schaue sie ganz entgeistert an. Plötzlich kommt mir ein Verdacht. Ich packe sie an den Schultern und drehe sie zu mir.

"Schau mich bitte an", sage ich entschlossen. "Du willst doch nicht sagen, du hättest gerne eine Beziehung?"

"Du Blödmann! Ich weiß doch im Moment selbst noch nicht was ich will. Es gab Augenblicke, in denen ich es mir durchaus gewünscht habe. Es ist aber alles noch so frisch und für meinen Geschmack zu früh. Auf jeden Fall könnte ich es mir durchaus vorstellen - irgendwann. Zum ersten Mal in meinem Leben. Ich war und ich bin aber noch nicht soweit zu sagen, ob ich das will oder nicht. Es ist alles so neu für mich. Ich weiß doch gar nicht, was eine richtige Beziehung ist und ob ich dafür geschaffen bin. Und da kommst du daher und überrumpelst mich damit, dass wir der Welt vorspielen, dass wir ein Paar sind", sprudelt es nur so aus ihr heraus. "Weil der Herr Minister Lust hat, zu spielen."

"Das ist doch super, dann müssen wir doch gar nicht spielen", bin ich euphorisch.

"Super? Nichts ist super. Wir haben uns gestern zum ersten Mal gesehen. Wir hatten gestern wirklich gute Gespräche und ich habe dir so viel Vertrauen entgegengebracht, wie noch nie einem anderen Menschen zuvor. Ich habe den Eindruck, ich bin gerade dabei mich in dich zu verlieben", gesteht sie. "Doch dann kommst du, überrumpelst mich und stellst mich vor die Wahl: Kopftuch oder Freundin. Das finde ich fürchterlich romantisch. Danke!"

"So habe ich das nicht gemeint. Ich fühle mich zu dir hingezogen, sehr sogar. Ich hätte aber nie zu hoffen gewagt, dass auch du etwas für mich empfindest", gestehe ich. "Wenn ich das gewusst hätte, dann ..."

"Was dann?", unterbricht sie mich.

"...dann wäre ich sensibler vorgegangen."

"Die Alte will eh nicht, also überfahren wir sie? Ist das die Masche?"

"Ach Joy, ich habe wohl zu wenig nachgedacht", gestehe ich.

"Du hast überhaupt nicht nachgedacht! Depp du!", poltert sie.

"Was machen wir jetzt?", frage ich etwas ratlos.

"Na was schon? Wir spielen das Paar. So wie es der Herr Minister wollte."

"Und wenn ich nach deinem Geständnis auch nicht mehr spielen will?"

"Pech gehabt. Du hattest die Chance. Jetzt wird gespielt", kontert sie und zieht einen Schmollmund. "Wenn du es wirklich ernst mit mir meinst, dann nimm mich endlich in den Arm und bring mich zum Schweigen!"

Ich bin schon wieder leicht überfordert. Meint sie es wirklich so, wie sie es sagt? Joy lächelt zaghaft und schaut mich erwartungsvoll an. Ich nehme all meinen Mut zusammen und ziehe sie in eine enge Umarmung. Ich lege meine Lippen zaghaft auf die ihren. Ich sauge mich an ihnen fest und schicke meine Zunge auf Entdeckungstour. Als ich dabei an ihren Lippen anstoße, reißt sie die Augen überrascht auf. Sie weiß nicht genau, was sie tun soll, entscheidet sich dann aber doch, mir Einlass zu gewähren.

Ich stoße in ihre Mundhöhle vor und erforsche sie sanft. Ich will Joy nicht überfordern. Doch plötzlich, als hätte jemand einen Schalter umgelegt, legt sie ihre Zurückhaltung komplett ab und lässt sich mit ihrer Zunge auf ein ausgesprochen erotisches Abenteuer mit meiner ein. Es entwickelt sich ein unglaublich sinnlicher und sehr intensiver Kuss. Dieses Mädchen hat definitiv schon geküsst. Sonst wäre es nie so unglaublich schön mit ihr.

