En la Pared (fm:Romantisch, 1380 Wörter)

An der Mauer

Die spanischen Nächte können heiß sein, sehr heiß sogar.

So kann es dann auch passieren, das eine schöne junge Frau nicht in den Schlaf kommt, sich leise aus dem Bett schlicht, nur locker ein Handtuch umwickelt und das Haus in Richtung Pool verlässt.

Auf dem Weg dorthin schaltet sie noch schnell die Poolbeleuchtung ein und verschwindet über die Treppe zum Pool.

Als sie in das kalte Wasser steigt, verursacht sie kein einziges Geräusch, leise taucht sie unter und nach drei Schwimmzügen wieder auf. Man kann das Wasser nicht gerade als kalt bezeichnen, aber in einer so heißen Nacht ist es immer noch erfrischend. Sie spürt wie das kühle Nass ihr etwas von der Hitze aus dem Körper zieht. Mit jedem Meter den sie lautlos durch das Wasser gleitet spürt sie das Wasser über ihre nackte Haut streichen.

Der Himmel über ihr ist schon fast gar nicht mehr blau, die Nähe zum Schwarz dominiert dieses schimmernde, himmlische Satintuch. Nur vereinzelt schimmern die stärksten Sterne durch diese Finsternis. Dem Gegenüber strahlt die Beleuchtung des Pools verzweifelt dagegen an. Nichts bekommt sie von diesen Umständen mit. Sie genießt einfach nur die Kühle des Wassers und die sanften Berührungen die sie auf ihrer nackten Haut spürt.

Lautlos rollt sie auf den Rücken, treibt langsam auf der Wasseroberfläche. Ihre langen Haare liegen wie ein Schleier um ihren Kopf. Leicht bewegen sich ihre Beine auf und ab... nur um die Stabilität und die Lage im Wasser halten zu können.

Von unten strahlt die Poolbeleuchtung sie an und verschafft so eine Mischung aus Schattenbild und dezent beleuchteter Person.

Längst ist er ebenfalls aufgewacht und hat gespürt dass seine Liebste nicht mehr neben ihm liegt. Mit leisen Schritten hat er sie gesucht und sie im Pool schwimmend entdeckt. Mit einem Lächeln im Gesicht steht er auf der Veranda und schaut hinunter zum Pool, genießt den Anblick den sie ihm so bietet. Zufrieden lässt er seinen Blick über ihren Körper streifen.

Er ist glücklich, sehr glücklich. Sie ist die Frau die er leibt, die Frau mit der er den Rest seines Lebens verbringen möchte. Ein warmes Gefühl macht sich in seiner Brust breit. Gedanken an vergangene Tage und Nächte gehen ihm durch den Kopf. Vieles haben sie in ihrer Zeit schon erlebt, wilde Nächte und anstrengende Tage. Doch kein einziger Tag in dieser Zeit kam ihm vertan vor. Alles hatte seinen Sinn und beflügelte beide jeden Tag aufs Neue sich weiter zu entwickeln und niemals damit aufzuhören den Anderen zu lieben.

Langsam ging er die Treppe zum Pool hinunter, ebenso lautlos wie sie es vor ihm getan hat. Ebenso leise steigt er in das Wasser, taucht ab und ist mit nur einem Schwimmzug bei seiner Geliebten. Fast geräuschlos taucht er auf, stellt sich neben sie und gibt ihr einen leichten Kuss. Zufrieden lächelt sie und fischt nach seiner Hand. Eine Weile treiben sie so nebeneinander im Wasser. Zufrieden und glücklich schaut er sie an, sieht ihren flachen Bauch, die Brustwarzen die steil aufgerichtet aus dem Kühlen blinzeln, ihr glatt rasierter Venushügel. Er fragt sich was ihm eigentlich noch besseres passieren könne als diese Frau und er findet keine Antwort.

Eine ganze Weile bleiben sie noch im Wasser, betrachten den schwarzen, spanischen Himmel, lauschen den zirpenden Zirkaden, tauchen unter, schwimmen voneinander fort und wieder auf einander zu, umarmen sich, küssen sich.

Sie stehen am Rand des Beckens, er umarmt sie innig und sie knutschen leidenschaftlich.

Es ist vielleicht eine Stunde vergangen als sie sich auf den Beckenrand setzt, über die Poolkante zum Horizont blickt. Irgendwo da unten ist auch das Meer, aber die Schwärze der Nacht macht es unmöglich Konturen zu erkennen.

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