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Auf der guten Seite der Grenze (fm:Oral, 26485 Wörter)

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Veröffentlicht: Aug 06 2021 Gesehen / Gelesen: 27833 / 23332 [84%] Bewertung Geschichte: 9.83 (191 Stimmen)
Kathrin und Alex lernen sich auf einem Seminar kennen. Beide sind in festen Händen und wollen es bleiben. Doch wie es knistert! Eine langweilige Weiterbildung wird zum Sündentanz auf dem Vulkan...

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Groß und breitschultrig unter dem neutralen Hemd. Sehnige Arme, braun gebrannte Haut. Die kurz geschnittenen Haare in einem undefinierbaren Ton zwischen blond und dunkel wirkten ein wenig struppig. Aus der Linie seines Nackens las sie verhaltene Energie. Er lauerte. Bestimmt kein Hund. Wenn schon, dann eher ein Wolf.

Diana war ihrem Blick gefolgt und zog eine Augenbraue hoch. Schnell sah sie wieder zum Flipchart. Der Typ mochte interessant aussehen, aber sie war nicht wegen eines Abenteuers hier. Mal ganz abgesehen von der Tatsache, dass sie einen Ehering am Finger trug.

Der Minutenzeiger an der Wanduhr bewegte sich mit sadistischer Gemächlichkeit vorwärts. Sie unterdrückte erneut ein Seufzen. Noch eine halbe Stunde bis zur ersten Kaffeepause.

"Pass auf dich auf. Und überanstreng dich nicht, hörst du? Lass es langsam angehen, nach allem."

Das hatte Detlef zu ihr gesagt, als sie nach dem Frühstück ins Auto gestiegen war. Sie hatte gelächelt und sich von ihm umarmen und küssen lassen. Dabei fühlte sie sich wie eine Katze, die man gegen ihren Willen herzt. Sie wollte weg, wollte raus, wollte es ganz und gar nicht langsam angehen. Fast vier Jahren zu Hause gehockt! Jetzt lechzte sie nach Aktivität. Nach Freiheit.

Dieses neue Medikament hatte die Muskelkrankheit bezwungen, durch die sie ewig ans Bett gefesselt war. Die Ärzte wagten anfangs kaum zu glauben, dass sie so gut auf den Wirkstoff ansprach. Sie hatte trainiert, lange und eisern. Erst in der Reha, dann im Sportstudio. Jetzt war sie gesund, hundertprozentig fit und brannte auf Action! Zurück ins Leben, endlich!

Doch ihr Mann behandelte sie wie ein rohes Ei, immer noch. Genau wie bisher. Wie in der Zeit, die ihr fast schon wie ein böser Traum vorkam. Seine Aufmerksamkeit und seine Sorge verstand sie. Er liebte sie eben und hatte sich für sie aufgeopfert, jahrelang. Dennoch spürte sie seit Wochen eine wachsende Ungeduld. Sie wollte endlich runter vom Parkplatz, und wieder auf die Autobahn! Am besten gleich auf die Überholspur. Sie hatte genug Zeit verloren.

Sie studierte das Flipchart und las ausschließlich bekannte Stichworte. Reine Zeitverschwendung! Nichts von wegen Überholspur. Das hier ähnelte dem Kriechen hinter einem LKW, an dem man nicht vorbeikam.

Aus den Augenwinkeln sah sie wieder zu dem Mann hin. Er schrieb etwas auf seinen Block, sehr konzentriert. Was immer es war, mit hundertprozentiger Sicherheit hatte es nichts mit den Inhalten zu tun, die Dr. Bohnert vor der Gruppe ausbreitete.

Zu dem weißen Hemd trug er eine Jeans und schwarze Halbschuhe. Standard.

Eine Vision blitze in ihrem Kopf auf. In seinem Kleiderschrank lagerten große Stapel mit gleichartig weißen Hemden, identischen Jeans und neutralen Schuhen. Kein Anzeichen von individueller Ausdrucksform, von einer Neigung zu einem gewissen Geschmack, aus dem man eine Botschaft hätte lesen können. Nur Kleidung, schlicht und praktisch, preislich ebenso unbestimmbar wie stilistisch.

Aus irgendeinem Grund weckte das Kathrins Aufmerksamkeit. Sie studierte die Gestalt vor ihr mit ungleich mehr Interesse, als sie dem Lehrstoff entgegenbringen konnte. Der Mann saß aufrecht auf seinem Stuhl und schrieb, mit gleichmäßigen, sorgfältig abgezirkelten Bewegungen. Seine Schrift musste gut aussehen, nicht wie das Gekritzel auf ihrem eigenen Papier. Wie Druckschrift.

Eine kleine Vertiefung an seinem Ohrläppchen fiel ihr auf. Ah! Er hatte also mal einen Ohrring getragen, tat dies jetzt aber nicht mehr. Warum wohl?

Die Entdeckung dieses winzigen Geheimnisses befriedigte und fesselte sie gleichermaßen. Die restlichen fünfundzwanzig Minuten bis zur Kaffeepause malte sie sich Gründe für den Verlust des Ohrrings aus, einer dramatischer und romantischer als der andere.

Die Zeit verging trotzdem kaum.

***

"Kaffee?"

Alex lächelte und hielt der dunkelhaarigen Frau eine der beiden Tassen hin, die er an der Schlange vor den Thermoskannen vorbei balanciert hatte.

"Oh -- vielen Dank, sehr nett! Ja, das ist dringend nötig."

Sie erwiderte das Lächeln, was ein Strahlen in ihre Kirschaugen zauberte, und nahm sich einen der Humpen. Dann stutzte sie, als sie die Farbe des Getränks und die leeren Zuckertütchen auf der Untertasse sah.

"Zwei Zucker, mit viel Milch. So okay?", meinte er unschuldig.

"Woher wissen sie..." Sie starrte ihn an.

"Reine Vermutung. Sie sehen aus, als ob Sie Ihren Kaffee am liebsten so hätten."

Sie nickte, ohne den wachsamen Blick von ihm zu lösen, und nahm einen Schluck. Er trank selbst, zufrieden mit dem Effekt. Die Frau war so ziemlich das Erste gewesen, was ihm auffiel, als er kurz vor Beginn des Seminares in den Vorraum kam. Keine Ahnung, warum eigentlich. Er hatte sie nicht aus den Augen gelassen, ohne sich etwas anmerken zu lassen. Sie hatte zwei Zucker genommen und ordentlich Milch eingeschenkt. Das war vor zwei Stunden.

"Alex Weller." Er streckte ihr eine Hand entgegen.

"Kathrin Schützenthaler."

Ihr Griff fühlte sich fest an. Sie warf die Haare zurück und blies über den heißen Kaffee. Die Geste drückte dieselbe natürliche Eleganz aus wie alle ihre Bewegungen.

Er setzte eine neutrale Miene auf und nahm einen weiteren Schluck. Sie mochte Ende zwanzig sein, und damit ein paar Jahre jünger als er selbst. Mittelgroß und schlank und auf eine unaufdringliche Art hübsch. Wenig Schminke, dunkler Teint und Augen, die bestimmt sprühen konnten vor Begeisterung. Oder vor Zorn. Unter der Oberfläche verbarg sich ein Kern aus Leidenschaft und Energie, das spürte er genau.

"Sie machen nicht den Eindruck, als ob die Weisheiten von Dr. Bohnert Sie besonders interessieren würden", begann er den Smalltalk.

"Stimmt." Sie seufzte. "Aber wenn einem jemand ein Seminar bezahlt, dann sagt man ´Danke schön´ und macht es."

Er lachte leise und nickte.

"Warum sind sie hier?", wollte sie wissen und sah ihm direkt in die Augen. "Sie haben sich auch mit anderen Dingen beschäftigt, nicht?"

"Oh, sieht man das?" Er legte die Stirn in übertriebene Runzeln. "Verdammt, dann muss ich das wieder üben. In der Schule war ich ziemlich gut darin. Die Lehrer dachten immer, man passt auf, wenn man schreibt."

Sie lächelte nicht, nickte aber interessiert.

"Ich bin Ingenieur", erläuterte er und spürte die bekannte Unsicherheit. Wie weit sollte er seinen Lebenslauf hier ausbreiten, vor einer Unbekannten? Er entschied sich für die Kurzform. "In letzter Zeit habe ich aber immer weniger Spaß am Konstruieren und Entwerfen. Ich will mich neu orientieren. Dazu besuche ich gerade ein paar Seminare, um Ideen zu kriegen. Ganz unterschiedliche. Heute Marketing, übernächste Woche eines über die Arbeit der Entwicklungshilfe. Kürzlich war ich sogar bei einer Info-Veranstaltung für angehende Heilpraktiker. Aber das ist sicher nichts für mich."

"Verstehe", sagte sie. "Und was halten sie von den Geheimnissen des Marketings?"

"Weiß ich noch nicht." Er deutete ein Grinsen an. "Das hängt wohl auch vom Dozenten ab, nicht wahr?"

Sie lachten. Gemeinsam. Das hörte und fühlte sich gut an.

"Und? Was haben Sie vorher geschrieben?", fragte sie weiter. Alex zögerte, erwog eine Ausrede, eine Flachserei. Doch an dem Mädchen war irgendetwas, das ihn zur Wahrheit bewog.

"Den Entwurf einer Rede, die ich demnächst halten muss. Die Rede des Bräutigams."

"Oh, sie heiraten bald? Na, dann schon mal im Voraus herzlichen Glückwunsch."

Er las Aufrichtigkeit in den dunklen Pupillen, als sie ihm gratulierte. Doch sie lächelte nicht dabei. Stattdessen schien sich ihr Blick nach innen zu drehen.

"Danke sehr. So bald ist es nicht, erst im Oktober. Ein großes Fest, über hundert Leute. Da sollte mir schon was Vernünftiges einfallen."

"Ja, das ist wichtig." Sie umfasste den Ring an ihrem eigenen Fingern. "Ich bin auch verheiratet" fügte sie an.

Alex nickte, leicht erschrocken. Was sollte dieser unvermittelte Kommentar? Erweckte er etwa den Eindruck, als würde er sie am liebsten sofort vernaschen? Wollte sie ihm damit ihre Grenzen signalisieren? War ihm sein Interesse so überdeutlich anzumerken?

Er trank. Langsam, um Zeit zum Nachdenken zu gewinnen. Dabei ließ er seine Augen heimlich über die Gestalt vor ihm wandern. Kathrins ebenholzfarbene Haarmähne fiel ihr bis auf die Schultern und bildete einen hübschen Kontrast mit ihrer Hautfarbe. Ob sie wohl spanische oder italienische Gene mitbrachte? Mit den vollen Lippen und dem breiten Mund wirkte sie unbestimmbar südländisch.

Und sehr attraktiv! Gute Figur, kein Zweifel. Die dunkelblaue Bluse fiel locker, doch die Wölbung ihrer Brüste zeichnete sich deutlich darunter ab. Apfelgröße, schätzte er mit dem Auge des Kenners. Schlank, aber eindeutig feminin. Ihre Hüften und Schenkel bildeten elegante Kurven in der weißen Hose.

Unwillkürlich tauchte das Bild von Jette in seinem Kopf auf. Seine Verlobte war kleiner, sie maß kaum 1,55. Mit ihren ausgeprägt weiblichen Formen ähnelte sie prähistorischen Muttergott-Figuren. Er mochte das! Er stand auf volle, runde Brüste und einen richtigen Hintern. Auf Rundungen und auf üppiges Fleisch in seinen Händen.

Er liebte es, Jette zu umfassen, zu streicheln, zu greifen, sich in ihrer weichen Fülle zu versenken. Doch nun starrte er verstohlen auf die Gestalt vor ihm und es juckte ihm förmlich in den Fingern. Einmal diese rassige junge Frau berühren, diese straffen Brüste zu umfassen ...

Verdammt! In vier Monaten würde er Jette zum Altar führen. Warum reizte ihn plötzlich eine andere so sehr? Das kam überraschend.

Er dachte weiter zurück. An Jaqueline. Die dünne Blondine, mit der er eine unglaublich heiße Nacht verbrachte. Das geschah ebenfalls unvermutet, vor etwa vier Jahren, als er einige Monate mit Jette zusammen war. Der reine Wahnsinn! Er hatte es Jette gebeichtet, und wie erwartet war sie völlig ausgerastet. Gut, damals hatte sie sich wieder beruhigt, und er gewann sogar den Eindruck, dass die Krise sie letztendlich enger verband. Aber heute, mit bereits anberaumtem Hochzeitstermin, da sah das anders aus.

Er registrierte den fragenden Blick der jungen Frau vor ihm. Das Schweigen hatte sich einige Sekunden zu lange gezogen.

"Äh -- sie hatten sicher auch eine große Hochzeitsfeier", sagte er rasch und hoffentlich mit richtigem Anschluss an ihre letzten Worte.

"Nein, eigentlich nicht." Ein Schatten zog über ihre Miene. "Wir haben... im engsten Kreis geheiratet. Ich war krank."

"Oh."

Alex drehte seine Tasse in den Händen. Was konnte man darauf antworten? Nach der Krankheit wollte er sich nicht erkundigen, schließlich kannte er Kathrin nicht. "Ich glaube, es geht gleich weiter."

Sie trank aus und stellte die Tasse weg. Nach einem letzten flüchtigen Lächeln wandte sie sich ab und schlenderte in den Seminarraum zurück. Als Einzige. Der Rest der Gruppe stand noch herum und betrieb Pausenkonversation.

Seine Augen folgten ihr wie magnetisch angeheftet. Er bewunderte das Spiel ihrer Hinterbacken in der eng geschnittenen Hose, ihre ganze grazile Gestalt. Dabei fluchte er innerlich vor sich hin. Vermutlich hielt sie ihn für einen Langweiler, bei dem Mist, den er da plapperte.

Nun ja. Sie war verheiratet. Er war verlobt. Was machte es also für einen Unterschied, was sie von ihm dachte?

***

Kathrin trat aus der Seitentür des Seminarhauses und blinzelte in die tief stehende Sonne. Endlich war der Tag vorüber, oder zumindest die Schulung. Dr. Bohnert konnte sich nur unwesentlich steigern. Der Nachmittag hatte sich gedehnt wie weicher Teig.

Sie atmete ein und genoss die frische Luft. Wenigstens lag das Seminarzentrum vor den Toren des Dorfes, direkt am Waldrand. Gleich gegenüber begann ein Waldweg und führte in einer Runde um den Hügel, sagte die Karte im Rezeptionsraum. Mit einem Ruck schloss sie den Reißverschluss ihres Trainingsanzuges. Jetzt ein wenig Joggen, das würde ihrer Laune ebenso guttun wie ihrer Gesundheit. Früher stellte Sport ein notwendiges Übel für sie dar, unumgänglich für einen attraktiven Körper. Aber nach der ewigen Bettlägerigkeit genoss sie jede Art von Bewegung als ein Geschenk.

Sie bog um die Hausecke. Da stand Alex, ein Fuß auf den Lattenzaun gestellt, und band sich die Laufschuhe zu. Auch er hatte sich in Sportkluft gestürzt. Die Shorts enthüllten die Muskeln seiner Beine, und unter dem Funktionsshirt zeichnete sich ein wohl definierter Brustkorb ab.

"Oh -- hallo." Er sah auf, und ein spontanes Lächeln durchbrach die Zurückhaltung, die er üblicherweise an den Tag legte. Das ließ sein Gesicht förmlich aufleuchten. Er wirkte plötzlich jünger, verspielter. Ein juveniler Wolf, der die Tobereien der Welpenzeit noch nicht vergessen hatte.

"Hallo." Sie lächelte automatisch zurück und blieb vor ihm stehen. In der Mittagspause hatte Diana sie in Beschlag genommen, sie hatte kaum ein weiteres Wort mit dem Mann gewechselt. Doch im Schulungsraum, da waren ihre Blicke immer wieder zu der gelassenen Gestalt vor ihr gewandert.

"Eh -- sie wollen auch laufen? Hätten Sie Lust auf eine gemeinsame Tour?"

"Gerne", hörte sie sich sagen, bevor sie überhaupt über die Frage nachgedacht hatte. He, was war denn das? Woher kam diese Antwort, und warum spürte sie plötzlich ihren Puls viel deutlicher?

"Schön!" Wieder dieses jugendliche Lächeln. "Kommen sie, wir haben ein paar Kilometer vor uns."

Sie trabten los. Über die Straße, und direkt in den Wald. Die laue Luft des Juniabends strich an ihren Wangen entlang, und der Waldgeruch füllte ihre Nase wie ein schweres Parfum. Sie sah nach rechts und in eisgraue Augen. Alex grinste, nickte und zog das Tempo um eine Winzigkeit an. Sie passte sich seinem Bewegungsmuster ohne Probleme an.

Zuerst sprachen sie nicht. Nicht mit Worten zumindest. Doch die Art, wie sich ihre Bewegungen automatisch anglichen, der gemeinsame Atemrhythmus, und die Gesten, die sie an Wegverzweigungen tauschten, stellte eine eigene Art der Kommunikation dar.

Kathrin fühlte sich pudelwohl. Das Training zahlte sich aus, sie hielt auch nach einer halben Stunde noch mit. Das Laufen, der Weg, der Wald, all das schabte die Kaugummispuren des Tages von ihrer Seele und hob ihre Stimmung.

Auch die heimlichen Seitenblicke, die sie immer wieder auf ihrem Körper spürte, störten sie nicht. Im Gegenteil, sie genoss Alex´ Aufmerksamkeit. Der Trainingsanzug lag etwas zu eng an ihrem Leib, das Teil war einige Jahre alt. Sie wollte schon länger neue Laufkleidung kaufen, doch nun war sie froh, dass sie nicht dazu gekommen war. Das brachte Po und Beine hübsch knackig zur Geltung, und ihr Busen hüpfte unübersehbar im Rhythmus ihrer Bewegungen.

Herrlich, sich endlich wieder so richtig attraktiv vorzukommen! Als sie den Kamm des Hügelzuges erreichten und das Tal sich vor ihnen ausbreitete, da stieß sie einen spontanen Freudenschrei aus.

Alex zuckte zusammen, fiel aus dem Tritt, und lachte. Sie ließen den Trab auslaufen und schlenderten tief atmend weiter. Kathrin sog die Idylle der sacht gewellten Landschaft in sich auf wie Medizin. Dann bemerkte sie, dass der Mann nicht zum Horizont sah, sondern sie betrachtete.

"Ist was?", fragte sie.

"Sie sehen toll aus, wenn sie so erfüllt sind." Er lächelte, dann riss er die Augen auf, als ihm der Doppelsinn seiner Worte auffiel. "Ich meine... das heißt... so lebendig, meinte ich."

"Ja, das stimmt. So fühle ich mich auch." Sie lachte erneut, diesmal über seine Verwirrung. "Lebendig ist gut. Endlich wieder! Ich lag zwei Jahre praktisch nur im Bett. Es ist immer noch ein halbes Wunder für mich."

"Sie erwähnten es", nickte er. "Eine Krankheit."

"Mitochondriale Myopathie", seufzte sie. "Genetisch bedingt, und nicht heilbar. Aber für meine spezielle Variante wurden kürzlich neue Wirkstoffe entwickelt. Ich verdanke also der Bioforschung mindestens meine Gesundheit, vielleicht sogar mein Leben."

"Ein Hoch auf den Fortschritt." Er betrachtete sie ernsthaft. "Man merkt Ihnen das nicht an."

"Wirklich? Sehr schön!" Kathrin feixte. "Na los, dann weiter. Warum stehen wir hier eigentlich herum?"

Sie trabten wieder los.

***

Eine halbe Stunde später bogen sie um eine Kurve, immer noch nebeneinander. Vor ihnen lag das letzte Stück des Waldweges. Noch zwei- oder dreihundert Meter, dann kam die Straße und der Zaun des Seminarzentrums. Wie abgestimmt wechselten sie in ein geruhsames Gehen. Anscheinend hatte ihr Laufpartner es genauso wenig eilig wie sie selbst, diese schöne Tour zu beenden, überlegte Kathrin.

"Vielen Dank. Das war eine tolle Runde mit dir", meinte er und blieb stehen. Kathrin blinzelte. Er ging zum Du über? Hm -- störte sie das. Nein. Eindeutig nicht. Im Gegenteil.

"Das finde ich auch. Ich danke dir." Sie wandte sich ihm zu. Das Lächeln kam automatisch, sobald sie sich in die Augen sahen. Sie holte tief Luft und genoss das hauchzarte Prickeln, das an ihrem Rücken hinab lief. Der Augenblick dehnte sich, schwoll an. Wurde zu etwas Anderem, etwas Wichtigem.

Sie trat einen Schritt vor. Genau wie Alex. Sah zu ihm auf. Seine Wolfsaugen leuchteten in der Dämmerung. Die Umarmung entstand ohne weiteres Zutun, aus sich selbst heraus. Plötzlich lag ihre Wange an seiner Brust, sie spürte die Feuchtigkeit seines durchgeschwitzten Shirts. Ihre Hände hatten sich um seine Mitte geschlungen, ebenso wie er sie umfasst hielt. Sie holten tief Luft, ein gemeinsamer Atemzug in perfekter Synchronität, und die Umarmung mutierte zu einer engeren Verbindung, zu einem gegenseitigen Klammern.

Kathrin schluckte und schauderte innerlich, als sie ihre volle Vorderseite gegen den Mann rieb. Ganz anders als bei Detlef. Nicht sanft, verständnisvoll, umsorgend. Herrlich, die Brüste an seine Rippen zu pressen, seinen harten Griff zu spüren, seine Schenkel an ihrem...

Wie verabredet ließen sie los, wiewohl zögernd, und lösten sich voneinander. Fast, zumindest. Er hielt ihre Hände umfasst und sah sie an. In seinen Augen las sie dieselbe Erschütterung, deren Wucht sie selbst in sich vibrieren spürte.

"Puh." Er lächelte, unsicher. "Das ist... schön."

"Mja", nickte sie und atmete bewusst durch. "Aber... es kann ja nichts passieren. Wir sind... klar miteinander, oder?"

"Ja. Wir sind klar", wiederholte er tonlos, ohne den Blick von ihr zu lösen. "Es wird nichts passieren."

"Gut." Sie drückte seine Hände los. "Gut."

"Es wird nichts passieren." Seine Stimme war zu einem Flüstern abgesunken. Er beugte sich vor und küsste sie auf den Mund.

***

Alex knallte die Tür seines Zimmers ins Schloss und fuhr sich durch die verschwitzten Haare. Er setzte sich auf die Bettkante, nur um im nächsten Moment aufzuspringen und in dem Raum hin und her zu tigern. Drei Schritte bis zum Fenster, drei Schritte zurück zur Wand.

"Du verdammter Idiot!", knirscht er. "Was denkst du dir eigentlich, sie einfach zu küssen? Hast du ihren Blick gesehen? Morgen wird sie kein Wort mit dir reden, verlass dich drauf. Und überhaupt -- was ist mit Jette? Deine Verlobte, schon vergessen?"

Er blieb stehen, schloss die Augen, und spürte dem feinen Prickeln nach, das auf seinen Lippen saß. Fast konnte er sie noch spüren. Ihre warme Haut. Ihren Körper in seinen Armen. Ihren Geruch, frisch wie neu gefallener Schnee.

"Idiot", seufzte er. Dann musste er grinsen. Wenn er schon keine neuen Erkenntnisse im Marketing mit nach Hause nehmen würde, dann wenigstens die kleine, süße, verbotene Erinnerung an einen geraubten Kuss. Eine letzte, lässliche Sünde, bevor er in den heiligen Stand der Ehe eintrat. Ab diesem Zeitpunkt würden solche Ausrutscher endgültig ein Ding der Vergangenheit sein.

Diese Kathrin war schon ein Feger. Wie sie sich an ihn geschmiegt hatte! Ob sie sich im Bett wohl ebenso an ihn klammern würde, wenn sie unter ihm lag und er sie stieß?

Das Bild führte sofort zu Wärme und Enge in seiner Sporthose. Sein Grinsen verbreiterte sich. Er warf sich auf das noch makellose Bett und rieb träge über die Beule in seinem Schritt.

Na gut, dann hatte er es mit Kathrin eben versaut. Das spielte keine Rolle. Er würde sie übermorgen zum letzten Mal sehen und danach nie wieder. Die Gedanken zumindest waren frei. Was sprach dagegen, wenn er jetzt von ihr träumte und sich dabei in aller Ruhe befriedigte? Er musste ohnehin noch duschen. Nachher.