Als wir unsere Lippen lösen, schenkt sie mir einen Blick, der mehr sagt als tausend Worte. Sie nimmt meine Wangen zwischen ihre Hände.

"Ich will definitiv nicht spielen!"

"Ich auch nicht", versichere ich. "Jetzt ganz bestimmt nicht mehr."

Mehr Zeit bleibt uns allerdings nicht. Die Limousine hält und die Tür wird geöffnet. Ich steige aus und reiche Joy die Hand, um auch ihr zu helfen. Wir sind beim Gästehaus des Scheichs eingetroffen.

"Wir treffen den Scheich und seine Gattin heute Abend zum Essen. Wenn Sie und Ihre Freundin einen Ausflug in die Wüste machen möchten, dann wäre es mir eine Freude, Sie zu begleiten", bietet der Außenminister an.

"Hast du Lust, Schatz?", frage ich Joy.

"Ich hätte nichts gegen einen Ausflug", meint sie. Dabei schmiegt sie sich sehr eng an mich.

"Wir sollten in der Öffentlichkeit keine Zärtlichkeiten austauschen. Das ist bei den Arabern nicht gerne gesehen. Vor allem, da wir nicht verheiratet sind", flüstere ich Joy ins Ohr.

Sie löst sich von mir, lässt aber einen leisen Laut des Unmuts hören. Wir gehen gesittet ins Gästehaus, wo wir in eine Suite geführt werden, die ausländischen Gästen zur Verfügung steht.

"Ich habe bereits die passende Kleidung für Sie und Ihre Partnerin bereitlegen lassen", informiert uns der Außenminister. "In einer halben Stunde wäre der Start geplant."

Wir verabschieden uns und gehen in unser Zimmer. Tatsächlich liegen dort die passenden Kleider bereit. Besonders lustig finde ich die beiden Tropenhelme, die man für uns bereitgelegt hat. Beeindruckt bin ich vor allem, dass unsere Gastgeber so schnell die perfekt passende Kleidung für Joy auftreiben konnten. Dass ich den Ausflug mitmachen würde, darauf konnten sie sich vorbereiten. Von Joy jedoch wusste bis vorhin am Flughafen keiner etwas.

Die Überlegungen schwirren mir kurz durch den Kopf. Da werde ich abgelenkt. Als Joy ihre Kleidung auszieht und nur noch in einem knappen String neben mir steht, packe ich sie und werfe sie aufs Bett. In ihrer Überraschung quickt sie, fasst sich dann aber schnell wieder. Ehe ich mich versehe, hat sie mich gepackt und auf den Rücken gedreht. Sie sitzt auf meiner Brust, blockiert mit den Knien meine Arme und beugt sich zu mir herab.

"Unterschätze mich nicht. Ich bin Kampfsportlerin", haucht sie verführerisch.

Dann beugt sie sich mit einem breiten Grinsen zu mir herab und küsst mich. Ich kann mich keinen Millimeter rühren. Sie hält mich wie in einem Schraubstock gefangen. Dennoch lasse ich mich bereitwillig auf den Kuss ein. Diesmal küsst sie fordernd und gierig. Als sie schon nach kurzer Zeit absetzt, schaut sie mir in die Augen. Sie denkt nach.

"Die Zeit ist zu kurz", meint sie und setzt den Kuss wieder fort.

Erst nach einiger Zeit lässt sie von mir ab und gibt mich frei. Ich liege immer noch da und bewundere den Traumkörper. Ihre Brüste sind genau richtig groß und wölben sich mir wunderbar entgegen. Die frechen, weit abstehenden Nippel verraten mir, dass sie erregt ist. Mir gefällt besonders, dass sie nur ganz kleine Vorhöfe hat. Genau so liebe ich es.

"Nun mach schon! Wir müssen in fünf Minuten unten sein", treibt sie mich an.

Ich wälze mich aus dem Bett und bin immer noch, wie in Trance. Diese Frau weiß genau, was sie will. Sie ist ganz nach meinem Geschmack.

