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Die Wildkatze (fm:Exhibitionismus, 3105 Wörter)

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Veröffentlicht: Dec 13 2020 Gesehen / Gelesen: 18789 / 14633 [78%] Bewertung Geschichte: 9.18 (142 Stimmen)
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Der Löwenklub ist in einer repräsentativen Villa am Rande des sehr schön gestalteten Stadtgartens untergebracht. Zweck des Löwenklubs ist es Gutes zu tun. Zwei Statuen der edlen Raubkatze links und rechts des Eingangs zeugen davon. Im Versammlungsraum war heute Abend eine Versteigerung von gespendeten Kleidungsstücken anberaumt. Der Erlös soll einem wohltätigen Zweck zugeführt werden.

Reni, eine engagierte Studentin, die sich ehrenamtlich für benachteiligte Menschen einsetzt, hatte die Versteigerung initiiert und mich gebeten, ihr zu helfen, die zum Gebot stehenden Mäntel, Anzüge und was noch für einen Krempel bei den edlen Spendern abzuholen und in den Versammlungsraum zu befördern. Gerne erklärte ich mich bereit mit meinem VW Bus einzuspringen, ich war ein großer Verehrer Renis und so konnte ich ihre Bitte unmöglich ausschlagen.

Reni war halb Japanerin, halb Deutsche. Eigentlich war sie ganz Deutsch. Sie war in Deutschland geboren und aufgewachsen, ihre Mutter aber kam aus dem Land der aufgehenden Sonne und hatte ihrer Tochter wunderschöne asiatische Augen gegeben. Auch die schmalen Hände mit den feingliedrigen Fingern. Renis Körperbau war eher zierlich, aber wohl den germanischen Genen geschuldet, hatte sie eine unübersehbar üppige Oberweite.

Ihr Teint war sehr hell bis fast schneeweiß, sodass wenn sie wie heute Lippenstift trug, man das Gefühl hatte, dem fernöstlichen Schneewittchen zu begegnen. Ihre dunkelbraunen, fast schwarzen Haare, die annähernd bis zu ihrem süßen Hintern reichten, trug sie gerne wie heute zum Zopf geflochten, den sie dann über eine ihrer Schultern nach vorne strich.

Reni war ein Fan der Anime- und Manga- Popart, die aus dem Land ihrer mütterlichen Vorfahren nach und nach auch die westliche Hemisphäre erobert. Reni hatte in der Comicwelt auch ein Vorbild, nämlich Lilith Asami, eine Kämpferin für Gerechtigkeit und Freiheit. In den Sommermonaten - und wir hatten Juli - kleidete sie sich gerne wie ihre Comicvorlage: Pumps mit Riemchen, dazu weiße Schulmädchensöckchen, einen ziemlich knappen Mini in schwarz und ein dunkles Oberteil, welches ihr blasses Dekolleté zum Hingucker machte.

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob Reni sich über ihre Außenwirkung im Klaren war, denn eigentlich würde ich sie eher als schüchtern bezeichnen. Jedenfalls wanderten die Augen der meist männlichen Auktionsteilnehmer immer wieder von meinem Versteigerungspult weg in Richtung Reni, die emsig dabei war, jedem eine Tasse Kaffee mit einem Stück Gebäck zu reichen.

Jedes Mal, wenn sie sich über den Servierwagen beugte, um eine weitere Tasse einzuschenken, konnte der geneigte Beobachter zwei perfekt geformte Halbkugeln bewundern, die ihren Bewegungen leicht wackelpuddingförmig folgten. Bückte sich Reni tief unter den Wagen, um Teller und Tassen ans Tageslicht zu befördern, dann konnte man an ihren makellosen Beinen hinauf bis hinauf zum Saum ihres nachtschwarzen Höschens blicken. Und das, obwohl sie sehr elegant in die Knie ging. Es war einfach der Kürze ihres Röckchens geschuldet, dass sie neben der Aussicht auf frischgebrühten Kaffee auch eine weitere, nicht minder kreislaufbelebende bot. Der Vorstandsvorsitzende des Klubs nickte wohlwollend.

Die Versteigerung lief unspektakulär, die Löwenklub Mitglieder und ihre Gäste waren nicht ganz so spendabel wie erhofft und so kamen nicht mehr als dreihundert Euro in das Spendendöschen. Ich wusste, dass Reni eigentlich mit dem Doppelten gerechnet hatte und im Grunde ein Mehrfaches benötigte, um ihr Sozialprojekt durchzuziehen.

Der Vorstand winkte uns gönnerhaft herbei und äußerte, dass er uns in seinem Geschäftszimmer den Erlös der Versteigerung mit einer Urkunde übergeben wolle. Wir folgten ihm die knarrende Eichentreppe hinauf in einen holzvertäfelten Raum mit einem Schreibtisch, dicken Bücherregalen und zwei Polstersesseln, während die übrigen Gäste im Veranstaltungsraum bei einem Gläschen Sekt verweilten.

Der Vorstand war ein gesetzter Herr mit an den Schläfen ergrautem Haar, bekleidet mit einem karierten Anzug, garniert mit einem passenden Einstecktuch. Er nahm hinter dem Schreibtisch Platz und eröffnete das Wort mit: "Vielen Dank, dass Sie beide sich im Sinne unseres Klubs für

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