Mit diesem Entschluss schob er die Hose tiefer und schloss die Augen. Er stellte sich vor, wie die dunkelhaarige Frau ins Zimmer trat, neben sein Bett. Wie sie die Lippen öffnete und den Morgenmantel über die Schultern gleiten ließ. Ihr einziges Kleidungsstück. Wie sie auf ihn nieder sah und näherkam.

Sein Riemen ragte steinhart hoch. Er umfasste ihn und schob die Haut vor und zurück. Sehr langsam. Der Traum hatte gerade erst begonnen und sollte noch lange anhalten. Das Zeitlupentempo entspannte und erregte ihn gleichzeitig. Lust sickerte durch seinen Unterkörper, zähflüssig und schwer.

Kathrin kniete sich neben ihn, mit einer anmutigen Bewegung. Sie strich die Haare zurück und schloss ihre Finger um die seinen. Jetzt massierte sie seinen Schwanz mit ihm, spürte die Härte, die Hitze darin. Sie beugte sich vor, leckte sich über die Lippen, warf ihm einen lockenden Blick zu. Dann legte sich ihr Mund um seine Eichel...

Alex stöhnte und spannte den Po an. Ein forderndes Prickeln breitete sich in ihm aus, floss um die Bilder in seinem Kopf, warf den Schatten der Explosion voraus...

Und dennoch!

Unruhe erfüllte ihn. Unzufriedenheit. Etwas stimmte nicht. Etwas sollte nicht so sein.

Mit einem missmutigen Brummen schob er diese Gefühle beiseite. Er wollte sehen, wie es weiter ging mit seiner Fantasie. Er wollte das Mädchen haben! Wenn schon nicht in der Realität, dann wenigstens in seinen Träumen.

Seine Faust fuhr schneller auf und ab, drängte voran. Doch die seltsame Störung ließ sich nicht verdrängen. Die kleine Masturbationsorgie fühlte sich hohl an und leer. Eine Sehnsucht ohne jede Chance auf wirkliche Erfüllung. Eine Geschenkverpackung, aber kein Inhalt.

"Scheiße!"

Er rappelte sich auf und stopfte das harte Rohr zurück in seine Hose. Nein! Das stimmte nicht, er konnte es nicht ignorieren. Wenn er sich jetzt einen runterholte, dann würde er es später bereuen. Warum, das war ihm nicht ganz klar. Nur das vage Gefühl, dass diese Weggabelung in die falsche Richtung führte.

Gut. Keine Ersatzbefriedigung. Was dann? Alex nahm seine Wanderung zwischen Fenster und Wand wieder auf und achtete nicht auf den Protest des eingezwängten Ständers.

Die meisten der Gruppe wollten essen gehen, zu einem Italiener im Dorf. Denen konnte er sich natürlich anschließen. Doch der Gedanke an oberflächliche Gespräche und den Öldunst einer Pizzabäckerei schreckten ihn, darauf verspürte er nicht die geringste Lust. Außerdem war er noch satt vom Mittagessen. Abends aß er nie besonders viel.

Lesen? Er hatte einen Roman dabei. Und drei Bücher über Marketing. Ääh -- nur das nicht!

Fernsehen? Auf der Kommode stand ein altes Röhrengerät mit der Diagonalen eines Kochtopfs. Nein.

Runter gehen ins Erdgeschoss? Bei Kathrin anklopfen? Warten, bis sie aufmachte? Eintreten...

"Lass es sein, du Riesenblödmann", schnaubte er und rieb sich die Augen. "Lass es einfach, ja?"

Er stürzte zur Tür und die Treppe hinunter. Nach draußen. Die Sonne war bereits hinter den Horizont der Hügel im Westen gerutscht, das Gezwitscher der Vögel beinahe verstummt. Die friedvolle Stimmung kratzte an dem Aufruhr in seinem Inneren wie eine Kreide über die Schiefertafel.

Ohne nachzudenken rannte er los. Nicht auf den Pfad von vorhin. Nach rechts, der Straße entlang. Und geradeaus. Im steten Takt prallten seine Füße gegen den Asphalt und sandten Schockwellen durch seine Beine. Ja, das war gut. Weiter, schneller! Mit angespannten Kiefermuskeln beschleunigte er noch mehr.

Den Bildern in seinem Kopf konnte er nicht davonrennen. Doch die schlichte körperliche Anstrengung führte zu einer Betäubung. Einem angenehmen Schleier, der sich über seine überreizte Fantasie breitete.

Drei Stunden später kam er wieder beim Seminarzentrum an, völlig ausgepumpt. Natürlich hatte er sich in der hereinbrechenden Dunkelheit verlaufen und musste drei Mal nach dem richtigen Weg fragen. Selbst das war ihm nicht unrecht. Die zusätzlichen Kilometer würden ihn umso besser schlafen lassen.

Das Haus lag im tiefen Schatten. Nur an der Rezeption zeigte sich ein Licht. Alle anderen Fenster reflektierten das Nachtgrau des Himmels, nirgends die Lichtzuckungen eines laufenden Fernsehers oder das Blau eines Notebooks. Die Gruppe schien noch im Dorf zu feiern.

Ob sie wohl mitgegangen war?

Alex stellte sich vor, wie Kathrin zwischen den anderen in der Kneipe saß und sich unterhielt, mit blitzenden Augen und rosig angehauchten Wangen... Nein, unmöglich! Das stimmte ebenso wenig wie die Masturbation, vor der er weggerannt war. Dieser irrwitzige Kuss hatte sie genauso erschüttert wie ihn selbst, das hatte er gesehen.

Wie unter Zwang wandte er sich nach rechts und huschte mit lautlosen Schritten um das Gebäude herum. Sie hatte Zimmer Nummer vier, das hatte er in der Pause vom Messinganhänger ihres Schlüssels abgelesen. Also das vierte Fenster.

Er duckte sich und schlich unter den ersten drei Fensterbrettern vorbei. Das Gras verschluckte die Geräusche seiner Tritte. Die Rückseite des Hauses lag in tiefem Schatten. Nur der Halbmond spendete ein wenig Licht, das diffus durch ein paar Schleierwolken drang.

"Alex Weller, du bist ein hirnverbrannter Idiot!", warf er sich innerlich vor und nickte dazu, während er auf sein Ziel zu kroch. Das vierte Fenster war gekippt. Er verharrte reglos, atmete mit weit offenem Mund, um jedes Geräusch zu vermeiden, und lauschte.

Stille. Ein Vogel, irgendwo. Dann ein Laut. Von innen.

Mit trockenem Mund und schmerzenden Waden richtete er sich halb auf. Die Kühle der Nacht drang durch das klatschnasse Shirt, doch er achtete ebenso wenig darauf wie auf die zeternde Stimme in seinem Kopf.

Das Geräusch wiederholte sich. Es klang wie ein ... Seufzen?

Er musste es einfach wissen! Und er musste etwas sehen!

In extremer Zeitlupe brachte er seinen Kopf halb über das Fensterbrett. Die Vorhänge waren zugezogen, doch in der Mitte zeigte sich ein Spalt. Seine an die Finsternis gewöhnten Augen erkannten kantige Umrisse im Inneren. Ein Tisch. Ein Schrank. Ein Bett.

Eine Bewegung, im Bett. Sie wiederholte sich. Ebenso wie das Seufzen.

Sofort schoss ihm das Blut in die Lenden, ein Wasserfall aus flüssigem Blei. Er sah praktisch nichts und hörte nicht kaum etwas. Doch seine Fantasie füllte die Lücken augenblicklich mit Bildern im Breitwandformat.

Ja, kein Zweifel! Da drin, keine drei Meter von ihm entfernt, lag Kathrin unter ihrer Decke und tat genau das, was er selbst sich verweigert hatte. Mit jagendem Herzen starrte er durch das Glas, unsicher, was seine Sehnerven wirklich wahrnahmen, und was ihm das eigene Gehirn vorgaukeln mochte.

Sie atmete ein, stockend. Der fast unhörbare Laut transportierte so viel unterdrückte Lust, dass er um ein Haar aufgesprungen wäre. Stattdessen verharrte er regungslos, lauschte mit weit aufgerissenen Augen. Sein Rohr pochte schmerzhaft in der engen Hose, doch die Pein beinhaltete eine eigentümliche Süße. Er genoss sie, ebenso wie das Zittern in den Beinmuskeln nach den Kilometern.

Eine neue Bewegung, und Atmen. Ein Schimmern an der Grenze seiner Wahrnehmungsfähigkeit, das Restlicht des Mondes auf der Bettdecke. Hatte sie ein Knie hochgestellt? Wo waren ihre Hände? Alex biss die Zähne aufeinander und versuchte, die verdammte Dunkelheit durch blanke Willenskraft zu bezwingen. Er hatte eine Hand auf seine rasende Erektion gelegt und tätschelte sie wie ein Tier, das man beruhigen musste. Der Gedanke, wie Kathrin dort im Bett ihre Finger über ihre Vorderseite gleiten ließ, verwandelte sein Hals in ein Trockengebiet.

Sie seufzte laut. Dann das Knarren des Rostes, und Licht flammte auf. Alex´ Herz setzte für einen Schlag aus. Sie hatte die Nachttischlampe angeknipst, und der Schein beleuchtete auch sein Gesicht. Er verharrte als Steinfigur. Wenn er sich jetzt duckte, konnte die Bewegung ihre Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Als unbeweglicher Umriss hinter den fast geschlossenen Gardinen würde sie ihn hoffentlich übersehen.

Kathrin lag im Bett und starrte nach oben. Ihr Blick drohte die Farbe an der Zimmerdecke zu verkohlen, solche Intensität spiegelte sich in ihrer Miene. Sie holte tief Luft und schnaubte. Dann schlug sie das Deckbett zurück und stand auf. Alex blinzelte. Für einen Sekundenbruchteil blitzten lange, nackte Schenkel auf, bevor das Nachthemd darüber fiel. Ein sichtlich teures Teil aus Seide.

Sie ging die zwei Schritt zum Schreibtisch und öffnete die Minibar darunter. Beim Vorbeugen zeichnete sich ihr Po unter dem dünnen Stoff ab. Alex stierte genauso hungrig darauf wie auf die Konturen ihrer Brüste, als sie den Kopf zurücklegte und aus einer Flasche trank. Die Nippel stachen verdächtig groß und hart durch das Hemd. Das sanfte Schaukeln beim Abstellen trieb ihn beinahe in den Wahnsinn.

Sie schlüpfte wieder unter die Decke, das Licht erlosch. Alex sah nichts mehr. Er unterdrückte einen Fluch. Jetzt würde es Minuten dauern, bis sich seine Augen so gut an die Dunkelheit gewöhnt hatten, dass er sich zumindest einbilden konnte, etwas zu erkennen. Die Sekunden tickten dahin. Kein Laut drang an sein Ohr, nicht einmal Atemzüge.

Schließlich wich er zur Seite, richtete sich mit brennenden Schenkeln auf, und schlich sich um die Ecke. Wenige Minuten später lag er in seinem Bett, körperlich erschöpft, im Kopf hellwach. Seine Latte klopfte und pochte unter dem Laken und jammerte um Aufmerksamkeit, doch er hielt die geballten Fäuste weg davon.

Es dauerte sehr lange, bis der Schlaf kam.

***

Die dicke Frau vom Zentrum war schon am Abräumen des Frühstücksbuffets, als Kathrin herein huschte. Die Uhr zeigte fünf nach neun, das Seminar hatte gerade begonnen. Sie hatte nicht verschlafen, sondern absichtlich gewartet. Die letzte halbe Stunde schlug sie in ihrem Zimmer tot und hieß sich dabei eine feige Memme. Doch der Gedanke an eine Begegnung mit Alex erschien ihr einfach zu -- ja, zu was? Zu fürchterlich? Zu anstrengend? Zu gefährlich?

In letzter Sekunde zog sie sich außerdem noch einmal um. Nicht wieder die Hose vom Vortag, sondern ein Kleid. Das grüne. Züchtig hochgeschlossen, und bis über die Knie gehend, brachte es doch ihre schlanke Gestalt hübsch zur Geltung.

Rasch schenkte sie sich einen Kaffee ein. Auf ein Brötchen musste sie heute eben verzichten. So bewaffnet drückte sie die Klinke zum Schulungsraum und warf Dr. Bohnert ein Entschuldigungslächeln zu. Der dozierte bereits wieder über Positionierung und Kundennutzen und hatte ein halbes Blatt am Flipchart vollgekritzelt.

"Ah, guten Morgen, Frau Schützenthaler", rief er aus, als er sie sah. "Schön, dass sie auch den Weg gefunden haben. Dann wären wir ja endlich vollzählig."

Sie biss die Zähne zusammen und reagierte weder auf die höhnischen Worte, noch auf die Kicherlaute oder die Blicke der anderen. Wenigstens Diana warf ihr ein Lächeln zu, als sie sich neben sie setzte und blind in ihrem Block blätterte.

Wie erwartet saßen alle an denselben Plätzen wie am Vortrag, Alex also schräg vor ihr. Er hatte sich bei ihrer Ankunft nicht umgesehen, aber irgendetwas an seiner Haltung verriet ihr, dass ihre Anwesenheit ihn keineswegs gleichgültig ließ. Er trug auch heute die Jeans, dazu ein blau gestreiftes Hemd. Die Farbe harmonierte perfekt mit seinen Haaren.

So ein Mist! Was hatte dieser Typ bloß, dass er sie so aus der Fassung bringen konnte? Nicht nur diese Umarmung gestern nach dem Joggen, deren Nachhall sie immer noch in sich spürte. Dann musste er sie auch noch küssen, und sie damit in ein Chaos aus gegensätzlichen Impulsen und Gefühlen stürzen. Am Vorabend war sie so durcheinander gewesen, dass sie sich nur einmal aus dem Zimmer schlich, um ein belegtes Brot aus dem Automaten im Keller zu ziehen. Ansonsten hielt sie sich verschanzt, hinter der abgeschlossenen Tür, und hinter ihrer Arbeit.

Leider waren ihre Gedanken alle fünf Minuten abgedriftet, bis sie das Notebook zuklappte und ins Bett ging. Doch das stellte sich schnell als falscher Schritt heraus. Die Bilder, die sie verfolgten, nutzten diese neue Umgebung schamlos aus. Erst als sie sich genüsslich über den Bauch strich, da dämmerte ihr, dass sie nicht an die Hände von Detlef dachte, sondern an die von Alex.

Mehrfach hatte sie es sich verboten, doch irgendwann nach Mitternacht, als die weinseligen Stimmen der Pizzeria-Rückkehrer im Treppenhaus schon wieder verstummt waren, da streichelte sie sich unter der Decke zu einem verstohlenen Orgasmus.

Erbittert schob sie die Erinnerung beiseite und konzentrierte sich auf die Ausführungen des Dozenten. Zwecklos. Dr. Bohnert hätte genauso gut über theoretische Quantenphysik sprechen können, sie hätte nicht weniger aufgenommen.

Also gut! Sie seufzte stumm und fixierte die Gestalt vor ihr. Dann eben frontal!

Sie konnte es nicht leugnen: Alex nahm ihr ganzes Denken und Fühlen in Beschlag. Detlef dagegen kreiste irgendwo am Rand. Ein Satellit, der hilflose Notsignale piepte. Ihr Handy hatte sie nach der Schulung gestern nicht wieder eingeschaltet. Vermutlich warteten drei oder vier besorgte Bitten um Rückruf auf der Mailbox. Später! Sie würde ihn später anrufen.

Sie rutschte auf dem Stuhl hin und her und spielte mit dem Bleistift, kritzelte abwesend auf dem Papier herum. Alex bildete einen Umriss am Rande ihres Gesichtsfeldes, doch sie nahm jede Bewegung aus seiner Richtung überdeutlich wahr. Heute schrieb er nichts. Weder Hochzeitsreden, noch Notizen über die Geheimnisse des Online-Marketings, die Dr. Bohnert gerade enthüllte. Er brütete vor sich hin, offenbar voll in einer eigenen Welt gefangen.

Zum eintausendsten Mal stellte sie sich die Frage, was wohl passiert wäre, wenn sie nach diesem markerschütternden Kuss nicht davongelaufen wäre. Was, wenn sie ihn wieder umarmt hätte? Ihn angelächelt, ermutigt, eingeladen? Alex hatte von seiner anstehenden Heirat erzählt. Wie weit wäre er gegangen? Hätte er sie berührt, über den engen Sportdress gestreichelt? Sie vielleicht gegen einen Baum gedrängt?

Und, viel wichtiger: Wie hätte sie selbst dann reagiert? Hätte sie zugelassen, dass sie er bei der Umarmung nicht nur am Rücken streichelte, sondern auch tiefer? Am Hintern? Dass er vielleicht die Hand unter den Bund der Jogginghose geschoben hätte? Ihre nackten Pobacken umfasste? Erst über dem Slip, dann darunter?

Hätten sie sich irgendwann schnaufend und keuchend im Laub gewälzt, die Kleider vom Leib gestrampelt?

Sie schluckte und hob die Schultern, um das Kleid bequemer zurecht zu ziehen. Der BH spannte, und der Stoff rieb über die plötzlich empfindsamen Knospen. Sie zupfte verstohlen an sich herum. Doch das brachte genauso wenig Erleichterung wie ein Übereinanderschlagen der Knie unter dem Tisch. Sie fühlte sich nervös und aufgekratzt. Hungrig, irgendwie.

Sie hielt inne und dachte nach. Die Selbstbefriedigung hatte nicht geholfen wie erhofft. Ärgerlich, einerseits. Doch andererseits war es lange her, dass sie diese bestimmte Form der Aufregung gespürt hatte. Diese prickelnde Unruhe, so als ob jeder Quadratzentimeter ihrer Haut direkt mit dem Glosen im Bauch verbunden wäre. Als ob ihr Körper völlig selbständig auf Signale antwortete, die ihr Kopf überhaupt nicht wahrnehmen konnte.

Wann hatte sie das eigentlich das letzte Mal gehabt? Das musste mehr als vier Jahre her sein. Vor der Krankheit, mit Detlef. Obwohl -- sie konnte sich nicht genau erinnern.

Sehr viel schärfer war ihr dieses Gefühl von Timo gewärtig, ihrer großen Liebe an der Schule. Gott, war das aufregend gewesen, als er zum ersten Mal die Hand auf ihre Brust gelegt hatte. Beim ersten Streicheln wäre sie um ein Haar in Ohnmacht gefallen...

Mist! Sie veränderte ihre Position auf dem Stuhl, spreizte die Beine, so weit es das Kleid zuließ. Es half nicht. Sie fühlte sich heiß und zittrig, und in ihrem Schoß saß ein eigentümlicher Juckreiz. Abwesend spannte sie die Muskeln dort ein paar Mal an, bevor sie sich erschreckt zur Ordnung rief. Das fehlte noch, dass sie sich hier in so schwülstige Fantasien hineinsteigerte, bis ihr Kätzchen sabberte und sich ein verräterischer Fleck auf ihrem Kleid bildete!

"...über die effizienteste Organisation eines Vertriebsprozesses sprechen wir nach der Pause. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit."

Vereinzeltes Klopfen von Knöcheln auf Tischplatten und die ausbrechende Unruhe riss sie aus ihren Gedanken. War die Lehreinheit etwa schon vorüber?

Vor ihr erhob sich Alex und setzte zu einer Drehung in ihrer Richtung an. Sofort fuhr sie hoch und stürzte nach draußen. Ihr Herz tobte los wie ein Schmiedehammer. Draußen in der Lobby kippte sie einen Kaffee in eine der bereitstehenden Tassen und balancierte ihn auf fahrigen Händen durch die Tür. Auf der Terrasse hinter dem Haus war es still und sonnig. Sie atmete auf und streckte die Nase in die leichte Brise.

"Kathrin?"

Heißer Kaffee schwappte über ihre Finger, als sie zusammenfuhr. Sie fluchte und schüttelte die Flüssigkeit ab.

"Oh, war das meine Schuld? Sorry, wirklich."

Das klang ehrlich. Sie nickte, nahm sich zusammen, und sah Alex in die Augen. Auch er umklammerte eine Tasse und drehte das weiße Porzellan hin und her. In den hinreißenden Wolfsaugen stand Sorge, und noch etwas anderes.

"Ja?" Sie stieß das Wort hart hervor, beinahe abweisend, und überdeckte damit das Gefühl von Panik in ihrem Inneren.

"Ich -- ich wollte mich entschuldigen", sagte er. "Nicht nur wegen dem Kaffee, meine ich. Auch wegen gestern. Wir... ich hätte dich nicht küssen sollen. Keine Ahnung, was da in mich gefahren ist."

"Schon gut." Sie wich seinem Blick aus.

"Nein. Nichts ist gut." Das klang verzweifelt. "Es war so toll, mit dir zu laufen. Mit dir zu reden. Und ich Idiot ruiniere das so."

Was wollte er von ihr? Sah er nicht, dass sie die Finger nur deshalb so hart um die Tasse krampfte, um das Zittern zu verbergen?

"Tja, das hättest du eben früher überlegen sollen", rutschte ihr heraus, im Tonfall einer beleidigten Göre. "Ich... ich bin verheiratet, schon vergessen?"

"Ich kann nur wiederholen: Es tut mir leid."

"Schon gut, schon gut."

"Kathrin..."

"Schon GUT, sagte ich!"

Sie starrten sich an. Kathrin sah, wie die Hoffnung in seinen Augen verwelkte. Er spannte die Kiefer an, nickte knapp, und wandte sich auf der Stelle um. Hilflos blickte sie seinem kerzengerade aufgerichteten Rücken nach, als er zurück ins Haus schritt. Irgendetwas presste ihr Herz zusammen und nahm ihr den Atem.

***

Alex schloss die Zimmertür sehr sacht hinter sich. Dabei hätte er sie am liebsten zugeschmettert und dazu laut geschrien. Er stemmte die Hände in die Hüften und stierte durch das Fenster, ohne das Grün der Bäume gegenüber wahrzunehmen.

Sie war ernsthaft sauer auf ihn. Kein Wunder, wenn er sich schon wieder benahm wie ein Hornochse. Ihr Zuspätkommen und die überstürzte Flucht in die Pause hatten ja mehr als deutlich signalisiert, dass sie ihre Ruhe haben wollte. Und er? Er hatte nichts Besseres zu tun als ihr nachzulaufen und alles noch schlimmer zu machen.

Er atmete durch und zwang sich zu einer nüchternen Betrachtung. Eigentlich sollte er ihr dankbar sein. Wenigstens sie vergaß nicht, dass sie beide in festen Händen waren. Und dass ein Kuss die trügerisch harmlose Vorstufe zu etwas sehr viel Gefährlicherem sein konnte. Schließlich hatte er nicht die geringste Absicht, Jette zu verlassen oder sie zu hintergehen.

Oder?

Oder???

Mit einem Seufzen lockerte er alle Muskeln in seinem Körper und ließ die Luft aus den Lungen strömen. Er horchte in sich hinein. Das lautlose Echo von dort veranlasste ihn zu einem Nicken. Es stimmte, das spürte er. Jette war seine Partnerin. Seine Braut. Sie war diejenige, die er wollte, zweifellos.

Andererseits -- sobald er das Bild von Kathrins dunklen Augen zuließ, von ihrem spöttischen Lächeln, und sobald er sich an den Duft ihrer Haare erinnerte, da...

Ein Klopfen an der Tür. Schüchtern.

"Ja?"

Die Klinke senkte sich. Kathrin streckte ihren Kopf herein. Ihr Gesicht wirkte blass. Alex brachte kein Wort heraus, konnte sie nur anglotzen. Sie schob sich ins Zimmer und schloss die Tür, die Hände hinter dem Rücken. Das grüne Kleid saß wie eine zweite Haut auf ihrem Leib und betonte ihre tolle Figur. Er riss seinen Blick mit Gewalt von der angedeuteten Wölbung im Dekolleté.

"Jetzt muss ich mich wohl entschuldigen", flüsterte sie und rang mit einem Lächeln. "Normalerweise bin ich nicht so eine Zicke. Nur..." Sie brach ab und zuckte die Schultern.

Unwillkürlich trat er auf sie zu und nahm ihre Hände. Sie sah ihn an. Die Offenheit und die Verletzlichkeit in ihren Augen berührte ihn.

"Wieder Freunde?", raunte er mit einem angedeuteten Lächeln. Sie nickte, ruckhaft wie ein Vögelchen.