Kapitel 5 - Tausend und eine Nacht

Der Ausflug in die Wüste war ganz ok. Ich selbst habe als Außenminister schon öfters solche und ähnliche Abstecher unternommen und Joy hat mir zugeflüstert, dass sie während ihrer Ausbildung beim Mossad mehr Wüste gesehen und erlebt hat, als ihr Recht sein kann. Es reiche für drei Leben, meinte sie mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen. Sie weiß aber auch, dass es zum guten Ton gehört, Interesse und Begeisterung zu zeigen. Das ist man dem Gastgeber schuldig.

Da unsere Rückkehr sich etwas verspätet hat und wir den Scheich nicht warten lassen wollen, beeilen wir uns mit dem Umziehen und sind wenig später auch schon wieder auf dem Weg nach unten. Für Zärtlichkeiten war leider keine Zeit. Es hat lediglich für ein paar verstecket Berührungen im Bad und beim Umziehen gereicht.

Als wir die Treppe herabschreiten, werden wir von einem Zeremonienmeister empfangen und in den großen Festsaal geleitet. Am Eingang bleibt dieser stehen und verkündet lauthals: "Der italienische Außenminister und seine Freundin".

Im Saal wird es augenblicklich still. Alle blicken gespannt zu uns herüber und dann bricht auch schon ein Blitzlichtgewitter los. Vor allem italienische Fotografen überschlagen sich beim Versuch, das beste Bild von uns beiden zu erhaschen. Es ist eine Sensation, wenn der Außenminister, der immer ein bekennender Single war, plötzlich zusammen mit seiner Freundin angekündigt wird.

Joy schaut mich unsicher an. Ich lege den Arm um ihre Taille und setze mich nach einiger Zeit in Bewegung. Joy folgt augenblicklich meinem Beispiel. In wenigen Schritten erreichen wir den Tisch des Scheichs, der dort zusammen mit einer seiner Frauen und einigen hohen Würdenträgern des Reiches auf uns warten.

"Eure königliche Hoheit, ich entschuldige mich für unsere Verspätung. Unser Ausflug in die Wüste war dermaßen faszinierend, dass wir uns um ein paar Minuten vertan haben und zu spät umgekehrt sind. Darf ich Ihnen meine Freundin, Frau Joy Guerra, vorstellen?"

Der Scheich mustert meine Begleitung sehr aufmerksam und mit lüsternem Blick. Mich würdigt er erst in einem zweiten Moment eines Blickes und ich erkenne einen Anflug von Neid in seinen Augen. Seine Gemahlin bleibt hingegen sitzen und reicht uns über den Tisch hinweg die Hand. Als wir Platz nehmen, kleben die Augen des Scheichs immer noch an Joy. Es soll den ganzen Abend so bleiben. Nur selten schaut er zu mir her oder blickt seine Frau an.

Nach dem Dessert ziehen wir Männer uns zurück, um einen Mokka zu trinken. Der Scheich bietet mir zwar eine Zigarre an, die ich als Nichtraucher jedoch dankend ablehne. Zum Glück ist der Abzug im Raucherraum so stark, dass mich der Rauch seiner Zigarre gar nicht stört.

Unser Gespräch verläuft sehr erfolgreich. Da der Scheich seine Beziehungen zum Westen wieder verbessern will und muss, stimmt er relativ rasch meinem Vorschlag zu, die Fördermenge deutlich zu steigern.

Als wir in den Speisesaal zurückkehren unterhalten sich die Frauen sehr angeregt. Ich bleibe einen Moment an der Tür stehen und beobachte Joy. Sie wirkt absolut souverän und überrascht mich schon wieder. Als ob sie sich schon immer in solchen Kreisen bewegt hätte, plaudert sie angeregt mit der Frau des Scheichs und bringt sie sogar zum Lachen.

Als sie mich erblickt schenkt sie mir ein atemberaubendes Lächeln. Es sagt mehr als es Worte je in der Lage wären. Sie liebt mich. Das ist mir nach diesem Blick klar.

