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Sara (fm:Lesbisch, 9623 Wörter)

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Veröffentlicht: Feb 15 2022 Gesehen / Gelesen: 13111 / 9423 [72%] Bewertung Geschichte: 9.58 (85 Stimmen)
Lilly auf Abwegen.

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Das sieht ihm ähnlich, kein Wort hat er davon am Telefon erzählt. Mann, das freut mich aber jetzt für dich. Den Knuff in die Rippen hat er sich verdient. Ah, er begreift, wofür der war. Grinst mich milde und verstehend an. Mann, Ulli, das wurde aber auch Zeit. Seit seiner Jugend hatte ich ihn nicht mehr in weiblicher Begleitung gesehen. Jetzt war er achtundzwanzig. Das Grinsen bleibt. Kleiner Strahlemann.

Ah, da ist Steffen mein, unser Cousin. Oh Gott, da hat ihm Gisela aber einen Anzug verpasst. Der arme Junge. Na, die sehen alle aus wie aufm Kostümball. So war das wahrscheinlich bei mir damals auch. Viel wichtiger und interessanter war jetzt aber die Kleine an Ullis Seite. Na, nicht Kleine. Das war schon eine richtige Frau.

Nicht so hinstarren. Dazu gibt es später noch Gelegenheit. Aber Geschmack hat er, mein allerliebstes Brüderlein. Soviel ist klar. Ah, jetzt hat der Pinguin das Wort. Sonnenbrille auf, und noch ein paar Minuten mit geschlossenen Augen gechillt, bevor hier wieder singend jubiliert wird.

Überstanden. Kopf fast restauriert. Der Rest wird einfach. Und vielleicht ausnahmsweise interessant. Na los, jetzt stell mich doch schon vor. Brauchst du noch'n Knuff? Er seufzte.

"Ihr kennt euch ja noch nicht. Das ist Sara. Und das ist meine kleine Schwester Liliane."

Que Sara, Sara...

"Lilly. Kein Schwein nennt mich Liliane. Oder nur solche. Freut mich. Was ist jetzt der Plan? Seid ihr eingeweiht?"

"Das Restaurant ist nicht weit von hier, aber die Familie will natürlich vorher Spazierengehen."

Natürlich. Wegen der alten Omas, Tanten und Onkel im Schneckentempo, wie bei jeder größeren Feier. Und das mit diesen Schuhen. Verdammt, daran hatte ich nicht gedacht. Na zumindest das Wetter spielte mit. Steffen war gut drauf. Keine Wunder, bei der Kohle, die er heute einsackte. Einen Fuffi kriegt er von mir auch. Also gut. Dann spazieren wir.

Natürlich werde ich wieder gemieden. Dackelte still leidend hinter dem offenbar frisch verliebten Paar her. Gute Figur, insgesamt hübsch. Mittellanges braunes Haar. Lachfältchen. Das freut mich, ein bisschen Humor kann Ulli gut gebrauchen. Und alles andere, was die sicher zu bieten hat.

Ha, da wird er ihr entführt. Jetzt beginnt die Familien-Sprechstunde. Selbst schuld, was musstest du auch Medizin studieren. Das lässt sich keiner entgehen, einen Arzt in der Familie. Jetzt werden gleich alle Wehwehchen hergebetet. Aber das ist meine Gelegenheit. Ich schließe zu ihr auf.

"Hey."

Sie schaute mich erfreut an.

"Lilly. Geht es dir nicht gut? Du hast irgendwie einen leidenden Gesichtsausdruck?"

"Die verfickten Schuhe. Drücken wie Sau. Außerdem hatte ich gestern beim Ausgehen leicht übertrieben."

"So, so. Na, dann wird dir die frische Luft doch guttun. Ich war total verblüfft vorhin, Ulrich hatte mir überhaupt nicht erzählt, dass er eine Schwester hat."

"Das sieht ihm ähnlich. Ich werde überall totgeschwiegen. Bin das schwarze Schaf der Familie. Määäh."

Sie lachte fröhlich. Okay. Und schon ins Herz geschlossen. Eine Infusion Leben in diese Zombie-Bande.

"Und wie kommst du zu dieser besonderen Auszeichnung?"

"Redlich verdient. Eine Klappe, die einigen hier peinlich ist, und zudem... mein Beruf. Und Berufung."

"Im Ernst? Jetzt machst du mich neugierig, der wäre was?"

"Eigentlich Einzelhandelskauffrau. Jetzt Schriftstellerin."

"Na, aber..."

"Pornographischer Texte. Ich habe die Stirn, meine abartige Veranlagung in die Welt zu posaunen. Originalton Stiefmuttchen. Verdiene mir mit der Geilheit Gleichgesinnter zwar nicht die goldene Nase, aber zum Leben reicht"s."

Sie kriegt sich kaum noch ein.

"Du bist echt krass. Darf ich fragen, was diese abartige Veranlagung ist?"

"Ich liebe und ficke ausschließlich das eigene Geschlecht. Das wird von den meisten so hingenommen, aber wirklich akzeptiert von vielen nicht. Na, die jüngeren haben da nicht so die Probleme mit. Und du?"

"Kein Problem. Im Gegenteil. Vor Ulli war ich auch mit einer Frau zusammen."

Sagenhaft. Und schon ist der Tag gerettet. Ulli, ich danke dir, dass du diese Frau in unser Leben gebracht hast. Und sei es nur als willkommene Ergänzung und Entlastung bei diesen ätzenden Schweinefeiern. Jemand, mit dem ich reden kann.

"Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie mich das freut. Aber ich wollte eigentlich nur wissen, was du beruflich machst."

"Ach so. Ich bin Psychologin. Kinder und Jugendpsychologie."

Ah, interessant. Da löste sich gleich ein Rätsel. Oder doch besser nachfragen?

"Bist am selben Krankenhaus wie Ulli?"

"Nö, ich arbeite in einem Kinderheim. Ulli habe ich über Freunde kennengelernt."

Der schloss jetzt wieder auf. Schaute mich misstrauisch an. Klar, wenn sie auch auf Frauen steht... das verunsicherte ihn bestimmt.

"Na, habt ihr euch schön unterhalten?", kam prompt seine irritierte Frage. Klar. Das hätte er am liebsten vermieden. Mir einen Maulkorb verpasst.

"Ja, du brauchst dir keine Sorgen mehr um peinliche Situationen zu machen. Ich habe sie voll ins Bild gesetzt. Seit wann seid ihr zusammen?"

"Drei Monate", gab er mit krauser Stirn zurück. Natürlich. Dass sie weiß, wer ich bin, ist wahrscheinlich seine geringste Sorge.

"Du bist seine jüngere Schwester, wenn ich das richtig verstanden habe?", meldete sich Sara zu Wort. "Wie alt bist du?"

"Vierundzwanzig. Ich weiß, heute sehe ich wie vierzig aus, aber ich habe gestern gesoffen bis zum Abwinken."

"Liliane ist... eine eher unkonventionelle Frau", erklärte mein Bruderherz mit stiller Verzweiflung. Es passte ihm gar nicht, dass Sara nicht schockiert wirkte, sondern richtig angetan. Vor sich hin grinste.

Scheiße, meine Füße. Na der Weg ist doch schön, kaum Glas zu sehen. Aus damit. Ah... schon besser. Warum auf dem Weg, ich weiche auf die Wiese aus. Das freute nun wieder Ulli. Ich war außerhalb der Gesprächsweite.

Und er kann ungestört turteln. Ist ja okay. Ich will sie dir nicht wegnehmen, Mann. Wurde wirklich Zeit, dass er endlich mal einen wegstecken konnte. Ich hatte mir wirklich langsam Sorgen um ihn gemacht.

Ganz der Vater. Furztrocken der Mann. Auch erst seit dem Mitte des Studiums, vorher war er ganz okay, wir zusammen manchmal auf Achse. Na, sie treibt ihm Saft rein. Und sicher raus. Ja, sie wirkte, als ob sie ihr Hühnchen zu braten wusste. Geile Ausstrahlung. Tolle Frau. Innerer Daumen hoch.

Leider wenige Gelegenheiten, mich mit ihr zu unterhalten. Hatten sie uns tatsächlich auseinandergesetzt. Mich an den Kindertisch. Mutig, mutig. Na, Kinder, wollt ihr schöne neue Schimpfworte lernen? Bei denen hatte ich einen Stein im Brett. Die fanden mich cool. Ich sie auch.

Ließen mich auch nach dem Essen nicht weg. Musste mit ihnen spielen. Das war auf fast allen Feiern so. Mein einziges Vergnügen dort. Änderte sich das jetzt? Hallo, wer kommt denn da?