"Wieder Freunde."

Sie hielten sich an den Fingern, blickten sich an. Auf ihrem Gesicht breitete sich ein Lächeln aus und verwandelte sie von einem verhärmten Mädchen zurück in eine wunderschöne junge Frau. Alex spürte, wie sich seine Mundwinkel immer weiter nach oben zogen. Er konnte nichts gegen das Grinsen machen, wollte es auch nicht. Schließlich lachte er auf. Ein Laut der Befreiung, der Freude.

"Was ist?", grinste sie, mitgerissen von seiner guten Laune. Das brachte ihr Gesicht zum Leuchten wie einen Sonnenaufgang.

"Nichts. Oder doch. Alles." Neues Lachen.

Sie nickte, verstand wohl irgendwie, was er meinte. Und dann, ungeplant, lag sie in seinen Armen. Alex erstarrte, doch als sie ihm die Hände auf den Rücken legte und sich leicht an ihn drückte, da wagte er eine Erwiderung der Geste. Mein Gott, sie fühlte sich so gut an in seinem Griff. Ganz sacht strich er ihr über die Schulterblätter und schwelgte in ihrer Nähe und ihrem Duft. Sie erzitterte und klammerte sich fester an ihn. Der Moment zerfloss, weitete sich zu einer Ebene stillen Glücks.

Kathrin legte den Kopf zurück und blickte ihn an, aus nächster Nähe. In ihren Augen leuchtete es wie hinter fast geschlossene Ofentüren.

"Wirst du mich jetzt wieder küssen?", murmelte sie mit einer hochgezogenen Augenbraue.

"Nein." Er räusperte sich und straffte den Rücken. "Fehler sollte man nicht wiederholen."

"Hm." Sie zwinkerte unmerklich und barg den Kopf an seiner Brust. "Schade eigentlich..."

Er blinzelte überrascht. Verstand er das jetzt richtig? Er legte ihr zwei Finger unter das Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. In ihrer Miene las er dieselbe Mischung aus Hoffnung und Zurückhaltung, die er selbst empfand. Sie öffnete die Lippen und sog die Luft in Schüben ein. Ihr Körper bebte.

"Freunde?", hauchte sie tonlos.

"Freunde."

"Nur Freunde?"

"Nur." Er nickte und beobachtete verzaubert, wie sich etwas Hexenhaftes in ihre Pupillen schlich.

"Dann kann ja nichts passieren, oder?", hakte sie nach.

"Überhaupt nichts."

"Sehr gut." Sie schloss die Augen und streckte das Gesicht hoch. Er beugte den Nacken wie unter einem fremden Zauberbann. Diesmal küsste er sie. Ganz leicht. Nur ein Streifen der Lippen, ein Kontakt, ein warmer Hauch. Sie rührte sich nicht, sondern hielt ihn, hielt sich fest. Ein zweiter Kuss, länger.

"Mh."

Mit einem unterdrückten Laut klammerte sie sich an seine Schultern. Ihre Lippen verschmolzen, sie reagierte, antwortete. Ihr Atem schmeckte so gut, dass ihn ein Schwindel ergriff. Dazu das unbeschreibliche Gefühl ihrer Brüste an seinen Rippen, ihrer Schenkel an seinen. Das Wiesel in seiner Hose bäumte sich auf, drängte vor. Für eine halbe Sekunde zögerte er. Dann schob er die Hüfte nach vorne, ließ sie sein Rohr spüren. Sofort presste sie ihren Schoß dagegen und rieb sich an ihm. Ihr Mund wurde weich, öffnete sich, und...

Mit einem lauten Schmatz riss sie sich los und staunte ihn wildäugig an. Sie atmeten beide schwer, und keiner machte Anstalten, die enge Umarmung zu lockern.

"Tun Freunde so was?", murmelte sie und stupste seine Erektion mit dem Leib an.

"Manchmal anscheinend schon", gab er mit flacher Stimme zurück und bewunderte das Schimmern ihrer feuchten Lippen, den herzzerreißend eleganten Schwung der Wimpern. Sie betrachtete ihn nachdenklich.

"Du bist verlobt", meinte sie dann. "Ist das für dich okay, wenn du eine andere Frau küsst?"

Er dachte nach, ohne den Blick von ihrem zu lösen.

"Ja, das ist okay", nickte er schließlich. "Es ist wunderschön, dich zu küssen. Aber das hat nichts mit Jette zu tun. Ich liebe sie und werde sie nicht betrügen. Ein Kuss -- nun, das ist für mich kein Betrug. Das kann ich ihr sogar erzählen."

Sie forschte in seinen Augen. Alex legte allen Nachdruck in seinen Blick. Um sie zu überzeugen. Und auch sich selbst.

"Was ist mit dir?", fragte er, um davon abzulenken, und streichelte sie zwischen den Schulterblättern.

"Von einem Kuss könnte ich Detlef auch berichten." Ihr Grinsen zeigte einen düsteren Anstrich, so als ob sie sich beinahe darauf freute. "Also geht es wohl in Ordnung."

"Das ist gut. Sehr gut sogar."

Sie küssten sich erneut. Bewusst. Fast feierlich. Wie um eine Absprache zu besiegeln, einen geheimen Vertrag. Doch rasch stahl sich eine hungrige Komponente hinein. Alex forderte, und sie folgte. Ihr Mund wurde weich, öffnete sich. Seine Zungenspitze traf auf Wärme, auf ihren Atem, auf etwas Glattes, Nasses.

Mit einem Urlaut hängte sie sich an ihn und sperrte die Kiefer auf, als wollte sie fallende Regentropfen trinken. Er nahm Besitz von ihrer Kehle, drang mit der Zunge tief in die warme Höhle, forschte nach der ihren, lockte, versprach, spielte. Ihre Zähne rieben aneinander, gruben sich in Lippen, ihre Leiber arbeiteten, drängten. Seine Hand lag auf einmal auf dem unteren Ende ihrer Wirbelsäule, die sich schlangenähnlich bog. Unter den Fingerspitzen spürte er den Saum ihres Höschens, und den Ansatz der doppelten Wölbung darunter. Mit hundertprozentiger Sicherheit hätte sie nichts dagegen, wenn er sie noch tiefer packen würde, noch mehr spüren von diesen erregenden Formen und dem verlockenden Tal dazwischen...

"Oh Gott", schluckte sie und kämpfte um Atem, eine Hand auf seine Brust gelegt. Ihr Blick flackerte verhangen, erfüllt von dem Feuer, das er vom ersten Augenblick an in ihr vermutet hatte.

"Zu viel?", fragte er. "Oder noch auf der guten Seite?"

"Ja. Ich meine -- nein. Nicht zu viel." Sie lächelte mit etwas Mühe. "Nur... ungewohnt. Unerwartet."

"Nochmal?"

"Mhm."

Diesmal nahmen sie sich mehr Zeit. Eine Serie von Küssen, manche zart, manche gierig. Sie leckte seine Unterlippe, er drängte die Zungenspitze in ihren Mundwinkel, was sie erschauern ließ. Dann wanden sie die Zungen umeinander, schmeckten den Speichel des anderen, tranken sein Aroma. Die ganze Zeit wichen ihre heißen Körper keinen Millimeter voneinander. Die Zeit verlor ihre Bedeutung, die Welt zog sich zurück, bis es nur noch sie beide gab in der Leere der Unendlichkeit ...

"Oh?" Sie lauschte, alarmiert. Da hörte er es auch. Das Murmeln und Lachen im Foyer war verstummt.

"Das Seminar geht weiter." Mit einem Seufzer löste sie sich von ihm.

"Scheiß auf das Seminar", knurrte er. "Das ist nutzlos, ich lerne nichts Neues dabei. Du auch nicht, oder?"

"Nein. Aber wenn wir jetzt beide fehlen, dann wissen alle, was los ist."

Etwas heulte auf in ihm. Ein Dinosaurier, dem die Beute zu entwischen drohte. Er bezwang sich und ließ seine Arme sinken.

"Gut. Dann du zuerst. Ich komme in einer Minute nach, ja?"

"Okay." Sie küsste ihn rasch und wandte sich zur Tür.

"Moment." Er legte ihr die Hand auf den Arm. "Spaziergang? Nach dem Mittagessen?"

Sie überlegte.

"Gut."

Das Lächeln, mit dem sie hinaus schwebte, reichte aus, um ihn die komplette folgende Unterrichtseinheit von innen her zu wärmen.

***

Der Waldweg schlängelte sich in regellosen Kehren den Hügel empor. Kathrin packte einen Ast und zog sich über einen Baumstumpf. Sie war froh, dass ihr Magen nicht mehr von den leckeren Knödeln akzeptiert hatte. Die Mittagspause war nicht allzu lang, und sie wollte sich nicht beschwert fühlen, sondern leicht, beschwingt, und lebendig.

Hinter ihr stapfte Alex. Sie hörte seine schwereren Tritte auf dem Laub und nahm seine Präsenz wahr. Sie lächelte versonnen. Wer hätte gedacht, dass ihre erste Weiterbildung im neuen Job in so eine Richtung führen würde? Sie konnte seinen harten Mund immer noch spüren, wenn sie sich mit der Zunge über die Lippen fuhr.

Wortlos erklommen sie die Höhe. Von Kathrin aus hätte das ruhig so weitergehen können, als stilles, gemeinsames Erlebnis. Doch schon nach wenigen Minuten erreichten sie den höchsten Punkt des Hügelchens. Hier erstreckte sich eine frisch gerodete Fichtenschonung. Baumstämme waren zu Stapeln aufgeschichtet, zwischen den Wurzeln blühten aufgeschossenes Unkraut und junge Triebe. Von irgendwo her ertönte das Hämmern eines Spechts.

Sie blieb stehen und nahm die Ruhe des Waldes in sich auf. Alex trat hinter sie und legte die Hände auf ihre Schultern. Sie spürte die Frage darin.

Sollte sie?

Ach, zum Teufel!

Mit einem Seufzen lehnte sie sich gegen ihn und genoss die Stärke und Stabilität, die er ausstrahlte. Er strich an ihren Armen hinab und verschränkte die Hände vor ihrem Bauch. Sie fühlte sich geborgen und behütet. Als er sie auf die Haare küsste, da legte sie den Kopf zur Seite und erzitterte jedes Mal, wenn seine Lippen sie hinter dem Ohr oder am Hals berührten. Dennoch verhinderte die Stimmung zwischen ihnen das Abgleiten in eine neue, wilde Knutscherei. Es gab Wichtigeres zu klären, das spürten sie beide.

"Also? Wie soll es nun weiter gehen?", stellte er die entscheidende Frage, ein warmer Hauch an ihrem Ohrläppchen.

"Ich habe keine Ahnung." Sie seufzte tief und schubberte sich an seiner Brust.

"Bleibt es dabei? Nur Freunde? Kein Betrug?"

"Denke schon." Sie wollte nicht darüber nachdenken. Nur spüren, nur sein. Ein zweiter Seufzer.

"Dann sollten wir klären, wo der Betrug beginnt", sagte er und knabberte an ihrer Schulter. Sie kicherte nervös.

"Küssen ist kein Betrug, soweit waren wir schon, ja?"

"Ja." Sie horchte den Worten nach. Stimmte das? Vermutlich.

"Umarmen anscheinend auch." Er drückte sie fester an sich. "Was ist denn zum Beispiel damit?"

Seine rechte Hand löste sich von ihrer Mitte und strich in Zeitlupe höher. Über ihre Rippen, und weiter. Sie sog die Luft tief in die Lungen. Ihre Brust fühlte sich plötzlich irrsinnig sensitiv an. Als er den unteren Rand berührte, wäre sie fast in die Höhe gehüpft.

Stattdessen zwang sie sich zur Ruhe und blickte an sich herunter. Sah zu, wie er schmetterlingsleicht um die Rundung strich und dabei eine warme Prickelspur in ihrem Fleisch zog, bis seine Finger voll um ihren Busen lagen und sanft drückten.

"Hhh..."

Kathrin erschauerte und drängte ihm entgegen, musste es tun. Er schloss seinen Griff fester. Eine Fingerspitze wanderte am Rand der Brustwarze entlang, die sich fantastisch hart und groß anfühlte und sich durch das Kleid abzeichnete wie eine Kirsche unter dem Stoff. Sie stöhnte und presste sich an ihn, ihr Becken bewegte sich von selbst. Sofort reagierte er, und sie spürte die Härte seines Schwanzes am Po.

Oh Gott, sie führte sich ja auf wie eine läufige Hündin! Aber es war einfach zu schön, die Augen zuzumachen, sich diesen forschenden Berührungen hinzugeben und der Schwere in seinen Atemzügen zu lauschen. Der lustvolle Tanz auf dem Vulkan hatte ihn genauso in seinen Bann gezogen wie sie selbst.

"Betrügst du deinen Mann, wenn du dich so von mir streicheln lässt?", schnurrte seine Stimme an ihrem Ohr. Die andere Hand hatte sich ebenfalls auf ihren Busen gestohlen, er umspielte die beiden Halbkugeln, die sich anfühlten, als wollten sie den BH sprengen.

"Nein", schluckte sie, ohne nachzudenken. "Das ist noch auf der guten Seite der Grenze."

"Gut. Das ist nämlich wunderschön." Damit packte er stärker zu, klemmte die Nippel zwischen zwei Fingerspitzen und rieb. Kathrin riss den Mund auf und keuchte in langen Schlucken. Intensive Hitze schoss in ihren Unterleib.

Sie drehte den Kopf und sah ihm über die Schulter in die Augen, ohne etwas von der Lust zurückzunehmen, die unter seiner Berührung in ihr aufflammte. Seine Raubtierpupillen glitzerten seltsam hart. Dieselbe Gier brannte darin, die sie selbst erfüllte.

"Was wäre, wenn ich dir jetzt das Kleid aufmache, den BH wegschiebe, und dich auf diese süße Brust hier küsse?", raunte er und drückte zur Erläuterung seine Fingerspitzen in den rechten Hügel. "Wenn ich diesen harten Nippel küsse und in den Mund nehme? Daran sauge? Dich vielleicht beiße, ganz zart?"

Sie konnte nicht antworten. Nur eine Art Winseln entrang sich ihrer Kehle. Es wurde vom Stakkato ihres Keuchens in kurze Töne zerhackt. Der Wald schien sich um sie zu drehen, genauso wie der Rest der Welt. War das noch auf der guten Seite? War das schon Betrug? Was würde Detlef sagen, wenn sie ihm davon berichtete? Wie würde sie sich fühlen bei dem Ausdruck, der dann in seinen Augen stand? Doch seltsam -- Detlefs Gestalt blieb vage, sein Gesicht verschwommen...

"Und was, wenn ich dich auch hier anfasse?" Seine Stimme war nur noch ein Hauch. Eine Hand wanderte tiefer, über ihre fliegende Bauchdecke, bis die Fingerspitzen in den oberen Rand ihres Venushügels drückten. Weiter ging er nicht, und dafür war sie dankbar. Sie hätte nämlich die Beine auseinandergenommen und sich an seinem Griff gerieben wie eine notgeile Schlampe. Sie wäre endgültig in den Krater gestürzt und hätte sich von der Lava umschmeicheln lassen...

"Oder" -- er fasste nach ihrer Hand und schob sie zwischen sich, auf den heißen Hügel in seiner Jeans -- "was, wenn ich dich hier ins Gras lege, ganz nackt, und wir ficken?"

Das letzte Wort riss sie aus ihrer Trance. Sie blinzelte, um die klebrigen Fäden im Kopf loszuwerden. Hier verlief die Grenze, das spürte sie. Ebenso wie die Dankbarkeit, dass er ihr die Grenze gezeigt hatte. Genauer gesagt: Dass er ihr erlaubte, sich im Vorfeld klar zu werden, was sie tun wollte und was nicht. Wenn er es einfach getan hätte, dann wäre ihr das wesentlich schwerer gefallen.

Sie seufzte und schloss die Finger, fühlte nach dem harten Umriss mit dem Pochen darin. Dann ließ sie los und drehte sich in seinen Armen. Sie legte Alex beide Hände um den Nacken und küsste ihn zärtlich.

"Ich würde mich wahnsinnig gern von dir hier auf dem Boden durchnehmen lassen", flüsterte sie und rieb den Bauch an ihm. "Das wäre toll, das weiß ich. Aber das wäre nicht mehr gut. Es wäre auf der falschen Seite der Grenze. Echter Betrug."

Er nickte ernst. "Und alles andere?"

"Hm!"

Sie zwang sich zum Nachdenken. Was war mit dem Streicheln, dem Küssen? Eine Erinnerung kam hoch wie eine Luftblase aus der Tiefsee.

"Ich hatte das schon mal", murmelte sie. "Noch in der Schule, mit meinem ersten Freund. Einmal war ich alleine auf einer Party, direkt nach dem Abi. Ich hatte schon was getrunken und war ziemlich von der Rolle. Da war dieser Typ, ich weiß nicht mal mehr seinen Namen. Jedenfalls haben wir auf der Hollywood-Schaukel gefummelt wie die Verrückten."

Alex grinste und nickte ihr aufmunternd zu.

"Am nächsten Tag habe ich es Timo gebeichtet und dabei total geheult. Zuerst war er sauer. Aber dann hat er gelacht und gesagt, wer eine hübsche Freundin hat, der muss es wohl aushalten können, dass sie auch andere Jungs anzieht."

Ein leises Lachen von ihm, seine Finger auf ihrem Rücken.

"Und wird dein Mann das auch so entspannt sehen können?"

"Keine Ahnung." Sie starrte ins Leere. "Wichtig ist, wie ich es sehe, oder?"

"Schätze schon. Fummeln ist also okay, miteinander schlafen nicht."

"So ähnlich..."

Nun, etwas abgekühlt, konnte sie besser nachdenken. Ja -- sie hatte nicht den Eindruck, mit ein wenig Streicheln ihre Ehe zu gefährden. Das würde Detlef ihr verzeihen. Das würde sie sich selbst verzeihen.

"Und wie steht es mit dir?", fragte sie und streichelte seinen Haaransatz.

"Ähnlich, denke ich." Nun war es an ihm, zu seufzen, und an ihr vorbei zu gucken. "Ich will in keinem Fall mit Geheimnissen oder Lügen in die Ehe gehen. Also werde ich Jette alles erzählen müssen, was immer wir tun. Ein Flirt und eine Schmuserei, das kann ich vertreten. Eine letzte Dummheit vor der Hochzeit, sozusagen. Wenn wir richtig Sex haben würden, dann wäre das... etwas anderes."

"Gut, dann sind wir uns ja einig." Sie lächelte, erleichtert über den Konsens. Und gleichzeitig ein wenig traurig.

"Schätze ja." Er grinste und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. "Gut so?"

"Sehr gut." Kathrin schmiegte sich an ihn. "Es ist viel zu schön, dich zu spüren, als dass ich damit aufhören könnte."

"Ich weiß genau, was du meinst."

Der Kuss zog sich so sanft in die Länge wie der Sandstrand an einer einsamen Insel. Sie genoss das Spiel ihrer Zungen und ebenso den Griff, mit der er eine Pobacke umfasste und ihre Kehrseite erforschte. Jetzt, nach dieser Klärung, fühlte sie sich leicht und befreit. Jung. Mit einem stillen Kichern drückte sie sich auf die Zehenspitzen, damit er sie noch besser anfassen konnte. Alex brummte und packte begeistert zu, nahm die straffe Form in die Hand. Die unverschämte Berührung fachte die Glut in ihrem Schoß erneut an. Sie keuchte ihm in den Mund und machte keinen Hehl aus ihrer Erregung. Die neue Offenheit zwischen ihnen steuerte einen ganz eigenen Kitzel bei.

"Meine Güte! Was sollen wir nur tun?", murmelte sie zwischen zwei Küssen.

"Wir verbringen die Nacht zusammen, und beschränken uns auf Streicheln und Küssen", kam es sofort von ihm. Aus seiner Stimme sprach dieselbe Begierde, die in seinen Fingern saß.

"Was?", blinzelte sie.

Alex hielt inne und sah erstaunt drein.

"Ich dachte, das hätten wir besprochen. Wir werden nicht miteinander schlafen. Alles andere ist okay."

"Aber..." Sie biss sich auf die Lippen und verstummte. So konkret hatte sie bisher nicht gedacht. Ihr Kopf drehte sich wieder, dieses Bild überforderte sie. Hastig sah sie auf die Uhr an ihrem Handgelenk.

"Oh, die Pause ist gleich vorbei. Wir müssen zurück." Sie machte sich los.

"Kathrin, warte!" Er hielt sie um die Taille fest und sah ihr eindringlich in die Augen. "Ich will dich nackt in meinem Bett. Ich will dich streicheln, und küssen, und lecken. Endlos lange, überall. Ich will dich so sehr spüren, wie es nur geht, ohne zu vögeln."

Sie gaffte ihn an, brachte kein Wort heraus.

"Ist es auch das, was du willst?", drängte er.

"Ich..."

"Sag schon. Bitte!"

Sie atmete tief durch und drängte den Schwindel zurück.

"Ich muss darüber nachdenken", sagte sie. "Wir sprechen heute Abend darüber, ja?"

***

"... und stell dir vor: Das Restaurant hat angerufen. Sie haben gerade einen neuen Verstärker und Lautsprecher beschafft. Wir müssen also nicht unsere eigenen Sachen mitbringen. Ist das nicht super?"

"Toll. Wirklich gut."

Alex hielt das Handy ans Ohr gepresst und lauschte seiner Verlobten. Jetzt, kurz vor sechs, war sie aus dem Büro zurück und lag vermutlich auf dem Sofa. Er sah sie förmlich vor sich, die Arbeitskleidung abgestreift, nur in Slip und Shirt. Sie zog immer den BH aus, die schweren Brüste zeichneten sich so mehr als deutlich unter dem Stoff ab. Wenn er sie so antraf, dann musste er sie einfach streicheln. Oft entstand daraus ein Liebesspiel. Mehr als einmal hatten sie das Abendessen ausfallen lassen oder waren zu spät zu einer Einladung gekommen, weil sie auf dem Sofa Sex hatten.

Er lächelte versonnen. Doch gleichzeitig drängte sich ein anderes Bild dazwischen, ein anderer Eindruck. Eine Brust, kleiner und straffer, unter einem flaschengrünen Kleid... Von den folgenden Erläuterungen über den aktuellen Stand der Hochzeitsvorbereitungen bekam er nur die Hälfte mit.

"Ich muss Schluss machen", warf er irgendwann ein. "Die anderen wollen gleich Essen gehen."

"Gut. Ich habe mich noch mit Helga verabredet, im ´Bingo´. Dann bis Samstagabend! Ich liebe dich!"

"Ich liebe dich", antwortete er automatisch und beendete die Verbindung.

Stirnrunzelnd ließ er das Handy sinken. Stimmte das, was er gesagt hatte? Liebte er Jette? Konnte man das Liebe nennen, wenn ein Teil seines Gehirns sich gleichzeitig ausmalte, wie es sein würde, wenn Kathrin in wenigen Stunden unter seine Decke schlüpfte und sich an ihn schmiegte?

Doch seltsamerweise spürte er zwar Beklommenheit, aber keine nagenden Zweifel. Kathrin, das war hier und jetzt. Er würde sie nicht wiedersehen, wenn das Seminar vorüber war. Weder wollte er es, noch konnte er. Also hatte es nichts mit dem Rest seines Lebens zu tun.

Nein, das stimmte nicht, musste er zugeben. Es hatte sehr wohl etwas damit zu tun. Doch die seltsame Romanze mit Kathrin fühlte sich an wie eine Insel. Abgeschieden, weit entfernt vom staubigen Alltagskontinent. Was immer auf diesem Eiland geschah, erzeugte nur schwache Echos anderswo.

Hoffentlich.

Kathrin hatte sich noch immer nicht geäußert. In der Nachmittagspause bat sie um Entschuldigung und ging auf ihr Zimmer, dachte wohl nach. Ob sie kommen würde? Oder doch einen Rückzieher machen? Schließlich war sie bereits verheiratet, nicht nur verlobt.

Das Lodern von dem Ausflug auf den Hügel glomm noch in seinen Adern. Am liebsten hätte er dem Mädchen gleich dort die Kleider vom Leib gerissen, und aller Wahrscheinlichkeit nach hätte sie sogar mitgemacht. Gut, dass er der Versuchung widerstanden hatte. Das war ein Spiel mit dem Feuer, was sie hier trieben. Überstürzte Entscheidungen führten unweigerlich zu Brandwunden.

