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Vertrackte Technik (fm:Romantisch, 2165 Wörter)

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Veröffentlicht: Jan 16 2021 Gesehen / Gelesen: 16133 / 13732 [85%] Bewertung Geschichte: 8.96 (141 Stimmen)
Was beim Ausfall eines Aufzugs nicht alles passieren kann.

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Vertrackte Technik

Das dauerte heute wieder. Die Mittagspause war ohnehin so kurz. Und dann musste man fast immer 5 Minuten auf den Aufzug warten. Unter diesen Gedanken stöhnte Michael kaum hörbar auf. Inzwischen harrten etwa 10 Personen angespannt auf das Bling, mit dem sich die Tür des Fahrstuhls öffnet. Eine Menschentraube umringte den Eingangsbereich. Die Wartenden gehörten zu einem Kurs der Arbeitsagentur im fünften Stock. Alles junge Frauen, die unentwegt und scheinbar durcheinander unverständliches Zeug schnatterten.

Michaels Büro lag im zwölften Stock. Sobald die jungen Frauen den Aufzug verlassen hätten, würde er die restlichen Stockwerke allein reisen können. Hoffentlich begegnete er oben nicht dem Meier, seinem Chef. Der war ein solcher Pedant und machte immer einen Aufstand, wenn man sich einige Minuten verspätete. Eigentlich ganz süße Hühner, dachte Michael. Aber er fühlte sich beengt. Es war schwülwarm, es war furchtbar beängstigend in der Kabine. Sein Körper wurde von allen Seiten an eine junge Frau gequetscht, die in der Ecke des Raumes stand. Leider war es nur ihr festes Hinterteil, umfangen von einer dunkelblauen Jeans, dessen intensive Berührung ihm durchaus einige Empfindungen bereiten könnten. Noch sinnlicher wäre es wohl, wenn die üppige Blonde ihm ihre Vorderansicht darboten würde. Die junge Frau von vielleicht Mitte 20 zeigte mit einem gewissen Stolz wunderbar große massige Brüste. Darauf stand Michael.

Endlich kann ich wieder durchatmen, dachte er, nachdem sich die Menge aus der Fahrstuhlkabine gedrängt hatte. Er lehnte sich mit dem Rücken an die Stirnseite und hielt sich an dem umlaufenden Geländer fest. Jetzt würde es nur wenige Augenblicke dauern, und der zweite Teil des Arbeitstages wäre eingeläutet. Die Türhälften bewegten sich bereits aufeinander zu, als sich eine Person noch schnell mit einer vollen Einkaufstasche in der linken Hand hindurchquetschte. "Glück gehabt", keuchte sie und sah ihm mit ihren glänzenden blauen Augen geradewegs ins Gesicht. Es war Frau Heiland. Sie arbeitete auf der anderen Seite des Flures in der Buchhaltung. Michael hatte schon seit langem ein Auge auf sie geworfen. Diese Frau von Mitte/Ende vierzig war sein Typ. Er stand vom Aussehen her auf sportliche Frauen. Sie wirkten so straff und fest und dabei doch von einer anziehenden Weiblichkeit. Michael meinte, das gelte auch für ihren Charakter. Er mochte geradlinige Frauen. Die hielt er für nicht so schnörkelig und verspielt. Auf eine üppige Büste, einen makellosen Teint oder gar das jugendliche Alter konnte er bei solchen Frauen verzichten.

Frau Heiland warf einen kurzen Blick auf Michael. Auch sie war Michael gegenüber nicht abgeneigt. Er hatte zwar schon seine Haarpracht verloren, aber ihr war so ein schlanker, leptosomer Typ ungleich lieber als die Masse der fülligen Bierbäuche und Dummschwätzer, selbst wenn ihr Oberkörper durch regelmäßige Besuche des Fitness-Studios gestählt wären. Der Michael, dachte sie, hat so etwas Weiches an sich. Man sieht es an seinen braunen Augen und weichen Lippen. Er wird einen angenehmen Charakter haben, vermutete sie, während sie ihn von oben bis unten musterte.

Nachdem sie sich ein kurzes Grußwort zugeworfen hatten, blicken sich die beiden stumm an. Nun waren die Türen geschlossen. Der Aufzug zog an. Die beiden setzten gerade dazu an, einige belanglose Worte zur bevorstehenden restlichen Arbeitszeit auszutauschen. Da gab es einen heftigen Ruck. Der Aufzug stoppte krachend, das Licht fiel für einen Moment vollkommen aus. Dann schaltete sich die Notbeleuchtung ein. Nach einer kurzen Pause konnte man hören: "So ein Mist. Das musste wohl mal wieder sein" , brummte Michael laut vor sich hin. Daraufhin stöhnte auch Martina auf: "Das ist jetzt schon das dritte Mal in diesem Jahr. Hoffentlich dauert es nicht wieder so lange. Vor vier Wochen musste ich drei Stunden warten." Die beiden gaben sich gleichwohl entspannt und routiniert. Martina drückte den Notknopf. Nach einigen Augenblicken schon meldete sich krächzend eine Männerstimme. Leider wären alle Monteure unterwegs. Sie sollten sich auf etwa eine Stunde Wartezeit einstellen. Sobald er mehr wisse, werde er sich melden. Daraufhin griff Frau Heiland noch rasch zum Handy und informierte den zwölften Stock von ihrer beider Missgeschick.

Michaels Gedanken begannen zu fliegen. Er überlegte schon, wie er die gemeinsame Zeit wohl ausnützen könne, um Martina näher zu kommen. Sie wirkte irgendwie verspielt mit ihren brünetten flausigen Haaren und den

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