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Eine Erektion für die Ewigkeit (fm:Anal, 11533 Wörter)

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Veröffentlicht: Oct 08 2021 Gesehen / Gelesen: 19361 / 16123 [83%] Bewertung Geschichte: 9.22 (116 Stimmen)
Susanne liebt es, ihren Mitmenschen zu helfen. Aber kann sie auch den irren Fluch brechen, der auf Rudi lastet?

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vielleicht datieren konnte, ohne auf das Schild zu sehen...

Sie ließ sich treiben, um irgendwie zurückzufinden in die entspannte Ziellosigkeit des kunstbeflissenen Müßiggangs. Bisher hatte sie den Mittwochnachmittag aus vollem Herzen genossen. Wie schön, dass die Museen nach der Corona-Pause nun wieder offen hatten.

Der April, bisher nasskalt und wechselhaft, zeigte sich zudem endlich von einer freundlicheren Seite. Das erste Mal in diesem Jahr hatte sie nach der Schule ein Kleid mit kurzen Ärmeln aus dem Schrank gezogen. Hier im perfekt temperierten Museum spürte sie den leichten Stoff kaum auf der Haut. Ein herrliches Gefühl, beinahe wie nackt.

Endlich mal raus aus dem Schulbetrieb. Endlich wieder Inspiration und Wissen tanken. Beides würde sich in den folgenden Wochen und Monaten als sorgsam geregeltes Rinnsal im Kunstunterricht über ihre Mittelstufenklassen ergießen. Vielleicht - unter höchst günstigen Umständen und mit unfassbar viel Glück - würde sogar ein Tröpfchen davon auf fruchtbaren Boden fallen. Würde aus einem pubertierenden Jugendlichen - einer dieser unberechenbaren Hormonbomben voller Aufsässigkeit, Ellenbogen und wirren Ideen - eines Tages einen ernsthaften Künstler machen. Oder eine wahrhaft suchende, liebende Sammlerin.

Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Das spielte kaum eine Rolle, denn sie liebte die Darstellenden Künste. Und dazu gehörten auch diese privaten Museumsbesuche. Ein Wiederauftanken, ein Luftholen. Ja, sie liebte den Impressionismus! Ah, und da - diese Konturen waren doch sicher mit einem Griffel in die noch feuchte Ölpaste geritzt worden, oder? Und...

Zehn Minuten später gab sie es auf. Die Farben und Formen auf den Leinwänden drangen nicht mehr richtig zu ihr durch, egal wie sehr sie sich darauf konzentrierte. Immer wieder ertappte sie sich dabei, wie ihre Gedanken um den mysteriösen Fremden kreisten. Sie fragte sich, ob er wohl einmal selbst zu einem Zirkus gehört hatte. Ob eine unglückliche Liebe dahintersteckte? Eine Tragödie in der Familie? Was musste geschehen, um einen Mann so sehr zu treffen, dass er derart auf ein Bild fixiert war? Eines, das beim besten Willen nicht als künstlerisch besonders wertvoll gelten konnte?

Vorsichtig pirschte sie sich an und spähte in den Durchgang. Richtig, er war noch da, ganz alleine in dem Raum. Nun saß er auf der quadratischen Lederbank in der Mitte und hatte das Gesicht in den Händen vergraben. Die stumme Verzweiflung in seiner Haltung rührte Susanne eigentümlich an.

Sollte sie ihn ansprechen? Einen Fremden? Doch es war ihr schlechterdings unmöglich, so viel Elend zu ignorieren, wenn es vor ihr lag. Sie spürte immer, wenn ein Kind in ihrem Unterricht traurig war, und kümmerte sich dann besonders darum. Das war es doch, was den Job als Lehrerin so lohnend machte, oder?

Bevor sie wusste, was sie tat, war sie zu ihm hinüber gegangen und hatte ihm sanft eine Hand auf die Schulter gelegt. Für eine Sekunde reagierte er nicht. Dann zuckte er zusammen und blinzelte zu ihr auf. Seine braunen Augen glänzten leicht gerötet, so als ob er gerade erst von einem Fieber genesen wäre. Er wirkte wie ein großer, trauriger Hund, der tagein, tagaus voll Aufopferung den Hof bewacht hatte, und den der hartherzige Besitzer nun fortgejagt hatte.

Susanne lächelte tapfer und machte den Mund auf. Erst dann fiel ihr auf, dass sie nicht die geringste Ahnung hatte, was sie ihm sagen wollte.

"Äh - bitte entschuldigen Sie", brachte sie heraus und ließ seine Schulter los, als sei diese plötzlich siedend heiß. "Ich... ich habe mich nur gefragt, warum dieses Bild sie so fasziniert." Sie verstummte und schaute beschämt zu Boden, Hitze in den Wangen.

"Oh!", stotterte er, wohl ebenso überfordert von der plötzlichen Notwendigkeit zur Konversation. "Das... ist nur eine alte Erinnerung, nichts weiter." Sein Ton machte deutlich, dass er keinen Wert auf eine Unterhaltung legte.

"Das muss eine schwere Erinnerung sein." Susanne räusperte sich und schimpfte innerlich. Warum fand sie nicht die richtigen Worte? Er sollte doch verstehen, dass sie gerne verstehen würde. Mit ihm fühlen. Die Last mit ihm tragen, möglicherweise.

"Das stimmt." Der Mann seufzte abgrundtief und sah wieder das Bild an. "Sehr schwer, und sehr alt."

Die Bitterkeit und Verzweiflung in seinen Augen hielt Susanne kaum aus. "Kommen Sie. Ich lade Sie auf einen Kaffee ein", lächelte sie krampfhaft. "An so einem schönen Tag sollte niemand so düstere Gedanken hegen. Manchmal hilft es ja, einfach darüber zu reden."

"Reden?" Er schnaubte verächtlich. "Das ist ungefähr so hilfreich wie ein Furz in einem Orkan."

Susanne biss sich auf die Lippen. Seine Ablehnung traf sie mitten ins Herz. Sie schluckte und wandte sich ab.

"Oh, bitte entschuldigen Sie."

Er sprang auf und legte ihr die Hände auf die Schultern.

"Ich muss wirklich um Verzeihung bitten." Echte Zerknirschung schwang in seiner Stimme. "Ich... Es tut mir leid. Ich wollte sie nicht kränken. Sie meinen es sicher gut. Sie können ja nicht wissen..."

"Schon gut", flüsterte Susanne mit verdächtig brennenden Augenwinkeln. "Ich habe mich aufgedrängt. Bitte verzeihen Sie das."

"Nicht doch." Seine Hände drückten zu. Sanft, doch sie spürte die kontrollierte Kraft dahinter. Seine Stimme, ganz leicht heiser, und dicht an ihrem Ohr. "Bitte seien sie mir nicht böse. Ich bin eben ein alter Idiot."

"Schon gut, schon gut."

"Sie sind böse." Er seufzte, als würde dies das Gewicht seiner Last nur weiter erhöhen. "Geschieht mir recht."

"Nein!", protestierte sie, etwas verwirrt, und wandte sich um. Er ließ seine Hände fallen wie tote Gewichte und starrte sie an, offenbar ähnlich verdutzt über den Gesprächsverlauf wie sie. Dann lächelte er, und plötzlich wirkte sein Gesicht offen und jung, ja geradezu kindlich.

"Wissen Sie was? Ich lade Sie auf einen Kaffee ein. Bitte gestatten Sie mir, mich damit für mein ungebührliches Benehmen zu entschuldigen."

Sie lächelte unwillkürlich zurück. In automatischer Resonanz, und auch wegen seiner altmodischen Wortwahl. Seine Pupillen öffneten sich leicht. Die Temperatur im Raum stieg um zwei Grad an.

"Rudolf Groß." Er streckte ihr die rechte Hand hin. "Rudi, für meine Freunde. Aus Fürth."

"Susanne", murmelte sie und schüttelte ihm die Hand. "Susanne Bicking. Ich komme aus Mühldorf."

"Ah." Seine Augen leuchteten auf. "Sie fahren auch extra nach München, um ins Museum zu gehen?"

"Ja. Sie auch?"

"Aber sicher!"

Fünf Minuten später saßen sie über Eck an einem Tischchen im Museumscafé. Hinter ihnen hingen die Plakate vergangener Ausstellungen, vor ihnen standen zwei leere Cappuccinotassen. Die vom Mobiliar erzwungene Sitzordnung erzeugte eine Nähe, die Susanne anfangs unangenehm war.

Aber Rudi machte nicht den geringsten Anstalten, ihr irgendwie näher zu kommen. Er trug sogar noch seine Jacke. Dieser Panzerschutz musste wichtig für ihn sein, denn ihm war durchaus warm, wie glitzernde Schweißtröpfchen auf seiner Stirn anzeigten. Nur den Reißverschluss hatte er beim Hinsetzen geöffnet.

Dafür war der Mann ein fantastischer Zuhörer. Er hatte das Kinn auf einen Arm gestützt und lauschte so konzentriert auf ihre Worte, als hinge sein Leben davon ab. Susanne fühlte ein leichtes Schwirren im Kopf. Sie hatte ihm nicht nur von ihrer Schule, von den Kollegen und von ihrer kleinen Wohnung erzählt, sondern auch von ihrer Mutter, von ihrem letzten Freund - Johannes, dem Verräter! - und von ihrer Katze Tipsy, die letztes Frühjahr gestorben war. Dieses eigentümlich ziehende Gefühl in ihrem Magen - kam das von den tiefbraunen Augen, die sie unverwandt ansahen, von dem Knie, das immer wieder gegen ihres stieß, oder von dem verständnisinnigen Nicken, mit dem er ihre Worte immer wieder quittierte?

"Jetzt rede ich schon wieder so viel", lachte sie scheu. "Was ist mit Ihnen?"

"Da gibt es nicht viel zu berichten." Er blickte auf seine verschränkten Hände. "Ich bin technischer Ingenieur und Experte für Strömungsüberwachung. Oft bin ich im Ausland unterwegs. Ich werde als Spezialist gerufen, wenn es in großen chemischen Anlagen Probleme mit den Rohrsystemen gibt. Das ist ganz interessant, so herum zu kommen."

"Ist das nicht belastend für ihre Familie?", wagte sie sich vor.

Er schnaubte wieder, ein Laut wie eine Grabinschrift. "Ich habe niemand." meinte er still und ohne sie anzusehen. "Keine Frau, keine Kinder, keine Eltern. Ich bin alleine. Nicht mal eine Katze, bei meinem Lebenswandel."

"Das tut mir leid." Sie legte ihm eine Hand auf den Arm. "Sie klingen so... traurig."

Er zuckte nur die Schultern.