Ein elektronisches Piepen ließ ihn hochschrecken. Er sah sich um. Ah, an dem Haustelefon auf dem Schreibtisch blinkte eine grüne LED. Das war doch sicher --

"Ja?"

"Alex, hier ist Kathrin."

"Hallo!"

Er lauschte in den Hörer. Für zwei Sekunden hörte er nur ihren Atem, spürte ihr Zögern. Sein Herz wurde schwer wie ein Stein.

"Ich -- wir sollten es lassen, Alex", begann sie. "Ich weiß einfach nicht, ob es richtig ist. Ich habe gerade mit Detlef telefoniert, und...". Die Stimme verklang.

"Verstehe", sagte er, mit derselben schrecklichen Vernünftigkeit im Tonfall.

"Außerdem... ich bin nicht sicher, ob wir es kontrollieren können. Ob wir dann wirklich nur schmusen, und nicht doch irgendwann übereinander herfallen. Für mich kann ich da jedenfalls nicht die Hand ins Feuer legen. Wenn es um Sex geht, dann vergesse ich mich schon mal."

"Ja..."

"Tut mir wirklich leid, Alex. Ich bin sicher, es wäre wahnsinnig schön mit dir. Aber es geht einfach nicht."

"Schon okay." Er ließ sich in den Stuhl fallen und starrte die Decke an. "Schon okay."

"Böse?"

"Nein." Er überlegte kurz. "Wirklich nicht. Wir sind schließlich Freunde, oder?"

"Freunde, genau. He -- die anderen gehen nachher wieder in dieses Restaurant im Dorf, das soll richtig gut sein. Wollen wir auch mit?"

"Gute Idee. Wann geht´s denn los?" Er legte mehr Enthusiasmus in seine Stimme, als er empfand.

"Halb acht."

"Gut, ich bin dabei."

"Das ist schön. Bis nachher."

"Bis nachher."

Es klickte in der Leitung. Langsam ließ er den Hörer sinken.

"Kacke!", murmelte er. Aus der Traum! Keine schlanke, biegsame Kathrin in seinem Bett, keine heimliche Fummelnummer als Abschied vom Junggesellendasein. Am liebsten hätte er das Telefon durch die Fensterscheibe gefeuert. Stattdessen legte er sorgfältig auf und rieb sich die Stirn.

Nun ja. Er sollte Kathrin dankbar sein. Sie zeigte mehr Verantwortungsgefühl, als er selbst aufbringen konnte. Morgen, wenn das Seminar zu Ende ging, würde er ihr wahrscheinlich die Füße dafür küssen, dass er mit reinem Gewissen nach Hause fahren konnte.

Außerdem würde er sie ja gleich noch sehen, beim abschließenden Abendessen. Sie würden nebeneinandersitzen, sich unterhalten. Wenigstens die Nähe genießen, und das Schwingen spüren. Das Echo dessen, was hätte sein können.

Doch das fühlte sich das ganz und gar nicht an wie ein Trost.

***

Kathrin knöpfte das grüne Kleid auf, ganz in Gedanken. Der Abend im Restaurant war erstaunlich fröhlich verlaufen. Alle waren dabei gewesen, und sogar Dr. Bohnert taute auf und erzählte Schwänke aus seinem Leben.

Alex war neben ihr gesessen, die ganze Zeit, doch sie mussten sich mit heimlichen Blicken und dem Kontakt ihrer Schenkel und Knie unter dem Tisch zufriedengeben. Mehr als ein paar unverbindliche Sätze konnten sie nicht austauschen. Jetzt, kurz nach zehn, war sie zurück in ihrem Zimmer und wollte noch duschen. Sie hasste es, den Geruch von Olivenöl und Küche in ihren Sachen und in den Haaren ins Bett mizutnehmen.

Sie zog das Kleid aus und tappte barfuß ins Bad. Als das Licht aufflammte, starrte ihr Spiegelbild sie an. Sie schnitt sich eine Grimasse und drehte sich vor dem Spiegel hin und her. Dieser neue BH von Passionata sah wirklich gut aus. Richtig schade, dass Alex sie nicht so erblickte...

Sie kicherte und löste den Verschluss. Oder so, mit nackten Brüsten. Nun, zumindest gespürt hatte er sie schon.

Ein Kribbeln lief über ihre Haut, und unwillkürlich legte sie sich die Hände auf den Busen. Die Brustwarzen kamen ihr immer noch empfindlicher vor als sonst, und bei der Berührung reagierten sie sofort und schwollen an.

Mit einem Seufzen ließ sie das und streifte den Slip ab. Als sie abwesend eine juckende Stelle an den Schamlippen kratzte, da waren ihre Fingerspitzen plötzlich feucht und schlüpfrig. Überrascht fasste sie nach. Tatsächlich -- die ganze Muschi troff von ihren Säften. Stammte das noch vom Spaziergang auf den Hügel in der Mittagspause? Kaum möglich, so lange hielt das nicht. Das bedeutete, die reine Anwesenheit von Alex im Restaurant musste es ausgelöst haben.

"Alex Weller!", murmelte sie vor sich hin und genoss das dämliche Grinsen auf ihren Lippen. "Du weißt wirklich, wie man ein Mädchen in Fahrt bringt."

In heiterer Stimmung trat sie unter die Dusche. Das Wasser rann köstlich heiß über ihre Haut und löste nicht nur die Gerüche, sondern auch alle Verspannungen. Und den Hauch von schlechtem Gewissen, den sie Alex gegenüber verspürt hatte. Sie wusch sich mit einem tonlosen Summen und dachte dabei an nichts, überließ sich den Bildern und Gefühlen, die von selbst auftauchten.

Wenig verwunderlich: Alle drehten sich um eine Person. Sie lächelte mit geschlossenen Augen. Mein Gott -- sie hatte seinen Schwanz angefasst. Zwar nur in der Hose, aber immerhin. Das hatte sich gut angefühlt. Hart und heiß, voller Leben. Und als er ihr die Hand auf den Bauch legte, da hätte sie am liebsten sofort das Kleid hochgerafft und sie tiefer geschoben. Auf den Slip. In den Slip hinein. Dann hätte er selbst gespürt, wie feucht sie war. Er hätte erst einen, dann zwei Finger an ihrer Muschi entlang gerieben und damit allmählich die Schamlippen auseinander gedrückt und dazwischen tiefer gegangen...

Puh! Mit einem Anflug von Verlegenheit nahm sie die Hand aus ihrem Schritt und konzentrierte sich auf die Reinigung. Unten herum wusch sie sich besonders gründlich. Schließlich wollte sie nicht, dass Alex...

"Moment!", sagte sie laut und hielt inne. Alex war in seinem Bett und würde dort bleiben, das hatten sie doch verabredet! Das war ihr eigener Wunsch, ihr Vorschlag. Sehr wohl hatte sie das Bedauern in seiner Stimme registriert, als sie ihm das verkündete.

Ihrem Körper war das egal. Sie fühlte sich, als hätte man sie am ganzen Leib abgeschmirgelt und nur dünnste Haut gelassen. Gerade ausreichend, um das rohe Fleisch zu bedecken. Jeder Strahl vom Brausekopf traf sie wie eine Nadel, obwohl der Wasserdruck nicht besonders hoch war. Die Brustwarzen weigerten sich, auch nur ein Jota ihrer Härte zu verlieren, und so etwas wie eine Bleiplatte drückte auf ihren Magen.

"Schluss damit!"

Schnell wusch sie die Haare und trocknete sich ab. Vielleicht war es heute nochmals notwendig, dass sie sich im Bett selbst Erleichterung verschaffte, um einschlafen zu können. Und falls nicht, dann würde sich Detlef morgen Abend freuen, wenn ihre aufgeheizte Libido sich über ihm entladen würde.

Doch seltsam -- dieser Gedanke kam ihr schal an und grau vor. Warum nur?

Mit einem unwilligen Schnauben schob sie all diese lästigen Fragen beiseite und widmete sich ihrem Äußeren. Die Haare föhnen und kämmen, lange und ausführlich. Ein wenig Rouge, und Kajal. Ein Hauch Lippenstift. Dann trat sie vor den Kleiderschrank. Glücklicherweise nahm sie immer zu viel mit, wenn sie wegfuhr, egal wohin. So bot sich ihr noch eine hinreichende Auswahl.

Sie entschied sich für schwarze Unterwäsche mit dem trägerlosen BH und für das bordeauxrote Sommerkleid. Für die Jahreszeit war es noch ein wenig zu leicht, knapp knielang und mit U-Boot-Ausschnitt. Doch sie mochte, wie es sich an ihren Leib schmiegte und den Schwung der Hüften aufnahm. Dazu die schwarzen Voltan-Pumps, und Alex würde...

Sie erstarrte, den zweiten Fuß noch nicht ganz im Schuh. Was machte sie hier eigentlich? Wieso zog sie diesen Fummel an, wenn sie gleich ins Bett wollte?

"Oh Mann!", stöhnte sie und ließ die Schultern sacken. "Das gibt´s doch gar nicht!"

Eine der Schranktüren bestand aus einer durchgehenden Spiegelfläche. Sie konfrontierte sich mit ihrem Bild. Eine attraktive junge Frau südländischen Typs glotzte ihr entgegen, bereit für alles, was die Nacht noch bieten mochte. Die nackten Schultern schimmerten sanft im Licht der Wandlampe.

Ein Zucken stahl sich in die Mundwinkel. Daraus entstand ein Grinsen. Schließlich lachte sie laut heraus. Nicht zu fassen! Anscheinend hatte sie schon entschieden, noch mit Alex auszugehen, bevor es ihr überhaupt bewusst wurde.

"Na schön, du Flittchen", murrte sie ihr Spiegelbild an. "Wenn du dich schon so herausgeputzt hast, dann können wir doch gleich mal sehen, ob wir auch Gesellschaft bekommen."

Mit dem Gefühl betörenden Leichtsinns griff sie zum Telefon und wählte die Zwölf, die Nummer von Alex´ Zimmer. Es tutete, mehrfach, doch niemand nahm ab. Nach dem zehnten oder zwölften Signalton legte sie auf, die Stirn gerunzelt. Wo war er? Vor weniger als einer Stunde, nach der Rückkehr aus dem Dorf, hatte er sich artig von ihr verabschiedet und ihr eine gute Nacht gewünscht. Schlief er? Doch nein, das Telefon konnte man kaum überhören. War er auch noch losgezogen? Ohne sie? Oder vielleicht joggen gegangen? Jetzt, mitten in der Nacht?

Die Leichtigkeit entwich aus ihr wie aus einem lecken Ballon, sie seufzte müde. Bei dem Gedanken, jetzt das Kleid auszuziehen und ins Bett zu gehen, da schrie alles in ihr auf vor Enttäuschung. Dabei war es doch genau das, zu dem sie sich entschieden hatte, oder? Was sie Alex verkündet hatte. Was richtig war, vernünftig, klug. Und was nun ein Brennen in ihre Augenwinkel trieb. Der Kloß in ihrer Kehle schwoll schnell zu Orangengröße und...

Es klopfte.

Sie fuhr herum, mit jagendem Puls. Die Hand auf der Klinke verharrte sie einen Moment. Dann riss sie die Tür auf.

Alex, natürlich. Seine Haare schimmerten noch feucht von der Dusche, und auch er hatte sich frisch angezogen. Diesmal nicht die ewige Jeans-weißes-Hemd-Kombination, sondern eine weiße Leinenhose und ein Hemd in Rot- und Grautönen, auf dem Ethnomuster mit vagen Aborigine-Assoziationen prangten. Damit sah er wild aus. Wild und verteufelt attraktiv.

Sein ernstes Gesicht leuchtete auf, als er sie in dem Kleid erblickte. Sie verbarg ein breites Grinsen mit einer Hand vor dem Mund und trat beiseite. Wortlos kam er herein. Die Tür glitt ins Schloss, und sie standen voreinander und sahen sich an. Keiner wagte zu atmen.

"Schön, dass du noch auf bist", raunte er. "Ich -- ich musste dich einfach nochmal sehen..."

"Schön, dass du gekommen bist." Sie ergriff seine Hand. "Ehrlich gesagt hatte ich gerade versucht, dich anzurufen. Du hast dich nicht gemeldet."

"Ich war schon hier unten, vor deiner Tür", gestand er mit einem Lächeln. "Seit mindestens fünf Minuten überlege ich mir, ob es richtig ist, zu klopfen."

"Und?" Sie legte den Kopf zur Seite. "Ist es richtig?"

"Für mich schon. Und für dich?"

Sie nahm sich Zeit, um der Frage nachzuspüren.

"Ja", murmelte sie dann. "Für mich auch."

Der Fluss der Zeit verlangsamte sich, stoppte. Der Augenblick dehnte sich und gewann die Qualität der Ewigkeit. Sehr langsam legte Alex seine Hände auf ihre Hüften und zog sie an sich. Der Abstand zwischen ihren Körpern und ihren Augen schrumpfte im Zeitlupentempo. Fetzen von guten Vorsätzen und Vernunftgründen wirbelten durch ihren Kopf, umweht von einem Hauch von Panik. Doch sie leistete keinen Widerstand. Dieser Mann zog sie an wie einen Magnet. Sie fühlte sich als glückliches, kleines Eisenteilchen, das dieser Kraft nichts entgegensetzen konnte, und dies auch nicht wollte.

Ihre Arme legten sich um seine Schultern, ohne dass sie ihnen einen Befehl gegeben hätte. Sie sah zu ihm auf. Die eisgrauen Augen lohten, ganz und gar nicht eisig. Ihre Leiber berührten sich, fanden zueinander, aneinander.

"Kathrin, ich will diese Nacht mit dir verbringen", flüsterte er, Minzgeschmack im Atem. "Ich will mit dir ins Bett. Nur zärtlich, ohne Vögeln. Ich... brauche dich!"

"Ja." Sie holte tief Luft, was ihren Busen an ihn drückte, und atmete stotternd aus. "Ich glaube, ich will das auch..."

"Wow!"

Bei seinem Lächeln rann es ihr warm durch Mark und Bein. Wie von selbst trafen sich ihre Lippen zu einem bedächtigen, beinahe nachdenklichen Kuss. Kathrin kam sich vor wie ein Stück Butter in der Sonne. Alle Gedanken und Überlegungen verloren ihre Form, schmolzen dahin, büßten jegliche Bedeutung ein. Nur dieser Augenblick zählte, etwas anderes existierte nicht mehr auf der Welt. Sie gab sich hin, lehnte sich an seine starke Gestalt, und zerfloss.

Küsse. Drängender jetzt, leise Schmatzlaute produzierend. Seine Arme um ihren Rücken, die Kraft darin. Eine Zunge, die sich zwischen ihre Lippen tastete. Sie spürte das Zittern unterdrückter Lust und öffnete den Mund, leckte daran, schwelgte in der unglaublichen Intimität der Berührung. Der Eisenring seiner Umarmung schloss sich enger um sie, und sie genoss es, wie er ihr den Brustkorb zusammen und die Luft abdrückte. Am liebsten wollte sie mit ihm verschmelzen, eins werden, Atom für Atom...

Eine innere Warnlampe leuchtete auf. Das war ein gefährlicher Wunsch, signalisierte es. Sie schluckte und raffte den letzten Rest klaren Denkens zusammen.

"Alex, du musst mir eines versprechen", murmelte sie, ohne den Kontakt ihrer Lippen zu lösen.

"Mhm?"

"Du musst aufpassen. Du bist verantwortlich dafür, dass wir auf der guten Seite der Grenze bleiben. Du darfst nicht schwach werden. Auch wenn ich dich anflehe, mich endlich richtig zu vögeln."

Er sah ihr in die Augen und saugte sanft an ihrer Oberlippe.

"Versprochen."

Die Vertrauenswürdigkeit von Eckpfeilersteinen schwang in seiner Stimme. Sie glaubte ihm und konnte endgültig loslassen.

Für einen Sturz im freien Fall.

***

Alex fühlte sich wie verzaubert. Gerade noch trat er vor ihrer Tür von einem Fuß auf den anderen, sein Inneres ein einziger Aufruhr. Und jetzt fügten sich die Dinge ineinander. Von selbst, ohne jeden Druck. Er hielt dieses erstaunliche Mädchen im Arm und sie hatte "Ja" gesagt! Sie wollte es! Wollte ihn, wollte Zärtlichkeiten mit ihm tauschen, Nähe teilen. Sex.

An die Grenze verschwendete er keinen Gedanken. Er hatte es ihr versprochen, also würde er es halten. Wichtig war nur, sie jetzt zu spüren, zu küssen, zu umarmen. Alles Weitere würde sich genauso automatisch ergeben. Ja, er hatte das Gefühl, als ob er in dieser Nacht keinen Fehler machen könnte. Als ob er überhaupt nicht dazu in der Lage wäre. Die Magie des Augenblicks ließ so etwas nicht zu.

Ein neuer Zungenkuss. Er leckte sie tief in die Kehle und spürte den Laut mehr, den sie hervorstieß, als dass er ihn hörte. Sie schmeckte traumhaft frisch und süß und bog sich in seinen Armen wie eine Weidenrute. Seine Hand fand ihren Po, und erneut genoss er die unvertraute Straffheit. Ganz anders als das weiche Volumen von Jette und daher umso erregender...

Er zuckte innerlich zusammen. Wollte er an Jette denken? Konnte er das? Doch bizarrerweise schien der halbtransparente Geist seiner Verlobten zu lächeln und ihm aufmunternd zuzunicken. Vermutlich nur ein Wunschtraum seiner aufgeheizten Fantasie, aber er nahm es als Omen.

Seine Finger schlossen sich fester um Kathrins linke Hinterbacke und er erforschte die Form, ohne seiner Leidenschaft Zügel anzulegen. Er verglich, stellte seine Erinnerungen an Jette daneben, schlemmte in den feinen Unterschieden. Ah, wie er diesen knackigen Arsch begehrte.

Sie mochte es, wollte es, unverkennbar. Sie saugte an seiner Zunge und umklammerte seinen Nacken, als ob ihr Leben davon abhinge. Er drang noch tiefer, umfasste den unteren Teil der Halbkugel, walkte sanft und zog. Sie erschauerte. An den Fingerspitzen spürte er die Hitze, die aus der Fuge zwischen ihren Beinen ausstrahlte. Nur wenige Zentimeter und zwei Lagen dünnen Stoffs trennten ihn von ihrer Muschi.

Doch halt! So schnell sollte er nicht vorgehen. Schließlich gehörte sie ihm die ganze Nacht, und er hatte fest vor, jede einzelne Sekunde zu genießen. Mit leisem Bedauern löste er den Griff und strich der jungen Frau über die Hüften und am Rücken entlang. Er spürte Haut, weiches Fleisch, zarte Knochen darunter. Kathrin war viel zierlicher gebaut als seine Verlobte. Es kam ihm vor, als ob er sie dadurch direkter berühren konnte. Sie selbst anfassen, ihren Kern, und keine Zwischenschichten.

Dann lösten sich auch die letzten Gedanken und Vergleiche auf. Er fühlte nur noch, streichelte, forschte. Als er seinen Schwanz anspannte und an sie presste, da kam sie ihm entgegen und schubberte daran, maunzte dazu. Ihre geöffneten Münder fuhren umeinander, trafen sich, leckten, forderten, süßer Speichel floss hin und her. Ihr Geschmack erfüllte ihn von innen her wie ein köstliches Aroma, und das fahrige Streicheln ihrer Finger an seinem Hinterkopf sandte Schauer der Aufregung an seiner Wirbelsäule hinab.

Er erkundete ihren Mundwinkel, ihre Wange, den exquisiten Schwung des Wangenknochens. Sie keuchte auf, als er sie an der Schläfe küsste, und wimmerte leise beim Kontakt seiner Lippen mit dem Ohr. Ah, eine erotische Zone! Genüsslich saugte er das Ohrläppchen zwischen die Zähne und lutschte daran. Kathrin erbebte am ganzen Leib und stöhnte ungehemmt, ohne sich zu entziehen.

Dieses Spiel würde er später weitertreiben. Jetzt leckte er die Seite ihres Halses und knabberte an der Linie der nackten Schulter entlang. Ihre Haut roch wie warmer Sand und verwirrte seine Sinne.

"Warte mal..." schluckte sie. Er lockerte seinen Griff und gestattete, dass sie sich in seiner Umfassung umdrehte. Sie bettete ihren Rücken an seine Vorderseite, nahm die Arme über den Kopf und streichelte seinen Kopf.

"Kannst du mich so streicheln wie heute Mittag?" Ein Kirschauge zwinkerte ihm zu. "Das fand ich wahnsinnig schön."

"Du meinst so?" Er nahm ihre Brüste.

"Ja. Genau so..."

Sie lehnte den Kopf an ihn und atmete tief ein. Die festen Halbkugeln schwollen förmlich in seine Finger, und er fasste zu. Ihr Busen passte perfekt in die Schalen seiner Hände, ein lebendes Versprechen auf mehr. Bedächtig folgten seine Fingerspitzen dem Rand des BHs unter dem Stoff und spürten nach dem Unterschied darüber und darunter. Die Tatsache, dass er sich selbst beim Befingern dieser verlockenden Formen zusehen konnte, addierte einen Extrakitzel. Prüfend zog er an dem Saum. Der breite Ausschnitt rutschte tiefer und enthüllte ihre Brustansätze, zwei angedeutete Wölbungen, die warm schimmerten. Das Tal dazwischen zog ihn hypnotisch an.

"Ja..." hauchte sie, als er sie weiter streichelte, und stieß dann ein kehliges Stöhnen aus. Seine Fingerspitzen hatten die Spitzen gefunden, und er spielte über die harten Knospen. Sie bog sich durch wie unter Qual, ihr Po presste sich in seine Leisten.

Sofort ließ er von den Brustwarzen ab und umfuhr die äußeren Umrisse ihres Busens. Dieser Entzug reizte sie nur umso mehr auf. Sie wand sich ungeduldig in seinen Armen, suchte den Kontakt, doch er strich ihr nur über die Seiten, über den Hals.

"Mach schon", ächzte sie mit geschlossenen Augen.

"Was denn?" Er legte übertriebene Unschuld in seine Stimme.

"Streichel meine Titten, du Gauner. Die Nippel!"

"Mal sehen..."

Damit zog er den Stoff herab. Der Ausschnitt öffnete sich wie ein Mund, und er zwang den Saum unter die schwarzen Halbschalen ihres trägerlosen BHs. Der Busen wirkte dadurch wie ein doppelter Edelstein in einer Fassung aus Samt.

"Oh Gott..." japste sie und senkte den Kopf. Sie sah ihm zu, wie er mit den Spitzen beider Zeigefinger dem oberen Rand des Halters folgte. Bei jedem Einatmen quoll ihr geschwollenes Fleisch heraus, ein schockierend erotischer Anblick.

"Du hast wahnsinnig tolle Brüste, Kathrin", murmelte er an ihrem Ohr. Dann drang er beidseitig unter die Schalen und spürte nach den harten Beeren darin. Die Spitzen fühlten sich an wie Steinchen.

Das Mädchen riss den Mund auf und drehte den Kopf, sah ihn an, über ihre Schulter hinweg. Ihr Blick verschwamm zu einem dunklen Glosen, getrübt von Lust und Verlangen. Er stimulierte sie weiter, langsam und methodisch und legte all seine Aufmerksamkeit, all seine Expertise in die sachten Berührungen.

"Das macht mich verrückt." Ihre Stimme klang gepresst und sie keuchte. "Mach weiter..."

Er nickte, fasste sorgsam nach beiden Nippeln, und drückte einmal zu, kurz und hart. Sie stieß einen leisen Schrei aus und sackte gegen ihn. Offenbar hatten ihre Knie jede Kraft verloren.

"Weiter", stammelte sie. "Weiter..."

Er machte weiter. Er zog die Warzenhöfe auseinander, er bohrte Fingerspitzen in die prallen Halbkugeln und spürte nach den inneren Strukturen, er streichelte zarte Haut. Und immer wieder rieb er die fantastisch verhärteten Kuppen zwischen zwei Fingern hin und her oder zog sanft daran. Kathrin stierte ihn an, halb weggetreten, und bebte unter dieser Behandlung. Er registrierte, wie sie die Schenkel rhythmisch aneinanderpresste.

"Ich glaube, ich komme gleich, wenn du so weitermachst." Sie lächelte, halb verzweifelt.

