Die Babysitterin - Teil 3 (fm:Romantisch, 10960 Wörter) [3/5] alle Teile anzeigen | ||
Autor: Dimension Dom | ||
Veröffentlicht: Jul 01 2022 | Gesehen / Gelesen: 14732 / 12394 [84%] | Bewertung Teil: 9.55 (104 Stimmen) |
Von Bestrafungen, Kontrollen und einer hübschen Bäckerin |
My Dirty Hobby: das soziale Netzwerk für Erwachsene |
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*~*~*~*
Es ist zu viel
So toll es mit Lene auch lief, so sexy und verrückt sie auch oftmals war, ich fühlte mich überfordert. Der plötzliche Wechsel zu einem alleinerziehenden Vater und die daraus resultierenden kleinen und großen Probleme waren an sich schon ausreichend. Lene brachte zwar viel Farbe in mein und Johannas Leben, aber häuslich war sie eher nicht. Neben der Arbeit musste ich für alle kochen, aufräumen und waschen, was zu viel wurde. Es sammelte sich langsam alles an, bis das Fass zum Überlaufen kam. Ausgerechnet nach dem durchaus erregenden und interessanten Spielchen, als Lene sich ans Treppengeländer gekettet hatte.
Ich hatte den Eindruck, überrollt zu werden. Normalerweise entwickelte sich eine Beziehung viel langsamer. Man trifft sich, geht aus, unternimmt gemeinsam etwas, während man getrennte Leben und eigene Lebensräume hat. Die miteinander verbrachte Zeit wächst, immer mehr Nächte werden zusammen verbracht, mal beim einen, mal beim anderen. Dann, meistens nach Monaten, wenn nicht gar nach Jahren, kommt der Entschluss zusammenzuziehen. Man hatte sich kennengelernt, sich an den anderen (und seine Unarten) gewohnt und war bereit, seine Eigenständigkeit aufzugeben.
Mit Lene lief alles viel schneller. Kaum einen Monat nach dem ersten Sex lebten wir bereits zusammen. Es blieb einfach keine Zeit, sich auf die neue Situation vorzubereiten. Zudem hatte ich Angst, wie sich Johanna mit den vielen Umstellungen arrangieren würde.
Eigentlich war es großteils nur Angst. Angst, dass meine Tochter Schaden nehmen könnte. Angst, dass ich den Boden unter den Füßen verlieren würde. Angst, dass ich die Dinge in meinem Leben nicht mehr unter Kontrolle habe.
Unbegründet? Übertrieben? Risikoscheu? Sehr wohl möglich. Doch befand man sich erst einmal im Zustand der Angst, fehlte jedwede Logik oder analytische Denkweise - und die Fähigkeit, offen zu sein. Ging ich nämlich zu Lene und teilte ihr meine Sorgen ehrlich mit? Nein, natürlich nicht. Ich kam mit anderen Ausreden.
Nachdem Johanna eingeschlafen war, ging ich mit ernstem Gesicht ins Wohnzimmer.
"Wir müssen reden!", lautete meine ganz und gar nicht kreative Einleitung. "Nächsten Dienstag kommt Rebekka und nimmt ihre Sachen mit. Zudem müssen wir besprechen, wie wir mit dem Haus umgehen. Ich möchte dich bitten, solange wieder zu deiner Mutter zu ziehen. Es würde auf der Gegenseite sehr schlecht ankommen, dass hier eine andere Frau wohnt, obwohl sie weiterhin die Raten mitzahlt. Und..."
Lene nickte verständnisvoll, doch spürte sie, dass da noch etwas war, weshalb ihre Augen traurig glänzten.
"Ich glaube, wir sollten eine kleine Pause halten. Ich brauche Zeit. Ich... ich muss mich sortieren und einen klaren Kopf kriegen. Danach sehe ich weiter."
Ich Dummkopf hatte sie praktisch rausgeschmissen. Eine ziemlich lächerliche Art, Schluss zu machen.
Ich sah ihr an, dass sie am liebsten losgeheult hätte, doch sie hatte sofort eine Maske an. Sie wollte sich selbst schützen und das konnte sie am besten, wenn sie ihre Gefühle nicht länger vollständig preisgab.
Am darauffolgenden Tag half ich ihr, ihre Sachen zurückzubringen. Zum Abschied fiel kein Kuss.
Der tatsächliche Auszug meiner Ex drei Tage später ging viel glatter über die Bühne als befürchtet. Sie mochte zwar einige schlechte Eigenschaften haben, aber sie war sehr großzügig. Wir mussten nicht über Stühle, Teller oder Löffel diskutieren. Sie nahm nur ihre ganz persönlichen Sachen wie Kleidung, Bücher, Unterlagen und Sportausrüstung mit. Alles andere blieb.
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