es war einmal ein Mauerblümchen - Teil 10 (fm:Ehebruch, 2127 Wörter) [10/16] alle Teile anzeigen | ||
Autor: klaus60 | ||
Veröffentlicht: Sep 03 2020 | Gesehen / Gelesen: 6972 / 5371 [77%] | Bewertung Teil: 8.95 (19 Stimmen) |
Sarah wachte alleine auf und muss mit dem Taxi nach Hause. Sie entscheidet sich, Klaus nichts von der Nacht zu sagen. Dann wird er befördert und muss Rainer vertreten. Der ihn seinerseits vertreten will. |
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der Rezeption gab mit keinem Wimperzucken zu erkennen, dass er mich durchschaute und letztlich für ein Flittchen hielt, das ich in diesem Moment ja auch war.
Im Taxi gab ich als Ziel in unserer Kleinstadt eine Straße in Bahnhofsnähe an, die nicht allzu weit von unserer Wohnung weg war. Denn ich wollte nicht am Sonntagmittag mit einem Taxi vorfahren, sondern lieber das letzte Stück zu Fuß gehen. Schon nach wenigen Minuten überfiel mich Angst: Wie sollte ich Klaus gegenübertreten? Würde er nicht ahnen, was in der Nacht passiert war? Würde er es mir nicht bereits ansehen, wenn ich durch die Tür trat? Was sollte ich ihm erzählen? Was für eine Geschichte erfinden? Musste ich ihm nicht alles gestehen? Doch das musste ich! Ich war fest entschlossen dazu!!! Aber was würde dann geschehen? Er würde mich rausschmeißen. Sofort! Ohne jede Nachsicht! Er hätte alles Recht dazu. Ich hatte ihn betrogen, und zwar mit seinem Chef. Dafür gab es keine Entschuldigung! Und dabei hatte ich es nur für ihn getan! Für seine Beförderung!!! Würde ich ihm das klarmachen können? Vermutlich nicht... Wer könnte mir in meiner Situation helfen? Meine Eltern? Mama vielleicht, aber Papa würde brüllen und versuchen, mich zu verprügeln. Und mich dann hochkantig aus dem Haus werfen.
Und wenn erst Lilo etwas davon erfuhr! Meine Schwiegermutter würde triumphieren. Ich hörte sie schon Klaus ankeifen: "Ich hab's ihr doch gleich angesehen, was das für eine Schlampe ist! Und gewarnt habe ich dich!! Mehrmals!! Aber du wolltest ja nicht hören!!! Warst blind von dem, was du "Liebe" nanntest!!! Dabei hat dich dieses Flittchen nur im Bett mit ihrer Fotze verführt, weil du keine Erfahrungen hattest und ein leichtes Opfer für sie warst! Lass dich sofort von ihr scheiden. Und keinen Schilling darf sie kriegen!! Hörst du!!! Keinen Schilllliiiing!!!"
Nein, diese Genugtuung durfte ich ihr nicht gönnen. Ich durfte Klaus nichts gestehen. Er war immer noch "mein Klaus"! So durfte es auf keinen Fall zu Ende gehen. Ich brauchte ihm ja nicht zu sagen, dass Rainer kein gesondertes Zimmer für mich mehr bekommen hatte. Ich war nach der Feier auf "mein" Zimmer gegangen. Und nichts war passiert. Und wenn ich es Klaus doch gestehen würde? Dann liefe ich Gefahr, dass er zu Rainer geht und ihn zur Rede stellt. Sicher, Klaus würde das nicht so ohne weiteres machen. Dazu war er zu zurückhaltend. Aber man weiß nie, was Leute tun, wenn sie in Wut geraten. Rainer würde wahrscheinlich alles abstreiten. Und er würde Klaus wohl sehr bald befördern - aber nicht innerhalb der Firma, sondern aus ihr raus! Und das war schließlich eine Beförderung die ich auf keinen Fall wollte ...
Aber konnte ich mich andererseits wirklich auf Rainer verlassen? Nun, er würde die Ereignisse dieser Nacht ziemlich sicher nicht von sich aus herumposaunen. Oder doch? Eine Bemerkung hier oder da. Ein Witzchen ... eine Anspielung ... Nein, so ein Mensch war Rainer nicht ... oder doch? Selbst wenn, das musste ich riskieren. Bis ich am Zielort ankam, hatte ich mich entschieden: Nichts sagen! Heute früh etwas verschlafen, dann mit dem Zug von Gmunden zurückgefahren. Dauert schließlich seine Zeit. Klang plausibel. Das musste klappen!!!
Als das Taxi hielt und ich sogar noch einige Euro auf den Hunderter-Schein zurückbekam, schwand meine Überzeugung, dass alles gut werden würde, wieder etwas. Noch einen Kaffee in einem nahen Café, dann machte ich mich mit laut klappernden Schritten auf den Heimweg.
"Hallo! Ich bin wieder da!" Nichts. Stille als Antwort. Mein Herz sank in meine nicht vorhandene Hosentasche. War Klaus so sauer, dass er mich nicht einmal mehr grüßen wollte? Kleinlaut schlich ich ins Wohnzimmer. Niemand da. Auch nicht im Schlafzimmer oder in der Küche. Niemand. Mir wurde immer mulmiger zumute. Da entdeckte ich auf dem Esstisch einen großen Zettel mit Klaus' Schrift:
"Liebste Sarah, ich nehme an, Du kommst erst gegen Mittag. Daher bin ich ein paar Stunden ins Büro gefahren, um ein paar Dinge für Montag vorzubereiten. Komme gegen 3 Uhr zurück und bringe Kuchen für den Kaffee mit! In Liebe Dein Klaus"
Am liebsten wäre ich auf den Stuhl gesunken und hätte vor Freude geheult wie ein Schlosshund. Aber ein kurzer Blick auf die Uhr, brachte mich zur Besinnung: Ich musste mich schnell umziehen, den Kaffeetisch decken und alles vorbereiten. Kaum war ich fertig, hörte ich einen Schlüssel an der Tür. Wie eine glückliche Ehefrau fiel ich Klaus um den Hals und küsste ihn immer und immer wieder. Und am Abend im Bett ermunterte ich ihn, mit mir zu schlafen. Aber es war nicht so intensiv wie mit Rainer. Mit dem Gedanken daran schlief ich schließlich glücklich ein ...