"Ich wollte nur kurz tschüss sagen, ich muss tatsächlich noch zur Arbeit. Auf der Behindertengruppe ist ein Erzieher ausgefallen, da springe ich für den Spätdienst ein."

Oh, so ein Dreck.

"Das ist schade. Na, wir sehen uns doch hoffentlich bald wieder?"

"Machen wir, wir können ja mal alle drei zusammen Kaffee trinken, oder was unternehmen. Was meinst du?"

"Geil. Aber sowas von. Ich meine, klar, mit dem größten Vergnügen. Musst du arrangieren, Ulli wird sich rausreden wollen. Entlocke ihm meine Nummer."

"Klar, mache ich. Bis bald", verabschiedete sie sich mit breitem Grinsen.

"Was bedeutet geil, Tante Lilly?", fragte mich der kleine David.

Oh Scheiße. Okay. Mit halb zehn darf man das schon wissen. Oder?

***

Uh. Ich muss pissen, pissen, pissen. Die Türe auf, ins Klo, abgesetzt. Laufen lassen. Hurra. Scheiß Kaffee. Aber die Feier war ein schon ein kleines Highlight in dieser Kategorie. Hoffentlich rief sie mich wirklich bald an.

Okay, Wohnung im alten Zustand, Computer und Fernseher noch da. Geräusche aus dem Schlafzimmer? Ich fass es nicht. Sie ist immer noch da.

"Hey... öhm... Mädel. Du bist noch hier?"

"Monique. Du hast meinen Namen schon vergessen?"

Stimmt, der war abartig. Auf was für Ideen manche Eltern kommen...

"Nur verdrängt. Was ist mit dir? Geht es dir immer noch dreckig?"

Verführerisches Lächeln. Oder dessen Versuch.

"Nein, mir geht es gut. Ich habe gefrühstückt und gebadet. Aber... ich fand es schade, dass wir gestern nicht mehr dazu gekommen sind..."

Zu Kommen. Ja, das war der Plan. Sieh an. Geht auch ohne Alkohol? Das lässt hoffen. Sie zog das Deckbett weg. Ja, jetzt fällt mir wieder ein, warum du hier bist. Sehr schön.

"Wunderbar. Das sollst du kriegen. Wow. Du bist schön. Und geil. Schön geil. So mag ich das."

Sie kicherte und sah mir erfreut beim Ausziehen zu. Etwas verunsichert wirkte sie doch. Das alte Lied. Aber ein schönes. Ihre erste lesbische Erfahrung. Oft davon geträumt, sich nie getraut. Na, ich sorge schon dafür, dass du sie nie vergisst. Nehm dich an die Hand. Entführe dich in unser Lager. Vorsicht, manche wollen danach nie wieder weg.

Küssen konnte sie. Das war ein guter Anfang. Ich ließ ihr Zeit, sich an das Neue, Andere zu gewöhnen. Ließ mir Zeit. Frau muss ja nicht gleich mit der Hand ins Haus fallen. Streichelte zärtlich ihr Gesicht. Wartete ab, bis sie sich traute, mich anzufassen. Mir an den Busen zu fassen. Komisch, das machten ganz viele als Erstes. Dabei hatte sie da selbst ganz hübsche Dinger an sich dran.

"Meine Titten gefallen dir?"

"Ja, du bist wunderschön. Es fühlt sich fantastisch an. Ich... ich habe dir gesagt, dass ich noch nie mit einer Frau zusammen war, oder?"

Aha. Auch bei ihr Erinnerungslücken. Kein Wunder, so breit, wie sie am Ende war.

"Hast du. Ist kein Problem. Entspann dich. Wir haben es nicht eilig. Es sei denn, es ist dringend bei dir."

Sie schüttelte den Kopf und wagte sich in meine Arme. Ließ sich von mir küssen, während sich unsere Körper gegeneinander drängten. Ich drückte mein rechtes Bein zwischen ihre. Küsste sie etwas leidenschaftlicher. Das gefiel ihr gut. Boah. Ihre Haare waren irre weich, fast wie Baby-Haar. Wenn sie bei mir gebadet und sich die Harre gewaschen hatte, konnte es das Shampoo nicht sein.

Ich strich über die zarte Haut ihres Rückens. Ließ meine Hand tiefer gleiten. Hm, was für ein knackiger Arsch. Ich küsste sie etwas wilder, damit mein Zupacken dort Sinn machte. Sie gab einen überraschten Laut von sich. Schien von der Entwicklung aber nicht verschreckt. Okay. Dann konnte ich mit meinem eingeklemmten Bein die Sache ein bisschen forcieren.

Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Während ich ihr den Hintern knetete, wurde es an meinem Bein recht warm. Leicht feucht. Ihre leisen, kurzen Laute häufiger. Sie kam in Wallung. Also, dann wallen wir mal. Richtig.

Dazu drehte ich sie auf ihren Rücken. Sie machte sofort die Beine breit. Nanu, doch schon soweit? Ich schüttelte lächelnd den Kopf. Kniete mich vor sie und nahm mir ihren rechten Fuß. Zog leicht daran, so dass sie das Aufstellen aufgab. Wunderbare Beine hatte sie. Die ich nun streichelnd erforschte. Mit langen Schwüngen nun auch das zweite, ebenfalls abgesunkene miteinbezogen.

Bis zu ihren Oberschenkeln hoch. Und wieder runter. Oh ja. Das gefiel ihr. Und war oft so. Vor allem, weil Frauen ihrer Orientierung da oft nicht verwöhnt sind. Ich schnappte ihr rechtes Bein, hob es an und ließ ihre Wade auf meiner Schulter ruhen. Fuhr von dort mit beiden Händen ganz zart auf und ab.

Warf schon mal ein Blick auf ihre kleine Kostbarkeit. Kurzes, sehr sorgfältig getrimmtes Schamhaar. Aber lang genug, um später dran ziehen zu können. Schön. Hatte ich länger nicht mehr gehabt. Sie wimmerte leise, als meine Fingerspitzen über die Innenseite ihrer Schenkel streichen.

Ich ließ das Bein wieder sinken. Schob es mit dem anderen zusammen. Und kroch langsam an ihr hoch. Berührte ihre Beine nur sanft mit meinen Titten. Hielt an, und strich über die sanfte Wölbung ihres Bauchs. Auswärts, zu ihren Leisten, dann kurz über das ebenfalls erstaunlich weiche Dreieck, dann höher, auf ihre schönen Brüste zu.

Wo sie meine Hände jetzt spüren wollte, das fühlte ich genau. Soll sie haben. Auch hier, ganz zärtlich, meinen aufkommenden Wunsch gleich richtig zuzulangen, unterdrückte ich. Hauchte nur über die sich langsam verhärtenden Nippel. Um die Vorhöfe bildete sich eine kleine Gänsehaut, wie das bei mir ebenfalls so ist. Gleichzeit rückte ich höher, liebkoste sie mit meinem ganzen Körper.

Schau an, sie hatte ihre Augen geschlossen. Genoss, was ich mit ihr anstellte. Nahm wahr, dass meine Hände von ihrem Busen abrückten und höher glitten. Aber frau hat ja nicht nur Hände. Mit der Zungenspitze drückte ich gegen die nun wirklich harte Brustwarze ihrer linken Brust, während meine Hände an ihren Schultern entlang auswärts zu ihren Armen wanderten.

Drückte sie tief in ihre Brust hinein, empfing ihr Rückschnellen in meinem bereiten Mund. Saugte sofort. Ließ meine Zungenspitze kreiselnd herumtanzen. Dann darüber gleiten, hauchzart. Ihre Hände, die mittlerweile bei ihren angelangt und sich damit verschränkt hatten, drückten gleich etwas fester zu. Ihr Mund öffnete sich leicht. Sehr schön.

Sie mochte das. Richtig. Also zur anderen. Sollte sich nicht einsam fühlen. Saugen, lecken, kreiseln. Langsam, noch zart. Saugen, stärker saugen, ihre Brust einsaugen, ganz in meinen Mund. Meine Spezialität. Ging bei ihr nicht ganz, dazu war sie zwar nicht zu groß, aber zu wunderbar gewachsen. Ein sanft geschwungener Hügel. Auf den ich nun wieder mit meiner Zunge stürmte.

Wohlige Laute kamen zur Antwort. Tief aus ihrem Inneren. Ich spürte, dass sie unter mir Becken bewegte. Also gut. Den Plan, mich aufwärts zu ihrem Mund zu küssen, geändert. Jetzt abwärts. Jetzt geht's ab. Erst das schöne Bäuchlein ein wenig züngelnd verwöhnt. Ein wirklich süßer Bauchnabel, recht tief, worin ich meine Zunge versenken konnte.

