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Neben der Spur (fm:Lesbisch, 3816 Wörter)

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Veröffentlicht: Oct 23 2021 Gesehen / Gelesen: 8756 / 6761 [77%] Bewertung Geschichte: 9.19 (42 Stimmen)
Manchmal ist es schwierig, eine Entscheidung zu treffen. Geht es um Verführung, oder bin ich eine willfährige Frau, oder schlug jetzt die lesbische Ader bei mir durch? Ich weiß es nicht. Jedes Jahr brachte neue Erfahrungen mit sich.

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© Linette Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

Neben der Spur

Ich bin eine ganz normale Frau, soweit es normale Frauen gibt. Ich glaube schon, wir alle sind etwas exzentrisch. Es gehört einfach dazu, sonst hätten wir ja gleich ein Mann werden können. Als normale Frau liebe ich die Welt, das Leben und die Männer. Schon frühzeitig interessierte ich mich für das männliche Geschlecht. Unter den Jungs in unserer Klasse war so das eine oder das andere Sahnestückchen. Beim gemeinsamen Sportunterricht konnte ich das gut beobachten. Und die Jungs beobachteten uns Mädchen genauso.

Über frühe Erfahrungen darf man ja nicht sprechen, denn alle werden erst ab achtzehn erwachsen, also mache ich jetzt mal einen Sprung in die Zeit nach dem Abitur. Der Stress der Schule war abgefallen und wie weggeblasen. Thema "blasen", da fällt mir gleich was ein. Ich hatte einen Freund als ich neunzehn war. Er war fünf Jahre älter und hatte seine Berufsausbildung schon hinter sich. Ich wollte gerne Modedesignerin werden. Zeichnen konnte ich schon immer gut, und als Frau interessierte mich natürlich die Mode. Entsprechend kleidete ich mich auch. Nicht dezent und zurückhaltend, wie ältere Frauen es tun sondern kess und sexy meinem Alter entsprechend. Meinem Freund gefiel das, und mir gefiel das, wie seine Reaktion und die Reaktionen anderer Männer ausfielen. Wie schon gesagt, wir Frauen sind ein wenig exzentrisch, oder man kann es auch extrovertiert nennen. Wir sind darauf bedacht, uns zu präsentieren und uns im bestmöglichen Licht erscheinen zu lassen.

Wichtig ist dabei unser Äußeres, unsere Erscheinung. Da ist zunächst mal das, was die Natur uns mitgegeben hat. Bei mir waren es dichte, leicht wellige braune Haare mit einem leichten Stich ins Rötliche, und ich hatte sie immer länger wachsen lassen. Wenn ich stillstand und sie sorgsam sortierte, reichten sie vorne bis kurz über die Nippel meines Busens. Mein Busen war nicht ausgefallen groß aber doch ein wenig üppig. Das passte zu meinem Hintern der rückwärtig sozusagen ein Gegengewicht bildete. Getragen wurde alles von meinen Beinen, die mir zu einer Größe von knapp eins siebzig verhalfen. Bei der Länge waren sie schön schlank und schier geraten. Das betonte ich noch, indem ich immer Schuhe mit hohen Absätzen trug. Selbst Sandaletten gibt es mit hohen Korkabsätzen. Mein Vorbau bedurfte keiner Unterstützung. Er hielt sich sehr prächtig selbst in Form. Und die knackige untere Hälfte meiner Rückseite betonte ich wiederum mit engen Kleidungsstücken, ob es nun Jeans waren, Shorts oder Miniröcke. Solche Röcke ließen also auch noch meine Beine zusätzlich zur Geltung kommen. Und wenn man keinen BH braucht, kann auch der Ausschnitt gerne noch ein bisschen tiefer ausfallen. Wer mich jetzt noch als introvertiert bezeichnen würde, der hat sie nicht alle. Wobei das ja noch wieder ein anderes Thema ist. Ich kann mich exaltiert kleiden und dennoch vom Wesen her introvertiert sein. Das traf aber bei mir sicher nicht zu.

Mein Äußeres war wie eine Annonce, die den "Kunden" ansprechen soll, um mit ihm in Kontakt zu kommen. War der Kontakt hergestellt, dann war meine Überzeugungskraft gefragt, und das konnte ich immer schon gut. Mein Freund hatte mich das erste Mal in so einer Aufmachung gesehen. Enger Minirock, hohe Absätze tiefer Ausschnitt. Seine Blicke sprachen Bände, meine Annonce hatte Wirkung gezeigt. Wie durch einen Zufall kam ich ihm in die Quere und wir stießen zusammen. Ich nahm die Schuld auf mich und entschuldigte mich bei ihm. Er wies meine Entschuldigung zurück, er sei es gewesen, der nicht aufgepasst hätte. Das alles geschah seinerzeit unmittelbar vor einem Eiscafé, und er lud mich ein. An dem kleinen Tischchen auf der Terrasse wusste ich mich in Positur zu setzten. Meinen Oberkörper hielt ich ihm stets zugewandt, und er erhielt entsprechende Einblicke in meine "Auslage". Leicht zur Seite gedreht, schlug ich meine Beine übereinander, sodass mein Rocksaum noch ein wenig höher rutschte. Meine Annonce, meine Kundenansprache und meine Taktik verfingen, er fragte mich, ob ich am heutigen Nachmittag noch was vorhabe. Hatte ich, ich war auf Männerfang.

Wir bummelten ein wenig durch die Gassen des kleinen Badeortes, in dem wir uns getroffen hatten. Er hatte Urlaub, und ich hatte an diesem Nachmittag frei. Ich wohnte unweit in einem anderen kleinen Dorf im Binnenland. Die Schule für Modedesign lag in der nächstgrößeren Stadt. Einer Eingebung folgend, kaufte ich mir in einem Geschäft für Bademoden einen Bikini und hatte ihn um fachmännische Beratung gebeten. Anschließend schlug ich vor, an den Strand zu gehen, um meine Neuerwerbung vorzuführen und zu baden. Im Prinzip hatte ich zwei

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