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Einmal Braut Spezial, bitte (fm:Romantisch, 7614 Wörter)

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Veröffentlicht: Jul 02 2021 Gesehen / Gelesen: 18556 / 15497 [84%] Bewertung Geschichte: 9.58 (178 Stimmen)
Kurz vor der Hochzeit, und Marielle ist völlig durch den Wind. Sie sucht Hilfe, und das stellt ihr Liebesleben auf den Kopf.

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Einmal Braut Spezial, bitte

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Kurz vor der Hochzeit, und Marielle ist völlig durch den Wind. Sie sucht Hilfe, und das stellt ihr Liebesleben auf den Kopf.

Dingo666

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Marielle rannte die letzten Meter und warf sich gegen die Glastür des Geschäfts. Es war schon nach achtzehn Uhr, und ihre Hände erwarteten die Unverrückbarkeit eines abgeschlossenen und verriegelten Eingangs. Wunderbarerweise schwang die Tür so leicht auf wie ein Pendel. Ihr Schwung ließ sie fast in den Laden hineinfallen. Eine Glocke gab melodische Töne von sich, ein ätherischer Gegenpol zu Marielles Hektik.

"Zoes Brautmoden" stand in lila geschwungener Schrift auf allen Schaufenstern. Dahinter exquisite Brautkleider. Klassisch und schwer, romantisch-verspielt mit Spitzen und Applikationen oder schlicht und modern mit raffinierten Schlitzen und gerafften Bustiers. Im Hintergrund helle und dunkle Anzüge für die glücklichen Männer, welche die Trägerinnen der weißen Pracht heimführen durften. Kein Mensch war zu sehen. Nur Marielle und die gesichtslosen Puppen.

Sie versuchte, wieder zu Atem zu kommen und ignorierte sowohl den jagenden Puls als auch die Druckstellen an den blöden Pumps, außen an den kleinen Zehen. Geschah ihr ganz recht!

Sie hatte gleich um halb drei hier sein wollen, zur Öffnungszeit. Aber natürlich war auch heute alles Mögliche dazwischengekommen. Ihr Vater musste dringend zu einem Kunden gefahren werden, weil er wieder mal den Führerschein abgegeben hatte. Ihre Mutter hatte sie stundenlang mit der Sitzordnung der Hochzeitsgesellschaft in Beschlag genommen. Und Robert, ihr Partner, Verlobter, und baldiger Ehemann, hatte dreimal wegen Kleinigkeiten angerufen, die ihm im Büro eingefallen waren.

"Schatz, denkst du eigentlich daran, die Listen für die Geschenke auszudrucken? Wir wollten doch gleich aufschreiben, was von wem kommt, sonst können wir uns nicht richtig bedanken." Oder "Ach übrigens: Ich habe kürzlich mit Stefan telefoniert. Er kommt auch, mit seiner Freundin Caroline. Stefan -- du weißt doch! Mein alter Kumpel aus dem Studium. Hab ich dir doch erzählt!"

Sie hatte Listen gedruckt und Zettel geschrieben, hatte zugehört und zugestimmt. Dabei war es später und später geworden, und das Druckgefühl auf ihrer Brust immer heftiger. Schließlich hatte sie sich unter einem Vorwand losgerissen und war so schnell ins Auto gesprungen, dass sie die hinterhergerufene Frage ihrer Mutter unbeantwortet verwehte.

Da wartete es auf sie. Ihr Brautkleid. Ein Traum aus weißer Seide, mit nur einem Hauch von Spitze, asymmetrisch um die unirdisch schmale Taille geformt. Der Stoff schien von innen heraus zu leuchten. Marielle schluckte. Das sollte wirklich für sie sein?

"Oh, guten Abend. Ich freue mich, dass Sie noch kommen konnten."

Zoe, die Inhaberin, war geräuschlos neben ihr erschienen.

"Guten Abend." Marielle gab ihr artig die Hand. "Bitte verzeihen Sie -- die Tage sind einfach zu voll gerade. Ich wollte schon viel früher da sein, aber..."

"Nicht doch.", unterbrach Zoe sie mit einem verständnisvollen Lächeln. "Jede meiner Kundinnen ist vor dem großen Ereignis ein wenig durch den Wind. Das ist das Privileg der Bräute -- niemals sonst können wir so ungehemmt hysterisch sein, n´est ce pas?"

Marielle lachte unsicher und musterte die Frau. Zoe sprach mit einem niedlichen französischen Akzent. Das trug genauso zu ihrer Attraktivität bei wie ihre schlanke Gestalt und das herzförmige Gesicht mit den übergroßen, dunklen Augen. Ihre Haut schimmerte im Ton eines

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