Tiefer leckend, bis an den Schamhaaransatz heran. Unter mir öffneten sich wieder Schenkel. So, so. Kannst es kaum erwarten. Willst es jetzt wissen. Das kannst du haben. Erst noch mit den Zähnen an den Haaren gezogen. Gefiel ihr auch.

Dann neben ihren kleinen, eingerollten Schamlippen geleckt. Erstes Zucken, verstärkter Druck an meinen Händen. Die muss ich dir leider gleich entziehen. Erst einmal ging es auch so. Die Zungenspitze in den Honigtopf gedippt. Ja, sie war bereits richtig feucht. Schmeckte sehr angenehm, fühlte sich auch wunderbar an, als ich meine Zunge ganz langsam nach oben gleiten ließ.

Der Kitzler noch klein. Na, dafür habe ich doch meinen berühmt, berüchtigten Staubsaugermund. Saugte ihn größer und größer. Entzog ihr meine rechte Hand, und krallte mich an ihrem Schamhaar fest, zog dabei leicht nach oben, so dass ihre kleine Lustknospe sich voll entfaltet verwöhnen ließ.

Die Zunge nur darüber gehaucht. Ohne Druck ein wenig geschleckt. Sie reagiert schon darauf recht stark. Offenbar recht empfindlich. Okay, dann züngeln wir halt leicht. Ja, sofort wird's bei ihr laut. Entzieht sie mir die zweite Hand und greift mit beiden in mein Haar. Magst du's langsam, oder schnell? Das war ein gequälter Laut, mein Gott, bist du schon so weit? Also gut, schnell wird's werden.

Mein Haar lass bitte dran. Hui, geht die ab. Macht gleich mehr Spaß. Jetzt geb ich Gas. Da kommst du, was? Und wie. Ja, das hör ich gern. Kleine brünstige Sau. Hätte ich nicht gedacht. Dafür gibt's gleich Nachschlag. Jetzt mal mit Schmackes. Bleib hier, beweg dich nicht so wild. Ja, schrei deine Geilheit raus. So ist das gut. Mädel, das spornt mich an. Schneller, höher, weiter. Immer weiter.

Beben, zucken, im Bett wandern, das volle Programm. Ich glaube, das wird eine schöne Erinnerung für dich. Und hier kommt Nummer zwei. Ja, schrei. Nochmal?

Ach Quatsch, ihr Abgang ist mein Aufgang. Komm her, du kleine geile Sau, jetzt bist du dran. Sie wirkt verwirrt. Hm, das hat sie alles ganz schön mitgenommen. Geben wir ihr eine Minute. Und ihrer Hand schon mal das Ziel vor. Siehste, das kennst du doch. Wie sich eine Muschi anfühlt. Und wie nass die sich anfühlt. Ran an den Speck.

Jetzt hatte sie die Signale verstanden. Ließ sich nicht lange bitten. Tauchte tatsächlich ab und ging mündlich ans Werk. Gar nicht mal schlecht. Und gab sich richtig Mühe. Ja, so ist das schön. Das machst du gut. Genau... so. Leck mich. Versteht sie das Pressen ihres Kopfes? Tut sie, leckt mit mehr Druck. Oh... jetzt hast du's. So... will... ich... das. Ja. Ja. Ja.

Fuck. Das war eine geile Fahrt. Doch bin ich geschockt. Weil mir im Moment des Höhepunkts ein Gesicht vor Augen schwebte. Das da nicht hingehörte. Verflucht. Sara. Das ist jetzt... oh... hm, die Kleine denkt jetzt, zwei müssen es sein. Da widerspreche ich nicht. Gut so, schleck mir die komischen Gedanken aus dem Fleisch. Ich bin dir dankbar.

Das war sie auch, wenn sie auch etwas enttäuscht wirkte, als ich sie nach kurzem Kuscheln dann doch rauswarf. Was hatte sie erwartet? Dass ich gleich ihr Leben auf den Kopf stellte? Das kann nicht meine Aufgabe sein. Das war nicht Sinn und Zweck der Übung. Inspiration war sie auf jeden Fall. Na gut, das bauen wir gleich ein. An die Arbeit dann.

***

Hm, Grillen auf dem Lande. Na ja, Dorf in der Nähe, Saras Elternhaus. Wo sie selbstverständlich nicht mehr wohnte, ihr kleiner Bruder schon. Der war achtzehn, hatte das Ganze angestiftet, um Ulli besser kennenzulernen und im Zuge seine kleine Freundin vorzustellen. Sara hatte die Gelegenheit genutzt, um mich einzuladen. Viele Fliegen, eine Klappe.

Meine große Klappe fanden sowohl ihr kleiner Bruder, als auch sein niedliches kleines Mäuschen gut. Meiner nicht. War nie ein Fan gewesen. Nach dem Essen ging er mit seinem Schwager in spe nebst Freundin in die obere Etage des Hauses. Wo Tommy ein kleines Aufnahmestudio eingerichtet hatte. Ulli hatte früher auch in einer Band gespielt, daher interessierte ihn das.

Mich aber mehr Sara. Mit der ich mich nun endlich allein unterhalten konnte.

"Noch ein Bier?"

Gute Frage. Nee, den Führerschein brauche ich noch.

"Nö, muss ja noch Auto fahren. Ich hätte vielleicht doch mit euch mitfahren sollen. Na, Ulli versteht sich mit deinem Bruder doch prima. Er blüht richtig auf. Das rechne ich dir an, hoch an sogar."

"Wenn du das sagst. Das wünsche ich mir für uns auch, dass wir uns gut verstehen. Ich bin echt neugierig auf dich."

Eine Aussage, die nur zu gerne missverstehen möchte. Verdammt. Du siehst nicht nur gut aus.

"Du kannst mich alles fragen. Schieß los."

"Du veröffentlichst nicht unter deinem eigenen Namen, oder?"

"Nö, unter einem Pen-Namen. Und auf Englisch. Wieso, hast du schon geguckt?"

"Ja, ich sag ja, ich bin neugierig. Wieso auf Englisch?"

"Ist doch meine Muttersprache. Sag bloß, Ulli hat dir das nicht erzählt? Unsere verstorbene Mutter war Engländerin."

Sie war total verblüfft. Das beantwortete meine Frage schon, bevor sie den Kopf schüttelte. "Er erzählt wirklich wenig über sich und seine Familie. Ist ohnehin eine kleine Auster."

"Das hast du gut erkannt. Aber du kriegst das schon hin, aufbrechen, ausschlürfen. Im Kern ist er ein herzensguter Kerl. Ganz schmackhaft, nehme ich an."

"Ich werde mein Möglichstes tun. Deine Geschichten würde ich gerne lesen", steuerte sie das Gespräch nachdrücklich auf mich zurück.

"Wenn du unbedingt willst. Ich habe im Auto eine Kopie meines letzten Machwerks. Da geht es zur Abwechslung nicht nur um Ficken. Frau wird alt und soft. Liebesschmalz und Co. Da fahren viele Frauen drauf ab. Verkauft sich richtig gut."

"Schreibst du auch über deine aktuelle Freundin?"

"Meine aktuelle... nee, da ist keine. Beziehungen sind nicht meins. Ich bin fein ohne den ganzen Schmadder."

"Vielleicht noch nicht die Richtige getroffen?"

Oh Mädel. Flirtest du mit mir? Mach ihr klar, war da vor ihr sitzt.

"Treffen heißt ja nicht immer zusammenkommen. Nicht alles was frau trifft, kann frau haben."

Sie schmunzelte.

"Manchmal gibt es die verrücktesten Wendungen im Leben. Magst du dein Buch holen, bevor wir's vergessen?"

Gute Idee. Ganz wohl war mir bei dem Gesprächsverlauf nicht. Also gut, ans Auto, die Kopie, die ich Laura schenken wollte, dann aber im Auto vergessen hatte. Geschnappt. Auf den Tisch geknallt. Griff sie sich sofort und blätterte. Hast nicht gelogen. Ganz schön neugierig.

"Ah", kam nach kurzer Zeit ihr Kommentar. "Jetzt verstehe ich, was du mit nicht nur meinst. Das ist... recht explizit."

"Harmloses Zeug. Ich will dich ja nicht gleich verschrecken."

"Das ist nicht so leicht, wie du jetzt denkst. Ich bin da deutlich offener als..."

"Auster-Ulli."

"Ja. Er war noch nicht mit vielen Frauen zusammen, oder?"

"Stimmt. Ich sorge für den Ausgleich in der Familie. Gemittelt liegen wir noch immer weit über dem Landesdurchschnitt."

Da kam die zweite Quelle dieser Statistik zurück. Dreck. Schnell abschließen.

"Würde mich freuen, wenn du mich anrufst, wenn du das gelesen hast. Büschen klönen könnten wir dann auch weiter."

"Das machen wir. Na, Schatzi, hat dir Tommy die Ohren ordentlich vollgedröhnt?"