"Ihre Freundin ist eine wunderbare Frau", meint der Scheich. Er reißt mich damit aus meinen Gedanken.

"Das ist sie", antworte ich verträumt.

Nach einer herzlichen Verabschiedung, bei der der Scheich mehrfach betont, dass wir unbedingt bald wiederkommen sollen und, dass ich dabei unbedingt Joy wieder mitbringen müsse, machen wir uns auf den Weg in unsere Suite.

"Warst du erfolgreich?", erkundigt sich Joy.

"Er hat sofort zugestimmt. Das war aber auch meine leichteste Übung. Er muss sich beim Westen Pluspunkte verschaffen", erkläre ich ihr. "Wie war es bei dir."

"Die Frau des Scheichs wollte mich überreden noch ein paar Tage ohne dich zu bleiben."

"Warum machst du das nicht?", necke ich sie, "Du hast jetzt eine neue Freundin."

"Ich kann dich doch nicht allein lassen. Wer weiß, was du dann alles anstellst. Und wer soll für deine Sicherheit sorgen?"

"Wie hast du dich dann aus der Affäre gezogen? Ein einfaches Nein hätte sie sicher nicht akzeptiert."

"Das wäre einer Beleidigung gleichgekommen. So viel habe ich beim Mossad gelernt, dass Araber in dieser Beziehung äußerst empfindlich sind", erzählt sie. "Ich habe ihr für die Einladung herzlich gedankt. Da wir weiter nach Australien müssen und dort meine Anwesenheit bereits angekündigt wurde, könne ich leider nicht bleiben. Ich habe ihr aber versichert, dass wir das nachholen."

"Du kleines Biest", muss ich über sie lachen. "Wie willst du den Kopf aus dieser Schlinge ziehen? Das nächste Mal kommst du nicht mehr so leicht davon."

"Der Scheich hat vier Frauen und mehrere Geliebte. Schon in wenigen Tagen ist die Lieblingsfrau von heute nicht mehr die Nummer eins und damit ist alles vergessen", meint sie schelmisch grinsend.

---

Wir haben plaudernd unsere Suite erreicht. Kaum, dass ich die Tür hinter uns geschlossen habe und wir endlich allein sind, drückt sie mich gegen die Wand und küsst mich voller Leidenschaft. Abgesehen davon, dass sie etwas fordernd an die Sache herangeht, hätte auch ich es nicht anders geplant. Ich konnte es kaum noch erwarten, endlich alleine zu sein. Ihr Vorpreschen zeigt mir, dass sie es genauso will, wie ich und, dass sie bereit ist, sich auf unsere Beziehung einzulassen.

Noch während des Kusses beginnt sie, mir die Anzugjacke abzustreifen. Anschließend kommt das Hemd an die Reihe. Joy lockert zunächst den Knopf der Krawatte und zieht sie über den Kopf. Das gute Stück fällt achtlos zu Boden. Dann folgen die Knöpfe des Hemdes. Sie öffnet immer nur einen und streicht dann über die leicht behaarte Brust, die dabei zum Vorschein kommt. Erst dann öffnet sie den nächsten, um auch dort wieder das neu eroberte Terrain zu erkunden. Ich bin von ihrem Tun dermaßen fasziniert, dass ich reglos ihre Liebkosungen genieße und im Kuss versinke. Als sie das Ende der Knopfleiste erreicht hat, öffnet sie Gürtel und Hose, zieht das Hemd heraus und schiebt es bedächtig über meine Schultern, damit es zu Boden fällt. Dort bleibt es neben der Krawatte und der Jacke liegen.

Da die Hose schon offen ist, schiebt sie vorsichtig die Hand hinter den Bund und tastet sich sachte vor. Ein erwartungsvolles Kribbeln macht sich in meinem Schritt breit. Ich kann es kaum noch erwarten, dass sie mich dort unten berührt. Joy ist fordernd und fährt direkt hinter den Bund der Unterhose und setzt dort ihren Weg fort. Ich zucke leicht zusammen, als eine Fingerkuppe die Eichel berührt. Es ist kaum auszuhalten, so intensiv ist diese an sich sehr leichte Berührung. Da ich aufgrund der Vorfreude bereits erregt bin und sich mein Penis mit Blut gefüllt und voller Erwartung nach oben geschoben hat, ist die empfindliche Spitze der Punkt, den Joy als ersten erreicht.

