Es war einmal ein Mauerblümchen - Teil 3 (fm:Sonstige, 1170 Wörter) [3/16] alle Teile anzeigen

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eben...

Eintrag im Computer von Klaus - in seinem gut verborgenen Dokument

19.12., halb 9 - Hab ich's mir doch gedacht. Sarah hat meine Abwesenheit gestern genutzt, um wieder in Erinnerungen zu schwelgen. Was sie da über unsere Wiederbegegnung schreibt, stimmt ja so ziemlich. Ich hatte allerdings nicht gedacht, dass sie ihre Beine absichtlich spreizte, als sie mir bei der Anprobe der Turnschuhe half. Sie war also damals schon durchtrieben und berechnend, auch wenn sie es hier wie ein unschuldiges Spielchen erscheinen lässt. Was heißt hier "unschuldiges Spielchen" - jeder Mann lurt wohl gerne mal unter einen Rock. Und hofft dabei, dass einmal das Höschen fehlt. Damals noch mehr als heute vielleicht. Außerdem war ich so verklemmt aufgewachsen, dass ich sofort rot wurde, als ich mich ertappt fühlte. Und das hat Sarah schamlos ausgenützt. Ihr kam wohl in den Sinn, dass ich eine recht gute Partie für sie wäre. Und darum öffnete sie mir eine Verheißung - und ließ mich anschließend erbarmungslos zappeln. Wiewohl es richtig ist, dass sie eisern bis zu unserer Ehe Jungfrau blieb. Ich hatte damals ja in Linz kaum Kontakte zu Frauen, zumal es nur wenige Kommilitoninnen in meinem Fach gab und ich andere als strebsamer Jüngling kaum kennen lernte. Daher hatte sie leichtes Spiel, mich zu umgarnen. Und je näher ich meinem Abschluss kam, desto fester umgarnte sie mich. Denn ich wollte nun auch eine Familie gründen, sozusagen "seriös" werden - als wäre ich vorher irgendwie liederlich gewesen. Absoluter Blödsinn, kann ich heute sagen. Aber sie war halt durchaus nett, charmant, auch sexy. Und so sagte ich ihr einmal mehr, dass ich sie liebe, und fragte sie schließlich, ob sie meine Frau werden wolle. Sie sagte natürlich, dass sie mich auch liebe, und willigte ein, mich zu heiraten. Ihre Mutter hatte ich bis dahin ein paar Male getroffen. Eigentlich auch aus heutiger Sicht eine nette Frau, die unter ihrem ziemlich cholerischen Mann litt und erst später aufblühte, als er sich zu Tode gesoffen hatte. Ihn hatte ich bis dahin nur einmal kurz gesehen, dabei aber keinen besonders positiven Eindruck bekommen. Dennoch beschloss ich entsprechend meiner konservativen Erziehung, bei ihm offiziell um Sarah's Hand anzuhalten. Ehrlich gesagt, hatte ich davor ziemliche Manschetten, weil ich so einiges über seine Ausbrüche gehört hatte. Dann war es aber gar nicht so schlimm: Er knurrte seine Zustimmung und verschwand nach einer knappen halben Stunde in seine Kneipe. Ich schwebte auf Wolke 7...