"Hat es... irgendetwas mit dem Bild zu tun?"

"Nein." Er seufzte. "Oder doch, eigentlich schon. Aber... nein, nicht direkt."

"Nun kommen Sie schon." Sie versuchte es mit einem kumpelhaften Ton. "Muss ich Ihnen jedes Wort aus der Nase ziehen?"

Er lächelte schwach. Eher als Anerkennung ihres Aufheiterungsversuchs denn als echte Fröhlichkeit.

"Besser nicht. Sie würden mir ohnehin nicht glauben."

"Woher wissen Sie das?" Susanne fühlte sich herausgefordert.

"Ich weiß es. Bestimmt."

"Das ist doch Quatsch."

"Nein, ist es nicht."

"Doch."

Sie zog ihre Hand zurück und lehnte sich nach hinten.

"Wie Sie wollen."

Seine Schultern sackten nach unten. Er rieb sich mit einer Hand über die müden Augen.

"Ich muss mich schon wieder entschuldigen." Seine Stimme war nur ein Flüstern. "Es... es ist nicht ihretwegen. Sie sind nett. Aber ich habe schon so viele Enttäuschungen erlebt. Ich weiß nicht, ob ich noch mehr davon aushalte."

"Ich verspreche, ich werde Sie nicht enttäuschen", sagte sie ernsthaft und meinte das auch so. Ihr Herz klopfte schneller. Ja, sie würde diesem geheimnisvollen Fremden helfen. Sie würde schaffen, was niemand zuvor geschafft hatte. Ganz bestimmt!

"Du leidest unter einem Helfer-Syndrom!", seufzte ihre Mutter oft. Die war Augenärztin in München, und übertriebene Hilfsbereitschaft hatte ihr noch niemand unterstellt. Susanne verteidigte sich nicht gegen diesen Vorwurf. Schließlich gab es nun mal nichts Schöneres, als bei anderen Menschen die Früchte der eigenen Bemühungen aufblühen zu sehen, oder? Egal, ob es sich um Schulkinder oder um Zufallsbekanntschaften handelte.

Seine Augen musterten sie. Fragend. Forschend. Suchend. Sie hielt seinem Blick stand.

Endlich deuteten seine Mundwinkel ein Lächeln an. "Also gut." Er holte tief Atem. "Aber sagen Sie nicht, ich hätte sie nicht gewarnt."

Sie nickte eifrig und beugte sich nach vorne. Genau wie er. "Helfer-Syndrom!", spottete eine geisterhafte Stimme in ihrem Hinterkopf, aber sie verbannte diese in eine dunkle Schublade.

"Ich bin verflucht." Seine Stimme klang dunkel.

"Ver... flucht?!"

"Genau." Wieder dieses Schnauben, das einem in der Seele weh tun konnte. "Seit über vierzig Jahren."

"Das... das kann nicht sein", wandte sie ein. "So alt sind Sie doch noch gar nicht."

"Ich bin zweiundsechzig Jahre alt."

"Unmöglich!", lachte sie und ließ ihren Blick prüfend über sein Gesicht wandern. "Fünfunddreißig, sechsunddreißig, hätte ich geschätzt. Maximal vierzig. Aber zweiundsechzig? Das können Sie mir nicht erzählen."

Er sah sie an und nickte, als bestätige sie mit ihren Worten nur einen lange gehegten Verdacht.

"Sehen Sie?", meinte er leichthin. "Ich habe noch kaum angefangen, und schon glauben Sie mir nicht."

"Aber..."

Er brachte sie mit einer Geste zum Schweigen und griff in die Jacke. Eine abgegriffene Lederbörse kam zum Vorschein. Er öffnete sie, nahm etwas heraus, und warf es ihr hin. Sein Personalausweis. Noch ein alter, aus verblichenem Karton, keine Plastikkarte.

Susanne nahm ihn mit spitzen Fingern.

Das blasse Foto zeigte ihn kaum jünger, wenn auch auf ungreifbare Weise anders. Daneben stand: "GROSS". "RUDOLF ERICH". Und darunter als Geburtsdatum und -ort: "29.03.1960 ERLANGEN". Außerdem die üblichen weiteren Nummernfolgen und Daten. Der Ausweis war vor mehr als zwölf Jahren ausgestellt worden.

Mit großen Augen sah sie zu ihm auf. Er grinste schwach.

"Hab mich gut gehalten, was?", meinte er in einem scherzenden Ton, den sie ihm nicht abkaufte.

"Unglaublich", flüsterte sie. "Gehört das auch zu dem... Fluch?"

"Ich denke schon." Er seufzte und stützte sein Gesicht in die Hände. "Ich altere sehr langsam. Immer langsamer. Inzwischen fast gar nicht mehr. Vielleicht, um meine Strafe bis in alle Ewigkeit zu strecken."

Susanne rann ein kalter Schauer über den Rücken, sie konnte kaum atmen. Auf welches unsägliche Geheimnis war sie hier nur gestoßen? Solche Geschichten gab es doch nur in den historischen Romanen, die sie manchmal las. Heimlich, denn das war ja nur romantischer Kitsch, der sich für gebildete Leser kaum ziemte.

"Was ist geschehen?", fragte sie leise.

"Es war im Sommer 1979." Er starrte geradeaus, den Blick nebelverhangen. "Da war ein Zirkus in der Stadt. Einer von den kleinen, die es heute gar nicht mehr gibt. Ich habe damals als Aushilfe bei einem Partyservice gejobbt, um mein Studium zu finanzieren. An dem Tag war es mein Job, eine Horde von Zehnjährigen in den Zirkus zu begleiten, damit die Eltern ungestört feiern konnten. Da war dieses schwarzhaarige Mädchen an der Kasse. Sie lachte so strahlend, als ich die Karten löste, um mich herum die ganze Rasselbande. Später sah ich sie dann am Trapez. Und bei der Pferdenummer. Sie war zauberhaft!"

Rudi lächelte versonnen vor sich hin. Susanne nickte mit klopfendem Herzen. Hoffentlich hörte er nicht auf. Hoffentlich erfuhr sie die ganze Geschichte!

"Abends bin ich wieder hin, alleine. Ich habe mir die gleiche Show nochmal angeschaut. Sie hat es bemerkt und mich wieder gelächelt. Als ich sie dann nach dem Auftritt abgefangen habe, war sie gleich bereit, mit mir noch in die Stadt zu gehen. Ihr Name war Tshaya. Oh, Tshaya!"

Er vergrub das Gesicht in die Handflächen, eine Geste voll stummem Schmerz.

"Wir hatten Spaß", fuhr er fort, mit sichtlicher Anstrengung. "Dann wollte ich sie küssen. Sie mich auch. Es war auf einem Parkplatz hinter irgendeiner Kneipe. Ziemlich spät, außer uns war kein Mensch mehr auf der Straße. Wir haben uns umarmt und geknutscht und gestreichelt - das war der herrlichste Abend in meinem ganzen Leben." Er warf ihr einen schnellen Blick zu. "Ich hatte zu der Zeit noch nicht viel Erfahrung mit den Frauen."

Sie nickte, voll absorbiert in die stockende Erzählung.

"Ich wollte mehr. Sie nicht. Sie wollte nach Hause. Zurück zum Zirkus." Er starrte zu Boden. "Ich ließ sie nicht. Ich habe sie gezwungen."

"Mein Gott", flüsterte Susanne und schlug eine Hand vor den Mund. Wollte er wirklich sagen, dass...?

"Sie hatte einen kurzen Rock an", murmelte er dumpf. "Ich hielt sie gegen ein Auto gedrückt. Einen Ford Granada. Gelb, das werde ich nie vergessen. Tshaya hat sich gewehrt wie eine Katze. Ich habe nur gelacht und sie festgehalten. Dann hat sie den Kopf zur Seite gedreht und mich machen lassen. Sie hat überhaupt nicht reagiert, als ich sie vergewaltigt habe."

Er verstummte. Susanne wusste nicht, was sie denken oder sagen sollte.

"Sie hat auch danach kein Wort gesprochen. Ich habe sie zum Zirkus zurückgebracht. Mich entschuldigt. Sie hat so getan, als sei ich gar nicht da. Ist einfach mit hoch erhobenem Kopf und zerrissener Bluse reingegangen.

Am nächsten Nachmittag warteten schon drei dunkelhäutige Typen auf mich, als ich aus der Uni kam. Ich leistete keinen Widerstand, als sie mich in ein Auto packten und zum Zirkus fuhren. Ich hatte gehört, wie Zigeuner mit solchen Ehrensachen umgehen. Ehrlich gesagt rechnete ich nicht damit, wieder lebend heim zu kommen. Und ich war sogar einverstanden. Ich... ich wollte nicht mehr leben. Nicht als Vergewaltiger."

Rudi sah sie an, mit Augen wie gähnende Löcher. Unwillkürlich legte sie eine Hand auf seine verkrampften Finger. Er schien es nicht zu bemerken.

"Aber sie brachten mich nur in einen der Zirkuswagen, zu einer steinalten Frau. Eine richtige Hexe, schlohweißes Haar und fast blind. Sie hat etwas zu mir gesagt, das ich nicht verstand, und ein Pulver oder so über mich gestreut. "Urgroßmutter Zita verflucht dich wegen deiner Geilheit." hat der eine Typ mir erklärt. "Du sollst ab sofort ständig geil sein, aber niemals wieder Befriedigung finden, bis eine wahrhaft selbstlose Seele sich deiner annimmt und dich erlöst." Dann wurde ich wieder ins Auto gesteckt und bei der Uni abgesetzt. Zwei Tage später hat der Zirkus seine Zelte abgebaut und ist verschwunden."

Er holte tief Luft und blinzelte. So als sei er leicht erstaunt, dass er sich nicht im Jahre 1979 aufhielt.

"Ich war völlig verwirrt", erzählte er weiter. "Einerseits heilfroh, mit dem Leben davongekommen zu sein. Andererseits voller Schuldgefühle, voller Hass auf mich selbst. Und dann, als der Zirkus weg war, fing es an."

"Was fing an?", flüsterte sie gebannt.

"Ich habe eine Erektion bekommen." Er sah unwillkürlich in seinen Schoß hinab. "Eine schmerzhaft harte Erektion, um genau zu sein. Der härteste und längste und dauerhafteste Steife der Welt. Zweiundvierzig Jahre ohne Unterbrechung! Es ist mir seitdem nicht mehr möglich, einen Höhepunkt zu erreichen. Keine Erlösung. Egal, was ich versuche. Nie mehr, so wie es aussieht."

"Aber..." Susanne suchte angesichts dieses grauenhaften Bildes nach Worten. "Das ist unmöglich. Schon rein anatomisch. Oder?"