Schatzi? Schau an, das schluckte er einfach so. Guckte stattdessen mich misstrauisch an, als er das Buch auf dem Tisch liegen sah.

"Alles im Rahmen, die Musik ist doch ganz gut. Ich kann damit nicht so viel anfangen, du kennst ja meinen Geschmack."

Nun kamen auch Tommy und seine kleine Clarissa zurück. Der sah natürlich das Buch und schnappte es sich gleich.

"Was issen das?"

"Mein letztes Buch", klärte ich auf. Fühlte dabei den missbilligenden Blick meines Bruders.

"Cool. Englisch? Warum denn das?"

"Für solche Sachen die bessere Sprache. Klingt nicht so krass, wenn man manche Sachen beschreibt, weil die Alltagssprache anders ist. Das ist der zweite Grund", informierte ich Sara, mehr als Tommy, der das Buch ohne zu blättern wieder ablegte.

"Blöd. Ich war immer der totale Versager, was Englisch angeht. Glatte fünf. Finde ich aber geil, dass du schreibst. Biste richtig berühmt?"

"Ach Quatsch. Kann aber davon leben. Du machst Musik?"

"Na, auch nur hobbymäßig. Hiphop. Willste hören? Hättest ja eben auch mitkommen können."

Können ja, wollen njet. Dumm, wenn man eine solche Schwester hat.

"Kannst mir ja eine CD brennen, oder so. Ich höre es mir gerne an."

Oje, jetzt hatte sich die Kleine das Buch geschnappt. Ihrem roten Gesicht nach zu urteilen, verstand sie Englisch sehr gut. Legte es trotzdem nicht aus der Hand. Las sich gerade fest. Und feucht? Innerlich kriegte ich einen kleinen Lachanfall.

Ulli wurde unruhig. Sein Blick glitt öfter zur Uhr.

"Musst du etwa noch zum Dienst?", versuchte ich eine Interpretation.

"Nein, aber morgen früh raus. Wollen wir denn langsam, Mäuschen?"

Mäuschen? Schatzi? Junge, Junge, die zogen ja voll vom Leder. Ist das geil.

"Echt, hast du es so eilig? Es wurde gerade richtig gemütlich, finde ich."

"Vielleicht ein andermal. Wir kommen doch sicher öfter noch her. Nächste Woche ist doch Beates Geburtstag, da sehen wir uns doch alle schon wieder."

Beate war Saras jüngere Schwester, das hatte ich während des Essens schon erfahren. Na, nicht alle, da werde ich natürlich nicht dabei sein. Typisch Ulli. War froh, dass das so war. Ging mir aus dem Weg, wo er konnte. Was nicht hieß, dass er mich nicht liebte.

Dann der Aufbruch. Sara musste das Buch einfordern, und wurde sofort um eine spätere Leihe angehauen. Schau an. Ein neuer Fan. Tommy kam mit zur Tür, dann fiel ihm wohl ein, was er versprochen hatte und raste ins Haus zurück. Kam mit einer CD zurück, die er mir noch in die Hand drückte. Am Anfang hatte ich Bruder und Co noch im Rückspiegel. An der ersten Ampel verlor ich sie dann.

Nicht den Kontakt. Schon am nächsten Morgen riss mich das Klingeln meines Handys aus dem Schlaf.

"Hm?"

"Hallo, hier ist Sara. Ich habe dich doch hoffentlich nicht geweckt?"

"Macht nichts. Du musst nur langsam sprechen. Mein Hirn funktioniert erst richtig nach dem ersten Kaffee."

"Hast... du... Lust... mit... mir... auf einen Flohmarkt zu gehen?"

Hey, das war nicht mal ungeschickt. Und weckte mich richtig auf.

"Klaro. War schon ewig nicht mehr. Ach so, Ulli bei der Arbeit?"

"Ja. Wir können uns ganz ungestört unterhalten."

"Vom mir aus auch das. Welcher Flohmarkt?"

"Auf dem alten Real-Gelände, weißt du, wo das ist?"

"Sicher. Wann?"

"Ich muss dir ja wohl Zeit für deinen ersten Kaffee lassen. Also sagen wir, in einer Stunde?"

"Jetzt ist es..."

"Zehn, also um elf."

"Oki, wo treffen wir uns?"

"Am Eingang, beziehungsweise dort, wo man vom Parkplatz an die ersten Stände kommt."

"Wir finden uns schon, zur Not bimmel ich dich an."

Das war unnötig. Sie nahm mich zur Begrüßung in den Arm und küsste mich auf die Wange. Okay... Dann schlenderten wir über den Flohmarkt, wo es nicht nur einige hübsche Sachen gab, sondern sie bekannt wie eine bunte Hündin zu sein schien.

"Woher kennst du die alle?"

"Die sind schon Jahre hier, ich habe während meines Studiums auch Flohmärkte gemacht, nicht nur den hier. Ich habe noch den ganzen Keller und einen kleinen Lagerraum auf halber Treppe voll mit altem Zeug aus dieser Zeit."

"Ah, verstehe. Die Bluse würde dir stehen", schaltete ich mich unterstützend ein, als sie eine vom Ständer nahm.

"Findest du? Ich weiß nicht. Ich habe übrigens mit dem Buch schon angefangen. Noch gestern Nacht, als Ulli schon geschlafen hat."

"Es geht ja langsam los", erinnerte ich mich.

"Das ist eine wunderschöne Liebesgeschichte. Daher verstehe ich nicht, warum du gesagt hast, Beziehungen wären nichts für dich."

"Nicht alles, was ich schreibe, habe ich selbst erlebt."

"Dir aber vielleicht wünschst?"

"Kommt jetzt die Psychologin raus? Ich weiß nicht, natürlich, klar, wer wünscht sich nicht, mal einen Hauptgewinn in der Lebenslotterie zu ziehen. Der Kerzenständer ist witzig. Entschuldige, was willst du für das Ding haben?"

"Drei fünfzig."

"Das ist ein fairer Preis", meinte Sara schnell. Weil sie den Typ kannte?

"Ja, eigentlich fünf. Aber weil es deine neue Freundin ist, kriegt sie natürlich Rabatt", erwiderte er.

Na gut. Popularität zahlt sich aus. Her damit. Zufrieden gingen wir zum nächsten Stand. Sie wühlte wieder in Klamotten. Sie kleidete sich recht alternativ, Halstuch, Hemd, Weste, weite Baumwollhose, einige Bänder und ein Haufen Schmuck. Eigentlich nicht so Ullis Welt. Meine auch nicht.

Ich zeigte gern, was ich zu bieten hatte. Mir gefiel es, wenn mir Frauen auf meine Beine oder meinen Arsch schauten. Also stellte ich sicher, dass das passiert. Siehste. Wirkt doch. Wunderbar. Moment. Das war ja vielleicht diesmal nicht wirklich erwünscht.

"Du warst also vor Ulli mit einer Frau zusammen?"

"Ja, Stefanie, drei Jahre lang."

"Boah, das ist lang. Mein Rekord ist drei Monate. Und das war schon grenzwertig."

"Drei Monate sind sehr kurz, wenn man verliebt ist, für mein Empfinden. Selbst drei Jahre waren nicht lang."

"Richtig verliebt war ich nicht. Wir hatten irre geilen Sex. In sie hätte ich mich vielleicht aber verlieben können. Nur ist sie zum Studium nach Frankreich, an die Sorbonne."

"Das ist schade. Aber du warst du sicher schon mal richtig verliebt?"

"Ein paarmal schon. So ein Glück wie Ulli hatte ich halt noch nicht. Ich gönn ihm das aber. Du tust ihm gut. Woher kennst du ihn eigentlich?"

"Wir sind uns auf einer Geburtstagsparty von Freunden begegnet. Er kam mir irgendwie verloren vor. Klar, er redete mit seinen Kumpels, aber irgendwie war er gar nicht richtig da. Ich hab ihn mir gegriffen, und schon da hat es irgendwie gefunkt. Wir haben uns sofort gut verstanden."

"Ich weiß, was du meinst, mit nicht richtig da. Er ist ein Kopfmensch und hat Schwierigkeiten sich auf fremde Leute und Situationen einzustellen. Erst, wenn er sich sicher fühlt, kommt er aus sich heraus."

"Genau. Na, bei mir fühlt er sich jetzt ausgesprochen gut. Und kommt aus sich heraus. Ein bisschen zumindest. Ich hoffe ja, dass da noch mehr kommt."

"Das wird schon."

"Manchmal verstehe ich ihn nicht, oder sein Verhalten nicht. Es könnte sein, dass ich mir öfter von dir Rat holen möchte."

