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Sandstürme - Die Enthüllung (fm:Romantisch, 9956 Wörter) [6/16] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Sep 03 2021 Gesehen / Gelesen: 9897 / 8463 [86%] Bewertung Teil: 9.74 (121 Stimmen)
Sonja besucht nach einer gefühlten Ewigkeit endlich ihren Traummann Martin in Dubai. Eine sinnliche und emotionale Begegnung nimmt ihren Lauf, die auch einen Abschied fordert. Geht alles gut und liegt im Wein wirklich die Wahrheit?

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© Bill Hayman Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

Sandstürme - Die Enthüllung

Die Woche ging schnell vorbei und am Dienstag kommt bereits Sonja. Ich verbrachte viel Zeit mit Stacy. Wir schlenderten oft durch die Gegend von Dubai Marina und machten Spaziergänge am Strand. Ich hatte nach dem intensiven Besuch bei ihr Zuhause vom Dienstag auf Mittwoch gedacht, dass wir bis zur Ankunft von Sonja noch sehr viel Sex haben werden. Ich habe mich getäuscht. Wir verbrachten viel mehr Zeit auf intellektueller Ebene und ich vermisse sie schon jetzt. Wäre Stacy einige Jahre jünger und ich hätte auf meiner letzten Rotation nicht Sonja kennengelernt, hätte weiss Gott was passieren können. Eine unglaublich tolle Persönlichkeit. Obwohl in ein paar Tagen meine Traumfrau aus Augsburg ankommt, kam ich Stacy immer näher.

Nach einem leckeren Abendessen und einem Drink in einer der zahlreichen Bars spazierten wir der Promenade von Dubai Marina entlang und hielten Händchen. "Oh, was ich dir eigentlich noch sagen wollte war, dass ich nach der Scheidung und meinem letzten One Night Stand einen HIV-Test gemacht habe. Alles sauber. Ich will einfach, dass du weisst, dass du und Sonja Euch darüber keine Gedanken machen müsst", sagte Stacy.

"Komischerweise habe ich mir das schon Gedacht, dass du das abgeklärt hast", entgegnete ich ihr. Ich wusste, dass sie Ungewissheiten hasst und sie diese stets zu minimieren versucht.

"Du hast am Mittwoch dein Base Training, oder?", fragte mich Stacy mit einem abrupten Themenwechsel. Ich werde dann vier Landungen am Stück durchführen müssen und fliege zum ersten Mal den A330, abseits des Simulators. Ich freute mich sehr, auch wenn ich Sonja an diesem Tag alleine in Dubai zurücklassen muss.

"Ja, wir fliegen dafür nach Al-Ain", antwortete ich.

"Wow, also in der Nachbarschaft", dann bist du am Abend wieder daheim. Ich weiss nur, dass mein Kollege Philippe sich nächste Woche in Al-Ain herumschlägt. Wenn er dein Kommandant ist, sag ihm, dass du mich kennst. Ihr werdet eine Bombenstimmung haben. Er gab mir den Tipp mit dem belgischen Bier. Ich denke du kannst dich vielleicht noch halbwegs daran erinnern?", sagte Stacy mit einem Lachen.

"Ja, auch das war ein gelungener Abend. Die erste Flasche war sehr gut", entgegnete ich ihr.

Und plötzlich war es Samstagabend. Ich brachte Stacy heim und wir verabschiedeten uns noch vor dem Eingang. "Danke für dieses Märchen, Werner. Ich habe mich nie jemandem so nahe gefühlt wie dir. Es ist komisch und hart dich gehen zu lassen, obwohl alles so gut läuft", sagte sie ernst und mit feuchten Augen. "Und noch etwas. Sag Nelson bitte einen lieben Gruss von mir. Ich werde ihn vermissen", fügte Stacy hinzu. Obwohl wir noch draussen waren, umarmte sie mich. Ich drückte sie fest an mich.

"Danke für alles, was du für mich getan hast und die neue Welt, in die du mich gelotst hast. Ich werde dich nie vergessen", flüsterte ich ihr zu.

"Wenn du alt und verwitwet bist, kannst du mal meinen Grabstein in West Drayton besuchen kommen und an all die Schweinereien denken, die wir gemacht haben, als wir noch jung waren", sagte sie mit ihrem hübschen Lächeln.

"Noch leben wir. Noch lieben wir. Du hast einen Platz in meinem Herzen, vergiss das nicht", sagte ich ihr. Sie schaute mich an und nahm meine Hand. Wir betraten gemeinsam ihr Hochhaus und stiegen schweigsam in den Lift.

Wir standen plötzlich vor ihrer Wohnung, alles verlief gespenstisch still. Ich konnte nicht mal ihre Absätze auf dem Boden hören. Sie öffnete diesmal ganz langsam und ohne Hast die Wohnungstür. Wir schauten uns nur an und schwiegen. Ich sah, wie sie ihre schönen Ohrringe langsam und sorgsam auszog und sie in der Garderobe in eine Schale legte. Sie sah mit ihrer Dutt-Frisur, ihrem schwarzen Kleid und der dezenten Schminke zauberhaft aus. Ich wollte es ihr sagen, aber traute mich nicht die Stille zu durchbrechen.

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