"Sehen Sie? Sie glauben mir schon wieder nicht." Er klang ungehalten, genervt.

"Aber ich..."

"Glauben Sie mir, oder glauben Sie mir nicht?" Jetzt starrte er sie direkt an, mit Augen hart wie Glas.

"Ich... äh..."

Seine Kiefermuskeln spannten sich an. Er nahm ihre Hand, und führte sie nach unten, drückte sie zwischen seine Beine. Ihr blieb das Herz stehen und sie zog, leistete Widerstand. Zwecklos. Ihre Hand wurde auf etwas Heißes gepresst. Unwillkürlich schlossen sich ihre Finger um etwas, das sich anfühlte wie glühendes Hartholz.

"Oh Gott!"

Susanne riss den Arm zurück, und er ließ es zu. Mit weit aufgerissenen Augen wich sie zurück, rutsche von ihm weg. Rudi sah zu und sackte in sich zusammen.

"Sehen Sie?", flüsterte er tonlos. "Ich bin immer noch der gleiche Idiot. Anscheinend habe ich nichts gelernt. Ich zwinge immer noch Frauen zu Dingen, die sie nicht wollen. Vermutlich brauche ich noch ein paar hundert Jahre für die Lektion."

"Schon gut.", würgte sie heraus. Ihre Finger prickelten immer noch von dem jähen Kontakt. "Schon gut."

"Nein. Nichts ist gut, gar nichts." Er strich sich fahrig durch die Haare. "Ich muss mich schon wieder entschuldigen. Ich bin echt runter mit den Nerven. Die letzten paar Jahre hatte ich kaum noch Kontakt zu anderen Leuten. Hab mich völlig eingeigelt, mich in die Arbeit gestürzt, mich besoffen. Wenn ich mit dem Auto fahre, dann scheint mir jeder Brückenpfeiler verführerisch zuzuwinken. Ich weiß nicht, wie lange ich es noch aushalte. Oder warum ich nicht schon längst den Stecker gezogen habe."

"So dürfen Sie nicht denken." Seine Andeutungen jagten ihr fröstelige Schauer über den Rücken.

"Ach, was soll´s." Er zuckte die Schultern. Dann sah er sie an. "Sie sind die Erste seit sehr langer Zeit, der ich das alles erzähle. Ich habe keine Ahnung, warum ich das tue."

Die Impulse und Gedanken und Stimmen wirbelten in Susannes Kopf umher wie ein durchgehendes Karussell. Verlegenheit. Schock. Ekel. Empörung, sowohl über Rudi als auch über die unmenschliche Strafe.

Und darunter, warm und mächtig, der Drang, Rudi zu helfen. Ihm beizustehen. Einen Ausweg zu finden.

Ihn zu erlösen.

Ihr Atem stockte bei dieser Idee.

Konnte es sein? War das denkbar? War es möglich, dass sie diejenige war? Hatte das Schicksal sie zusammengeführt, um endlich Versöhnung über Rache triumphieren zu lassen? Konnte sie helfen, wo alle anderen versagt hatten?

Ihr Herz jauchzte bei dieser Vorstellung. Doch ihr Kopf war nicht überzeugt.

"Sie... sie haben bestimmt schon viel ausprobiert", meinte sie befangen und rückte wieder näher. "Aber sind Sie sicher, dass sie alles versucht haben?"

"So ziemlich." Er grinste humorlos. "Ich war bei Ärzten. Bei Spezialisten in den USA. Ich war bei Psychologen. Bei Therapeuten. Bei tantrischen Lehrern. Ich war sogar bei heiligen Männern in Indien und Nepal. Alle haben gestaunt, aber keiner konnte mir helfen."

"Und... die Frauen?"

"Noch schlimmer." Rudi schluckte. "Oh, nicht für meine Partnerinnen. Der Fluch leistet ganze Arbeit. Ich bin geradezu gezwungen, sie so vollständig und absolut zu befriedigen, wie es wohl sonst kaum einem Mann möglich ist. Endlose Liebesspiele, Multi-Orgasmen, der "kleine Tod" - alles kein Problem. Viele wollten mich gar nicht mehr gehen lassen. Und ich, ich bin immer kurz vor dem Höhepunkt. Ganz knapp vor der Explosion, nur Millimeter von der Erlösung entfernt. Aber ich erreiche sie niemals. Können Sie sich vorstellen, was das für eine Qual ist? Neben mir liegt meine Partnerin, halb entrückt von stundenlanger Ekstase, fast delirierend vor Glück. Und ich, mit wundgescheuertem Schwanz, Krämpfen im ganzen Unterleib und rasend wütender Erregung ohne Aussicht auf den Gipfel? Das ist ein hoher Preis, den ich für meine Untat bezahle, glauben Sie mir."

"Ich glaube ihnen." Sie holte tief Luft. "Und ich will Ihnen helfen."

"Helfen? Wie denn?", murmelte er und starrte blicklos vor sich hin. "Kennen Sie denn einen Gegenzauber?"

"Nein. Aber die Zigeunerin sagte doch, sie brauchen eine wahrhaft selbstlose Seele. Nun," - sie unterdrückte ein Kichern bei dem Gedanken an ihre Mutter - "manche Leute behaupten von mir, ich sei selbstlos und hilfsbereit."

Rudi sah auf, studierte ihr Gesicht. Ein warmer Schauer überlief sie. Zum ersten Mal erkannte sie unterdrückte Hoffnung in seinen Augen.

"Ist Ihnen denn klar, auf was Sie sich da einlassen?", fragte er eindringlich. "Sie müssten mit mir, einem völlig Fremden, ins Bett gehen. Mit einem Vergewaltiger! Sie müssten sich mir absolut hingeben. Auf die verschwindend geringe Chance hin, dass es diesmal klappt."

Ihr Herz hatte schon ja gesagt. Dennoch zwang sie sich, ernsthaft über seine Frage nachzudenken.

Sie mochte Sex ja, irgendwie. Am liebsten mit viel Kuscheln und Streicheln, ganz zärtlich, ohne Druck. Gut, vielleicht war sie eine Spur prüde. Sie kam schließlich vom Land. Es dauerte, bis sie so viel Vertrauen in einen Mann hatte, dass sie sich ihm hingeben wollte. Zu Recht, denn dieses Vertrauen war auch immer wieder enttäuscht worden. Als Johannes damals - aber nein, an ihn wollte sie jetzt nicht denken!

Konnte sie sich jetzt wirklich so mir nichts, dir nichts auf diesen Fremden und aif diese mysteriöse Geschichte einlassen? Das würde für sie etwas völlig Neues, noch nie Dagewesenes bedeuten. Einen One Night Stand. Genauer: einen One Afternoon Stand.

Andererseits - viele Leute fanden das toll. Männer sowieso. Aber auch Marion, ihre Kollegin und Freundin, erzählte regelmäßig von solchen Erfahrungen. Sie kicherte dann in dieser besonderen Tonlage, und ihre Augen blitzten. Anscheinend genoss sie es nach Kräften, auch wenn es nicht immer ganz rund lief, sondern die Geschichte manchmal peinlich oder mühsam sein konnte.

Sie sah Rudi nachdenklich in die Augen. Ja, warum eigentlich nicht? Sie fand ihn nett. Harmlos, irgendwie. Das mit der Vergewaltigung konnte sie immer noch kaum glauben. Er hatte wohl so lange gelitten, dass er nicht mehr derselbe Mensch war wie damals, 1979. Sie wollte ihm helfen.

Nein, Angst verspürte sie nicht. Und außerdem - ihr letztes Mal war mit Johannes gewesen, und das lag über zwei Jahre zurück.

Sie zwang sich, sich die Konsequenzen ganz konkret vorzustellen. Sie würde auf dem Bett liegen, unter Rudi, die Beine gespreizt. Er würde dieses bedenklich harte, heiße Gerät in sie stoßen, sie streicheln, ankeuchen...

Unwillkürlich presste sie unter dem Tisch die Schenkel zusammen. Das eigentümliche Prickeln dazwischen ließ ihr Herz ein wenig schneller schlagen.

"Ich will es", lächelte sie. "Und selbst wenn nicht - darum geht es doch bei einer ´selbstlosen Seele´, oder?"

Ein staunendes Lächeln malte sich auf seine Lippen. Ganz langsam, so als müsste sich sein Gesicht erst wieder daran erinnern, wie das geht. Das warme Gefühl von stillem Glück wallte in Susanne hoch.

***

"Nichts Besonderes." Rudi warf den Schüssel auf den Schreibtisch und schloss die Tür des Hotelzimmers hinter sich. "Ich übernachte ständig in Hotels. Inzwischen achte ich kaum noch darauf, wo ich bin. Wenn ich gewusst hätte, dass Sie mitkommen, hätte ich mir etwas richtig Tolles gesucht."

"Das macht doch nichts. Sieht doch nett aus."

Susanne sah sich um. Das "Hotel Hauser" bot nicht mehr als den üblichen Standard. Ein breites Doppelbett, ein Tisch mit Stuhl, ein Schrank, ein Fernseher. Dafür war das Zimmer wohl erst kürzlich renoviert worden. Die weißen Raufasertapeten und der Teppichboden strahlten vor Sauberkeit. Der Lärm der Kreuzung unten wurde von den ebenfalls neuen Fenstern zu einem Murmeln gedämpft.

"Möchten Sie etwas trinken?" Rudi wies auf das Minibar-Schränkchen.

"Ach, nein", wehrte sie automatisch ab. "Äh - sollen wir denn beim ´Sie´ bleiben?"

Rudi blinzelte sie an. Dann grinste er. Lachte laut auf. Seine Belustigung wirkte ansteckend.

"Da sehen Sie - nein: Da siehst du mal, was für ein Hornochse ich bin", fasste er sie an den Händen. "Ich muss den höflichen Umgang mit dem anderen Geschlecht wohl erst wieder lernen. Du hilfst mir dabei, ja?"

"Gerne", kicherte sie. "Wie denn?"

"Nun" - er überlegte kurz - "ich möchte dich nicht erschrecken oder überfordern. Was schlägst du denn vor?"

"Vielleicht könntest du mal endlich die Jacke ausziehen?"

Wieder lachte er laut auf.

"Gute Idee. Das Ding ist viel zu heiß bei dem Wetter. Aber ich brauche es, sonst sieht jeder, wie ich herumlaufe."

Er zwinkerte ihr lausbübisch zu und schlüpfte aus der Jacke. Susanne riss die Augen auf. Die Umrisse einer gewaltigen Erektion zeichneten sich überdeutlich im Schritt seiner Hose ab, obwohl diese bequem weit geschnitten schien. Eine Jeans war für ihn wohl ein Ding der Unmöglichkeit.

