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Beinahe ein erstes Mal … (Rückblick) (fm:Das Erste Mal, 4046 Wörter) [8/17] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Jul 16 2020 Gesehen / Gelesen: 9261 / 7465 [81%] Bewertung Teil: 9.42 (26 Stimmen)
Währende Emilia sich vergnügt, brechen in Richard Erinnerungen an beste Tage aus - zurück zum Anfang ihrer Beziehung

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© Alexander vonHeron Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

Richard sah wohl zur etwa gleichen Zeit aus ganz anderen Gründen »schwarz«.

Nicht nur deswegen, weil es draußen längst schon finster war und die Straßen­lampen beim Haus am See abgeschaltet worden waren. So wie er sich erinnerte, erfolgte dies meistens gegen Mitternacht, wenn die braven und anständigen Bürger schon längst daheim waren und in ihren Betten schlummerten. Aber ihm war auch so klar, dass es sicherlich derart spät sein musste. Das hatte weniger mit der leeren Flasche neben ihm zu tun, weniger auch mit der längst beginnenden Übelkeit, wo er doch fühlte, dass er die sinnloseste aller Reaktion zu tun begonnen hatte.

Mehr schon war es einfach die Gewissheit, die sich in seinem Herzen zu manifestieren begann, dass er gar manches falsch gemacht hatte. Nicht nur heute, dass er sie gehen ließ - zu eben jenem unseligen Treffen, das er selbst ja anfangs noch für erotisierend und erregend gehalten hatte. Wie verrückt und verblendet hatte er nur sein können. Und wie hatte er auf ihre wohl noch ernst gemeinte Frage, ob ER das wirklich wolle, dass sie zu seinem Chef und einem seiner Freund ging ... wie hatte er da nur ein JA antworten können. Wie hatte er nur akzeptieren können, dass seine Frau somit mit einem von ihm explizit ausgestellten Freibrief ihm ... er biss sich auf die Lippen. JA - ihm die Hörner aufsetzte, ihn zum Hahnrei machte, cuckold wohl auf Pseudo-Neudeutsch, ach verdammt nochmal.

Nein, schüttelte er den Kopf und starrte auf den nun noch schweigsamer, fast eisig, weil stockdunkel wirkenden See. Nein - diese heutige Ent­scheidung, die war nur ein weiterer Dominostein gewesen, der gefallen war. Ein Stein, der wahrlich nicht am Anfang dieser Kette von Versuchungen und Verlockun­gen und Verführung und sonstiger Episoden stand, die doch sogar er allesamt einge­fädelt und angeregt hatte. Etwas, das wie ein erregendes Spiel be­gann und ihm dann aus der Hand zu gleiten schien. Oder ohnedies schon längst geglitten war, du ... Möchtegern-Zauberlehrling.

Eine Wandlung, die nicht primär von ihr ausging, sondern von ihm. Fast von allem Anfang an schon, wie er noch so bemüht darum war, sie ins Bett zu bekommen und sie zu entjungfern.

Er griff zum Glas, aber, nein! Trinken, den Kummer und die Sorgen da­mit hinunterspülen - oder aber zu glauben, dass die Berauschung der Sinne ihm helfen konnte. Nein - ein klares Denken gab es ohnedies nicht mehr, dröhnte es in seinem wahrlich zer­rissenen Kopf.

Er kämpfte heftig mit sich, aber es gelang ihm doch, nicht nochmals nach einer weiteren Flasche zu suchen, egal was nun der Inhalt gewesen wäre. Alkohol, verstand sich von selbst, aber davon hatte er schon genug in sich hinein geschüttet, wie Richard auch anhand seines wankenden Schrittes fest­stellte.

Wieso hatte er dem Treiben nur zugestimmt, marterte er sich den Kopf, was angesichts seiner bereits einsetzenden Kopfschmerzen nur wie ein zu­sätzliches und verdientes Leiden erschien. Das war doch verrückt, nicht nur Leichtsinn, sondern sogar Wahnsinn. Wie hatte er denn auch nur sogar anregen können - einen Schritt nach dem anderen mit Emilia setzend - dass sie ihm untreu wurde. Wobei das eine für ihn wohl beschönigende Formu­lierung war. Wie hatte er sie nur dazu anlei­ten können, dass sie es auch mit anderen Männern trieb ... um ihn dabei selbst noch mehr aufzugeilen und auch ... damit sie mehr an Erfahrung und noch mehr Geilheit lernen sollte ... auf dass ihm das wiederum zugute kam.

Wie verrückt konntest du nur sein, Richard, schalt er sich und stierte mehr besoffen denn nüchtern in die klare Nacht hinaus.

Nüchtern betrachtet, war es besoffen besser --- diesen dummen Spruch hatte er erst unlängst irgendwo gelesen. Und er konnte sich nicht gut erklä­ren, wie ihm das nun in den Sinn kam. Aber vielleicht war er sogar richtig, denn wie das morgige Erwachsen ausfallen würde, wollte er sich gar nicht real ausmalen. So sehr er hoffte, dass Emilia demnächst in diesem dunklen Maybach vorgeführt werden würde, so sehr war ihm wohl klar, dass dies ein Wunschtraum war, den er selbst schon längst verwirkt hatte.

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