Liebe Autorenkollegen … (fm:Sonstige, 806 Wörter)

Es wird langsam unerträglich, wie hier um positive Bewertungen gebettelt und Leser beschimpft werden, die sich kritisch zu den Beiträgen äußern.

Ich möchte aus meiner langjährigen Erfahrung heraus gern einmal ein paar Dinge klarstellen, die offenbar einige Autoren nicht überschauen, die ausschließlich Hobbymäßig schreiben. Selbst verdiene ich mit Publikationen meine Brötchen und darf euch versichern, dass es im professionellen Bereich viel härter zugeht als in diesem Forum, wo man ab der Note 4 schon eine Begründung abliefern muss.

Bei Amazon beispielsweise kann man nur einen Stern vergeben, ohne das kommentieren zu müssen, und das machen sich unzählige Kritiker zu nutze.

Ein gutes Dutzend ziegelsteindicker Romane von mir liegt in den Buchhandlungen, die mir - nur zum besseren Verständnis - bereits fünf Literaturpreise eingebracht haben. Trotzdem erscheinen sofort nach Erscheinen eines neuen Werkes als erstes Negativbewertungen auf den Portalen.

Ist so, muss man einfach zur Kenntnis nehmen.

Neider, missgünstige Kollegen, gefrustete Leser früherer Romane, die mit meinen Themen nichts anfangen können, toben sich da aus.

Wenn ich das ernst nehmen würde, hätte ich schon lange aufgehört zu schreiben. Tut es einfach nicht!

Trotzdem ein paar Hinweise, die leider zu wenig Beachtung finden und positiven Rezensionen im Wege stehen.

1. Jede Geschichte braucht Protagonisten und Antagonisten. Mit wenigstens einem davon muss sich der Leser identifizieren können, sonst wird er die Story ablehnen. Und er setzt immer die Ansichten des Schreibers, die dieser ausführt, mit denen der handelnden Personen gleich. Das muss man nicht mögen, ist aber so. Also, bringt wenigstens eine Identifikationsfigur in der Geschichte unter - das fehlt ganz oft - wenn ihr positiv bewertet werden wollt.

2. Wenigstens ansatzweise muss die Geschichte - das gilt sogar für Fantasy - nachvollziehbar sein. Ist sie völlig absurd - und da gilt das Urteil des Lesers und nicht das des Verfassers - wird sie abgelehnt werden. Und da hilft nicht der Hinweis, dass es sich um reine Phantasie handelt. Ein realer Kern gehört in jede Story.

3. Bitte lasst wenigstens ein einfaches Rechtschreibprogramm über eure Geschichte laufen, bevor ihr sie veröffentlicht. Bitte!

Es gibt kein Buch ohne Fehler, völlig klar. Selbst nach zwei Lektorats- und einem Korrekturdurchgang entdecke ich in meinen Romanen immer noch welche. Aber wenn die Story nur davon strotzt, man nicht weiß, wo ein Satz beginnt und wo er endet, wer gerade spricht und wer denkt, dann wird das Lesen zur Qual. Da hilft auch nicht die Begründung: Ich schreibe nun einmal so.

Es gibt Satz- und An- und Ausführungszeichen, Groß- und Kleinschreibung etc., die zu den Grundlagen der deutschen Sprache gehören und die man einfach nicht ignorieren sollte, wenn man sich entschließt, sein Geschriebenes zu veröffentlichen. Mag sein, dass das für den einen oder anderen hart klingt, aber es gibt mittlerweile ganz gute Hilfsprogramme, die man sich kostenlos herunterladen kann.

4. Behaltet euren Stolz! Es ist falsch anzunehmen, weil ihr schreibt, habt ihr ein Anrecht auf gute Bewertungen und Kritiken. In erster Linie schreibt nämlich jeder Autor für sich selbst und erst dann für seine Leser. Er verfasst Storys und dicke Romane, weil er es will. Punkt.

Zwingen tut ihn dazu niemand. Und jetzt hofft er wie der Schauspieler auf der Bühne auf Applaus. Aber der kann auch ausbleiben, und stattdessen Buhrufe erschallen.

Dann muss man mal in sich gehen und überlegen, warum das so ist. In den allermeisten Fällen ist man nämlich selbst schuld.

Klicken Sie hier für den Rest dieser Geschichte (noch 31 Zeilen)