"Tut mir leid." Er hatte ihren Blick aufgefangen. "So ist das eben. Seit vierzig Jahren."

"Nein. Das muss dir nicht leidtun."

Sie trat dicht vor ihn und strich ihm sanft über eine Wange. Dann ließ sie ihre Hand an seiner Vorderseite hinab gleiten. Er hielt den Atem an, als ihre Finger sich um die pralle Beule in seinem Schritt legten. Fasziniert betastete sie die Kontur. So hart konnte ein männliches Glied gar nicht werden. Da musste Magie im Spiel sein!

"Zeigst du´s mir?", fragte sie leise und trat einen Schritt zurück. Rudi zuckte die Schultern und knöpfte sein Hemd auf. Eine Minute später lagen seine Kleider auf dem Boden.

"Oh!"

Sein Schwanz sah einfach unglaublich aus! Lang und gerade und so stahlhart geschwollen, als könne er damit einen Ziegelstein durchschlagen. Die Spitze hatte sich voll aus der Vorhaut herausgeschoben. Die dunkle Eichel schimmerte sanft und absolut trocken.

"Das ist...."

Wie unter Zwang kniete sie sich vor ihn hin und nahm das Gerät zwischen ihre ausgestreckten Finger. Das fühlte sich heiß an, als würde darin ein Fieber wüten. Heiß und hart und lebendig.

"Das sieht aber gut aus so", murmelte er. Seine Augen hingen in ihrem Dekolleté. Das war zwar nicht sehr tief ausgeschnitten, aber in dieser Position konnte er direkt von oben hineinschauen. Susanne kicherte, weil der Blick ein Prickeln auf ihrem Busen auslöste. Kurz entschlossen bog sie die wütende Erektion nach unten und legte die Eichel in den Spalt ihres Brustansatzes. Wie ein pulsierender Stein drückte sie dort direkt auf das Brustbein.

"Du hast tolle Titten, Susanne." Seine Stimme klang flach. "Das habe ich gleich gesehen."

Geschmeichelt streichelte sie gleichzeitig über seinen Schwanz und über ihre Busen. Sie selbst hätte gerne weniger Oberweite gehabt, dafür vielleicht etwas straffer. Aber jetzt genoss sie seinen gebannten Blick auf ihren Formen und zog absichtlich den Ausschnitt auseinander. Sie gewährte ihm Einblick auf die Rundungen und den weißen BH, der sie in Zaum hielt.

"Kannst du mich in den Mund nehmen?", flüsterte er. "Das habe ich immer gemocht. Oh, es ist schon so lange her..."

Sofort ging sie darauf ein, glücklich, ihm zu gefallen. Sie schloss ihre Lippen um den energisch pochenden Knauf und lutschte daran wie an einem Eis. Rudi seufzte selig und strich ihr mit den Fingerspitzen durch die Haare.

Seinen Schwanz so nah, so direkt zu spüren, das beseitigte ihre letzten Zweifel. Richtig unnatürlich, wie prall und voll sich das in ihrem Mund anfühlte. Auch der Geschmack erschien ihr ein wenig sonderbar. Nicht unangenehm, aber auf kaum greifbare Weise anders.

Vierzig Jahre mit dieser Latte! Ohne eine Möglichkeit der Entspannung! Sie erschauerte innerlich. Das musste wirklich die Hölle auf Erden sein.

Hingebungsvoll rieb sie mit den Zähnen am Schaft vor und zurück. Sie zwang sich, sich sein gewaltiges Volumen ganz tief in den Rachen zu schieben, bis sie keine Luft mehr bekam. Dazu tastete sie nach den Hoden. Auch die fühlten sich heiß und geschwollen an. Sie durfte gar nicht daran denken, wie ihn das schmerzen musste, wenn er zwar höllisch erregt war, aber um nichts in der Welt kommen konnte.

"Das ist gut..." seufzte er. "Du bist eine Expertin."

Sie kicherte mit seinem Ding im Mund und spürte Wärme in den Wangen. Das hatte ihr noch niemand gesagt. Bisher bedurfte es viel Zeit und viel Überredungskunst eines Mannes, bis sie ihn oral verwöhnen konnte.

Er griff sie an den Schultern und zog sie hoch. Sie kam auf die Füße und befürchtete für eine Sekunde, er wolle sie küssen. Dazu war sie aus irgendwelchen Gründen nicht bereit. Aber er nahm nur kurz ihre Brüste in die Hände und knöpfte ihr das Kleid vorne auf. Sie schluckte, als sie den gierigen Blick auf ihrer Haut spürte. Ja, vielleicht würde sie ihm doch etwas Gewalttätiges zutrauen...

"Du bist so schön, Susanne." Das Kleid war ganz offen, und er streifte es ihr über die Schultern. "So weiblich. Das mag ich."

Sie sah an sich herunter. Normalerweise vermied sie den Blick in den Spiegel. Zwei oder drei Kilo hatte sie bestimmt zu viel auf den Rippen. Die kleine Wölbung am Bäuchlein müsste nicht sein, und die Wölbung ihrer Hüften könnte ruhig etwas weniger üppig ausfallen. Aber jetzt, unter Rudis brennendem Blick, fühlte sie sich gut. Sinnlich. Attraktiv. Daran konnte nicht einmal die schmucklose weiße Alltagsunterwäsche etwas ändern.

Seine abstehende Rute presste sich in ihren Bauch, als er sie in eine Umarmung zog. Einen Herzschlag lang wallte Panik in ihr hoch, wollte sie schreien, und weglaufen. Mit einem tiefen Atemzug kämpfte sie den unpassenden Impuls nieder. Sie war ja eine schöne ´selbstlose Seele´, wenn sie sofort kniff, sobald es zur Sache ging.

Also nahm sie seinen Schwanz wieder in die Hand, noch nass von ihrer Spucke, und drückte aufmunternd. Rudi keuchte und betastete gierig beide Brüste. Die Nippel prickelten hart und voll unter seinen Fingern. Im nächsten Augenblick hatte er den BH heruntergezogen und reizte die entblößten Brustwarzen.

"Uh." Sie kicherte nervös bei dem plötzlichen sexuellen Reiz. "Nicht nur du bist hart."

"Stimmt. Du ebenfalls." Er grinste sie an, die nackte Gier nur mühsam kaschiert. "Bist du auch schon feucht?"

Damit schob er ihr eine Hand in den Slip und fasste ihr ohne Umschweife zwischen die Beine. Sie keuchte auf und presste die Schenkel zusammen. Zu spät, er hielt schon ihre ganze Scham im Griff und spielte mit den Fingern an ihren empfindlichen Falten. Ihre plötzliche Abwehr nahm er überhaupt nicht wahr.

"So gut..." hauchte er.

´Sei nicht so eine dumme Pute!´, schimpfte Susanne sich lautlos. ´Lass ihn doch! Er soll sich ja richtig aufgeilen. Dann klappt es vielleicht mit der Erlösung. Du musst ihn so heiß machen, dass er alles andere vergisst! Schaffst du das, du prüdes Lieschen?´

Sie nahm die Schenkel auseinander und rieb sich an seinen Fingern.

"Ich bin so scharf auf dich", gurrte sie ihm ins Ohr, nicht ganz der Wahrheit entsprechend. "Willst du mich haben?"

"Ja! Ich will dich! Jetzt sofort! Oh, es ist schon so lange her..."

Mit zwei, drei groben Griffen hatte er ihr den BH aufgeknöpft und zur Seite geschleudert. Dann warf er sie quer auf das Bett, wo sie federnd liegen blieb. Sie stieß einen kurzen, spitzen Schrei aus, leistete aber keinen Widerstand, als er ihr das Höschen über die Hüften zog. Stattdessen zwang sie ihre Knie auseinander, bot ihm ihren Intimbereich offen dar. Rudi stierte mit brennendem Blick auf ihre Scham und stürzte sich auf sie.

Hastiger Atem an ihrem Ohr, forschende Finger auf ihrem Leib. Dazu sein Gewicht, und das suchende Drängen von unten, am Bein, am Po, an der Muschi, und -

Rudi drang mit einem machtvollen Stoß in sie, bohrte sich tief in die noch fast trockene Höhle. Hitze und Reibung, dicht an der Schmerzgrenze. Der Ansturm trieb ihr die Luft aus den Lungen. Gleich darauf lastete er mit seinem vollen Gewicht auf ihr, so dass sie kaum Atem holen konnte.

"Ahh - das ist wundervoll!", keuchte er heiser. "Ich hatte fast vergessen, wie das ist."

Susanne lag erstarrt unter ihm. Sie fühlte sich genommen, ja benutzt. Das war genau die Art von Sex, die sie nicht mochte.

"Selbstlose Seele - schon vergessen?", raunte eine hämische Stimme in ihr. Klang das nach ihrer Mutter?

Ergeben schlang sie ihre Arme um Rudi und folgte seinem Rhythmus. Wenigstens glitt sein Riesenprügel jetzt etwas leichter in ihr vor und zurück. Der Mann pumpte wie eine Maschine und jeder Stoß traf sie mit Macht bis tief in die Eingeweide, hinterließ einen dumpfen Schmerz in ihrem Bauch. Dazu packte er abwechselnd eine Brust und presste die Form zwischen den Fingern, oder er fasste sie um den Po und walkte das weiche Fleisch dort durch.

O ja, das hatte durchaus etwas von einer Vergewaltigung.

Aber darum ging es wohl. Wie bei der alten Geschichte, "Die Schöne und das Biest". Eine Frau musste das Herz und den Mut haben, Rudi trotz allem zu lieben. Sich ihm voll und ganz hinzugeben, egal was er trieb.

Eine Frau wie sie.

Sie stellte sich vor, wie er sie ansehen würde. Danach, wenn er zum ersten Mal seit vierzig Jahren gekommen war. Wenn sie den Fluch von ihm genommen hatte. Staunend, fast ehrfürchtig. Warme Liebe im Blick. Eine Liebe, so tief, so felsenfest verankert, dass sie den Weltuntergang überdauern mochte...

Überrascht stellte sie fest, dass es nicht mehr weh tat. Da hatte sich etwas geweitet, angepasst. Seine rasenden Stöße durchfuhren sie immer noch bis ins Mark, aber ihr Körper ging jetzt von selbst mit. Der gnadenlose Ansturm hatte ihren Unterleib in einen Kessel aus hitzigem Fleisch verwandelt.