"Klar. Oh, Kuchen gibt's hier auch? Wollen wir? Sieht lecker aus. Oder vielleicht so'ne Waffel? Geil, habe ich ewig schon nicht mehr gegessen."

"Warum nicht."

"Hier Mädel, mach uns mal zwei von den Dingern da fertig. Du auch'n Kaffee? Und zwei Kaffee bitte."

Wir nahmen unsere Bestellung entgegen. Na klasse, und wie esse ich jetzt mit dem Pappteller in der Hand?

"Wollen wir uns irgendwo absetzen? Die ist noch zu heiß, um sie in der Hand zu halten."

Sie nickte und wir zogen uns ein Stück vom Flohmarkt zurück, setzten uns auf eine Laderampe eines angrenzenden Lagerhauses. Was wird sie plötzlich so nervös?

"Ist was?"

"Du magst es gern luftig?"

Oh, das war nicht mal beabsichtigt. Zur Mösenschau hatten wir uns nicht verabredet. Beine artig zu.

"Sorry, ganz vergessen. Aber ja, wenn's das Wetter hergibt, lasse ich auch gern mal Luft an die gute Stube."

"Du bist eine faszinierende Frau. Ich glaube, mir ist noch nie ein Mensch begegnet, der so eine unglaubliche sexuelle Ausstrahlung hat."

Das hört frau gern. Vielleicht aber nicht unbedingt von der Freundin des Bruders. Hör mal mit dem Knistern auf. Das kann doch nur schiefgehen.

"Ich ficke halt für mein Leben gern."

"Das war nicht schwer zu erraten."

"Für manche aber schwer zu ertragen. Egal. Du sagst, du arbeitest in einem Kinderheim? Auch mit Behinderten?"

"Ja, wir haben eine große Gruppe, die nur aus Kindern mit unterschiedlichsten Behinderungen besteht, geistig und körperlich, in einige andere sind welche mit weniger gravierenden Krankheitsbildern integriert. Die davon profitieren."

"Klar, macht Sinn. Du arbeitest hauptsächlich mit denen?"

"Nein, auch, aber viele haben emotionale Probleme, bei denen ich zu helfen versuche. Es gibt Kinder aus kaputten Elternhäusern, Missbrauchsopfer, aber auch Probleme mit leichteren Behinderungen umzugehen, zum Beispiel. Regelmäßige Gesprächstherapie ist, was ich beitragen kann, um sie möglichst noch vor dem Erwachsenenalter aufzufangen, ihnen Wege zeigen, wie sie mit ihren Geschichten umgehen können. Was mir manchmal auch gelingt."

"Glaube ich dir gern. Du hast ein sehr angenehmes, offenes Wesen. Es ist nicht schwer, zu dir Vertrauen zu fassen. Das kommt dir da sicher zugute."

"Danke dir. Das gebe ich gerne zurück."

"Die Dinger waren lecker, nicht? Erinnert mich an meine Kindheit. Die hat unsere Mutter immer für uns gemacht, zum Sonntagskaffee."

"Wie war Ulli als Kind?"

"Ganz normal, auch als Jugendlicher noch. Du wirst es nicht glauben, aber wir sind früher zusammen durch Discos gezogen, und haben sogar zusammen gekifft. Er war mal lockerer. Erst so Mitte des Studiums ist er so gottverdammt ernst und trocken geworden."

"War das nach dem Tod eurer Mutter?"

Tatsächlich. Warum ist mir das nie aufgefallen?

"Das stimmt. Ich habe das damit nie in Verbindung gebracht. Ich merk schon, du hast den Durchblick. Kannst ihn ja mal vorsichtig drauf ansprechen. Obwohl... Weiß nicht, ob du ihm da wirklich was entlocken kannst."

"Ja, er redet nicht gerne über sich und seine Gefühle. Das macht mich manchmal ganz kirre."

"Ach was. Kennen wir. Hoffentlich dringst du durch. Lass dich nicht entmutigen."

"Ich bin ein geduldiger Mensch. Aber auch sehr impulsiv. Damit hat er wiederum Schwierigkeiten."

"Meine Schuld. Ich bin da genauso. Und habe ihn und mich damit zum Teil ganz schön ins Schleudern gebracht."

"Ja, ich glaube, wir sind uns in vielem ähnlich."

"Das ist doch geil. Umso besser kommen wir miteinander klar. Wollen wir nochmal den Rest angucken? Suchst du eigentlich nach was Bestimmten?"

"Nein, manchmal suche ich nicht, sondern finde einfach. Und verliebe mich. Einfach so. In ein Stück, meine ich. Aber nicht nur."

Flirtest du mit mir? Flirte ich mit dir? Fuck, du bringst mich ganz schön durcheinander, liebe Frau. Das geht gar nicht. Das könnte ich Ulli niemals antun.

So ging es weiter. Mal kamen Anspielungen von ihr, mal konnte ich meine große Klappe nicht halten. Versuchte bei jedem gefährlichen Abdriften, das Gespräch wieder auf Ulli zu lenken. Das war Schwerstarbeit. Vielleicht war es besser, wenn ich mich zukünftig nicht so oft mit ihr alleine traf.

***

Gerade hatte ich das Gespräch mit meinem Vater beendet. Die Einladung zu seiner Geburtstagsfeier am Sonntag bekommen, nachdem ich ihm gratulierte. Ich freute mich, Sara wiederzusehen. Denn dass die da war, war klar. Das wog sogar Christine auf, die mich auf der Konfirmation Gott sei Dank links liegen gelassen hatte.

In geschlossenen kleinen Räumen war die Explosionsgefahr dann höher. Sie konnte eine ganz schöne Giftnudel werden, wenn entsprechend stimuliert. Da reichte meist schon meine Gegenwart. Ich brachte ihr ähnlich viel Zuneigung entgegen. Für Vatterns Frieden hielt ich mich meist mächtig zurück. Nicht immer.

Es würde schwerer werden, mit Sara umzugehen. Seit dem Sex mit der Schnapsleiche tauchte sie immer öfter bei meinen Höhepunkten auf. In solchen Momenten hörte meine geistige Disziplin auf. Stand mein Unterbewusstsein sperrangelweit offen. Liebe Triebe. Lasst mich in Ruh.

Diesmal gab es keine vorbestimmte Sitzordnung. Keine große Runde, nur ein paar Onkels und Tanten, ein Nachbar und zwei Freunde, mit denen er sonntags Skat kloppte, und deren Frauen. Und immer dieselben Themen, Krankheiten, wo Ulli dann fallweise als Fachmann gefragt war, Todesfälle, Rezepte, Urlaube, Verwandte, die nicht anwesend waren.

Da Sara eher frisch in der Runde war, zogen andere sie ständig ins Gespräch. Ich wurde richtig eifersüchtig. Scheiße. Frustrierend. Betete nur, dass mich Christine jetzt nicht ansprach. Der Kaffee war beendet, eigentlich ging es jetzt richtig los. Mir fiel auf, dass Ulli nicht mehr ganz so glücklich, wie noch vor einigen Wochen wirkte. Fast bedrückt. Ärger im Paradies?

Sara sprang mit auf, als Abräumen angesagt war. Integrierte sich gleich voll. Wäre mir nie in den Kopf gekommen. Mir half ja auch nie einer, wenn die bei mir mal zu Besuch waren. Aber jetzt habe ich einen Grund. Und eine Lösung.

"Christine, bleib sitzen. Das machen wir jüngeren Semester. Wir übernehmen auch den Abwasch", vermeldete ich und rekrutierte Sara damit automatisch für die Aufgabe. Die das natürlich sofort bestätigte. Wir schleppten das Geschirr in die Küche. Die zu klein für einen Geschirrspüler war. Darüber hatte sich meine Mutter immer schon beklagt.

Christine fiel vom Glauben ab, aber zeigte sich erfreut. Brachte Kuchen hinterher.

"Nehmt euch nachher was mit, das können wir niemals alles aufessen. Lilly, du auch. Du... schaffst es immer noch mich zu überraschen. Jetzt zur Abwechslung mal positiv. Danke dir."

Mir lag einiges, reichlich Spitzes auf der Zunge. Nein. Jetzt nicht. Ich zuckte nur mit den Schultern und ließ das Wasser einlaufen. Dann war ich endlich mit ihr allein.

"War doch okay, das vorzuschlagen?"

"Na klar. Ich habe mich die ganze Zeit nach einem stillen Sekündchen mit dir gesehnt."

Gisela steckte noch den Kopf rein.

"Soll ich euch helfen? Zu dritt geht's schneller?"

"Nein, lass stecken, Tantchen. Hier ist gerade Platz genug für zwei", wehrte ich sie ab. Endlich wieder allein.

"Das ging mir auch so. Sag mal, bei euch alles in Ordnung? Ulli wirkt irgendwie bedrückt."

