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Kurzlebig (fm:Das Erste Mal, 2676 Wörter)

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Veröffentlicht: Sep 27 2019 Gesehen / Gelesen: 18781 / 14368 [77%] Bewertung Geschichte: 8.94 (78 Stimmen)
Ich war jung, ich war unreif und unerfahren. Umso größer meine Neugier. Wie würde es sein beim ersten Mal, beim ersten Mal mit einem richtigen Mann?

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Kurzlebig

Vieles in unserem Leben bleibt nicht lange haften in unserem Gedächtnis. Und das ist vermutlich auch gut so. Aber es gibt auch viele schöne Momente, an die wir uns gerne erinnern. Und das ist genauso gut.

Heute bin ich sechsunddreißig, damals war ich halb so alt. Eine Erinnerung, die ich hege und pflege, ist die Erinnerung an mein "Erstes Mal". Ich war jung, ich war neugierig. Die Welt stand mir offen, hatte ich das Gefühl. Alles wartete darauf, daß ich endlich, endlich eintrete in die Welt der Erwachsenen.

Ich war volljährig geworden, und ich durfte wählen. Welch ein Privileg! Mich interessierte aber natürlich viel mehr, daß ich in Clubs, Discos und zu anderen Veranstaltungen durfte ohne zeitliche Beschränkungen. Ich konnte endlich ungehindert abfeiern.

Es hatte da damals Liebeleien, Techtelmechtel, wie man früher sagte, gegeben, die meine ersten Schritte in die Welt des Erwachsenwerdens begleitet hatten. Genaueres darüber bleibt als damals Minderjährige natürlich mein Geheimnis. Als ob irgendjemand glauben würde, daß ich als sechzehn- oder siebzehnjährige immer brav geblieben war.

Ich hatte das Abi mit Bravour bestanden, und meine Eltern hatten mir zur Belohnung eine Woche Urlaub geschenkt. Es war eine kleine Pension, die von einem älteren Ehepaar geführt wurde. In unmittelbarer Nähe des Strandes gelegen war sie ideal für eine Wasserratte wie mich. Ich mochte schon immer gerne schwimmen und tauchen. Und dann dieser Hochsommer nach all dem Stress der vergangenen Wochen und Monate.

Ich sonnte mich, ich badete und abends gings zum Tanzen. Ich genoss das Leben und die Freiheit ohne Schulstress.

Zum Thema Kurzlebigkeit. Ich war noch keine achtzehn. Er war dreißig, und er war Lehrer. Er war so etwas wie eine Respektsperson. Aber nicht nur das, er sah gut aus, und er stellte natürlich auch schon etwas dar. Er war gebildet, hatte einen Beruf und verdiente Geld. Viele von uns Mädchen schwärmten für ihn. Auch ich.

Nach einer Schulfeier fragte er, ob er mich heimbringen solle. Ich fühlte mich geschmeichelt. Unterwegs bog er ab in einen Weg, der in die Baumschulen führte. Er stellte den Motor aus und fing an, mich zu küssen. Ich fühlte mich noch mehr geschmeichelt. Ich blöde Kuh!

Er griff mir an meine Titties und langte mir unter den Rock. Ich wusste nicht, wie umgehen mit der Situation. Ich hielt still. Als er in mich eindrang, schrie ich auf. Erschrocken zog er sich zurück. Er hatte wohl nicht damit gerechnet, daß ich noch Jungfrau war. Die Betonung liegt auf "war". Von diesem Zeitpunkt an war ich es nicht mehr. Er hatte mich zwar nur angepickt, aber das war es dann mit meiner Jungfräulichkeit. Zu mehr kam es dann aber nicht. Er hatte Schiss gekriegt.

Dieses Erlebnis war kurz und keineswegs lebens- oder liebenswert, es war kurzlebig. Daß ich es immer noch nicht vergessen hatte, lag an den besonderen Umständen, die dazu geführt hatten. Also Schwamm drüber.

Zurück zu meinem Urlaub. Zu Besuch bei den Inhabern der Pension war ihr Sohn. Er war damals achtundzwanzig, also zehn Jahre älter als ich. Er war groß, schlank, gut gebaut und eine Frohnatur. Immer hatte er einen lockeren Spruch drauf und brachte alle zum Lachen. Mich auch. Er hatte eine Woche Urlaub wie ich auch.

Auch er war ständig am Strand. Er war ein Windsurfer von früher Jugend an, wie ich später erfuhr. Es war beeindruckend, wie er mit Wind und Wellen harmonierte. Es, er beeindruckte mich.

Locker war ich damals ja schon, und die Zeiten waren es auch. Die alten "Achtundsechziger" hatten es uns vorgemacht. Wie hieß es zu der Zeit doch noch: "Unter den Talaren, der Muff von tausend Jahren." Und heute war heute. Abi in der Tasche, Urlaub, Freiheit. Ich war in Hochstimmung.

Ich sonnte mich also am Strand und natürlich auch ohne Bikini. Immer wieder kamen Strandläufer vorbei. Die männlichen hatten dann gerade etwas Interessantes entdeckt, das sie zwang, in meine Richtung zu

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