"Kannst du das? So kommen, nur durch die Nippel?", fragte er neugierig.

"Ich glaube nicht", schluckte sie. "Aber da unten zuckt es schon wie wild."

"Sehr interessant!" Damit beließ er die linke Hand in der erregenden Enge des BHs, mit der rechten streichelte er sie über den Bauch. Sie riss die Augen auf und blinzelte.

"Ich will, dass du kommst", raunte er. "Ich will, dass du es mir zeigst. Genau so, wie wir jetzt stehen."

Sie antwortete nicht, keuchte nur, sah ihn an. Doch nach zwei Sekunden schob sie die Hüfte vor und nahm die Knie weiter auseinander. Alex nickte ernst und raffte das Kleid vorne mit den Fingern hoch. Der Stoff gab ein leises Schaben von sich und sammelte sich in seiner Hand. Dann kam kein Stoff mehr, seine Fingerspitzen trafen auf nackte Haut.

Fasziniert drang er vor, spürte der flachen Kurve ihrer Bauchdecke und dem Klopfen ihres Pulses darunter nach. Sie kam ihm jung vor, fast ein Mädchen noch, doch erfüllt mit der Leidenschaft einer erwachsenen Frau.

Weiter. Der Saum ihres Slips, tief über dem Venushügel. Mit zitternden Fingern nahm er diese delikate Wölbung in die Hand, fühlte die Reibung der dünnen Textilie auf dem Haar darunter. Sie war also nicht voll rasiert. Sehr schön!

Und weiter, in die tropisch heiße Lücke zwischen den Schenkeln. Hier fühlte sich das Höschen vollgesogen an, feucht. Nein, richtiggehend nass. Sanft drückte er die weichen Furchen darunter. Ihre Augen glitzerten, und sie rieb sich leicht an seinen Fingern. Sie sah so bereit, so offen, so sexy aus, dass die Trockenheit der Wüste seine Kehle in Besitz nahm.

Er schob seine Hand mit einer entschlossenen Bewegung in den Slip hinein. Samtige Haare, Falten und Wärme hießen ihn willkommen. Und Flüssigkeit. Sehr viel Flüssigkeit, heiß und schlüpfrig und betörend. Ihre Spalte floss über, und der Stoff des Höschens hatte die Grenze seiner Aufnahmefähigkeit längst erreicht. Ein Film aus glitschigen Lustsekreten legte sich um seine Finger und verwandelte jeden Reibungswiderstand in eine aufreizend sanfte Massage.

Kathrin hatte die Augen wieder geschlossen und hing stöhnend in seinen Armen. Er bog sich zur Seite, um die Hand noch weiter zwischen ihre geöffneten Schenkel zu treiben. Fasziniert ergründete er die Geheimnisse ihres Geschlechts. Fleischig-volle Schamlippen, halb offen, und dazwischen der faltige Saum der inneren Lippen, triefend vor Vorfreude. Dazu fasste er sie fest um die linke Brust, presste das zarte Fleisch zusammen, und reizte den Nippel ganz direkt.

Seine Partnerin ächzte, ihre Hände flatterten auf die seinen, drückten, drängten. Er packte sie fester. Von selbst rutschten Mittel- und Ringfinger in den sehnsüchtig schwitzenden Schlitz. Warmfeuchte Schleimhäute mit geriffelten Strukturen öffneten sich ihm, gleichzeitig straff und unglaublich zart. Gebannt untersuchte er die Innenseiten ihrer Scheide, ohne allzu tief vor zu dringen.

Die ganze Zeit sah er dabei an ihr herunter, ergötzte sich an den halb entblößten Titten und dem krampfhaften Zucken ihres Unterbauches bei seinen Liebkosungen. Sein Schwanz hatte ein wenig von der rasenden Härte verloren, zu sehr konzentrierte er sich auf Kathrin, auf ihren Körper und ihre Reaktionen. Doch jedes Mal, wenn sie ihr Becken rotieren ließ, streichelten die weichen Pobacken über die Latte, die halb zwischen ihnen begraben lag. Das Spiel nahm ihn mit, riss ihn in denselben luftleeren, schwerelosen Raum, in dem die junge Frau bereits dahin trieb, ihrer entrückten Miene nach zu urteilen.

Sanft ließ er seine Finger in ihrer arbeitenden Öffnung kreisen und presste den Handballen fester gegen das obere Ende ihrer Ritze. Sie gab ein langgezogenes Stöhnen von sich und nahm die Bewegung auf, rieb die Klitoris an ihm. Er ging mit, gab ihr, was sie brauchte, und suchte dabei innen nach dem G-Punkt, der dort irgendwo sein sollte. Doch obwohl er aufmerksam auf ihr Laute und die Antworten ihres Körpers achtete, war er sich nicht sicher, dieses Ziel erreicht zu haben.

Egal jetzt. Sie schnaufte und keuchte und schabte sich an ihm, hochgepuscht, aufgereizt, erregt bis zum Äußersten. Die Muskeln in ihrer Muschi spannten sich hungrig, ihr ganzer Leib krampfte sich zusammen. Er verstärkte den Druck auf ihr Lustzentrum. Das war die Zielgerade, das spürte er mit jeder Faser.

"Mach die Augen auf", flüsterte er ihr zu. "Schau mich an. Ich will dir in die Augen sehen, wenn du kommst."

Sie kam der Aufforderung nach und drehte den Kopf, schlug die Lider auf. Ihr Blick war lustverhangen, auch mehrfaches Blinzeln konnte dies nicht ändern. Alex meinte, in die geweiteten Pupillen hinein zu stürzen. Mit aufgerissenen Lippen und Augen stierte sie ihm ins Gesicht, jenseits jeder Zurückhaltung, jeden Schutzes. Sie hechelte, schnell und flach, und ein tiefsitzendes Zittern hatte sie erfasst.

"Jetzt! Zeig´s mir!"

Er biss sie in die bebende Unterlippe. Gleichzeitig presste er ihren Nippel zwischen zwei Fingern und packte sie hart an der Muschi. Kathrin riss die Wimpern hoch, die Augen quollen ihr beinahe aus den Höhlen. Sie versteifte sich, bretthart, und holte so tief Luft, als wollte sie den Raum leer saugen.

Der Orgasmus traf sie wie eine Naturgewalt. Das Röhren aus ihrer Kehle schien eher zu einem Urzeitwesen zu passen als zu diesem zierlichen Mädchen. Wellen begannen als Krämpfe in ihrer Scheide und flossen durch sie, bis zum Scheitel, bis zu den Sohlen, und zurück. Ihre Pupillen wanderten nach oben, sie war nicht mehr fähig, sie zu fokussieren. Doch verzweifelt hielt sie die Lider geöffnet, ließ ihn jedes Detail verfolgen, ihre Wollust trinken, die Erschütterung ihres innersten Kernes miterleben.

Alex hatte den Atem angehalten, geblendet von der Ekstase, die sie ausstrahlte. Unglaublich erregend, so nah zu sein, Zeuge zu werden ihres Gipfels. Und gleichzeitig berührte es ihn zutiefst, dass sie ihm dieses Vertrauen schenkte und sich so vollumfänglich für ihn öffnete. Für eine winzige Ewigkeit lag ihre Seele roh und ungeschützt vor ihm. Alles drängte ihn danach, sie zu bergen und zu halten und zu lieben...

***

Kathrin trieb dahin, auf einer unbekannten Umlaufbahn. Die Supernova des Höhepunktes, die sie in harter Strahlung gebadet hatte, verdunkelte sich zu einem roten Glühen, tief in ihr.

Sie sah Alex, seine Augen, seine Miene. Sie nahm ihn wahr. Nicht nur über den Gesichtssinn, sondern tiefer. Wissen durchdrang sie, Wissen über seine Gefühle, seine Wahrheit. Da war etwas. Nicht nur Lust, nicht nur sexuelle Begierde. Noch etwas anderes, Größeres. Das spürte sie, ohne dass sie es zu begreifen vermochte. Ihr Verstand war ausgeschaltet, war zu einem kostbaren Stillstand gekommen.

Details fluteten zurück in ihr Bewusstsein. Ein kühler Lufthauch auf ihrer Haut. Das Zittern ihrer Knie. Das Vibrieren in ihrer Scheide, das seine Finger dort hinterlassen hatten. Er zog nun langsam die Hand aus ihrem Slip und hinterließ dabei eine nasse Spur auf dem Bauch.

"Hinlegen. Bitte", hauchte sie tonlos. Sofort bugsierte er sie zum Bett, halb geleitet, halb getragen, und legte sich quer darüber, ohne sie aus den Armen zu geben. Sie seufzte abgrundtief, kuschelte sich enger an ihn und lockerte die verspannten Muskeln in ihren Beinen. Stumm lauschte sie dem Nachklingen des Sturms, den er erzeugt hatte. Für sie. In ihr.

Das alles fühlte sich völlig richtig an. Absolut natürlich, ohne jeden Haken. Makellos. Sie würde Detlef davon berichten können. Ehrlich, offen, ohne Hintergedanken. Und doch würde es immer ein Geheimnis bleiben. Sie würde ihrem Mann nicht sagen, wie anders sie sich bei Alex fühlte. Sie konnte es nicht in Worte fassen. Und er würde es nicht verstehen.

Dankbarkeit flutete in ihr Herz. Mit Ächzen und Stöhnen drehte sie sich um, bis ihre Stirn an der von Alex lag. Er erwiderte ihren Blick. Äußerlich völlig ruhig, doch sie spürte das Echo der Erregung, die ihn erfüllte. Sie trug immer noch Kleid, BH und Slip. Alles war verrutscht und zerknittert, was einen Beiklang von Verruchtheit besaß.

"Danke", murmelte sie. "Das war wunderschön."

"Bitte sehr", erwiderte er mit einem zuckenden Mundwinkel. "Ausgesprochen gerne geschehen."

"Und jetzt bist du dran."

"Hm?"

Sie zwinkerte ihm zu und ließ eine Hand an seiner Seite hinab wandern und in die Fuge zwischen seinen Schenkeln. Unter dem Leinenstoff spürte sie Wärme, wenn auch nicht mehr die Härte von zuvor. Doch zwischen ihren sondierenden Fingerspitzen bildete sich rasch neue Fülle, in der ein sachtes Pochen saß. Er schluckte und stieß die Luft durch die Nase.

"Gut so?", wollte sie wissen. Er lächelte nur und nickte, bevor er die Beine öffnete und ihr einen besseren Zugang gewährte. Während sie weiter die anschwellende Beule umfasste, streichelte er ihr hauchzart über die Wange. Herbsüßer Geruch stieg in ihre Nase, und sie blinzelte. Ach, richtig. Diese Finger hatten sich gerade noch in ihrer Pussy befunden.

Mit einem Kichern drehte sie den Kopf, öffnete den Mund und angelte mit den Lippen danach. Sie genoss den überraschten Blick, mit der er ihr die Finger in den Mund schob. Ebenso das verboten leckere Aroma, das sich auf ihrer Zunge verbreitete. Parfum de Kathrin. Immer noch fühlte sie sich so herrlich hemmungslos, so frei von jeder züchtigen Zurückhaltung. Lasziv lutschte sie an Alex´ Fingerkuppen und befingerte seine Erektion. Die Form fühlte sich vielversprechend prall an.

"´s schmeckt gut", nuschelte sie um seine Finger herum. "´ber ich gl´be, ich will lieber d´ch schm´cken."

"Gleich." Er griente. "Aber küss mich vorher nochmal. Ich will auch wissen, wie du schmeckst."

Ein letztes Mal leckte sie hingebungsvoll an seinen Fingern, dann schob sie diese weg und beugte sich vor, über ihn. Ein langer, dunkler Kuss folgte. Sie drängte ihm ihre Zunge tief in den Mund und ließ ihn daran lecken. Ein wundervolles Prickeln rann ihr in die Kehle, als er seine Zungenspitze bis an ihren Gaumen spielen ließ.

Sie löste sich. Er schmatzte, wälzte ihren Geschmack so genießerisch im Mund wie einen exquisiten Wein, und nickte anerkennend.

"Lecker", meinte er. "Nur leider ein wenig flüchtig. Gibt´s noch mehr davon?"

"Massenhaft." Sie feixte. "Später. Jetzt bin erst mal ich dran."

"Schade." Er setzte eine betrübte Miene auf.

"Naja, vielleicht als kleine Kostprobe...?"

Mit diesen Worten schob sie ihre Hand in den eigenen Schoß, unter den verdrehten Slip, und benetzte drei Finger mit den dort überreichlich vorhandenen Säften. Als sie diese dann vor Alex´ Gesicht hielt, da sperrte er den Mund auf wie ein Vogelkind, Gier im Blick. Sie gab es ihm, und er brummte zufrieden, als er auf ihren Fingern herum lutschte. Die Reibung der heißen Zunge und das Züngeln der Spitze an den empfindlichen Häuten dazwischen erzeugte ein Echo der vorangegangenen Lust. Die Härchen an ihren Oberarmen stellten sich auf. Sie schluckte hart und küsste sein Kinn.

"Nur eine Kostprobe", erinnerte sie ihn und entzog sich seinem Saugen. Mit einem letzten Zwinkern stemmte sie sich hoch und kauerte neben ihn. Alex seufzte genüsslich, wälzte sich auf den Rücken und streckte sich lange aus. Sein Gemächt bildete eine elegante Kurve in der Leinenhose, wie die Designerbrücke eines Stararchitekten.

Also gut! Sie war drauf und dran, diesem fremden Mann die Hose aufzuknöpfen und seinen Schwanz in den Mund zu nehmen. Neugier juckte in ihren Fingern. Wie er wohl aussehen mochte? Wie der von Detlef, oder völlig anders?

Ein letzter Kontrollblick. Alex hatte die Hände hinter dem Kopf verschränkt und die Augen geschlossen. Er rührte sich nicht, wartete auf ihre Aktionen. Mit einem tiefen Atemzug hakte sie den Gürtel los und fummelte mit dem Knopf der Hose herum. Der Reißverschluss ratschte, das Schwarz einer Unterhose blitzte darunter hervor.

Sie überlegte, für einen Moment unschlüssig. Detlef hatte sie noch nie ausgezogen, das machte er immer selbst. Wie bekam man das Ding jetzt ab? Oder zumindest aus dem Weg? Beherzt griff sie nach den Seiten und zog. Alex stemmte die Hüften ein wenig hoch, so dass sie die lockere Hose halb über die Schenkel streifen konnte.

Wow! Nur von der Unterhose gehalten, kam das Format seines Schwanzes sehr viel direkter zur Geltung. Er sah groß aus, richtig dick! Sie presste die Schenkel zusammen, als ein unwillkürliches Zittern durch ihre Muschi lief. Schade, dass sie nie erfahren würde, wie sich das in ihr drin anfühlte.

Mit Bedacht beugte sie sich vor und schnupperte an dem langgezogenen Hügel. Das roch gut. Dunkel, und undefinierbar erregend. So aus der Nähe betrachtet erkannte sie, dass auch bei ihm die Säfte bereits flossen. Ein Fleck prangte dort, in unmerklich satterem Schwarz. Ohne weiteres Nachdenken öffnete sie die Lippen und nahm das Rohr zwischen die Zähne. Alex keuchte leise, es zuckte in ihrem Mund. Sie ließ ihre Zahnkanten an dem Riemen entlang wandern, von der Spitze bis oben und zurück. Gleichzeitig fasste sie nach und strich mit den Fingerspitzen über die Umrisse seiner Hoden.

Die wachsende Ungeduld trieb sie voran. Sie wollte endlich sehen, was er da hatte. Also zog sie den Gummi der Unterhose herab, dehnte ihn immer mehr. Dunkle Haare kamen zum Vorschein. Ein dicker Schaft. Noch mehr davon. Sie riss die Augen auf, als sie seine wahre Größe erkannte. Schließlich hatte sie die Spitze erreicht, und der Schwengel schnalzte auf und klatschte nach oben an den Bauch. Ansonsten rührte Alex sich nicht.

Fasziniert betrachtete sie diesen wundervollen Männerschwanz. Lang, ja, aber nicht im Übermaß. Beeindruckender erschien ihr der Umfang und das Volumen. Kerzengerade der Schaft, die Kontur der Schwellkörper zeichnete sich ebenso deutlich unter der Haut ab wie einige Adern. Die Vorhaut schien etwas knapp bemessen und hatte sich völlig von der Eichel zurückgezogen. Diese glänzte nassdunkel, am Frenulum saß ein dicker Tropfen transparenter Flüssigkeit.

Sie nahm sein Teil, umfasste es. Pralle Festigkeit, klopfendes Leben darin. Mit gelindem Schrecken stellte sie fest, dass sie ihre Finger kaum darum schließen konnte. Bei Detlef hatte sie dieses Problem nicht. Doch der gestattete ohnehin selten, dass sie ihn richtig anfasste. Er wollte praktisch immer selbst aktiv sein.

Daher genoss sie es jetzt umso mehr. In aller Ruhe bog sie die heiße Rute nach oben, besah sie sich von allen Seiten und legte probeweise beide Hände um den Schaft. Als sie daran zog, blühte die Eichel vollends auf. Der Schlitz vorne sah verhältnismäßig groß aus, und während sie zusah, quoll ein weiterer Tropfen hervor. Ohne nachzudenken streckte sie die Zunge heraus und leckte ihn ab.

"Mh", machte Axel und spannte die Muskeln in seinen Schenkeln. Sie spielte mit der Zungenspitze an der Eichel und nahm sein Aroma in sich auf. Das schmeckte nach mehr. Nach viel mehr! Sie öffnete den Mund, so weit es ging, und stülpte ihn über seinen Schwanz.

Es funktionierte, gerade so. Wenn sie die Kiefer nicht überweit dehnte, dann rieben ihre Zähne am Schaft entlang. Gut, das sollte nicht schaden, solange sie es sanft betrieb. Verzückt betastete sie das dicke Ding in ihrem Mund mit der Zunge und leckte die leckere Vorflüssigkeit ab, bis sie nichts anderes mehr schmeckte.

Ihre Zunge fand das Schlitzchen, das Ende der Harnröhre. Sie spielte darüber und stellte verblüfft fest, dass sie die Spitze ein klein wenig hineinschieben konnte. Alex ließ ein genießerisches Brummen vernehmen, der Schwanz spannte sich zu voller Härte. Sie drängte nach. Noch tiefer. Noch einen Millimeter...

"Wenn du das weiter machst, dann explodiere ich in zehn Sekunden", raunte Axel. Sie entließ ihn aus ihrem Mund, was ein nasses Schmatzen bewirkte, und sah hoch. Er hatte die Augen aufgeschlagen und sah ihr zu.

"Willst du das?", neckte sie.

"Nein." Seine Augenwinkel legten sich in Falten. "Ich will es langsamer. Ich will es genießen."

Sie lachte mit einem kehligen Unterton und nickte. Dann strich sie sich die Haare zur Seite, eine aufreizende Geste. Mit den Händen um seine Hüften leckte sie in langen Zügen an seinem Schwanz entlang.

"So etwa?", kicherte sie. Alex schloss die Augen und seufzte zufrieden. Eine Hand legte sich auf ihren Fuß und strich an ihrem Bein nach oben. Sie widmete sich ganz seiner Verwöhnung, knabberte und leckte, nahm ihn abwechselnd in den Mund und küsste ihn von außen, oder streichelte über die nassschlüpfrige Samthaut. Eine aufregende Mischung aus Zärtlichkeit und Lust erfüllte sie. Sie hätte ihn endlos so hätscheln können, doch sie spürte, wie seine Erregung unwiderruflich anwuchs. Sein Atem ging schneller, lauter, nun häufiger durchsetzt mit leisem Stöhnen. Immer öfter erzitterte er oder zog die Muskeln im Becken an, was seinen Riemen jedesmal besonders hart werden ließ.

Wie sein Sperma schmecken würde? Träumerisch lutschte sie weiter, während ihre Gedanken schweiften. Timo damals, der stand auch total auf Oralsex. Er wollte meist, dass sie vor ihm kniete, wenn sie ihm einen im Stehen blies. Er behauptete, in dieser Position würde er den Orgasmus besser spüren. Sein Samen hatte immer toll geschmeckt, wenn er aufkeuchte und ihr alles in den Mund spritze.

Detlef dagegen mochte das nicht so. Oral bedeutete für ihn nur eine Vorstufe, ein kurzer Zwischenschritt auf dem Weg zu richtigem Sex. Hm -- ihr war nie bewusst gewesen, wie sehr sie das doch genoss, und was ihr gefehlt hatte, sowohl als aktiver Part wie auch als passiver.

Die Hand, die Alex ihr um den Po gelegt hatte, streichelte sie fahriger, unaufmerksamer. Er keuchte beinahe. Stoßweise Atemzüge, unregelmäßig und hart. Nicht mehr lange. Nicht mehr lange...

"Warte kurz."

Überrascht ließ sie ihn los. Alex hatte sich aufgestützt, seine Raubtieraugen glommen im Halbdunkel. Wortlos, nur mit einem verheißungsvollen Lächeln, zog er sie neben sich auf die Matratze. Sie ließ es zu, hin und her gerissen zwischen ihrer Lust auf aktive Verwöhnung, und ihrer Neugier, was er nun wieder vor hatte.

Er kauerte sich halb neben, halb über sie, und zog ihr die ohnehin verbeulten Schalen des BHs herunter. Zum ersten Mal lagen ihre Brüste nackt vor ihm und er sog den Anblick förmlich in sich auf. Einmal strich er zärtlich darüber, dann schob er sich höher, nahm seine harte Rute, und streichelte ihr damit über die Brust.

Kathrin verfolgte atemlos, wie dicht vor ihren Augen dieser große Schwanz ihre Titten umfuhr und in das weiche Fleisch drückte. Der Anblick wühlte sie auf, stachelte sie an, erregte sie. Die Hitze im Inneren des Rohres sprang über und verband sich mit dem Nachglühen, das sie immer noch erfüllte. Als die Eichel sich auf die Brustwarze presste, da entfuhr ihr ein Stöhnen.

"Das liebe ich", raunte Alex und drang immer heftiger an sie, in sie. "Aber nur so herum. Wenn du mich mit den Brüsten streichelst, ist das nicht dasselbe."

"Stehst du auf Tittenficks?", fragte sie und tat so, als kenne sie sich da aus. Tatsächlich wusste sie nur, dass es so etwas gab, hatte es aber nie ausprobiert. Beziehungsweise hatte keiner ihrer Partner es vorgeschlagen.

"Manchmal schon." Er seufzte und rieb ihr der Länge nach über das Brustbein und bis zum Nabel runter. "Aber jetzt nicht."

"Richtig. Weil jetzt ich wieder dran bin! Komm!"

Nun war es an ihm, erstaunt dreinzuschauen. Sie lachte, etwas gepresst, und knöpfte sein Hemd auf. In zwei, drei Minuten hatte sie ihn komplett ausgezogen. Er ließ es mit einem fragenden Blick geschehen.

"Würdest du bitte aufstehen, und da rüberkommen?"

Sie führte ihn zur Wand, neben der Zimmertür. Dort war eine Leiste mit Garderobenhaken angedübelt. Viel zu hoch, auf einer Linie mit der Türkante oben. Sie selbst hatte schon geflucht, weil sie nur gerade so an die Haken kam. Welcher Idiot hatte das nur so geplant?

Doch hier, in dieser Nacht, saß die Leiste richtig. Sie dirigierte ihn mit dem Rücken an die Tapete, genau darunter. Zwischen seinem Kopf und den Haken blieben mindestens 20 Zentimeter Raum.

"Du kannst dich hier dran festhalten, wenn du willst." Sie zeigte ihm die Haken über sich. Er hob die Hände über den Kopf und umfasste das Metall. Das sah wundervoll aus: Sein Körper, dem man regelmäßiges Training ansah, wirkte wie eine Plastik aus warmem Marmor. In der Mitte ragte der Penis hoch wie ein Zeiger. Erneut bestaunte sie sein Format.

"Und jetzt?", wollte er wissen.

Sie trat an ihn heran und küsste ihn kurz. Dabei drückte sie ihren Busen aufreizend an ihn und rieb den Bauch an seinem Ständer.

"Jetzt werde ich dich richtig bedienen, mein Lieber. Und du bleibst da stehen und rührst dich nicht von der Stelle, ja?"