Sehr vorsichtig schiebt sie sich weiter und beginnt die Eichel sachte zu erstasten. Sie hat inzwischen den Kuss gelöst und beobachtet mein Gesicht. Sie scheint meine Gesichtszüge und die Regungen zu studieren, die sie in mir hervorregt. Als sie offenbar die Spitze ausreichend ertastet hat, schiebt sie die Hand weiter vor und schnappt sich den Schaft. Mir kommt so vor, als würde sie ihn taxieren.

Was hat sie vor? Will sie einen Vergleich anstellen? Vermutlich eher nicht. Wenn ich sie richtig verstanden habe, hat sie noch so gut wie keine sexuellen Erfahrungen. Sie wird also eher versuchen, ihn zu spüren, ihn zu ertasten, ihn zu fühlen - kurz gesagt, ihn kennenzulernen. Sie fährt noch weiter und ich spüre ihre Finger, wie sie meinen Hoden umspielen.

Ich lasse sie eine Zeitlang gewähren. Da ich davon ausgehe, dass sie nur wenig Erfahrung hat, will ich sie nicht drängen. Doch allmählich will auch ich ihren Körper erkunden und werde aktiv. Ich öffne den Reißverschluss ihres Kleides. Ich schiebe es über ihre Schultern und als sie kurz die Hand aus meiner Hose nimmt, fällt es zu Boden. Joy ist bis auf einen winzig-kleinen String nackt.

Ich schaue ganz gebannt auf ihren wunderbaren Körper, da zieht sie mit einem Ruck meine Hose samt Unterhose nach unten und geht gleichzeitig vor mir in die Hocke. Da mein Lümmel schon voll ausgefahren ist, als er aus seinem Gefängnis befreit wird, wippt er beinahe präpotent vor ihrem Gesicht auf und ab. Ich bin von ihrer Entschlossenheit überrascht. Im ersten Augenblick fürchte ich, sie könnte vom Anblick meiner Männlichkeit erschrecken. Womöglich hat sie nicht bedacht, dass sie meinen Schwanz aus so kurzer Distanz zum ersten Mal erblickt. Sie aber lächelt nur zufrieden, packt ihn mit der Hand am Schaft, zieht die Vorhaut zurück und saugt die Eichel in den Mund.

Ein unglaublich intensives Gefühl geht von meinem Stamm aus. Ich bin völlig überrascht, wie gut sie meinen Schwanz bearbeitet. Dabei dachte ich, sie habe noch nie einen Mann an sich herangelassen.

"Du hast ja doch Erfahrung?", sage ich überrascht.

"Natürlich", antwortet sie belustigt. "Ich hatte keine Beziehung und ich habe keinen Mann an mich herangelassen. Sex hatte ich hingegen schon. Wenn du als Mädchen in einer Polizeischule bist, dann brauchst du nur mit dem Finger zu schnippen und zehn Kerle sind zur Stelle."

"Sex ohne Beziehung also", stelle ich fest.

"Sex ohne Liebe", präzisiert sie. "Eigentlich Sex ohne alles."

"War es befriedigend?"

"Im ersten Moment durchaus. Vor allem rein körperlich gesehen. Mit der Zeit allerdings hat sich schon bald wieder eine große Leere in mir breit gemacht. Sie hat mich dann immer noch ein Stückchen weiter runtergezogen, als ich vorher schon war."

"Komm!", weise ich sie an.