Versuchsweise schlang sie ihm die Beine um den Körper, drückte mit den Waden gegen seinen arbeitenden Hintern. Das kippte ihr Becken noch weiter, machte sie noch offener für ihn. Er brummte begeistert und hatte beide Hände um ihren Po gekrallt, als wolle er sie auseinanderreißen. Im schnellen Takt klatschte sein Körper gegen ihren, traf sein Hammer auf den Amboss, jedes Mal ein wuchtiger Aufprall, der ihre Brüste erzittern ließ.

Langsam nahm sie den Reiz dieses rohen Ficks wahr. Das war kein gemütlicher Austausch von Zärtlichkeiten. Das war pures Lustgewitter. Ein animalischer Akt, Blut und Fleisch, nur zwei Körper voll rasender Begierde. Denn nun war sie dabei, war ebenso gefangen in dem Wirbel aus Mahlen und Stößen und kratzenden Fingernägeln. Sie klammerte sich an ihn und ertappte sich bei brünstigen Gurgellauten.

Das Tempo steigerte sich, von stampfend zu heftig, von schnell zu irrwitzig. Er rammelte sie wie ein Tier, und sie ging mit, wollte es, wollte mehr. Dier Geräusche ihrer Körper und ihre atemlosen Stöhnlaute verschwammen zu einer einzigen wollüstigen Kulisse. Sie warf sich ihm verzweifelt entgegen, stemmte das Becken hoch, kreiste um seinen berstend harten Schwanz.

Da packte er ihre Hand und zwang sie zwischen ihre verschwitzten Leiber, drückte sie auf die Stelle, wo sein glühender Kolben in ihren nassen, aufgeschwollenen Falten ein und aus fuhr. Verzückt fühlte sie nach seiner Härte, spürte ihn nun außen und innen, auf sich und in sich, und darunter ihr eigenes, stechendes Fleisch.

Er presste mit einem Finger hart zu. Genau auf ihre Klitoris. Rieb, massierte, fickte. Susanne erschauerte und kam, ebenso heftig wie lautlos. Sie konnte nicht schreien, dazu fehlte ihr der Atem. Doch die Wellen, die von ihrem pulsierenden Geschlecht bis in die Finger- und Zehenspitzen schossen, ließen sie immer wieder am ganzen Leib um seinen tobenden Schwanz herum krampfen. Die Intensität des Orgasmus sprengte sie davon, ließ ihre Gedanken in tausend kleine Fetzen zerspringen, bedeutungslose Überbleibsel, von den aufsteigenden Hitzewellen in alle Winde zerstreut. Sie vibrierte wie eine zu hart geschlagene Saite und genoss jeden Augenblick davon aus vollem Herzen...

Irgendwann kam sie wieder zu sich, noch ganz entrückt von dieser überirdischen Erfahrung. Sie fühlte sich erfüllt. Ruhig. Einfach nur glücklich.

Gleich darauf zuckte sie erschrocken zusammen.

Rudi lag auf ihr, ebenso schlaff wie sie. Aber das war nicht die Weichheit der gerechten Entspannung, sondern reine Resignation. Sein Schwanz steckte so hart und groß in ihr wie zuvor, nun aber in Reglosigkeit erstarrt.

"Oh nein!"

Zärtlich strich sie ihm über den schweißnassen Rücken. Das schlechte Gewissen nagte an ihr, brach ihr das Herz. Sie hatte den Fick ihres Lebens, den Wahnsinnsorgasmus, und er nicht? Das sollte doch genau umgekehrt sein!

Es gab nur eine logische Antwort: Sie war nicht die selbstlose Seele, die er brauchte. Nein, sie war offenbar genauso egoistisch und nur auf die eigene Lust bedacht wie all die anderen Frauen, die ihn schon genießen durften. Die seine Behinderung heimlich verspotteten und ihren Gewinn daraus zogen.

"Es tut mir leid!" Tränen schossen in ihre Augen. "Es hat nicht geklappt."

Rudi seufzte, als läge eine Tonnenlast auf seinem Rücken. Dann mühte er sich hoch und schob sich zur Seite. Sein Penis löste sich aus ihrer Muschi und hinterließ dort klaffende Leere. Der Mann warf sich auf den Rücken und starrte zur Decke empor.

"Es tut mir so leid", wiederholte sie und wagte kaum, die Finger auf seinen Arm zu legen. Er antwortete nicht. Sie presste die Lider aufeinander und schluchzte leise vor sich hin.

"Weißt du - es war anders. Irgendwie", drang seine Stimme an ihr Ohr.

Sie verhielt, reglos. Lauschte.

"Vielleicht habe ich nur vergessen, wie sich Sex anfühlt", überlegte er. "Aber - nein. Das ist unmöglich."

Sie blinzelte hastig die Tränen weg und setzte sich auf.

"Anders?", fragte sie atemlos? "Was heißt das."

"Ich weiß nicht."

Auch er kam hoch, setzte sich ihr gegenüber. Sein Schwanz wies auf ihren Bauch wie ein großer Zeiger. Er glänzte nass von den Säften, die sie im Übermaß produziert hatte.

Verwirrt kratzte er sich am Hinterkopf.

"Sonst habe ich immer gar nichts gespürt", erklärte er. "Nur Reibung. Und Wärme. Nur die rein körperlichen Eindrücke eben."

"Und jetzt?"

"Hm. Da war noch was. Ein - ach, ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll. Aber ich habe was gespürt, da bin ich ganz sicher."

Er sah sie an. Die plötzlich aufflammende Hoffnung in seinen Augen war das Schönste und gleichzeitig das Schrecklichste, das sie je gesehen hatte. Was, wenn sie ihn doch enttäuschte? Wenn dieser wunderbare Lichtblick, dieser kaum merkliche Hinweis ihm doch nicht die ersehnte Befreiung brachte? Ob er das aushalten würde. Ob sie selbst das aushalten würde?

"Vielleicht sollten wir nicht weiter..." setzte sie zögernd an.

"Susanne!" Er griff nach ihrem Arm, aufgeregt. "Bitte! Ich muss es wissen."

"Was... was sollen wir tun?"

Er dachte nach. Sah sie an.

"Ich hätte eine Idee", begann er. "Vielleicht... bringt das was. Oh, ich hoffe es so!"

"Was? Was sollen wir tun? Wie kann ich helfen?"

"Pass auf." Er kniete sich hin, eifrig wie ein kleiner Junge. "Früher, also vor dem Fluch, da war es mein absoluter Traum, eine Frau von hinten zu nehmen. In der Hundestellung, wenn sie kniet und ich dahinter. Das würde ich gerne mal ausprobieren. Wenn es für dich geht, natürlich." Rudi sah sie besorgt an.

"Klar geht es", wehrte sie ab und ignorierte das dumpfe Pochen in ihrem Leib. "Wie willst du mich haben?"

"Knie dich hier hin."

"Okay."

Sie krabbelte in die Mitte des Doppelbetts, zu der Stelle, auf die er einladend geklopft hatte. Ohne weitere Anweisungen kniete sie sich breitbeinig vor ihn und stemmte sich mit den Handflächen ab.

Ein Blick über die Schulter zeigte ihr, dass Rudi schon wieder hungrig ihre Kehrseite anstarrte. Sie bog den Leib durch und präsentierte ihm ihre schmerzende Scham. Das fühlte sich an, als ob sie sperrangelweit offenstehe.

"Ja, das sieht geil aus", murmelte er. "Du hast so eine hinreißend süße, nasse Fotze."

Die ungewohnt derbe Ansprache ließ sie schlucken. Aber in diesem Moment hörte sich das seltsam stimmig an. Er brauchte das wohl jetzt so.

"Willst du mich von hinten in meine Fotze ficken?" stieß sie mit atemloser Stimme hervor und wackelte mit dem Po.

"Gleich. Aber jetzt muss dich der böse Wolf erst einmal fressen, mein kleines Rotkäppchen!"

Er packte sie an einer Hinterbacke. Gleich darauf schleckte er ihr der Länge nach durch die Scham und weiter, über den Damm und in die schwitzige Pospalte hinein. Susanne keuchte bei dieser ungewohnten Berührung auf und presste die Muskeln im Hintern zusammen. Doch er nahm sie mit beiden Händen und zwang sie auseinander. Ungehemmt küsste und schleckte er an ihrer Muschi und in ihrem Po herum. Nasse, schmatzende Laute erfüllten das Zimmer, so laut, dass sie verschämt die Augen zusammenkniff.

Dieser Angriff auf ihre überreizten Nervenenden führte bald zu neuer Lust, zu kleinen, kribbelnden Funkenschauern, die sich durch ihr Fleisch fraßen. Dazu griff er zwischen ihren Beinen hindurch nach einer herab baumelnden Brust und presste zu, rieb die empfindsame Spitze. Susanne ließ den Kopf hängen und ergab sich ganz den unverhüllten Stimulationen. Als er ihr die Zungenspitze in die Rosette drückte, quietschte sie kurz auf, aber sie rührte sich nicht. Das war - anders!

"Ja, das fühlt sich wirklich richtig an", keuchte er und zog sich an ihren Hüftknochen hoch. Gleich darauf drang er wieder in sie. Leicht diesmal, von den ganzen glitschigen Säften, aber dafür noch voller, noch praller, noch tiefer, in diesem veränderten Winkel. Ein köstlicher Schauer durchfuhr sie, als die harte Spitze zum ersten Mal direkt über ihren G-Punkt rieb. Sie bettete Brust und Wange auf das Laken, streckte ihm ihren Hintern entgegen.

Er fickte sie, langsamer als zuvor, aber ebenso nachdrücklich. Und es dauerte nicht lange, bis sie mit ging, mitschwang, mit fieberte. Ihr Unterleib war ein weit offenes Tor, durch das die Sonne hereinschien.

"Ich spüre es! Da ist etwas!"

"Gut! Mach weiter. Fick mich richtig durch!", schluckte sie und genoss die doppelte Wärme, die von ihrer Muschi und von ihrem Herzen aus durch ihren Körper flutete. Es würde klappen! Sie würde ihm helfen! Ihn erlösen!

"Und wie ich dich ficke!"

Er ließ alle Beherrschung fahren und knallte im Sekundentakt gegen sie. Sein Schwanz war ein Kolben, der in seinem Zylinder auf und ab fuhr, befeuert von den wahnsinnigen Explosionen seines enthemmten Triebes. Sie konnte sich diesem Rammbock aus schierer Geilheit nur hingeben, ihn aushalten, sich ihm ganz zur Verfügung stellen.

Und sie wollte auch gar nichts anderes. Sie war seine Erlöserin. Ganz bestimmt!

