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Das Vampirimperium 1.1.4: Überwacht (fm:Fetisch, 2208 Wörter) [4/18] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: May 09 2020 Gesehen / Gelesen: 7561 / 5498 [73%] Bewertung Teil: 8.67 (12 Stimmen)
Selene wird wütend, als eine Überwachungskamera sie aufnimmt.

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1.1.4 Überwacht

*1978*

Selene hatte das letzte halbe Jahr in der Karibik verbracht um sich davon zu erholen schon wieder zur Witwe geworden zu sein. Ehemann Nummer dreiundzwanzig hatte ihr eine Yacht hinterlassen, aber ansonsten genauso wie seine Vorgänger völlig versagt. Selene hatte jede Nacht mit ihm verbracht, aber er hatte es nicht vermocht sie endlich schwanger werden zu lassen. Und wie jeder ihrer Männer starb er innerhalb von zwei Jahren Ehe an Herzinfarkt. Männer waren einfach nicht robust genug, um ihrem unstillbaren Verlangen nach Sex oder besser gesagt Fortpflanzung nachzukommen und verausgabten sich bis zu ihrem Tod. Zumindest starben sie glücklich.

Selene hatte wie bei jedem ihrer Ehemänner versucht sich in sie zu verlieben, aber was sie wirklich traurig machte war, dass er sie nicht schwängern konnte. Tausend Mal hatte sie sich ihm hingegeben. Sie hatte jede Menge Stellungen versucht, damit ihm einerseits nicht langweilig wurde und anderseits erhoffte sie eine Stellung zu finden, welche eine Schwangerschaft erleichterte. Aber wie immer war der Sex vollkommen sinnlos gewesen.

Selene hatte bei der Zehnjahresfeier des Beitritts Kubas als Bundesstaat Nummer vierundsechzig zur nordamerikanischen Allianz ihren Urlaub in Havanna verbracht. Betrunkene Männer, die feierten waren eine leichte Beute und stockten ihr Gefolge auf. Sie hatte mittlerweile rund zwölftausend Sklaven, aber da diese im Gegensatz zu ihr alterten und irgendwann starben, musste sie regelmäßig neue Sklaven finden, die für sie arbeiteten und sie mit Blut und Arbeitskraft versorgten. Entsprechend unterwarf sie im Schnitt täglich einen weiteren Mann mit einmaligem Sex, der anschließend für sie voller Freude arbeitete.

Ihr Ehemann hatte sein Vermögen mit Sklavenhandel gemacht. Seit der Wirtschaftskrise in den dreißigern war das Verbot der Sklaverei schrittweise ausgehöhlt worden. Erst konnten sich überschuldete Menschen in ein lebenslanges vorschüssig bezahltes Arbeitsverhältnis begeben und bekamen im Gegenzug ihre Schulden erlassen. Später wurden Schwerverbrecher zu Zwangsarbeit herangezogen und von den Gefängnissen vermietet.

Im Nachgang des Krieges verblieben Millionen gefangenen Soldaten der Gegner in Gefangenschaft und wurden zu Zwangsarbeit herangezogen. Immer zahlreicher wurden die Möglichkeiten der legalen Sklaverei. Ihr Mann hatte sich darauf spezialisiert Sklaven aus Osteuropa zu importieren und an die Fabriken im Norden zu liefern. Nachdem die Sowjetunion kollabiert war, waren die Menschen dort eine leichte Beute. Die Menschen wurden zwar in Europa gegen ihren Willen gefangen, aber nach den Import nach Amerika waren sie legal.

Noch waren erst zehn Prozent der Menschen also rund 450 Millionen auf der Welt Sklaven, aber die Tendenz war deutlich steigend. Sklavenjäger aus der ganzen Welt fingen Menschen auf der Straße und entführten sie in andere Länder, um sie dort zu verkaufen. Sobald sie die Grenze passiert hatten, waren die Sklaven auch legal und wurden nur selten an die eigene Familie zurück verkauft. Aber wie immer betraf diese Praxis nur die ärmsten. Reiche Länder konnten ihre Bürger sehr viel besser schützen. Selene fand die Entwicklung nicht gut, aber da sie selbst tausende Sklaven hielt, konnte sie diese Praxis kaum kritisieren.

Das größere Problem als die Sklaverei war aber, dass nach einem Jahrzehnt der sexuellen Freiheit nun das Rad der Geschichte zurückgedreht wurde. Frauen durften weder verhüten, noch abtreiben und sich auch ihren ehelichen Pflichten nicht entziehen. Die erstarkenden Stimmen der religiösen Fundamentalisten setzten sich immer mehr durch. Nicht dass Selene sich auch nur eine Nacht ihren ehelichen Pflichten entzog, aber sie mochte es nicht gezwungen zu werden. Sie hatte Sex, weil sie schwanger werden wollte und nicht weil ihr Körper das Eigentum ihres Mannes war.

Auch die Spannungen zwischen den Rassen wurde immer mehr zum Problem. Die Latinos hatten nicht nur spanisch als ihre Sprache verboten bekommen und mussten die englische Amtssprache benutzen, sondern wurden genau wie die Schwarzen immer unfairer vom Justizsystem verfolgt. Das Ziel war offenbar so viele wie möglich von ihnen wegzusperren, zu

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