In der Nacht mit Rainer habe ich zwar nicht meine Jungfernschaft verloren, aber doch meine Unschuld. Seit dieser Nacht weiß ich, was Lust sein kann. Dass ein Mann mich zu einer vorher völlig ungeahnten Ekstase bringen konnte. Und dass ich das immer wieder gerne erleben wollte. Diese Nacht werde ich mein Leben lang nicht vergessen. Ich habe seither viele Schwänze gesehen, in der Hand gehabt und in meiner Fotze willkommen geheißen. Letztlich erschien mir jedoch keiner vergleichbar mit dem von Rainer: Mir erschien er nicht nur groß, nein, auch wahnsinnig schön und ein Musterbeispiel von Stärke. Kurz, ich schwärmte für ihn und tue es immer noch. Wahrscheinlich, weil er mir meine "Unschuld" genommen hatte. Und das vergisst man nicht so leicht ...
Wie schon angedeutet, wuchs in der Folge ganz einfach Gras über die Sache. Klaus sagte nichts weiter zu dem Abend. Rainer meldete sich nicht, was ich insgeheim sehr bedauerte. Und ich tat mein Möglichstes und mimte die treu ergebene Ehefrau, schlief sogar etwas öfter als vorher mit Klaus. Wenn auch nicht zu oft, sonst wäre er womöglich deswegen misstrauisch geworden ...
So vergingen etwa drei Wochen. Dann kam Klaus etwas später als sonst nach Hause und druckste ungewöhnlich verlegen herum. Bis nach dem Abendessen. Dann platzte es aus ihm heraus: "Ich bin heute befördert worden! Mit Wirkung ab 1. Oktober! Das heißt: deutlich höheres Grundgehalt und sogar noch eine Zulage! Das sollten wir jetzt gebührend feiern!!!" Er erwähnte zwar keine Zahlen, aber das musste er gegenüber einem Dummchen wie mir auch nicht. Meinte er offenbar. Mir fiel trotzdem ein Stein vom Herzen, denn da hatte sich mein Einsatz für ihn ja doch gelohnt. Und alles war gut!
Zwei Wochen nach seinem Aufstieg kündigte Klaus mir an, dass er mich in der nächsten Woche leider einige Tage allein lassen müsse, um in seiner neuen Funktion Rainer bei voraussichtlich schwierigen Verhandlungen in Kärnten zu vertreten. Für mich nicht schlimm. Würde mir die Zeit schon irgendwie vertreiben. Könnte mich zur Abwechslung ja mal wieder mit Steffi treffen. Zumal wir uns ein wenig aus den Augen verloren hatten und ich über die Betriebsfeier lieber noch nicht hatte reden wollen. Kurz entschlossen rief ich sie an und vereinbarte ein Treffen für den kommenden Mittwoch, den ersten Tag nach der Abreise meines Mannes. Dienstag in der Früh holte ein Dienstwagen Klaus ab, ich machte mich auf den Weg ins Geschäft. Als ich nur noch ein kleines Stück hatte, dudelte mein Handy. Ich fiel aus allen Wolken: Rainer. Sehr freundlich und so charmant, wie ich ihn in Erinnerung hatte.
Nach einer kurzen Begrüßung meinte er: "Du bist ja jetzt ein paar Tage allein. Vielleicht langweilst du dich in dieser Zeit. Da dachte ich, wir könnten uns doch einmal wieder treffen und einen Abend verplaudern. Wenn du willst, lade ich dich gerne in ein nettes Hotel in Wels ein, Abendessen inklusive. Was hältst du von dieser Idee? Du würdest mich tief enttäuschen, wenn du nicht zusagst ..."
Ich strahlte, denn von so etwas hatte ich während all der Wochen insgeheim immer und immer wieder geträumt. Dennoch druckste ich etwas herum: "Oh ... ich weiß nicht recht ... eigentlich bin ich genau für den Abend schon mit einer alten Freundin verabredet ..." Ich spürte, wie Rainer unwillig das Gesicht verzog, deshalb fügte ich schnell an: "Aber das kann ich sicher verlegen ... I gfreu mi narrisch ...", sprudelte ich noch heraus.
Er nannte mir einen unverfänglichen Treffpunkt, zu dem ich um 18 Uhr mit dem Taxi kommen sollte und fügte hinzu: "Ich hoffe, du kannst dir den Donnerstag noch frei nehmen, damit wir nicht schon gleich nach dem Aufwachen zurückfahren müssen. Ich jedenfalls hab meine Termine für Donnerstag alle abgesagt!"
"Wird schon irgendwie gehen ... super ..."
Und es ging, auch wenn der Chef so tat, als sei es sehr schwierig, weil so kurzfristig ... und überhaupt ... Mir egal, Hauptsache er gab mir frei ... Dann noch in einer Pause Steffi angerufen und das Treffen auf Donnerstag verschoben. Klappte auch. Die Zeit bis Mittwochnachmittag verging wie im Flug. Ich freute mich auf das Treffen. Und meine Muschi triefte in ihrer Vorfreude ...
Teil 10 von 16 Teilen. | ||
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