Jetzt klammerte er sich an ihre Taille, packte sie so hart, dass seine Fingerspitzen sich schmerzhaft in ihren Bauch bohrten. Aber selbst das fügte nur eine neue, heiße Note zu der gemeinsamen Lust hinzu. Er stieß und pumpte und keuchte und ächzte, und sie erzitterte unter jedem Stoß wie ein Baum unter der Axt des Holzfällers. Immer noch schneller, noch heftiger, noch intensiver, bis...

"GGAAAAHHH!"

Sie implodierte. Eine Zeitlupeneruption gedehnter Lust, flackernde Lichtbogen der Ekstase, über ein endloses Sekundenraster gedehnt. Wieder und wieder krümmte sie sich zusammen, warf sich nach hinten, gegen ihn, spießte sich an seinem Dorn auf, zitternd und klagend. Rudi hielt sie manisch gepackt und trieb seinen Schwanz in sie, als wollte er sie zur Gänze durchbohren. Ihre Sinne zerflossen in ölschillernden Schlieren...

***

"Uuhh..."

Susanne tauchte aus der halben Ohnmacht auf wie aus einem tiefen, dunklen See. Immer noch schien draußen die Sonne, fuhren Autos, drehte sich die Welt. Höchst erstaunlich, wenn man es genau bedachte.

Sie erinnerte sich. An das abseitige Liebesspiel. An Rudi. An ihr gemeinsames Ziel. Sie lag auf dem Bett. Es fühlte sich an, als hätte sie einen Tritt von einem Pferd in den Bauch bekommen. Stöhnend wälzte sie sich auf die Seite.

Rudi hockte neben ihr. Sein Schwanz glänzte in einem wütenden Rot, so prall und groß wie eh und je. Die wilde Freude in seiner Miene passte nicht dazu.

"Was ist?" Sie kämpfte sich hoch. "Was ist passiert?"

"Etwas Wunderbares", flüsterte er. "Jetzt bin ich ganz sicher. Es funktioniert. Es wird funktionieren."

"Wirklich?" Sie erwiderte sein Lächeln und wies auf seine Erektion. "Aber das ist doch noch immer da."

"Ja, ich weiß. Aber gerade eben, als ich dich von hinten gefickt habe, da habe ich es ganz deutlich gespürt." Er lachte auf, wild und befreit. "Es ist anders als früher. Ich glaube, die Idee war richtig: Ich muss das tun, was ich geil fand, bevor der Fluch mich traf. Wenn du dann die selbstlose Seele bist, dann müsste es klappen."

"Das ist ja..." ein heißes Gefühl der Zuneigung stieg in ihr hoch und sie griff nach seinen Händen. Also hatte ihr Gespür sie doch nicht getrogen. Sie war seine Erlöserin. Es war ihre Bestimmung.

Dann sah sie wieder auf seinen abstehenden Schwanz, ernüchtert.

"Aber was fehlt noch?", fragte sie. "Warum hat es gerade nicht gereicht?"

"Ich weiß es nicht." Er seufzte. "Ich spüre nur, dass wir auf der richtigen Spur sind."

"Was mochtest du denn noch, als du jung warst?", wollte sie wissen.

"Hm." Er kratzte sich nachdenklich am Kinn. "Meine Ansprüche waren nicht so hoch. Ich wollte eben Sex." Dann weiteten sich seine Augen. Er erstarrte.

"Was?"

"Einen Traum hatte ich damals", flüsterte er und sah sie mit einem seltsamen Ausdruck in den Augen an. "Einen unerfüllbaren."

"Welchen?"

Er setzte an, stockte. Sie drückte ermunternd seine Hand.

"Analverkehr." Seine Stimme war kaum zu hören.

"Anal...?"

Er sah ihren Gesichtsausdruck und seufzte müde.

"Ich weiß", murmelte er. "Das kann ich nicht von dir verlangen. Nur wenige Frauen mögen das. Du hast vermutlich keine Erfahrungen damit, oder?"

"Nein", hauchte sie, die Augen niedergeschlagen. Ihre Wangen brannten alleine bei der Vorstellung, dass sie...

"Vergessen wir´s." Er lachte auf, mit einem bitteren Ton darin. "Du hast mir auch so schon total geholfen. Jetzt kann ich wieder Hoffnung haben. Vielleicht..."

"Wir können doch jetzt nicht aufgeben", unterbrach sie ihn. "Wir sind doch schon so weit gekommen."

"Aber... willst du das wirklich?"

Susanne zwang sich zu einem tiefen Atemzug, schluckte die Luft richtiggehend. "Ja", flüsterte sie. "Das kann doch nicht so schwer sein. Andere Frauen schaffen das doch auch, oder?"

"Susanne! Du bist so..."

Er schloss sie in die Arme. Sie schmiegte ihre Wange an seine nackte Brust, ganz erfüllt vom Glück und von ihrer Mission.

"Du musst mir sagen, was ich tun soll", meinte sie nervös.

"Oh ja, das mache ich. Das ist gut. Sehr gut! Das ist es, ich spüre es. Es muss das Richtige sein!"

Mit einem freudigen Lachen sprang er auf und hastete ins Bad. Gleich darauf erschien er wieder, ein weißes Plastikfläschchen in der Hand.

"Gleitöl." Er kicherte. "Gottseidank habe ich das immer dabei, weil mein Schwengel sich oft so an der Hose reibt, dass ich ihn damit beruhigen muss. Das können wir jetzt gut gebrauchen."

"Aha."

"Leg dich hin. Auf den Bauch. Entspann dich." Rudi war Feuer und Flamme. "Ich öle dich ein und dehne dich ein wenig. Dann müsste es gehen."

"Also... in Ordnung."

Noch mehr Sex an diesem Nachmittag. Noch ein Hauptgang, nachdem man schon zwei komplette Menüs hinter sich hatte. Der Gedanke an körperliche Erregung widerstand ihr beinahe. Dennoch streckte sie sich auf dem Bett aus. Sie spreizte die Beine, obwohl ihr Puls schwer und bang ging.

"Ganz ruhig. Das ist nichts Schlimmes. Vielleicht gefällt es dir ja sogar."

Susanne machte ein zustimmendes Geräusch, ohne daran zu glauben. Sie wusste, dass es Leute gab, die auf solche Praktiken abfuhren. Sie selbst hatte den Gedanken immer als sonderbar und irgendwie schmutzig abgetan. Jetzt lag sie hier und wartete darauf, dass dieser Mann ihr seinen Jahrhundertprügel hinten reinschob! Vor Scham vergrub sie ihr Gesicht in einem Kissen.

Da waren auch schon seine Hände. Eine kühle Flüssigkeit, schnell über der Haut verteilt. Massierende, schlüpfrige Berührungen. Er ölte erst großflächig die Hinterbacken ein, von der Taille bis zu den Schenkeln. Dann widmete er sich der Innenseite. Bald schmatzte dort ein dicker Ölfilm und troff Susanne zwischen den Beinen hindurch.

"Entspann dich. Lass ganz locker, da hinten. Ich gehe erst mit einem Finger rein, damit du dich daran gewöhnen kannst."

Neue, direktere Stimulationen, genau auf ihrem Anus. Das Öl verminderte den Widerstand fast auf Null. Sie atmete bewusst tiefer und machte sich weich und bereit. Mit sanften, kreisenden Bewegungen drängte er eine Fingerkuppe in ihre Rosette. Sie schnaufte und widerstand dem Impuls, den Po zusammenzukneifen. Tiefer und tiefer tauchte er in sie, bis sie zusammenhanglos stöhnte. Der Finger berührte sie dort, wo noch nie ein Fremder - oder sie selbst - hingekommen war. Verbotene Empfindungen erfüllten ihren zerschlagenen Unterkörper, ungeahnte Reize jagten durch das Rückgrat und schlugen Fünkchen in ihrem Gehirn.

Er zog und dehnte sie nun, feine, methodische Bewegungen in alle Richtungen. Der Drang zum Zusammenkneifen schwächte sich ab, wurde ersetzt von einer unbekannten Lockerheit, einer neuen Art der Entspannung.

Sie keuchte auf. Waren das nun zwei Finger, die da in ihr kreisten?

"Jetzt bist du gleich soweit."

Er kniete sich zwischen ihre Schenkel, streckte sich aus. Etwas Dickes, Heißes berührte sie hinten und suchte, drückte. Fand die richtige Stelle, noch von seinen Fingern besetzt, die jetzt aber herausgezogen wurden.

"Ganz locker!"

"OOH!"

Sein Schwanz presste sich auf ihren After, groß und hart und hitzig. Der Druck nahm zu, erst interessant, dann mühsam, schließlich schmerzhaft. ´Ich bin seine Erlösung! Ich bin seine Erlösung´ ging es wie ein Mantra durch ihren Kopf.

Ein Weiten, ein Vordringen. Sengende Pein.

Sie schrie in das Kissen. Jetzt hielt sie es nicht mehr, ihr Schließmuskel krampfte sich zusammen. Aber es war zu spät. Mit einem machtvollen Hüftstoß war er so weit in sie vorgestoßen, dass sie ihn nicht wieder herausdrücken konnte. Unter Schluchzen ruckte sie ihren Hintern hin und her, vor und zurück, suchte nach einer besseren Position, einer leichteren Lage, einem Entkommen vor diesem spaltenden, reißenden Schmerz.

Doch Rudi hielt den Druck aufrecht, so dass jede Bewegung ihn nur noch tiefer vordringen ließ. Sein Schwanz fühlte sich größer an als ein Telegrafenmast.

"Jaaaahhh. Das ist es! Das ist es..." drang seine verzückte Stimme an ihr Ohr. Sie knirschte mit den Zähnen und ballte die Finger zu Fäusten, um die Folterqual irgendwie auszuhalten. Ihr Hintereingang, sonst ein verschämtes kleines Löchlein, fühlte sich so weit an wie ein vierspuriger Tunnel. Rücksichtslos aufgesprengt, roh genommen, jede Berührung, jedes Zucken eine weitere Marter, eine exquisite Züchtigung.

Bewegung setzte ein. Er begann sie in ihr Poloch zu ficken. Das Fegefeuer dort hinten flammte hell auf, verbrannte Haut und Fleisch, drang bis auf die Knochen. Sie heulte lautlos in das Kissen und ertrug die brutale Attacke auf ihre intimste Stelle, so gut es ging. Da waren keine Gedanken mehr, keine Hoffnungen, keine Gefühle. Nur noch ein Durchhalten, irgendwie.

"Oh Baby." Er klang beinahe andächtig. "Ja, ja, ja, jajaja..."

