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Ohne Verständnis (fm:Dreier, 2221 Wörter)

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Veröffentlicht: Aug 01 2021 Gesehen / Gelesen: 15998 / 11618 [73%] Bewertung Geschichte: 8.98 (109 Stimmen)
Eine Frau im Beisein ihres Mannes zu verführen und zu befriedigen war auch für mich ungewöhnlich. Sie wollte es aber so, und ich war zu schwach, um zu widersprechen.

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Ohne Verständnis

Ihr Mann hatte kein Verständnis dafür, sie aber wollte auch gerne mal etwas härter rangenommen werden. Die beiden waren nun schon über zehn Jahre verheiratet. Er war liebevoll und fürsorglich, aber er war nicht der beinharte Lover. Ich hatte sie zufällig kennengelernt nachmittags in einem Café, als kein Tisch mehr frei war, und sie gefragt hatte, ob sie sich zu mir setzen dürfe. Den Mann hätte ich sehen mögen, der so einer Frau wie ihr das verweigert hätte.

Über eins siebzig groß, schlank und mit einer Figur, die in jedes Modemagazin gepasst hätte. Besonders herausragend im wahrsten Sinne des Wortes waren ihre Kurven vorne oben und in der Mitte hinten. Ihr hübsches Gesicht will ich nicht unerwähnt lassen ebenso wie ihre vollen, langen Haare.

"Sind sie verheiratet", fragte sie mich. Nein bin ich nicht, ich liebe meine Unabhängigkeit. Ich würde nicht mal heiraten, und wenn es die letzte Frau der Welt wäre. Ich mag es nicht, abhängig zu sein. "Ich schon", fuhr sie fort, "und heute bereue ich es manchmal. Früher war ich frei und ungebunden, heute bin ich nur noch Ehefrau." Ich wunderte mich über diese offene Ansprache, schließlich kannten wir uns ja nicht. "Ich habe das Gefühl, das Leben rauscht nur noch so an mir vorbei." Irgendwie brauchte sie wohl mal ein Ventil, und das geht dann vielleicht besser mit einem völlig fremden. Freunde oder Freundinnen wollen dann immer genaueres wissen. Ich nicht.

Sie plapperte weiter: "Meinen Mann kenne ich jetzt seit dreizehn Jahren, die verflixte Dreizehn! Vor zehn Jahren haben wir geheiratet, und ich bin nun schon achtunddreißig. Schockiert Sie das?" Keinesfalls, ich bin schon über vierzig. "Er wird immer langweiliger", beschwerte sie sich weiter bei mir, "nur noch Fußball und Tennis interessieren ihn. Stundenlang hockt er vor dem Fernseher." Ich mag Fußball und auch Tennis, aber Frauen haben Vorrang. Hatte dieser Mann kein Verständnis mehr für seine Frau, war er ohne jegliches Verständnis? "Es gibt so Phasen", versuchte ich, sie zu trösten, "da laufen wir Männer etwas einspurig. Und dann kommen auch wieder andere Zeiten." Ich versuchte mich gerade als Psychologe und Seelentröster.

Monika, das war ihr Name, sah mich fragend an: "Wie lange soll ich denn noch auf das Ende der Phase warten, bis mein Mann mal wieder Lust auf mich hat? Ich habe nicht geheiratet, um zu vertrocknen." Das war ja nun sehr deutlich. "Ich will es wild, und ich mag es auch einmal etwas härter", fuhr sie fort, "ich bin eine Frau, für die Sex zum Leben gehört." Hört, hört! "Kann ich Sie heute Abend besuchen kommen", wurde sie nun sehr direkt, "er sitzt sowieso wieder nur vor dem Fernseher." Und noch einmal, so eine Frau und so ein Angebot weist man nicht ab.

Monika kam, sah und siegte. Ich war baff, und das passiert selten. Ihre Haare waren frisch gestylt, sie war deutlich auffälliger geschminkt als am Tag. Sie trug einen kurzen, einen sehr kurzen und engen Lederrock in schwarz. Darunter endeten ihre langen Beine strumpflos in sehr hohen Pumps. Oben trug sie eine dazu passende schwarze Lederweste, deren obere zwei Knöpfe nicht geschlossen waren. Das ermöglichte den Blick auf die Ansätze ihrer Brüste. Mir blieb die Spucke weg. Ihre nackten, strammen Arme wirkten wie Tentakel, die nur darauf warteten, ihr Opfer einfangen zu können.

Monika hatte sich auf Angriff getrimmt. "Was unternehmen wir heute Abend", fragte sie gezielt. Ich überlegte, wie ich es angehen sollte. Eine Frau wie Monika konnte man nicht mal so eben aufs Kreuz legen. Ich packte sie ein und fuhr mit ihr in einen angesagten Club, in den ich häufiger ging. Dort war immer viel los, und das Publikum war alles andere als primitiv. Ich hatte dort schon viele schöne Flirts gehabt. Die Frauen waren willig und die Männer nicht faul. Und ich hatte mich nicht getäuscht. Monika erregte sofort Aufsehen mit ihrem Aussehen und ihrer Aufmachung. Nach ein oder zwei Stunden, ich habe nicht auf die Uhr gesehen, gabelte sie sich einen Typen auf, der wohl ihrem Geschmack entsprach. Ich musste zugeben, er machte einen sympathischen Eindruck. Er war gut und auch teuer gekleidet, wie man auf den ersten Blick sah, und er hatte ein fröhliches Lächeln auf den Lippen.

Ich glaubte es nicht. Am etwas späteren Abend verabschiedete sie sich von mir mit: "Ich bin dann mal weg." Sie entschwand mit ihrem neuen Verehrer und ward nicht mehr gesehen. Ich guckte wohl etwas blöd drein.

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