Er lachte auf und nickte. Sie ließ sich in Zeitlupe an ihm entlang auf die Knie nieder und knabberte unterwegs an einem seiner Nippel, die kaum weniger erigiert schienen als die eigenen. Er keuchte und spannte automatisch den Schwanz an. Sie achtete nicht darauf, sondern leckte in aller Ruhe seinen Bauch, züngelte im Nabel herum, und an den Ecken der Beckenknochen, bevor sie sich eine bequeme Stellung auf den Knien suchte und sich wieder voll seinem Liebesspender widmete.

***

Alex hielt sich schnaufend an den Garderobenhaken fest und betete darum, dass er das Ding nicht aus der Wand riss, wenn es heftiger werden sollte. Und das würde es, zweifellos. Für diese Erkenntnis musste er nur einen Blick nach unten werfen, auf dieses unglaubliche Mädchen, das barbusig vor ihm kauerte. Das rote Kleid war bis zum Bauch heruntergezogen, die Schenkel ebenso unverhüllt.

Sie zwinkerte zu ihm empor, dann ergriff sie seine Rute, und steckte sie sich ohne Umschweife in den Mund. Wärme umgab die Spitze, Bewegung, von der Zunge. Und Härte. Die Zähne. Sie lutschte so hingebungsvoll an ihm herum, als hätte sie nie etwas Verlockenderes gekostet. Er seufzte, entspannte sich, und gab sich dieser Verwöhnung hin.

Ob sie die Ladung schlucken würde? Ihm persönlich war das nicht so wichtig, er überließ es immer seinen Partnerinnen. Jette mochte es nur ab und zu, wenn sie in entsprechender Stimmung war. Doch irgendetwas sagte ihm, dass Kathrin keinen Rückzieher machen würde. Dass sie auch noch den letzten Tropfen seines Samens begierig einsaugen würde. Das feuerte seine Erregung zusätzlich an.

Ihr Kopf ging in einem steten Rhythmus vor und zurück. Sie probierte, wie weit sie ihn aufnehmen konnte. Da machte er sich keine Illusionen: Mehr als ein Drittel seiner Länge würde sie vermutlich nicht in den Mund bekommen.

Rasch verdrängte er diese Gedanken. Lieber konzentrierte er sich auf das Gefühl, wie sein bestes Stück immer wieder in ihre Mundhöhle drang und dabei herrlich an den Lippen und Kiefern schabte. Besonders, wenn der Eichelwulst über die Zahnschneiden fuhr, sandte dies hitzige Funken in seine Lenden. Mit einer Hand hatte sie außerdem den Schaft umfasst und massierte ihn, die andere hielt sie um seinen rechten Schenkel geklammert.

Dann hielt sie inne, nur noch die Eichel im Mund. Gleich darauf durchfuhr es ihn heiß. Sie hatte erneut die Zungenspitze in den Ausgang seiner Harnröhre geschoben und spielte in dem Schlitz. Er keuchte hemmungslos und spürte dem intensiven Kontakt an dieser empfindlichen Stelle nach. Die Berührung erzeugte ein Jucken, fast ein Brennen, aber ein rauschhaft delikates, angenehmes, das sich wie ein Lichtbogen in seine Leisten fraß.

Organe erwachten, zogen sich zusammen, sandten Schauerwellen durch seinen Körper. Er stöhnte hemmungslos, lehnte sich mit dem Hintern an die Wand, und entspannte gezielt alle Muskeln im Unterleib. Er wollte nichts selbst tun, sich weder bewegen, noch mithelfen. Alleine Kathrins Kosereien sollten ihn auf den Gipfel trieben.

Sie registrierte es und ging darauf ein. Leise, nasse Schmatzlaute, als sie schneller vor und zurückging, nur über die Spitze, beide Hände um den Hartholzschaft geklammert. Die Reibung erzeugte Hitze, Funken, elektrische Entladungen, bis hoch in den Hinterkopf. Ein Zittern trat in seine Schenkel, seine Knie, er klammerte sich verzweifelt an die knirschende Garderobe, und --

-- explodierte mit einem kehligen Aufröhren. Etwas wie eine Magmawelle wallte hoch und entlud sich in einem scharfen Schwall. Sein Gesichtsfeld flackerte, doch er sah, wie Kathrin kurz zusammenzuckte, als der Strahl sie in die Kehle traf. Sie schluckte vernehmlich und saugte härter. Der zweite Schub, noch süßer, noch himmlischer. Der dritte, vierte.

Bebend hing er an der Wand, stemmte sich auf Schlotterknien, und sog die abseitige Erfahrung in sich auf. Sein Unterleib pumpte von selbst, er krampfte und arbeitete, während sich diese bildschöne Frau an seinen Schwanz klammerte und sich jeden Tropfen einverleibte. Dabei blinzelte sie zu ihm hoch, verfolgte die Verzerrungen der Ekstase in seiner Miene, und genoss diesen Anblick ebenso wie seine Säfte. Ein Bild flackerte auf, als er ihr in die Augen stierte. Das Bild, wie sie sich in seinen Armen rückhaltlos hingab und ihn ansah, während sie kam. Verblüfft stellte er fest, dass es sich genauso erregend anfühlte, dies selbst zu tun.

Dann schwächten die Schübe sich ab, erfolgten leichter, gelöster. Er japste hilflos und kam sich vor, als wäre ein Wirbelsturm durch seinen Kopf gezogen. Alle Gedanken, alle Vorstellungen und Absichten waren weg, glatt herausgesaugt. Übrig blieb nur pure, ungefilterte Existenz.

Nur er selbst.

Und Kathrin.

Ein zarter Biss in die nachlassende Prallheit seiner Eichel. Sie fasste ihm um die Hüften und zog sich schnaufend hoch. Gleich darauf legten sich nass verschmierte Lippen auf die seinen, eine Zunge schob ihm eine Ladung sämiger Flüssigkeit in den Mund. Er öffnete die Kiefer und hieß beides willkommen. Sie verschmolzen in einem endlosen Kuss, teilten den Geschmack, schwangen im lautlosen Nachhall der gemeinsamen Erfahrung. Sie hatte eine Hand wieder um seinen Schwanz gelegt und rieb diesen sanft an ihren Schamhaaren. Das löste letzte, köstliche Schauer aus. Er ließ die Haken endlich los, legte die Arme um sie, und hielt sie.

Hielt sie nur.

Satt und erfüllt.

Wunschlos glücklich.

Bis es zu ihm durchdrang, dass sie sich enger an ihn gedrängt hatte und jetzt mit seinem halbschlaffen Riemen an ihrer Muschi herumfummelte. Ihre Atemzüge klangen schneller und gedrängter, als er es empfand.

Er schlug die Augen auf. Sah in dunkle Pupillen, die verschmitzt funkelten.

"Gut?", fragte sie mit keckem Augenaufschlag.

"Gut ist gar kein Ausdruck." Er drückte sie an sich und küsste sie, roch sein männliches Aroma an ihr.

"Sehr schön." Sie kicherte und stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihm ins Ohr zu flüstern: "Das hat mich nämlich total heiß gemacht, deinen Samen zu schlucken. Am liebsten würde ich diesen wundervollen großen Schwanz jetzt in mir haben." Dazu rieb sie das fragliche Teil an ihrer Scham. Er spürte die Hitze, die sie dort durch den nassen Stoff des Slips hindurch ausstrahlte.

"Vorsicht", grinste er. "Vergiss unsere Abmachung nicht."

"Ja, schon klar." Sie seufzte. "Immer auf der guten Seite bleiben, ich weiß."

"Genau."

"Dann musst du jetzt übernehmen." Sie presste seinen Penis fest zwischen den Fingern. "Ich brauche... dich... mehr... etwas..."

"Gut!"

Er atmete tief durch und sortierte die zersprengten Gedanken. Nach diesem wundervollen Orgasmus hätte er sich auch mit ihr ins Bett kuscheln und einschlafen können. Doch davon war sie erkennbar meilenweit entfernt. Also musste er sie ein wenig verwöhnen, bis sie ähnlich empfand. Vorsichtig richtete er sich auf, streckte die steifen Glieder, und setzte sich in Bewegung. Nach vorne, Richtung Bett. Sie kicherte atemlos und ließ sich rückwärts drängen.

"Leg dich hin", kommandierte er, als ihre Waden gegen das Seitenteil stießen. Er löste die Umarmung, sie fiel auf den Rücken, und er trat einen Schritt zurück und sah auf sie herunter. Kathrin war verschwitzt, das Haar zerzaust, rote Flecken und Abdrücke zeichneten ihre Haut. Das Kleid, das sich wie ein Ring um ihre Mitte geballt hatte, stellte wohl einen Fall für die Kleidertonne dar. Doch ihre Augen funkelten ebenso übermütig wie erwartungsvoll. Sie räkelte sich und maunzte wie eine Katze. Beide Brüste schwankten sacht bei dieser Bewegung.

"Du schwitzt ja. Du bist eindeutig zu warm angezogen", stellte Alex fest, ohne eine Miene zu verziehen. Er erntete ein Lachen, das sein Herz streichelte. Mit vereinten Kräften zerrten sie die Überreste von Kleid und Slip an ihren Beinen hinab.

Endlich lag sie vor ihm, völlig nackt. Für einige Sekunden trank er nur diesen Anblick. Er bewunderte eine Frau in der Blüte ihrer Schönheit, ein Ensemble aus Linien, Kurven, Licht und Schatten. Die schmerzhaft eleganten Bögen ihrer Hüften. Die Schamhaare bildeten ein Dreieck auf der rassigen Wölbung des Venushügels.

Doch es war nicht nur der äußere Liebreiz, der ihn rührte. Dieses erstaunliche Wesen wollte ihn, war bereit für ihn, bis in die letzte Faser ihres lechzenden Körpers. Seine eigene Gier war gestillt, vorläufig zumindest. Aber das würde ihn nicht davon abhalten, ihr alles zu geben, was immer sie brauchte.

"Mach die Knie breit", befahl er. "Ich will dich sehen. Alles von dir."

Kathrin setzte einen langwimprigen Schlafzimmerblick auf und nahm die Schenkel auseinander, aufreizend langsam. Immer weiter öffnete ihre Stellung, präsentierte sich, der Bauch hob und senkte sich unter aufgeregten Atemzügen. Er stand vor ihr, überragte sie wie das Standbild einer Gottheit, und betrachtete das Zentrum ihrer Weiblichkeit. Ihr amüsiertes Lächeln erstarrte, überrumpelt von der unvermittelten Ernsthaftigkeit der Situation.

Dann verhielt sie, mit obszön weit gespreizten Beinen, und starrte zu ihm empor. Ihre Scheide klaffte wie eine Wunde. Die fleischigen Wülste der Schamlippen zeigten außen eine dunkle Hautfarbe, fast ein Braun, im Inneren ein sattes Rot. Dort ragten die kleinen Lippen hervor, ein faltiges Gekräusel, über und über von klaren Flüssigkeiten bedeckt. Ein dicker Tropfen hing am unteren Ende und drohte, über den Damm zu rinnen. Darunter zeichnete sich die ebenfalls halb geöffnete Pospalte ab, verheißungsvoll in Schatten getaucht. Ob sie anale Stimulation mochte? Der Gedanke, verbunden mit diesem Anblick, erzeugte ein schmerzhaftes Zucken in Alex´ erschöpftem Geschlecht.

Er ließ sich auf die Knie fallen, genau vor ihr. Hörte, wie sie erwartungsvoll Luft holte und dann stillhielt. Darauf achtete er nicht weiter, sondern beugte sich über ihren Schoß. Eine Wolke ihres Intimduftes hüllte ihn ein, schwer und süß, wie die Ausdünstung einer überreifen Frucht. Ihm lief das Wasser im Munde zusammen. Muschis hatten schon immer zu seinen absoluten Leibspeisen gezählt. Insbesondere so leckere wie diese da.

Weiter heran. Aus nächster Nähe besah er das triefende Pfläumchen, bewunderte das sauber gestutzte Haargekringel darüber, und die Andeutung der Vertiefung, der in ihren Leib führte. Gott, wie gerne würde er seinen Schwanz da rein rammen und sie ficken, bis ihnen beiden das Gehirn aus dem Schädel fiel...

Er schluckte und küsste sie stattdessen auf den Unterbauch, genau über die Haare. Sie japste auf, hielt aber still, wartete. Hart pochte ihr Puls gegen seine Zunge, als er ihr langsam von links nach rechts über die Bauchdecke leckte. Dann spielte er mit der Zungenspitze in den Trichter ihres Nabels hinein. Für einen Moment spannte sie unwillkürlich die Muskeln an, um dann mit einem langen Ausatmen umso lockerer und weicher zu werden. Ihr Nabel fühlte sich tief und hitzig an, das Leben darunter pulsierte. Sie stöhnte leise, als er tiefer drückte.

Ein Knabbern am Höcker des rechten Hüftgelenks erzeugte einen zweiten Stöhnlaut, ebenso, als er die Fuge zwischen Unterkörper und Schenkel hinab leckte. Die Haut dort, unfassbar zart an unter seiner Zunge. Der Geruch betäubte beinahe seine Sinne. Er widerstand der Versuchung und setzte eine Reihe von kleinen, sanften Bissen auf die Innenseite ihres Schenkels, bis fast zum Knie hinab, und wieder zurück.

"Oh Gott, das halte ich nicht aus", stieß sie hervor und streckte ihm den offenen Leib entgegen. "Mach schon!"

Unbeeindruckt küsste er den anderen Schenkel und leckte hingebungsvoll entlang. Sie wimmerte, als er auf der Rückreise erneut ihr Kätzchen ignorierte, sondern die Schamhaare zwischen die Zähne klemmte und daran zog. Sie bäumte sich auf, ihre Hände flatterten an seinen Kopf, doch er packte sie sofort und zwang sie auf das Laken. Kathrin ergab sich in die Passivität und stöhnte kehlig, die Muskeln in ihrem Po spannten sich immer wieder an.

Endlich küsste er sanft die linke Schamlippe. Erst oben, dann in der Mitte, und unten. Das rechte Gegenstück, genauso. Schlüpfrig glatte Haut. Ihr Geschmack, überwältigend intensiv. Wie im Traum nahm er den Wulst zwischen die Zähne und sog daran. Ein Keuchen von ihr, doch sie hielt still. Nur ein einmaliges Erbeben lief durch ihren Leib. Methodisch walkte er das saftige Fleisch mit dem Mund, zuzelte es sanft und wechselte zur anderen Seite, immer um die hitzige Öffnung in der Mitte herum. Kleine Bewegungen stupsten ihre Hüften, unwillkürlich, immer wieder. Kathrin atmete heftig, einen Arm über die Augen gelegt.

Er küsste sie. Oben in der Mitte, direkt auf das umgekehrte V, wo zwischen den Lippen ein winziges Zäpfchen schimmerte. Sie japste und schreckte zusammen. Gleich darauf erklang ein langgezogenes Stöhnen, und sie ließ ihr unter seinem Mund Becken kreisen. Die Zungenspitze tanzte um die Perle herum, dann saugte er sie ein. Ein leiser Schrei beantwortete diese Galanterie, gefolgt von gestammelten Wortfetzen.

Alex leckte sie weiter. Sanft, aber ohne Unterlass. Er las aus den Reaktionen, was sie besonders mochte, änderte den Winkel ein wenig, oder ließ sie seine Zahnkanten spüren. Er kam sich vor wie in Trance. Ganz präsent und wach, und gleichzeitig träumend, zeitlos, in einem jenseitigen Raum schwebend. Der Cunnilingus erregte ihn, ja, aber auf eine leichte, entrückte Art und Weise.

In dieser Verfassung glitt er tiefer, griff sie um die Schenkel, und stieß seine Zunge so weit wie möglich in ihre nasse Höhle. Samtigstraffe Schleimhäute, versteckte Falten. Ihr Hecheln drang an sein Ohr, er spürte die Spasmen in ihrem Bauch, doch er achtete nicht darauf. Er leckte und lutschte und naschte und schluckte die Würze, die sich in Wellen auf seiner Zunge ausbreitete.

Erneut fuhren ihre Hände um seinen Kopf und wollten ihn stärker anpressen. Doch sie rief sich selbst zur Ordnung und nahm sie weg, bevor er das tat. Er wollte sich nicht drängen lassen, die Initiative nicht aufgeben. Sie musste empfangen, was immer er ihr zudachte. Inzwischen bearbeitete er ihre Muschi ohne jede Zurückhaltung, schleckte voll durch die Spalte, trank ihre Säfte, reizte die Klitoris. Er zog mit den Fingern beider Hände die Schamlippen weit auf, dehnte die Haut, und schlängelte die Zunge tief hinein in die Röhre, die sich ihm darbot.

Kathrin warf sich zur Seite, überwältigt von dem Sturm an Sinnesreizen, den er damit entfachte. Sie stöhnte aus voller Kehle und zog die Knie hoch, an den Leib, umfasste sie mit den Händen, wollte sich nur ganz darbieten, ganz aufmachen für ihn, noch mehr empfangen, noch mehr spüren. Er las ihre Zuckungen, ihre Lustlaute, so klar wie eine Digitalanzeige. Die Temperatur stieg rasch auf den Siedepunkt.

Mit einer Drehbewegung führte er zwei Finger in ihren zuckenden Kanal, weitete die nachgiebigen Tiefen. Gleichzeitig wechselte er zurück zur Perle und saugte hart daran, spannte das erigierte Zäpfchen zwischen seine Lippen, rieb, schmatzte.

Sie bäumte sich auf und kam, mit einem tonlosen Schrei. Schluchzend und schlotternd lag sie auf dem Rücken und warf den Kopf hin und her, das Geschlecht zuckend, nässend. Sofort ging er eine Handbreit zurück und bestaunte das Wunder ihrer krampfenden Muschi aus nächster Nähe, die Finger darin hielt er still. Für einige Momente nur, bis er spürte, wie ihre Spasmen länger und leichter kamen. Da krallte er sich in sie, und gleichzeitig leckte er erneut über ihren Kitzler.

Eine neue Eruption erschütterte sie, ein zweiter Höhepunkt. Er grinste triumphierend, während ihm ihre Säfte am Kinn hinab troffen. Ja, genau so wollte er es ihr geben. Sie sollte nie wieder aus dieser irren Ekstase herausfinden, in die er sie trieb, sollte keinen klaren Gedanken mehr fassen.

Ihn selbst peitschte dies ebenso hoch. Sein Penis fand zur vollen Härte zurück und klopfte heftig, an der Grenze zu einer leisen Pein. Er forderte, wollte, verlangte. Wie gerne hätte er sich jetzt auf sie gestürzt, sie durchbohrt und gerammelt, bis sie um Gnade winselte...

Jedoch - verboten! Umso unbarmherziger kaute er an ihrem Lustzentrum und schleuderte sie in einen dritten Ausbruch. Einen vierten.

Er sah hoch. Sie hing schlaff und verkrümmt auf dem Bett, am ganzen Körper zitternd. Sinnlose Laute gurgelten aus ihrem Mund.

Mehr. Weiter. Höher...

***

Kathrin fühlte sich zersprengt, explodiert. Fragmente von ihr mochten wie schillernde Kristalle in einer Umlaufbahn kreisen, weit weit weg. Der sich dehnende Leib, unwiderruflich in den Krallen blanker Fleischeslust, schien nicht mehr zu ihr zu gehören. Am Rande registrierte sie, wie er (Detlef? Alex? Ein unbekannter Mann?) sie weiter auf das Bett schob und sich verkehrt herum daneben bettete. Eine Hand legte sich auf ihren Bauch, hielt sie nieder. Frisch rasierte Wangen streiften die Schenkelinnenseiten. Kundige Lippen machten sich erneut über ihre pulsierende Schamspalte her.

War sie es, die da schrie? Und tat sie das wirklich, oder geschah das nur in ihrem Kopf? Und warum verspürte sie keine Sorge, keine Angst vor dem Irrsinn, der in diesem Tornado aus unverfälschter Lust lauerte?

Der Orgasmus hatte sich zu einem Plateau stabilisiert, einer tektonische Platte gleich, die auf Lavaströmen dahin balancierte. Nun konnte sie auch wieder die Details wahrnehmen. Die Finger, die in ihr kreisten. Sein Gewicht auf ihrem rechten Schenkel. Die charmant unanständigen Laute, die aus ihrem Schoß aufstiegen.

Und der unbeabsichtigte Takt, mit dem sich etwas Hartes, Heißes an ihre Seite drängte.

Sie dachte nicht nach, überlegte nicht bewusst. Völlig intuitiv griff sie nach dem Ding, umfasste das Rohr, und kam hoch, stütze sich auf einen Ellenbogen. Sie blinzelte den Schwanz an, verständnislos. Dann presste sie ihn hart in ihren Busen, ließ die nackte Spitze die Brustwarze küssen. Ein dumpfer Laut, Alex stellte ein Knie hoch und rückte sich zurecht, damit sie ihn besser erreichte. Ihn besser...

Sie stülpte die Lippen über die harte Eiform der Spitze, schmeckte bekannte Aromen. Ja, das mochte er, das wusste sie von irgendwoher. Er reagierte, drängte ihr mehr in den Mund, mit bröckelnder Zurückhaltung. Doch auch dies stellte keine Gefahr dar, kein Grund zur Vorsicht. Sie dirigierte ihn, leitete ihn, kommandierte den Kontakt, jeden Stoß. Mit derselben jenseitigen Sicherheit, mit der sie dann am Schaft entlang leckte und den kühleren Hoden küsste.

Leckte. Knabberte.

Einsaugte.

Alex stöhnte laut, und aus einem nicht genau zu bestimmenden Grund freute sie das. Zeigte, dass sie auf dem richtigen Weg war. Dass sie ihm etwas geben konnte, trotz des selbstvergessenen Schlackerns, das sie nach wie vor von Kopf bis Fuß durchdrang, und das von den Leckbewegungen in ihrem Schritt auf einem gleichmäßigen Lodern gehalten wurde.

Zärtlich ließ sie ihre Zunge um die beiden Kugeln in ihrem Mund kreisen und saugte an dem ganzen Sack, tastete nach den inneren Strukturen. Dazu führte sie eine Hand um das schlüpfrige Rohr vor und zurück, langsam, nicht zu drängend.

Jetzt drängte er ihr einen Schenkel weiter hoch, an den Leib. Neue Berührungen, neue Irritation von dort unten.

"Mh. Mhhh. MHHHH!"

Ein kleiner Wollust-Schock zerrte sie halb aus ihrer Versenkung. Gerade genug, um zu erkennen, dass ihr Lover weiter nach hinten vorgedrungen war, ihre Hinterbacken gegriffen und auseinandergezogen hatte, und jetzt in ihre Pospalte hinein züngelte.

Oh Gott! Ihr Anus! Ihre allerempfindlichste Stelle! Woher wusste Alex nur, dass sie...

Der Hoden rutschte ihr aus dem Mund, als sie ein dünnes Winseln ausstieß. Ausstoßen musste, getrieben von diesem unsäglichen Impuls, diesem abgrundtiefen Reiz, den der Kontakt seiner Zunge an ihrem Hintereingang auslöste. Der Schließmuskel krampfte sich zusammen, machte alles eng, klein, dicht. Doch unter dem beharrlichen Lecken lockerte sie sich bald wieder, konnte loslassen, entspannen.

Ja, sie wollte es! Sie wollte ihn dort, an dem heimlichsten Ort, der sie so wild machte wie nichts anderes. Sie wollte das nasse, breite Schlecken der Länge nach durch die Afterspalte, genauso wie die Zungenspitze, die ab und zu in den Ring ihrer Rosette tauchte, sie dort kennen lernte und weitete. Das Glühen, das nun ihren Körper ausfüllte, hatte eine andere Qualität als zuvor. Dunkler, dichter, irgendwie massiver.

Wie unter Zwang drängte sie ihr Gesicht zwischen seine starken Schenkel und streckte die Zunge aus. Schmeckte Salz, schmeckte Alex. Drang vor, zur selben Stelle, die er bei ihr leckte. Spürte die Hitze, die sein Anus ausstrahlte wie der Zugang zu einem Hochofen.

So umklammerten sie sich. Seitlich, verkrümmt, mit abgespreizten Schenkeln, und bohrten sich gegenseitig mit der Zunge in den Po. Sie reizte ihn, peitschte ihn auf, trieb ihn an, und er antwortete mit noch härterem Zustoßen, noch frenetischerem Lecken, mit Fingern, um ihren Po weiter zu öffnen. Und endlich gab etwas nach, weitete sich, und ein dicker, nasser Wurm schlängelte sich ein klein wenig in ihre hintere Öffnung hinein.

