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Meine neue Freundin (fm:Ältere Mann/Frau, 3220 Wörter)

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Veröffentlicht: Oct 14 2020 Gesehen / Gelesen: 23265 / 18051 [78%] Bewertung Geschichte: 8.95 (123 Stimmen)
Man lernt nie aus – auch nicht im Bett. Und dann lernte ich Petra kennen, eine heiße Urlaubsbekanntschaft in fortgeschrittenen Jahren nahm ihren Lauf.

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Meine neue Freundin

Jeder denkt sofort an eine Liebesgeschichte eines jungen Paares, wenn von einer neuen Freundin die Rede ist. Nur wenige denken an den wunderschönen Herbst, wenn sich die Blätter goldgelb färben und die Natur nochmal alles gibt, um auf sich aufmerksam zu machen.

Der Herbst ist meine neue Freundin, bevor der Winter hereinbricht. Früher, in jüngeren Jahren hab ich das nie so gesehen. Herbst war für mich eher der Abschied vom Sommer. Demnächst würde ich sechzig werden. Die Sichtweise hatte sich geändert.

Meine alte Freundin, meine Frau nämlich hatte sich vor vier Jahren von mir verabschiedet mit einem anderen Mann. Sie wollte den Herbst nicht gemeinsam mit mir verbringen.

Das ist ein bisschen blöd, um es mal salopp auszudrücken. Man steht plötzlich da wie ein dummer Schüler, der in die Ecke gestellt wurde. Immerhin habe ich eine Reihe von Hobbies, mit denen ich schon immer gelebt habe und die mich nicht einfach in die Ecke gestellt haben.

Also an Zeitvertreib mangelte es mir nicht. Aber meinem lebenslangen Freund zwischen meinen Beinen mangelte es an etwas. Handbetrieb empfinde ich ungefähr so, als wenn man statt einer fetten Currywurst mit Pommes ein trockene Scheibe Brot isst, um satt zu werden.

Aber auch im Herbst hält das Leben immer noch wieder Überraschungen parat. Ich gönnte mir eine Woche Urlaub auf einer Nordseeinsel. Früher war ich hier häufiger mit meiner Frau gewesen. Wie immer war ich nur am Nacktbadestrand. Das ganze Jahr über trägt man Anzug und Schlips, im Urlaub will ich frei und unbeschwert atmen können. Das ist keine Philosophie oder gar Dogmatismus, das ist ein Lebensgefühl.

Auch zwei andere Frauen empfanden das offensichtlich so wie ich. Sie waren immer am gleichen Strand wie ich. Natürlich schaute im mich am Strand um, und die beiden fielen mir auf. Am zweiten Tag kam ein Mann hinzu, der offensichtlich zu der einen von beiden gehörte. Sie begrüßten sich mit Kuss, und die zweite wurde nur mit einem Wangenkuss begrüßt.

Die eine, die mit richtigem Kuss begrüßt wurde, schätzte ich so auf um die die Dreißig. Die andere würde wohl so um die Mitte Fünfzig sein. Könnten also Mutter und Tochter sein, und der Mann war der Schwiegersohn. Man macht sich so seine Gedanken, wenn man nichts anderes zu tun hat.

Die Tochter, ich nenne sie jetzt mal so, kam am späten Nachmittag zu mir rüber. "Wir wollen heute Abend gemeinsam mit meiner Mutter essen gehen. Sie sind offenbar genauso alleine im Urlaub wie meine Mutter, haben sie nicht Lust mitzukommen?" Mit meinen Spekulationen hatte ich offensichtlich nicht so falsch gelegen.

Wie die Mutter aussah und immer noch in Form war, hatte ich ausgiebig am Strand sehen können. Sie gefiel mir, sie gefiel mir sehr. Die Tochter hatte das wohl gehofft, denn ihr Vater hatte sich ebenso wie meine Frau von seiner Lebenspartnerin in späten Jahren verabschiedet. Sie und ich waren also wieder Single.

Das Restaurant, in dem wir aßen, war gemütlich, das Essen war gut, und wir waren guter Stimmung. Wir waren inzwischen alle zum vertrauten "Du" übergegangen. Petra, die Mutter, hatte sich sehr hübsch zurechtgemacht. Ihre Tochter und deren Mann verabschiedeten sich um kurz nach zehn Uhr. Klar, die beiden wollten vögeln, denn er konnte nur für zwei Tage bleiben, wie ich erfahren hatte.

Petra fragte mich: "Was machen wir beide nun mit dem angebrochenen Abend?" "Zu mir oder zu Dir", fragte ich etwas anzüglich. "Zu Dir", antwortete Petra blitzschnell, "denn bei mir vögelt meine Tochter gerade mit ihrem Mann." Wir landeten in meiner Ferienwohnung.

Ich hatte einen Rotwein aufgemacht, den wir auch schon im Restaurant getrunken hatten. Ich war nicht mehr so richtig geübt im Umgang mit Frauen und schon gar nicht im Anmachen von Frauen. Wieder fühlte ich mich fast wie ein junger Schüler.

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