Ich besinne mich aber umgehend eines Besseren und hebe sie hoch. Sie schaut im ersten Moment etwas perplex, lässt mich aber ohne Widerstand gewähren. Sie schlingt die Arme um meinen Hals und legt den Kopf vertrauensvoll auf meine Schulter. Ich trage Joy durch den Wohnbereich der Suite ins Schlafzimmer und lege sie dort aufs Bett. Ich ziehe ihren Slip nach unten, streife ihn langsam ab und lege mich zu ihr.

"Darf ich dich führen?", frage ich vorsichtig. "Ich möchte dir zeigen, wie schön Sex sein kann und, dass kein Gefühl der Leere folgen muss."

"Ok!", antwortet sie.

Ich spreize ihre Beine und setze mich dazwischen hin. Ich betrachte erst einmal ihre wohlgeformten Schamlippen. Die äußeren Labien sind fleischig und dick. Dazwischen zeigen sich die inneren Lippen, die einem Schmetterling gleichen. Vor allem der kleine Steg an der Oberseite, der zum empfindsamsten Punkt führt, ist wunderschön und zieht mich magisch an. Sie scheint bereits erregt zu sein, denn die Muschi klafft ein kleines Stück auseinander und ein deutliches Schimmern macht sich bemerkbar.

Ausgesprochen sanft fahre ich mit den Handflächen die Innenseite ihrer Oberschenkel von den Knien aus aufwärts. Als ich die Stelle erreiche, an der sich ihre Beine treffen, ziehe ich mit den Mittelfingern ihre inneren Schamlippen auseinander. Sie saugt überrascht Luft ein. Ihr gesamter Körper spannt sich an. Ein ganz, ganz leichter Duft nach Frau steigt mir in die Nase. Ich beuge den Kopf weiter nach unten, blase über die Schamlippen hinweg und sehe, wie sich Gänsehaut auf ihrem Venushügel bemerkbar macht. Ich lasse die Zunge sachte durch ihre Spalte gleiten. Ich berühre ihre rosa schimmernde Haut dabei aber kaum. Und doch entfährt ihr ein überraschtes Stöhnen und sie zieht das Becken ein kleines Stück zurück.

Es ist die Überraschung, die eine rein instinktive Reaktion hervorgerufen hat. Joy kommt mir sofort wieder entgegen. Ich habe den Eindruck, sie hofft, dass ich sie erneut auf diese Weise liebkose und presst mir das Becken ein kleines Stückchen einladend entgegen. Mehr erlaubt ihre Position nicht. Um sie zu necken, forme ich eine spitze Zunge und berühre damit ganz leicht ihre Rosette. Sofort zuckt sie wieder zusammen und ein empörtes "Oh" entkommt ihrer Kehle.

"Was machst du da?", erkundigt sie sich besorgt.

"Ich liebkose deinen Körper", antworte ich gelassen.

"Doch nicht da!"

"Warum nicht da?"

"Aber Renzo!", bringt sie lediglich hervor und stöhnt dann erneut auf.

Ich habe es ausgenützt, dass sie sich auf das kurze Gespräch konzentriert, und habe meine Zunge ein ganz kleines Stück in ihren Hintereingang gebohrt. Weit komme ich natürlich nicht, da sie augenblicklich und beinahe panisch die Arschbacken und damit auch den Anus zusammenkneift. Diesmal bleibt sie bei ihrer Reaktion und lockert die Anspannung nicht.

"Nicht dort", meint sie. "Bitte!"

"Na gut! Aber geil war es trotzdem", lenke ich ein.

"Irgendwie schon", gibt sie zu.

Ich konzentriere mich, wie versprochen, von da an nur noch auf ihre Spalte. Ich widme mich ihr ausgesprochen intensiv. Meine Zunge umspielt ihre Schamlippen, ich dringe ein kleines Stück in sie ein, ich knabbere an den wulstigen Lippen und ziehe ihren Schlitz auseinander, um mit breiter Zunge hindurch zu lecken. Ich variiere das Spiel ständig, sodass es immer wieder neu für sie ist und sie sich nicht darauf einstellen kann. Auf eines achte ich allerdings ganz besonders, ich vermeide tunlichst jede Berührung mit ihrem Kitzler.