Das schleuderte sie auf einen weiteren Gipfel. Ebenso, als er einen Finger zu Hilfe nahm und ihn mit einer korkenzieherartigen Bewegung in ihr Poloch einführte, während er sie weiter leckte, hinten, am Damm, am Kitzler, überall. Sie floss über, konnte nur noch beben, hilflos im Griff der Wellen, die von allen Seiten her über sie herein schlugen.

Mit dem letzten Rest an Bewusstheit erwiderte sie die Liebkosung. Sie schob ihm ebenfalls einen Finger auf das speichelnasse Rektum und schraubte das vorderste Glied hinein, während sie gleichzeitig den zum Platzen prallen Schwanz zwischen die Zähne klemmte. Seine automatischen Fickstöße gingen bis tief in die Kehle. Doch das war ihr nicht zu viel, konnte es gar nicht sein. Sie klammerte sich an ihn wie eine Ertrinkende, schob ihm den Hintern weiter auf seinen sondierenden Finger, wollte ihn noch tiefer spüren, tastete nach seiner Prostata, ah, dieses Schwämmchen da, diese kleine Knolle, rieb darüber, kosend, Finger in ihr, hinten, vorne, nicht zu unterscheiden, Zähne, Bisse an ihrer Vulva, unterdrücktes Röhren...

Ein letzter Höhepunkt erschütterte sie bis ins Mark. Lust und Qual verschwommen, wurden ununterscheidbar, hell und dunkel, dasselbe, eins. Der heiße Strahl, der ihr in den Hals fuhr, gehörte dazu, ebenso wie der Geschmack, seifig und gleichzeitig unwiderstehlich. Jemand schrie auf, ein Mann.

Dann öffnete sich der Boden, und sie stürzte endgültig in den schwarzen Schacht hinein.

***

Alex erwachte von einem vertrauten Drang. Er krabbelte unter den Decken hervor und taumelte ins Badezimmer. Normalerweise zählte er sich nicht zu den Sitzpinklern, doch jetzt hockte er sich auf die kühle Brille. Seine Beine erklärten sich außerstande, ihn lange genug zu tragen.

Er wusch sich die Hände und hielt, einem Impuls folgend, auch den Schwanz unter das kalte Wasser. Wohltuende Taubheit breitete sich in dem strapazierten Stück Fleisch aus.

Der letzte Abend. Was hatten sie getrieben? Die Bilder sprangen ihn an, überscharf, und gleichzeitig wie aus einem Traum. Bei der Erinnerung, wie Kathrins Po sich für ihn geweitet hatte, wusch ein warmer Impuls durch seine Leisten, gefolgt von Schmerz. Er krümmte sich zusammen. Überreizt, eindeutig.

Das diffuse Licht der ersten Dämmerung drang durch die geschlossenen Übergardinen. Es mochte fünf Uhr sein, oder halb sechs. Mit einem Gähnen kroch er zurück ins Bett und schob sich in die Wärme. Neben die Gestalt, die dort gleichmäßig atmete. Er seufzte und schloss die Augen.

Doch der Schlaf wollte nicht zurückkommen. Stattdessen meldeten sich die Visionen ihres Liebesspiels und tanzten einen Reigen um seinen Kopf. Hatte er Kathrin wirklich geleckt wie ein Tier, eine Ewigkeit lang? Und hatte sie ihn zweimal förmlich gemolken mit ihrem Mund? War sie tatsächlich mehrfach gekommen, ein ums andere Mal, von ihm immer weiter hochgepeitscht?

Erneut regte sich sein Glied und füllte sich. Er hielt den Atem an, doch diesmal blieb der Schmerz aus. Nur ein Brennen. Muskelkater im Schwanz. Mangelndes Training etwa?

Nein, an Schlaf war nicht mehr zu denken. Seufzend schlug er die Augen auf. Direkt vor ihm lag ein schlanker Arm, von dunklen Haaren übergossen. Er sah ein wenig Stirn, eine halbe Augenbraue. Der Anblick weckte Zärtlichkeit in seinem Herz. Sie sah so jung aus, so unschuldig. Letzte Nacht, da hatte sie sich von einer völlig anderen Seite gezeigt.

Automatisch schob er die Decke ein wenig nach unten und enthüllte die delikate Linie ihres Rückens. Eine Brust lag unter ihr, flach gepresst und halb zur Seite gequetscht. Er ließ seine Fingerspitzen darüber gleiten, bevor ihm bewusst wurde, was er da tat.

Was? Schon wieder Lust auf die Kleine? Er verzog die Lippen zu einer amüsierten Schnute. Hm, warum nicht? Sie hatten noch eineinhalb oder zwei Stunden bis zum Aufstehen. Bis zum finalen Abschluss ihrer kleinen Affäre, dem endgültigen Ende. Daran wollte er jetzt nicht denken. Nur diesen wundervollen Körper spüren, in diese Wolke aus Moschusdüften eintauchen, die unter der Decke hervor stiegen.

Seine Hand strich federleicht durch das Tal ihres Rückens und über den Po, jetzt im Schlaf ganz weich und entspannt. Wieder fiel ihm auf, wie schmal sie gebaut war, im Vergleich zu Jette. Das Bäckchen, das er gerade umfasste, konnte er mit einer Hand fast komplett erfassen. Dennoch wirkte sie nicht kindlich, oder gar knabenhaft. Ganz und gar nicht...

Unwillkürlich waren seinen Finger tiefer geglitten, hinein in die Fuge, aus der Wärme emporstieg wie Wasser aus einer Quelle. Als er sie am Damm berührte, da drang ein flaches "Mhh" unter den Haarvorhang hervor. Kathrin räkelte sich im Schlaf und winkelte das Knie, zog ein Bein an. Alex blinzelte erfreut und tastete sich weiter vor.

Obwohl die Bewegung sicher unbewusst erfolgte, fühlte er sich eingeladen, den so geöffneten Unterleib zu erforschen. Sein Schwanz gewann an Volumen hinzu und pochte sanft an seinem Bauch. In ein, zwei Stunden würde er sich der kratzigen Realität stellen müssen. So lange wollte er noch in der erotischen Blase verweilen, die sie geschaffen hatten. Er rückte näher an seine Fast-Geliebte heran und schnupperte an ihrem Nacken. Köstlich!

Seine Fingerspitzen erfühlten weiche Haut. Die Schamlippen. Teils trocken, teils verklebt, und da in der Mitte noch feucht. Er folgte der Wärme, massierte vorsichtig, und wurde von ausweichenden Falten belohnt, die den Zugang zu tieferen Schichten frei gaben. Dort stieß er auf mehr Feuchtigkeit und zwang sich zu langsamem, gleichmäßigem Atmen. Es hatte etwas zutiefst Erregendes, ja Aufwühlendes, in die Muschi einer schlafenden Frau vorzudringen.

Das erste Glied seines Mittelfingers war drin, ganz von ihrer weichen Wärme umgeben. In Zeitlupe und mit winzigen Bewegungen führte er den Zeigefinger nach. Er wollte sie nicht wecken. Noch nicht. Erst mal sehen, wie weit er dieses kleine Spielchen treiben konnte.

Sie seufzte, und ihre Scheide zog sich für eine Sekunde zusammen. Alex wartete reglos, bis sie sich wieder entspannt hatte, bevor er die sanften Kreise fortsetze und dabei tiefer vorstieß, Millimeter für Millimeter. Ihr Inneres fühlte sich zart und nachgiebig an, und zur Genüge benetzt mit den Überresten ihrer Lustsäfte. Nun steckten die Finger beinahe bis zum zweiten Knöchelchen drin. Sein Herz klopfte schnell, wegen der sündigen Berührung, und wegen des Risikos. Wie würde sie reagieren, wenn sie aufwachte?

Da bemerkte er, dass ein Auge ihn durch die Fransen ihres Ponys hindurch ansah.

"Guten Morgen", lächelte er sie an und drückte sie leicht in der Scheide.

Sie reagierte nicht, zuerst. Schaute ihn nur an. Dann murmelte sie: "So bin ich noch nie geweckt worden."

"Nicht gut?" Er stoppte, bereit zum Rückzug.

"Hm -- ungewohnt." Kathrin bewegte probeweise den Unterleib. Kleine Fältchen erschienen in dem Augenwinkel, den er sehen konnte. "Du kannst ja wirklich nicht genug bekommen."

"Sieht so aus." Er küsste sie auf die Schulter. "Schlimm?"

Statt einer Antwort vergrub sie das Gesicht im Kissen, zog das Knie weiter hoch, und drückte den Rücken durch. Damit schob sie sich praktisch auf seine Finger hinauf. Sie hatte also auch keine Eile, den Kokon ihres Liebesspiels zu verlassen.

Achtsam drang er richtig in sie ein, mit beiden Fingern, soweit es ging. Sie hielt hin, überwiegend passiv, aber bereitwillig. Er stieß auf eine prallere Form, den Gebärmuttermund, und kreiste sanft darum. Sie zitterte einmal und stöhnte leise, sonst reagierte sie nicht.

Umso besser. Was konnte es für einen schöneren Start in den Tag geben, als in aller Ruhe die intimsten Geheimnisse einer Frau erforschen zu dürfen?

***

Kathrin atmete mit offenem Mund in ihr Kissen. Sie wusste immer noch nicht richtig, was sie von der Sache halten sollte. Wichtige Worte warteten darauf, ausgesprochen zu werden, sie konnte förmlich spüren, wie sie Kreise in ihrem Magen zogen. Worte darüber, wie es weiterging. Oder besser: nicht weiterging. Versicherungen, dass dies alles ihr Geheimnis bleiben würde. Bestärkungen gegen die Gewissensbisse, vor denen sie sich nicht mehr lange wegducken konnte.

Stattdessen knabberte dieser unglaubliche Kerl schon wieder an ihrem Rücken herum und fummelte so ungehemmt, als läge ein ganzer Tag im Bett vor ihnen.

Doch es fühlte sich gut an, das musste sie zugeben. Seine Zudringlichkeiten brachten das fließende Prickeln zurück, das sie in der Nacht von Kopf bis Fuß erfüllt hatte. Wärme breitete sich in ihrem Leib aus. Warum sich nicht einfach weitertreiben lassen? Erst mal sehen, wohin das führte? Reden konnten sie später.

Dieser Entschluss entspannte sie. So konnte sie das spielerische Lecken und die Küsse an ihrem Rückgrat hinab noch besser genießen, ebenso den frechen Druck da innen. Sie machte die Schenkel weiter auf und kicherte beinahe. Sonst drang dort nur etwas ein, wenn sie schon hoch erregt war. Jetzt, in diesem Moment, fühlte sie sich zwar behaglich und bereit, doch nicht wirklich heiß. So erzeugten die Finger ein anderes Gefühl in ihr. Ungewohnt, aber nicht unangenehm.

Sie beschloss, dass sie es mochte, auf diese Weise geweckt zu werden.

Erst, als sich Alex´ Lippen über ihren Po tasteten, fiel ihr ein, wie sie jetzt da unten riechen musste. Sie erstarrte unwillkürlich. Das konnte er nicht ernsthaft vorhaben, oder?

Doch! Nasses Züngeln nach ihrem Damm, knapp am Anus vorbei. Er leckte sie da, wo seine Finger in ihr verschwanden. Mit wachsender Begeisterung. Wieder unterdrückte sie ein Kichern. Nun ja, warum nicht? Schließlich war er in der Nacht noch sehr viel weiter vorgedrungen.

Ein Hitzeschwall überlief sie, als sie sich erinnerte, wie beharrlich er ihr die Zunge in das Poloch gestoßen hatte, immer wieder, endlos lange, bis sie sich da hinten weich und geweitet vorkam. Wie er wirklich ein wenig in ihren Enddarm gedrungen war, besessen vor Wollust. Und wie sie an ihm gelutscht hatte! Wie sein Sperma ihren Mund füllte, wie sie die köstlich-schrecklich-würzige Soße in winzigen Schlucken getrunken hatte. Mit ihm geteilt hatte...

Mit Verspätung registrierte sie, dass sie sich inzwischen rhythmisch bewegte. Die bohrenden Finger dehnten und reizten sie von innen, dazu küsste und leckte er sie überall. Auf die gespannten Sehnen der Schenkel. Um die Schamlippen. Durch den After, speichelnass. Sie stöhnte kehlig und genoss den wollüstigen Klang, den sie darin hörte. Ja, sie war geil. Sie wollte mehr!

Er spürte es. Nach einem letzten Kreisen zog er die Finger zurück, behutsam. Er griff nach ihren Hüften und zog sie hoch, in eine breit kniende Position. Die Decke schob er endgültig zur Seite und kauerte sich hinter sie. Gleich darauf traf sein Gesicht auf ihre erhitzte Möse. Ein dicker Wurm schlängelte sich in die Öffnung, suchend, fordernd.

Ja! Sie streckte ihm den Arsch hin, berauschte sich selbst an der Zügellosigkeit, die sie erfasst hatte. Sie wollte sich von ihm befummeln lassen, lecken lassen, nehmen lassen...

Mit einem "Klack" kam ihr Verstand zum Stillstand. Was war das gerade gewesen? Nur ein flüchtiger Gedanke, eine halb ausgeformte Idee. Aber eine wichtige. Sie suchte in den wirbelnden Fetzen, die durch ihren Kopf trieben, während sie sich von Alex weiter antörnen ließ.

Ah, richtig. Sie hatte an Detlef gedacht. Als sie das letzte Mal miteinander im Bett gewesen waren, vor zwei Wochen oder so. Wie immer hatte er sie gestreichelt, sanft und liebevoll. So wie man ein kostbares und unendlich zerbrechliches Kleinod liebkost.

Und wie immer hatte sie sich geehrt gefühlt, dass sie ihm so wichtig war. Dass er Rücksicht nahm, vorsichtig war. In der ganzen Zeit, die sie zuhause verbringen musste, meist im Bett, da hatte sie das getragen, als eine der wenigen Konstanten in ihrem Leben. Detlef wurde niemals ungeduldig, oder frustriert, oder gar laut. Im Gegenteil, je kratzbürstiger und emotionaler sie sich verhielt, umso liebevoller umsorgte er sie. Bis sie irgendwann heulen musste und ihn um Verzeihung anflehte. Die er stets gerne gewährte.

Bei dem Liebesspiel vor zwei Wochen hatte sie sich gesund gefühlt. Stark sogar. Das Ergebnis der neu entwickelten Medikamente und ihres Trainings. Detlefs besinnliches Vorspiel weckte nicht nur Lust, sondern auch eine Unruhe, tief in ihr. Diese verstärkte sich, als er auf sie glitt und behutsam in sie kam.

Sie hatte lüstern gestöhnt und ihn an sich gezogen. Sie wollte mehr spüren von ihm. Seine Kraft. Seine Härte. Seine raue, unerbittliche Seite. "Fick mich!", hatte sie ihm ins Ohr gestöhnt und die Schenkel so weit gespreizt, wie es die Beckengelenke hergaben. "Fick mich richtig durch, bitte."

Detlefs Bewegungen hörten auf. Sie schlug die Augen auf und sah, dass er sie besorgt musterte.

"Du bist noch nicht wieder ganz auf dem Damm", sagte er und küsste sie. "Wir sollten es nicht übertreiben."

Sie hatte nichts erwidert, nur die Augen geschlossen. Als er seine leichten Stöße wieder aufnahm und später zu einem luftigleichten Höhepunkt kam, da hatte sie sich mitbewegt, mitgemacht. Doch innerlich fühlte sie sich kühl und leer, wie abgelöscht. Die Lust war verflogen. Übrig blieb nur eine Art Nüchternheit.

Damals hatte sie nicht weiter darüber nachgedacht. Nicht nachdenken wollen. Doch jetzt, wo sie erzitterte unter dem direkten Ansturm von Alex, da konnte sie der Wahrheit nicht länger ausweichen.

Detlef wollte gar nicht wirklich, dass sie wieder fit wurde. Gesund und stark und selbständig. Er hätte sie am liebsten auf ewig umhegt und gepflegt. Der edle, treusorgende, übermenschlich gute Ehemann, der sein krankes Weib auf Händen trug. Ja, sie hatte es gebraucht. Hatte es genossen, solange es notwendig war. Oft hatte der Zweifel sie gequält, ob sie selbst sich in diesem Maße für ihn würde aufopfern können.

Inzwischen fühlte sich seine Fürsorge an wie eine samtene Fessel. Wie ein unsichtbares Gefängnis.

Sie keuchte auf, als diese Wahrheit sie überkam wie eine Brise vom Meer. Kühle bis auf die Knochen durchdrang sie. Sie hatte es schon länger gespürt, innerlich gewusst. Aber sie hatte es nicht sehen wollen. Jetzt kam es ihr vor, als hätte jemand eine Wolldecke weggezogen. Wärmend, doch gleichzeitig stickig und eng. Jetzt konnte sie wieder frei atmen. Den eisigen Nordwind auf der Haut genießen. Unbehaglich, aber auch schneidend frisch.

Ein Impuls wie ein elektrischer Schock riss sie aus dem Gedankenstrom. Alex hatte ihre halbe Muschi samt Klitoris eingesaugt und kaute darauf herum. Nicht sanft, nicht behutsam. Auch, aber nicht nur. Sie krallte die Finger in das Laken und stemmte sich seinem Ansturm entgegen.

Das wollte sie, genau das! Einen Mann, der sich nicht zurücknahm. Einen Mann, der sie forderte, der sie wollte, ganz und gar, hundertprozentig.

Vermutlich war das der Grund, warum Alex einen so unwiderstehlichen Reiz auf sie ausübte. Es ging nicht um ihn, es ging nur um sie selbst. Um ihre Wahrheit. Er stellte nur den Anstoß dar. Den Öffner für die Tür. Hindurch gehen musste sie.

Doch das bedeutete ja, dass...

***

Alex kniete hinter Kathrin, beide Hände auf ihrem Po, und leckte nach Herzenslust in ihrer Muschi. Der Geschmack war reifer, voller, überwältigend intensiv, mit Untertönen von Sünde und namenlosen Geheimnissen. Sein Herz schlug schnell und kräftig, sein Atem ging rasch. Er fühlte sich erregt, ja, aber auf eine andere Art und Weise als bei der nächtlichen Raserei. Ein leichtfüßiges Liebesspiel, fast schwerelos, trotz der Energie, die er in sich spürte und die er aus den Bewegungen seiner Partnerin las.

Sein Schwanz stand hart und aufrecht nach vorne. Er schien sich in Richtung dieser klaffenden Möse zu recken, zu biegen. Alles in ihm drängte, sie zu besteigen, sich an sie zu klammern, und ihr sein Rohr mit einem gewaltigen Stoß tief in den Leib zu treiben.

Unmöglich. Nicht auf der guten Seite der Grenze, die sie gemeinsam definiert hatten. Und für die er im Moment die Patrouille darstellte.

Er musste an Jette denken. Wie er ihr von dieser Erfahrung erzählen würde, in wenigen Stunden schon. Was würde er sagen? Die Frage ließ sich nicht länger zurückhalten, sie kam über ihn wie ein Schatten.

"Hallo meine Liebste, meine Braut! Übrigens: Ich habe gerade eine schöne Frau geleckt. So intensiv, dass ich ihren Geschmack vermutlich noch ein Jahr auf der Zunge haben werde. Eine Wahnsinnsnacht, sage ich dir. Aber keine Angst, wir haben nicht gefickt. Du siehst: Alles ganz harmlos. Was gibt´s zum Abendessen?"

Nein. Die volle Wahrheit konnte er ihr niemals sagen.

"Hallo meine Liebste. Auf dem Seminar habe ich eine interessante Frau getroffen. Um ein Haar wäre ich schwach geworden, aber letztlich habe ich nur ein wenig mit ihr herum gemacht. Kein GV, kein richtiger Sex. Wegen dir. Ich will doch die Frau meines Lebens nicht betrügen!"

Nein. Das wäre eine Lüge. Mit so etwas eine Ehe zu beginnen, das brachte er ebenso wenig fertig.

Er schob die lästigen Fragen beiseite und widmete sich ganz dem Lust atmenden Körper vor sich. Kathrins Knie waren so weit gespreizt und der Hintern so hoch gereckt, dass ihre Muschi auf klaffte wie eine Höhle. Konzentriert leckte er durch die Spalte, drängte nasse Hautfalten auseinander und züngelte nach dem strafferen Trichter des Scheideneingangs. Dann höher, über den Damm, bis in den Po, den sie ihm ebenso bereitwillig präsentierte. Jedes Mal, wenn er die Zungenspitze in den heißen Knäuel des Anus presste, gab sie besonders kehlige Laute von sich und wand sich unter dem Ansturm. Dazu hatte er die kleinen, aber wunderbar festen Bäckchen umfasst und walkte ihr Fleisch hemmungslos.

Hatte er das jemals mit Jette so getrieben?

Er durchsuchte seine Erinnerungen, halb ärgerlich über die Ablenkung. Sicher, er hatte Jette geleckt, öfters. Und auch ihr Hinterteil bezog er regelmäßig in das Liebesspiel ein, auf eine durchaus befriedigende Art und Weise. Ihm fehlte nichts, wenn er mit ihr zusammen war, wenn sie fickten. Im Gegenteil, nach einer Nacht mit Jette fühlte er sich rundum erfüllt.

Warum zum Teufel machte er dann hier mit einer anderen Frau herum? Es war anders mit Kathrin. Nicht besser, oder erregender. Nur anders. Heiß, natürlich, nachdem sie sich kaum kannten. Doch das hatte er mit Jette genauso empfunden, damals.

Erbittert packte er Kathrin um die Hüften und verstärkte seine Zudringlichkeiten. Sie stöhnte, und ihr Hintereingang gab dem Drängen nach, weitete sich. Er leckte hinein, gierig, und spürte in ihrem Zittern dieselbe Hemmungslosigkeit, die ihn vorantrieb wie ein Raketentreibsatz.

Konnte er auf so eine Erfahrung verzichten, Jette zuliebe? Würde er es fertigbringen, jetzt aufzustehen, Kathrin einen schönen Tag zu wünschen und sie zu vergessen? Wollte er das? Jetzt, oder hinterher?

In wenigen Wochen würde er Jette das Ja-Wort geben. Dabei würde er ihr Treue versprechen, bis ans Ende seines oder ihres Lebens.

Eine Lüge.

Das war ihm plötzlich so klar, als hätte es jemand mit flammenden Lettern in sein Gehirn geprägt. Er würde nicht treu sein. Es nicht können. Egal, wie sehr er Jette liebte. Früher oder später würde sich eine Gelegenheit ergeben, so wie jetzt. Er würde sie wahrnehmen. So wie jetzt. Sich darauf einlassen. Anfangs vielleicht mit dem Vorsatz, nicht bis zum Äußersten zu gehen. Nur einen Kuss. Nur eine kleine, harmlose Berührung, eine Umarmung.

Er lachte beinahe auf. Es spielte überhaupt keine Rolle, wie weit er ging. Das stellten nur Abstufungen auf einer Skala dar. Dahinter saß dieselbe Energie, derselbe Antrieb, den er jetzt verspürte.

Einfach ausgedrückt: Keine Frau konnte ihm geben, was er sich im tiefsten Inneren seines Herzens wünschte, was er brauchte. Es ging immer um das Mehr an Eindrücken, an Erfahrungen, an kleinen Details. Auch mit Kathrin würde er das nicht finden. Irgendwann würde ihm eine andere so attraktiv vorkommen, dass sein Widerstand erlahmte. Einzig und alleine, weil sie eine andere war. Unvertraut, fremd, zur Erforschung verlockend.

Ein Problem. Ein Dilemma, ein unlösbares. Aber die Wahrheit. Seine Wahrheit. Die er seiner Verlobten nicht vorenthalten durfte. Egal wie schwer es sein würde und welche Folgen er damit auslöste.

Kathrin entzog ihm plötzlich ihr Rektum, rappelte sich hoch, und wandte sich zu ihm um. Ihre Augen glommen wie die einer Katze im Halbdunkel. Sie kroch näher und umarmte ihn verzweifelt, beide auf Knien. Wilde, offene Küsse, der Ring ihrer Arme um seine Rippen.

"Bis hierher", flüsterte sie an seiner Wange. "Ich möchte dir danken, dass du unsere Vereinbarung eingehalten hast. Ein paar Mal hätte ich das nicht gekonnt. Ich wäre schwach geworden"

"Gerne." Er schloss sie fester in seinen Griff, spürte Trauer. Sie zog den Schlussstrich, den er nicht ziehen konnte. Das machte es irgendwie noch schwerer.