Es ging jetzt etwas leichter. Die Stöße zerfetzten sie nicht mehr, sondern fühlten sich an wie harte Schläge in den Leib. Sie entspannte sich ein ganz klein wenig. Das war immer noch arg, aber so konnte sie es aushalten. Wie diese Wurzelbehandlung letzten Sommer. Dr. Körber hatte in ihrem Mund herum gebohrt und geschabt wie ein Archäologe auf der Suche nach einem prähistorischen Knochen. Trotz der Spritzen tat das verdammt weh. Aber sie hatte es geschafft. Also konnte sie das hier auch schaffen, oder?

Besonders, da die fortwährende Reibung und Überreizung anscheinend ihren Anus langsam betäubte. Der Schmerz sank zu einem dumpfen Hintergrundgeräusch ab, überlagert durch Druck, Reibung, Hitze, Erregung.

Erregung?

Tatsächlich. Verblüfft registrierte sie, dass die Glut in ihrem Po sich ausgeweitet hatte. Ihre malträtierte Scham, noch pochend von den vorangegangenen Schlachten, griff die Impulse auf und prickelte mit, verband sich auf bizarre Weise mit dem anderen Eingang.

Sie lockerte sich noch mehr. Inzwischen fühlten sich Rudis Fickstöße fast leichtgängig an. War das auf die Muskelentspannung ihres Rektums zurückzuführen, oder war nun mehr Feuchtigkeit im Spiel? Egal! In jedem Fall glühte ihr misshandelter Beckenboden wie ein Kochtopf, der zu lange auf dem Feuer gestanden hatte. Nicht unangenehm, nur berückend intensiv. Und sinnlich.

Rudi schwebte im siebten Himmel, seinen zusammenhanglosen Wortfetzen nach zu urteilen. Sein Schwanz, seit vierzig Jahren ohne Erleichterung, fühlte sich an wie weißglühendes Metall, wenn er bis zum Anschlag in sie fuhr.

Und sie genoss es jetzt sogar, erwartete jeden Stoß lustvoll, wollte ihn, wollte mehr, immer mehr. Ihr Körper brannte lichterloh, auf eine Weise, die kaum noch erotisch getönt war, sondern existenziell. Ihr Dasein war nur noch an einen Zweck geknüpft, kannte nur noch ein Ziel. Mit einem Röcheln breitete sie die Arme weit zu den Seiten hin aus und hielt ihm ihre Kehrseite hin.

"Ich glaube..." flüsterte er heißer.

"Ja?"

"Ich glaube, ich..."

Wildes, abgehacktes Pumpen. Schmerz, Lust, Feuer, Eis.

"Ich glaube, ich komme gleich!"

Sie konnte nicht antworten. Zu wenig Luft in den Lungen, und zu viel in dem Ballon, zu dem sich ihr Herz plötzlich aufblähte.

Es klappte! Sie spürte genau, wie seine Bewegungen dringlich wurden, dann hektisch, schließlich frenetisch.

Und dann brüllte er wie ein Löwe und schüttelte sich, als ob er in einem Wildwasser stehen würde. Neue Hitze in ihr, nass und glitschig, sein Rohr bewegte sich plötzlich fast ohne Reibung.

Susanne jauchzte, vor Glück und stolzer Erfüllung, und wegen der unglaublichen, berauschenden Welle, die sich in ihr hoch wälzte. Das war ein Orgasmus, aber ein völlig anderer als jeder zuvor. Tiefer und erdiger. Geradezu animalisch. Wie ein Nachhall aus einer längst vergangenen Zeit, in der die Menschen nichts weiter waren als lüsterne Affen, die sich manchmal auf die Hinterbeine erhoben.

Ein neues Zucken durchfuhr Rudi, treu übermittelt durch die organische Verbindung von Schwanz zu Darm. Sie achtete nicht darauf, zu sehr in der eigenen Wonne gefangen. Ihr ganzer Leib arbeitete von selbst, zuckte und krampfte und pulsierte.

Erst als der Mann nach vorne kippte, auf ihren Rücken, bemerkte sie, dass etwas nicht stimmte. Da rutschte er auch schon zur Seite, neben sie. Sein Schwanz löste sich aus ihrem geschwollenen Anus wie ein Pfropfen aus dem Abfluss. Das klang verschmiert und unanständig, und sie keuchte auf bei dem plötzlichen Wechsel.

Dann sah sie ihn. Er lag auf dem Rücken, beide Hände in die Brust gekrallt. Die Augen waren so weit nach oben gedreht, dass sie wie weiße Billardbälle aussahen. Sein maßloser Schwanz stand schon auf Halbmast und schrumpfte jede Sekunde weiter. Grausiges Ächzen drang aus seiner Kehle.

Susanne schrie.

***

Einer der Rettungssanitäter stand über die Trage gebeugt und prüfte die Infusion, die in Rudis Arm mündete. Der andere war unten, es gab irgendein Problem mit dem Fahrzeug. Susanne kauerte auf dem Stuhl, die Füße hochgezogen und die Arme um die Knie geschlungen. Sie hatte sich in das Laken geschlungen, das nun wie ein die Karikatur eines Brautkleids um sie gefaltet lag.

Der Notarzt, ein junger Typ mit Nickelbrille, füllte ein Formular aus und sprach mit der Hotelmanagerin.

"Er ist über den Berg. Den bekommen wir wieder hin", meinte der Arzt beruhigend. "Noch zu jung, um richtig Schaden zu nehmen."

Susanne blickte nicht auf, sagte nichts. 62 Jahre konnte man nicht als jung bezeichnen. Aber vielleicht war das ein Vorteil des Fluchs, wenn Rudi jung blieb, rein körperlich gesehen. Wie ein Opa hatte er im Bett jedenfalls nicht gewirkt.

Aber das ging den Notarzt nichts an. Also wozu antworten?

"Wenigstens ist diese dumme Geschichte nachmittags passiert." Die Frau vom Hotel hatte die Hände vor der Brust verschränkt und sah finster unter ihren zusammengezogenen Brauen hervor. "Abends sind mehr Gäste da. Dann kann das schnell ziemlich unangenehm werden."

"Hm." Der Arzt streifte sie mit einem kühlen Seitenblick. "Haben Sie die Daten des Patienten?"

"Ja. Ein Jürgen Groß, wohnhaft in Fürth, Schwanengasse drei. Geboren 1984. Also achtunddreißig Jahre alt."

"Was?" Susannes Kopf ruckte hoch. "Jürgen Groß? Achtunddreißig? Ich dachte..." Sie biss sich auf die Lippen und verstummte. Warum hatte Rudi einen anderen Namen angegeben? Weil die Frau am Empfang dumme Fragen gestellt hätte, wenn er sein wahres Alter angegeben hätte? Sie duckte sich unter den fragenden Blicken des Arztes und der Managerin. Die beiden sahen sich kurz an und ignorierten Susanne wieder.

"Ein Schlaganfall?", fragte die Frau.

"Nein. Herzinfarkt." Der Arzt seufzte. "Ein kleiner."

"Der Fluch", murmelte Susanne. Sie fühlte sich elend. Gerade noch dachte sie, Rudi (Jürgen?) sei endlich erlöst. Erlöst mit ihrer, Susanne Bickings, Hilfe. Und dann ein Herzinfarkt! Welch ungeheure Ironie des Schicksals. Oder war das ein letzter, perfider Triumph der Zigeunerhexe?

"Fluch?" Anscheinend hatte der Mediziner das gehört. Er schnaubte und sah sich um. Nahm Rudis übergroße Lederjacke und suchte in den Innentaschen herum. Mit einem Laut der Genugtuung zog er ein durchsichtiges Plastikdöschen hervor und hielt es gegen das Licht.

"Das dachte ich mir", nickte er vor sich hin. "Das ist sicher eines dieser neuen, synthetischen Potenzmittel. Stärker als Viagra und Cyalis zusammen. Der wollte den Bullen spielen und hat nicht mit den Nebenwirkungen gerechnet. Eine massive Überdosierung, vermute ich mal."

Susanne zog die Decke enger um sich. Ihr war plötzlich eiskalt. Verzweifelt schluckte und blinzelte sie, um den Sturzbach zurückzuhalten, der sich hinter ihren Augen aufstaute.

Alles nur eine Lüge? Ein Trick? Eine abgefeimte Anmache, um das junge, blöde Mädel vom Dorf ins Bett zu kriegen? Sie sogar zum Analsex zu motivieren? Zu Dingen, die sie sonst kilometerweit von sich gewiesen hätte?

Und sie, die doch nur helfen, nur heilen wollte, war die Dumme? Das betrogene Opfer? Der Schuft musste das alles von langer Hand geplant haben. Das war wohl eine erprobte Masche von ihm. Setzte sich in ein Museum, spielte den Leidenden, und wartete auf die nächste Tussi mit Helfersyndrom, die ihn ansprach. Die auf solche Geschichten abfuhr. Die ihn praktisch anfleht, sie ins Bett zu nehmen und alles mit ihr zu machen, was immer er will...

Die Welt stürzte ein. Große Stücke brachen ab und stürzten in die Tiefe, der Rest zersplitterte um sie herum. Dieser lange, erbärmlich klagende Laut drang nicht aus ihrer Kehle, sondern direkt aus ihrem innersten Kern.

Irgendwann gab der Arzt ihr eine Beruhigungsspritze.

***

Susanne tauchte aus dem unruhigen Halbschlaf auf und öffnete die verklebten Lider. Der Wecker neben ihrem Bett zeigte halb acht Uhr abends. Draußen war noch hell, aber nur wenig Licht sickerte durch die geschlossenen Rollläden.

Sie hatte praktisch den ganzen Tag geschlafen. Ebenso wie die letzten beiden. Dennoch fühlte sie sich schlaff und müde. Innerlich hohl und schwarz, so wie die Überreste einer ausgebrannten Ruine.

Sie lag im Bett, seit sie jemand von München heimgebracht hatte. Ein Taxi oder so, sie wusste es nicht. Nur mit Mühe hatte sie es fertiggebracht, eine kurze Mail an die Schule zu schreiben und sich für den Rest der Woche krank zu melden.

Die finstere Depression hielt sie gefangen, erstickte sie unter der drückenden Last der Erinnerungen. Sie weinte nicht mehr. Sie lag nur da, mit geschlossenen Augen, und wartete darauf, dass der Tag verging. Die Gedanken kreisten in ihrem Kopf herum wie in einem Karussell. Immer dieselben.

Seufzend drehte sie sich auf die Seite und kratzte sich am Po. Das juckte dort so eigenartig. Sofort musste sie wieder an München denken. An Rudi. Oder Jürgen, oder wie immer dieser Schuft heißen mochte. Sie hoffte, er würde sterben an seinem Herzinfarkt. Gleichzeitig quälten sie Schuldgefühle wegen diesem Wunsch. Das löste weitere Schuldgefühle aus, weil sie anscheinend nicht einmal stark genug war, den Halunken richtig zu hassen. Nicht einmal jetzt, nach drei Tagen bodenlosen Leids.

