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Sandstürme - Der Tag danach (fm:1 auf 1, 10520 Wörter) [12/16] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Oct 15 2021 Gesehen / Gelesen: 7494 / 5709 [76%] Bewertung Teil: 9.45 (102 Stimmen)
Zurück von der Insel müssen sich Pilot Martin und Flugbegleiterin Sonja erst wieder finden. Welche Gefühle sind übrig geblieben, lohnt es sich um die Beziehung zu kämpfen und spricht Martin eigentlich Italienisch?

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© Bill Hayman Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

Sandstürme - Der Tag danach

Am nächsten Morgen wachte ich auf und wusste nicht mehr, was gestern alles Echt und was Fiktion war. Es war so, als ob ich gestern in einer Parallelwelt mein Dasein gefristet hätte, in der meine Existenz in allen Grundwerten erschüttert worden wäre. Sonja schaute mich schon mit einem lächelnden Gesicht hellwach an.

"Ich hatte gestern Abend mächtig Angst um dich", sagte sie mit ihrer typisch ruhigen Stimme. Sie blickte mich liebevoll an. Es fühlte sich vertraut und nach zuhause an. Sie wollte mit ihren beiden Händen nach meinem Gesicht greifen und da war es noch immer, ihr Tattoo. Ich begann wieder zu heulen, weil plötzlich alle unguten Gefühle des Vortages auf einen Schlag mein Herz trafen. Ich sah nicht das Tattoo sondern Rodion und Sonjas Erniedrigungen. "Hey, ich bin immer noch die gleiche Frau, die dir die Schallplatte geschenkt und dich in Dubai besucht hat. Ich liebe dich, ich will nicht mehr ohne dich sein", sagte Sonja und küsste mich. Ihr Kuss schmeckte billig. Ich konnte keine Emotionen mehr für sie aufbringen. Ich schaute hinunter in ihren Intimbereich. Auch die Rasur für das gewünschte Piercing war kein Traum. Ich war niedergeschlagen aber fing mich zum Glück langsam wieder.

"Ich muss heute nochmal ins Studio vorbei, weil ich wegen dem Tattoo schmerzen habe. Und ich kann nicht alles mit dir auf der Insel machen. Ich will einfach auf Nummer sicher gehen, um zu wissen, was noch möglich ist. Ok?", informierte mich Sonja.

"Ok, du findest den Weg, oder?", fragte ich sie nicht sonderlich interessiert.

"Ich bin leider etwas eingeschränkt. Das Tattoo muss noch heilen. Darum kann ich jetzt nicht in den Pool oder an den Strand und ich sollte nicht gross in die Sonne", sagte Sonja so professionell wie bei einer Ansage im Flugzeug.

"Aha, wie bezaubernd! Wir hätten also auch nach Murmansk oder nach Spitzbergen fliegen können! Das heisst, wir haben also nur noch ganz wenige Optionen für diesen gemeinsamen Kurzurlaub. Können wir wenigstens noch poppen?", fragte ich sichtlich genervt und wollte ihr mit dieser Aussage eine Auswischen.

"Ja, aber in einer erwachsenen Beziehung gibt es auch noch anderes", sagte Sonja von meinem Standpunkt erbost und belehrend.

"Erwachsen! Erwachsen? Zum Beispiel mit fremden Matrosen rummachen und den Badeurlaub auf Koh Samui mit selbstsüchtigen Scheiss-Tattoos sabotieren? Oh! Oder wie wäre es sich von einem fremden Kerl stundenlang bürsten zu lassen und sich ihm zu Ehren auch noch ein Tattoo stechen zu lassen? Das findest du also eine erwachsene Beziehung?", schrie ich die Fragen in den Raum.

"Sonst noch was?", fragte Sonja ruhig. Sie versuchte alles, um die Contenance zu bewahren. Ich stand auf und wollte ins Bad pinkeln gehen. Ich drehte mich zu ihr um.

"Fuck ja, da war auch noch das Abenteuer mit Zsa Zsa, das ich garnicht wollte und die verdammten Drogen, in die du uns reinmanövriert hast. Klar, ich hätt ja nein sagen können oder fragen, was die Russen uns da andrehen. Auch der Mist mit Stacy war nicht erwachsen. Aber schau dich jetzt mal an. Und diese Scheisse soll ich mir jetzt ein Leben lang auf deinem Oberarm anschauen müssen und dabei immer an Rodion denken? So, ich glaube das war es jetzt", sagte ich erbost aber etwas leiser wie vorhin zu Sonja. Sie war es nun, die wie ein Schlosshund zu heulen begann. Ich konnte ihr verheultes Gebrabbel nicht verstehen.

"Scheisse Martin, du wirst mich verlassen. Ich weiss es. Bitte bleib bei mir. Wir sind quitt... Bitte bleib bei mir. Bitte geh nicht fort. Das ist so schön was wir haben. Ich liebe dich", schluchzte Sonja und legte sich vor mich auf den Boden und umklammerte meine Füsse. Sie flehte wie um Vergebung und wiederholte manche Aussagen wie ein Mantra in Endlosschleife. Sie tat mir leid. Zu fest hallten aber die Bilder von der Insel wie ein Echo nach, zu fest hat mich Sonja zurückgewiesen und erniedrigt. Jetzt bin ich nicht mehr vor Geilheit geblendet. Ich denke klar und sehe keine gemeinsame Zukunft mehr. Aber dieser fast schon fremd gewordene Mensch tat mir leid. Ich half ihr auf und legte sie auf

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