"Wir haben uns gestern gestritten. Ich bin schon drüber weg, aber er schaltet nicht so schnell um."

"Ja, und das sage ich dir zur Vorsicht im Vertrauen: In der Beziehung ist er ein Elefant. Nicht nur vom Umgang und Scherbenneigung, sondern auch vom Gedächtnis her. Der vergisst nie einen Streit, holt gerne mal Vergangenes vor, wenn du das schon alles längst vergessen hast. Und ja, es dauert bei ihm länger, aber dann ist auch er auf Versöhnung aus. Da ist wieder deine sagenhafte Geduld gefragt."

"Wir sind nicht mehr so frisch verliebt. Jetzt kommt die Phase, wo wir herausfinden, ob wir wirklich zusammenpassen. Wo wir aufeinander eingehen müssen, um eine funktionierende Beziehung zu schaffen. Er meint, mit dem vielen Reden macht man alles kaputt."

Autsch. Der Lack schon ab, so schnell? Wie sie das sagt, es klingt schon richtig traurig.

"Na, er kennt so echte Beziehungen doch gar nicht. Es ist was Anderes, mit einem Mädchen zu gehen, als mit einer Frau eine Beziehung zu haben. Da muss er sich erst zurechtfinden."

"Ja, ich weiß, rational verstehe ich das ja auch. Emotional ist das schwierig. Ich will auch nicht immer die sein, die sagen muss, was geht und was nicht. Verstehst du? Ihn bei allem an die Hand zu nehmen."

"Doch, verstehe ich gut."

Sie seufzte und räumte abgetrocknete Teller und Tassen weg. Kam mir dabei gefährlich nah. Was für ein Duft. Hm, was auch immer das ist, das Parfüm steht dir.

"Auch im Bett... hat er nicht viele Erfahrungen mitgebracht."

Oh Scheiße, das wollte ich nun nicht hören. Sie fuhr gnadenlos fort.

"Er... wie soll ich das sagen... ist da für meinen Geschmack zu schnell mit zu wenig zufrieden. Auch was die Abwechslung angeht."

Auch das konnte, aber wollte ich mir nicht vorstellen.

"Ich bin da eher wie du", schloss sie die kleine Tortur, um gleich die nächste einzuleiten.

"Hm... auch das kann sich geben, wenn er richtig auf den Geschmack gekommen ist", versuchte ich ein letztes Einlenken.

"Da fällt mir ein, ich habe dein Buch natürlich zu Ende gelesen. Zweimal. Und mir noch zwei andere gekauft, ich bin leider noch nicht dazu gekommen, die anzufangen. Ich bin total begeistert."

"Da bist du die Erste in der Familie, der das so geht."

"Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr mich das erregt hat."

Autsch. Jetzt geht's los. Doch kann ich. Will ich aber nicht. Will ich aber nur zu gern. "Das ist die Intention des Buches. Ich habe eine ziemlich feuchte Leserschaft."

"Und sehr viel Fantasie."

"Öhm... nö, der Sex ist schon sehr dicht an Erlebtem."

Das machte sie still. Wahrscheinlich nicht nur das. Jetzt britzelte es mächtig in der Küche. Sie schluckte.

"Weißt du, aber auch wie du die Beziehung beschreibst, auch wenn du die in dieser Form nie erlebt hast... macht mir klar, dass es irgendwie mit einer Frau leichter ist, diese intuitive Verständnisebene zu finden, wo man eben nicht alles erklären muss, weil die andere versteht, was du fühlst und denkst. Und willst."

"Das wird so sein. Sicher gibt es in Beziehungen mit Männern andere Vorteile."

Sie schwieg lange. Der Abwasch war fertig. Ich half ihr noch beim Einräumen der großen Kuchenteller. Unsere Hände berührten sich dabei. Das war ein mittlerer Stromschlag. Echte Funken. War hier aber normal in der Küche, hing mit dem Bodenbelag zusammen.

"Was war denn das?", fragte sie verblüfft, da sie das noch nicht kannte.

"Statische Aufladung, der Fußboden. Ist noch schlimmer, wenn du an Metall packst, wie der Heizung zum Beispiel. Hier", führte ich das vor. Da knallte es sogar leicht.

"Aha. Aber... das waren nicht die einzigen Funken, die hier fliegen, oder bilde ich mir das alles nur ein?"

Mädel. Lass es doch bitte.

"Nein. Und darum: Wir sollten jetzt besser zurück. Oder soll ich jetzt schon Kuchen zum Mitnehmen portionieren?"

"Du hast ja Recht. Nein, machen wir später. Ich bin mir gar nicht sicher, ob Ulli das will. Er macht in den nächsten Tagen so eine komische Mittelschicht, wo er erst am frühen Abend zurück ist. Da kommen wir gar nicht zum Kaffeetrinken."

"Oki."

Und den schnellen Abgang. Lieber wieder Krankheitsgeschichten hören. Oder Onkel Herberts Thailand-Erzählungen lauschen. Mein Herz wummerte wie wild. Ich hatte einen Knoten im Magen. Jetzt schaute mich Ulli auch noch lange an. Dem ging es wirklich nicht gut. Das sah man wirklich nur, wenn man ihn genau kannte.

Scheiße, warum unterhalten wir uns gar nicht mehr? Das war doch mal anders. Da hat er mir jeden Scheiß erzählt. Ist das alles quer. Jetzt bin ich wirklich total verwirrt. Gott sei Dank, Vattern hat Biere reingebracht. Und'n Kurzen zur Verdauung. Manches lässt sich nur schwer verdauen.

"Papa, gibst du mir noch einen Schnaps?"

"Du kannst meinen haben", sprang Sara mir bei, als bei Vattern schon die Augenbraue hochging. Wirklich? Na gut. Hauptsache rein das Zeug.

Irgendwie überlebte ich den Rest des Tages. Betrinken konnte ich mich nicht, weil ich wieder mit dem Auto da war. Spielte zwischenzeitlich mit dem Gedanken, mir die Kante zu geben und mich von jemanden nachhause fahren zu lassen. Ich setzte mich an den Computer und schrieb.

Schrieb. Schrieb. Mir die ganze Scheiße, die ganze Zerrissenheit, den ganzen Frust, aber auch die ganze Lust aus dem Leib. Na ja, bei letzterer musste mein kleiner vibrierender Hase unterstützend eingreifen. War klar, an wen ich denken würde, als ich kam. Alle drei Male.

Zwei Wochen später rief sie mich an.

"Hi."

"Hallo Lilly. Ich wollte mich schon früher melden, aber die letzten Tage waren chaotisch. Hast du... hast du es schon gehört?"

"Öhm... was?"

"Dass wir uns getrennt haben?"

Fuck.

"Nein, Ulli hat sich bei mir noch nicht gemeldet. Wann?"

"Vorgestern. Es ging nicht. Wir sind zu verschieden. Ich komme mit seiner Art einfach nicht zurecht."

Was ein Brett. Armer Ulli. Ich hatte befürchtet, dass sie das machen würde. Aber nicht so schnell.

"Wie ist das, wollen wir uns vielleicht treffen, und in Ruhe reden?", fragte sie schnell danach, bevor ich eine sinnvolle Entgegnung gefunden hatte.

"Natürlich. Bist du okay? Das nimmt dich doch bestimmt auch ganz schön mit."

"Ja, er hat es nicht gut aufgenommen. Er verarbeitet es wohl sehr langsam. Es war alles ein bisschen viel für ihn, nehme ich an. Deshalb habe ich ihm nicht alles gleich gesagt, sondern nach und nach. Er wollte sich übermorgen nochmal zu einem klärenden Abschlussgespräch treffen."

"Das klingt zwar ganz und gar nicht nach ihm, aber dass es ihn getroffen hat, glaube ich schon. Wann möchtest du dich denn treffen?"

"Hast du jetzt schon was vor?"

"Eigentlich nicht."

"Dann kann ich hochkommen?"

"Hochkommen?"

"Ich stehe mit dem Wagen vor deiner Tür."

"Was... öhm... klar. Komm ruhig."

Fuck. Hurra. Fuck. Runterkommen. Jetzt nicht durchdrehen. Da klingelte es auch schon. Wieder nahm sie mich in den Arm. Diesmal dauerte es länger, bis wir uns lösten. Und war bedeutungsvoller.

"So, komm doch rein, mach's dir bequem. Soll ich uns einen Kaffee aufsetzen, oder möchtest du was Kaltes zu trinken?"

"Hast du vielleicht ein Bier?"

"Nein, da hat jemand gestern Abend ganz furchtbar zugeschlagen. Wein hätte ich noch, einen trockenen Weißen, wäre das was?"

"Noch besser, ich trinke Wein eigentlich lieber."

Als ich mit Wein und Gläsern zurückkehrte, stand sie vor meinem Bücherregal.