"Hiermit erkläre ich unsere Affäre für beendet", deklamierte sie mit schalkhaft zusammen gekniffenen Augen. "Wir haben nicht miteinander geschlafen. Nur ein wenig, ah..."

"Gefummelt?", schlug er vor und überspielte seine Gefühle mit einem leichten Tonfall.

"Ja. Gefummelt", nickte sie und kitzelte ihn an der Seite. Dazu rieb sie ihren Bauch an seiner nach wie vor steinharten Erektion. "Geknutscht und gefummelt. Ende. Ich entlasse dich aus deiner Verpflichtung. Du musst nicht mehr aufpassen."

"Gut. Das wird auf die Dauer doch anstrengend."

"Sehr schön."

Sie küsste ihn, sehr sanft, und löste die Umarmung. Mit der Anmut eines Raubtieres sank sie nach hinten, auf den Rücken, und nahm die Schenkel auseinander. Ihre Muschi lachte ihn an, weit und rot und nass. Sie strich sich über den Leib und räkelte sich, eine Fleisch gewordene Liebesgöttin, bebend vor Bereitwilligkeit.

"Und jetzt:", hauchte sie. "Fick mich bitte."

Alex starrte sie an, ein Dröhnen im Kopf.

"W-was?"

"Komm zu mir. In mich. Ich will dich haben, richtig."

***

Kathrin musste grinsen, als sie seinen Gesichtsausdruck sah. Er glotzte sie an wie ein Astronom, dem man gerade erklärt hatte, die Erde sei doch eine Scheibe.

Sie streckte die Arme nach ihm aus, mit derselben unnatürlichen Ruhe, die sie von Kopf bis Fuß erfüllte. Es gab keine Zweifel mehr, keine Probleme, quälende Fragen. Sie glitt dahin wie ein Bob in seiner Bahn, geführt von einer unfehlbaren Sicherheit. In diesem Zustand war sie überhaupt nicht in der Lage, eine falsche Entscheidung zu treffen.

Es war richtig, jetzt mit Alex zu schlafen. Das gehörte zu den Dingen, die sie einfach wusste. Doch sie schuldete ihm eine Erklärung. Sie musste versuchen, die Gewissheit, die sich so klar und selbstverständlich anfühlte, in mühsame Worte zu fassen.

"Wir haben es schon miteinander getrieben", begann sie. "Was wir geteilt haben in dieser Nacht, das war... etwas Besonderes. Ich wollte es so, das weiß ich jetzt. Weil ich es brauchte. Und weil es etwas verändert. In mir, und in meiner Beziehung mit meinem Mann."

Er lauschte, konzentriert, und nickte vorsichtig. Seine Augen wurden immer wieder von ihrem hingestreckten Leib angezogen. Sie genoss die Spuren, die sein Blick auf ihrer Haut zog, gleich einer Massage.

"Ich will mit dir schlafen, weil ich es ganz klar und deutlich machen möchte. Für mich, und für Detlef. Es soll uns erschüttern. Wir brauchen ein Erdbeben, wenn wir noch eine Chance haben wollen. Er muss ein für alle Mal bemerken, dass ich nicht mehr schwach und krank bin. Dass Liebe nicht nur Versorgung bedeutet. Das war so zwischen uns, fast von Anfang an, und es war gut so. Ich bin ihm wirklich dankbar. Aber so kann es nicht bleiben. Das funktioniert einfach nicht. Verstehst du das?"

Alex seufzte und hockte sich neben sie. Ihre Knie küssten sich zärtlich, und sie hielt den Körperkontakt. Für sie selbst war alles klar, doch sie wusste nicht, wie er reagieren würde. Vielleicht wollte er diese Grenze nicht überschreiten. Sowohl ihr Körper wie ihre Seele stießen bei dieser Möglichkeit einen Jammerschrei aus.

Er streichelte sie abwesend, suchte nach Worten. Endlich sah er ihr in die Augen.

"Ich will auch mit dir schlafen", sagte er mit flacher Stimme. "Weil ich total geil auf dich bin. Und weil Jette wissen muss, was sie erwartet, wenn sie mich heiratet. Anscheinend gehöre ich einfach nicht zu den Männern, die hundertprozentig treu sein können. Ich kann mir nicht vorstellen, dreißig oder vierzig Jahre mit ihr zu leben, ohne jemals wieder eine andere Frau zu berühren. Unmöglich!"

"Heißt das, du sagst es ihr und stellst sie damit vor die Wahl, dich so zu nehmen und damit praktisch künftigen Affären zuzustimmen, oder die Hochzeit abzublasen?"

"So in etwa." Er grinste schräg, doch sie spürte die Trauer darunter. "Ich bin ein ganz schön linker Schweinehund, was?"

"Ziemlich." Sie zwinkerte und streckte eine Hand aus. "Und jetzt komm."

Er glitt auf sie, zwischen ihre Schenkel. Sie seufzte und hätte beinahe gelacht vor Freude. Das gigantische Ja, das in ihr saß, wollte sich nur unter ihm breitmachen und sich hingeben. Noch nie in ihrem Leben hatte sie so vorbehaltlose Zustimmung empfunden, ein solches Willkommen. Jede Faser ihres Körpers strahlte es aus.

Alex bettete sich auf ihr zurecht, nahm Maß. Ganz zärtlich strich er ihr über die Wange, schob eine Strähne beiseite. Sie schluckte. Es war, als würden sie sich seit Jahren kennen, als wären sich ihre Leiber seit Ewigkeiten vertraut. Und gleichzeitig so neu, so frisch, so erregend anders wie beim ersten Mal.

Seine Hand legte sich um ihre und führte sie. Zuerst zu ihrer rechten Brust. Sie fühlte das zarte Fleisch in ihren Fingern, und gleichzeitig seinen Griff darum, seine Begierde. Die Knospe geriet zwischen ihre Daumen. Stacheldrahtreize sickerten in ihren Leib, die Spitze verhärtete sich blitzartig.

"Mh!", seufzte sie und blinzelte. Er sah sie unverwandt an, und sie hielt nichts von der Erregung zurück, die sie durchflutete, ließ ihn das Ja spüren. Sie bewegte sich, aalte sich unter ihm, strich mit der Fußsohle an seiner Wade entlang. Jeder Atemzug, jetzt schneller, drängte ihre Brust in den gemeinsamen Griff, signalisierte Verlangen. Ihre Unterkörper arrangierten sich ohne weiteres Zutun, sie kannten die Rollen, den Tanz.

Kathrin erwartete, dass er in sie eindrang. Doch er ließ sich Zeit. Streichelte sie weiter, über die Rippen, über den Bauch. Er führte ihre Hand tiefer, bis sie gemeinsam seinen Schwanz umfassten. Die samtene Härte fühlte sich unwiderstehlich an, sie drückte ihre Fingerspitzen hinein. Er stieß einen genießerischen Laut aus und lächelte schwach.

Und so, ohne den Blick zu lösen, brachten sie die Rute an ihre sehnsüchtig zuckende Muschi und setzten sie daran. Mit unendlicher Zärtlichkeit rieb er die pralle Eichel an ihren Falten, vom Häubchen oben bis tiefer, wo die Hitze aus ihrem Inneren aufstieg. Sie keuchte und alle ihre Härchen stellten sich auf.

Dann war er in ihr. Sie auch. Mit den Fingern nur, vorerst. Sie starrte ihn mit aufgerissenem Mund an, stöhnend vor Lust. Gemeinsam wühlten sie in der Nässe, zogen die Lippen auseinander, bereiteten sie vor. Bis er endlich, Zentimeter für Zentimeter, in sie kam.

Ein zeitloser Moment. Der große Schwanz füllte sie, dehnte sie, nahm sie in Besitz. Sie spürte den Vorstoß, an ihren Fingerspitzen entlang, und in ihrem Kern. Ächzend wölbte sie sich ihm entgegen, wollte mehr, wollte ihn ganz.

Ihre Körper kamen zueinander, fanden sich, die Hände noch dazwischen. Ebenso ihre Lippen, die sich aufeinanderlegten. Nur berührten, geöffnet, kein richtiger Kuss.

"Ich lasse mich von dir ficken", murmelte sie und spürte dem harten Eindringling in ihrem Bauch nach. "Und das ist gut so. Ich will es. Ich will dich ficken. Dich spüren. Ich will mit dir kommen."

"Ich ficke dich", antwortete er, wie bei einem Ritual. "Ich will dich haben. Ich liebe meine Verlobte, aber ich liebe auch dich, oder andere Frauen. Auf eine andere Weise, aber genauso ehrlich."

Sie nickte. Sie verstand ihn, auf einer Ebene, die nichts mit Worten zu tun hatte.

Sie bewegten sich. Nur wenig, in Zeitlupe. Die Realität existierte nicht mehr. Es gab nichts zu tun, zu erreichen. Nur den Moment zu teilen, diesen unwirklichen Traum absoluter Vereinigung.

Kathrin schaukelte das Becken gemächlich vor und zurück und genoss jeden Stoß, jedes sachte Vordringen in ihren Kern. Trotz der überreichlichen Feuchtigkeit rieb sein Schwanz herrlich in ihr und füllte sie vollumfänglich aus.

War das etwas anderes, als mit Detlef?, fragte sie sich abwesend. Ja, eindeutig. Nicht so sehr der rein körperliche Reiz, dieses hungrigsüße Reiben in ihren intimsten Bereichen. Sondern alles darum herum. Sie, insgesamt. Ihr Gefühl, ihre Wahrnehmung, von sich, und von Alex.

Etwas ganz anderes!

Sie schob die Gedanken beiseite und gab sich voll diesem Augenblick hin. Dem massiven Körper, der so köstlich schwer auf ihr lastete. Den Bewegungen, die sie mitnahmen, sie mitgehen ließen, unwillkürlich, so wie es bei einem guten Partner auf der Tanzfläche geschehen konnte. Den Berührungen, den Küssen. Diesen zwei unauslotbaren Augen, die vor ihr schwebten.

Mit einem genussvollen Seufzer zog sie die Beine an und schlang die Waden um Alex. Locker, doch so fühlte sich ihr Leib noch offener an, noch williger. Und sie spürte seine langsamen Stöße noch besser, von innen und von außen. Er lächelte, fast ein wenig melancholisch, und legte die Hand auf ihre rechte Brust, streichelte sie zärtlich. Sie öffnete die Lippen, als er über die harte Spitze kam, und damit das vertraute Prickeln auslöste.

Er küsste sie, auf die Unterlippe, und leckte an ihr. Sie machte den Mund weit auf und schluckte willig, als er sie überall ausleckte, zwischen wild und witzig. Seine Zunge stieß in ihre Mundwinkel, lockte dort, fuhr dann tief durch ihren Rachen, über ihre Zähne, neckte sie an der empfindlichen Stelle direkt unter der Nase. Sie kicherte und stöhnte gleichzeitig, und streckte ihre Zunge heraus. Das führte zu einem ausführlichen Schlingtanz ihrer Zungen.

Seine Stöße hatten sich ein wenig beschleunigt. Immer wieder glitt er tief in sie, füllte sie wunderbar aus, rieb in ihr vor und zurück. Reichliche Feuchtigkeit sorgte für eine perfekte Balance zwischen einfachem Gleiten und Stimulation, so dass sie nicht zu schnell hochgepeitscht wurden. Das war ihr recht, sie wollte es bis zur Neige genießen. Schließlich stand in den Sternen, was danach kam.

Er verbog sich, damit er mit dem Mund an ihre Brust kam, ohne die Verbindung ihrer Geschlechter zu unterbrechen.

"Ja..." hauchte sie träumerisch und wölbte sich ihm entgegen.

***

War das der Himmel? Oder nur ein gewöhnlicher Fick?

Alex schwankte. Fast empfand er Bedauern, dass aus ihrer sorgsam begrenzten, und dadurch erst recht heißen Begegnung nun doch ein Fick geworden war.

Nein. "Nur" hatte in diesem Zusammenhang keinen Platz. Kathrin fühlte sich so gut an in seinen Armen, so willig und offen, und gleichzeitig absolut für sich selbst sorgend. Er war nicht verantwortlich für sie, musste nichts tun, oder leisten. Sie waren für sich, und gleichzeitig so eng verbunden, wie zwei Menschen es nur sein konnten. Körperlich, aber auch darüber hinaus. Für einen Moment hatte er das Bild von Delfinen, die um einen Schiffsbug spielten. Jeder schwamm und sprang selbst, doch das erfolgte in perfekter Synchronisierung, in schlafwandlerischer Sicherheit.

Sanft leckte er an einer warmen, leicht verschwitzten Brust und genoss es, wie das zarte Fleisch unter seiner Zunge nachgab und eingedrückt werden konnte. Gleichzeitig bohrte er sich unablässig in den Leib seiner Geliebten, spürte sie bis in ihre tiefsten Höhlungen, las ihre Bewegungen, ihre Wünsche, ihre Lustlaute. Sie klammerte sich fester an in, stieß ihm ihr Becken entgegen, wollte ihn noch intensiver, noch härter haben. Das Tempo des Liebesaktes zog an, völlig von selbst, nur dem Metronom folgend, das in jeder ihrer Zellen schlug.

Mit einem letzten, zarten Biss in den geschwollenen Nippel, der ihr einen leisen Aufschrei entlockte, streckte er sich wieder hoch über sie und nahm sie in beide Arme, die Hände unter sie geschoben. So lag sie praktisch in einer Griffschale, er spürte ihren Rücken und ihren Poansatz in seinen Fingern und umfing sie, beinahe wie ein Kokon. Kathrin nahm sein Gesicht zwischen die Hände, und er sah ihr wieder in diese unglaublich strahlenden, dunklen Kirschaugen, aus nächster Nähe.

"Ich liebe dich, Alex", flüsterte sie.

"Ich liebe dich", antwortete er, und spürte der Wahrheit hinter seinen Worten nach. Ja wirklich, er liebte diese Frau, die er erst seit drei Tagen kannte. Weil es sich anders anfühlte. Eher nach drei Jahren. Oder drei Leben.

Sie lächelte, strahlend weit, und drückte ihm die Fersen in die Fuge zwischen Pobacken und Schenkel. Dazu legte sie ihm die Hände auf die Seiten und zog ihn bei jeder Vorwärtsbewegung feste an sich. Er reagierte, ohne nachzudenken und intensivierte seine Stöße. Nun prallte er regelmäßig an sie, rüttelte ihren Körper durch, und ließ ihren Busen hochwippen.

"Mhm!", nickte sie und feuerte ihn an, wollte mehr. Er ließ die Zurückhaltung, und fickte sie nach Herzenslust. Er rammte ihn ihre warmseidigen Tiefen, genoss die Reibung und den Aufprall, und die Art, wie ihr das die Luft aus den Lungen trieb, und sich helle Brummtöne in ihren harten Atem mischten.

So steigerten sie sich hinein, spiegelten die Erregung hin und her, ergötzten sich aneinander, küssten sich ab und zu, fahriger jetzt, eher der Kontakt offener, keuchender Münder, von Zähnen und Kiefer, als der von gespitzten Lippen. Es gab keinen Raum mehr für Liebkosungen, für Streicheln. Er konnte sie nur noch fester packen, die linke Hand tiefer schieben, eine Pobacke umkrallen, sich an sie pressen, der Länge nach, und sie alles spüren lassen, jede Einzelheit seiner Wollust.

"Ja... uhhmmm..." stieß Kathrin hervor, und er spürte ihre Fingernägel, ihre Sucht nach ihm, ihre Gier. Sie bockte und stieß genauso hart wie er, gegen ihn, mit ihm, in die gleiche Richtung. So schmal und zierlich an in seinem Griff, aber keineswegs schwach. Ihr Körper bog und wand sich, ihre Glieder umklammerten ihn mit verzweifelter Kraft.

Alex röhrte tief und fickte sie hemmungslos, gab ihr all seine Stärke, seine Begierde. Herrlich langsam wandelte sich das Ziehen in seinem Leib zu einem Glühen, einem Brennen. Nicht mehr lange...

Kathrin keuchte nicht mehr, sie schnappte nach Luft, jede Sekunde, bei jedem Klatschen, das von ihren zusammenstoßenden Körpern erklang. Ihre Lider flackerten, doch sie riss sie immer wieder hoch, hielt seinen Blick, ließ ihn genau zusehen, wie die Wollust ihre Pupillen umwölkte, ihr Gesicht verzerrte. Eine Dringlichkeit trat in ihre Bewegungen, ein Sehnen das...

"Stopp!", kommandierte er.

Sie blinzelte und hielt inne. Er genauso. So lagen sie so aufeinander, mit wummernden, juckenden, vor Lustdrang schreienden Geschlechtsteilen, und laut keuchend.

"Was...?"

"Ich will dich spüren, so wie du jetzt bist", raunte er mit flacher Stimme. "Wie wir sind. Das will ich bis an mein Lebensende mitnehmen."

Kathrin blinzelte, er las Verstehen in ihren Augen. Und dann entspannte sie sich, machte sich locker. Wie er selbst ebenfalls. Ihre Muschi zog sich dennoch immer wieder zusammen, unwillkürlich. Und das löste jedes Mal ein Echo bei ihm aus, sein Schwanz spannte sich genauso an.

"Puh." Sie lächelte ansatzweise. "Du hast mich gerade noch erwischt. Noch zehn Sekunden, und..."

"Ja, bei mir auch." Er küsste sie zart. "Aber dann ist es vorbei. Und das will ich noch nicht. Ich will noch weiter in dir sein, und mit dir."

"Dann bleib so."

Sie blieben so, beide. Still, fast bewegungslos, aber so intensiv verbunden, als ob ihre Nervensysteme direkt gekoppelt wären, durch die aneinandergepresste Haut hindurch. Alex spürte seinen rasenden Puls, die drängende Hitze. Den übermächtigen Wunsch, einfach weiter zuzustoßen, in sie, härter, bis sie endlich den finalen Punkt erreichten.

Doch er widerstand. Und genoss das Prickeln, das Fließen, die wortlose Botschaft ihrer Augen, die sie ihm sandte.

"In ein paar Stunden fahren wir heim", flüsterte sie leise.

"Mhm." Er mochte jetzt nicht an Jette denken.

"Was dann?", wollte sie wissen und streichelte seine Brust.

"Keine Ahnung. Ich weiß es wirklich nicht. Du?"

"Hm. Nein." Ein Mundwinkel von ihr zuckte. "Aber es dürfte interessant werden, heute Abend. Für Detlef. Hm, für mich auch, denke ich." Sie grinste und spannte ihre Muschi an. Herrliche Enge. Er antwortete ebenso, und sie seufzte sehnsüchtig. Ein kleiner Kuss. Überlegen. Sollte er fragen? Ja, er musste einfach.

"Willst du, dass wir den Kontakt komplett abbrechen, sobald wir hier weg sind?", kam es über seine Lippen, und etwas in ihm protestierte bei diesem Gedanken.

Sie holte tief Luft und dachte nach.

"Nein", sagte sie dann, ebenso klar wie bestimmt. "Ganz egal, was zuhause ist. Wir beide sind jetzt miteinander verbunden. Das möchte ich nicht wieder abreißen lassen -- es würde einfach nicht stimmen. Auch, wenn wir noch nicht wissen, was daraus wird. Ich will dich wiedersehen, Alex."

Ihre Augen leuchteten bei dieser Erklärung auf. Er nickte zögernd. "Ja, ich auch. Aber du weißt, was das heißt. Wenn wir uns sehen, glaubst du, wir können dann die Finger voneinander lassen? Wir würden doch ruckzuck genau wieder an dieser Stelle landen, oder?"

"Vielleicht. Wahrscheinlich." Sie zuckte die Schultern und rieb eine Ferse an seinem Schenkel entlang, hinauf und hinab. "Naja, am Telefon besteht die Gefahr erst mal nicht."

"Da wäre ich nicht so sicher", grinste er und drang vorsichtig wieder ganz in sie. "So wie ich uns kenne, wird das auch gleich eine Telefonsex-Orgie."

Sie lachte, und es fühlte sich köstlich an, wie ihre Scheide dabei pulste. "Schon möglich. Aber das wäre dann auch ein Ergebnis, oder?"

"Ja, das wäre es." Er knabberte an ihrem Wangenknochen. "Also: Wie man es auch dreht und wendet -- wir beide sind noch nicht miteinander fertig, meine süße Geliebte. Auch wenn wir später in unterschiedliche Richtungen gehen."

"Sieht so aus." Sie seufzte tief und schlang ihm die Arme um den Nacken. "Für mich ist das eine gute Nachricht. Viel besser als die Aussicht, dich nie wieder sehen zu dürfen."

"Mir geht es auch so." Ein langer, züngelnder Kuss. Seine Gedanken flossen, die Dinge fügten sich von selbst zusammen, bis sie ineinander rasteten wie passende Puzzlestücke. Er wusste nun, wie es weiterging.

"Pass auf, wir machen Folgendes", erklärte er ihr. "Eine Woche Telefonstille. Ein wenig Raum, um erst mal den Sturm zuhause abzureiten. Und um nachzudenken, was wir wirklich wollen. Was uns wichtig ist. Dann sprechen wir. Und wenn wir beide es wollen, dann treffen wir uns am übernächsten Wochenende. Mein Onkel hat eine kleine Hütte in den Bergen, da kann ich immer hin."

"Mmm, ein Liebesnest also." Sie lächelte schwach.

"Genau. Weil wir nämlich ein Liebesnest brauchen, wenn wir uns wiedersehen wollen. Oder etwa nicht?"

"Doch. Unbedingt!"

Sie küssten sich wieder, heiß, und bewegten sich ein wenig. Sein Prügel, der in der ganzen Zeit kein Jota weicher geworden war, sandte radioaktive Wellen durch seinen Körper.

"Gut. Dann hätten wir das geklärt", meinte sie und rieb sich lustvoll an ihm. "Und jetzt fick mich bitte so richtig durch. Das brauche ich jetzt nämlich, und wie!"

"So richtig?" Er zog eine Braue hoch.

"So richtig!", nickte sie mit halb gesenkten Lidern, unter denen ihre Augen glitzerten wie Sterne am Nachthimmel.

Er hob sich etwas und zog sich zurück. Ganz, bis die Eichel nur noch locker an ihren weichen Lippen anlag. So ging er ein wenig hin und her, spielte mit ihr, und sie sah zu ihm auf, schluckte, wollte, wartete, wurde ungeduldig, zerrte an ihm. Doch immer noch verweigerte er ihr den Kontakt, bis sie vor Verlangen winselte und an ihm zog, und --

Mit einem machtvollen Stoß bohrte er sich komplett in sie, wo tief es ging. Kathrin riss Mund und Augen auf und stöhnte begeistert. Für eine Sekunde schwelgte er in diesem intensiven Kontakt, dann zog er sein Ding wieder heraus und fuhr erneut rein, mit einem harten Anprall, der sie aufjapsen ließ. Wieder. Und wieder.

"Ja!" Ihr Augen waren hart wie Glas. "Ja!" Sie bog den Kopf zurück, ohne den Blickkontakt zu unterbrechen. "Ja..."

Er fickte sie, stieß zu, ein ums andere Mal, so fest und tief er nur konnte, bis zum Bersten. Sein Schwanz drang ein, rieb sich, rieb sie, brannte, und sie ging mit, mit verzehrender Gier, wollte noch mehr, wollte es noch heftiger. Er rammte sie, grob, roh, hart, sie ebenso, beide stöhnten, keuchten, schneller, schneller, ah, geweitete Augen, riesige Pupillen, saugendes Schnaufen, das Spannen, oh das Anspannen...

Der Blitz durchschlug sie exakt zum selben Augenblick. Sie schrien auf, starrten sich an, ungläubig ob der Intensität der Lust. Dann kam die Welle, und sie konnten sich nur noch hilflos umklammern, spüren, wanken unter der Wucht des Ekstasesturms, den sie gemeinsam entfesselt hatten.

Alex wusste es, mitten im Strudel aus Hitze und Lust und dunklen Augen.

Dieser Sturm war noch nicht vorüber.

Noch lange nicht!

***

ENDE

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HINWEIS: An diese Geschichte wird sich "Auf der anderen Seite der Grenze" anschließen, in der sich Kathrin und Alex nach einer Woche auf der Berghütte wiedertreffen.

Veröffentlichung: Irgendwann...

(c) 2021 Dingo666

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