Sie kratzte stärker. Sie hatte zwar geduscht, sehr lange und sehr ausgiebig. Doch immer noch fühlte sie sich befleckt. Beschmutzt von seinem Sperma und seiner elenden, unsagbaren, abgrundtiefen Gemeinheit.

Das hörte überhaupt nicht auf. Das Jucken schien direkt in ihrem Anus zu sitzen. So tief in ihrem Fleisch, dass ihre rubbelnden Finger es nie erreichen konnten. Hatte sie sich etwa bei diesem Strolch auch noch mit einer Geschlechtskrankheit angesteckt? Konnte man sich am Hintern überhaupt infizieren?

Sie legte sich auf den Bauch und spreizte die Beine. Mit einer Hand zog sie eine Hinterbacke zur Seite, mit der anderen massierte sie ungeduldig ihre Rosette. Zwecklos. Das Jucken wurde stärker. Es brannte ein wenig. Sie ließ ihre Finger langsamer kreisen, aber mit mehr Druck.

Das fehlte ihr jetzt gerade noch! Zum Arzt zu gehen und einzugestehen, dass sie Analsex getrieben und sich dabei wohl etwas eingefangen hatte. Wie der sie ansehen würde. Was er denken würde! Dass sie es jeden Tag so trieb, vielleicht. Dass es sie erregte. Sie scharf machte, unglaublich scharf. Dass sie geradezu darauf wartete, wie sich ein Riesenschwanz in ihren Hintereingang bohrte...

Verwirrt hielt sie inne. Ihre Muschi prickelte. Das sehnsüchtige Ziehen in ihrem Unterleib fühlte sich erschreckend vertraut an. Probehalber drückte sie erneut auf ihren After. Leises Kitzeln, das sich an ihren Nerven entlang arbeitete.

"Oh nein", hauchte sie fassungslos. Aber es half nichts. Wie unter Zwang streichelte sie sich in der Pospalte, stimulierte sich, massierte, drängte, rieb. Ihr Atem ging hastig, sie hatte die Augen fest geschlossen, wollte nichts sehen, nichts hören. Auch nichts fühlen, aber das ging nicht. Warme Wellen schwappten durch ihren Körper, träge Lust, gepaart mit Nadelstichen der Ungeduld. Sie musste einfach...

Nein! Das nicht! Sie wollte sich nicht weiter streicheln, nicht weiter machen. Doch dann war ihr Mittelfinger irgendwie hinein geglitten. Sie stöhnte auf. Der Reiz war viel direkter dort. Größer. Strahlender.

Entgeistert sah sie sich selbst zu, wie sie einem gewaltigen, analen Orgasmus entgegen taumelte. Genau wie im Hotel, mit diesem Mann. Ihr Finger schob sich tiefer in den engen Hintereingang, ganz von selbst. Sie reizte sich, stimulierte sich, drängend, hetzend jetzt. Ja! Sie spürte es wieder, dieses andere Gefühl, diese Ankündigung der Explosion, dieses Brennen und Nagen da hinten.

Schluchzend rubbelte sie ihren After. Die Welle bäumte sich auf, immer höher, immer weiter, bis in den Himmel...

...doch der jenseitige Höhepunkt, der darin lauerte, schien im gleichen Maße immer weiter zurückzuweichen!

Susanne schrie vor Wut und unerfüllter Lust und rappelte sich hoch, keuchend wie nach einem Kampf. Sie brauchte... ah! Mit taumelnden Schritten wankte sie in die Küche, zum Kühlschrank. Ja, die Karotten lagen noch im untersten Fach. Sie schnappte die dickste und längste davon und fauchte triumphierend. Öl... Olivenöl! Und dann...!

Sollte sie die Karotte erst ein paar Minuten in heißes Wasser legen? Ach was, keine Zeit. Ihr Rektum glühte, das würde das Gemüse sofort auf Temperatur bringen. Das Ding war deutlich kleiner als Rudis Schwanz, also musste es problemlos funktionieren, oder? Oder??

Sie hielt es nicht mehr aus. Mit zitternden Fingern trocknete sie die orangene Form ab, schüttete einen Schwall Öl darüber und kniete sich dann breitbeinig auf den Fliesenboden.

"AHHH!"

Göttlich! Wunderbar hart und kalt fuhr das dicke Ende der Karotte in ihren After, vom Öl hübsch glitschig. Die Stimulation am Schließmuskel trieb die Wollust sofort wieder auf die Spitze. Sie umfasste die Spitze und rammte sich das Ding wieder und wieder in den Darm, schluchzend vor ungestillter Sehnsucht.

Mehr Reibung. Mehr Erregung. Mehr Lust. Doch es half nicht. Je heftiger sie ihr Poloch bearbeitete und gleichzeitig die Finger der anderen Hand in die Muschi krallte, umso höher trieb der Punkt der Erlösung, immer wenige Zentimeter außerhalb ihrer Reichweite.

Sie warf sich herum, weinend vor Frustration. Das konnte doch nicht sein! Mehr! Sie brauchte einfach mehr!

Ah! Die Zucchini!

***

"Hallo? Ist noch jemand hier?"

Dr. Klaus-Dieter Rowert sah auf. Eine junge Frau stand in der Tür seines Büros und atmete schwer. Hübsch, aber eigenartig. Ihre Augen zuckten umher wie hyperaktive Wespen.

"Wir haben schon geschlossen", sagte Klaus-Dieter sanft. "Ich bin nur noch hier, weil ich morgen zu einem Kongress fahre und meine Unterlagen vorbereite. Bitte wenden Sie sich an einen der Aufseher draußen."

Als wissenschaftlicher Mitarbeiter im "Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma" in Heidelberg war es wirklich nicht seine Aufgabe, sich um verirrte Besucher zu kümmern. Vor allem nicht jetzt, am Sonntagnachmittag, wenn die Ausstellung eigentlich schon zu war.

"Kennen Sie sich mit Zigeunerflüchen aus?" Die Frau hatte seine Worte überhaupt nicht zur Kenntnis genommen.

"Zigeunerflüche?" Er runzelte die Stirn. "Solche Begriffe gelten heutzutage als rassistisch. Sie meinen die traditionellen Rituale der Sinti und Roma?"

"Ich meine Flüche." Sie war eingetreten und schloss die Tür hinter sich. "Richtige, funktionierende Flüche."

Klaus-Dieter überlegte. Die Kleine sah gut aus, keine Frage. Mittelgroß, gute Figur, etwas nachlässig in ein leichtes Kleid gehüllt. Ziemlich schräg drauf, das spürte er. Aber auch - irgendwie faszinierend. Anregend. Erregend.

In seiner Hose bildete sich eine anständige Erektion.

"Flüche", murmelte er, von der Heftigkeit seiner Reaktion überrascht. "Ich habe ein paar Sachen gelesen. Um was geht es denn?"

Die Frau zögerte und starrte ihn an. Ja, sie schien ihn erstmals richtig wahrzunehmen. "Jemand wurde verflucht", sagte sie mit neutraler Stimme. "Vor vielen Jahren. Von einer alten Zigeunerin. Sie hat ein Pulver über ihn ausgestreut. Er sollte leiden, bis ihn eine selbstlose Seele von seiner Qual erlöste."

"Das kommt mir bekannt vor", nickte Klaus-Dieter. "Solche Elemente gibt es durchaus in den Legenden der Sinti und Roma."

"Das sind keine..." Die Frau unterbrach sich. "Was ich eigentlich wissen will: Kann es sein, dass die ´selbstlose Seele´ deshalb so selbstlos sein muss, weil sie den Betreffenden nur erlösen kann, indem sie den Fluch auf sich nimmt?"

"Ja, das stimmt!" Er lächelte überrascht. "Es gibt da eine alte und ziemlich bekannte Geschichte über einen Mann. Er ist feige und versteckt sich im Gebüsch, als Banditen das Lager seiner Familie angreifen. Da verflucht ihn eine alte Hexe, so dass er sich künftig bei jedem Angriff mit blanker Brust den Feinden entgegenwerfen muss.

Beim ersten und zweiten Mal geht das gut. Er erschlägt die Bösewichte und wird zum gefeierten Helden. Aber dann erfährt er, dass die Räuber ein drittes Mal kommen werden, diesmal mit mehr Männern, und dass sie ihn zuerst töten wollen. Er weiß also, dass er am nächsten Tag sterben wird.

In dieser Nacht erhört ihn das Mädchen, in das er schon lange verliebt ist, die Tochter des Anführers. Sie weiß von dem Fluch. Ohne dass er es bemerkt nimmt sie ihn auf sich. Als die Räuber angreifen, da steht sie plötzlich mit einem Schwert ganz vorne in der Kampflinie. Sie wird erstochen, doch als die Räuber bemerken, dass sie eine Frau getötet haben, nehmen sie erschrocken Reißaus. Ihr Geliebter bringt sich aus Scham und aus Liebeskummer selbst um."

"Ja!", nickte sie mit sonderbar flackernden Augen. "Ja, das kommt hin."

"Eine ziemlich traurige Geschichte." Klaus-Dieter lachte unbehaglich und ignorierte das Rohr in seiner Hose. "Aber warum interessiert sie das denn?"

Die Frau schlang sich die Arme um den Leib als sie ihr kalt. Dann sprach sie weiter. Langsam, als ob sie dozieren würde. "Wenn der Fluch also zum Beispiel darin besteht, dass man immer Durst hat, aber nichts trinken kann, dann würde dieser Fluch sozusagen weiterwandern? Dann würde derjenige, der den Verfluchten erlöst, dazu verdammt sein, selbst immer Durst zu haben?"

"So in etwa. Viele dieser Geschichten transportieren archaische Muster. Ewige Rache ist eines davon. Man kann ihr nicht entkommen, sondern sie höchstens umleiten. Das ist ein fester Teil ihrer Kultur. Eh - was haben Sie denn?"

Die Frau war an der Tür, an die sie sich gelehnt hatte, hinab geglitten. Jetzt saß sie auf dem Boden, die Hände auf dem Gesicht. Sie bot ein Bild tiefster Verzweiflung.

Klaus-Dieter eilte um seinen Schreibtisch herum und kniete sich neben sie. Er legte ihr eine Hand auf die Schulter und fühlte sich ungeschickt und hilflos dabei. Aus der Nähe wirkte sie jünger, und zerbrechlicher.

Das Mädchen nahm die Hände von den Augen und sah ihn an. Ihre Augen schimmerten wie polierte Knöpfe.

Sie fragte: "Mögen Sie Analsex?"

ENDE

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