"Dass es so viele sind, hätte ich nicht gedacht", kommentierte sie die Sammlung meiner eigenen Bücher.

"Am Anfang habe ich unheimlich viel geschrieben und veröffentlicht. Jetzt dauert es immer länger, bis ich richtig zufrieden mit einer Geschichte bin. An meiner aktuellen schreibe ich schon ein halbes Jahr."

"Auch wieder eine so schöne romantische?"

"Ja. Nun setz dich doch. Erzähle. Was genau ist denn passiert?"

"Ich habe einfach keine Chance mehr dafür gesehen, dass sich die Beziehung so entwickelt, wie ich mir das wünsche. Ich wollte ihn weder überfordern, noch wollte ich ihm wehtun. Weißt du, ich finde, es ist besser früh einzusehen, wenn es keinen Sinn macht. Manchmal reicht das Gefühl eben nicht. Da muss ganz viel Anderes stimmen."

"Ja, verstehe ich. Aber das Gefühl ist weiterhin da?"

"Schon. Aber überlagert. Von einem weit stärkeren."

Das hatte ich befürchtet. Und erhofft.

"Sara..."

"Nein, sag jetzt nichts. Ich weiß, dass es zu früh ist. Dass du Angst hast, deinem Bruder damit weh zu tun. Aber du sollst verstehen, dass ich... an nichts Anderes mehr denken kann. Dass ich mich so stark von dir angezogen fühle, dass es weh tut, nicht in deinen Armen zu liegen. Und du musst auch verstehen, dass ich ihn nicht wegen dir verlassen habe. Dass wir nicht zusammenpassen, hat nichts mit dir zu tun. Dass er mir nicht geben kann, was ich möchte und will... was ich brauche, hat mit dir nichts zu tun."

Ja. Mag ja sein. Trotzdem würde er das nie verstehen. Trotzdem würde er mir die Schuld geben. Oh, Fuck.

"Weißt du, ich verstehe auch, was du fühlst. Dass du ihm nicht weh tun willst. Aber was ist mit dir? Hast du denn nicht auch das Recht, glücklich zu sein? Ich merke doch, dass du dir mit mir mehr vorstellen kannst, als nur ins Bett zu steigen. Dass du genau wie ich das Gefühl hast, dass es mit uns sogar sehr gut funktionieren könnte. Oder bilde ich mir das alles nur ein?"

"Du kennst mich doch gar nicht. Du kannst noch gar nicht wissen, wie ich wirklich bin."

"Sei bitte ehrlich, wenn Ulli nicht wäre, was würdest du jetzt mit mir tun?"

"Ich möchte dich nicht unnötig geil machen."

Sie lachte kurz auf, aber wurde sofort wieder ernst.

"Würdest du dich mit mir einlassen?"

Ach, Sara. Was jetzt? Alles dreht sich. Das ist nicht der Wein. Mein Herz schlägt bis zum Hals. Und es gibt nur eine Antwort.

"Ja."

Sie schloss ihre Augen und atmete tief durch. Stellte das Weinglas weg. Rückte langsam näher.

"Dann tue es doch."

Schon waren ihre Lippen auf meinen. Schlangen sich meine Arme um sie. Drückte sie fest an mich. Setzten alle Gedanken in diesem Augenblick aus. War der Kuss anders, als alle, die ich zuvor erlebt hatte. War so viel mehr drin. Schmeckte ich nicht nur sie, sondern eine, meine, unsere Zukunft?

Der Kuss wurde leidenschaftlicher, noch inniger, alles drängte in mir, aus der jetzt schwelenden Glut ein echtes Feuer zu machen. Überwältigte mich fast schon, dann riss ich mich mit letzter Kraft von ihren Lippen los.

"Wir... sollten das jetzt nicht tun", hörte ich mich aus großer Entfernung sagen.

Nein. Diese Verzweiflung in ihrem Blick ertrage ich nicht. Ich will, ich muss dich glücklich machen.

"Vielleicht... wenn wir etwas warten...", setzte ich noch an. Würde das was ändern? Wohl nicht. Es gibt keine gute Lösung. Aber es gibt diesen Moment. Dich. Uns. Jetzt.

Und zurück zu diesen wundervollen Lippen. Zu diesem betörenden, betäubenden Duft, den sie verströmte. Zu ihrem weichen, warmen Körper, den ich so fest presste, wie es nur irgend ging. Nie mehr loslassen wollte. Sie kippte von der Wucht meiner letzten Entscheidung um, auf ihren Rücken.

Schlang ihre Arme um meine Hüften, drückte mich nun an sie, so fest sie konnte.

"Das geht so nicht", verkündete ich nach bizarren Minuten, in denen wir versuchten, ineinander hinzukriechen.

"Was..."

"Ich will dich richtig fühlen", erklärte ich und setzte mich ruckartig auf. Zog mein T-Shirt mit einem Ruck über meinen Kopf. Öffnete meinen BH und warf in hohem Bogen über die Sofalehne. Sie war für einen Moment perplex, dann nestelte sie endlich an den Knöpfen ihres Hemds. Das dauerte mir alles zu lang.

Zwei Knöpfe ließ ich zu, dann packte ich ihren Hemdsaum und zog das Ding nach oben. Sie richtete sich leicht auf, und es gelang mir das Hemd ihren Kopf zu bringen. Aber dann stellten wir beide fest, dass es an den Ärmelknöpfen scheiterte, weil wir die nicht vorher geöffnet hatten.

Schnell schob ich die Ärmel wieder ein Stück zurück, und fummelte quälend lange an den Knöpfen rum, bis ich endlich beide geöffnet hatte. Sie hatte sich, da sie dort nicht helfen konnte, schon den BH entfernt. Wunderbare kleine Tittchen lachten mich unwiderstehlich an.

Wieder eine von diesen Baumwollhosen. Die sich blitzschnell runterreißen ließen. Sie trug einen weißen Spitzen-Tanga. Durch den ein dunkler Landungsstreifen schimmerte. Den wollte ich mir zum Schluss aufheben, schließlich musste ich mich noch selbst aus meiner Jeans pulen.

Meine Jazz-Pants schob ich gleich mit runter. Sara hatte schon sich selbst von ihrem Tanga getrennt, als ich dort ans Werk machen wollte. Ich griff sofort an ihre heiße Mitte, rieb kurz und schob dann zwei Finger in sie rein, während ich langsam über sie glitt. Ihre Hand fand ebenfalls ihr Ziel. Sie hatte meinen starken, doch unausgesprochenen Wunsch verstanden.

Nämlich den ersten Höhepunkt gemeinsam, und ihr dabei ins Gesicht schauend, zu erleben. So legte ich mich nicht ab, sondern kauerte leicht versetzt über ihr. Verband mich mir ihr einem Kuss, der bald so wild, wie unsere Hände wurde. Die mit immer größerer Dringlichkeit die Geliebte in das Reich der reinen Ekstase schruppten, fickten, schruppten, fickten.

Alles auf das reduzierten, selbst der Kuss nicht mehr aufrecht zu erhalten war. Wir im Gesicht der anderen das Nahen der kompletten Auflösung, der totalen, schieren Verzückung lasen. Aus unseren wollüstigen längst ins Animalische driftende Laute geworden waren. Die sich, wie alles, überschlugen, letzte Gedankenfetzen, dann alle Wahrnehmungen außer dem tatsächlichen Gipfelerlebnis auslöschten.

Ihr Höhepunkt tatsächlich bereits in meinen abklingenden hineinragte, nur um wenige Augenblicke versetzt. Einander fassungslos über die Intensität des gerade Erlebten, atemlos einfach nur anstarrten, bis sich unsere Lippen wiederfanden. Ich mich nun vollständig auf sie absenkte, unsere Beine sich verschränkten. Das heiße Epizentrum des gerade erlebten Bebens der Lust an unseren Schenkeln spürten.

Nicht den Versuch unternahmen, das Unsagbare in Worte zu kleiden, als der Kuss schließlich seine Auflösung fand. Um langsam und graduell wieder zurück in annähernd normale Wahrnehmung zurückzufinden. Unsere pochenden Herzen sich im Einklang wieder beruhigten.

Erst dann, nach dieser Entladung, waren wir wirklich frei. Von Gefühlen der Angst, Zweifeln. Sehnsucht nach diesem vermuteten, aber nie wirklich erlebten völlig anderen Modus des Zusammenseins. Von Frustration und verzweifelter, aber nie zugegebener Hoffnung zugleich gereinigt, begannen wir uns zu streicheln.

Zärtlichkeit zu empfangen und zu geben. Den Körper der Geliebten zu erkunden. Nur ein kurzer Gedanke bei mir, der wie ein Hauch des Begreifens des gerade Erlebten durch meinen Kopf wehte.

