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Das Geschenk (fm:Romantisch, 7076 Wörter)

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Veröffentlicht: Jun 24 2021 Gesehen / Gelesen: 23702 / 20696 [87%] Bewertung Geschichte: 9.55 (365 Stimmen)
Ich bekomme von einem Geschäftspartner eine Frau geschenkt

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Das Geschenk

"Juri, mein Freund, ich freue mich riesig, dich wiederzusehen", grüße ich. Juri ist meinen Geschäftspartner, den ich umarme.

"Hallo Hans!", antwortet er. "Es ist wirklich schön, nach so langer Zeit wieder hier zu sein."

Wir umarmen uns und klopfen uns dabei gegenseitig kumpelhaft auf den Rücken. Ich habe Juri seit über einem Jahr nicht mehr gesehen. Wir haben uns in dieser Zeit täglich mehrfach geschrieben oder miteinander telefoniert. Allerdings getroffen haben wir uns in dieser Zeit nicht. Umso mehr freut es mich, ihn endlich wieder bei mir in München begrüßen zu können.

"Du hast mich tatsächlich reich gemacht", jubelt er.

Juri lacht dabei vergnügt, sein Strahlen reicht von einem Ohr zum anderen. Ich sehe ihm an, dass er sich ehrlich und aufrichtig freut. Unsere Partnerschaft hat sich eher durch Zufall ergeben. Über einen gemeinsamen Bekannten sind wir vor etwa zwei Jahren ins Gespräch gekommen. Juri produziert ganz spezielle Möbel aus versteinertem Holz. Auf seinem weitläufigen Gebiet in Sibirien hat sein Vater vor etlichen Jahren einen versteinerten Wald aus der Urzeit gefunden. Ein Teil davon wurde zum Naturschutzgebiet erklärt.

Zuerst der Vater, dann vor allem Juri, haben immer wieder Archäologen eingeladen, damit sie in dem Gebiet forschen. Dabei kamen versteinerte Skelette von Mammuts und Dinosaurier und noch einiges mehr ans Licht. Ich habe diesen riesigen Landstrich zu Beginn unserer Partnerschaft besucht und war unglaublich beeindruckt. Mir war sofort klar, dass auf diesem Land mit Sicherheit noch viele unglaubliche Schätze der Erdgeschichte zu finden sind. Würde Juri nicht mit eigenen Mitteln die Forschungen unterstützen, würde wohl vieles unentdeckt bleiben.

Ein riesiger Teil der Fundstelle ist archäologisch eher uninteressant. So sagen zumindest die russischen Archäologen. Nur wegen der Baumstämme allein lohne es sich nicht, das gesamte Gebiet unter Schutz zu stellen, meinten die Behörden. Juris Besitz ist in etwa so groß, wie Deutschland und Frankreich zusammen. Diese sibirischen Weiten sind für einen Europäer unvorstellbar.

Juri kam vor Jahren auf die Idee, aus den versteinerten Riesenbaumstämmen der Urzeit Möbel herzustellen. Vor allem entstehen dabei Couchtische und Hocker, ein Teil wird geschnitten und als Fliesen verlauft. Da es sich um ganz spezielle Möbel handelt, sind sie sündhaft teuer. Doch das ist an sich nicht das Problem. Solche Möbel sind etwas ganz Besonderes und werden nur von Liebhabern mit der nötigen Brieftasche gekauft. Schließlich holt man sich damit ein Stück Urgeschichte der Erde in sein Heim. Anfangs jedoch lief der Verkauf mehr als schleppend. Juri brachte das Geschäft nicht richtig zum Laufen und stand kurz vor dem Konkurs. Nach einem anfänglichen Boom war der Markt in Russland gesättigt.

Das Ausland konnte oder wollte er nicht selbst bearbeiten und suchte deshalb einen Partner. Genau zu diesem Zeitpunkt war ich auf der Suche nach einem interessanten Investitionsprojekt. Da traf es sich hervorragend, dass ich Juri traf und wir über eine Zusammenarbeit sprachen. Wir waren uns überraschend schnell einig und ich übernahm den Vertrieb der Möbel in Europa. Schon bald haben wir das Abkommen ausgeweitet und liefern inzwischen weltweit. Juri wäre ohne Hilfe nicht imstande gewesen. Er kennt den Markt kaum und ist zudem kein Werbefachmann.

Ein Jahr lang haben wir an den Produkten und Angeboten gefeilt und eine echt auffällige Werbestrategie mit einem Dinosaurier im Logo entwickelt. Nach einem etwas schleppenden Anlauf sind wir vor etwa einem Jahr richtig durchgestartet. Offenbar haben wir es geschafft, die richtigen Leute für das Produkt zu begeistern. Inzwischen exportieren wir in siebenundzwanzig Länder der Welt und es kommen laufend neue hinzu. Juri kommt mit der Produktion kaum nach. Er musste einiges umstellen und kam deshalb nicht aus Sibirien weg. Er musste vor Ort bleiben, um die Fertigung der Möbel zu überwachen und zu organisieren.

Juri hat seinen Sohn immer stärker in das Geschäft eingebunden und damit

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