Meine Liebkosungen werden von immer heftigerem und immer lauterem Stöhnen begleitet und ich kann daran deutlich erkennen, dass sie immer erregter wird. Je länger ich mit ihr spiele, umso stärker versucht sie, ihre Beine zu spreizen und mir den Zugang noch ein Bisschen mehr zu erleichtern. Sie gibt sich bereitwillig meinen Liebkosungen hin. Sie giert förmlich danach.

Als ich für sie völlig überraschend, ihre Perle in den Mund sauge und sie mit der Zunge sehr heftig umspiele, da brechen bei ihr alle Dämme. Joy hebt ab und muss sich zurückhalten, keinen lauten Lustschrei auszustoßen. Dafür erzittert ihr Körper umso heftiger. Sie wird von unglaublichen Kontraktionen erschüttert, wie ich sie nur selten bei einer Frau gesehen habe. Joy hingegen gibt sich voll und ganz ihrem Höhepunkt hin und genießt ihn sichtlich. Sie ist in ihrer Welt aus Erregung und Lust gefangen und genießt es in vollen Zügen.

Ich liebkose trotz Orgasmus weiterhin ihre Scham und massiere immer wieder ihren Kitzler zwischen meiner Zunge und der Oberlippe. Für Joy muss das unglaublich intensiv zu sein, denn sie versucht, mit den Händen meinen Kopf wegzuschieben. Zwischendurch jedoch ergreift sie ihn dann auch und presst ihn fest auf ihren Unterleib. Mir kommt es so vor, als könnte sie sich nicht entscheiden, ob sie es noch intensiver will oder ob es für sie nicht mehr zum Aushalten ist.

Als ich merke, dass es allmählich zu viel für sie wird, lasse ich von ihr ab. Ich beobachte sie fasziniert. Dabei hocke ich zwischen ihren Beinen und schaue zu, wie sie sich ihren Gefühlen hingibt, ermattet aufs Bett zurücksackt und sich schließlich erholt.

"So etwas habe ich noch nie erlebt", stellt sie unter schwerem Atmen fest. "Noch nie hat ein Mann mich da unten geleckt. Das ist einfach himmlisch. Das musst du öfter machen."

"So oft du willst!", versichere ich ihr.

Da allmählich das Verlangen auch in mir befriedigt werden will, drehe ich Joy auf den Bauch. Ich überrasche sie mit meiner Aktion und sie quickt erschrocken auf. Ich nehme darauf jedoch keine Rücksicht und klettere behände auf sie drauf. Ich knie links und rechts von ihrem Becken, bringe meinen vor Vorfreude unglaublich harten Freund unterhalb ihrer Arschbacken vor der patschnassen Pflaume in Position und steche zu. Joy checkt sofort, was ich vorhabe und hebt ihr Becken etwas an, um mir das Eindringen in ihr vom Orgasmus immer noch saftendes Fötzchen zu erleichtern. Ich stoße sanft aber beständig in ihren Liebeskanal vor. Ich kann dabei deutlich spüren, wie ich ihr Inneres weite und sich ihre Schleimhäute mit sanftem Druck um meinen Schaft legen. Ich nehme deutlich die Feuchtigkeit, die Wärme und die Enge wahr, die mich empfängt. Unaufhaltsam schiebe ich mich in diesen wunderbaren Körper. Als mein Becken gegen ihren süßen Knackarsch gedrückt wird, stecke ich so weit dies in dieser Position möglich ist, in ihr.

Ich verharre kurz auf ihr liegend und muss mir erst einmal bewusst machen, wie unglaublich schön es ist, diese Frau zu erobern. Einen ganz kurzen Moment meldet sich eine Stimme in mir, die mir versucht klarzumachen, dass ich gerade Sex mit meiner Personenschützerin habe. Ich wische diese Bedenken aber sofort beiseite. Ich will Joy und wenn ich dafür auf meine politische Karriere verzichten muss, dann soll es eben so sein. Für mich gibt es kein Zurück mehr.