Wie kann sich etwas so falsch und zur gleichen Zeit so richtig anfühlen?

Konnte selbst diese flüchtige Erkenntnis mich nicht mehr zurückhalten. Wollte ich nur noch fühlen. Gefühlt werden. Forschen, erforscht werden. Hatte nach kurzer Zeit erst die rechte, dann ihre linke Brust komplett in meinem Mund. Perfekt passend, verwöhnte, auf die starken Rückmeldungen von ihr reagierend, minutenlang ihre Kostbarkeiten mit Mund und Zunge.

Denn plötzlich war es mehr als nur eine Ahnung. Ich wusste, was ich bei ihr auslösen könnte. Wusste, dass ihre starke Empfindlichkeit, die ich zuvor nur einmal bei einer Partnerin erlebt hatte, das schönste, höchste Gipfelerlebnis auf diesem Wege erreichbar machte. Ergötzte mich an ihrer Fassungslosigkeit, als es geschah.

Wanderte in diese hinein nach unten, wo mich ihre triefend nasse, heiße Weiblichkeit erwartete. Die ich nun mit meiner sensibelsten Freudenspenderin frei von jeder Hast widmete. Sie nicht trieb, nur den Zustand der Verzückung, der reinen Wollust herbeiführte. Dort langsam und geduldig die Erregung langsam höherschraubte.

Anders als bei ihren Nippeln, war dort die Empfindlichkeit nicht so ausgeprägt. Die letzten Stufen des Aufstiegs zum Gipfel nur mit äußerstem Druck und Gleichmäßigkeit zu meistern. Meiner gut trainierten Zunge doch alles abverlangte. Den Erfolg so noch versüßte.

Sie brauchte einige Zeit, um sich in meinem Armen von dem Doppelschlag zu erholen. Mit, wie sie später sagte, der jede Vorstellung und Erwartung übersteigenden Realität unseres ersten Liebesspiels. Dann kam ich in den Genuss ihrer explorierenden Hände, Zunge und Mund. Spürte ihr Einfühlungsvermögen, ihre Fähigkeit, mich und meine Reaktionen zu lesen.

Das machte sie nicht nur zu einer hervorragenden Liebhaberin, sondern rundete das Gesamtbild, das ich von ihr hatte, wunderbar ab. Erzeugte in mir exquisite Gefühle der Lust, und die Gewissheit, dass ich meiner sexuellen Zukunft mit Freude entgegensehen durfte. Leckte mich ruhig und geduldig an den Rand des Höhepunkts, um dort verlangsamend mit mir zur verweilen.

Mir die süßeste und schönste aller Frustrationen minutenlang zu bescheren, bevor mich ein heftiger und ungewöhnlich langer Orgasmus schüttelte. Länger noch in ihren Armen das unerwartet starke Gefühl von Liebe. Das mir trotz des Gefühls der Wärme immer wieder kalte Schauer über den Körper jagte. Mich erzittern ließ, frei jeder Angst. Vor Glück und der Ahnung einer erfüllten Zukunft.

***

Zu meiner Enttäuschung und Trauer übernachtete sie nicht bei mir, sondern verabschiedete sich kurz nach Mitternacht. Ich kriegte am Morgen nichts auf die Reihe. Saß einfach nur rum, außer mir vor Glück. Grinste wie blöd. Erlebte geistig diesen Wahnsinns-Abend noch einmal. Und nicht ganz so geistig mit der Hand in meinem Höschen.

Erst gegen Mittag fiel mir dann die Schattenseite unseres Zusammenkommens wieder ein. Mein Bruder. Ulli. Der Schmerz, den er unzweifelhaft fühlen würde, wenn er davon erfuhr. Den mein, den unser Glück verursachte.

Es schlug mir auf den Magen. Mir wurde leicht übel. Dann klingelte mein Handy, kurz nach zwei. Und die Stimme, die alles noch verschlimmerte. Fuck. Ulli. Ob ich Zeit hätte, mich zu unterhalten. Zeit ja, aber die Kraft? Wir hatten am vorherigen Abend noch beschlossen, ihm zunächst nichts von der Geschichte zu erzählen. Wobei Sara offen ließ, ob sie das bei ihrem Abschlussgespräch tun wollte.

Zu meiner Überraschung wollte er nicht wie sonst am Telefon reden, sondern zu mir kommen. War er überhaupt schon einmal in meiner neuen Wohnung gewesen? Nein. Er fand sie allerdings problemlos. Setzte sich auf den Platz, wo ich weniger als vierundzwanzig Stunden zuvor seine Geliebte vernascht hatte. Wo sie meine wurde.

Das Gespräch übertraf meine schlimmsten Erwartungen. Nun, da ich definitiv wusste, dass der Zug endgültig für ihn abgefahren war, öffnete er sich. Schüttete mir sein Herz aus, war so emotional, wie nie zuvor. Und wie von ihr eingefordert. Hatte sie mit Verzögerung doch ihr Ziel erreicht.

Das sah er auch so, und dem Gespräch am nächsten Tag mit ihr daher mit Zuversicht entgegen. Hielt es nicht wie sie für ein Abschlussgespräch, sondern die letzte Chance, das Ruder herumzureißen und wieder in den sicheren Beziehungshafen zu steuern. Die er unbedingt ergreifen wollte.

Und ich saß dabei, freute mich einerseits, dass er nun auch endlich zu mir wieder Vertrauen gefunden hatte. Das ich andererseits schon auf grausamste Weise missbraucht hatte. War seine offene Zuneigung eine Qual für mich. Direkt angelogen habe ich ihn nicht. Konkret sagte ich ihm nur, dass ich mit ihr gesprochen hatte, und sie wohl davon ausging, dass es zwischen den Beiden beendet war.

Er durfte niemals erfahren, was unserem Gespräch vorausgegangen war. Fuck. Warum? Warum musste ich den Eintritt in die vielleicht schönste Beziehung meines Lebens so teuer erkaufen? All die Glücksgefühle von dem vergangenen Abend und dem Morgen waren wie weggewischt. Ich heulte, fluchte, trank ein halbes Bier und musste tatsächlich kotzen gehen.

Ich kotzte mich selbst an. Figurativ, nicht real, da schaffte ich es noch bis zur Kloschüssel. Ich rief Sara gleich am Abend an, um sie über das Gespräch zu informieren. Schaffte es, auch sie am Telefon zum Heulen zu bringen, aber am Ende des Gesprächs waren wir wie gereinigt.

Auch für sie war das Gespräch mit Ulli am nächsten Tag ein Brett. Durch meine Vorbereitung wurde sie nicht ganz so kalt erwischt. Musste ihn enttäuschen, brachte dann aber die Dinge vor, die sie noch zurückgehalten hatte. So auch die Sexualität.

Was ich persönlich nicht gut fand. Weil ich mir vorstellen konnte, wie sehr er daran zu knabbern hatte. Wie sehr ihm dies an die Substanz ging. An diesem Abend trafen wir uns dann in ihrer Wohnung. Wo ich in der Folge öfter war, als in meiner eigenen. Wo wir unser kleines, kuscheliges, intimes Nest bauten, es gar keine Welt draußen mehr für uns gab.

Erst einen Monat, nachdem wir zusammengekommen waren, wagte ich, es ihm zu erzählen. Er war natürlich geschockt. Aber zu dem Zeitpunkt hatte er selbst seine irrationalsten Hoffnungen, noch einmal mit ihr zusammenzukommen, aufgegeben.

"Es ist okay. Ihr... passt sicher besser als wir zusammen. Und ich verstehe... gegen Gefühle kann man sich nicht wehren. Ich liebe dich doch, Lilly. Euch beide. Nur bitte... möchte ich euch eine Zeitlang noch nicht zusammen sehen. Verstehst du?"

Oh Fuck. Er verstand nicht, warum ich wie eine Schloßhündin heulte, ihn drückte, bis er Atemnot bekam. Er glaubte natürlich, dass er das tat. Sicher hat er es so auch gemeint, wie er es sagte. Ganz normal ist unser Verhältnis aber trotzdem seit diesem Tag nie mehr gewesen.

Unser Glück hatte einen hohen Preis. Wir haben ihn freiwillig gezahlt. Nur er nicht, und das wird mir bis an mein Lebensende leidtun. Er hat auch sein Glück gefunden, eine Frau die wirklich zu ihm passt. Und trotzdem...

"Hey, hörst du jetzt endlich auf zu schreiben und kommst gefälligst ins Bett?"

Oh Fuck, schon wieder. Ich glaub's nicht mehr. Hat sich mir viel zu gut angepasst.

"Ja, komme gleich."

"Geil. Wirst du. Aber ich zuerst!"

Seht ihr? Das hat frau nun davon.



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