Sie dreht ihren Kopf zu mir nach hinten und strahlt mich an. Sie ist glücklich und ungeduldig gleichermaßen. Erst jetzt wird mir bewusst, dass ich schon viel zu lange regungslos in ihr verharre und ziehe mich langsam aus ihr zurück. Sobald ich fast aus ihr herausflutsche, stoße ich erneut zu. Diesmal bin ich entschlossener und stoße härter als beim ersten Eindringen. Dieses Spiel ziehe ich eine Zeitlang durch. Ich habe den Eindruck, als wolle Joy protestieren, wenn ich ihn, für ihren Geschmack, zu langsam aus ihr herausziehe. Das besitzergreifende Vorpreschen jedoch versöhnt sie augenblicklich.

Bei jedem Stoß wird der wunderbare Körper dieser Frau auf das Bett gepresst. Sie schafft es nicht mehr, sich mir entgegenzustemmen. Alles Training und alle Übung reichen nicht aus, um meiner Entschlossenheit und meinem Gewicht standhalten zu können. Außerdem ist sie noch vom ersten Höhepunkt erschöpft. Anfangs geht sie noch jedes Mal mit und stellt ihren Po wieder auf, wenn ich mich zurückziehe. Doch schon nach etwa einem Dutzend Stößen, gibt sie sich geschlagen und verharrt auf dem Bett und erwartet geduldig den nächsten Stoß. Sie zappelt dabei allerdings etwas ungeduldig mit ihrem Hintern hin und her. Wenn ich sie jedoch aufs Bett nagle, ist sie gezwungen, ruhig zu liegen.

Joy zu vögeln, ist unglaublich. Die Empfindungen sind einfach göttlich. Ich kann jedes Detail meines Eindringens perfekt spüren. Ich genieße es unwahrscheinlich. Vermutlich hatte ich noch nie so bewussten und dermaßen intensiven Sex mit einer Frau. Meine Lust steigt zwar nur langsam, dafür aber stetig und in ungeahnte Höhen. In meinem Becken spüre ich bereits ein starkes Kribbeln und alles beginnt sich zusammenzuziehen. Doch es dauert länger, als ich erwartet hätte, bis endlich alle Dämme bersten. Dann aber ist es heftig. Mein Verlangen macht sich in meinem gesamten Körper breit und flutet auch das letzte Haar. Ich keuche und stöhne, während der Höhepunkt über mich hinwegrollt.

Auch Joy lässt der Fick nicht kalt. Auch sie wird immer erregter. Als mich der Orgasmus erreicht und ich mich ein letztes Mal hart in ihr Fötzchen presse, da stößt auch sie einen spitzen, hellen Lustschrei aus und erneut erzittert ihr gesamter Körper. An meinem Pfahl, der tief in ihrem Inneren steckt, spüre ich, wie sich ihre Muskeln in Wellen verkrampfen und lösen.

Ich spritze meinen Samen in mehreren Schüben in ihr Inneres und flute den engen Kanal, der sich unglaublich gut anfühlt. Am liebsten würde ich nicht mehr aufhören. Es ist ein wunderschönes und besitzergreifendes Gefühl, das sich in meinem Kopf festsetzt. Als auch die letzten Versuche, doch noch Reste von Sperma in sie zu spritzen, ohne Ergebnis bleiben und langsam die Muskeln sich lösen, sacke ich auf ihr zusammen und atme heftig. Ich spüre deutlich, wie heftig sich ihr Brustkorb mit Luft vollsaugt und lasse mich neben sie rollen. Obwohl das Bett riesig ist und wir beide leicht genug Platz hätten, ziehe ich sie eng an mich und halte sie fest.

"Ich würde dich am liebsten nie mehr loslassen", keuche ich.

"Dann tu es einfach nicht. In deinen Armen fühle ich mich geborgen", haucht sie verführerisch. Ihre Augen sind geöffnet und lassen ihre Überraschung erkennen. "Das erste Mal bei einem Mann."

Fortsetzung folgt ...



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